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Zarten und Zähringen
Bruno Boesch +

aus: Kelten und Alemannen im Dreisamtal - Beiträge zur Geschichte des Zartener Beckns
Konkordia Verlag Bühl 1983

I
Der Name Tarodunum ist bereits im 2. Jh. durch Ptolemäus überliefert.1 Ich stelle das zweite Namensglied auf -dunum‚ das weniger Probleme aufwirft, noch zurück und wende mich dem Bestimmungswort Taro- zu. Man hat zwei Lösungen erwogen, die sprachlich, weil von derselben Wurzel ausgehend, beide möglich sind.

1. Taro- kann als Tara oder Taros zu einem Personennamen gestellt werden, der im Altillyrischen gut belegt ist2

2. Auch ein Flußname ebenfalls illyrischer Herkunft kommt in Frage: Tara heißt ein Fluß in Illyrien, Taro (bei Plinius Tarus) ein rechter Nebenfluß des Po in der Aernilia; derselbe Stamm steckt in Tarentum, in Thärain, Taravus in Tharaux, Tarona in Ternin in Frankreich. Damit sind noch nicht alle Parallelen auf gezählt3

Bleiben wir zunächst beim Flußnamen vom Typus Tara. THEODORA GEIGER meint, dies sei der frühere Name des Oberlaufs der Dreisam im Höllental gewesen, heute Höllbach und auch Rotbach genannt, der zusammen mit dem Wagensteigbach die heutige Dreisam bildet.4 Indogermanische Wurzel für Tara ist *ter— *tor— mit der Bedeutung „schnell, stark“5 Tarodunum ist dann das —dunum‚ der befestigte Platz an einem Fluß namens Tara oder Taros.

Welchen Bach würde man aus rein topographischen Gründen als den Namengeber für Tarodunum vermuten? Ich glaube, doch am ehesten der Wagensteigbach, der in engerem Kontakt zum Fundgebiet steht als der Rotbach. Das ist aber nicht möglich, denn der Wagensteigbach hieß früher Dreisam: dieser Name war nicht auf den Unterlauf beschränkt wie heute. FRIDRICH PFAFF hat schon im Jahre 1901, einer noch früheren Anregung von HEINRICH SCHREIBER aus dem Jahre 1844 folgend, die Dreisamquelle auf Grund von Urkunden eindeutig in der Gegend Hohlengraben (beim heutigen Turner) festgestellt: Und das wasser ist ouch nit vogtber, das da entspringet ze Bernhoupten daz da heisset Treisem6

Wie THEODORA GEIGER sehen auch MAX WEBER7 und nach ihm ALBRECHT GREULE8 im Bachlauf des Höllentals den alten namengebenden Taros‚ und in der Bezeichnung in der Zarten für die Gegend um Kirche und „Adler“ Hinterzarten einen Nachklang des früheren Bachnamens. Eine marcha Tardunensis wird schon 765 erwähnt und soll sich auch auf die Gegend von Hinterzarten erstreckt haben. Der Gebietsname in der Zarten scheint mir aber viel eher ein Ableger des Ortsnamens zu sein und nicht Nachklang eines Flußnamens: der Ortsname Zarten ist mit zunehmender Erschließung des Schwarzwaldes talaufwärts gewandert; das konnte er, ohne sich an einen angeblichen Flußnamen Taros klammern zu müssen, hat er doch dieselbe sprachliche Form wie der Hauptort im Tal unten. Ohne jede Beweiskraft ist auch der Umstand, daß das oberste Stück des heutigen Höllbaches beim Mathisleweiher Zartenbach heißt, so benannt erst
sekundär nach dem Orte (Hinter)zarten, den er zuerst erreicht.

Die -dunum-Orte werden sowohl nach Flüssen wie Personen benannt: von da her ist also kein Entscheid zu erwarten. Sornetan (Moutier) liegt über der Sorne, Chandon (Payerne) aus *cambodunum liegt am gleichnamigen Fluß. Cambiodunum (deutsch Kempten) ist der „befestigte Platz in der Flußkrümmung“ zu gallisch *cambo— „krumm“.

Für den Personennamen gibt es eine genaue Parallele in Tarare (Villefranche sur Saone) aus Tarodurum. Falsch ist es, wenn BIRKHAN unser breisgauisches Tarodunum aus einem Tarvodunum rekonstruiert, zu einem Personennamen Tarvos‚ Taurus „Stier“. Das kommt sprachlich nicht hin, trifft aber für andere —dunum-Orte zu, wie z. B. das castrum Tauretunensis bei Martigny im Rhonetal, über dessen Untergang durch einen Bergsturz GREGOR VON TOURS zum Jahre 663 berichtet9 Einen Personennamen enthält auch Titterten (Basel) zu einem allerdings nur erschlossenen *Tituridurum mit einem römischen Personennamen Titurius.10

