Güterbeschreibung und deren Inhaber
1) Allgemeines
Über die eigentliche Entstehung der einzelnen Orte und der
darin liegenden Güter sowie über deren ersten Eigentümer sind
keinerlei Aufzeichnungen vorhanden.
Infolge des Bauernkrieges (1525) und des dreißigjährigen
Krieges ( 1618-1648), in welchen schweren Zeiten unsere Gegend
stark entvölkert worden war, so daß viele Anwesen einfach
herrenlos wurden, hat auch ein großer Umschwung in den
Eigentums- und Familienverhältnissen stattgefunden. Nach einer
Urkunde im Generallandesarchiv zu Karlsruhe - Gebot und Verbot zu
Weiler- von 1534/1561, siehe Anlage 4 und nach den
Kirchenbüchern von Kirchzarten von 1609-1870 hat sich nur das
Geschlecht der Müller vom einstigen Bläsihof aus der Zeit des
Bauernkrieges bis in die heutige Zeit herübergerettet. Dieses
Geschlecht droht nun mit den kinderlosen Abkömmlingen Friedrich
und Benedikta Müller auszusterben. Aus der Zeit des
dreißigjährigen Krieges sind es die Geschlechter Zimmermann vom
Hansmüllerhof, Mäder vom Hirschen- und Reichlehof, Andris vom
Thomashof und Walter vom Michelishof, die sich bis auf die
heutige Zeit in unserer Gemeinde zu erhalten vermochten.
Die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins von Gothein
berichtet, daß das untere Ibental, man wisse nicht wie lang,
Freiburger Ministerialien gehörte, die auf dem Schloß zu Weyler
am Ausgang ins Dreisamtal saßen. das Weistum dieser Bauernschaft
gibt die Nachricht, daß ihre Altvordern ihre Lehen empfingen von
der Herrschaft zu Freiburg. Ebenso lauten auch die Dingrodels von
Stegen zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts -Anlage 2-, also
müssen die Herren von Freiburg einst im Besitz dieser Höfe
gewesen sein. Die Herrschaftsrechte aber wurden als rechtes
Mannslehen an den Hof zu Weyler geliehen.
Auszug aus einer Handausgabe des Herrn Pater Notermann S:G:J:
"Beschreibung des Schlosses zu Weiler mit Bildern von August
1943".
Um 1250 erbauten die Snevelin an Stelle des baufällig
gewordenen ursprünglichen Gotteshauses eine kleine Kapelle in
frühgotischem Stil, diese Kapelle ist bis auf den heutigen Tag
unversehrt erhalten geblieben. Sie bildet das jetzige Chor in dem
sich der Hauptaltar befindet.
Die Ritter von Snevelin haben sich auch außerhalb von Stegen
und Wiesneck einen Namen gemacht. Das sie sich in der Stadt
Freiburg Verdienste erworben haben darf man wohl mit Recht daraus
schließen, daß dort eine Straße nach ihrem Namen benannt ist
"die Snevelinstraße". Von einem Snevelin wissen wir,
daß er Bürgermeister der Stadt Freiburg war nämlich Johann
Snevelin genannt Gresser; dieser gründete im Jahr 1347 das
Karthäuserkloster auf dem St.Johannesberg bei Ebnet. Sein mißratener Sohn ermordetet zwischen Weyler
und Ebnet den Abt von St. Märgen, wurde daraufhin mit dem Bann
belegt und mußte als Sühne an dem Ort der Tat eine Kapelle
erbauen. Diese Kapelle ist im Laufe der Jahrhunderte zerfallen.
Klägliche Mauerüberreste kann man dortselbst finden. An ihrer
Stelle steht heute ein steinernes Kreuz unter drei hohen Linden
an der Straßenvereinigung Stegen-Ebnet und Zarten-Ebnet.
Im Jahre 1486 starb mit Ulrich Maier das Geschlecht der
Snevelin von Landeck aus.
Das Landgut Weyler wurde jetzt von der Herrschaft zu Freiburg
dem Ritter Eucharius von Reischach zu Lehen übertragen.
In einem Dingrodel von 1510 heißt es:
"Auf Zinstag nach St. Gallentag im
fünfzehnhundertundzehnten Jahr nach Brauch und Herkommen
-Dinggericht- gehalten ist worden; seynd Vogtgericht und ganz
Gemeinde zu Yben und Stegen mit zeitigen, wohlerwogenem Rate,
besonders auch mit Wissen und Willen des edlen gestrengen Herrn
von Revschachs zu der Nyven Hofen Ritters Herrn Nyven Hofen wird
Weiler zu Stegen genannt, weil Ritter Eucharius v. Reyschach an
Stelle des Maierhofes, der durch eine Unwetterkatastrophe völlig
zerstört worden war, ein befestigtes Schloß errichten lies das
von seinem Sohn Hans von Reyschach vollendet wurde."
Dieser
neue Hof ist wahrscheinlich noch vor 1525 gebaut worden den in
diesem Jahre wurde Schoß Wiesneck in den Bauernkriegen
(Bundschuh) total verwüstet? Auf dem Sebastianusbild aber, dem
ältesten uns erhaltenen Gemälde vom Schloß Weyler ist Burg
Wiesneck noch unversehrt. Wie die mörderischen und räuberischen
Rotten der Bauern, wie Luther sie nannte, welche neben anderen
Forderungen den freien Gebrauch des "Waldes, des Wasser und
des Evangeliums" verlangten, ist uns nicht überliefert
worden.
Zugleich mit der Neueinrichtung des Schlosses bauten die
Reyschachs auch eine würdige Schloßkapelle.
Mit dem Tode des ausgestorbenen Geschlechts der Moserischen
Familie Franz Christian Moser fiel das Schloß Weyler an das Haus
Österreich. Dieses belehnte den Freiherrn Johann Friedrich von
Kageneck der seit 1660 auf dem Schloß Munzingen lebte mit dem
Schloß Weyler zu Stegen mit all seinen Besitzungen im
Kirchzartener Tal. Mehr als 100 Jahre blieb das Schloß und die
Kapelle in dem Zustand wie er an Moser hinterlassen worden war.
Erst Graf Philipp von Kageneck der Begründer der Stegener Linie,
ging daran in den Jahren 1841/43 Schloß und Kapelle gründlich
zu renovieren.
Zur Zeit (1943) sind obdachlose Flüchtlingsfamilien aus dem
Rheinland und Ruhrgebiet und eine Schule aus Westfalen mit 80
Kindern unter Leitung von Ordensschwestern im Schloß und den
Nebengebäuden untergebracht.
a) Hauptort Stegen.
Schloß Weyler
Das Schloß Weyler stammt in seinem ursprünglichen Teil wie
schon in den frühen Abschnitten erwähnt, noch aus den
Römerzeiten und ist wohl als Vorwerk der Festung Tarodunum
angelegt worden.
Der historisch statistisch topographische Lexikon vom
Großherzogtum Baden von Kolb Band I A-Z berichtet: "Weyler
ein Schlößchen bei dem Weiler Stegen im Bezirksamt St. Peter,
eine Besitzung des Herrn Grafen Heinrich von Kageneck. Ein Ast
der Familie Schnewelin hatte in älteren Zeiten hier seinen Sitz
und nannte sich Schnewelin von Weyler. Nachdem diese Familie
erloschen, kam dieser Ort als Lehen, von der Herrschaft zu
Freiburg an Ulrich Marnie; da aber auch dieses Geschlecht im
sechzehnten Jahrhundert erloschen, an Eucharius von Reischach,
sodann an Justian Moser beider Rechte Lehrer. Endlich wieder an
das Haus Österreich, von welchem im Jahr 1700 das Haus Kageneck
belehnt worden ist."
Etwa um das Jahr 1200 scheint das Mayertum im Besitz der
Schnewelin von Wiesneck gewesen zu sein. Der Inhaber nannte sich
wie schon oben erwähnt Schnewelin zu Weyler. Ein Glied dieser
Familie ermordete zwischen Weyler und Ebnet den Abt von St.
Märgen. Der Mörder wurde mit dem Banne belegt, mußte an den
Ort der Freveltat eine Kapelle bauen und zwischen Ebnet und
Freiburg ein Kloster stiften; so entstand das Karthäuserkloster.
Der Stifter dieses Klosters war Johann Schnewelin genannt Gresser
1347. Die fragliche Kapelle stand ehemals oberhalb Ebnet bei den
Linden wo jetzt ein Kreuz steht. Nach der Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins soll etwa 1342 ein Heinrich Mayer
Besitzer dieses Gutes gewesen sein; und nach einem
Entscheidungsbrief von 1354 herrschte um diese Zeit Johann
Mayernissen auf diesem Gute. Albrecht Sporlin ein Edel verkauft
im Jahr 1377 alle Gerichte, Drittel, Fälle, Ehrschatz und
Gewohnheiten im Kirchzartener Tal an Heinrich von Munzingen. Nach
einem Lehensbrief im Hausarchiv des Schlosses zu Munzingen vom
Jahr 1412 wurde das Lehen zu Weyler an einen Hamma Mayer zu
Weyler geliehen. Nach der Geschichte der gräfl. von
Kageneck’schen Familie kam es im Jahr 1442 an Hans Ulrich
Mayer. Jene Mayer von Weyler stammten aus dem damals
ansehnlichsten Geschlecht des Breisgaus, aus dem der Schnewelin.
