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Lindenberg

                        

Das Tagebuch von Ignaz Speckle
Abt von St. Peter im Schwarzwald
erschienen im W. Kohlhammer Verlag Stuttgart 1968

Eschbach Kr. Freiburg (Obereschbach), Gemeinde und Pfarrei, Stegen, Steurental und Rechtenbach betreffend

in der Schreibweise der Zeit



Seite 6: 8. Dez. 1795 früh fuhr ich in Freiburg ab, las in Eschbach Messe und speisete bei P Franz über Mittag. Abends kam ich zu St.Peter wieder an.

Seite 8: 22. Dez. 1795 fuhr ich mit Herrn OAM nach Eschbach, dasige Schule zu besuchen. Der Schulmeister ist ein wackerer tauglicher Mann. Die Kinder sind munter und gelehrig, wurden aber sehr schlecht zur Schule geschickt, weswegen den nachlässigsten Eltern fürs erste Mal zwar nur eine geringe Strafe angesetzt und sogleich eingezogen und dem Schulinspektor übergeben worden.

Seite 11: 3. Jan. 1796 ...In Eschbach hatte P Franz heute die erste Wiederholungsstunde, wobei die Jugend zahlreich erschien. Ach die Schulen sollen schon fleißiger besucht werden als zuvor.

Seite 13: 16. Jan. 1796 Vormittag wieder nach St.Peter zurück mit P Gregor, unterwegs besuchte ich die Schule in Eschbach....Abschicht dieser Reise war nebst den Visiten zu Freiburg.....besonders unsere Schulen zu besuchen....In Eschbach gieng die Sache seit meinem ersten Besuch besser, doch betrieb ich die Sache auch bei dem siggingischen Vormund Herrn von Hornstein...

Seite 15: Rechtenbach 25. Jan. 1796 Akkordierte ich das Dritteil von einem Hofe in Rechtenbach Thomas Dilger um 400 fl, also 50 fl Raten niedriger als vor 20 Jahren mit Zufriedenheit des Käufers und der Beständer.

Seite 21: 18. März 1796..Ich reiste den 18. März um 5 Uhr wieder nach St.Peter, ließ P Konrad in Eschbach....

Seite 23: 4. April 1796 ...Ich ging mit P Großkeller zu Fuß nach Eschbach, wo wir die hl. Messe lasen.

Seite 24: 7. April 1796 Morgens früh gieng ich mit Herrn Fischer nach Eschbach, dort die heil. Messe zu lesen. Nachmittags wird der Kapuziner P Makar dahin beordert, die Pfarrei zu besorgen, weil P Franz auf 2 Tage nach Freiburg abgegangen war, um dort einige Familiengeschäft zu besorgen

Seite 34: 13. Mai 1796...Von Herrn OAM wurden 3 Vogtswahlen von Seelgut, Eschbach und Wildgutach unterdessen vorgenommen. Am 20. Mai kommen die ersten Nachrichten vom längst befürchteten Einfall der Franzosen in den Breisgau

Seite 40: 16. Juni 1796.....Revenuen...Den Beitrag zur Erhaltung der Pfarrei Eschbach hatte ich schon früher fixiert auf: Weizen 30 Sester = 45 fl, Roggen 30 Sester = 30 fl, Gerste 10 Sester = 6 fl 40X, Haber 8 Sester = 4 fl, Stroh 40 = 3 fl 20X, Heu 50 Fuder = 50 fl ergibt zusammen 139 fl, Wein No.1 3 Saum, No. 2 3 Saum, Gesind-Wein 2 Saum, zusammen 8 Saum à 20 fl = 160 fl, Holz 20 Klafter = 58 fl 40X: Summa Geld 357 fl 40X. Die Pfarrei und Ökonomie ertragen circiter 230, könnte aber sehr wohl 250 fl ertragen, also zusammen circiter 600 fl.

Seite 42: 17. Juni P Franz von Eschbach lehnt seine Jahresrechnung mit der Entschuldigung ab, dass er sie heuer noch nicht nach dem vorgeschriebenen Formular habe einrichten können.

Seite 47 4. Juli 1796 Die Franzosen haben den Kniebis besetzt. Gen Moreau ist der Kommandant der Armee; Gen Ferino, der ehemals als kaiserlicher Hauptmann in Freiburg stationiert war, befehligt die Vorhut

Seite 49: 8. Juli 1796...Ich fasste den Schluß, nach St.Peter zu reisen, um dort Einiges in Ordnung zu bringen und heute noch wieder hieher zurückzukehren....Unterwegs, schon in Eschbach, kam der Vogt und ersuchte mich, die versammelten Leute zum Landsturm zu ermuntern. Ich tats mit einigem, aber nicht mit großem Erfolg...

Seite 53: Am 17. Juli abends kommen Gen Abbatucci und Gen Ferino nach Freiburg, der Einquartierung für St.Peter ansagt, gleichzeitig aber den Abt belobigt, daß er mit seinen patres in St.Peter geblieben ist. (Pierre Marie Barthélemy Ferino, geb. 23 august 1747 in Craveggia, gestorben 28 juni 1816 in Paris) 18. Juli 1796 Nach erhaltenem Paß, welchen Herr Gen Ferino mit eigener Hand geschrieben, da ich früh um 1⁄2 7 Uhr bei ihm war und darum bat, reiste ich heute nach St.Peter. Nicht nur meine Untertanen, auch benachbarte empfiengen Mut und Freude und erholten sich Rat. Ich ermahnete alle, bei ihren Häusern zu bleiben, und riet ihnen, so gut ich nur immer konnte. Die Eschbacher versammelte ich ins Pfarrhaus. Ermahnte sie, machte ihnen Vorschläge, tröstete sie so gut ich konnte, und kündigte an, daß heute vermutlich Truppen kommen würden. Endlich kam ich, Gott Lob, in St.Peter an wurde von jedermann mit großer Freude empfangen, versammelt meine Confratres und trug ihnen das Nötigste vor....Ich belehrte die Vögte über ihr Verhalten, traf einige Anstalten zum Empfang der Truppen, die vermutlich kommen werden. Erst gegen Abends wird uns die Ankunft angezeigt durch den Bataillonskommandeur und 3 Offiziere, und bald darauf kam eine Kompanie Karabiniers. Die übrigen Kompanien wurden in Eschbach verlegt; gerade der Vortrab, der nicht am besten diszipliniert ist...Da man speisen wollte, entstand ein ganz entsetzlicher Tumult unter den Soldaten. Das Brot der Bauern war ihnen zu schlecht. Der Beck hatte noch nicht gebacken, weil wir zu schnell überfallen worden. Unsere Sauvegarden taten ihre Pflicht, wie auch alle Offiziere, brave Leute, ihre Truppen zu beruhigen. Alles half nicht genug, bis das Brot kam, welches warm vom Ofen weggenommen worden. Das Kapitän gieng gar nicht zum Speisen, bis Ruhe war. Nachdem sie Wein und besseres Brot empfangen hatten sang und tanzte alles. Man konnte am Ende ruhig schlafen. Gleichzeitig wird der Pfarrhof in Eschbach geplündert. Im Kloster selbst war, Gott sei Dank, alles ruhig....

Seite 54: 20. Juli 1796.....Das Elend ist über alle Vorstellungen groß.......Über alle Vorstellungen traurig ist der Anblick des ausgezehrten Tales, besonders in Eschbach. Die Bauern essen nun mit den Soldaten, sie sind alle rein ausgezehret, ins Detail kann nicht nachgegangen werden.

Seite 59: 30. Juli 1796 In Eschbach hört der Abt vom Pfarrer P Franz über die ausgestandene Not der französischen Einquartierung. In St.Peter sieht er bei seiner Rückkehr als erstes den Freiheitsbaum auf dem Platz vor dem Kloster, der in großer Ausgelassenheit von den französischen Soldaten errichtet worden ist.

Seite 61: 3. August 1796...In Eschbach war die Gemeinde versammelt in der Absicht, ihren durch die Franzosen erlittenen Schaden zu berechnen und dafür Entschädigung, was weiß ich wo, zu fordern. Die Herren bilden sich ein, sie sollten gar nichts zu leiden haben, aller Nachteil sollte nur allein auf Herrschaft und Kloster fallen. Sie äußern hin und wieder, nur um das Kloster zu schonen, wären die Soldaten ins Tal verlegt worden; sie machen Vorwürfe gegen mich, dass ich ihnen geraten hätte, bei ihren Gütern und Häusern zu bleiben; es wäre besser gewesen, wenn sie davon geflohen wären. Die Unzufriedenen auf jeden Fall bedenken nicht, dass ihnen auf den Fall der Flucht ihre Häuser und Güter wären ruiniert worden, da ihnen die Franzosen überall würden gefolgt sein, dass sie nirgends hin hätten fliehen können. Dies ist nun mal der Lauf der Dinge. Genug, seine Pflicht getan und Dank verdient zu haben, wenn man am Ende gleichwohl Undank dafür erhält. Die St.Petrinischen Untertanen betrugen sich bisher noch besser; hatten aber auch weniger gelitten, und auch der Schaden der Eschbacher scheint nicht so groß als sie ihn machen, ist bei keinem einzelnen so groß als nur beim Pfarrer, der von seiner Pfarrei gar nichts beziehet und ganz und gar nebst der Kirche vom Kloster muß erhalten werden.

Seite 92: 4. Okt. 1796...Ich ritt also nach Waldau zurück. Mittags um 10 Uhr kam Herr Hauptmann Quenaudon zu mir. Er ist geborener Freiburger, seine Mutter eine geborene von Bayer, verwandt mit der gleichensteinischen Familie. Er sagt mir, dass wirklich 2 Kompanien von seinem Regiment in St.Märgen einrücken. Trug mir auf, in St.Peter alle Posten gegen Freiburg mit Wachen zu besetzen und Wegweiser zu bestellen. Der Plan sei, die Besatzung von Freiburg aufzuheben und die Stadt von allen Seiten zu überfallen. Er selbst werde durch Weinberge am Schlossberge einrücken; trug mir auf, die landständischen Synd zu avisieren. Erst um 3 Uhr ritten wir weg. Herr Hauptmann begleitete mich bis zum Hohlengraben. Ich ritt über St.Märgen, ohne mich aufzuhalten nach St.Peter zurück, rief die Vögte zusammen und traf die nötigsten Anstalten. Zu Boten wurden bestellt der Vogt von Eschbach, der sogenannte Felix, und Magnus Hauri von da. Die Zeit der Ankunft konnte mir nicht gewiß angezeigt werden. Die Bauern zeigten sich willig zu allem, froh, dass sie den ausgeschriebenen Haber und Heu nicht liefern durften.

Seite 98: 19. Okt. 1796... Abt Speckle berichtet über Plünderungen, Räubereien und Misshandlungen von Menschen, Vieh und Häusern sowie Schäden von Kirchen in Eschbach, Waldau, Ibental und anderen Orten. Am 19. Oktober stoßen die Franzosen wieder nach St.Peter vor und vertreiben die Condér. Am 22. Oktober ziehen auch die Condér ab bis auf eine kleine Gruppe. Am Nachmittag geht der Abt mit den Patres auf den Schweighof, um das Bild der Verwüstung mit eigenen Augen zu sehen, das für alle Höfe von Waldau bis Eschbach zutrifft. Das Herrschaftsgebiet von St.Peter war dreimal Kampfplatz und 14 Tage Quartier der fanzösischen Nachhut.

Seite 101: 27. Okt. 1796...Nachmittags fur ich nach Freiburg. In Eschbach besuchte ich den Pfarer; die dasigen Pfarrkinder betragen sich sehr gut gegen denselben. Da er bei dem Durchmarsch der Franzosen und Condér geplündert worden, so bemühen sie sich, ihm den Schaden zu ersetzen. Man brachte Holz, Mehl und Eier und versprach ihm noch fernere Beihilfe.

