Tarodunum Die Landschaft des Zartener Beckens
aus:
JOHANNA PÖLZL
WIE DIE KIRCHE INS DORF KAM
KLEINE ORTSGSCHICHTE KIRCHZARTENS
Dreisam Druck 2011
Vor 50 Millionen Jahren
wurden der Schwarzwald und die Vogesen im Zusammenhang mit der
Faltung der Alpen hochgeschoben. Zwischen ihnen bildete sich der
Rheingraben, der mit Ablagerungen aus Meeren mit einer bis zu 20
m dicken Schicht aufgeschottert wurde.
Vom Rheintal steigt das Landschaftsrelief am Oberrhein von
Westen nach Osten über die Vorbergzone auf die Schwarzwaldhöhen
an und ist von Flusstälern durchzogen. Vom Süden bis zur Dreisam
dehnt sich der Süd- oder Hochschwarzwald mit tiefen
Taleinschnitten aus. Weiter nach Norden bis zur Kinzig erstreckt
sich bis Offenburg der Mittlere Schwarzwald, daran schließt sich
zwischen Karlsruhe und Pforzheim der Nordschwarzwald an.
Nach Osten hin flacht sich die Landschaft von der Höhe des
Schwarzwaldkamms her relativ allmählich ab. Zum Oberrheingraben
hin fallen die Berge dagegen steil ab. Deshalb sind
Ausbuchtungen am Rande des Massivs, die von Westen her sich in
das Gebirge hineingraben, für den Zugang zu den Höhen und die
Überwindung des Gebirges seit alters her von
Interesse.
Zu diesen Ausbuchtungen gehört neben dem Kinzigtal das
Dreisambecken, das sich vom Westrand des Schwarzwaldes her etwa
12 km lang und in der Mitte sehr breit in das Gebirge vordrängt.
Hier liegt Kirchzarten. Im 19. Jahrhundert hat sich für diese
Landschaft die Bezeichnung Dreisamtal durchgesetzt. Seit dem
Spätmittelalter hieß dieses Tal „Zartener bzw. Kirchzartener
Tal. „Tal“ ist jedoch ein irreführender Begriff, denn die
Talsohle wurde nicht durch Flüsse ausgewaschen, sondern ist eine
Einsenkung. Sie ist eine Art Trennfuge, die sich in
West-Ost-Richtung zwischen dem Südlichen und Mittleren
Schwarzwald quer zum Nord- Südgraben des Oberrheins hinzieht und
gehört zum so genannten „Bonndorfer Graben“. Diese Einsenkung
erstreckt sich vom Kaiserstuhl bis zum Hegau. Der Geograph
bevorzugt für diese Landschaft den Begriff „Zartener Becken“1
- Die Beschaffenheit des Bodens unter der Oberfläche im Zartener
Becken besteht aus einer 40 m dicken Schicht aus
Schwarzwaldschotter, hauptsächlich Gneisen. Aus diesem Gestein
sind auch die Berge ringsum. Der wasserundurchlässige Gneis
gehört wie der Granit zum Grundgebirge und setzt sich aus
Mineralien wie Feldspat, Quarz und Glimmer zusammen. Nach der
Erstarrung der Granitmasse strömten Dämpfe und Gase in den
Granit und die umgebende Gneishülle. Bei der Erkaltung
entstanden Mineral- und Erzgänge: Silber, Bleiglanz, Zinkblende,
die im Schauinslandmassiv, dem „Erzkasten“, jahrhundertelang
abgebaut wurden. In Kappel, einem heutigen östlichen Ortsteil
von Freiburg, wurde der Bergbau erst 1954 eingestellt.
Vom Rheintal aus gesehen kann man die Form dieses Beckens mit
einer aufliegenden linken Hand vergleichen, wobei der Daumen
nach Süden Richtung Oberried und der kleine Finger ins Ibental
zeigen. Insgesamt weitet sich das Becken in sieben Täler. Das
„Handgelenk“, die engste Stelle, ist mit 750 m Breite am
Talausgang zwischen Schlossberg und Brombergkopf zu erkennen. In
Kirchzarten misst das Tal zwischen Stegen im Norden und
Giersberg im Süden vier Kilometer. Von Freiburg her steigt das
Tal stetig an. Der Wiehrebahnhof liegt auf 282 m Höhe, der von
Kirchzarten auf 392 m, etwa auf der Höhe des Münsterturms, der
Bahnhof Himmelreich gegen Ende des Beckens liegt auf 452 m. Das
bedeutet insgesamt 170. m Höhenunterschied auf ca. 10 km
Schienenstrecke. Himmelreich und Giersberg liegen etwa auf der
Höhe des Freiburger Schlossbergs.2
Das Zartener Becken gehört historisch zum Breisgau. Dieser wird
geographisch umgeben von dem Flüsschen Bleiche im Norden, dann
im Uhrzeigersinn von den Höhen Thurner, Feldberg, Notschrei und
Belchen, dem Münstertal, der Staufener Bucht und vom Rhein. Im
frühen und hohen Mittelalter reichte er sogar noch an den
westlichen Hochrhein.
Vorgeschichte und keltische Spuren
Spuren von Menschen finden sich in der südlichen Oberrheinebene
seit mehr als 100.000 Jahren. Seit der Mittleren Steinzeit (ca.
10.000 - 5.500 v. Chr.) zogen Jäger und Sammler über die
Schotterterrassen, die sich entlang der Dreisam im Zartener
Becken abgelagert haben. Spuren ihrer Lebensweise lassen sich
z.B. durch Funde von Feuersteinen nachweisen. Aus der
Jungsteinzeit (5.500-2.000 v. Chr.), als die Menschen sesshaft
wurden, und aus der Bronzezeit (ca. 2.000-800 v. Chr.) sind
Funde bei uns selten. Aber wir erfahren etwas über die Mittel-
und Spätlatènezeit (2./1. Jh. v. Chr.), als Mitteleuropa von
Frankreich bis nach Tschechien von Kelten besiedelt war, und
über die Herkunft des Ortsnamens „Zarten“.3
Der griechische Geograph und wichtigste Vertreter des
geozentrischen \Weltbildes in der Antike, Klaudios Ptolemaios (+
ca. 160 n. Chr. in Alexandrien), nannte unter den 8000 Orten der
damals bekannten Welt, die er in seiner „Geographie“ aufführte,
eine „Polis“ Taródounon. Er lokalisierte sie im
Koordinatensystem mit 47°50° so genau, dass die geographische
Breite bei einer leichten Korrektur um 8 Bogenminuten, also
47°58° auf das Zartener Becken zutrifft. Um 1815 hat der damals
an der Jenaer Universität Lehrende Naturforscher Lorenz Oken den
geographischen und der Freiburger Archivar Ernst Julius
Leichtlen 1818 den sprachlichen Zusammenhang von „Taródunum“ zu
„Zarduna/Zarten“ aufgezeigt. Gemäß den sprachlichen
Gesetzmäßigkeiten der Altdeutschen Lautverschiebung (um 500 n.
