Anlage 7

Stiftungs-Brief

der

Capellen im Schlosshof zu Weyler

Jm Namen der Heyligen Drifaltigkeit, amen, Kundt und wissen syg allen denen so diesen gegenwurtigen brief jevier sehen und hören lasen, dass Jch Hanns von Rischach betracht und erwegen die kurzen und schnellen Zit des gemeinen tödlichen ham (Lücke) und das dem Menschen nach seinem absterben Er verlas, was Er wol nicht so furchtbar ist, als seine guten Werckh, und aber under allen guetteten für das hochst dem almechtigen Gott angenem sein mag, so ewig merken dadurch das Hochwidrig leiden Christi in Aufopferung seines Heyligen Leybs begangen, gestiftet worden. Darumb so hab Jch zu lob und eer dem allmechtigen ewigen Gott, der Hochgelobten reynen Jungfrau Marien, und allen In Gott geheylligten auch meiner lieben Eegemahel seligen und aller unser vordern und guetteltern auch aller deren So In dieser nachgenden Stiftung Ihr Hilf und Hanntreichung gethon und gegeben haben, und noch in Künftig Zeyt darah geben mögen, darzu aller an Christ gleubigen Seelen zu trost und Hilf mit guetter zittiger Vorbetrachtung gesundt und vernünftig an lyb und synnen zu den Zyten do Jch solichs zuthun wol mechtig bin, besonnder auch mit wissen, willen und vergunsten des Erwürdigen Edlen Herrn Johannsen von Hatstein sandt Johanns ordensmeister in teutschen Lannden. Demm dann die Pfarrkirch zu Kilchzartenals einem Comthur zu Freyburg und Heytersheim Im prysgau insteet und incorperiert ist eine ewige Jemmerswerende mess und Priester Pfrundt In der Eere der Heyligen der Hochgelobten reynen Junckhfrau marie auch der Heyligen Sankt Steffan, sankt Jorgen, sankt Niclaus, sankt Margaretha und sankt Ursula als derselben Pfrund rechten patronen zu Weyler in memenn Schloss und derselbig Capell im Kilchzartertal ob Fryburg im Prysgau gelegen und in die pfarrkirch gerechtigkeit der obgemelten pfarr Kilchzarten gehörrende, von meinem eigen gut auch von den gozgaben und Handreichungen, so mir von frommen leuten hierzu auch gegeben und mitgeteilt sind für mich und all meine Erben und Nachkommen in allweg form, wys und gestalt, wie Jch das allerwertigst thun soll, kan und mag, von meinen Dingen fürgenommen zustiften, und stift jetzt wissentlich hiermit und habe dieselben pfrundt gewidmet, begabt und fürsehen, als Ich auch die bewidmen, begab und mit einem yemerwerenden Corpus von mem aller memer Erben und nachkommen handen und gewalt versuch namblich mit Vierzig Gulden jecklicher guet ablosig mit achthundert gulden Haubtguetter, manlich ab der Statt Fryburg dryysig gulden gebts uf sankt georgi und Galli, sodann ab den Sechs pfrund ab der Steuer zu undr yben gehort dem Hauss zu sankt Peter uf Martini gefallend laut Dryer verschrybung darüber ufs Gericht weliche gemelte gult und die Brief darüber folgend Ich jetzt mit Zins hauptguet aller eigenschaft und gerechtigkeit, in Kraft dis briefs an diese mem gestifteten pfrundt übergib und die damit wie obstalt begab. Also das nun fernerhin ewiglich yedem Caplan diser pfrundt die vorgeschryben jerlichen gult uf die Zyt so die leut des Briefs gefallent desglichen ob mit der Zeyt wytere hieran vergabt und geben wurd, so in memem nutzen und niessen sollen und mögen und so dieselb gult abgelöst wurdt, so soll das Hauptguet nit in des priesters Hannden gelassen onnder hinder den geswornnen wechsgen Fryburg in das prysgau oder ob dhem