Solange es nicht eindeutig gelingt, einen Flußnamen im Gelände zu fixieren, und auch wegen des Umstandes, daß eigentlich der Wagensteigbach als Oberlauf der Dreisam der gegebene Taros gewesen wäre, halte ich mit KRAHE den Ansatz eines Personennamens bei unseren Tarodunum für passender, um so mehr, als es möglich ist, den illyrischen Namen Tara als römischen Beinamen, also als Personennamen zu belegen. Fremde, in unserem Falle illyrische, Personennamen im Westen zu finden, ist bei den weltweiten Verbindungen des römischen Heeres nicht weiter erstaunlich. Wir kennen, in Verbindung mit lateinischen Namen, einen Marius Tara, einen M. Aurelius Tara, und in Unteritalien taucht die erweiterte Form Taravos auf.11

Der zweite Teil, —dunum, geht eindeutig auf das Keltische zurück, ist aber von den Römern freizügig als Lehnwort für ihre eigenen Namenbildungen verwendet worden, ähnlich wie -acum (etwa im Namen Breisach). Im Gegensatz zu —acum ist aber —dunum bzw. —durum nicht einfach ein Gutshof im Besitz eines im ersten Namenteil genannten Mannes, sondern eine Art oppidum oder castrum, wie nachweislich z. B. in Kempten, Winterthur (Vitodurum).

Nach Norden hin ist der nächste Ort Lopodunum (Ladenburg). Zahlreicher sind die -dunum—Orte im Süden, besonders in der französischen Schweiz, aber auch im rätoromanischen Graubünden kommen sie vor.12

Die Bedeutung des keltischen —dunum ist in altirisch dun bewahrt: „Burg, befestigte Stadt“. Ein urverwandtes germanisches *tûna ergibt englisch town‚ althochdeutsch zûn „Zaun“. —durum gehört in die Sippe von althochdeutsch turi „Tür“, kymrisch dor F. (aus indogermanisch *dhura), altgallisch Isarnodorum, eine mit einem Eisentor geschlossene, befestigte Anlage. Welcher Art solche —dunum‚ —durum-Orte im Einzelfall waren, wie ihre Befestigung aussah, ist nicht vom Germanisten zu beantworten, darüber sagen seine Quellen nichts aus.13

Wichtig scheint mir die Feststellung, daß die Alemannen mit ihrem aus Tarodunum übernommenen Ortsnamen Zarten nicht speziell das Gebiet der von ihnen noch angetroffenen Ruinen im heutigen Fundgebiet von Tarodunum bezeichneten, sondern ihre eigene Siedlungsstätte, deren Kern man wohl in Kirchzarten zu suchen hat. Die Weiler Zarten und Metten-Zarten (letzteres inzwischen eingegangen) deuten daraufhin, daß die Mark „Zarten“ eine beträchtliche Ausdehnung hatte und das Fundgebiet möglicherweise ebenfalls umfaßte. Die Alemannen haben dann eben im Siedlungsraum von Tarodunum-Zarten ihre eigene Dorfsiedlung am Fluß in einigem Abstand vom „oppidum“ entfernt angelegt und die galloromanischen Siedlungsreste mit dem deutschen Wort Burg bezeichnet oder Bürg (aus einem Lokativ althochdeutsch burgiu).

Wenn wir für die galloromanische Siedlung ebenfalls von einem „Bezirk“ ausgehen, so braucht in diesem Falle das „oppidum“ selber nicht unbedingt den Mittelpunkt des civitas-Bezirks auszumachen; es konnte auch zu einem solchen gehören. Ähnliches kann man aus einer Stelle bei GREGOR VON TOURS schließen: castella quae ad ipsam civitatem pertinebant.14 Ich lasse es dabei in unserem Falle offen, ob an der Stelle der
Dorfsiedlung Kirchzarten bereits ein vicus oder dergleichen bestand, ob also das alte Tarodunum bereits mehr als einen bebauten Kern umfaßte.

Eine Parallele könnte Tasgaetium bei Stein a. Rh. bieten, wo das Kastell selber den Namen Burg trägt, der antike Name Tasgaetium aber am Dorfe Eschenz haften geblieben ist, das 2 km rheinaufwärts liegt, wo die römische Brücke den Rhein überquerte und wo auch ein gallischer vicus durch Funde sichergestellt wurde. Auch hier dürfte das Kastell selber, die Burg, früher das militärische Zentrum von Tasgaetium gewesen sein; überlebt hat mit dem vordeutschen Namen eine davon getrennte keltische Siedlung, nämlich Eschenz.15

Auch das spätrömische Kastell von Irgenhausen am Pfäffikersee hat keinen alten Namen direkt bewahrt, sondern heißt Bürglen oder heute nurmehr Kastell, während ein Weiler mit Namen Kempten (aus gallisch *cambiodunum) rund 2km südlich davon liegt. An Siedlungen, nicht an Ruinen, haften die alten Namen.16

Die Vermutung liegt nahe, daß auch hier der ganze Kastellbezirk den Namen Kempten trug.