Nach dem Absterben dieses Mannesstammes kam das Lehen 1486 an die
Ritter von Reyschach. Unter diesem Geschlecht wurde an Stelle des
durch ein Unwetter zerstörten Mayerhauses ein Schloß erbaut.
Ein altdeutsches Bild des hl. Sebastianus in der Schloßkapelle
etwa aus den Jahren 1550-1600 stammend, trägt das Bild der alten
Schloßanlagen. Auf diesem Bild ist auch eine Abbildung der
ehemaligen
Burg Wieseneck zu erblicken, welcher im Jahr 1354 ein Johann
Schnewelin saß. Professor Schuster vermutete, dieses Bild
dürfte das Schloß vor dem Jahr 1525 (Bauernkrieg) darstellen;
da in jener Zeit fast alle Schlösser, auch jenes auf Wiesneck
zerstört wurden. Im Jahr 1579 kam das Gut an Justin Moser,
beider Rechte Lehrer. Nach einer Urkunde vom 19. Februar 1663
beabsichtigte die damals verstorbene Frau Moserin, das in
leidigen Kriegsjahren abgebrannte Schloß , damit das noch
stehende Gemäuer und der schön gewölbte Keller nicht zu Grunde
gehe, wieder aufzubauen. Zu diesem Zweck wurde auf dem grundherrlichen Gut, bei der Mühle, eine Säge erbaut, die im Jahr
1896 abgebrannt ist. Dieser Schloßbau wurde nach dem Tode der
Frau Moserin 1663, von ihren Kinder, Franz Christoph Moser,
Johann Heinrich Moser und Maria Ester Moserin zu Ende geführt.
In dieser Familie blieb nun das Lehen bis es im achtzehnten
Jahrhundert an die aus dem Elsaß stammende Familie von Kageneck
überging.
Nach einer Widmung auf der Kapellenglocke scheint im Jahr 1731
Johann Friedrich Freiherr von Kageneck Besitzer des Gutes gewesen
zu sein. Auf ihn folgte Graf Heinrich von Kageneck; dieser hatte
das Gut um das Jahr 1789/90 inne.
Nach einem Extrakt von 1805, welcher sich im
Generallandesarchiv zu Karlsruhe, Rubrik Frohndsachen, befindet,
bestand das Lehen zu jener Zeit in einem Schloß als Mayerhaus, 3
Scheunen, 1 Mühle mit einem Gang, eine Sägmühle, 88 Jauchert
Matten, 86 Jauchert Acker, 30 Jauchert ausgetrocknetes Feld und
320 Jauchert Wald; mit hoher und niederer Obrigkeit, Leuten,
Frevel, Busen, Botten, Bestand und andere Zinsen; Steuern,
Gülten auf der Stegen und in Ibental und anderswo,
Wasserfällen, Abzugsgeld, Umgeld und Frohnden zum Schloß. Graf
Philipp von Kageneck baute in den Jahren 1841/1843 auf das
Schloß ein drittes Stockwerk. In denselben Jahren wurde auch die
alte Scheuer, welche in dem jetzigen Weg östlich vor dem
Haupteingang zum Schloß stand, abgebrochen und das
Ökonomieanwesen mit den zweistöckigen Wohnhaus und die große
Scheuer erbaut. Hernach wurde der ganze Hof in eigenen Betrieb
genommen. Dieser Betrieb scheint sich aber nicht gelohnt zu
haben, da er später wieder aufgegeben wurde und die Güter
verpachtet worden sind. Auf diesen folgte Sohn Graf Max von
Kageneck, welcher das Schloß nur als Sommersitz benützte. Nach
dessen Tod ging das Gut auf seine 3 Söhne Graf Franz von
Kageneck, verheiratet mit Wilhelmine Gräfin von Linden aus
Stuttgart; Graf Philipp v. Kageneck Priester in Freiburg; und
Graf Gustav v. Kageneck in Tirol, über. Graf Franz von Kageneck
bezog im Jahr 1892 das Schloß und nahm den Ökonomiehof für
kurze Zeit in eigenen Betrieb. Derselbe verunglückte im Sommer
1895 auf einem Spazierritt zwischen Zarten und Kirchzarten und
hauchte nach wenigen Stunden seine edle Seele aus. Seine Familie
bewohnte hierauf noch einige Zeit das herrschaftliche Schloß und
zog alsdann nach Weimar. Auf den Tod des Grafen Franz v. Kageneck
traten alsdann seine 3 Söhne Graf Heinrich, Graf Philipp und
Graf Franz v. Kageneck in dessen Stammgutsanteil ein. Graf Philip
junior ist im Jahr 1914 gefallen und Graf Franz hat seinen
Stammanteil im Jahre 1919 an seinen Onkel Graf Philipp von
Kageneck für 70 000 Mark verkauft.
Nach dem Grundbuch Stegen Band 4 Seite 185 hatte das Gut schon
um das Jahr 1845 die Stammgutseigenschaft, d.h. das Recht, seine
Verlassenschaft zum Vorteil der Nachkommenschaft und zum Glanz
der Besitzer mit Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit zu
belegen und die nicht in den Erbgenuß tretenden Erben mit
notdürftigem Unterhalt auszuweisen. Nach einer an obengenannter
Stelle eingetragenen Urkunde war das Mayertum Weyler Erblehen und
wurde dieses Lehen mit Urkunde Gr. Justizministerium (Lehenhof)
vom 19. März 1867 für 1841 Gulden abgelöst.
Ob nun das Weylerische Schloß ursprünglich von dessen
Inhabern ständig oder nur vorübergehend als Sommersitz bewohnt
war ist nirgends erwähnt. Doch scheint es sehr wahrscheinlich,
daß einige dieser ehemaligen Herren ihren ständigen Wohnsitz
auf demselben hatten. Dieses beweist schon die eingangs erwähnte
Nachricht, daß Freiburger Ministerialien auf dem Schloß zu
Weyler am Ausgang ins Dreisamtal saßen.
Die Güter dieses Lehen waren schon vor uralter Zeit
verpachtet. Als ältester Pächter weist das Familienbuch zu
Eschbach einen Osswald Ruf Bauer vom Steingrubenhof in St. Peter
auf, welcher 1703 Pächter war. Josef Mäder geb. 1744 auf dem
Reichlehof verheiratete sich 1780 mit Barbara Simon. Er war über
20 Jahre Mayer und Beständer des herrschaftlichen Schlosses.
Josef Zähringer geb. 1777 als Sohn des Phil. Zähringer und der
Katharina geb. Schwarz heiratete 1808 eine Magdalena Mäder ins
herrschaftliche Schloß. Johann Andris behauster Taglöhner aus
Bircher heiratete 1794 eine Maria Schlegel, bezieht 1814 das
Kageneck’sche Schloß, wo er zugleich Wirt und Beständer
von einem Teil des herrschaftlichen Hofguts wird. Hernach nahm,
wie schon oben erwähnt, Graf Phil. von Kageneck den Hof selbst
in Betrieb. Im Jahr 1868 erhielt Martin Sauter den Ökonomiehof
und die dazu gehörige Kronenwirtschaft bis etwa Mitte der 1870er
Jahre in Pacht. Von jener Zeit an betrieb Graf Max v. Kageneck
den Ökonomiehof selbst unter der Leitung von Jakob Schweizer und
später unter jener des Gärtners Johann Baptist Buchert. Nach
dem Wegzug des Martin Sauter betrieb dessen Sohn Adam Sauter die
Gastwirtschaft noch etwa 2 Jahre, wonach dieselbe von Gärtner
Buchert in Betrieb genommen wurde. Auf diesen folgte Ende der
1870er Jahre Friedrich Scholer. Er betrieb den Ökonomiehof und
die Kronenwirtschaft bis zum Jahr 1891, wo der Ökonomiehof von
Graf Franz von Kageneck, welcher auch das Schloß bezog, in
Eigenbetrieb genommen wurde. Während dieser Zeit betrieb Gärtner Ginter die Gastwirtschaft zur Krone,
welche aber nach kurzer Zeit gänzlich aufgegeben wurde. Die
Wirtschaftsgerechtigkeit wurde noch einige mal erneuert, später
aber ist die Erneuerung unterlassen worden, wodurch die
Wirtschaftsgerechtigkeit verloren gegangen ist. Nach dem Todt des
Grafen Franz von Kageneck übernahm dessen Kutscher Heinrich
Dresmann ein Teil des Ökonomiehofes in Pacht, bis im Jahr 1913
das Schloß mit Parkanlagen und sämtliche Gebäude des
Ökonomiehofes an Herrn Graf von Bismarck vom Lilienhof vermietet
wurden. Letzterer ist am 14. März 1920 dahier gestorben und
wurde in Wasenweiler begraben. Dessen Witwe bewohnt z. Zt. das
Schloß weiter, sie ist in das Mietverhältnis ihres verstorbenen
Mannes eingetreten. Seit dem Zuzug Bismarcks sind sämtliche
Grundstücke an die Einwohner von hier und Umgebung verpachtet.