Seite 104: 6. November 1796...Die Viehkrankheiten nehmen zu. Herr Dr. Schwenderer von Freiburg, die Krankheit sei allgemein, an vielen Orten verheerend....Auf unsern Scheuerhof hat das Übel sehr angegriffen...Die Gemeinde hielt heute an, Betstunden und Bittgänge zu halten, wobei die meisten einen Bittgang auf den Lindenberg veranstalten wollten, das ihnen aber nicht gestattet wurde. Seitdem jene Kirch auf dem Lindenberg abgebrochen worden und das Marienbild in Eschbach übersetzt worden, erhielt sich noch immer das Zutrauen des Volkes an den Ort. In Menge fahren sie dorthin und verrichten ihr Gebet bei den Ruinen der Kirche und behaupten, der Ort wäre ein Gnadenort, das Bild wäre ein mirakulöses gewesen. Es lässt sich das Volk seine Meinung nicht nehmen...Auf das Ansuchen aber wurden folgende Bettage und Bittgänge angeordnet:...Donnerstags Bittgang nach Eschbach mit 3 oder 4 Geistlichen... Ich mache dem Vogt den Vorschlag, wenn die Gemeinden ein gottgefälliges Opfer tun wollen, sollen sie das Gelübde machen, dass jeder Eigentümer für jedes gesund erhaltene Stück Vieh mir 12 Gulden opfern wolle. Dieses Opfer sollte dann gesammelt und unter diejenigen Mitbürger verteilt werden, welche den größten Schaden gelitten und die Bedürftigsten wären. Der Vogt Euseb Wöhrle fasste dies und versprachs der Gemeinde vorzutragen. Allein schwerlich wird es Beifall finden.

Seite 106: 7. Nov. 1796...Die Vorsehung will uns alle Plagen erfahren lassen, von denen unsere Väter erzählten, damit wir besser werden. Den oberen Bauern in Eschbach sollen auch schon 9 Stücke gefallen sein. Man findet nicht genug Leute, um nur das gefallene Vieh abzuhäuten.

Seite 113: 23. Nov. 1796..P Franz von Eschbach kommt hieher. P Franz hatte durch Vogt und Kirchenpfleger bei Herrn RgR Will um eine Entschädigung wegen erlittenen Verlustes durch die Franzosen ansuchen lassen; es ward vom hisigen Amte durch eine Supplik unterstützt. Und bald hernach wurden der Kirche zugeschickt: 1 Mariaekleid von gutem Seidenstoff mit Silberblumen, 2 schöne Messgewänder, beede aus der Kartaus. Jenes Kleid war von den Klosterfrauen in Säckingen und 2 schöne ganz gute Alben; in der Folge auch noch 1 silberner Kelch. Nun ist mit Gottes gütigem Beistand ein hartes Jahr durchlebt.....

Seite 124: 24. Dez. 1796... P Placidus blieb zu Eschbach und wird am Stephanstag in Stegen predigen....

Seite 129: 9. Jan. 1797 Heut ward von der Gemeinde Rechtenbach ein neuer Vogt gewählt, Lorenz Gremlspacher.

Seite 130: 16. Jan 1797...P Nepomuk zögert nun wieder mit der ferndigen Rechnung. Die Ökonomie daselbst ist wie fast alle unsere Ökonomie in defizientem Stand. Eschbach und Waldaumüssen ohnehin ganz vom Kloster erhalten werden...

Seite 132: 24. Jan 1797 Der Abt besucht die Schule in Eschbach

Seite 137: 23. Febr....schickte ich RP Philipp und Bruder Heinrich zu Fastnacht nach Eschbach. Nachmittag müssen die jüngeren Konventualen ebendahin zum Spaziergang, hielt die Vesper in Eschbach, welche ich mit den Senioren hier hielt, und kam gegen 6 Uhr abends zurück.

Seite 146: 17. April 1797 Ostermontag. P Bernard Burg predigt hier das erste Mal, nachdem er zuvor einmal in Eschbach gepredigt hatte... 20. April 1797...Nachmittags gieng ich zu Fuß mit Herrn OAM nach Eschbach, die Schulvisitation zu halten. Teilte den Kindern einiger Geschenke aus...

Seite 153: 21 Mai 1797.. Die Kreuzgänge werden gehalten. Montags in Eschbach, wohin die Ministranten alle abgiengen; es ward ein sollenes Amt gehalten

Seite 156: 13. Juni Nachmittag um 5 Uhr Kapitel. Ich trug das Gesuch der Eschbacher Gemeindebauern vor, dasigen Allmendwald zu verteilen und dem Kloster sowohl als jedem der 17 Bauern, welche zur Benutzung derselben berechtigt sind, einen Teil anzuweisen, nämlich von 159 Morgen jedem Bauern 7 Morgen, dem Kloster aber die übrigen 40 Morgen. Da dieser Antrag sowohl den Bauern als dem Kloster vorteilhaft ist, das Holz und die Waldung wird besser geschont, jeder Bauer zieht größeren Nutzen aus den 7 Jaucherten als er je aus der Allmend hoffen konnte; das Kloster, so den Wald nicht ebenso wie die Bauern benutzen konnte und nur vom verkauften Holz 1/3 zog, welches, da der Wald gar nicht geschont worden, sehr gering war, erhält die alleinige Benutzung beinahe des dritten Teils, und wird nun allen den Zänkereien zwischen Herrschaft und Untertanen, wozu der Allmendwald nur ewiger Zunder war, wie unsere Akten zeigen, ein Ende gemacht. Aus diesen und anderen Gründen ward geschlossen, den Antrag anzunehmen, je bälder je besser einen förmlichen Vertrag darüber zu errichten...

Seite 165: 5. Juli 1797...Ein Hund, der Schweine, Kühe, Hühne etc. gebissen und der Wasserscheue verdächtig war, ward in Eschbach erschossen

Seite 167: 25. Juli 1797... Festum S. Jacobi-Thaddäi in Eschbach. P Petrus prediget. Ich gieng nach Eschbach zu Fuß, hielt die Prozession und die Pfarrmesse. Nachmittags besah ich die alte Kapelle, verordnete, dass die drei Statuen aus derselben, des hl. Gallus, Ulricus und Wendelin, sollten weggenommen , um seiner Zeit in der neuen Kirche aufgestellt zu wrden. Auch das Altarblatt soll abgenommen werden. Dem Kirchenpfleger trug ich auf, sich zu erkundigen, ob nicht Altar und Kanzel könnten verkauft werden.

Seite 170: 7. August 1797..In Eschbach ward die Brücke bei der Kirche wieder errichtet, wozu der Meier die Taglöhner, das Kloster das Holz geben und die Handwerksleute zahlen muß. 14. Aug. 1797...P Mark wird nach Eschbach zur Aushilfe geschickt...

Seite 175: 8. Sept. 1797...P Bernard predigt in Eschbach. P Gerbhard gehet ebenfalls zu Fuß nach Eschbach, nachmittags ließ ich sie mit der Kutsche abholen...

Seite 177: 16. Sept. 1797 Vormittags ward der Vertrag mit der Gemeinde Eschbach über dasige AllmendWaldungen, vermöge dessen die Allmend zwischen Herrschaft und den wenigen Bauern verteilt wird, welche das Recht haben, daraus mit Holz versehen zu werden, (vide Acta), von den betroffenen 17 Bauern unterzeichnet und ausgefertiget, um an die Regierung zur Ratifikation abgegeben zu werden.

Seite 206: 21.Dez 1797..P Karl kommt von dem Einzug im Breisgau das erste Mal zurück. Der Einzug war heuer gut, besser als seit vielen Jahren. Fas aller Orts wurden die Fruchten ganz ohne Nachlaß eingeliefert. Gott sei Dank. Heute halt er noch mit Herrn Amtsschreiber der Einzug in Eschbach 26. Dez. 1797 P Peter wird nach Eschbach geschickt, um in Stegen zu predigen

Seite 221: 16. Feb. 1798...P Franz erhielt aus dem Religionsfonds auf schon fernd ergangene Anweisung der Regierung für die Kirche in Eschbach eine schönen silbernen Kelch mit 6 Emaillen und Seinen besetzt, welcher ehedessen den aufgehobenen Kloster Waldsee gehörte, auch sind wirklich drei silberne Gefäße für dasige Kirche zum Heil vieler auf Kosten des Religionsfonds in der Arbeit

Seite 227: 21. März 1798...Die Predigt hielt P Franz, Pfarrvikar in Eschbach....

Seite 231: 12. April 1798 ..Nachmittag gieng ich nach Zähringen, ...fuhr ich am 13. Mit meiner Schwester bis Mittag in Eschbach, abends nach St.Peter. Von Eschbach schickte ich Pferd und Kutsche zurück nach Freiburg.....

Seite 234: 1. Mai 1798...Heute hält Herr Dr. Laumayer, unser Physikus, die Frühlingsvisitation oder die ehemals sogenannten Aderlässe. Abends reiste Herr Dr. wieder ab. Ich begleitete selbst zu Fuß bis Eschbach. Herr Dr. verordnete mehreren das Rippoldsauer Sauerwasser. Da die Mönchsmatte im Rechtenbach zu weit entlegen, nicht gehörig besorgt werden kann, im Heuet halbe Tage nur mit Hin- und Hergehen zugebracht werden, das Heu oft gestohlen wird, war ich entschlossen, selbe zu verpachten. Die Matte hat 14 Morgen, ward in 14 Stück geteilet, einzeln oder mehrere zusammen zum Pacht angetragen. Herr OAM und P Großkeller wollten heute den Pacht vornehmen. Das Stück ward um 15 fl jährlichen Pacht angeschlagen. Pachtlustige waren mehrere vorhanden, allein nur auf das beste Stück wurden 14 fl, auf die übrigen nicht mehr als 10 fl geboten, und so behielten wir die Matten für uns selbst. Die Bauern trauen bei den ungewissen Zeitumständen nicht.

Seite 236: 14. Mai 1798 Kreuzgang nach Eschbach. Es ward ein musikalisches Hochamt in Eschbach veranstaltet. Um 5 Uhr giengen dahin die Musikanten: P Karl, P Petrus, Br Heinrich, zween Sängerknaben, die beeden Provisoren Hänsel und Noth.. Den Kreuzgang führte P Subprior, noch giengen mit P Clemens und die beeden Novitzen. Hier ward um 10 Uhr die Konventmesse ohne Gesang und die Horae gehalten. Nachmittag das öffentliche Examen der zween studierenden Provisoren Hänsel und Noth. Beede bestanden ziemlich wohl und haben in der Tat seit dem halben Jahr hier, seit dem sie angefangen, beträchtlichen Fortgang gemacht. Sie haben aller Regeln der Grammatik gelernt, konstruieren ziemlich fertig ex capite, was ihnen angegeben wird, und meist versetzen sies zugleich ins Lateinische. Noth übertrifft den Hänsel.

Seite 241: 9. Juni 1798 Vormittag Nebel im Land bis nach Eschbach, um Mittag sammeln sich allgemach Gewitterwolken, welche gegen 2 Uhr in einen heftigen starken Hagel ausbrachen

Seite 246: 6. und 8. Juli 1798 starke Donnerwetter und heftige Regengüsse. Das erste schadet in Eschbach

Seite 259: 7. Okt. 1798...Abends zurück nach Freiburg, wo P Franz von Eschbach...abgekommen war

Seite 272: 26. Dez. 1798 S. Sephani. Auf Mittag kam die Frau Gräfin von Kageneck, Witwe, mit zween Söhnen und speisete hier zu Mittag. Nach Tisch fuhr sie sogleich wieder ab. Es war nicht bloße Visite, sondern vielmehr Absicht, eine Beschwerde über den Pfarrer in Eschbach anzubringen, dem sie zwar das Lob des Eifers belegte, aber bedauerte, daß er von der Gemeinde nicht geliebt wäre, weil er so undeutlich predigte und katechisierte. Offenbar ist die Klage falsch, was das Predigen betrifft. Denn P Franz hat hier sehr oft und deutlich gepredigt und ward gerne gehöret. Was die Katechese betrifft, versicherte die Gräfin, sie hätte ihm selbst in der Schule zugehöret, hätte auch geistliche und weltliche Zeugen dazu genommen und auch diese hätten geäußert, daß er nicht gut katechisiere, er schwatze soviel, immer und fragte nicht; die Kinder lernen nichts. Ich versprach, daß ich mich der Sache näher erkundigen werde mit dem, es schien, die Bauern haben andere Absichten. Der Pfarrer sei vermutlich in andern Stücken den Bauern zu eifrig, halte zu streng auf Schule, auf Gegenwart beim öffentlichen Gottesdienst etc., welches auch der Frau Gräfin ärgerlich war.