Chr.) wurden „t“ zu „z“: z.B. „tegula" -> Ziegel; -„dunum“ zu
„ten“: z.B. „Combodunum“ > Kempten. So wurde lat. Tarodunum —
Zarten und wurde „entdeckt“, bevor die Archäologen
überhaupt etwas gefunden hatten.4
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen Forscher auf die Suche
nach der bisher nur in Theorie angenommenen Siedlung, die
Ptolemaios „Polis“ oder lateinisch „Oppidum“ nannte, was soviel
wie „befestigte Stadt, Burg“ oder auch „offene Stadt“ bedeuten
konnte.5 Tatsächlich wurde auf der Schotterterrasse
zwischen Wagensteigbach und Rotbach eine ca. 190 ha große
keltische Befestigungsanlage gefunden. Die bis 15 m hohe
Böschung geht fast unmittelbar in eine Mauer über, aus
großformatigem, groben Gestein, einer Variante des von Cäsar
beschriebenen „murus gallicus“. Nach der Innenseite war
die befestigtes Holzrahmenwerk gestützt und durch
Erdanschüttung versteift. Im südlichen Bereich, parallel zur
ehemaligen B-31, ist diese Anlage im allerdings überwachsenen
Gelände heute noch gut als Erdwall auszumachen. Im Osten wurde
das dort ebene Gelände etwa auf der Höhe des Gasthauses
„Schlüssel“ durch einen Graben abgegrenzt, der 700 m lang
Richtung Süden verläuft. Er wurde im Volksmund „Heidengraben“
genannt. Seine 12 m Breite und 4 m Tiefe hat man erst vor rund
100 Jahren aufgefüllt bzw. den Wall abgetragen. Reste eines
Tores wurden gefunden, aber Spuren von Besiedlung konnte die
archäologische Suche in dieser weitläufigen Wallanlage bis heute
nur wenige ausmachen. Warum die großräumige Befestigungsanlage
unvollendet geblieben ist und, wie es scheint, nicht besiedelt
wurde, ist bis jetzt ungeklärt. Die Römer waren mit Sicherheit
nicht der Grund für die Auflassung des Festungsbaus. Eher
könnten Störungen des Handelssystems oder das Eindringen von
germanischen Vorboten der Völkerwanderung vermutet werden.
Heute ist das Gelände, in dessen Mitte die Birkenhofsiedlung
liegt, durch Hinweisschilder markiert. Auf einem
Erkundungspfad, am Gasthaus Schlüssel vorbei, kann man es
umwandern.
Auf diese Anlage übertrug man den Ortsnamen „Tarodunum“, auf den
ja die Koordinaten von Ptolemaios ziemlich genau zutrafen. Aber
wie ist der Zusammenhang mit den verschiedenen Zarten-Orten zu
erklären, die sich alle in ziemlicher Entfernung von dieser
keltischen Anlage befinden? Bis noch vor wenigen Jahren wurde
die 'Theorie vertreten, dass der Name „Zarten“ sich als nur
geographischer Begriff zunächst auf die gesamte Landschaft
bezogen und dann sich auf einen „Kleinraum“ in der Nähe
Tarodunums eingeengt habe, um im Laufe einer dichter werdenden
Besiedlung sich auf drei Orte aufzugliedern, die Träger dieses
Namens wurden: Zarten, Mettenzarten und Kirchzarten. Dabei habe
sich Kirchzarten im Zuge von Bevölkerungswachstum als
Schwerpunkt entwickelt; das in der „Mitte“ liegende
„Metten“zarten sei eingegangen.6 Die Großsiedlung im Rotacker
Seit 1987 hat sich für diese Sicht der Dinge eine völlig neue
Situation ergeben. Im Zusammenhang mit dem Bau der neuen
B-31-Trasse konnte (durch den Archäologen Heiko Wagner, damals
in Freiburg-Kappel wohnhaft, am westlichen Ortsausgang
unmittelbar neben Zarten eine latènezeitliche (2./1. Jh. v.
Chr.) Großsiedlung nachgewiesen werden. In einem 12 ha großen
Gelände im Gewann Rotacker kamen zahlreiche neue und
verschiedenartige Bodenfunde ans Tageslicht: Gold-, Silber- und
Potinmünzen, letztere aus einer zinn- und bleireichen
Bronzelegierung, außerordentlich kunstvolles Glas,
Keramikscherben und Eisenschlacken; römische Weinamphoren aus
Mittelitalien mussten von weither importiert worden sein; für
die Graphittonware musste man den seltenen Graphit aus Passau
oder Mähren beziehen; die Funde von Bernstein verweisen an die
Ostsee; Goldschmelzprodukte stammten wohl aus eigener
Münzprägung vor Ort.7 Alle diese Funde lassen
auf weitreichende Verbindungen schließen, auf Handwerk und
Handel und auf eine große keltische, unbefestigte städtische
Siedlung aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
Damit ist das lange gesuchte Tarodunum endlich gefunden und zwar
als eine Großsiedlung, die für 1000 bis 3000 Menschen Platz bot.8
Sie lag hier — wie man seit einiger Zeit weiß - an einer
verkehrsmäßig außer- ordentlich günstigen Stelle zwischen dem
Rhein und der Verbindung über den Schwarzwald zur Donau.
Diese West-Ostverbindung hatte die Forschung lange ‚unterschätzt
bzw. deren Existenz förmlich ausgeschlossen. Erst seit rund 20
Jahren werden die Verkehrswege durch das Zartener Becken näher
erforscht als Verbindungsstück zum großen Handelsweg. Dieser
führte schon seit der späten Hallstattzeit (7.-5. Jh. v. Chr.)
vom Rhönetal aufwärts über die Burgundische Pforte, Breisach,
das Zartener Becken, über das Wagensteigtal zum Thurner,
nördlich an Neustadt vorbei über Dittishausen nach
Hüfingen und dann zur Heuneburg bei Herbertingen an die
obere Donau.9
Diese Siedlung im Rotacker bei Zarten, auf die seither die
Ortsbezeichnung „Tarodunum“ bezogen wird, wurde um 80 v. Chr.
aufgegeben. Über die Ursachen des Niedergangs dieser Polis
wissen wir nichts. Waren es äußere Bedrohungen oder innere
Konflikte? Waren es Veränderungen (der Handelswege? Wir wissen
auch nichts über den Namen der Bewohner, da sich keine weiteren
schriftlichen Zeugnisse finden.