Tantenhaus
Nördlich des Schlosses zwischen der Landstraße und dem
Eschbach steht ein Herrschaftshaus das sogenannte Spann- oder
Tantenhaus genannt, daher rührend, weil früher ein Spannmeister
und später die Schwester des Grafen Max v. Kageneck oder Tanten
dessen Kinder in demselben wohnten. Das Haus war ehemals
herrschaftliches Eigentum. Auf demselben ruhte die
Schildgerechtigkeit zur Krone als Realrecht. Im Jahr 1804 wurde
Johann Andris, dessen Vater Georg Andris ein Thomashofsohn und
die Mutter Maria Mäder eine Reichlehoftochter war, Beständer
des herrschftlichen Kronenwirtshauses in Weyler. Im Jahr 1814
wurde dieses Haus an die beiden Brüder Johann und Josef Janz
verkauft, jedoch ohne die Wirtschaftsgerechtigkeit. Letztere
wurde in demselben Jahr auf das herrschaftliche Schloß
übertragen. Die neuen Besitzer Johann und Josef Janz richteten
das Haus in zwei geteilte Wohnungen ein. Die Stegener
Trivialschule, welche schon über 15 Jahre in dem
herrschaftlichen Schloß bestanden, wird von Johann Janz in
seiner untern Stube gegen Bezahlung von jährlich 12 Gulden
übernommen. Andreas Schlegel, Metzger, und seine Ehefrau
Christina Heizler von Ibental kauften im Jahr 1819 den Anteil des
Johann Janz. Von diesem übernahm alsdann dessen Sohn Josef
Schlegel geb. 1804 diesen Anteil und verehelichte sich im Jahr
1838 mit Marie Anna Zähringer von Nadeln. Graf v. Kageneck
übertrug nun diesem neuen Eigentümer die Wirtschaft auf sein
Haus. Auf diese Weise ist die Wirtschaft zur Krone zweimal in
diesem Haus betrieben worden. Graf von Kageneck kaufte im Jahr
1848 den Anteil des Josef Janz an diesem Haus für 1230 Gulden
und im Jahr 1850 den Anteil des Josef Schlegel im
Vollstreckungswege für 1350 Gulden. Die Wirtschaftsgerechtigkeit
wurde alsdann auf den im Jahr 1841/43 neu errichteten
Ökonomiehof verlegt.
Das ganze Gebäude d.h. beide Anteile wurden abgetragen und an
deren Stelle ein herrschaftl. Nebenhaus zum Gräflich von
Kageneck’schen Schloß erbaut. Dieses Haus wurde alsdann
längere Zeit von den Schwestern des Grafen v. Kageneck, dann von
dessen Witwe und einem Sohn, Graf Philipp v. Kageneck, Priester,
bewohnt. Zur Zeit ist dasselbe an Herrn Richard Waenker v.
Dankenschweil, Forstmeister a.D. vermietet.
Mühle
Zu den herrschaftlichen Gütern gehörte von altersher eine an
dem Herrschaftswalde in sonniger Lage gelegene Mühle. Bei
derselben befand sich eine Sägemühle, welche im Jahr 1663
erbaut wurde. Die Mühle ist im Jahre 1819 abgebrannt und wieder
erbaut worden, während die im Jahre 1896 abgebrannte Säge nicht
mehr erbaut worden ist. Die Mühle stand von jeher im Eigentum
der Schloßbesitzer und war stets verpachtet.
Johann Mäder geb. 1730 auf dem Räuchlehof heiratete 1762
eine Agatha Lickert und wurde Beständer der herrschaftlichen
Mühle. Er starb 1807. Dessen Sohn Martin Mäder geb. 1777,
gestorben 1842, bezog 1807 die herrschaftliche Mühle. Hernach
scheint seine Tochter Theres, welche sich 1822 mit Peter Zipfel
verehelichte, Pächter gewesen zu sein. Im Jahr 1849 pachtete
Joh. Baptist Hummel und seine Ehefrau Franziska geb. Zähringer
die Mühle und Säge. Auf diese folgte deren Sohn Max Hummel geb.
1843, verheiratet in erster Ehe mit Stefania Hug von Eschbach.
Hummel zog in den 1880er Jahren nach Freiburg. Auf ihn folgte
Ludwig Kiesel alt und auf diesen alsbald Ludwig Kiesel jung. Max
Hummel und Ludwig Kiesel betrieben auf diesem Anwesen einen
schwungvollen Holzhandel und Holzsägerei. Als im Jahr 1896 die
Säge in unerklärlicher Weise abbrannte, gab Kiesel den Pacht
auf und zog auf eine Kunstmühle mit Sägerei in Betzenhausen. Im
Jahre 1896 bezog alsdann Josef Fackler, Müller und Bäcker von
Bleibach dieses Anwesen. Die Herrschaft richtete in dem Wohnhaus
für diesen Pächter eine Bäckerei ein, welche aber dem Inhaber
keinen großen Ertrag einbrachte, so daß er dieselbe, nachdem er
sie einige Jahre betrieben hatte, wieder aufgab, und sich mehr
auf die Landwirtschaft, Müllerei und Cirkularsägerei verlegte.
Fackler starb am 27. Oktober 1918, worauf der Pacht an
Maurermeister Karl Walter abgetreten wurde. Dieser verheiratete
sich am 18. Februar 1919 zu Stegen mit Maria Burger von Eschbach
auf die Mühle und starb schon am 29. März 1919 an den Folgen
des Weltkrieges 1914/18, nachdem dieses Ehepaar nur 3 Tage gesund
miteinander zugebracht hatte. Auf ihn folgte nun eine Tochter des
vorigen Pächters, Rosa Fackler, welche sich mit dem Müller
August Kreutz von St.Peter am 9. Juli 1919 zu Stegen
verehelichte, welcher nunmehr die Mühle mit einer kleinen
Landwirtschaft betreibt.
Jägerhäusle
Dieses wurde von einem Sohn des Jakob Heizler,
Kageneck’scher Jäger in Unteribental, Andreas Heizler, von
da, geb. 1764, gestorben 1836 und dessen Ehefrau Agatha geb.
Schlegelin mit welcher er sich 1788 verehelichte, im Jahre 1801
auf grundherrlichem Boden erbaut. Das Haus trägt über der
Haustüre folgende Inschrift: " Im Namen des Allerheiligsten
und auf Begnehmigung Ihrer Reichsgräfl. Gnaden v. Kageneck hat
Andreas Heizler und Agatha geb. Schlegelin das Haus bauen lassen
ano 1801 ". Auf diesen Eigentümer und Erbauer folgte sein
Sohn Mathias Heizler geb. 1796, verheiratet mit Maria Billian im
Jahr 1826, gestorben 1869. Mathias Heizler Eheleute vertauschten
dieses Haus im Jahr 1862 gegen das Haus No. 40 in Oberbirken, an
die Gräfl. v. Kageneck’sche Grundherrschaft, in deren
Besitz es bis heute gewesen ist. Dasselbe wurde 1862 an Jakob
Schweizer verpachtet. Auf diesen folgte als Pächter im Jahr 1868
Josef Schlegel Metzger. Nach demselben betrieben seine 3 Kinder
Josef, Maria und Wilhelm Schlegel gemeinschaftlich dieses kleine
Pachtgut. Ende der 1880er Jahre nahmen Wilhelm Schlegel und seine
Ehefrau Theresia geb. Hauri das Anwesen in Pacht. Auf diese
folgten im Jahr 1913 der Landwirt Pius Mäder geb. am 30. April
1862 und Albertina geb. Riesle; letztere starb am 3. April 1914
zu Stegen, worauf Mäder sich in II Ehe am 3. September 1918 mit
Theresia Dilger von Unteribental, geb. am 3. November 1868,
verehelichte.
Waldweber
Dieses Anwesen steht ebenfalls auf herrschaftlichem Boden und
hatte wie auch verschiedene andere Gütchen einen jährlichen
Bodenzins von 6 fl. 13 kr. an die Herrschaft von Weyler zu
bezahlen; abgeöst in den Jahren 1851/52 mit 111 fl. 54 kr. Als
ersten Eigentümer nennt das Familienbuch der Pfarrei zu
Eschbach: Michael Zähringer Witwer, welcher sich in II. Ehe 1737
mit Barbara Kaltenbach von Eschbach verehelichte. Ihm folgte sein
Sohn Andreas Zähringer und Magdalena Kienzler Schmiedstochter
vom Burg. Diesen folgte alsdann ihr Sohn Josef Zähringer geb.
1746, verehelicht in I. Ehe mit Maria Reber, sie starb am 5. Juli
1791, in II. Ehe vom 13. September 1791 mit Magdalena Kapp vom
Kappdobel in Eschbach. Hernach übernahm ein Sohn I. Ehe, Josef
Zähringer geb. 1781 das Gut und verehelichte sich 1814 mit Anna
Fehrenbach aus Falkensteig; er starb im Jahr 1851. Im Frühjahr
1815 ist dieses Haus durch Feuerverwahrlosung von Bettlern
abgebrannt und am 12. Juli 1815 wieder aufgerichtet worden.