Seite 277: 10. Feb. 1799...Nachmittag fuhr ich auf dem Schlitten nach Eschbach, um einen neuen Baldachin zu probieren, welchen ich von rotem Damast auf dasigem Hochaltar machen ließ. Damit er an größeren Festen und Frauentagen bei Aussetzung des Hochwürdigsten gebraucht werden könnte.

Seite 300: 25.Mai 1799 Der Pfarrverweser in Eschbach sucht an, daß ihm statt der an Martini angewiesenen 30 Sester Weizen, 30 Sester Roggen, 10 Sester Gerste und 8 Sester Haber furohin 40 Sester Weizen, 20 Sester Roggen, 12 Sester Gerste ohne Haber, welches er nicht nötig hätte, möchte gegeben werden. Da der Unterschied höchsten ein paar fl. beträgt und derselbe glaubt, auf diese Weise besser bestehen zu können, so verwilligte ich ihms.

Seite 302: 19. Juni 1799 auf Mittag ritt ich nach Eschbach. Da erfuhr ich die zuverlässige Nachricht, daß die zween Herren, B Wittenbach und Rat Kupferschmidt, welche als Geiseln nach Frankreich abgeführt worden, wieder zurückgekommen seien. Das nähere Detail wusste man noch nicht. Nachmittags ritt ich nach Rechtenbach, um diese unsere Vogtei einmal zu sehen und mir einige Lokalkenntnisse davon zu machen.

Seite 304: 2. Juli 1799...Ich gieng zu Fuß nach Eschbach, um einen Augeschein zu nehmen, wozu der Kagenecksche Beamte Ruf kam, wegen Erhöhung eines Wehres, wodurch unseren Untertanen Schaden entstand. Ich brachte es dahin, daß die Belasteten zuerst versprachen, den Bach gemeinschaftlich zu räumen, wonach erst das Weitere zu bestimmen. 3. Juli 1799...An eben dem Tag ward uns Quartier angesagt, vom Stab eines Wallachisch-Illyrischen Bataillons und einer Kompanie, welche in Stegen, Eschbach und St.Peter verlegt werden sollte mit Fuhrwesen und Ochsen. Dieses ward sodann in etwa geändert. 4. Juli 1799 rückte der Stab hier ein. Ins Kloster kam der Major, ein Hauptmann, ein Oberleutnant, ein Page, ein Feldarzt, ein Adjutant, ein Fendrich, ein Bedienter des Majors. Das übrige Personal, etwa 30 Köpfe, ward in die nächsten Häuser verlegt, von der Gemeinde verpflegt. Das Fuhrwesen und die Ochsen kamen nach St.Märgen. Die Kompanie-Mannschaft nach Stegen und runter ins Tal ....Inzwischen macht diese Einquartierung viel Unruhe, täglich gibt’s etwas; bald kommen Gelder, bald Montierungsstücke, blad Blessierte, bald Rekonvaleszisten und Invaliden. Die Untertanen sind sehr mit Fuhrwerken geplagt nebst Verpflegung der Soldaten, welche ganz gratis geschiehet und den Gemeinden viel Kapital kostet. So ist es mit den Offizieren, die im Kloster leben, täglich sind wenigstens 10 Personen, obwohl sie sehr genügsam sind und nichts besonderes prätendieren

Seite 308: 1. Aug. 1799...Der zweite Gegenstand war die Vertauschung eines Grundstückes von unserer Mönchsmatte im Rechtenbach gegen ein anderes Stück guter Matte in Eschbach, um dieses der dortigen Pfarrei einzuverleiben. Der Eigentümer dieses Stückes fordert das Doppelte im Rechtenbach, doch fand man den Tausch wegen der Nähe, viel besseren Boden und Lage und wegen Bequemlichkeit für die Pfarrei Eschbach vorteilhaft. Das Kapitel willigte ein und überließ mir die Vollmacht, die Sache zu verhandeln. Am 10. August visitierte der Abt mit dem OAM die Grenzsteine zwischen Eschbach und Glottertal

Seite 311: 8. Sept. 1799 Sonntag Mariae Geburt. P Joseph und P Maurus von Schuttern gehen nach Eschbach.

Seite 315: 14. Okt. 1799 Verschiedene Umstände fordern eine größere Ämter-Mutation, zu welcher ich morgen mich entschlossen. Damit also diejenigen Expositi, welche mutiert werden sollten, alle gegenwärtig wären, wurden sie auf heute einberufen. Und ich schicke die Geistlichen aus der Schweiz indessen hinaus, um die Pfarreien zu bedecken. Herr Gall nach Eschbach...Die Expositi kamen also heute hier an, videl. 15. Okt. 1799 Fortan ward folgende Ämterbeschickung gemacht:...in Eschbach: P Otmar Brogli...Bei dieser Mutation machte ich zugleich die Verordnung oder erinnerte sie vielmehr, daß kein Expositus über Nacht von der Pfarrei abwesend sein soll ohne meine expresse Erlaubnis; 2. daß keiner die Haushälterin entlassen oder eine dinge ohne vorherige Anzeige; 3. daß der Pfarrer nicht an einem Tisch mit den Domestiken speisen, nicht im Zimmer sei, wenn die Mägde die Butter schütteln etc. Da der Bischof nun darauf beharret, daß die regularen Expositi beim Antritt ihrer Pfarrei Professio fidei ablegen ......, so ließ ich die 4 neu ernannetn Pfarrer nach dem Kapitel in Priorat kommen, wo sie in meiner Gegenwart beedes taten. Nachmittag verfügte sich...P Franz nach Eschbach. Dieser wird erst am Donnerstag nach Neukirch und P Otmar nach Eschbach abgehen. 16. Okt. 1799...P Otmar fuhr mit bis Eschbach und nahm den ihm angewiesenen Posten dasiger Pfarrei in Besitz. Morgen wird P Franz nach Neukrich abgehen.

Seite 319: 4. Nov.1799 Ich fuhr nach Oberried auf das Namensfest des dasigen P Priors, mit mir P Subprior und P Otmar von Eschbach. 11. Nov. 1799 P Dominikus in Eschbach, um Messe zu lesen, weil der Pfarrer in Stegen hl. Messe halten muß, wo die Frau Gräfin von Kageneck hinkommt.

Seite 327: 29 Dez. 1799..der wirkliche Stand der Geistlichen im Kloster ist folgender.....Franz Steurer, 50 Jahre alt, Pfarrverweser zu Neukirch....Otmar Brogli, 44 Jahre alt, Pfarrverweser zu Eschbach...

Seite 330: 20. Jan. 1800...Heute predigt P Sebastian zu Stegen, Filiale von Eschbach

Seite 332: Am 10. Februar 1800 werden Wallachen in Eschbach einquartiert

Seite 338: 17. April früh gieng ich mit P Joseph und P Anton von Wiblingen nach Eschbach. Von da fuhren wir nach Freiburg. Konseß.

Seite 340: 24. April 1800 auf Mittag fahre ich ....von Rheinau nach St.Peter zurück, wo indesen auch das depot von dem Bataillon Peterwardeiner, welches dieser Tage ins Breisgau kam, einquartiert worden, so daß nun 3 Depots in St.Peter liegen. Auch Eschbach hat 1 Kompanie von Wallis.

Seite 341: Am 30. April sind die Franzosen wieder in Freiburg. Am 2. Mai stehen die Österreicher hinter Neustadt und der Landsturm auf dem Wald, französische Vorposten folgen dicht auf. 2. Mai 1800....Der Pfarrer von Eschbach ist seit 2 tagen abwesend, jedoch in der Pfarrei mit Vorwissen der Vögte. Ich hieß ihm nun zurückgehen. In Eschbach waren keine Franzosen.

Seite 345: In Freiburg hört der Abt Näheres über das kaiserliche Streifkommando, das Gr Mier befehligt 7. Juni 1800 Nachts um 9 Uhr kam ein Offizier mit der Anzeige, daß morgen Gr Mier mit seinem Kommando hier und in der gegend einrücken und Quartier nehmen werde....Eschbach 90 Mann Infanterie und ca. 40 Pferde, 2 Offiziere.. 8. Juni 1800....Die Husaren und etwas Fußvolk zogen nach St.Märgen, etwas blieb in Eschbach..

Seite 348: 24. Juni 1800 Früh um 6 Uhr gieng ich zu Fuß mit Herrn Sekretär Probst nach Eschbach....Ich traf noch einige Einleitungen wegen dasigem Gelände mit dem Baumeister. Um den Platz besser benutzen zu können, trug ich an, daß der kleine Eingang geändert, von dem großen Tor näher an die Kirche gebracht werde, wodurch außer der Mauer mehr Platz zum Vorgarten gewonnen wird. Auch inner der Mauer kann der Grasplatz noch mehr geschont werden. Auch wurden einige andere Projekte wegen des Gebäudes gemacht, welches überhaupt im Äußerlichen zu splendid, in der inneren Einrichtung aber sehr unbequem ist, ohne daß man um vieles verbessern könnte. Nachmittags ritt ich zurück nach St.Peter...

Seite 350: 2. Juli 1800 Ich schickte heute einen Geistlichen nach Eschbach, weil ein Frauentag war und ließ Messe pro necessitatbus lesen.

Seite 358: 15. Aug. 1800 Ich fuhr mit Herrn OAM Mercy und Herrn AM v Müller heute früh bis Eschbach. Da man es endlich in Eschbach dahin gebracht, dass einige junge Leute und Mädchens ein paar Lieder singen gelernt und nun öffentlich in der Kirche sangen, auch die kleine tragbare Orgel von St.Peter noch in Eschbach war, so sollte heute ein Amt gehalten werden. Um das Volk mehr zu ermuntern, hielt ich das Amt selbst mit eine Assistenten. Den Sängern machte ich sodann ein Geschenk, um ihren Eifer noch zu vermehren. Man versicherte mich auch, dass das Volk nun an dieser vermehrten Solennität des Gottesdienstes soviel Freude bezeuge, dass sich mehrere angetragen zu geben, um eine Orgel machen zu lassen. Ich ermahnte den Pfarrer, diesen Eifer itzt zu nutzen und sammeln zu lassen. Wir speiseten in Eschbach über Mittag und fuhren abends nach St.Peter...

Seite 361: 9. Sept. 1800 Schan anno 1797 ward der Antrag gemacht, die sogenannte Eschbacher Allmend zwischen dem Kloster und dem Stift abzuteilen. Die Regierung wollte anfangs den Vertrag nicht bestätigen. Erst heuer erfolgte die völlige Bestätigung. Es war daher itzt die Anstalt zur Verteilung getroffen, und der Feldmesser ward heute dahin geschickt, um den Wald erst abzumessen und dann die Verteilung zu machen. So zwar, dass von dem Wald, welcher 159 Jauchert enthielt, dem Kloster 40 Jauchert am Konventswalde und jedem der 17 teilhabenden Bauern 7 Jauchert zugeschrieben werden. Das Stift hatte bisher keinen anderen Nutzen als von dem daraus verkauften Holz 1/3. Die Bauern aber holzeten nach Belieben und über alles Bedürfnis aus diesem Walde. Nur zur Eschbacher Kirche wurde das Brennholz daraus genommen, worüber aber ein heftiger Prozeß entstand. Furohin ist wenigsten derlei Strittigkeit abgeholfen, die 40 Jauchert bleiben dem Kloster zur ausschließlichen Benutzung, wie auch jedem Bauern 7 Jauchert als Erblehen zur ausschließlichen Benutzung überlassen werden.

Seite 366: 10. Okt. 1800 ....Da bei Ausmessungen der Eschbacher Waldungen sich zeigte, 2 zwei Jauchert 300 Ruten weniger Feld war als die alten Messungen angaben und beim Vertrag angenommen worden, gab sich der Anstand, wer diesen Abgang leiden und wie derselbe zu verteilen wäre. Die Bauern schickten zween Ausschüsse hieher, mit welchen ich übereinkam, dass ich von diesem Abgange 1 Jauchert 300 Ruten allein übernehmen wolle. Es wurden also dem Stifte, welches vermöge Vertrags 35 Jauchert am Konventwald, 5 Jauchert 300 Ruten auf der Ecke bekommen sollte, nun 39 Jauchert an einem Stück gerade am Konventswald herab bis zum gemeinsamen Weg zugeschrieben. Wir erhielten dadurch eine ganz gute Gegend und wohlgelegenen Platz. Es ward heute ein Anhang zum Vertrag gefertiget und dem Ausschuß zur Unterschrift mitgegeben.