Auch andere keltische Großsiedlungen rechts des Oberrheins
wurden um diese Zeit aufgegeben, einige in kleinerem Ausmaß
später in der Nähe wieder aufgebaut. Obwohl die Oberrheinregion
zwischen 200-100 v. Chr. ein blühender keltischer
Wirtschaftsraum war, erwähnte Ptolemaios, der sich wohl auf
ältere römische Straßenkarten stützen konnte, 200 Jahre später
nur „Tarodunum“.
„Tarodunum ist der einzige latènezeitliche Fundplatz im
rechtsrheinischen Gebiet, dessen keltischer Ortsname
unumstritten bestimmt werden kann und der darüber hinaus noch
bis heute erhalten ist.“10 „Die
Gesamtheit der Funde zeigt, weshalb Tarodunum für einen
griechischen Geographen so wichtig war, dass er es in seiner
Liste aufführte ... Darüber hinaus müssen wir in Tarodunum ein
politisches Zentrum sehen, den Zentralort eines keltischen
Stammes oder Teilstammes, der den Breisgau bewohnte. Nach
dem bisherigen Forschungsstand war Tarodunum eine der
größten Siedlungen in Südwestdeutschland.“11
Im Gefolge der Eroberung Galliens durch Cäsar (58-51 v. Chr.)
wurden die rechtsrheinischen Gebiete in das Römische Reich
eingegliedert und der Obergermanische Limes gebaut (Ende 1. Jh.
n. Chr.). Legionslager und Kastelle sicherten die Grenze. Im
Gebiet zwischen Rhein und Limes fühlten sich die Römer über zwei
Jahrhunderte lang sicher. Für ihre Verbindung zu den
Legionslagern am Rhein und der Grenze östlich des Schwarzwaldes
war die Straßenführung durch das Dreisamtal von großer
Bedeutung, auch wenn die Römer weitere Straßen bauten, z.B.
durch das Kinzigtal. Vom Zartener Becken führten mehrere
Aufstiegsmöglichkeiten hinauf zum Schwarzwald. Man vermutet
mittlerweile ein ganzes „Bündel“ von möglichen Zugängen auf die
Höhen,12 von denen wohl nicht alle schon in der
Römerzeit begangen waren. Offenbar Reste einer Römerstraße sind
1936 auf dem Gelände des Brandenburger Hofs freigelegt worden,
wo sich auch eine komfortable steinerne „Villa rustica“ oder
vielleicht eher eine Straßenstation befand, ausgestattet mit
„Hypocaust‘, einem raffınierten römischen Heizungssystem.
Um 260 n. Chr. gaben die Römer den Obergermanisch-Rätischen
Limes als Grenze auf. Sie zogen sich hinter Rhein, Iller und
Donau zurück und überließen das Gebiet den einwandernden
Germanen. Dieses wurde eine Art militärisches Vorgelände, in dem
Germanen siedelten und zum Teil im römischen Heer dienten. Die
Grenzzone entlang des Rheins wurde noch bis etwa 400 n. Chr. vom
römischen Militär gesichert.
Das Dreisamtal galt lange in der Forschung als spärlich
besiedelt und dann in der Spätantike als Rückzugsgebiet der
Galloromanen, die sich vor dem Einfall der Germanen in diese
eher abseits liegende Landschaft geflüchtet hätten.13
Man ging davon aus, dass die Ebenen und die Ränder, nicht aber
die abgelegenen Täler des als unzugänglich und „unwirtlich“
betrachteten Schwarzwalds bevorzugt besiedelt wurden. Die
höheren Lagen im Schwarzwald sind ja tatsächlich erst im
Hochmittelalter durch Rodung allmählich erschlossen worden. Aber
im Dreisambecken lagen die Dinge anders. Durch das
Zusammenwirken verschiedener Disziplinen wie Archäologie,
Sprachwissenschaft, Geobotanik und Landschaftsökologie wurden in
den letzten beiden Jahrzehnten neue Erkenntnisse über die
Besiedlung des Zartener Beckens gewonnen. Dabei zeigte sich,
dass entgegen früheren Vorstellungen dieser Raum seit der
Spätlatenezeit relativ dicht besiedelt war und daher als
„Altsiedelland“ zu gelten hat. Nach dem Niedergang von Tarodunum
waren sicher einige Kelten vor Ort geblieben. Römische Siedler
kamen nun hinzu, wenn die Gegend auch nicht mehr so dicht
besiedelt war wie zuvor.
Die keltische und später mit den Römern vermischte
„gallorömische“ Bevölkerung hat die Völkerwanderungszeit vor Ort
überdauert, was mit ciner Vielzahl von Bodenfunden durch die
archäologische Forschung der letzten 25 Jahre gestützt wird. Für
die Römerzeit hat man bisher über 30 Gehöfte gefunden,
allerdings kein größeres Zentrum. Heiko Wagner rechnet mit etwa
300-800 Galloromanen zu dieser Zeit.14 Die Menschen
sprachen noch im 7./8. Jahrhundert Romanisch. Zahlreiche
keltische Flur-, Berg- und Gewässernamen, darunter „Dreisam“
(von kelt. Iragisama/Trigisama/Tragisima = die sehr schnell
Fließende), untermau- ern diese Vermutung. „Die vorrömische und
römische Namensüberlieferung über einen Zeitraum von 400 Jahren
kann nur mit dem Vorhandensein einer nicht zu geringen
romanischen Restbevölkerung erklärt werden.15 Zu
diesen tradierten keltischen Bezeichnungen gehört auch der Name
der Polis „Tarodunum“, was soviel wie „Burg/Stadt des
Taros“ bedeutet.16
Von Tarodunum zu Zarten und zur Mark
Dank der Straßenverbindungen, die in der Römerzeit noch
ausgebaut und im Frühmittelalter ebenfalls genutzt wurden, war
das Zartener Becken also ein durch die Jahrhunderte ohne
Unterbrechung besiedelter Raum. Allerdings fehlen bis ins 8.
