Das Schloß Weiler
Zwischen der Mündung des
Eschbaches und dem Wittental liegt an der Straße nach St. Peter am Bergfuß
unterhalb Stegen das an der gräflich von Kageneckschen Familie bewohnte, in
zwei Abbildungen hier dargestellte Schloß
Weiler (340), bestehend aus dem ältern dreistöckigen Schloßgebäude
inmitten eines Gartens, an den sich ein großer Park anschließt, mit getrennt
stehender Schloßkapelle, Scheuern und Wirtschaftsgebäude südlich der Straße,
und aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Garten nördlich derselbst. Das alte
Schloß ist auf einem in der Schloßkapelle befindlichen, aus dem 16.
Jahrhundert stammenden Ölgemälde, das den hl. Sebastian darstellt, im
Hintergrund zu sehen, und es stimmt diese Ansicht im großen und ganzen mit dem
heutigen Zustand überein.
aus: "Die Burgen und Schlösser Badens"
von Eduard Schuster. Karlsruhe, Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch,
1908
Das Schloßgebäude bietet
im Äußeren keine besonderen Kunstformen. Im Inneren befinden sich interessante
Sammlungen von Kunstgegenständen, darunter Gemälde, Möbel u.a. Die Kapelle
ist in der Neuzeit überarbeitet worden. Im Keller des jetzigen Schlosses, das
wohl aus dem 17. Jahrhundert stammt, sind noch Reste des alten Baues zu sehen.
Von einer Zerstörung desselben ist nirgends die Rede.
aus: "Die Burgen und Schlösser Badens"
von Eduard Schuster. Karlsruhe, Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch,
1908
Stegen war ehemals
Besitzung von St. Blasien. Das Meiertum Weiler wird 1412 von Kaiser Friedrich
III. dem Haus Ullrich Maier zu Lehen gegeben. Nach dem Erlöschen des
Geschlechts wurde Ritter Eucharius von Reischach damit belehnt, und als dieser
kinderlos starb, verleih 1579 Kaiser Rudolf II. Stegen mit Weiler dem Justinian
Moser, welche Familie mit Franz Christoph Moser ausstarb, worauf das Lehen 1702
vom Kaiser Leopold I. dem Statthalter der vorderösterreichischen Lande Johann
Friedrich von Kageneck um den halben Wert verliehen wurde. Seitdem ist diese
Familie im Besitz.
aus dem Buch:
Die Burgen und Schlösser Badens
von Eduard Schuster
Großherzoglicher Wasser- und Straßenbauinspektor a.D.
Karlsruhe Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch 1908