Seite 410: 3. Juni 1801...In Eschbach verweilte ich wegen einem Anstand über den Weg, welcher morgen mit der Prozession sollte genommen werden. Jährlich halten die Bauern eine Gemeinde und machen unter sich aus, wohin die Prozession soll geführet werden. Der Pfarrer sollte einen neuen Weg gleichsam bilden. Ich fand das unschicklich und sagte dem Pfarrer, den Weg, den er herausgehen werde, auf der Straße zu nehmen und furohin dabei zu bleiben, ohne aus Gnade der Bauern jährlich neu den Weg zu bilden.

Seite 418: 25. Juli 1801 Festum S Jacobi, Patrozinium in Eschbach. In der Frühe fuhr ich von Freiburg nach Eschbach, wo P Neponuk Maichelbeck, Senior, die Predigt hielt noch mit viel Eifer und Nachdruck. Ich las die hl Messe und fuhr nach Mittag mit P Senior zurück nach St.Peter

Seite 428: 30 Okt. 1801....Das Bataillon, das auf dem Walde war, zog ab in die Kantonierung bei Riegel. Eine Kompanie Grenadiere wurde indessen aufs Land nach Eschbach und St.Peter verlegt und die zu St.Peter gelegene Kompanie bezog die Wachen.

Seite 435: 31. Nov. 1801...Der Wind wehete heftig und es fieng immer schlimmer an zu schneien, so dass wir und nicht mehr getrauten über den Hohen Graben zu fahren. Wir fuhren also auf der Landstraße durch die sogenannte Hölle und dann über Eschbach, wo wir den Pferden noch Brot und Salz gaben, nach St.Peter zurück.

Seite 442: 1. Jan 1802...Schmelzwasserschäden Die Matten um das Kloster glichen einem Weiher, indessen tat es doch keinen Schaden. In Eschbach hingegen überschwemmte es einige Matten auf dem Weg, tat einigen Schaden auf den Feldern, doch nicht sehr großen.

Seite 446: 10. Feb. 1802...Da einige Reparation der Kirchenfenster nötig war, wurde der Gemeinde aufgetragen, selbe machen zu lassen. Diese erklärte sich gerade, dass sie es nicht tun würde, das liege allein dem Kloster ob. Man hätte ihnen versprochen, dass sie gar keine Unkosten wegen der neuen Pfarrei zu leiden hätten. Ja die siggingischen und Kageneckschen Untertanenerklärten sogar, sie wollten lieber wieder nach Kirchzarten in die Kirche gehen, als etwas zu zahlen. Ich trug die Sache dem geistlichen RgR Will vor. Und dieser wusste gar nichts, als die Achsel zu zucken und zu raten, wenn es nicht viel koste, solle man es machen lassen auf Klosters kosten. Ich zeigte mich eben hiezu nicht geneigt. Allein die Regierung hat schlechtedings keine Kraft als gegen Geistliche, die sich nicht widersetzen, gegen Bauern dürfen sie nicht mucksen. Man mag aus diesem Hergang auf den schwarzen, undankbaren Charakter der Bauern schließen. RgR Will erklärte nebenher, dass die ehemals auf dem Lindenberg gestifteten Jahreszeiten dem Pfarrer in Eschbach gebühren, auch demselben würden zugestellt werden, wenn hierüber eine Anzeige geschehen werde

Seite 452: 12. April 1802....Aus Eschbach kommen Klagen gegen dem Klostermüller und mit der Bitte, zweimal jährlich, Mitte Mai und September oder Oktober, deswegen nach Freiburg fahren zu dürfen.

Seite 454: 18. Mai 1802....Um dieses Recht, den Bestandzins zu steigern, auzuüben, da die Zinse ohnehin viel zu gering sind, machte ich zur Regel, dass ich den Zins jedes Mal erhöhen werde, so oft so ein Gütchen in fremde Hände komme, d.i. wenn das Haus, welches Eigentum ist, an einen Femden, nicht an die Erben des Besitzers verkauft wird. Der Fall kam heuer nun schon zum drittenmal....und heute beim Verkau des Hauses auf der Ruckstauden im Eschbach, wobei ein ansehliches Bestandsgut ist, das 38 fl 25 X Bestandszins gibt. Aus besonderer Rücksicht, dass die Eschbacher nicht mit den übrigen Domonikalisten einen Prozeß gehalten, erhöhte ich den Zins nur um 2 fl Rauch und so geschah der Kauf aber über alle Maßen hoch. Der Käufer zahlte per Hand und ein paar Jauchert eigen Gut, 3600 fl.

Seite 455: 18. Juni 1802 Mit der Ibentaler Allmend hatte es die nämliche Bewandtnis, wie vor einigen Jahren wegen der Eschbacher Allmend bemerkt worden. Von jeher waren jene sogenannten Allmenden, woraus die Bauern Nutzniesung und 2/3 vom verkauften Holz haben. Sie waren stets der Gegenstand von Zwistigkeiten. Wir waren zwar Grundeigentümer, hatten aber nichts davon als den Dritteil vom verkauften Holz. Die Bauern benutzten und ruinierten die Waldungen. Für uns konnte man nur äußerst selten Holz darin fällen, und auch dann gabs Strittigkeiten. Seit Teilung der Eschbacher Allmend war auch hin und her von dieser Teilung die Rede. Die meisten wollten aber anfangs nichts davon hören. Endlich gabs eine Strittigkeit über Weide und Einschlag des Waldes. Die Sache kam dahin, daß wir einen Augenschein in der Person des provisorischen Oberforstmeisters Wannenmacher kommen ließen. Da bei diesem auch von Teilung die Rede ward, redete er selbs dafür und gab, ehe er einen Befund über den Augenschein abgeben wollte, 14 Tage Termin, daß die Gemeinde mit der Herrschaft übereinkommen könnte.

Seite 462: 11. Aug. 1802 abends fuhr ich nach Freiburg, mit mit P Maurus. Ich gieng noch zu Herrn RgR Will, um denselben zu ersuchen, dass die Gemeinde Stegen angehalten werde, die Fron zu Baureparaturen in Eschbach zu leisten

Seite 470: 23. Sept. 1802....Heute gieng ich einen Tausch ein mit den obersten Bauern in Eschbach ein. Ich überlies ihnen unseren sogenannten Pfistererwald in Eschbach von 11 Jauchert. Dafür gibt es uns seinen Anteil am Almendswald von 7 Jauchert, wodurch unser Allmendswald mit andern nahegelegenen Waldungen verbunden wird, und wir erhalten eine zusammenhängende, gesicherte Waldung von vielen Jauchert; ferner zahlt der Käufer Aufgeld 630 fl.

Seite 478: 6. Nov. 1802...Wegen Eschbach und Waldau, welche beede Pfarreien eingestiftet sind, gab ich heute eine Vorstellung, an die Regierug mit der Bitte, bei vorstehender Veränderung Vorsorge zu treffen, daß den Pfarren ein kompetenter Unterhalt angewiesen und gesichert werde.

Seite 481: 16. November 1802 Otmarus. Ich schicke rp Subprior und P Anselm von Tennenbach nach Eschbach, wo P Pfarrer seinen Namenstag feiert. Nach einer unruhigen Nacht, in welcher mich die vorstehende Besitznahme schlafend und wachend beschäftigte, brach der entscheidend sein sollende Tag an. Würden meine Träume erfüllte, so wäre freilich Hoffnung.....

Seite 486: 26. Nov. 1802...Nachmittags gieng ich zurück nach St.Peter. In Eschbach fand ich die Kirchentüre offen und ein paar Schweine in der Kirche; im Haus niemand als das kleine Dienstmädchen, Pfarren und Hauserin waren abwesend. Diese im Breisgau, jener zu St.Peter. Der Pfarrer begegnete mir unterwegs, da es schon starke Abenddämmerung war. Ich gab hierüber dem Pfarrer am folgenden Tag schriftlich ernstliche Ahndungen. Noch unterwegs gab ich ihm ein Regierungsdekret, vermöge dessen die auf dem Lindenberg gestiftet gewesenen Anniversarien, wovon das Kapital zum Religionsfonds gezogen worden, nun furohin in Eschbach sollen gelesen werden, wofür 4 fl. aus der Religionsfondskasse bezahlt werden. Es sind 12 Anniversarien. Diese nebst einigen Anniversarien zu Eschbach gestiftet sind bisher die einzigen freien Revenuen der Pfarrei Eschbach

Seite 491: 24. Dez. 1802 Vormittag fuhr ich nach St.Peter, las in Eschbach Messe wegen dem Andenken meiner Befreiung aus Straßburg anno 1800, welche am 23. Dezember erfolgte

Seite 492: 27. Dez. 1802 P Alois von Tennenbach predigte heute das erstmal in der Filialkapelle zu Stegen, wo heute Stephanstag gefeiert wird.

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Band II

Seite 35: 18. Mai 1803....Im Eschbach waren vor einigen Monaten die losen Tabuleen von den Altären gestohlen worden, und nach und nach von 3 Altären, nur auf dem hohen Altar blieben sie noch. Die weißen Altartücher blieben liegen. Es scheint, dass nicht so fast der Wert, der sehr gering, sondern Aberglauben den Diebstahl veranlasste. Ich wollte doch keine neuen, sondern die älteren dahin tun und ließ sie aus der Kapelle im Peterhofe nehmen. Man fand dort Tabuleen, welche den ganzen Altar oben und vorn bedeckten, und wohl zu zween Altären hinreichen, die ich nach St.Peter nahm und zurichten lassen werde. Auch fand man unter dem Leder ein uraltes Antependium mit dem Wappen eines Abtes, das nicht mehr erkennbar, nd einige Heilige darauf gemalt, das noch besser gesehne zu werden verdient, weil ich itzt nicht Zeit hatte.

Seite 39: 6. Juni visitiert Kommissar Bob die Schulen in Eschbach und St.Peter zur vollen Zufriedenheit

Seite 42: 2. Aug. 1803...Schon lange hatte ich eine Reise nach St.Blasien vor, welche ich itzt, da sich die Hoffnung zu fortwährender Ruhe bestätiget, teils verahnt, unternahm. Zugleich war P Otmar, Pfarrer in Eschbach, sehr eingeladen, seinen alten Vater noch einmal zu besuchen. Ich nahm also den P Otmar zum Begleiter, schickte P Nekpomuk unterdessen nach Eschbach, die Pfarrei zu besorgen.

Seite 47: 24. Aug. 1803 nachmittags nach Freiburg zum Kongreß. In Stegen traf ich die Frau Gräfin von Kageneck an, mit welcher ich über obige Gegenstände sprach. Die Absicht der Frau Gräfin gehet dahin, dass auf dem Lindenberg eine Pfarrkirche errichtet werde, welche von St.Peter aus excurrendo besorgt werde, wogegen mach sich von Seiten unseres Stiftes aus mancherlei Ursachen erklären muß.

Seite 69: März 1804 notiert der Abt Schwierigkeiten zwischen P Otmar als Pfarrer und Religionslehrer in Eschbach mit dem dortigen Lehrer

Seite 75: 3. Juni 1804 Die Gemeinde Eschbach kauft eine Orgel für die Kirche

Seite 78: 29. Juli 1804 wird in Eschbach Patrozinium des hl. Jakobus mit Orgelweihe gefeiert

Seite 89: 25. Mai 1805 Seit mehreren Jahren ward das herrschaftliche Metzigrecht, nach welchem jeder Wirt oder anderer Untertan, welcher auf Verkauf schlachtet, die Zunge an das Kloster zu geben hat, nicht mehr ausgeübt, besonders während dem Krieg, wo meist für die Soldaten mußte geschlachtet werden. Dieser Tage ließ ich wieder publizieren und einfordern mit dem, daß der Glashütter Wirt die Zunge nach Neukirch, der Waldauer und Hochsträßer nach Waldau, der Eschbacher nach Eschbach dem Ortspfrarrer abzugeben haben.....