Jahrhundert von den eingewanderten Alemannen bis auf ganz wenige
Ausnahmen Siedlungsspuren.17 Es gibt auch keine Orte
auf -ingen- und -heim, an denen man die alemannische Landnahme
für das 4. und vor allem das 5. und 6. Jahrhundert ablesen
könnte.18 Daraus wurde geschlossen, die alemannische
Besiedelung sei relativ spät geschehen. Aber spätestens um 600
n. Chr. müssen Galloromanen Menschen germanischer Zunge in
direktem Sprach- und Siedlungskontakt den Namen Tarodunum
übermittelt haben,19 denn diese formten ihn
dann entsprechend den Gesetzen ihrer Sprache zu „Zarten“
um.
„Da der Name für diesen Ort kontinuierlich weitergegeben wurde,
ist davon auszugehen, dass der zentral gelegene Ort selbst
kontinuierlich besiedelt wurde, zumal dort die günstigsten
Anbaubedingungen und die Nähe zur frühgeschichtlichen
Straßenführung entlang der Dreisam günstige Siedlungsfaktoren
darstellten. Wahrscheinlich hat der Ort aufgrund dieser Vorzüge
und der an- zunehmenden Tradition auch die übergeordnete soziale
Bedeutung innerhalb der Siedlungskammer weiterhin behalten, die
für frühere Zeit aus dem dominanten Namen „Tarodunum“ spricht. ”20
Die Alemannen wurden um 500 vom Frankenkönig Chlodwig be- siegt
und rechtsrheinisch bis südlich des Flusses Oos bei Baden-Baden
zurückgedrängt, wo heute etwa die Sprachgrenze des Alemannischen
zum Fränkischen hin verläuft. Seither übten die Franken eine Art
Oberherrschaft über sie aus. Die Alemannen lebten unter Herzögen
und teilten den von ihnen beherrschten Raum in Gaue auf. Der
Name „Breisgau“ ist bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts
belegt.
Endgültig wurde der alemannische Widerstand 746 (bei Cannstatt)
durch die Franken gebrochen, was das Ende auch des
(älteren) alemannischen Herzogtums bedeutete. Mit dem Aufstieg
der Karolinger (Karl Martell 18 1741, Pippin d. J.
1768, Karl d. Gr. 7814) wurde das Fränkische Reich straffer
organisiert. Die Alemannen und ihr Siedlungsraum wurden in den
Reichsverband eingegliedert.
Im Breisgau wurde anstelle der Gaue wie überall im Frankenreich
die Grafschaftsverfassung eingeführt. Für den Breisgau ernannte
König Pippin 758 den aus dem Hochadel stammenden Franken Cancor
zum Grafen. Sein Verwaltungsgebiet reichte vom Fluss Bleiche im
Norden bis zum Rheinknie bei Basel und zum Fluss Alb im
Südosten. Den Franken wurde Land entlang wichtiger Straßen
zugewiesen, deren Kontrolle ein Machtmittel war. /u diesen
Straßen gehörte sicherlich auch die Verkehrsverbindung durch las
Zartener Becken als einer wichtigen Verbindung zwischen Rhein
und Donau über den Schwarzwald, zumal es
„schwarzwaldübergreifenden Adelsbesitz“ während der ganzen
Karolingerzeit gegeben hat.21 Eine wichtige Klammer
für das Zusammenwachsen der beiden Volksstämme waren der
gemeinsame christliche Glaube und der ausgedehnte Grundbesitz
königstreuer Klöster.22
In römischer Zeit bis Mitte des 3. Jh. hatte das Zartener Becken
vermut- lich eine Verwaltungseinheit dargestellt. Zarten grenzt
in unmittelbarer Nachbarschaft an den Siedlungsplatz „Tarodunum“
und ist sprachlich ılaraus hervorgegangen. Es könnte sein, dass
bei der Landnahme der Alemannen dieser Ort und seine Umgebung in
Erinnerung an die rö- mische Einteilung noch eine irgendwie
organisierte Größe war.23 Dieses Gebiet nahmen später
vermutlich die fränkischen Könige in Besitz — dem König gehörte
grundsätzlich alles ungenutzte Land -—, denn auch für die
fränkische Zeit (6. bis Anfang 10. Jahrhundert) kann man davon
ausgehen, dass dieses Gebiet einen geschlossenen Herrschafts-
und Rechtsbezirk darstellte. Der in den Quellen benutzte Begriff
„Zartener Mark“ für ein Gebiet, das von Ebnet über das
Dreisambecken nach Eschbach bis zu den umgebenden Höhen reichte,
erlaubt diesen Schluss.
Auch die später historisch zu fassende Organisation einer
Großpfarrei, die das gesamte Zartener Becken umfasste,
lässt auf ein ehemals geschlossenes Herrschaftsgebiet schließen.
Vielleicht war dieses Gebiet 19 auch vom König bereits
weiter vergebenes Amtsgut eines Grafen, an dem Adlige Anteil
hatten. Dieses wird urkundlich greifbar, z.B. wenn Adlige in
diesem Gebiet Besitz erhielten oder auf andere übertrugen. Der
oberste Herrschaftsträger, der König oder Graf, ist allerdings
in den Quellen nicht fassbar.24
Dieser Raum besaß in Anlehnung an die Bedeutung des alten
Tarodunum an verkehrsgünstiger Stelle vermutlich ein
Herrschaftszentrum in Zarten, dessen Existenz und Bedeutung bis
zum Hochmittelalter neuerdings Bernhard Mangei in einer
Dissertation eingehend untersucht hat.25 Diese
jüngsten Ergebnisse der Forschung revidieren manche bisherigen
Vorstellungen über den Ursprung von Kirchzarten. An ihnen
orientieren sich die vorliegenden Ausführungen.
Die ältesten uns bekannten Quellen beziehen sich allein auf
diesen Ort Zarten. Ein bisher vermutetes „Mettenzarten“, das als
untergegangener Ort galt, ist wohl eine sprachliche Fehldeutung
und hat nicht existiert. Es steht für „Zarten“ und weist sogar
förmlich auf die Mittelpunktfunktion hin.26
„Hinterzarten“ ist nach dem „Zarta”-Bach benannt und lag
jenseits der Mark. Der Name führte den von Osten her Reisenden
so- zusagen den Bach entlang zum Hauptort Zarten und
unterstreicht damit dessen Bedeutung, nach dem die gesamte Mark
benannt wurde. „Kirchzarten“ tritt erst viel später in die
Geschichte und löst Zarten in seiner Mittelpunktfunktion im
Dreisambecken ab.