Johann Zähringer geb. am 17. Februar 1818 übernahm das Gut im
Jahr 1851 für 1650 Gulden und verehelichte sich am 21. November
1850 mit Maria Janz Dreherstochter von Wittental. Er kaufte im
Jahr 1871 den Holzacker und die Holzmatte von Graf Kageneck für
1000 Gulden. Im Jahr 1880 übernahm sein Sohn Wilhelm Zähringergeb. am 24. August das Gut für 6857 Mark und verehelichte
sich am 14. Februar 1882 mit Theresia Zipfel von Eschbach; sie
starb am 16. Juni 1913.
Zainenmacherhäusle
Dieses Haus ist im Jahr 1785 auf grundherrlichem Boden erbaut
worden. Der Bodenzins von jährlich 4 fl. wurde in den Jahren
1851/52 mit 62 fl. 42 kr. abgelöst. Das Familienbuch zu Eschbach
nennt als ersten Eigentümer: Johann Georg Gutmann, geb. 1741 zu
St. Ulrich und seine Ehefrau Agatha Schreiner, mit der er sich
1770 verehelichte; er starb 1809. Auf ihn folgte sein Sohn Josef
Gutmann geb. 1773; er verehelichte sich 1807 mit Maria Benitz und
starb 1850. Von diesem kaufte der Spanmeister Johann Janz von
Falkensteig geb. 1798, verheiratet in I. Ehe 1830 mit Agatha
Schreiner und in II. Ehe mit Franziska Schlegel, im Jahr 1840 das
Gut für 1430 Gulden. Dieser verkaufte das Haus für 1200 Gulden
an Johann Heizler Schreiner von Unteribental geb. 1804,
verehelicht mit Maria Blattmann von Rechtenbach. Diesem Ehepaar
wurde das Häuschen im Zwangsweg ano 1856 verkauft. Peterbauer
Josef Steinhart in Unteribental ersteigerte dasselbe für 750
Gulden und verkaufte es im gleichen Jahr an Karl Disch in Ebnet
für 900 Gulden. Dieser verkaufte das Gütchen für 1300 Gulden
an Johann Heizler in Stegen geb. 5. Oktober 1833 zu Hugstetten
und verehelichte sich am 21. Oktober 1858 mit Anna Förderer.
Johann Heizler, dessen Abstammung unten näher bezeichnet ist,
starb am 18. Mai 1909; dessen Ehefrau am 21. März 1883. Ein Sohn
dieser Ehe, Johann Heizler geb. am 24. April 1865 zu Stegen,
übernahm das kleine Gut a, 1. März 1911 für 4000 Mark und
verehelichte sich am 2. Dezember 1913 mit Wilhelmina Schuler geb.
am 16. Oktober 1876 zu Eschbach.
Vorfahren der jetzigen Besitzer
Jakob Heizler Kageneck’scher Jäger in Unteribental.
Dessen Sohn Andreas Heizler geb. 1764, gestorben 1836,
verehelichte sich im Jahr 1788 mit Agatha Schlegelin. Diese
erbauten im Jahr 1801 das sogen. Jägerhäusle hier. Johann
Heizler ein Sohn dieser Ehe geb. 1797 heiratete 1833 und starb zu
Hugstetten im Jahr 1836. Dessen Sohn Johan Heizler geb. am 5.
Oktober 1833 zu Hugstetten verehelichte sich mit Anna Förderer
am 21. Oktober 1858. Er starb am 18. Mai 1909, seine Ehefrau am
21. März 1883. Auf diese folgte der jetzige Eigentümer Johann
Heizler geb. am 24. April 1865 zu Stegen, er verehelichte sich am
2. Dezember 1913 mit der am 16. Oktober 1876 zu Eschbach
geborenen Wilhelmina Schuler.
Schrofenhäusle
Das jetzige Wohnhaus ist etwa um das Jahr 1773 auf
herrschaftlichem Boden erbaut worden. Die Blockscheuer wurde etwa
1831 an das Wohnhaus angebaut. Der Bodenzins von jährlich 1
Gulden wurde in den Jahren 1851/52 für 18 Gulden abgelöst.
Als erste nachweisbare Eigentümer findet man im Familienbuch
der Pfarrei Eschbach einen Sohn des damaligen Thomashofbauren
Georg Andirs namens Martin Ardris Krummholz, er verehelichte sich
1779 mit Magdalena Burkert. Auf ihn folgte sein Sohn Johann
Andris geb. am 19. November 1780, welcher sich 1819 mit Maria
Anna Albrecht aus Ebnet verehelichte. Auf diese folgte Gallus
Fehr vom Reckenberg geb. 1786, verheiratet mit Maria Pfaff im
Jahr 1820. Dieser verkaufte das Gütchen im Jahr 1826 an Mathias
Andris geb. 1792; er verehelichte sich am 20. April 1826 mit
Maria Fehr einer Bruderstochter des Gallus Fehr. Dieser
Eigentümer machte im Jahr 1860 als Hirschenwirt Johann
Winterhalter seinen schönen Hof zerstückelte, sein Gütchen zu
einem schönen Anwesen, indem er 2 Morgen Acker und 3/4 Morgen
Wiesen bei seinem Haus hinzu kaufte. Er hatte nur einen Sohn
Hermann Andris geb. 6. Januar 1832, welcher hernach das Anwesen
zu Eigentum erhielt; er verehelichte sich mit Sophie Walter geb.
am 8. Mai 1833, und starb am 6. April 1867. Hermann Andris kaufte
im Jahr 1865 vom Nadelhof 3 Morgen Acker für 1560 Gulden und
vertauschte dieselben für 2 Morgen Acker auf dem Hirschenhof, wo
er schon 2 Morgen hatte, so daß er nunmehr 4 Morgen Acker an
einem Stück erhielt. Nach dessen Tod ging das Anwesen auf die
Witwe und die Tochter Maria Andris über. Im Jahr 1904 wurde das
Anwesen von der Witwe Sophie geb. Walter, welche sich inzwischen
mit Martin Tritschler im Jahr 1868 verehelicht hatte, allein zu
Eigentum übernommen; sie starb am 21. Juni 1904. In demselben
Jahr ging das Anwesen für 4000 Mark auf die Tochter der
zuletztgenannten Eheleute, Stefania Tritschler geb. am 26.
Oktober 1872 über. Dieselbe verehelichte sich am 25. April 1904
mit Wilhelm Bartberger Zimmermann geb. am 28 März 1877 zu
Unteribental.
Hirschenhof
Der jetzige Hirschenhof wurde nach einem Berain von 1610
Buechenlehen genannt. Dessen Besitzer war zu jener Zeit Theüs
Mäder auf diesen folgten: Martinus Mäder etwa 1632-1670; Hans
Laule bis etwa 1695; hernach sein Stiefsohn Martin Mäder; auf
ihn sein Sohn Johann Mäder und auf diesen sein Sohn Josef Mäder
geb. 1740. Derselbe verehelichte sich 1773 mit Maria Lickert vom
Schwabenhof in Wiesneck; er starb 1814. Hierauf übernahm sein
Sohn Mathias Mäder geb. 1793 den Hof und verehelichte sich 1814
mit Katharina Steinhart von Zarten; er starb im Jahr 1860.
Seine Tochter Maria Mäder geb. am 8. Oktober 1815 übernahm
im Jahr 1843 den Hof für 8400 Gulden und verehelichte sich am
13. Februar 1843 mit Johann Winterhalter von Zastler. Diese
Eigentümer haben im Jahr 1860 den schönen Hof zerstückelt und
hievon verkauft:
3 Morgen Acker an Josef Zähringer hier für 1650 Gulden
1 " " " Müller " 525 "
1 " " " " " 550 "
2 " " Josef Rebmann " 1100 "
2 " " Mathias Andris " 1100 "
3/4 " Wiesen an denselben " 1005 "
2 " Acker " Georg Rombach in Eschbach 1000 "
1 " " Jos. Gremelspacher in Eschbach 500 "
1 3/4 " " Andreas Heizler hier für 1000 "
6 1/2 " Wiesen an Joh. Andris in Wittental 4725 "
4 " Wiesen im Rechtenbach an Graf von Kageneck 2100 "
Der Rest des Hofgutes mit Wirtschaft der jetzige
"Hirschenhof" erstand Lorenz Bank von Attental und
seine Ehefrau Magdalena geb. Salenbacher von Eschbach im Jahr
1860 für 8025 Gulden. Lorenz Bank starb am 26. Mai 1879,
während seine Ehefrau schon am 31. Juli 1877 das Zeitliche
gesegnet hatte. Nach dem Ableben des Lorenz Bank übernahm seine
kaum 18 jährige Tochter Maria Bank geb. am 5. Dezember 1861 den
Hof im Jahr 1880 für 15700 Mark und verehelichte sich am 6.
Oktober 1879 zu Stegen mit dem am 17. Februar 1855 geborenen
Thomasbaurensohn Heinrich Andris. Diese Eheleute waren infolge
ungünstiger Vermögenslage genötigt im Jahr 1908 das Anwesen, 4
Tage vor dem Zwangsversteigerungstermin zu verkaufen. Karl
Metzger vom Markenhof in Burg und seine Ehefrau Amalia geb. Bank
übernahmen das Anwesen im Jahr 1908 für 56000 Mark. Karl
Metzger ist am 30. Mai 1920 gestorben, worauf dessen Witwe Amalia
geb. Bank das Gut im Erbteilungswege übernommen hat.