Seite 91: 4. Juni 1805 schicke ich Maurer und Zimmerleute nach Eschbach, um im Pfarrhaus die nötigen Reparaturen vorzunehmen. Auch schicke ich etliche und 30 Schuh vorrätiger hölzerner Gitter dahin, um auf der Emporkirchen aufgestellt zu werden, nachdem die neue Orgel nunmehr ganz fertig und brauchbar eingerichtet ist.

Seite 96: 1. Juli 1805 Unterdessen zog P Anselm nach Bollschweil ab mit Sack und Pack. Von dem Meublement ließ ich Bett und Tischzeug auch gleich hieher bringen, das übrige einstweilen nach Sölden, das geringere ward verkauft. Von 2 Kasten gab ich eine dem Pfarrer in Eschbach, die andere stellte ich einstweilen in Peterhof. 4. Juli 1805 Durch ein bischöfliches Reskript von der Curia, welches in den Pfarreien Eschbach und Buchenbach sollte publiziert werden, wird die halberbaute Kirche auf dem Lindenberg interdiziert. Ich nahm einstweilen das Reskript zu mir, um darauf zuerste einige Bemerkungen an das Kommissariat zu geben. So war ich zuerst entschlossen. Ich änderte diesen Entschluß und fand es besser, nichts darüber zu sagen und der Sache gerade ihren Lauf zu lassen, da ich nicht gefragt, nicht dazu aufgefordert bin, und Vorstellungen den unbesonnenen und eigensinnigen Vicarius generalis von Wessenberg nur hitziger machen würden. Die Folgen mag der Vicarius tragen und verantworten.

Seite 99: 22. Juli 1805 Die Heuzeit hindurch war die Witterung immer sehr veränderlich und die Heuernte sehr verzögert. Am 19.-20, starke Gewitter, in Obereschbach Regengüsse, zu Neukirch und am Zweriberg traf das Gewitter....

Seite 128: 13. Jan 1806 Da ich von der Regierung ohne Weisung gelassen war, musste ich nun heute nach St.Peter reisen. Die Witterung war äußerst schlimm. Es hatte einen außerordentlichen Schnee über Nacht gelegt und schneide immer fort häufig. Ich kam bis an die Eschbacher Steig, wo es unmöglich war weiterzukommen. Ich kehrte zurück und speisete in Eschbach zu Mittag. Unterdessen kamen von St.Peter fünf Paar Ochsen, und so zog ich mit Ochsen zur Übergabe des Klosters an den König von Wirtemberg.

Seite 130: 15. Jan. 1806....Die angekommenen Soldaten wurden zu St.Märgen, hier und Eschbach verlegt. Ein kleines Kommando nahm Besitz zu Zarten und stellte Hoheitspfosten auf. Mit der Kommission kam Herr Obervogt von Triberg, welchem Aufträge über das ganze Kirchzartener Tal gemacht wurden.

Seite 137: 5. Feb. 1806 Der Herr Fürst von St.Blasien kam von Oberried auf einen Besuch hieher. Hier zu St.Peter blieb noch immer der wirtembergische Oberleutnant Hehl, die Mannschaft von 100 liegt zerteilt hier beim Kloster, in Glottertal, Eschbach und Seelgut. Im Kloster selbst sind ein Korporal mit Sohn, ein Chirurg und ein Gemeiner einquartiert. Alle müssen unentgeltlich versorgt werden, wie die Mannschaft, welche zu St.Märgen, Oberried und Kirchzarten liegt.

Seite 156: 25. April 1806 Heute kamen die Eschbacher noch allein in Prozession hieher, nachdem vor Zeiten noch das ganze Kirchzartener Tal von Ebnet an, Kappel, Oberried, Kirchzarten, Zarten, Falkensteig, Ibental etc. in zahlreicher Prozession seit undenklichen Jahren zu kommen pflegten. Die Prozessionen sind nun über eine Stunde weit verboten, aber dadurch ist noch niemand besser geworden.

Seite 163: 10. Juni 1806....Um 11 Uhr ritt ich nach Eschbach und aß dort zu Mittag, um mit P Beda zu sprechen. Alles, was man höret und erfährt, gibt immer nur trübe Aussichten

Seite 164: 18. Juni 1806....Da R P Subprior Maurus seit mehreren Wochen kränklich war und einen Anfang von Brustwassersucht zu haben scheint, so schickte ich denselben heute Abend nach Eschbach, um seine Gesundheit besser zu pflegen und zugleich den dortigen Organisten besser zu unterrichten.

Seite 169: 1. Juli 1806...P Maurus welcher längst kränkelte, schien seit dem Frühjahr kränker zu werden. Man ahnte eine Brustwassersucht. Ich hatte selben seit 14 Tagen in Eschbach geschickt. Auf das fest war er wieder hier, um Orgel zu schlagen. Heute reiste er wieder nach Eschbach; es ist wenig Hoffnung, dass er sich erholen werde. Beim Einsteigen in die Chaise sagte er vado immolari und hat vielleicht die Wahrheit getroffen. Gott stärke ihn. Alles gehet der Auflösung entgegen.

Seite 172: 3. Juli 1806 schickte ich also einen Expressen nach Bissingen ab. Da P Maurus in Eschbach nicht besser wird, kein Aufkommen zu hoffen ist, heftige Schmerzen hat, und bereits der rechte Fuß ganz abgestanden und gefault ist, derselbe auch nicht wohl hieher kann transportiert werden, so schickte ich seither täglich einen Geistlichen dahin zur Abwartung, auch beinahe täglich den Herrn Chirurg Buchegger. Um alles zu tun, ließ ich heute den Herrn Veit Karl von Freiburg abholen und fuhr selbst auch nach Eschbach, um zu hören, was weiter rätlich gefunden werden möchte. Es kam Herr Dr. Laumayer und Herr Prosektor Neußer. Sie wußten keinen Rat, keine weitere Vorschrift; nur konnten sie nicht begreifen, daß der Kranke in diesem Zustand noch leben könne, und glaubten nicht, daß er einen Tag überleben werde. Und er lebte noch mehr als einen Tag; bleibt stets ergeben in Gottes Willen, seufzt nach Auflösung, doch mit Geduld.

Seite 173: 25. Juli 1806 Nachmittags um 3 Uhr fuhr ich nach Freiburg. Ich nahm P Ferdinand mit mir nach Eschbach, wo derselbe nächsten Sonntag, am 27. festo s Jacobi, die Predigt (seine erste) hielt. In Eschbach besuchte ich noch den P Maurus Subprior, welcher dem Tode nahe war, dermal sehr schwach, und dessen Tod man schon lange erwartete. Er war ein Beispiel der Ergebenheit und Geduld. Ich beurlaubte mich bei ihm, da nichts anderes als naher Tod vorzusehen war. P Placidus war seit gestern bei ihm. Ich erlaubte diesem, noch zu bleiben, weil P Maurus jeden Augenblick sterben konnte. P Maurus sehnte sich nach der Auflösung voll Trostes und Hoffnung. Abends um 7 Uhr empfieng derselbe noch einmal die heiligste Wegzehrung und um 1/4 auf 8 Uhr verschied er im Herrn. R. I. P. Wegen des Begräbnisses hatte ich noch zu Hause die Anstalt getroffen, daß er nach vorgegangener Totenschau und Öffnung gleich den ändern Tag begraben werde wegen des heftigen Geruches, was auch am 26. geschah. Die Leiche ward nach St. Peter abgeführt.

Seite 177: 16. Aug. blieb ich in Freiburg. Am 17. früh fuhr ich nach Eschbach, wo ich Messe las und über Mittag spies. Gerade war ein vagabunder Organist anwesend, welcher über der Pfarrmesse die Orgel gespielt hatte. Ich kam nach der Messe erst an. Die Leute hatten eine solche Freude über den Organisten, daß auch unter meiner Messe wieder gesungen wurde. Ich gab dem Organisten ein Geschenk, den Sängern einen Trunk. Abends fuhr ich nach St. Peter.

Seite 186: 13. Okt. 1806 ....Die 3 frs schickte ich mit dem Professor nur über Mittag nach Eschbach, und so bekamen alle etwas, aber jeder nur wenig. (...)

Seite 190: 10. Nov. Ich erhielt die Nachricht, daß man ausstreue, man hätte sich von Seiten des hiesigen Klosters zu nichts verstehen, keine Modifikationen annehmen wollen und hätte durch diese Hartnäckigkeit selbst St. Blasien in Verlegenheit gebracht. Hiemit wäre man also selbst schuld an der Aufhebung. Ich bestellte den P Prior von Oberried nach Eschbach und ließ durch ihn diese Aussage nach St. Blasien berichten. Dem hiesigen Stifte sind keine anderen Modifikationen vorgeschlagen worden als die Veränderung in ein Hospitz von St. Blasien, also die eigentliche Aufhebung des hiesigen. Und in dieses konnten wir nie einwilligen. Geschehen müssen wir lassen, was man immer nach der Aufhebung aus uns machen will.

Seite 195: 22. Nov.1806 Personalstand: Pfarrer zu Eschbach P Otmar Brogli bleibt

Seite 198: 28. Nov. 1806 Reiset P Karlmann nach Freiburg; ich über Mittag nach Eschbach zu einer Unterredung mit Ambros Eichhorn, Prior zu Oberried.

Seite 199: Am 1. Dez. 1806 Gestern abends fuhr Ich nach Freiburg. P Placidus, der am Samstag nach St. Peter zu nötigen Unterredungen wegen künftiger Ernennung kam, mit mir wieder zurück, auch P Pfarrer von Eschbach.

Seite 226: 10. Mai 1807....P Otmar, seitdem er den unbesonnenen Streich gemacht, sich wegen einer besseren Matte an die Kommission und Regierung zu wenden, wo er doch nichts erhielt, lässt sich hier gar nicht mehr sehen. So ist die Trennung und Zerstörung vollendet. Wäre doch noch eine Vereinigung und Aufbauung zu hoffen!!

Seite 234: 7. Juli 1807 Pfarrkonferenz und Schmaus in Eschbach, wozu P Placidus und P Ignaz gerufen.

Seite 256: 31. Dez. 1087 Der damalige Stand unserer Confratres ist folgender....Otmar Brogli, Pfarrer in Eschbach.

Seite 263: 01.März 1808 Kalte Witterung und Schnee dauert fort. Der Schnee ist so tief, dass niemand so einen Schnee denken mag. Da keine Anstalt zum Bahnen gemacht wird, so kann kein Fuhrwerk mehr gehen. Mit Mühe kommen noch Schlitten bis nach Eschbach von St.Peter. In Eschbach kann man Karren brauchen

Seite 266: 10. April 1808 Palmsonntag... Es soll ein Befehl an das hiesige Amt gekommen sein, dass eine Glocke von hier oder St.Märgen nach Eschbach abgegeben werde, ohne Zweifel auf Ansuchen des Pfarrers von Eschbach, P Otmars, welcher auch zur Zerstörung der Klosterkirche mitwirken zu wollen scheint. Oft kann man sich, wenn man siehet, wie sich Klostergeistliche selbst bemühen, in Klosterkirchen, Klostergebäuden zu zerstöen, alles Klösterliche, auch die Gebräuche beim Gottesdienst azubringen, zu unterlassen etc., des Argwohnes kaum erwehren, dass sie heimliche Aufträge haben, alles Klösterliche in Vergessenheit zu bringen. Die Curia schein selbst diese Absicht zu haben. Deswegen dränget sie allen Klostergeistlichen, welche bei der Seelsorge angestellt sind, die Säkularisation auf. So erhielt dieser Tage auch P Ingnazein Säkularisationsdekret, um welches er nie ersucht hat.

Seite 268: 17. April 1808 .....die Einnahmen harmonieren ziemlich mit der Berechnung, welche ich selbst schon vor zehn Jahren gemacht hatte. Herr Speri machte den Vorschlag, um das defizit zu decken, noch den Zehnt von Eschbach und Rechtenbach hieherzuziehen.