Damit erscheint der Anfang der Ortsgeschichte von Kirchzarten in
einem neuen Licht und in Gegensatz zur Ortschronik von vor 45
Jahren.27 Darin wurde „villa Zarduna“ in der
Schenkung von 765, mit „Kirchzarten“ gleichgesetzt, was die
Quelleninterpretation irreführt. Dort heißt es: „...das Ereignis
von 765, das wir als Gründung Kirchzartens ansehen ..."28
Zudem wird für die Kirche St. Gallus eine gezielte Planung durch
das Kloster St. Gallen im 8. Jahrhundert vorausgesetzt,
unterstützt durch die Schenkung eines Dinghofes.29
Orts- und Kirchengründung im 8. Jh. sind aus den vorliegenden
Quellen für die besagte Zeit nicht überzeugend nachweisbar,
sondern geschahen in späterer Zeit.30
Anmerkungen
1 Mangei 2004, S. 90: „Zartunatal“ (1293),
„Kiltzarter tal” (1344)
2 Fresle 1966: Die Natur- und Kulturlandschaft
des Zartener Beckens. In: Kiza S. 1-23
3 Wagner 2009 Großsiedlung, S. 175-194.
La-Tène-Zeit nach einem Fundort am Neuenburger See in der
Schweiz
4 Fischer 1962, S. 45-47. Weber I, S. 65f.
Nierhaus 1983, S. 48. Oken harte rund 10 Jahre zuvor in Freiburg
sein Medizinstudium absolviert.
5 Nierhaus ebd. S. 50-61. Wagner 2009,
Großsiedlung, S. 181. „Polis“ ist hier nicht mit einem Begriff
wie „Polis Athen“ = Stadtstaat, gleichzusetzen. Vgl. Fingerlin
1983, S. 28-30; „Zunächst ist eine „Stadt“ der Ort, an dem
politische Macht ausgeübt wird. Hier lebt, zumindest teilweise,
die politisch dominierende Schicht .... Gleichzeitig liegt hier
das kultische Zentrum des zugeordneten Raumes. .. ‚Neben dem
politischen und religiösen steht der ökonomische Faktor. In der
Stadt konzentriert sich die handwerkliche Versorgung. ...Vor
allem die Handelsbeziehungen zum mediterranen Süden werden in
diesem Milieu zum prägenden Element. In diesen Zusammenhang
gehört ...das Geld, die eigene Münzprägung, Grundlage zunächst
des örtlichen und regionalen Marktes, dann auch der
weiterreichenden Handelsbeziehungen, zugleich Ausdruck der
politischen und wirtschaftlichen Selbständigkeit.“
6 Weber I, S. 64-139, bes. S. 103-110, 122f.
Mangei 2004, S. 71-79, 83, 207
7 Ein Teil der Funde ist in einer
Dauerausstellung in der Vitrine im 2. OG der Talvogtei zu
besichtigen.
8 Dehn, R. 1998, S. 113-115. Ders. 1988, S.
94-97. Ders. Marburger Kolloquium 1989, S. 89-95. Weber,
Gabriele 1989, S. 273-288. Willmann 1996, S. 21-26. Mangei 2004,
S. 24 ff, 44-51, 206. Fingerlin 2009 Oberrhein, S. 55-72. Wagner
1990, S. 68ff. Ders. 1996, S. 15-19, Ders 2001, S. 1-20. Ders.
2009 Tarodunum, S. 21-54. Ders. 2009 Großsiedlung S. 175
9 Mangei 2004, S. 18-25ff mit Verweis auf
Nierhaus 1976, S. 243. Fingerlin/ Kleiber/ Wagner 2009
Archäologie und Sprachwissenschaft, S. 165. Fingerlin 2009
Oberrhein, S. 59 ff.
10 Wagner 2009 Zartener Becken, S. 29. Ders.
2009 Großsiedlung, S. 175-194
11 Ders.: 1990, S. 76f. Ders. 2009 Zartener
Becken, S. 21-53
12 Mangei 2004, S. 18 -28, 38, 205. Fingerlin
2009 Oberrhein, S. 62ff. Vgl. Skizze S.28
13 z.B. Weber I, S. 101
14 Wagner 2009 Großsiedlung S. 191
15 Fingerlin/Kleiber/ Wagner 2009 Archäologie
und Sprachwiss., S. 167. Wagner 2009 Zartener Becken, S. 25.
Mangei 2004, S. 57, 61-68
16 Ebd. 2004, S. 48
17 Am Heidengraben ösıl. der Wallanlage fand
man ein Grab aus der Merowingerzeit, 7. Jh..Vgl. Wagner 2009
Großsiedlung, S. 180 mit Literaturhinweis.
18 Fingerlin 2009 Zartener Becken, S. 73-76
19 Kleiber 2009, Siedlungsgeschichte, S. 106.
Dehn 1980, S. 109-111. Fingerlin 1980, S. 112-118, Ders. 2009
Beitrag der Archäologie, S. 19. Ottnad 1980, S. 119-133
20 Mangei 2004, S. 67f, 101f, 206.
Siedlungskammer = seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelte
Landschaft, die von Wäldern umgeben war.
21 Fingerlin 2009 Oberrhein. In: Klei 2009, S.
70. Willmann 1996, S. 21-26. Besitz Cozperts vgl. Weber I, S.
167.
22 Zur Besiedlung unseres Raumes gute
Übersicht bei Willmann 1996, S. 22-24. Mangei 2004, S.102.
Steuer 1996, GSF 1, S. 303-319, Ottnad 1980. In: BrH S. 119-132.
Hug, Wolfg. 1992, S. 36-43
23 Mangei 2004, S. 103 Anm. 461, Weber I, S.
114
24 Mangei 2004, z.B. S. 89-103, 209 u.ö. Vgl.
Zotz, GSF 1, S. 42-56
25 Mangei 2004, S. 207 u.ö.
26 Ebd. S. 27 Anm. 82; S. 61-66, 76-83. Weber
I, S. 103, bes. 108-1 10, 123, 231-233
27 Ebd. S. 57-528
28 Ebd. S. 124, 132 „Zunächst hat uns die
Betrachtung der alemannisch-fränkischen Zeit bis zu dem für die
Geschichtsschreibung von Kirchzarten entscheidenden Jahr 765
geführt, in welchem sich der Vorhang endgültig hebt und das
Kloster St. Gallen erstmals handelnd auftritt,“
29 „Für diesen ganzen Raum, für die Mark
Zarten, wurde nun planmäßig eine Pfarrkirche errichtet ....
Nichts spricht dagegen, in der Schenkung von 765 einen Beitrag
hierfür zu erkennen... Wir haben vom Namen Kirch-zarten aus
festgestellt, daß eine Art Gründung im Lauf des 8. Jahrhunderts
erfolgt sein muß. Möglicherweise sollte die Schenkung von 765
den Grundstock bilden für die neu zu errichtende Pfarrkirche.