Auch Zeutem, das wohl ein Teudurum  des Ptolemäus fortsetzt, ist rund 2 km von einer römischen Siedlung, auf die wohl die Namengebung zurückweist, ent-
fernt.17

Wie schon diese Betrachtung über den Umfang der Geltung und über die Bedeutung des Namens Tarodunum gezeigt hat, stoßen wir hier auf eine gallisch-römische Mischkultur und es scheint mir von größter Bedeutung, daß im Raume Tarodunum inzwischen auch Römisches aufgedeckt worden ist. Der Name auf -dunum entspricht einer solchen römischen Synthese. Mit —dunum bezeichnete man keltische oppida sogut wie römische castra, den Personennamen Tara/Tarus mit seiner illyrischen Herkunft konnte sowohl ein gallischer Adliger wie ein römischer militärischer Führer getragen haben. Personennamen übertragen sich über die stammlichen Grenzen hinaus.

Hätten wir den Kontakt von Alemannen mit Galloromanen oder Römern an dieser Stelle nicht mit dem lautverschobenen Wort Zarten bezeugt, wir wüßten nicht, wo wir das Tarodunum des römischen Schriftstellers Ptolemäus im Gelände lokalisieren sollten, und umgekehrt wäre es aussichtslos, den Ortsnamen Zarten ohne den Beleg dieses selben Schriftstellers zutreffend sprachlich zu deuten.

Endlich ist anzumerken, daß man auch das deutsche Wort Burg gemäß den ältesten Glossensammlungen mit ihren Übersetzungsgleichungen relativ weit fassen konnte: es entspricht lateinisch civitas oder urbs.“ Die gewöhnliche Bedeutung von althochdeutsch burg ist allerdings „befestigter Platz“, zunächst mit oder ohne Siedlung, oft auch nur die Siedlung bei einer Burg, die Vorburg oder Vorstadt. Von hier aus gesehen, hieß burg noch im Frühmittelalter auch die städtische Siedlung schlechthin, die „Stadt“ — erhalten im heutigen Wort der „Bürger“ —, bis dann im 12. Jh. sich das Wort stat durchsetzte und burg sich zusehends auf die Bedeutung castellum einengte.

Nun ist es aber an der Zeit, auch die übrigen Örtlichkeitsnamen des Zartener Beckens ins Auge zu fassen, vor allem natürlich die nichtdeutschen, um Tarodunum aus seiner Isolation möglichst zu befreien.

Die Dreisam ist unbestritten einer der vielen keltischen Flußnamen der Oberrheinlande, wie z. B. die Kander, der Neumagen, die Elz‚ die Möhlin, während der Name der Glotter umstritten ist.19 Wir lassen dabei auch außer acht, inwieweit einzelne dieser Namen schon einer alteuropäischen Sippe von Flußnamen zuzuzählen sind: die Alemannen haben sie jedenfalls von den noch angetroffenen Galloromanen übernommen, soweit nicht schon Fernaufnahme zu einem früheren Zeitpunkt vor der eigentlichen Besiedelung in Frage kommen kann.

Die alten Formen der Dreisam haben fast ausnahmenslos ein t- im Anlaut: es ist von einem gallischen *trago— „laufend“ bzw. dem Superlativ *tragisama „sehr schnell laufend“ auszugehen,20 eine Benennung, die doch wohl nur auf den Oberlauf des Wagensteigbach passen kann. Die Parallele zur Treisen (rechts zur Donau bei Treismauer in Oberösterreich) hat schon FRIDRICH PFAFFZ21 bemerkt. Da die Lautverschiebung in der Verbindung tr- ausbleibt, liefert sie keinen zeitlichen Anhaltspunkt für die Übernahme des Namens. Der Beleg Treisama (so seit 1008) zeigt aber bereits den Übergang von —egi- zu -ei— (aus *tragisama), das mundartliche traiseme hält einen alten Auslaut auf langes a fest sowie das feminine Geschlecht.