Wer auch sach, dass über kurz oder lang die Cappell zu unser .... dem lindenberg in Wesen oder in ein fürgang kein so sollicher Capellen schuldig und pflichtig sein, dasselbe uf dem Lindenberg ein mess zuhaben, ye eine in vierzehn tagen. Und in welicher Wochen er die mess uf dem Lindenberg hat, soll Er dieselbig wochen nit wytter schuldig seyn noch verbunden, dann zwo messen zu han, In der Capellen zu Wyler und sich sunst in allweg priesterlich und erbarlich halten, kein andern Dienst noch ampt zu solcher pfrundt annehmen, die auch nit verwechseln, verennern noch hingeben anders, dann mit mein und meiner nachkommen zu wissen willen und zu unsern Hannden, wie sich das alles gezimpt und gebürt, item der gemelt Caplan so er als Behusung zu Wyler überkompt, sol sich daweder Holtz noch Wald, das Wyler zughört, gebruchen, es geschah denn mit gunst wissen und willen, daß der Wyler erblich inn hat und mit usdruckten Worten und angedingtem Vorbehalt, so soll sich ein jeder Caplan diser pfrundt der pfarrlichen Rechten und Berechtigkeiten der pfarr zu Kilchzarten, es sig an grossen oder Kleinen zuhennden mit Bychthören, mit administracion der Heyligen Sacramennt ganz und gar nit annemen noch verziehen. Er mag aber mit eingepfarrers zu Kilchzarten erlop und den alten schwachen dessgleichen den kranken menschen und schwangeren Wybernn das Sacrament in der obgenannten Capell zu Wyler, so er mess hat, mitteilen er sol aber überweg und tross nit tragen, sich auch der oleng begrabnis Sybenddryssigst Seel und annder opfer nit annemen, sonder der mussig und ob ihm sunst einich opfer gefallen die soll er einem jeden Kilchherr zu Kilchzarten, wie sich zuhandenstellen, und so ein Edelmann oder eines Edelmanns Weyb zu Wyler iren Jez haben, so soll und mag ein Caplan diser pfrund us Vermögen diser Stiftung zu den vier Hochzyten an den Sonntagen und zu den honnen Feyrtagen mess zu Wyler in der Capell lesen. Doch soll solichs mit ordnung und dermassen geschehe, wechs do wer in das ... zu anderm der Statt guett in behaltniss wyse gelegtt und allweg durch die Lehen Herrn diser pfrundt, so fürderlichstes sein mag dem Caplan widumb zu dem nutzlichsten an annder gulten bekert und bewendet worden. Dessglichen auch daweder diese fundanion nach die Hauptbrieff über die gulten diser pfrundt noch nit zu des priesters oder Caplans Handen gegeben, sonder sind mir und andern meinen nachkommen zu Wyler bliben ligen, oder sunnst an anndere gewysse ort wo uns belipt zu getreuen Hannden in behältniswyse der pfrundt gestellt werden, damit doran in ewig Zeyt am corpus nit abgang gegegne, item ferrer so behalt auch Ich obgemelter Hanns von Rischach Stifter mir und meinen Erben und nachkomen mit ausdruckten worten bevor, das jettzt am anfang und umhin für yemer ewiglich so oft diese pfrund ledig würde, und sich der Fall begibt, Ich mein lebenlang und nach meinem Absterben all mein Erben und nachkommen die das Schloss und der Wyler innhaben und zu lehen tragen ein weltlichenpriester uf dies obgemelten pfrund erkiesen, und Ime die lyhen mogen, darnach sollen wir den dem obbenennten Herrn Johannsen von Hatstein und seinen nachkommen Comthur zu Fryburg und Heyttersheim als dem Patronen und Pfarr zu Kilchzarten, wie obstat, ernennen, und also dann derselb Comthur und sein nachkommen verpunden und pflichtig sein den Priester, den ich oder mein nachkommen also ernennt haben, und keinen andern einem Bischoff oder seinem Vicarien zu Constanz zuzuzyten wesennde zu presentieren, wie sich gebürt und recht ist an verzyehen wegrung, furwort nach Antrag, und soll also derselb so von mir und meinen nachkommen ernennt wurdt ein priester und zu der Zyt priester per (Lücke) sein auch dise pfrundt in eigner Person besetzen zu Wyler sein stette Wonung haben, auch das pfrundhus obenus darzu geordnet wurde in eeren behalten, all Wochen zu lesen, namlich montag, mitwoch, und Freytag, desgleichen allgebannenen Feyrtag; damit dannach derselb Edelman oder eins Edelmanns Wyb, dazu Ir Diener und Hausgesind an pfarrlichen Kirchgang, wie sya gewollt cristenicher Kirchen dieselben Tag verpunden und schuldig sind und nit verhindert werden. Ob aber kein Edelmann oder kein Edelmanns Wyb zu Wyler sizen, wurd, so lang das geschicht, so soll ein Caplan diser pfrund zu Wyler allsonntag dessgleichen zu den vier Hochzyten und anderen gebonnen Fyrtagen schuldig und verpunden sein, zu Kilchzarten in der Pfarrmess zuhaben und Im alsdann der Kilchherr zu Kilchzarten messkelch und ander Notdurfft darlyhen, es were dann uf dieselb Zyt fest und Patrocinia in obbestimmter Cappell zu Wyller, so soll der Capelan doselbst blieben und nit gen Kilchzarten gen, mess zulesen, und soll sunstgemelter Caplan von allen andern Satzungen, stattuten und Berechtigkeiten der gemelter pfarr Kilchzarten in allweg usgenommen wie obgelüter stat, elempt und entladen sein, und soll sich ein jeder Priester, der soll von mir und meinen nachkommen erkyrt wurd von stund an alles das so obstat bekennen das zuhalten in pester form geloben und versprechen, mit Verzyhung aller Absolucion, Dispencion und andern dingen, Freyheiten und Vorzügen, so Im dawider fürstenlichund behilflich sein möchten und hierüber gnugsam brieff und Sygl geben, so er aber persönlich Residenz mitteihlt oder der oberzelten puncten und artikeln einen oder me, so nit inne die Binden nit hielt, alsdann soll von stund an die gemelt pfrund recht und redlich ledig sein, und er derselben nach ordentlichen Rechten wie sich gepürt entsetzt und die von mir und meinen nachkommen einem andern verlyhen werden.