Das ganze Anwesen ist etwa um das Jahr 1758 und dann abermals
am 11. Januar 1821 abgebrannt und scheint nur der alte Speicher
von den Bränden verschont geblieben zu sein.
Ein Bericht vom 18. Januar 1788 besagt:
Josef Meder besaß auf seinem Gütlein die
Wirtschaftsgerechtigkeit die sein Vater Johann Meder und sein
Großvater Martin Meder besessen haben und die ältesten Leute
des Tales können sich nicht entsinnen, daß auf diesem Haus
jemals nicht gewirtet worden wäre. Martin Mäder soll durch
Krieg und Militärdurchzüge in Verfall und klemmende Umstände
geraten sein und es soll ihm der damalige Besitzer der Herrschaft
Junker Moser zu einer Hochzeit des sogenanten Nadelschmieds
(woher) wohl der Hofname Nadelhof herstammen dürfte, einen
ganzen Wagen voll Wein auf Borg angeschafft haben, weil Martin Mäder hierzu
nicht im Stande war.
Im Jahr 1788 machte Graf von Kageneck dem Josef Mäder das
Wirtschaftsrecht streitig und bot ihm einfach das Wirten ein mit
der Begründung, daß er kein Schild habe sondern nur ein
Buschwirt sei. Diese Wirte haten nämlich keinen Schild, sondern
es wurde ihnen alljährlich am 1. Mai einen Mayen gesteckt. Josef
Mäder wehrte sich gegen diese Wirtschaftsentziehung auf das
Entschiedenste, ja er bat sogar um die Genehmigung, seine
Gerechtsame vor dem Thron Sr. Majestät vorbringen zu dürfen.
Die östreichischer Regierung und Kammer verhalf dem
gesuchsteller zu seinem Recht und gestattete ihm auch fernerhin
zu wirten.
Ein Glied der Familie Mäder in deren Geschlecht dieses Hofgut
lange Zeit gewesen ist, baute im Jahr 1664 auf einem Stück Feld
dieses Hofes ein Häuslein, jetzt Jägerandreashof genannt.
Jägerandreashof
Dieses Haus wurde wie bereits oben erwähntvon einem Glied der
Familie Mäder auf einem Stück Feld des Hirschenhofes im Jahr
1664 erbaut. Der nachmalige Besitzer, Hans Laule vom Hirschenhof,
verkaufte dieses Haus mit Gärtlein im Jahr 1688 um 94 Gulden zu
dreizehnthalben Schillingpfennig an seinen Stiefsohn Andreas
Meder. Später kam dieses Anwesen an Johann Zimmermann gestorben
1784 verehelicht gewesen mit Eva Wirbser. Nach dem Tod des Johann
Zimmermann verehelichte sich die Witwe am 14. September 1790 mit
dem Weberssohn Josef Gehr aus Höfen, geb. 1760. Im Jahr 1791
wurde er als Schullehrer der Gemeinde Stegen ernannt und starb am
31. Mai 1843. Nach dessen Ableben kaufte Andreas Heizler von
Unteribental das Haus im Jahr 1843 für 1250 Gulden; verehelichte
sich mit Maria Schlegel von Unteribental im Jahr 1844. Derselbe
kaufte im Jahr 1860 bei der Zerstückelung des Hirschenhofes zu
seinem Gütchen ein Morgen Acker für 1000 Gulden. Er starb 1870,
während seine Frau 2 Jahre später mit Tod abgegangen ist.
Hernach ging das Eigentum an diesem Gütchen auf dessen Sohn
Markus Heizler Schuhmacher über, welcher sich erstmals am 29.
Oktober 1873 mit Rosa Ketterer, gestorben am 24. Oktober 1874 und
in zweiter Ehe am 14. April 1875 mit Franziska Pfiter
verheiratete. Er starb am 14. April 1896, seine Ehefrau am 26.
November 1917. Diese Eigentümer hatten keine Nachkommen.
Franziska Heizler Witwe verkaufte das Anwesen am 25. Juni 1896 an
Johann Ortlieb Schuhmacher hier für 5005 M. Dieser verehelichte
sich am 5. Mai 1897 mit Regina Willmann von Wittental, sie starb
am 11. Oktober 1918 zu Stegen.
Michelshof
Nach einem Berain vom Jahr 1610 trug dieses Anwesen zu jener
Zeit den Namen Metzgerslehen und war damals im Besitz eines Urban
Müller und seiner Ehefrau Ursula Bodmarin. Die Eigentümer dieses Lehens hatten nach dem
obengenannten Berain außerdem einen Acker im Bircher, der
beschlossene Acker genannt. Die damaligen Lehensinhaber hatten an
den Hof Wyler alljährlich zu entrichten: An Geld 2 Gulden 6
Batzen, mehr von einem Acker 7 Batzen 2 Pfennige, 2 große
Hühner, 1 Weihnachtshenne, 1 Faßnachtshenne, 1 Frohnschilling
und 10 Ostereier.
Etwa um 1670 scheint ein Georg Koch Inhaber dieses Hofes
gewesen zu sein. Seine Tochter Maria Köchin heiratete am 7.
Februar 1672 ein Michael Lauli aus Stegen, von diesen
Lehensinhabern mag wohl der früher öfters genannte Hofname
"Kochmichele" hergerührt haben. Eine Tochter dieser
Ehe Katharina Laulerin geb. 2. Oktober 1677 heiratete etwa um das
Jahr 1709 (die genaue Zeit ist nicht bekannt da die Ehebücher
aus jener Zeit fehlen) einen Michael Walter geb. am 5. September
1674 in Wagensteig. Michael Walter stammt nach einer Beschreibung
des Dr. Motsch über dem Metzgerbrunnenhof in Wagensteig von
diesem Hofgut, ehel. Sohn des Johannes Walter von Wagensteig und
der Anna Hügin; von diesem Besitzer dürfte wohl der jetzige
Hofname "Michelishof" abgeleitet worden sein. Michael
Walter starb am 4. Juni 1748, seine Ehefrau am 21. März 1745.
Zwei Kinder dieser Ehe, Bartli Walter und Eva Walter bauten im
Jahr 1738 auf einem Stück Feld dieses Hofes das Doppelhaus Nr.
75 und 76 jetzt Nr. 9 und 10, Küfers und Sägers genannt. Das
Haus wurde später von ihrem Bruder dem nachmaligen Hofbesitzer
Johann Walter zurückgekauft.
Johannes Walter geb. am 26. April 1715 trat den Hof 1744 an
und verehelichte sich am 23. Mai 1745 mit Ottilia Pfisterin vom
Mittlern Hof in Hintereschbach. Dieselbe starb am 26. Februar
1772, worauf er sich in II. Ehe mit Maria Prißin geb. 1724,
gestorben 1790 verehelichte.
Jokob Walter, ein Sohn erster Ehe geboren am 21. Juli 1764
übernahm den Hof 1785 und verehelichte sich in erster Ehe mit
einer Thomashoftochter Maria Andris. Dieselbe starb am 11. Januar
1809. Hierauf heiratete er in II. Ehe die Bauernmagd und
Tagelöhnertochter Maria Lindle von Kappel. Unter dieser II.
Ehefrau ist im Jahr 1811 das Haus durch Unvorsichtigkeit beim
Küchlebacken abgebrannt, worauf im Jahr 1812 ein neues Haus von
Stein und eine besonders stehende Holzscheuer erbaut wurde. Das
abgebrannte Haus nebst Scheuer unter einem Dach stand ehemals
etwas mehr östlich vom jetzigen Wohnhaus. Jakob Walter hat am
31. März 1829 das Zeitliche gesegnet. Martin Walter, ein Sohn
erster Ehe geboren am 13. Oktober 1804, übernahm alsdann den Hof
im April 1829 nach einem eintägigen hartnäckigen Handel mit
seinen Miterben, für 3375 Gulden und verheiratete sich am 12.
Januar 1830 mit Magdalena Schweizer von Höfen, geboren am 11.
Juli 1793. Dieser Eigentümer kaufte am 14. September 1854 von
Johann Zipfel in Zarten 5 3/4 Morgen und 32 Ruthen Wald vom
Bläsihof, welche Bläsibauer Blattmann zunächst an Andreas Frei von Zarten und
jener an Johann Zipfel daselbst verkauft hatte, für 750 Gulden.
Im Jahr 1860 vertauschte derselbe die zu seinem Hofgut gehörigen
3 Jauchert 4 Ruthen Matten im Kageneck’schen Dobel, gegen 4
Jauchert Matten im Rechtenbach mit Graf von Kageneck und zahlte
ein Aufgeld von 250 Gulden. Er starb am 31. Juli 1865 und seine
Ehefrau am 19. November 1872. Heinrich Walter geboren am 13.
Oktober 1833 ? übernahm im April 1866 den Hof für 7000 Gulden
und verehelichte sich in erster Ehe am 3. Mai 1866 in der
Pfarrkirche zu Eschbach mit Theresia Tritschler von Wiesneck.