Wir können durchaus annehmen, daß eine solche im Dreisamtal
ebenso wie vielerorts im Breisgau im Zusammenhang mit der
Pfarrorganisarion des 8. Jahrhunderts, die von den Franken
ausging, neu errichtet wurde. Darauf weist vor allem der Name
hin, denn die mit Kirch ... zusammengesetzten Ortsnamen
bezeichnen Gründungen, die ...aus organisatorischen Gründen
geschaffen wurden. ... Dass der HI. Gallus als Kirchenpatron
erscheint, legt die Vermutung nahe, daß St. Gallen schon bei der
Gründung dieser Mittelpunktkirche beteiligt war, wie es
anderwärts im Breisgau ebenfalls seine Hände im Spiel harte.“
Vgl. Weber I, S. 122, 129£, 132, 139, 144, 161, 167. Schärf
2000, S. 98
30 Mangei 2004, S. 75. Vgl. unten bes, S.
29-31
Literaturhinweise Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im
Dreisamtal. Freiburg 2002
Ders.: Friedrich Adler, ein jüdischer Künstler in der Zeit des
Jugendstils 1878-1942, In: Badische Heimat 2/2000, S. 254-258
Ders.: Der Markenhof in Kirchzarten u. seine Synagoge. Ebd. S.
259-267 Bank, Manfred/Schartling, Maria: Alt-Kirchzarten.
Foroband und Bildtexte. Horb 1987, Armbruster, Fritz: Die
Freiburger Talvogtei im Dreisamtal. Diss. Freiburg 1950
Ders.: Die Freiburger Talvogtei im Dreisamtal. Auszug aus der
o.g. Dissertation. In: Merz, Friedr. (Hg.) Vorderösterreich.
Eine geschichtl. Landeskunde, 4. Aufl. Freiburg 2000, S. 223-225 Borst, Arno: Mönche am Bodensee, Sigmaringen 1978
Ders.: Lebensformen im Mittelalter. Wien 1979 Breisgau-Hochschwarzwald. Land vom Rhein über den
Schwarzwald zur Baar, hrsg. vom Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald. Freiburg 1980; zitiert als BrH Brommer, Hermann: Die Bildhauer Hauser in Kirchzarten,
Schlettstadt und Freiburg i.Br. (1611-1842) In: Schau-ins-Land
89 (1971) Teil 1, S. 47-93 und 94/95 (1976/77) Teil II, S.
165-200 Bumiller, Casimir: Historiographische Probleme um die
Grafen von Haigerloch und Wiesneck. In: ZGO 146 (1998), S. 1-34
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen
und Gemeinden, hrsg. von der Landesarchivdirektion BW Bd. VI.
Regierungsbezirk Freiburg. Stuttgart 1982 Dehn, Rolf: Frühe Siedlungen und Kulturen. In: BrH. S.
109-111
Ders.: Marburger Kolloquium 1989 Wolfgang Dehn zum 80.
Geburtstag. Veröffentlichung des Vorgeschichtlichen Seminars,
Marburg, Sonderband 7. Leidorf 1991
Ders.: Tarodunum und Kegelriss. Neues zur Spätlatenezeit im
Breisgau. In: Denkmalpflege in BW 17, 1988, S. 94-97 Dehn, Rolf/ Wagner, H./ Weber, G: Neues zu Tarodunum,
Gemeinde Kirchzarten, Kreis Breisgau Hochschwarzwald. In:
Archäologische Ausgrabungen in BW. 1998, S. 85-88 Fingerlin, Gerhard: Das keltische Oppidum von Tarodunum.
In: Schmid-Kelten, 1983 S. 26-45
Ders.: Merowingerzeitliche Grabfunde aus Tarodunum. Ebd., S.
71-73
Ders.: Römerzeit und frühes Mittelalter. BrH. S. 112-119
Ders.: Der Beitrag der Archäologie zur Frage einer „Romania
submersa“ im mittleren und südlichen Schwarzwald. In: Klei 2009,
S. 13-19
Ders.: Vom Oberrhein zur jungen Donau: Die Straße durch den
südlichen Schwarzwald in keltischer, römischer und
frühmittelalterlicher Zeit. In: Klei 2009 S. 55-72
Ders.: Das Zartener Becken (Dreisamtal) im frühen Mittelalter.
In: Klei 2009 S. 73-76 Fingerlin, Gerhard/Kleiber Wolfgang/Wagner Heiko:
Archäologie und Sprachwissenschaft - Zusammenfassung. In: Klei
2009 S. 163-168 Fischer, Franz: Beiträge zur Kenntnis von Tarodunum. In:
Bad. Fundberichte 22 (1962) S. 37-49 Freiburg im Breisgau, Stadtkreis und Landkreis. Amtliche
Kreisbeschreibung Bd. 1,1+2, hrsg. vom Statist. Landesamt BW in
Verbindung mit der Stadt Freiburg i.Br. und dem Landkreis
Freiburg 1965, zitiert als Amt S Freiburg im Breisgau, Stadtkreis und Landkreis. Amtliche
Kreisbeschreibung. Die Gemeinden des Landkreises, hrsg. von der
Staatl. Archivverwaltung BW in Verbindung mit der Stadt Freiburg
i.Br. und dem Landkreis Freiburg, Bd. II,! (A-K) 1972, Bd. I1,2
(L-Z) 1974, zitiert als Amt S. Fresle, Franz: Die Natur- und Kulturlandschaft des
Zartener Beckens. In: Kiza, S.1-56 Ganter-Ebert, Erika: Alt-Kirchzarten erzählt. Kirchzarten
1965 Gerchow, Jan: Freiburg in den napoleonischen Kriegen. In:
GSF III, 1992, S. 39-43 Göttmann, Steffen: Kath. Kirche u. Nat. Sozialismus im
Dreisamtal. Unveröffentl. Magisterarbeit der Univ. Freiburg
unter Prof. Ulrich Kluge, vgl. Anm. 165 Gothein, Eberhard: Der Breisgau unter Maria Theresia und
Josef II. Neujahrsblätter der Badischen Historischen Kommission
N.F. 10. Heidelberg 1907 Haselier, Günther (Hg.): Kirchzarten.
Geographie-Geschichte-Gegenwart. Festbuch zur
Zwölfhundertjahrfeier, Kirchzarten 1966, zitiert als Kiza Haumann, Heiko/Schadek, Hans (Hg.): Geschichte der Stadt
Freiburg im Breisgau, Bd. I: Von den Anfängen bis zum „Neuen
Stadtrecht“ von 1520. Stuttgart 1996, zitiere als GSF I, Bd. II
Vom Bauernkrieg bis zum Ende der habsburgischen Herrschaft.