Die Brugga ergießt sich bei Littenweiler in die Dreisam. Überliefert ist ihr Name relativ spät (13. Jh.). Er läßt die Annahme zu, daß es sich um eine *Bruggaha handeln könnte, also um eine deutsche Bildung mit brugg- und mit —aa‚ —aha aus -ach. Hält man den Namen für vordeutsch, wozu uns auch die Dreisam „ermuntert“, wäre das —a der Endung als femininer Stammauslaut zu deuten und nur durch Zufall mit deutsch —ach‚ — ˜a gleichlautend. Wir müssen dann von gallisch *brogia ausgehen, einer femininen -jˆo—Bildung zu *broga „Acker, Landstrich“ und könnten als Vergleich die Broye heranziehen, Fluß zum Murtensee. *broga heißt auch „Rand, Grenze“ was nicht schlecht paßt, denn die Brugga fließt von Oberried bis Kappel am Talrand dahin.22

Bei einem deutsch benannten Brugga-Bruggach könnte die namengebende Brücke bei der Bruckmühle gefunden werden (mit der Erzwäscherei) an der alten Verkehrsstraße von Kirchzarten nach Kappel. Aber es müßte nicht unbedingt diese Brücke sein. Andere Beispiele von Bruggenbächen gibt es viele, so das häufige Bruppach, das allerdings nicht auf eine Brugg-ach, sondern auf einen Brugg-bach zurückzuführen ist und einen etwas jüngeren Eindruck macht. Solange uns die Lokalhistoriker nicht eines besseren belehren, möchte ich die Erklärung aus dem Keltischen vorziehen und daran erinnern, daß das Etymon ja auch in *brogilos anzutreffen ist, das zu dem überaus häufigen Flurnamen Brühl (mundartlich brüal) führt für eine mit Buschwerk bestandene, auch feuchte, bewässerte Wiese.

WOLFGANG KLEIBER erwähnt den Hofnamen Nadelhof, mundartlich nodelehoof bei Oberbirken. Er sei nach einer Wiese benannt, die 1502 notmatt heißt.23 MAX WEBER hat dazu noch eine ältere Form namhaft gemacht, die um 1442 in der Noden lautet und die Stelle in Faksimile wiedergegeben.24 Nod  kann einwandfrei zu gallisch *nauda gestellt werden mit Übergang von au zu o im 8. oder 9. Jh. Die Lautung not wird volksetymologisch aus nod entstellt sein: eine notmatt gibt für einen bäuerlichen Besitzer auch mehr Sinn. Da *nauda als Lehnwort verbreitet ins Deutsche übergegangen ist und als Name vielfach im rheinischen Raum belegt ist, lassen sich aus der fehlenden Lautverschiebung keine zwingenden Schlüsse auf die Sprache jener Leute ziehen, welche die Matte beim heutigen Nadelhof erstmals benannt haben. Im übrigen ist Vorsicht am Platze, bei Lehnwörtern und Lehnnamen aus lautlichen Differenzen (ob verschoben
oder nichtverschoben) Schlüsse auf die jeweilige Übernahmezeit zu ziehen, da das deutsche Mittelalter jahrhundertelang dem Einfluß der Fremdwörter ausgesetzt ist und dieselben Wörter immer wieder erneut und in gewandelter Form über die Sprachgrenze herangetragen werden, und zwar mehr durch kulturelle Strahlung als in Übermittlung durch siedelnde Menschen.25

So bemerkt KLEIBER, was die auch in unserem Raum verbreiteten Gummen anbetrifft: „Nicht als unmittelbare Kontinuitätszeugen verwendbar sind Flurnamen mit dem gallischen Lehnrelikt Gumme (aus *cumba)“. Auch zu anderen von WEBER herangezogenen Flurnamen bemerkt er: „Metten-Zarten hat germanisch- deutsches Bestimmungswort und gehört nicht hierher, ebenso der Walcoz. Im Welchental kann ein Personenname Waliho stecken, über dessen Volkzugehörigkeit damit noch nichts ausgesagt ist?26 Im Personennamen Walcoz — das sei noch bemerkt — können sogar zwei von Völkernamen abgeleitete Namensteile stecken: Walh (der Welsche) und —gˆoz (der Gote), so daß eine Wahl hier schwer zu treffen wäre, wollte man den Namensträger als Angehörigen
eines bestimmten Volkes ausweisen.

Wie steht es mit den Koblitzmatten beim Zusammenfluß von Wagensteigbach und Rotbach? Urkundlich ist Koblitz erst 1502 belegt und unschwer aus lateinisch confluentes zu deuten, das auch zu den bekanntesten Ortsnamen Koblenz führt.27 Der Anlaut zeigt Verschiebung, das f des Inlautes dürfte auf Grund einer bilabialen Aussprache von lateinisch f (also als w gesprochen) zu deutsch b geworden sein. In umgekehrter Richtung kann ein lateinisches b (z. B. lburodunum) zu französisch v (w) und deutsch f werden: Yverdon — Iferten.

Für lateinisch costa (Abhang, französisch coˆte) haben wir bei Oberried die späten Formen Gosten, Gosch, in anderen Gegenden des Schwarzwaldes näher beim lateinischen Vorbild Kost, Kostgfäll, wobei im letzteren Fall das Vorderglied Kost durch Gfäll geradezu übersetzt wird.

Auch lateinische Ausdrücke sind sicher in verschiedenen Epochen rezipiert worden: wenn sie so gelehrt daherkommen wie etwa planities, wird man an klösterliche und wissenschaftliche Vermittlung denken.