Dieselbe starb nach einer Früh-Totgeburt am Typhus am 7. März
1867. Hernach heiratete er in zweiter Ehe am 3. Oktober 1867 die
Philippenbauerntochter Philippina Steinhart geb. am 13. Dezember
1844 in Zarten. Er kaufte am 10. Juni 1877 74 Ar Wiesen in der
Mönchmatten von Johann Bank Engelwirt in Eschbach für 2914 M.
Er starb am 12. Januar 1911 seine Ehefrau am 22. April 1926 in
Stegen.
Auf ihn folgte sein Sohn Pius Walter geb. am 26 März 1871, er
übernahm den Hof am 15. April 1903 und verehelichte sich am 12.
Mai 1903 mit Maria Heizmann von Weilersbach geb. am 6. November
1879 zu Weilersbach.
Küfer- und Sägerhäusle
Dieses Doppelhaus wurde im Jahr 1738 auf einem Stück Feld des
Michelihofes von zwei Kindern des damaligen Hofbesitzers Michael
Walter, namens Barteli Walter und Eva Walterin erbaut und schaon
in den ersten Jahren nach dessen Erbauung von dem Hofbesitzer
Johann Walter zurückgekauft und später getrennt veräußert.
a) Das Kürneradamshäusle, jetzt Küferhäusle
Dasselbe kam von den Erbauern Barteli Walter und dessen
Ehefrau Maria Stayerin von Attental mit welcher er sich im Jahr
1734 verehelichte und kinderlos starb, zunächst an den
Hofbesitzer Johann Walter. Von diesem an Josef Kürner und Maria
Walter. Von diesen ging es an ihren Sohn Lorenz Kürner welcher
sich 1776 mit Maria Dold verehelichte, über; er starb 1803. Auf
ihn folgte seine Tochter Barbara Kürner geb. 1782. Dieselbe
verehelichte sich mit Mathias Andris, welcher dadurch Besitzer
dieses Häuschens wurde; er starb 1814. Auf ihn folgte sein Sohn
Mathias Kürner geb. 1812, er verehelichte sich 1837 mit der am
25. April 1812 geborenen Maria Ruh. Dieser Unhold ermordete am
23. April 1840 seine Frau, welche ihm kaum 3 Monate vorher ein
Kind geboren hatte. Gott hatte erbarmen mit diesem armen Kind und
rief es im gleichen Jahr zu sich. Mathias Andris Siebmacher,
verkaufte das Häuschen im Jahr 1841 an Martha Hänßler von
Oberbirken für 725 Gulden. Diese verehelichte sich im gleichen
Jahr mit Mathias Eckmann Schneider von Ibental. Nach dem Tode
seiner Frau wurde das Haus im Jahr 1850 im Zwangswege für 575
Gulden an Mathias Stayert Maurer in Stegen verkauft, welcher sich schon im Jahr 1828 mit Agnes Hermann
verehelicht hatte. Matthias Stayert starb im Jahr 1861 und seine
Ehefrau im Jahr 1875, worauf das Häuschen durch Erbschaft auf
ihren Sohn Magnus Stayert Kübler hier geb. 5. November 1932
überging; er verehelichte sich mit Paulina Schurt von
Wagensteig; sie starb am 28. April 1889, worauf er sich am 20.
August 1889 mit der Witwe Maria Dietlicher geb. Andris
wiederverheiratete. Dieselben verkauften das Anwesen am 14.
Dezember 1893 an eine Tochter seiner II. Ehefrau Sofie Dietlicher
für 1200 M. Dieselbe verehelichte sich mit Severin Steinhart und
verkaufte das Anwesen am 31. Oktober 1902 an Schuhmacher Albert
Tritschler in Oberglottertal für 1700 M. Dieser verkaufte
alsdann das Gütchen am 21. Dezember 1905 an Theodor Kürner und
seiner Ehefrau Josefa geb. Ketterer von St. Peter für 1600 M.
Kürner starb am 9. Mai 1916, worauf sich die Witwe am 16. Juni
1919 mit Konrad Scherer von Eschbach verehelichte.
b) Straßenwarts- oder Sägerhäusle
Dieser Hausteil kam von der Erbauerin Eva Walterin und deren
Ehemann Georg Dold zunächst ebenfalls an den Hofbesitzer Johann
Walter. Hernach an dessen Tochter Maria Walterin geb. 1751, sie
verehelichte sich 1779 mit Johann Schweizer vom Schweizerhof in
Höfen geb. 1746, gestorben 1815. Auf diesen folgte Agatha Walter
eine Enkelin des Johann Walter geb. 1790, sie verehelichte sich
1816 mit Josef Kunz Schneider aus Burg. Von diesen ging dann das
Haus auf Josef Zähringer über, welcher sich 1819 mit Anna
Rombach verehelichte; er starb 1839, während seine Frau schon
1833 das Zeitliche gesegnet hatte. Auf diese Eigentümer forlgte
ihr Sohn Fabian Zähringer geb. 1810, welcher sich 1839 mit
Barbara Dresch verehelichte. Dieser verkaufte das Häuschen 1847
einschließlich Fahrnisse für 1160 Gulden an Mathäus ? Kirner
von St. Peter und wanderte im Jahr 1848 mit Frau und Kind nach
Nord-Amerika aus.
Mathias Kirner verkaufte das Gütchen nach dem Tode seiner
Frau im Jahr 1871 an Magnus Steiert Kübler hier für 600 fl.
Felix Heizler Straßenwart jetzt Säger geb. am 17. November 1849
zu Unteribental verehelicht mit Agatha Willmann geb. am 2. Januar
1848, erwarb das Anwesen von Magnus Steyert im Jahr 1876 für
1328 Mark.
Grundhansenhof
Nach dem Berain vom Jahr 1610 hieß dieses Hofgut zu jener
Zeit "Bamherrslehen" dessen Besitzer damals Urban
Willmann war. Dieses Geschlecht war vermutlich bis zum Jahr 1745
im Besitz dieses Hofes, wenigstens sprechen verschiedenen
Urkunden aus jener Zeit für diese Annahme. Johann Faller vom
Grundhof genannt der Grundhans geb. 1718, verheiratete sich 1745
auf diesen Hof mit Maria Willmann, wohl eine Tochter aus dem vorbezeichneten
Geschlechte. Von diesen Eigentümern erhielt der Hof den Namen
"Grundhansenhof". Auf diesen folgte sein Sohn Johann
Faller geb. 1746, er verehelichte sich 1766 mit Barbara
Gremelspacher von Wittental und starb 1812. Von ihren Kindern
wanderten 6 nach Nord-Amerika aus. Unter diesem Eigentümer wurde
im Jahr 1769 auf einem Stück Felde dieses Hofes das sogenannte
Saierhäusle gebaut. Auf den vorgenannten Eigentümer folgte eine
Tochter dasselben Barbara Faller geb. 1775, welche sich im Jahre
1799 verehelichte; er starb 1840. Auf ihn folgte alsdann sein
Sohn Andreas Vogt geb. 1805; er verehelichte sich im Jahr 1850
mit Agatha Heizler und starb 1852. Unter diesem Eigentümer ist
im Jahr 1846 das Anwesen abgebrannt und im Jahr 1847 wieder
aufgebaut worden. Nach dessen Tod verehelichte sich die Witwe am
24. Juni 1852 mit Philipp Winterhalter von Zastler geb. am 30.
Juni 1819, gestorben am 31. März 1858. Mathias Vogt ein Sohn
erster Ehe, welcher sich mit Anna Willmann von Wittental
verehelichte, übernahm den Hof 1872 für 9100 Gulden. Alois
Läufer und seine Ehefrau Josefina geb. Rombach von Eschbach
erstanden den Hof bei einer Zwangsvollstreckung gegen Mathias
Vogt 1890 für 18030 Mark. Theodor Rombach von St. Peter kaufte
den Hof am 11. August 1901 für 30000 Mark und verehelichte sich
zu St. Peter am 22. August 1901 mit Agatha Lindner, beide geb. zu
St. Peter, ersterer am 9. Februar 1871, letztere am 30. Januar
1876.
Saierhäusle
Dieses Häuschen wurde im Jahr 1769 auf einem Stück Feld des
Grundhansenhofes von Josef Saier geb. 1747 und Barbara Doldin
geb. 1732 erbaut. Sie verehelichten sich im Jahr 1770. Über der
Türe dieses Hauses sind die Namenszüge der Erbauer
"I.S.B.D. 1769" eingehauen. Die vorgenannte Ehefrau
starb kinderlos, worauf sich Saier mit Katherina Helmle im Jahre
1813 verehelichte; Saier starb im Jahre 1829 ebenfalls kinderlos
und Katherina Helmle verehelichte sich mitChristian Mäder, von
welchem auch sie kinderlos gestorben ist und ihrem Ehemann das
Gütchen hinterließ. Dieser verkaufte das Gütchen im Jahr 1860
an Johann Holzmann und seine Ehefrau Kreszenzia geborene Hauri
inc. Fahrnisse für 1400 Gulden. Dieser verkaufte das Anwesen im
Jahr 1862 an den ledigen Andreas Tritschler von Rechtenbach für
1600 Gulden. Von diesem ging das Gütchen im Jahr 1869 für 1400
Gulden auf den ledigen Tagelöhner Elias Rombach hier
über.Dieser verkaufte dasselbe im Jahr 1872 an
Schuhmachermeister Bartholomä Vogt hier für 1825 Gulden.