Stgr. 1994, zitiert als GSF II, Bd. III: Von der badischen
Herrschaft bis zur Gegenwart. Stuttgart 1992, zitiert als GSF II Heitz, Claudius: Die Revolution von 1848/49 im
Dreisamtal. In: HeiB, S. 297-299
Ders.: Die badische Revolurion von 1848/49 im Dreisamtal. In:
Bekanntmachungen der Gemeinde Kirchzarten, in Folge: 28.1. und
4.2.1999 Herder, Raimund: Wege über den Schwarzwald. In: HeiB, S.
49-62 Hermann, Manfred: Hauser-Gedächtnis. In: Bad. Heimat 52,
1/2. 1972, S. 2-150 Hermann, Manfred/Kern, Franz: Pfarrkirche St. Gallus,
Schnell-Kunstführer. 4. Aufl. Regensburg 1999 Hilger, Wolfgang: Höfe und Gebäude im Kirchspiel Oberried
in früherer Zeit und Beiträge zur Oberrieder Geschichte, hrsg.
von der Kath. Kirchengemeinde. Oberried 2003 Hug, Ernst: St. Märgen, eine Perle im Schwarzwald. St.
Märgen 1991 Hug, Pius: Meine Hirtenbubenjahre 1933-1939. Kirchzarten
1993 Hug, Wolfgang: Geschichte Badens. 2. Aufl. Stuttgart 1998 Huggle, Ursula/ Rödling, Ulrike (Hg): Unsere Heimat
Buchenbach. Vom Kirchspiel zur Gemeinde. Buchenbach 1996,
zitiert als HeiB. Humpert, Johannes: Eine römische Straße durch den
südlichen Schwarzwald. In: Archäologische Nachrichten aus Baden
45, 1991, S. 19-32 Kageneck, Alfred v.: Das Ende der Vorderösterreichischen
Herrschaft im Breisgau: Der Breisgau von 1740-1815. 2 Aufl.
Freiburg 2000 Kalchthaler, Peter: Freiburg und seine Bauten. 3. Aufl.
Freiburg 1994 Kern, Franz: Das Dreisamtal mit seinen Kapellen u.
Wallfahrten. 4. Aufl. Freiburg 1997
Ders.: Der Giersberg. Das Marienheiligrum im Dreisamtal.
Freiburg 1989
Ders.: 150 Jahre Kirchenchor St, Gallus Kirchzarten. Kirchzarten
1990 Kirchzarten. Geographie — Geschichte —- Gegenwart,
Festbuch zur Zwölfhundertjahrfeier im Auftrag der Gemeinde.
(Hg.): Haselier, Günther. Kirchzarten 1966; zitiert als Kiza Kleiber, Wolfgang (Hg): Tarodunum/Zarten —
Brigobannis/Hüfingen. Kelten, Galloromanen und frühe Alemannen
im Schwarzwald in interdisziplinärer Sicht. Stuttgart 2009.
Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse.
Jahrgang 2009, Nr. 4. zit. als Klei 2009.
Ders.: Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Mittleren
Schwarzwalds im Spiegel deutscher Sprachrelikte, In: Klei 2009,
S. 106-160 Klein, Bernhard: Brand und Wiederaufbau der Dorfmitte von
Kirchzarten bei Freiburg i. Br. 1807- 1813. In: Stadt und
Geschichte. Neue Reihe d. Stadtarchivs Freiburg i. Br., Heft 11
(1987) Kraus, Joh. A.: Bruno, der Gründer des Klosters St.
Märgen. In: Schau-ins-land 82/1964, S. 116-121 Krummer-Schroth, Ingeborg: Johann Christian Wentzinger.
Freiburg 1987 Küster, Jürgen: Das Narrenfest der Höllenzunft. Vom
Karneval zur Vereinsfasnet in Kirchzarten 1935-1985. Remscheid
1985 Mangei, Bernhard: Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche
und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. Untersuchungen zur
Geschichte des Zartener Beckens von der merowingischen bis zur
salischen Zeit. Diss. phil. Frbg. i. Br. 2004 (URL:
herp://freidok.ub.uni-freiburg.de/vollsexte/1295/)
Ders.: Zarten, In: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau 1,2
Nördl. Teil L-Z, Ostfildern 2006, hrsg. von Alfons Zertler und
Thomas Zotz, S. 535-538 Maurer, Bernhard: Die Johanniter im Breisgau. Freiburg
1978 Metz, Friedrich {Hg.): Vorderösterreich. Eine geschichtl.
Landeskunde. 4. Aufl. Frbg. 2000 Moser, Dietz-Rüdiger: Nationalsozialistische
Fastnachtsdeutung, Die Bestreitung der Christlichkeit des
Fastnachtsfestes als zeitgeschichtliches Phänomen. In:
Zeitschrift für Volkskunde 79 (1983) Motsch, Karl: Geschichtlicher Gang durch das Dorf Zarten,
In: Alemannische Heimat Nr. 14, 1936, Heimatgeschichtliche
Beilage der Tagespost
Ders.: Die Geschichte des Markenhofs. In: Alemannische Heimat
Nr. 5, 1937 Nierhaus, Rolf: Römische Straßenverbindungen durch den
Schwarzwald. In: Badische Fundberichte 23 (1967) S. 117-157
Ders.: Zu den topographischen Angaben in der „Geographie“ des
Klaudios Prolemaios über das heutige Süddeutschland. In:
Fundberichte BW 6, 1981, S. 475-500
Ders.: Zur Literarischen Überlieferung des Oppidums Tarodunum.
In: Schmid-Kelten, S. 45-69 Ottnad, Bernd: Die politische Geschichte von den Anfängen
bis zur Gegenwart. In: BrH S. 119-133 Pölzl, Johanna: Spuren von gestern. Kirchzartener
Persönlichkeiten. Kirchzarten 2010
Dies.: Ein Dorf verändert sich. In: Kirchzarten wie es war,
hrsg. von Maria Schattling und Christof Gremm. Kirchzarten 2001,
S. 16-29 Quarthal, Franz/Wieland, Georg: Die Behördenorganisation
Vorderösterreichs von 1753- 1805. Bühl 1977 Rösch, Joseph: Freiburger Adresskalender für das Jahr
1851. Stadtarchiv Freiburg Rösener, Werner: Art. „Fronhof“. In: Lexikon des
Mittelalters. Studienausgabe, Bd. IV, 1999 Ruhl, Klaus-Jörg: Heimat im Bild. Kirchzarten. Ein
Streifzug durch Geschichte und Gegenwart, Freiburg 1985 Saur, Jakob: Aus der Geschichte der Pfarrei und der
Pfarrkirche in Kirchzarten. In: Alemannische Heimat Nr. 8, 1936,
Heimargeschichtliche Beilage der Tagespost Schaab, Meinrad: Beiträge zur Siedlungs- und
Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes. Veröffentlichungen der
Kommission für geschichtliche Landeskunde in BW. Reihe B, Bd.