Überblickt man das Namenbild des Zartener Beckens als Ganzes, dann fällt auf, daß nichtdeutsche Namen nur einen sehr geringen Prozentsatz ausmachen, daß andererseits unter den deutschen die alten Siedlungsnamen auf —ingen fehlen und wir grosso modo erst von einer frühen Ausbaustufe der Siedlung reden können. Der versumpfte Teil des Zartener Beckens war zweifellos einer frühen Landnahme hemmend. Wenn Tarodunum sich in einer Schutzlage „Versteckte“, könnte eine galloromanische Vorbevölkerung sich hier der Germanisierung länger entzogen haben als im Haupttal mit seiner Kette alter Siedlungen aus ingen-Namen von Emmendingen bis Krozingen, soweit diese Vorbevölkerung es nicht vorgezogen hat, sich zusammen mit den Römern hinter den schützenden Rhein zurückzuziehen. Aber über das 6. Jahrhundert hinaus kann dieses Nachleben vorgermanischer Bevölkerung aus sprachlichen Gründen (vollzogene Lautverschiebung) nicht gedauert haben.

Einziger —heim-Ort ist Birken, 972 Birinheim in pago Brisikewe, 28 zu einem Personennamen Bero (mit oberdeutscher Dativ—Endung Birin—)29; zu vergleichen wäre etwa Birndorf im Kreis Waldshut. Der Weg von Birinheim zu Birken dürfte über eine familiäre -ing—Bildung führen: Biring—heim‚ Birinkheirn, Birken.

Beim Namen der Burg Wiesneck könnte man in die Versuchung geraten, an einen Wassernamen, vergleichbar der Wiese im Wiesental zu denken, als älteren Namen der hier durchfließenden Dreisam. Aber statt eine Hypothese zu entwickeln, hält man sich besser an einen Personennamen im ersten Glied, da „ Wiese“=pratum ohnehin ausscheidet, denn am Oberrhein gibt es nur Matten. Um 1096 lautet der Name Wisineggi. Es kommt nur ein Personenname vom Typus Wisi, bzw. Wisu mit Kürze des i in Frage, zu indogermanisch *wesu „gut“, allerdings eine exklusive Namensform, zu der es aber immerhin noch weitere Ortsnamenbelege gibt.30

So bleibt es auch für unser Gebiet bei der Erkenntnis, daß von Kontinuität im strengen Wortsinn nicht die Rede sein kann. Die Lücke springt viel stärker ins Auge als der Zusammenhang, der sprachliche Bruch stärker als die Mischung.

HERMANN AUBIN hat einmal 1921 über die römisch-germanischen Kulturzusammenhänge im Rheinland gesagt, es müßten drei Bedingungen erfüllt sein, um von kontinuierlicher Kulturübernahme sprechen zu können, nämlich erstens: das übernehmende Volk muß bildungsfähig sein; zweitens: der kulturelle Niveauunterschied darf nicht zu groß sein; und drittens: es müssen vermittelnde Bestandteile der älteren Bevölkerung übrig bleiben.

Dem ersten Punkt ist im Prinzip sicher zuzustimmen. Der Unterschied im Niveau (zweiter Punkt) ist zunächst groß, aber der Wille zur kulturellen Übernahme und Einpassung ebenso.

Die Geschichte der Lehnwörter in althochdeutscher Zeit zeigt jedoch folgendes sehr deutlich: Die Vermittlung der römisch-romanischen Kultur ging nicht von der gallo—romanisch—bäuerlichen Vorbevölkerung aus, deren kultureller Stand kaum höher als derjenige der Germanen anzusetzen ist und deren vermittelnde Bestandteile wohl auch nur spärlich waren; auch den Römern selbst kann diese Vermittlung — jedenfalls im rechtsrheinischen Gebiet — nur in sehr beschränktem Umfang zugeschrieben werden; es war dagegen erst um Jahrhunderte später das Christentum, das den kulturellen Zusammenhang mit Rom und der Antike hergestellt hat.

Der Rückzug der Römer und der von ihnen abhängigen „Gastarbeiter“ hat es verhindert, daß man die fehlende Kontinuität mit einer Katastrophentheorie erklären muß; ich spreche lieber von einer Theorie der Lücke.

II
HERMANN WIRTH hat 1910 einen sprachlichen und sachlichen Zusammenhang zwischen Zarten und Zähringen gewittert31 und die Frage ist 1958 von HANS JÄNICHEN erneut unter die Lupe genommen worden.32 Die Überlieferung für Zähringen setzt relativ spät ein: 1077 mit Zeringen, meist mit e geschrieben: in der Regel das Zeichen für primären Umlaut aus a. Das erste Glied ist als Zar- anzusetzen, wie es gelegentlich auch geschrieben wird. Man erwartet auf Grund der Nachbarorte einen alten ingen-Ort zu einem Personennamen Zaro, vielleicht auch zu einem zweigliedrigen Zarald (wie er wenigstens einmal bei Förstemann belegt ist), also *Zaraldingen‚ mit Gliedkürzung Zaringen > Zeringen.