Derselbe war verehelicht in I. Ehe mit Karolina Ketterer, in II.
Ehe mit Marie Anna Rombach, gestorben am 29. August 1870 und in
III. Ehe mit Gertrud Andris. Er starb am 27. Juni 1875, worauf
sich die Witwe am 16. Oktober 1877 mit Hermann Drescher Schneider
geb. am 27 Februar 1843 zu Neuhäuser wiederverehelichte.
Letzterer starb am 30. Juli 1917, seine Ehefrau am 16. September
1920.
Eine Tochter dieser letzteren Ehe, Wilhelmina Drescher geb. am
4. Juni 1877 übernahm das Anwesen am 4. November 1919 für 4000
M. und verehelichte sich am 5. Mai 1920 mit Emil Hummel von
Stegen geb. am 12. März 1887 zu Stegen.
Thomashof
Nach einem Berain vom Jahr 1610 war Hans Haug Besitzer zweier
Lehen, des Kappis und Yhenen, später Thomashof und
Mattenweberhäusle genannt. Letzteres ging im Jahr 1834 zu
Schulzwecken an die Gemeinde über.
Der Familienname Haug findet sich im Orte Stegen nach den
Kirchenbüchern der Pfarreien Eschbach und Kirchzarten, bis etwa
um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts vor. Aber auch der
Familienname der nachmaligen Eigentümer dieser beiden Anwesen
"Andris" tritt schon um jene Zeit in Stegen in die
Erscheinung. Demzufolge lassen sich die Eigentümer dieses Hofes
zu jener Zeit nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Das jetzige
Haus ist von Thomas Andris entweder zu Ende des siebzehnten oder
zu Anfang der achtzehnten Jahrhunderts erbaut worden . Von diesem
Eigentümer darf wohl auch der Hofname "Thomashof"
abgeleitet werden. Die Jahreszahl der Erbauung dieses Hauses
stand ehemals über der Haustüre, wurde aber, um das Alter des
Gebäudes bei einer Einschätzung zur Feuerversicherung nicht
feststellen zu können, von einem späteren Eigentümer
hinweggehauen. Auf Thomas Andris folgte sein Sohn Johann Andris
geb. 1739, er verehelichte sich 1761 mit Maria Raufer von
Attental und starb 1791; worauf sich die Witwe im Jahr 1793 mit
Christian Tritschler aus Stegen verheiratete.
Mathias Andris geb. 1787, verehelichte sich 1803 mit Anna
Thoma Birchjörglistochter und starb 1848. Dieser Eigentümer
kaufte am 15. März 1828 von Georg Blattmann in Rechtenbach 4
Jauchert Wald für 875 Gulden. Hernach folgte deren Sohn Ignaz
Andris geb. am 26. August 1814, er verehelicht sich am 25. Januar
1850 mit Walburga Rombach Löwenwirtstochter von Eschbach.
Derselbe kaufte in den 1850er Jahren zu seinem Hofgut den
sogenannten Berlacherhof auf GemarkungEschbach und außerdem am
12. Oktober 1854 von Johann Zipfel Müllers Erben in Zarten 5 3/4
Morgen und 22 Ruthen Wald im Rechtenbach für 750 Gulden. Nach
seinem Tod verehelichte sich die Witwe am 14. Februar 1860 mit
Josef Rombach geb. am 21. Dezember 1833 zu Eschbach. Dieselbe
starb am 26. Januar 1869, worauf der Witwer den Hof für 12700
Gulden ersteigerte und in II. Ehe eine Engelwirtstochter Johanna
Bank von Eschbach heiratete. Gegenüber der Waschküche des
Grundhansenhofes am Eschbach auf dem Spitz zwischen Straße und
Gänsbach stand eine Mühle, welche gemeinschaftliches Eigentum
der Besitzer des Grundhansen- und Thomashofes war. Im Jahr 1879
kaufte Josef Rombach den Anteil des Grundhansenhofes und war von
da an alleiniger Eigentümer dieser Mühle, welche im Jahr 1910
abgebrochen wurde. Im Jahr 1884 erwarb Leopold Andris von seinem
Stiefvater Josef Rombach den Hof seiner Ahnen durch Tausch gegen den Reckenhof. Bei diesem Tausch
trennte Josef Rombach verschiedene Grundstücke vom Thomashof ab
um sie seinem eingetauschten Hofgut Reckenhof zuzuwenden und es
waren dieses insbesondere: 10 Morgen Acker im Unterbirkenacker,
die sogenannte Weihermatte an der Straße nach Eschbach, 4 Morgen
Wald der obere Wald genannt, 6 Morgen Wald im Rechtenbach, die
Mühle beim Grundhansenhof und der ganze Berlacherhof. All diese
Güter gingen dem Thomashof durch diesen Tausch verloren. Der
jetzige Eigentümer des Thomashofes Leopold Andris geb. am 15.
November 1850, verehelichte sich am 24. Februar 1884 zu Stegen
mit Theresia Bank geb. am 12. Mai 1860 zu Wittental.
Josefenhof
Nach dem Berain von 1610 war Barthlin Fehr Besitzer von 2
Lehen, die mit besonderen Namen aus jener Zeit nicht benannt
sind, aber als die beiden jetzigen Hofgüter Josefenhof und
Holzberg mit ziemlicher Sicherheit festgestellt werden konnten.
Dagegen fehlt jeder Nachweis wie lange dieses Geschlecht im
Besitz dieses Hofgutes geblieben ist.
Die jetzige Scheuer war das frühere Wohnhaus mit Scheuer und
Stallung und ist im Jahr 1675 erbaut worden. Der Name des
Erbauers ist nirgends genannt.
Das Familienbuch der Pfarrei Eschbach meldet als erster
Eigentümer in neuerer Zeit Josef Andris, welcher sich 1746 in
II. Ehe mit Eva Rombach vom Schwörerhof verehelichte. Auf ihn
folgte sein Sohn Johann Andris, er verehelichte sich 1767 mit
Magdalena Raufer aus Attental; diese verehelichte sich nach dem
Tode ihres Mannes ano 1771 mit Christian Gremelspacher von
Wittental. Ein Sohn II. Ehe, Christian Gremelspacher geb. 1772
übernahm den Hof und verehelichte sich 1798 mit Rosina Ruh,
Peterbaurentochter aus Eschbach; er starb 1824. In der
Verlassenschaftsverhandlung auf Ableben des Christian
Gremelspacher und seiner Ehefrau Rosina geb. Ruh erhielt ihr Sohn
Johann Gremelspacher geb. 1817 den Hof einschl. Fahrnisse im Jahr
1838 für 6199 Gulden. Er verehelichte sich 1838 mit Theresia Ruh
vom Baldenwegerhof und starb im Jahr 1867. Heinrich Gremelspacher
geb. am 7. Juni 1840 übernahm im Jahr 1880 den Hof von seiner
Mutter für 24600 Mark und verehelichte sich am 23. Februar 1880
mit Philippina Hummel geb. am 13. Februar 1845 zu Eschbach; er
starb kinderlos am 16. März 1905, worauf der Hof an die Witwe
überging. Diese verkaufte das ganze Anwesen mit Baurenwirtschaft
am 3. Februar 1920 an ihren Neffen Andreas Hummel geb. am 30.
November 1885 zu Eschbach für 40000 Mark. Er verehelichte sich
am 7. April 1920 zu Stegen mit Amalia Weiss geb. am 23. Juli 1895
zu Kirchzarten. Heinrich Gremelspacher Eheleute bauten im Jahr
1901 das sogenannte Stöckle zu einem Wohnhaus um.
Räuchlehof
Nach dem mehrfach benannten Berain vom Jahr 1610 hieß dieser
Hof zu jenes Zeit "Schemberslehen", dessen damaliger
Besitzer war Matheüss Tengler. Von diesem Zeitpunkt an findet
man dieses Geschlecht nie mehr erwähnt. Im Jahr 1621 herrschte
Mathia Reichle, von 1693-1728 Lorenz Rauch später Räuchlin
genannt, auf diesem Hofe. Von diesen Eigentümern rührt offenbar
der Hofname "Räuchlehof" her. Auf diesen folgte Martin
Mäder, er verehelichte sich 1729 mit Anna Ruf einer Tochter des
Steingrubenhofs in St. Peter, deren Vater Beständer des
Kageneck’schen Schlosses war. Ihm folgte ein Sohn gleichen
Namens welcher sich im Jahr 1776 mit Klara Müller vom Bläsihof
verehelichte; er starb 1797, worauf die Witwe 1798 einen Thomas
Weber aus Höfen heiratete. Unter diesem Eigentümer ging am 31.