Seite 269: 2. Mai 1808 ritt ich nach St.Märgen, dem vorigen Herr Dekan zu gratulieren. Es begegnete mir dort P Franz von Neukirch, welcher mit mir hieherkam, am 3. hier blieb, am 4. nach Freiburg abgieng in der Absicht, seine Pfarrei nun zu resignieren und die für sein Alter bestimmte Pension à 500 fl anzusuchen, um sich dann in Eschbach zur Ruhe zu begeben. Ich stellte ihm auf Verlangen ein Zeugnis aus, dass er als mehrjähriger Bibliothekar, Katechet, Sonntagsprediger und seither seit 20 Jahren Pfarrer zu Eschbach und Neukirch die Ruhe wohl verdient hätte und selbe auch bei Fortdauer des Klosters unfehlbar würde erhalten haben. Wegen der Resignation stellte ich ihm die entgegenstehenden Gründe zwar vor, aber die Beschwerlichkeit der Pfarrei, das unartige Betragen einiger Pfarrkinder, die Neckereien des triberger Oberamtes, der bevorstehende Despotismus des Herrn Jäck, Pfarrers zu Gütenbach, präsumtiven Pfarrers und Dekans zu Triberg, und die Neuerungen des Vikariats zu Konstanz, des Parteilichkeit gegen Religiosen waren bei ihm überwiegende Gründe.

Seite 290: Dezember 1808...Eine traurige Geschichte, die sich in der Pfarrei zutrug, könnte angemerkt werden. Schon Anfang November ward ein Kind in Eschbach bei Schwabenbauer ausgesetzt. Der Verdacht fiel bald auf eine schlechte Dirne, Bikert genannt, ob der Platten, welche in hiesiger Herrschaft wohnte. Sie hatte schon zwei Kinder, war der Schwangerschaft verdächtig, leugnete aber. Das Kind war tot gefunden worden. Die Person ward konstituiert, sie leugnete, gestand endlich, dass sie geboren hatte, erdichtete allerlei Umstände und wollte weder den Vater des Kindes kennen noch den, welche selbes weggetragen. Sie ward nach Freiburg zum Oberamt geschickt, weil das Kind in jenem Distrikt gefunden worden. Dort bekannte sie endlich, gab den Georg Schwer, jetzigen Kilzenbauern im Tribergischen, als Vater und Vertrager des Kindes an. Dieser ward eingezogen, und nun kam auf in auch der Verdacht, vor mehreren Jahren auch einen Uhrenhändler umgebracht zu haben. Es mussten nun hier 8-10 Personen von dem Pfarramt über Eidesleistung unterrichtet und dann nach Freiburg geschickt werden, um dort zu schwören und Zeugnis abzulegen.

Seite 291: 29. De. 1808 Seit 3 Tagen ward die Witterung gelind und hell. Ich fuhr also heute nach Eschbach, nahm P Basil und den Vikar P Ulrich mit, auch Herr AM Leo und Buchegger fuhren mit uns dahin auf Schlitten. Wir hielten und dort einige Stunden auf bei einer Merenda. Herr Pfarrer kam auch zu uns.

Seite 297: 16. Febr. 1808, abends um 6 Uhr kam P Franz ganz unerwartet mit der Köchin und seinem Gepäck hier an. Die Sache trug sich so zu. Nachdem endlich nicht nur seine seit einem Jahr betriebene Resignation bestätigtet und auf die Erklärung einiger Neukircher Bauern, dass sie keinen Pfarrer von St.Peter mehr wollen, Rücksicht genommen worden, so ungerecht und unbegründet ihre Vorstellung war, worüber im Vorgehenden wohl etwas angemerkt worden, auch kein hiesige Geistlicher dorthin zu kommen wünschte, wurde Her Handmann, Landkaplan in Niederwasser, dahin bestimmt und n den letzten Tagen des Jänners die Sache expediert. Das Obervogteiamt schickte die Resolution nach Neukirch, und Handmann ward in Dominica Septuagesima proklamiert. Dieser setzte sich nicht durch ein Wort noch ein Schreiben mit P Franz in Korrespondenz. Er hielt sich an die Bauern, diese liefen ihm zu und schienen noch die Neckerei bis ans Ende forttreiben zu wollen. P Franz richtete indes seinen Abzug ein, als, ohne dass ihm nur von jemand nur eine Anzeige wäre gemacht worden, die Neukircher sich fertig machten, den Herrn Handmann abzuholen. Dieser kam auch am 9. Hornung mit Sack und Pack, von den Neukirchern in einer Chaise abgeholt, in Furtwangen an. Der Pfarer in Furtwangen stellt ihm noch das Unschickliche in seinem unangemeldeten Aufzug vor und begleitete in nach Neukirch, um ihn bei P Franz doch anzumelden. P Franz, als er zuerst die Bagage kommen sah, sperrte den Pfarrhof zu und ließ nichts abladen. Der neue Pfarrer kam endlich, stieg beim Pfarrhof ab, gieng nicht in die Kirche, weil p Franz ihn nicht empfieng. Der Pfarrer von Furtwangen war Vermittler. P Franz räumte ihm ein paar Zimmer ein. Es waren noch nicht einmal die 9 Tage nach der Proklamation verflossen. P Franz hielt am Fastnachtssonntag nur eine kurze Abschiedspredigt, welche doch Eindruck gemacht haben soll. Am Montag und Dienstag ließ es seine Effekten, was er nicht brauchte, am Aufstreich verkaufen, machte mit dem neuen Pfarrer die Abkürung selbst ohne jemandes Dazwischenkunft. Beede waren zufrieden, und heute zog er ab und kam abends zu meinem Erstaunen hier an. So ist nun Neukirch die erste unserer Pfarreien die einen Weltpriester erhält. Von jeher gab es in Neukirch Zänkereien mit dem Pfarrer und Bauern, und die ungeschlachten Leute blieben sich bis ans Ende gleich. P Franz ziehet einstweilen in Eschbach, bis er die Kaplanei in Pfaffenweiler erhält, wozu er vorgeschlagen ist.

Seite 304: 19. April 1809 ....Eben heute passierten durch Freiburg wieder ein Regiment Portugiesen. Gestern kamen sie an, heute marschierten sie weiter. Man sagt aber, sie lägen itzt unter der Steig und im dortigen Tale, lärmten und weigerten sich gar weiter zu gehen. Zu Freiburg war P Franz eben bei mir, als obige Nachricht ankam. Seit gestern, er eilte am 20. zurück nach Eschbach, ist Karlmann hier und blieb bei mir in Freiburg und kann bei dermaligen Umständen wohl nicht nach Rottenburg zurück.

Seite 317: 11. Sept. 1809 Schon vor einiger Zeit hieß es, die Jagd des hiesigen Klosters sollte verpachtet werden. Ich wandte mich an Oberforstmeister von Drais mit dem, dass ich in diesem Falle selbst pachten würde, und hatte die Sache mit dem hiesigen Pfarrer und Beamten verabredet. Drais versprach alles und hielt nichts. Die Jagd ward ausgeschrieben, am heutigen Tage verpachtet zu werden. Da es nun zu spät war dieselbe ohne Steigerung zu erhalten, so entschloß sich der Pfarrer P Placidus zur Steigerung zu gehen mit dem hiesigen Förster. Die Pachtlustigen, Herr von Rotberg und von Kageneck, als sie sahen, dass man hier Lust habe, und besonders, da man ihnen versprach, einen kleinen Distrikt, welcher an ihr Jagdrevier grenzte, ihnen zu überlassen, standen vom Bieten ab. Auch andere boten nicht. Und so blieb die Jagd dem Pfarrer, nachdem derselbe 1 Gulden geboten. Der Anschlag des ganzen Distriktes war auf 35 fl gesetzt. Nun ist die Sache noch der Ratifikation vorbehalten.

Seite 318: Am 15. Sept. 1809 kam schon der kagenecksche AM und Jäger, um wegen dem Anteil der ihnen sollte gelassen werden, zu unterreden. Sie verlangten zwar alles bis an die Steinbrücke. Ich trug ihnen aber nur an auf der Sommerseite das Steurental bis zur Kiefer und von dort am Meierwald hin bis auf den kleinen Flaunser. Auf der Winterseite vom Schwabenbauern am Bach herauf bis zur Scherlenzenbrücke, von dort den Tobel hinauf bis zum Lindenberg. Und dann etwa Eckpeter hinab bis zur Achlersbrücke und von dort hinauf bis zur Hanisenbauerkapelle, so dass die Ibentaler Allmend und die ganze Nutzjagd ihnen überlassen wird mit dem, dass sie es nun selbst mit Herrn von Rotberg auszumachen hätten. Der Vertrag soll erst nach erfolgter Ratifikation abgeschlossen werden.

Seite 320: 4. Okt. 1809 Nachmittag gieng ich mit dem Pfarrer, Benefiziat und Vikar nach eschbach, wohin uns P Franz zu einer Merenda auf seinen Namenstag eingeladen hat. Gegen abend legte sich der Wind, man konnte das Öhmd einführen

Seite 322: 21. Okt. 1809 ..Nachdem die Jagd im st.petrischen Revier verpachtet werden musste, habe ich mit dem Pfarrer P Placidus und dem Herrn AM den Entschluß gefasst, selber zu pachten, teils um doch von Zeit zu Zeit etwas Wildpret zu haben, teils um anderen Unannehmlichkeiten auszuweichen. Der Pfarrer erschien selbst bei der Verpachtung. Gr. Kageneck und B Rotberg meldeten sich um einen Anteil daran in Eschbach, dann wollten sie abstehen. P Placidus versprach ihnen dieses, und so bot niemand darauf als er, und die Jagd ward uns verpachtet um 36 fl. Wir wiesen dem Herrn Rotberg das Steurental bis zur Kirche und von dort bis zum kleinen Flaunser an. Dem Gr. Kageneck die Winterseite vom Schwabenbauern bis an die Brücke am Anfang der Beg und von dort durch den Vogel bis an den Lindenberg, sodann einen Teil im unteren Ibental, wo die Jagd gemeinschaftlich war auf Wolfsteiges Hof. Rotberg war zufrieden, Kageneck nicht. Letzterer kam in Freiburg zu mir und verlangte noch mehr. Da ich ihm nichts verwilligen wollte, so sagten sie, sie wollen die Sache erst noch dem Gr vortragen etc. Es scheint nun, dass auch bei der Pachtung Unangenehmlichkeiten und Zwiste entstehen werden.

Seite 337: 29.Jan 1810...Herr Dekan Kiesel von Merzhausen kam zu mir über Mittag. Ich lud zugleich den Herrn RgR Galura zum Mittagessen ein, auch kam P Ignaz von St.Ulrich, P Franz von Pfaffenweiler, P Otmar von Eschbach, welcher noch vor dem Speisen wieder abgieng,