Belege für einen Personennamen vorn Typus Zaro sind allerdings spärlich. Einen Zarald oder Zaro möchte Förstemann eher zu Sarald, Saro (zu althochdeutsch Saro „Rüstung“) stellen. Er findet damit Anschluß an ein beliebtes Namensglied der altgermanischen Personennamengebung.

Wir haben aber immerhin noch drei weitere, hier einschlägige Ortsnamen:

1. Zornheim im Kreis Mainz, ab 11. Jh. belegt als Zarenheim.33

2. Zähringen, Weiler in der Gemeinde Altheim auf der Ulmer Alb. Dieser Ort wird erst 1361 erwähnt und ist ein typischer Ausbauhof. Das -ingen-Suffix hat seine Nachwirkung bis ins Spätmittelalter und kann als Kollektivsuffix nicht nur das Dorf der Altsiedelperiode bezeichnen, sondern auch einen kleineren Hof einer Ausbausiedlung im Familienverband. — JÄNICHEN dachte bei dieser Siedlung zunächst an eine Übertragung des breisgauischen Zähringen, speziell vielleicht aus dem Burgennamen. Aus den Besitzverhältnissen ergab sich ihm aber keine Stütze für diese Vermutung, so daß mit einem zweiten, unabhängig gebildeten Zähringen gerechnet werden muß.

3. In der Gemeinde Kirchhofen im Breisgau gibt es den Flurnamen ze seringen, heute Zehriggraben oder auch Sehrig. Der Artikel ze— ist hier an ein früheres Seringen angeschmolzen worden, ein häufiger Vorgang. Zu vergleichen ist auch Sehringen als Weiler der Gemeinde Lipburg: um 1400 Sehringen.34 Das Nebeneinander von s- und z— ist beachtlich.

Zu unserem ersten Beispiel Zornheim Versucht H. KAUFMANN ebenfalls einen Weg über einen Lautvorgang, der bei ihm wegen der relativen Nähe des Ortes zum Westfränkischen allerdings anders und komplizierter ausfällt. Bei dem Personennahmen Saro hätte sich der Anlaut in romanischem Munde zu einem stimmlosen, als Ersatzlaut entwickelten s gewandelt und dieses sei dann in einer zweisprachigen westfränkischen Zone von den Deutschen als z- aufgefaßt und als solches in den Ortsnamen Zarenheim eingegangen. Es bleiben hier einige Fragezeichen, vor allem was die Zweisprachigkeit dieser rheinfränkischen Zone betrifft.35

Ich versuchte einen andern Weg, ohne die oben erwogene Agglutination (Anschmelzung von z-) damit ausschließen zu wollen.

Sucht man weiter nach einem germanischen Personennamen Zaro außerhalb der nicht sehr ergiebigen althochdeutschen Quellen, so findet sich Zaro in der Form Zara, bzw. Tara in langobardischen und burgundischen, also ostgermanischen Quellen: im Langobardischen mit Lautverschiebung als Zaro,36 im Burgundischen ohne diese in Tarabaldus.37 Der Sinn dieses Namens findet sich noch überliefert im altnordischen Appellativ tara „Streit, Zank“ zur Wurzel gotisch dis-tairan, althochdeutsch zeran „zerreißen“, in neuhochdeutsch ver-zehren, mittelhochdeutsch zar „der Riß“, dazu die jan-Bildung althochdeutsch zerren, ebenso im Neuhochdeutschen. Das „Verzehren“ einer Speise ist also ursprünglich ein „Zerreißen“ und in Analogie zu den ostgermanischen Beispielen kann im Althochdeutschen ein nomen agentis zu zeran, nämlich zaro gebildet werden, das als Personenname in die Ortsnamen Zähringen und Zornheim einverleibt wurde.

Auf die Lösung, die HERMANN WIRTH bietet, braucht nur kurz eingegangen zu werden.” Er geht von Tarodunum als von einem Flußnamen gebildet aus und meint, in der civitas Tardunensis, die er von Riegel bis Badenweiler sich erstrecken läßt, habe es ein gängiges Wort Taros gegeben, das nicht nur spezifisch für Flüsse Verwendet worden sei, sondern als „Flußübergang, Ufer“ eine erweiterte, auch für Zähringen passende Bedeutung angenommen habe. Wir hätten dann in Zähringen einen -ingen-Ort vor uns, der mit einem Appellativ gebildet ist, einmal angenommen, es habe dieses Wort Taros als ein Lehnwort der Alemannen des Breisgaus gegeben. Nun sind alle übrigen -ingen-Orte der Gegend mit einem Personennamen gebildet: Offnadingen, Norsingen, Scherzingen, Ebringen, Gundelfingen, Denzlingen, Teningen, Emmendingen usw. Das gilt auch allgemein von den —ingen—Orten des Südwestens‚ von analog gebildeten Flurnamen wie Bächlingen und dergleichen einmal abgesehen.