Januar 1820 früh 4 Uhr der Hof in Flammen auf, wobei alle
Fahrnisse samt dem Vieh mit Ausnahme der Erdäpfel, welche sich
in einem Nebenkeller befanden, ein Raub der Flammen wurden. Die
Menschen retteten unbekleidet ihr Leben. Das Feuer soll durch
eine Unvorsichtigkeit einer Magd im Schweinestall entstanden sein. Es wurde für den
verunglückten Bauer eine Kollekte veranstaltet. Nachdem mehrere
Eigentümer dieses Hofes das Amt des Gemeindevogtes inne hatten
wurde der Hof auch zeitweise Altvogtshof genannt. An Lasten hatte
dieser Hof zu jener Zeit zu entrichten: Landesfürstliche Fassion
2 Gulden 18 kr., Herrschaftliche Martinisteuer 2 Gulden 5 kr.,
Beschwerden und Abgaben 4 Hühner und 10 Stück Eier. Ein Sohn
der Eheleute Martin Mäder und Klara Müller namens Martin Mäder
geb. 1795 übernahm den Hof und verehelichte sich 1822 mit Agatha
Andris Kronenwirtstochter hier; er starb 1828, worauf sich die
Witwe im Jahr 1829 mit Georg Rombach geb. 1787
wiederverehelichte; letzterer starb 1858. Auf diesen folgt im
gleichen Jahre ein Sohn I. Ehe namens Karl Mäder geb. am 11.
Februar 1826, er erstand das Gut für 6246 Gulden, verehelichte
sich 1860 mit Rosa Rombach von Eschbach und starb am 6. August
1911; seine Ehefrau am 13. März 1893. Leo Mäder geb. a, 27.
März 1870 übernahm den Hof am 22. Dezember 1898 für 20200 Mark
und verehelichte sich am 2. Mai 1899 mit Berta Ruh, geboren am 1.
Juni 1880 zu Buchenbach.
Reckenhof
Nach einem Berain vom Jahr 1610 wurde dieses Lehen zu jener
Zeit "Zum Brunnen" genannt und war damals im Besitz
eines Hans Hilttin. Dieses Geschlecht ist in den Akten und
Büchern über Stegen, von jener Zeit ab, nie mehr erwähnt.
Dagegen befindet man den Familiennamen Fehr in den Akten von
Stegen schon zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts mehrfach
verzeichnet und es ist sehr wahrscheinlich, daß dieses
Geschlecht schon zu jener Zeit Herrscher auf diesem Hofe gewesen
ist.
An Beschwerden und Abgaben lasteten zu jener Zeit auf diesem
Lehen: Landesfürstliche Fassion 4 Gulden 3 kr. Herrschaftliche
Beschwerden und Abgaben: Martinisteuer 2 Gulden 35 kr., 2 alte
und 2 junge Hühner und 10 Stück Eier. Andreas Föhr geb. 1747,
Bauer auf dem Reckenhof, verehelichte sich 1780 mit Barbara Ruf
Rothenbaurentochter von Zarten; er starb 1797. Nach dessen Tod
heiratete die Witwe 1797 einen Martin Tritschler vom Similishof.
Ein Sohn dieser ersten Ehe. Martin Föhr geb. 1782, verehelichte
sich auf den Hof im Jahr 1815 mit der Similishoftochter Maria
Tritschler. Er kaufte im Jahr 1828 von Johann Müller Dobelbauer
4 Jauchert Wald für 895 Gulden und verkaufte im Jahr 1830 an
seinen Sohn Josef Fehr Ziegler in Rechtenbach 3 Jauchert Acker
für 750 Gulden. Er übergab den Hof 1857 an seinen Sohn Martin
Fehr für 7000 Gulden. Dieser erbaute das jetzige Wohnhaus und
errichtete eine Ziegelei. Er verehelichte sich mit Maria Anna
Tritschler von Rechtenbach und starb am 12. September 1872,
worauf das Hofgut 1874 von der Erbengemeinschaft auf die Witwe
Maria Anna geb. Tritschler überging um einen Kaufpreis von 16400
Gulden. Diese verkaufte alsdann im Jahr 1875: an Philipp Rombach
hier 1 ha 80 ar Acker am Eckle für 1885 M, am Lorenz Maier in
Eschbach 1 ha 8 ar Matten für 6900 M, an Josef Tritschler hier 1
ha 26 ar Acker (Fuchshalde) für 2314 M. Hernach verehelichte sie
sich in II, Ehe am 30. März 1875 mit Josef Pfister Dienstknecht
von Buchenbach; letzterer starb am 14. Januar 1883. Im Jahr 1880
übernahm eine Tochter erster Ehe Stefania Fehr geb. am 24.
September 1858, den Hof für 17142 M. und verehelichte sich am
27. April 1881 mit dem Küfer Konrad Trescher geb. am 22. August
1841 zu Steig. Ernst Hugo Wilke von Freiburg ersteigerte sich bei
der Zwangsvollstreckung gegen die Konrad Trescher Eheleute im
Jahr 1882 diesen Hof für 13500 M. Dieser ließ alsdann die
beiden alten baufälligen Scheuern abbrechen und hierfür eine
neue Scheuer und ein Ziegelbrennofen mit Trockenschopf errichten.
Er betrieb die Ziegelei und die Landwirtschaft nach neuestem
Muster; jedoch ohne großen Erfolg. Wilke vertauschte im Jahr
1884 den Hof an Louis Gaismar in Freiburg gegen ein Haus
dasselbst. Gaismar verkaufte das Hofgut einschließlich Fahrnisse
im gleichen Jahr an Leopold Andris Landwirt hier für 23000 M.
Dieser vertauschte dieses Anwesen sogleich mit seinem Stiefvater
Bürgermeister Josef Rombach hier gegen den sogenannten
Thomashof, wobei sich der Steifvater besondere Vorteile sicherte,
indem er verschiedene zum Thomashof gehörige Güter für sich
behielt, so insbesondere etwa 2 Morgen Wiesen die sogenannte
Weihermatte, 10 Morgen Acker im Unterbirkacker, 6 Morgen Wald im
Rechtenbach, 4 Morgen Wald der obere Wald genannt, die Mühle
beim Grundhansenhof und der ganze an den Reckenhof angrenzende,
auf Gemarkung Eschabch liegende Berlacherhof
Josef Rombach kaufte sich im Jahr 1891 von Lorenz Pfister 4
Morgen Wald für 1300 Mark zu diesem Hofgut. Dieser Eigentümer
geb. am 21. Dezember 1833 verehelichte sich in erster Ehe am 14.
Februar 1860 mit Walburga Rombach Löwenwirtstochter vom
Eschbach; sie starb am 26. Januar 1869; in zweiter Ehe mit
Johanna Bank Engelwirtstochter von Eschbach; letztere starb am
28. Februar 1894 im Alter von 63 Jahren; er starb am 26. August
1914.
Albert Rombach ein Sohn erster Ehe geb. am 15. November 1860
erhielt den Hof von seinem Vater im Jahr 1898 mit all den vom
Thomashof übernommenen Grundstücken samt dem Berlacherhof
einschließlich Fahrnissen für 33000 Mark. Er verehelichte sich
am 25. August 1898 mit Sofia Ketterer von Rechtenbach geb. am 19.
Oktober 1873. Derselbe verkaufte im Jahr 1912 den Berlacherhof an
Engelbert Spitz von St. Peter für 20500 Mark.
Fehrenhäusle
Martin Fehr geb. 1732, verehelichte sich 1760 mit Barbara
Albrecht und kaufte vom Reckenhof in Stegen um einen jährlichen
Zins von 2 Gulden, ein Stück Feld zur Hofstatt und baute darauf
etwa um das Jahr 1773 das sogenannte Recken- jetzt Fehrenhäusle
genannt. Er starb 1797. Auf ihn folgte Michael Fehr geb. 1762,
verehelicht 1798 mit Maria Zipfel; er starb 1814. Nach seinem Tod
verkaufte die Witwe dieses Haus an ihren Schwager Martin Fehr, er
heiratete 1813 eine Zimmermannstochter Christina Janz aus Bircher
und 1831 in II. Ehe Anna Dengler aus Wiesneck. Dieser kaufte im
Jahr 1830 ein Morgen Acker vom Reckenhof für 80 Gulden. Hernach
kam dieses Gütchen an seinen Sohn Mathias Fehr Schneider geb.
1802; er verehelichte sich 1832 mit Rosina Roth von Ebnet. Diese
verkauften das Anwesen im Jahr 1859 an Philipp Steiert von
Eschbach für 2300 Gulden. Dieser trat es im Jahr 1860 an Andreas
Rummler Zimmermann von Geroldstal ab für 2225 Gulden. Letzterer
kaufte im Jahr 1868 von Karl Rombach Löwenwirt in Eschbach ein
Jauchert Wiesen die sogenannte Mönchmatte für 750 Gulden.Er
starb am 9. Dezember 1888, seine Ehefrau Magdalena Tritschler am
5. Juli 1889. Im Jahr 1885 erwarb Alois Wirbser von Unteribental
das Anwesen für 5200 Mark, verehelichte sich am 28. April 1885
zu Kirchzarten mit Rosina Rummler. Er vergrößerte das Anwesen
durch Zukauf von 66ar 96 qm Acker von JohannSalenbacher in
Eschbach für 1300 Mark laut Kaufvertrag vom 22. Oktober 1907.
Der Tod ereilte ihn unerwartet rasch am 28. April 1919. Nach
dessen Tod übernahm zunaächst die Witwe das Gütchen und
verkaufte es am 2. Juni 1920 an ihren Sohn Max Wirbser geb. am
18. Mai 1896. Derselbe verehelichte sich am 13. September 1920
mit Rosa Hermann von Viertäler geb. am 25. Januar 1898.