156. Stuttgart 2003, S. 71-112 Schaal, Reinhold: Brennholzversorgung von Festung und
Stadt Freiburg durch das- Kloster Oberried im 18. Jh. Freiburg
1989 Schadek, Hans: „Der Start Freyburg zugehörige Fleckhen
und Dörtfer“. Das Territorium der Stadt bis zur Auflösung 1807.
In: GSF II 1994, S. 237-251 Schadek, Hans / Zotz, Thomas (Hg.): Freiburg 1091-1120.
Neue Forschungen zu den Anfängen der Stadt. Sigmaringen 1995,
(Archäologie und Geschichte 7) S. 70-75ff Schärf, Harımann M.: Die Architektur-Geschichte der
Talvogtei. In: Leusch, Frank T./
Schärf,H. / Stelzle-Hüglin, S./Fingerlin, Ilse: Die
Kirchzartener Talvogtei. Lindenberg 2000 Schattling, Maria/Gremm, Christof: Kirchzarten wie es
war. Kirchzarten 2001 Schilli, Hermann: Das Schwarzwaldhaus. Stuttgart 1964
Ders.: Schwarzwaldhäuser. Karlsruhe 1971 Schmid, Adolf. Ebnet im Dreisamtal. Freiburg 1999 Schrnid, Karl (Hg): Kelten und Alemannen im Dreisamtal.
Beiträge zur Geschichte des Zartener Beckens. Veröffentlichungen
des Alemannischen Instituts, Bd. 49. Bühl 1983, zit. als
Schmid-Kelten
Ders.: Die Burg Wiesneck und die Eroberung des Breisgaus durch
Berthold im Jahre 1079. Li: Schmid-Kelten, S. 115-139 Schneider, Hans K./Röhrl , Fritz: Zauberisches
Dreisamtal. Freiburg 1983 Scott, Tom: Die Stadt und ihr Umland. In: GSF I I996, S.
237-2;2
Ders.: Stadt und der Bauernkrieg. GSF II 1991, S. 41-52 Steinhart, Axel: Das Höllental. Freiburg 1987 Steuer, Heiko: Archäologie und Geschichte des Burgbergs.
GSF I 1996, S. 303-319 Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der
bildenden Künste. München 1992 Ulbrich, Claudia: Leibherrschaft am Oberrhein
(Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 58).
Göttingen 1979 Unsere Heimat Buchenbach. Vom Kirchspiel zur Gemeinde,
hrsg. von Huggle, Ursula/ Rödling, Ulrike. Buchenbach 1996,
zitiert als HeiB. Wagner, Heiko: Kirchzarten und Ötigheim - zwei neue
keltische Siedlungen am Oberrhein. Ortenau 70 S. 68-83
Ders.: Ur- und frühgeschichtliche Funde im Dreisamtal. In:
HeiB, S. 15-20
Ders.: latènezeitliche Siedlung Zarten (Tarodunum) Besiedlung
des Zartener Beckens. In: Germania 79 (2001), S. 1-20
Ders.: Oberrhein. Theiss Burgenführer. Sturtgart 2003
Ders.: Tarodunum und das Zartener Becken in der keltischen
(Latènezeit) und der Römerzeit. Klei 2009,S.21-54
Ders.: Die keltische Großsiedlung Tarodunum Dreisamtal. Berichte
der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg i.Br. 99. Freiburg
2009, S. 175_194 Wappenbuch d. LK Breisgau-Hochschwarzwald. Bearb. von
Herwig John, Stuttgart 1994
'Weber, Gabriele. Neues Befestigung des Oppidiums
Tarodunum, Gemeinde Kirchzarten. In: Fundberichte BW Bd. 14
S.273-288 Weber, Max: Die Kirchzartener Geschichte. Haselier,
Günther Kirchzarten. Geographie - Geschichte - Gegenwart.
Kirchzarten 1966. zitiert als Weber
Ders.: Geschichte der Pfarrei. Nachtragsband. In: Haselier,
Günther Kirchzarten. Geographie - Geschichte - Gegenwart.
Kirchzarten 1967 zitiert als Weber II Weber, Peter Johannes: Rechtsgeschichte des Dreisamtales.
Die Zeit der Johanniter in Kirchzarten (1297 -1805).
Alemannisches Jahrbuch 1993 / 94, S. 71-102
Ders.: Das Vorzeichen der Pfarrkirche St.Gallus in Kirchzarten.
In: Forschungen zur Rechtsarchäologie und Rechtlichen
Volkskunde, Bd.17, Zürich 1997, S. 141-157 Wellmer, Martin. Der vorderösterreichische Breisgau.
In:Metz, Friedrich (Hg). Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde.. 4. Auflage Freiburg 2000, S. 167-200 Willmann, Karl: Römer, Alemannen u. Franken. In: HeiB, S.
2l-26 Wunder, Bernd. Die bad. Beamtenschaft zwischen Rheinbund
u. Reichsgründung (1806-1871). Dienstrecht, Pension,
Ausbildung, Karriere, soziales Profil und politische Haltung.
Stuttgart 1998 Zettler, AIfons/ Zotz, Thomas (Hg.): Die Burgen im
mittelalterlichen Breisgau. Bd. I,1 Nördlicher Breisgau Halbband
A-K. Ostfildern 2003, Bd. I,2: Nördlicher Breisgau Halbband L-Z.
2006. Zotz, Thomas; Siedlung und Herrschaft im Raum Freiburg am
Ausgang des 11. Jh. In: Freiburg 1091-1120: Neue Forschungen zu
den Anfängen der Stadt.. hrsg. von Hans Schadek. Sigmaringen
1995 (Archäologie und Geschichte 7), S. 49-78
Ders.: St.Gallen im Breisgau. Die Beziehungen des Klosters zu
einer Fernzone seiner Herrschaft. In: Alemannisches
Jahrbuch2001/2002, S. 9-22
Ders.: Der Südwesten im 8. Jh. Zur Raumordnung und Geschichte
einer Randzone des Frankenreiches. In: Der Südwesten im 8. Jh.
aus historischer und archäologischer Sicht. hrsg. von Hans
Ulrich Nuber. Ostfildern 2004, S. 13-30