JÄNICHEN hat diese Schwierigkeit erkannt und geht deshalb bei seiner Erklärung von Tara als einem Personennamen aus.” Der Name Taro, den wir in Tarodunum / Zarduna als sprachliches Personennamenrelikt aus dem Illyrischen erklärt haben, müßte nach seiner Meinung als Taro/Zaro „die Einwanderung der Alemannen überlebt haben39, man hätte ihn also als einen Personennamen übernommen und in die eigene Namenbildung auf —ingen integriert. Dies setzt allerdings eine enge Vertrautheit mit einer Vorzeitlichen Bevölkerung voraus, die aus allgemeinen Erwägungen, wie wir sie angestellt haben, unwahrscheinlich ist. Tarodunum wurde in einer Zeit der „Lücke“ rezipiert, während der von JÄNICHEN angenommene Vorgang — Rezeption eines Personennamens aus dem Namensschatz der Vorbevölkerung — nur aus einem engeren und längeren Nebeneinander beider Volksteile verständlich wäre.

Wir bleiben deshalb besser, trotz des verführerischen lautlichen Gleichklangs, für Zähringen bei einem von Zarten unabhängigen Namen, für den sich zwei Deutungen anbieten: der germanische Personenname Saro „Rüstung“ mit angeschmolzener Präposition ze — und zweitens ein aus dem Gemeingermanischen zu belegender Personenname Zaro „Streit, Zank“, die somit beide einen Namenssinn enthalten, wie er für diese Frühzeit typisch ist.

Natürlich kann man sich über so nüchterne Deutungen hinwegsetzen, sich überhaupt nicht um die Querelen der Forschung bekümmern und zu den hübschen Ursprungssagen des berühmten Geschlechts der Zähringer Zuflucht nehmen, die FRIDRICH PFAFF in seiner „Volkskunde im Breisgau“ mit bemerkenswertem Weitblick nacherzählt und in ihren literarischen Dimensionen beleuchtet hat.40


1 Albert KRIEGER, Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, 2 Bde., Heidelberg 21904/05, Bd. 2, Sp. 1535.

2 Hans KRAHE, Lexikon altillyrischer Personennamen, Heidelberg 1929. — DERS., Sprache und Vorzeit, Heidelberg 1954, S. 104.

3 Hans KRAHE (wie Anm. 2) S. 112; vgl. den illyrischen Völkernamen Autariatae = die am Fluß Tara (Wohnenden).

4 Theodora GEIGER, in: Beiträge zur Namensforschung (BZN) 16, 1965, S. 257 f. — Hans KRAHE (wie Anm. 2) u. Beiträge zur Namensforschung (BZN) 14, S. 113.

5 Bedenken äußert Leo WEISGERBER, Rhenania Germano-Celtica, Gesammelte Abhandlungen, Bonn 1969, S. 42: dieses taro „schnell“ ist sehr unsicher. Zur Frage von Personennamen oder Appellativa im ersten Glied der —dunum—Namen ebd., S. 72.


6 Fridrich PFAFF, Die Dreisam, in: Aus dem badischen Oberland, Freiburg 1907, S. 1ff., S. 20.

7 Die Kirchzartener Geschichte von Max WEBER, in: Kirchzarten. Geographie—Geschichte-Gegenwart, Festbuch zur Zwölfhundertjahrfeier im Auftrag der Gemeinde unter Mitarbeit von Franz Fresle u. a., hrsg. V. Günther Haselier, Kirchzarten 1966, S. 57 ff., S. 120.

8 Albrecht GREULE, Vor- und frühgeschichtliche Flußnamen am Oberrhein, Heidelberg 1973, S. 221 f.

9 Helmut BIRKHAN, Germanen und Kelten bis zum Ausgang der Römerzeit, Wien 1970, S. 444, S. 448, Anm. 573. — Paul ZINSLI, Ortsnamen. Strukturen und Schichten in den Siedlungs- und Flurnamen der deutschen Schweiz, Frauenfeld 21975, S. 19 u. Karte der -dunum-Orte der Schweiz. — Hans KRAHE (wie Anm. 2) S. 124 f.

10 Bruno BOESCH, Das Frühmittelalter im Ortsnamenbild der Basler Region, Onoma XX, 1976, S. 173 f.


11 Hans KRAHE (wie Anm. 2) S. 110. Mit dem Ansatz eines Personennamens entgehen wir der Problematik, einen illyrischen Flußnamen am Oberrhein anzusetzen, worauf hier nicht näher eingegangen werden kann.