Und uf das alles verzich und begib ich Hanns von Rischach Stifter für mich all mein Erben und nachkommen und für alle, die so ihr Hilf und Hanndreichung hierzu getan und geben haben, mich obgemelter Gulden, so Ich an das pfrundt geordnet hab, mit sampft dem Hauptguet und aller gerechtigkeit, und gelob und versprich by waren treuen Eidstatt, dise Stiftung und alles, was so obstatt war fest und mem Zyt gehalten dawyder nymer zuthun zuhandeln noch gethan werden in dhein weg, alles angenarlich, und wir Johann von Hatstein sand Johanns Ordensmeister in teutschen Lannden als diser Zeyt Comthur zu Fryburg und Heytersheym im Prysgaw, bekennen offentlich und insonndheit hiermit, als der dem die geistlich Lehenschaft genant ins patronatur der pfarr zu Kilchzarten als Comthur wie obstat zugehart, diewyl wir vermerken, dass diss fürnemen von Herr Hannsen von Rischach Stifter zu merung gotlicher Diennst wie oblut fürgenommen sein soll, dass wir daruff zu solicher obgemelten Stiftung mit zyttiger gueter Vorbetrachtung und wolerwegnem rate unnser volkomen gunst und Willen. so vil von Recht und gewohnhait wegen nodt ist, gegeben und mitgeteilt haben und thun das wissentlich mit krafft die Brieffs in der besten Form so das geschehen soll, kann und mag. Und sollen noch wollen wir noch all unser nachkommen Comthur zu Fryburg und Heytersheim als patronen wie obstatt hierwider nymmer sein Steden noch handeln, doch unns und unser pfarrkirchen zu Kilchzarten an den stücken und pfarrlichen Berechtigkeiten wie die obbegriffen und usgedingt sind an abbruchlich und annachtheilig des zu Urkundt haben wir unser Insigel offentlich für uns und unsere Nachkommen Comthur zu Fryburg und Heytersheim an diesen Brief thun henken. Und daruff so bitt Ich Hanns von Rischach Stifter der Stifter obgemelt der hochwürdigen Fürsten und Herren, Herrn Hugen Bischoffen zu Costennz meinen gnedigen Herrn oder seiner fürstlichen gnaden Vicanen in geistlichen sach diss Stiftung ordnung und fürnemen, uf ordentlichem Gewalt und mit den Solempinteten und Zyerheiten wie sich gepurt zu bestettigen confirmern und zu becredtigen, das Erpent ich mich guetwilligklich zuner dinen des zu Urkund und ewiger sicherheit, so hab ich mein eigen Innsigl für mich und all mein nachkommen zu Wyler wie obstatt auch an diesen Briff thun henken, der geben ist uf sankt Ursula der Heyligen Jungkfrauen tag, was der ainundzwennzigste tag des monats Oktobris als man nach Christi unsers lieben Herrn gepurt zallet Fünfzehnhundertundsybenzehn Jor.

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