Seite 397: 29. Mai 1812 fuhr ich mit P Basil nach St.Peter zurück. Es war ein sehr heißer Tag, wir sahen beiläufig um 3 Uhr Gewitterwolken vor uns, als wir durch das Jostal auf die Höhe kamen. Doch schien das Gewitter nicht nahe und nicht groß. Von Hohlengraben an beiläufig um 4 1/ Uhr sahen wir das Gewitter vom Feldberg her und näher kommen. Es wehete kein merklicher Wind. Wir eilten, um St.Märgen noch zu erreichen. Wir kamen nicht weiter als zum Steinbach. Dort spannten wir aus und hielten uns fast eine Stunde lang auf. Wir hörten zu St.Märgen wieder das Gewitterläuten, wo dieses Läuten ungeachtet des Verbotes war fortgesetzt worden, wie es seit Jahrhunderten an katholischen Orten üblich war. Wo wir waren und zu St.Märgen regnete es sehr häufig, wir höreten einigemale Donner. Doch schien sich das Gewitter unschädliche aufgelöst zu haben. Als wir vom Steinbach circa um 6 Uhr wegfuhren und auf die Höhe kamen, sah man schon von der Ferne, dass es zu St.Peter gehagelt hatte. Mann sah die Äcker aufm Willmenn, bei den Bergbauern, auch die Gegend von Lindenberg, Spitalhof mit Schloßen bedeckt. Zwischen St.Märgen und St.Peter am Hugsberg fanden wir hin und wieder Schloßen, aber wenige. An dem Himmelsberg war der Weg sehr zerrissen, auch Felder verschwemmt. Der Ibentaler Bach war sehr angelaufen und ganz trübe. Der Hummelhof war mit Wasser umgeben, doch kamen wir unbedenklich fort. An der Steig gegen den Hulocher begegnete und der Pfarrer von St.Märgen mit der Nachricht von dem greulichen Gewitter, Hagel und Überschwemmung zu St.Peter und versicherte uns, dass wir auf der Straße nicht könnten weiterkommen, indem die Brücke beim Huloch weggeschwemmt und die Straße ganz unter Wasser wäre. Wir konnten nicht zurück und fuhren also voran in der Absicht, zu Fuß Hilfe zu holen. Zum Glück sahen und der Hummelbauer und Kreuzbauer herabfahren und kamen uns entgegen mit der Warnung, dass wir nicht weiterkommen könnten. Der Kreuzbauer führte uns nun von Huloch auf seinen Hof, wo wir über die Äcker fuhren und dann auf den Hofacker kamen und so zum Kloster kommen konnten. Auf beeden Höfen, dem Huloch und beim Kreuz, sahen wir schon die traurigen Verwüstungen; die halbe Brücke weggeschwemmt und den Grund auf die Matten hingeflößt, wo das Gras alles niedergeschwemmt und vernichtet war. Als wir nach Hause kamen, höreten wir die Erzählungen von dem traurigen Tag. Übereinstimmend wusste sich kein Mensch eines solchen Gewitters zu erinnern. Allen Erzählungen zufolge dauerte das Gewitter gegen drei Stunden. Stunden- und halbe stundenlang war es ein Feuer, ein Krachen, ein Getose der Schloßen und Regengüsse. Zum Glück wehete kein Wind, und die Schloßen fielen gerade herab. Die Regengüsse richteten größere Verwüstungen an als der Hagel. Soviel man itzt weiß, erstreckte sich das Gewitter vom Ibental über St.Peter, Seelgut, Oberibental, die Platten, Willmen, und Schönhöfe bis im Oberen Simonswald und den Eschbach und bis gegen Stegen, welches im Stegental verschont blieb. Äckerwaren verschwemmt mit der Saat, Matten zerrissen und weggeschwemmt, teils mit Sand und Steinen bedeckt, die meisten Brücken beschädigt oder ganz weggerissen. In dem sogenannten Wegeloch sammelte sich soviel Wasser, dass die steinerne Brücke gegen den Schererhof ganz weggerissen, die bei der unteren Mühle sehr beschädigt und die untere Mühle in Gefahr kam, weggerissen zu werden Alles musste zu Hilfe eilen, um das Haus zu retten. Dem oberen Müller nahms das Wasserhaus und das Milchhaus weg. Auch dem Nachbarn wurden die Milchfässer teils wergerissen, teils überschwemmt; in Eschbach ein Schweinestall samt den Schweinen; auch ward eine Weibsperson, welche ob der Bleiche halten wollte, von einem Wasserguß weggerissen und vielmehr und so weiter. Natürlich entstand unter dem Volk die Klage, dass man nicht die große Glocke läute, und der Pfarrer P Placidus Schick, sonst ein großer Anderstmacher, eilte nach Hause und befahl zu läuten. In der Not überwindet Glaube die sogenannte Aufklärung, aber die Aufklärer werden Heuchler, um dem Volk zu gefallen. Unterdessen wurde dadurch das Schimpfen einiger toller Bauern, des Heitzmanns am Berg und es Reiners am Schwefeleck, nicht begegnet. Diese machten es aber so grob, dass der Pfarrer veranlasst wurde, gegen die Schimpfungen vor Amt zu klagen. Der Pfarrer benutzte übrigens diesen fürchterlichen Vorgang am Sonntag, am 31. Mai, die Predigt darauf einzurichten und denselben als ein Gericht Gottes zur Züchtigung und Besserung vorzustellen, wobei er da Volk zu Betstunden auf den Nachmittag aufforderte, welche vor dem Hochwürdigsten von 3 bis 6 Uhr zahlreich gehalten wurden und wobei ein Geistlicher vorbetete.

Seite 398: Als am 3. Juni 1812 abermals ein Gewitter drohete, wobei abermals ein häufiger Hagel fiel, der sich aber bald in Regen auflösete, wobei doch die Überschwemmung wieder groß wurde, ward nicht nur der Englische Gruß geläutet, sondern oft wiederholt und dann mit allen Glocken, jedoch unterbrochen, solange das Gewitter dauert, fortgeläutet. Auf wessen Antrieb oder Befehl ist mir nicht bekannt. Nur ist zu merken, daß dieses Geläute hier schon unterlassen worden, ehe noch das neue badische Verbot allen Läutens, sogar des Zeichens zum Gebet, bekannt gemacht worden. Die Ursache der Unterlassung war nicht der Pfarrer, sondern der Geiz der Bauern, welche niemanden dafür bezahlen wollten. Übrigens mangelt es gar nicht an gehörigem und rechtem Unterricht von Wetterläuten, wenn auch einige Schwache vielleicht zuviel darauf bauen mögen, so bedarf man doch des Geschreies der ungebildeten Philister, Anderstmacher und unbeständiger Köpfe gegen dasselbe nicht, welche selbst zum Beweise, wie fest sie auf ihren Grundsätzen stehen, wenn das Volk lärmt, alle Glocken zu läuten heißen. Wie es ein voriger Pfarrer in Steig, auch ein großer Kopf, und Pfarrer Schmidt in Kirchzarten, ebenfalls ein sich dünkender Reformator, getan haben.

Seite 399: Am 3. Juni 1812 da es vormittags sehr heiß war, entstand nachmittags bald nach ein Uhr abermals ein Gewitter und wieder ein sehr häufiger Hagel mit einem neuen sehr großen Regenguß. Man hatte angefangen, die Matten wieder zu säubern, und nun entstand eine neue Überschwemmung und vergrößerte den Schaden. Die untere Mühle war in großer Gefahr. Man führte Bauhölzer herbei und befestigte selbe am Bach, um das Wasser abzuleiten. Der Schaden soll besonders in Eschbach groß sein, wo ebenfalls einige Häuser in Gefahr stehen, unterfressen zu werden. Das Gewitter schien wieder hauptsächlich die hiesigen Vogteien mit dem unteren Ibental betroffen zu haben. Am 5. Juni 1812 früh fuhr ich nach Freiburg und sah selbst die Verwüstungen der Überschwemmung. Die Wege waren fürchterlich zerrissen. Die größeren Tiefen zwar wieder mit groben Steinen ausgefüllt, aber man kam kaum mit leerem Wagen fort. Wir giengen alle zu Fuß bis zum Engelwirt. Die Brücke zur Kirche ist ganz weggeschwemmt, mehrere Häuser beschädiget, bei Stegen und weiter stehet man gar keinen Schaden.

Seite 399: 11.Juni 1812 Schon seit mehr als 20 Jahren wird in Eschbach ein Schulhausbau betrieben. Unter Österreich wurde der Bau dem Kloster zur Last gelegt, und das sehr unbillig, weil das Kloster nicht Zehntherr gewesen. Und wenns auch so wäre, ist doch dieses nicht die Pflicht des Zehntherrn. Das Kloster zögerte also billig, auch wollten die Bauern nicht fronen. Seit wir badisch sind, wird die Pflicht, Schulhäuser zu bauen, den Gemeinden ohne weiteres aufgelegt, was billiger ist. Als Gratiale soll der Zehntherr die Hälfte eines jährigen Zehntertrages dazugeben. Das Kloster hatte die alte Kapelle in Eschbach zum Schulhause bestimmt und würde gern noch Material von Bauholz dazugegeben haben. Allein das war nicht genug. Nun wird schlechthin befohlen, die Bauern hätten mit der Hoffnung obgedachten Gratiales vom 1⁄2 jährigen Zehnten den Platz anzuschaffen und ein Schulhaus nach der Vorschrift von Stein (wenn doch etwas dürfte nachgesehen werden) zu bauen. Herr Baudirektor Fischer war gestern den Platz zu beaugenscheinigen mit dem landesfürstlichen Dekan, Pfarrer von Kirchzarten, auf dem Platz.

Seite 404: 22. Juli 1812 wurden dahier der Überrest von Möbeln und mehreren Gemälden versteigert. So gering die Ware war, so wurde doch manches sehr teuer verkauft. Die zwo Paradebetten im grünen und blauen Zimmer kaufte P Otmar, Pfarrer zu Eschbach, um 27 fl. Der Anschlag war 19 fl. P Otmar verwendet dieselben für die Kirche in Eschbach zu Himmeln und Baldachinen.

Seite 424: 26. Mai 1813 kam Herr HfR von Thaier und Baudirektor Fischer nach Eschbach, um endlich einen Platz für das dortige Schulhaus zu bestimmen. Ich fuhr hinüber, um den Herrn Thaier hieher abzuholen. Der Platz ward nach meinem Vorschlag bestimmt auf den Zipfelshof mit Einwilligung des damaligen Eigentümers, und die Gemeinde bezahlt ihm dafür 12$ fl. Der Gemeinde bleibt sofort die alte Kapelle zum Verkauf, welche das Kloster zur Schule bestimmt hatte. Zuvor war der Antrag, die Schule auf des Meiers Matten zu bauen, auf welchen schon bereits die Kirche, Pfarrhof und Gottesacker stehen. Abends kam Herr von Thaier und Baudirektor Fischer hieher und blieben am folgenden Tag.

Seite 428: 26.Juli 1813 Bittgang in die St. Ursulakapelle. Auf das Fest des hl. Jakobus, welches gerade am Sonntag war, fuhr ich, von P Otmar ersucht, nach Eschbach, wohin auch P Karlmann von Freiburg kam. Ich hielt Prozession und Hochamt, auch Vesper in pontificalibus. Der hiesige Amtmann begleitete mich. Die Pfarrkinder in Eschbach wurden erbaut und hatten Freude. Der Pfarrer gibt sich auch viel Mühe für die Zierde der Kirche und die Feierlichkeit des öffentlichen Gottesdienstes. Er verwendet viel von seinen Einkünften darauf, auch ein paar Männer aus der Gemeinde. Der Schmied, Johann Feser, und der Schreiner Bartholomä geben sich viel Mühe und verwenden auch Arbeit und Geld für die Kirchenzierde und Feierlichkeit des Gottesdienstes. Nach dem Amt kamen Vogt und Statthalter und bedankten sich bei mir, trugen mir auch Vorspann an zur Rückfahrt, welchen ich gern angenommen.

Seite 440: November 1813...Das hier und in der Gegende liegende Korps soll morgen gemustert werden. Heute wurden also die Soldaten mit Vorbereitung dazu geplagt. Die guten Leute, welche schon seit 4-5 Monaten teils beständig aufm Marsch, teils in Schlachten waren, kamen nicht nur höchst ermattet, sondern auch mit schlechten Schuhen, großenteils ohne Schuhe mit wunden Füßen hier an. Und nun werden sie bei der Musterung von den Offizieren noch übel behandelt, wenn sie nicht proper sind. Ich sah selbst einen Soldaten mit einem Schuh und einem ganz bloßen Fuß mit dem Gewehr auf der Schulter zur Musterung gehen. Es waren zu St. Peter 12 Paar Schuhe gefertiget worden, wozu der Pfarrer, Pfarrer in Eschbach, P Basil und Sebastian, auch Herr AM beigetragen. Die übrigen fünf Paare hatte ich bezahlt. Heute früh teilte ich sie an arme Tropfen aus, welche ohne Schuhe und mit wunden Füßen in der Stadt herumzogen und hinkten. Es ist traurig, sehrwenig anzusehen, was die guten Leute leiden müssen. Und doch sind sie geduldig und voller Freude über ein Paar Schuhe.