12 Paul ZINSLI (wie Anm. 9) S. 22.

13 Turicum = Zürich gehört nicht zu -durum‚ sondern zu einem in Dalmatien und Oberitalien belegten illyrischen Personennamen Turo, Turus.

14 Walter SCHLESINGER, in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, hrsg. v. Heinrich Beck u. a., Berlin / New York, 2. Auflage, Bd. 4, S. 119.

15 Alexander TANNER, Die Römischen Kastelle, Brücken zwischen Kelten und Alemannen, Zürich 1978, S. 161; schließlich muß offen bleiben, ob die Burg noch einen besonderen lateinischen Namen trägt, ähnlich wie Robur/Basel oder arbor felix/Arbon.

16 Bruno BOESCH, Beiträge zur Namensforschung (BZN) 5, S. 231. - Albrecht GREULE (wie Anm. 8) S. 124 f.

17 Maria DIEMER, Die Ortsnamen der Kreise Karlsruhe und Bruchsal, Stuttgart 1967, S. 77 ff., Karte S. 79. — Gekürzt aus *Teuto—durum „Volksburg“, Gerhard RASCH, Die bei den antiken Autoren überlieferten geographischen Namen, Diss. masch., Heidelberg 1950, S. 35.

18 Artikel „Burg“ im Reallexikon der germanischen Altertumskunde (wie Anm. 14) S. 117 ff

19 Albrecht GREULE (wie Anm. 8) bei den erwähnten Flußnamen.

20 Albrecht GREULE (wie Anm. 8) S. 189 f.; zu einer indogermanischen Wurzel *tragh‚ lateinisch traho, gotisch pragian „laufen, eilen“.

21 Fridrich PFAFF (wie Anm. 6) S. 4. — Dazu auch Karl FINSTERWALDER, in: Beiträge zur Namensforschung (BZN) 4, 1969, S. 380 ff.

22 Albrecht GREULE (wie Anm. 8) S. 189. — Theodora GEIGER (wie Anm. 4) S. 136.

23 Wolfgang KLEIBER, Tarodunum/Zarten. Beiträge zum Problem der Kontinuität (Alemannisches Jahrbuch 1971/72, S. 229 ff.) S. 237. — DERs., Zwischen Antike und Mittelalter. Das Kontinuitätsproblem in Südwestdeutschland im Lichte der Sprachgeschichtsforschung‚ in: Frühmittelalterliche Studien, Berlin 1973, Bd. 7, S. 27 ff.

24 Max WEBER (wie Anm. 7) S. 102 f.

25 Wolfgang KLEIBER, Zur ganzen Problematik voralemannischer Orts- und Flurnamen im Schwarzwald, in: ZGO, 108 (1960) S. 305 ff. — Bruno BOESCH, in: ZGO, 113 (1965) S. 1 ff.

26Wolfgang KLEIBER (wie Anm. 23) S. 237, Anm. 27.

27 Wolfgang KLEIBER (wie Anm. 23) S. 236. — Die große Verbreitung von Confluentes bei Hermann GRÖHLER, Über Ursprung und Verbreitung der französischen Ortsnamen, Heidelberg 1933, 2. Teil, S. 218.


28 Albert KRIEGER (wie Anm. 1) Bd. 1, Sp. 200.

29 Henning KAUFMANN, Ergänzungsband zu Ernst Förstemann Personennamen, München 1968, S. 57 f.

30 Henning KAUFMANN (wie Anm. 29) S. 407 - 408.

31 Hermann WIRTH, Zarten und Zähringen, Alemannia, 3. Folge, Bd. 2, S. 77 ff.

32 Hans JÄNICHEN, Zur Übertragung von Burgennamen (Alemannisches Jahrbuch 1959, S. 34 ff.) bes. S. 49 f.

33 Henning KAUFMANN, Rheinhessische Ortsnamen, München 1976, S. 238 f.

34 Albert KRIEGER (wie Anm. 1) Bd. 2, Sp. 974: Agglutination und Deglutination können schon früh vorkommen, wie das Beispiel Tasgaetium zu Eschenz zeigt, wo ein Zwischenglied Zeschenz vorauszusetzen ist.

35 Henning KAUFMANN (wie Anm. 33)

36 Wilhelm BRUCKNER, Die Sprache der Langobarden, Straßburg 1895, S. 325.

37 Ernst GAMILLSCHEG, Romania Germanica III, Die Burgunder, Berlin 1936, S. 151.

38 Vgl. Anm. 31


39 Vgl. Anm. 32, S. 50.


40 Fridrich PFAFF, Die Sage vorn Ursprung der Herzöge von Zähringen, in: Volkskunde im Breisgau, Freiburg 1906, S. 9 ff.