Seite 442: 14. Nov. 1813...Es kam nun die Nachricht von Ankunft des österreichischen Kaisers in Freiburg. Ich eilte dahin zurück. Der Kaiser kam am 15., worüber besser unten. Am folgenden Tage kam schon wieder die Anzeige, daß unveränderlich und unverzüglich ein Militärspital nach St. Peter gebracht werde. Ich eilte wieder dahin. Der Befehl war schon angekommen. Schon war alles mit Ausziehen beschäftiget. Der Tumult war groß. Noch war keine Anstalt, noch war das Bataillon Simbschen im Quartier. Die Geistlichen brachten ihre Habseligkeiten in die Bibliothek, in die Abtei, alle Gänge waren vollgepfropft. Ich konnte nicht anders, als den Entschluß fassen, St. Peter mit Sack und Pack zu verlassen. Ich ließ also einpacken und zusammenschleppen. Ließ unverzüglich nach Eschbach und nach Freiburgabführen, was ich zuerst gepackt hatte. Alles gieng drunter und drüber. Der zu St.Peter angekommene Oberarzt fand sich, weiß nicht von wem, beleidiget und drang auf Räumung der Gebäude. In dem Befehl an das Amt soll es geheißen haben, der Prälat hätte, wie man von früher her wisse, ohnehin Quartier in Freiburg. Die übrigen Geistlichen sollen Platz machen. Der Pfarrer P Placidus war hastig im Ausziehen. Um Mittag hatte er mit seinen Leuten weder Kuchel, noch wußten seine Leute, wo sie Viktualien finden. Ich ließ für alle kochen, und so wurde mehrere Tage bei mir gespiesen. Man nahm in der Kuchel, wo man etwas fand. Nachts hatten die Geistlichen kein Zimmer zum Schlafen. Ich bewog den Adjutanten, sein Zimmer zu räumen, ließ im blauen Zimmer vier Betten aufschlagen, wo die Geistlichen schliefen. Die Domestiken des Pfarrers schliefen bei den meinigen. Am folgenden Tag, 17. oder 18., marschierte das Bataillon ab. Wir packten ein und zogen hin und her. Das Wirrwarr war unbeschreiblich. Am 18. Dez. abends erhielt ich Nachricht, daß mein Quartier zu Freiburg und Dr. Schlaars Haus für den russischen Minister Herrn von Stein bestimmt sei.

Seite 443: Dezember 1813 Ich fuhr also am folgenden Tag, am 19., 4. Adventsonntag, wieder nach Freiburg. Hinterließ zu St. Peter, daß man alles einpacken, mein Zimmer für den Pfarrer räumen soll, wo sodann noch verschiedenes Meublement hätte bleiben können. Nachmittag um 4 Uhr verließ ich St. Peter mit der Empfindung, daß ich wohl schwerlich mehr dahin werde zurückkommen können. Ich wollte noch die Kirche besuchen und fand keinen Schlüssel. Ich fuhr also weg, ohne von jemanden Abschied zu nehmen. Indem ich nun in Freiburg mich einzurichten suchen wollte, in der Absicht, meine Leute und Meubles dahin bringen zu lassen, und meine übrigen Geschäfte machte, nahm in St. Peter die Verwirrung zu. Kaum war ich weg, so ward darauf gedrungen, daß auch das Abteigebäude geräumt und zum Spital überlassen werde. Die Bibliothek sollte ausgeleert, der Pfarrer mit den Geistlichen in das Gesindhaus gebracht werden. Die Verwirrung stieg aufs höchste. Die Beamten und Geistlichen wußten sich nicht zu helfen, hatten teils die Besinnung verloren. Der Pfarrer war hastig und arbeitete Tag und Nacht. Anfangs schien es, er könnte nicht erwarten, bis meine Sachen weg wären, um mein Zimmer zu beziehen. Itzt, nachdem diese leer waren, wurde er in das Gesindhaus verwiesen. Der Beamte Leo suchte sich von allem frei zu halten, wollte weder Platz machen noch etwas von anderen aufnehmen, wollte mehr leiten. Verwalter Winkler war williger. Meine Leute suchten alles, alles wegzubringen. P Otmar in Eschbach und der dortige Müller waren für mich sehr dienstfertig. P Otmar nahm meine Effekten auf, der Müller führte sie weg. Einiges ließ ich bei Beniz zu St. Peter. Sonst ist wohl niemand zu St. Peter, dem ich etwas zu verdanken hätte. Mein Bedienter Anton Schwab war sehr fleißig. Die Bibliothek war für jedermann offen. Die Bücher wurden von Kindern und Bauern verschleppt. Doch wurden die besten in das Gewölbe oder auf die Kirchengalerie gebracht. Aber das Gewölbe ist nun allbekannt. Als ich in Freiburg das Wirrwarr vernahm, gab ich meinen Leuten Weisung, alles hieher zu bringen und in Eschbach. Ich ließ noch ein Schwein schlachten. Am 22. kam meine Schwester und ein Wagen Müllers hieher. Am 23. wieder einer. Man suchte sich hier einzurichten. P Basilius zog in Eschbach. Der Unwille war äußerst groß. Am Nachmittag fiengs an zu brennen in der Spitalküche etc. Endlich am 2$. kam der künftige Kommandant über das Spital nach Eschbach. P Basil stellte diesem die Unfugen vor, und dieser versprach zu helfen. P Basil besuchte mich am 26. Dez. in Freiburg. Durch denselben ließ ich mich dem Kommandanten empfehlen und selben ersuchen, Ordnung und Schonung zu haben. Ich erwarte nun erst weitere Nachrichten.

Seite 488: 24. Dez. 1814 Von St. Peter schrieb mir P Basil per Expressen, daß heute die Bauern von Eschbach nach St. Peter gekommen und die sogenannte Chorglocke, die größere Glocke im kleinen Turm, hätten nach Eschbach abführen wollen; nur auf seinen Vorschlag, den er machte, die Sache beruhen zu lassen, bis er mir geschrieben hatte, seien sie wieder abgegangen für einstweilen. Der Antrag war schon lange auf diese Glocken. Ob die Eschbacher eine Resolution darüber haben, weiß ich nicht. Ich schrieb an P Otmar, Pfarrer in Eschbach, daß dermalen der Zeitpunkt nicht sei, so etwas vorzunehmen. Die Bauern möchten warten, bis die Sache des Landes entschieden sei. Es werde sich dann Rat hoffen lassen. Dem P Basil schrieb ich, daß ich mich der Sache näher annehmen werde. Wirklich zeigte es sich, daß die Gemeinde Eschbach schon früher auf den Bericht des Amtes und Pfarrers P Placidi, welche die Chorglocke als disponibel angeben, Vollmacht erhalten hatte, diese Glocke in St. Peter abzuholen. Unterdessen war der Vogt zu mir gekommen, trug den großen Eifer vor, welchen die Gemeinde itzt zeigte, ein besseres Geläute herzustellen, auch bereits dazu schon auf eine Summe von 500 fl durch erhaltene Zusicherung an freiwilligen Opfern zusammengebracht, und daß dieser Eifer nun müßte benutzt werden. Doch fügte er bei, wollte man nichts wider meinen Willen tun. Nachdem ich dem Vogt erklärt, daß itzt die Zeit nicht sei, etwas in St. Peter zu verändern, daß ich wünsche, man möchte einstweilen die Glocke von St. Peter nicht in Anspruch nehmen, übrigens aber könnte man mit Beischaffung einer großen Glocke aus dem Opfer fortfahren; wenn einmal die Sache über Breisgau und St. Peter ganz, wie immer, entschieden wäre, so wollte ich ihre Absicht auf ein besseres Geläute und auf drei Glocken nicht nur nicht hindern, sondern noch fördern. Damit gab sich der Vogt zufrieden und stand für sich willig ab von weiterem Andringen auf eine Glocke von St. Peter.

Seite 493: Am 22. März 1815. Die neue Glocke, welche die Eschbacher Pfarrgemeinde durch Sammlung hatte verfertigen lassen, war nun vollendet und glücklich gegossen. Die Gemeinde hatte unterdessen auch die sogenannte Chorglocke von St. Peter (vide oben 24. Dez.), wozu schon früher die Erlaubnis von Karlsruhe ausgegeben worden, abholen lassen, nachdem sie vorher zweimal bei mir angefragt, aber keine andere Antwort erhalten als, ich kann es nicht erlauben und nicht verbieten. Werde das Kloster nicht hergestellt, so sei es mir ganz gleichgültig; werde das Kloster hergestellt, so wollte ich selbst zu einer weiteren Glocke behilflich sein. Die Bauern erklärten wiederholt, sie möchten es doch nicht ganz ohne meine Einwilligung tun. Unterdessen da ich eigentlich nicht entgegen war, so holten sie selbe doch und brachten sie in ihren Turm. Die neue Glocke ist 61/2 Ztr schwer, sollte nun von mir Sonntag sogleich geweihet und eine Kollekte veranstaltet werden. Da aber nun der Laune wegen ein neuer Krieg entstand, so drangen sie billig darauf, daß die Glocke in den Turm gebracht werde, und ersuchten mich, selbe nun so baldmöglich zu weihen. Ich fuhr also heute nach Eschbach. Von St. Peter kamen P Basil und P Ulrich. Die Schulkinder waren versammelt. Ich hielt an diese eine kurze Anrede über die Glockenweihe, der Absicht und den Gebrauch der Glocke und nahm sofort die Weihung vor. Die Glocken wurden nun ohne Verzug in den Turm gebracht, und nachmittags um 4 Uhr konnten sie schon geläutet werden. Es ist also nun in Eschbach ein ganz ordentliches Geläute von vier Glocken, welche ziemlich nach der Quint zusammenstimmen. Die Unkosten für die neue Glocke, den Glockenstuhl etc. belaufen sich beiläufig auf 700 fl.

Seite 495: Bei dermaliger Krisis, wo alles wieder den schrecklichsten Krieg drohet, kann auch ich nicht wieder nach St. Peter ziehen. P Basil, der wieder eingezogen war, wird wohl selbst auch wieder abziehen müssen. Und der sehr schwache, alte, kranke, krüppelhafte P Sebastian wird beinahe verlassen sein. Ich fuhr deswegen heute nach St. Peter, um besonders mit P Sebastian zu sprechen und einige andere Anstalten zu machen. Sebastian will nicht zu seinen Verwandten nach Freiburg, ehender zu P Otmar nach Eschbach oder in mein Quartier in Freiburg. An beeden Orten sind sogleich auch Schwierigkeiten. Doch muß man suchen, zu helfen, so gut es noch möglich ist. Zuerst will er noch versuchen, ob er bei dem neuen Pfarrer bleiben kann. Wäre der Krieg nicht zu fürchten, so würde sich alles tun lassen.

Seite 500: 2. Mai 1815...Die zerstreuten Geistlichen von St.Peter sind nun an folgenden Orten...Im st.petrinischen Eschbach Pfarrer P Brogli.

Seite 530: 8. Mai 1816...In der Nacht 11 Uhr am 10. dieses starb in Eschbach die Frau AM Leo, Josepha Bachmann. Am 12. wird sie nach St. Peter begraben. Ich war bereit, bei der Leiche zu erscheinen, allein die Witterung war so schlimm, die Wege ohnehin so verdorben und zu St. Peter keine Gelegenheit zu übernachten, da das Begräbnis erst um 2 Uhr anfangen soll, daß ichs nicht tunlich fand.

Seite 531: 19.Juni 1819....In Eschbach ward P Otmar mit einer bedenklichen Unpässlichkeit befallen. Wegen Mangel an Aushilfsposten ersuchte ich den P Karlmann, denselben während der Woche auszuhelfen. Dieser tat es auch. Predigte sogar am Dreifaltigkeitsfest und unter der Oktav. Unterdessen besserten sich P Otmars Umstände, doch bedarf er noch einer Hilfe. Am 19. besuchte ich denselben.

Seite 542: 1817 April Die Lust oder Sucht zum Auswandern wird immer größer. Alle Blätter sind voll von Anzeigen der Auswanderer nach Amerika. Aus dem Dreisamkreis oder Freiburger Kreis, der aus 24 Ämtern bestehet, haben bereits 6000 Personen die Erlaubnis erhalten. Im ganzen Großherzogtum soll sich die Zahl wohl auf 60000 belaufen, und das sind eben nicht lauter arme und schlechte Leute, es sind gute Handwerker, Künstler, Bürger, Vermögliche Bauern, die Haus und Güter verlassen. Einige sollen 8000 bis 10000 fl Vermögen zusammenbringen. Auch zu St. Peter haben schon mehrere die Erlaubnis, noch viel mehrere haben darum angesucht. Die allgemeinere Ursache ist nicht bloß der heurige Mangel, sondern wie die Leute laut angeben, der unausstehliche Druck durch Steuern, Abgaben, Akzise etc.

Seite 556: 28.Okt. 1817....P Otmar Brogli Pfarrer in Eschbach