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Tarodunum
Die Landschaft des Zartener Beckens
aus:
JOHANNA PÖLZL
WIE DIE KIRCHE INS DORF KAM
KLEINE ORTSGSCHICHTE KIRCHZARTENS
Dreisam Druck 2011


Vor 50 Millionen Jahren wurden der Schwarzwald und die Vogesen im Zusammenhang mit der Faltung der Alpen hochgeschoben. Zwischen ihnen bildete sich der Rheingraben, der mit Ablagerungen aus Meeren mit einer bis zu 20 m dicken Schicht aufgeschottert wurde.

Vom Rheintal steigt das Landschaftsrelief am Oberrhein von Westen nach Osten über die Vorbergzone auf die Schwarzwaldhöhen an und ist von Flusstälern durchzogen. Vom Süden bis zur Dreisam dehnt sich der Süd- oder Hochschwarzwald mit tiefen Taleinschnitten aus. Weiter nach Norden bis zur Kinzig erstreckt sich bis Offenburg der Mittlere Schwarzwald, daran schließt sich zwischen Karlsruhe und Pforzheim der Nordschwarzwald an. 

Nach Osten hin flacht sich die Landschaft von der Höhe des Schwarzwaldkamms her relativ allmählich ab. Zum Oberrheingraben hin fallen die Berge dagegen steil ab. Deshalb sind Ausbuchtungen am Rande des Massivs, die von Westen her sich in das Gebirge hineingraben, für den Zugang zu den Höhen und die Überwindung des Gebirges seit alters her  von Interesse. 

Zu diesen Ausbuchtungen gehört neben dem Kinzigtal das Dreisambecken, das sich vom Westrand des Schwarzwaldes her etwa 12 km lang und in der Mitte sehr breit in das Gebirge vordrängt. Hier liegt Kirchzarten. Im 19. Jahrhundert hat sich für diese Landschaft die Bezeichnung Dreisamtal durchgesetzt. Seit dem Spätmittelalter hieß dieses Tal „Zartener bzw. Kirchzartener Tal. „Tal“ ist jedoch ein irreführender Begriff, denn die Talsohle wurde nicht durch Flüsse ausgewaschen, sondern ist eine Einsenkung. Sie ist eine Art Trennfuge, die sich in West-Ost-Richtung zwischen dem Südlichen und Mittleren Schwarzwald quer zum Nord- Südgraben des Oberrheins hinzieht und gehört zum so genannten „Bonndorfer Graben“. Diese Einsenkung erstreckt sich vom Kaiserstuhl bis zum Hegau. Der Geograph bevorzugt für diese Landschaft den Begriff „Zartener Becken“1 - Die Beschaffenheit des Bodens unter der Oberfläche im Zartener Becken besteht aus einer 40 m dicken Schicht aus Schwarzwaldschotter, hauptsächlich Gneisen. Aus diesem Gestein sind auch die Berge ringsum. Der wasserundurchlässige Gneis gehört wie der Granit zum Grundgebirge und setzt sich aus Mineralien wie Feldspat, Quarz und Glimmer zusammen. Nach der Erstarrung der Granitmasse strömten Dämpfe und Gase in den Granit und die umgebende Gneishülle. Bei der Erkaltung entstanden Mineral- und Erzgänge: Silber, Bleiglanz, Zinkblende, die im Schauinslandmassiv, dem „Erzkasten“, jahrhundertelang abgebaut wurden. In Kappel, einem heutigen östlichen Ortsteil von Freiburg, wurde der Bergbau erst 1954 eingestellt. 

Vom Rheintal aus gesehen kann man die Form dieses Beckens mit einer aufliegenden linken Hand vergleichen, wobei der Daumen nach Süden Richtung Oberried und der kleine Finger ins Ibental zeigen. Insgesamt weitet sich das Becken in sieben Täler. Das „Handgelenk“, die engste Stelle, ist mit 750 m Breite am Talausgang zwischen Schlossberg und Brombergkopf zu erkennen. In Kirchzarten misst das Tal zwischen Stegen im Norden und Giersberg im Süden vier Kilometer. Von Freiburg her steigt das Tal stetig an. Der Wiehrebahnhof liegt auf 282 m Höhe, der von Kirchzarten auf 392 m, etwa auf der Höhe des Münsterturms, der Bahnhof Himmelreich gegen Ende des Beckens liegt auf 452 m. Das bedeutet insgesamt 170. m Höhenunterschied auf ca. 10 km Schienenstrecke. Himmelreich und Giersberg liegen etwa auf der Höhe des Freiburger Schlossbergs.2 

Das Zartener Becken gehört historisch zum Breisgau. Dieser wird geographisch umgeben von dem Flüsschen Bleiche im Norden, dann im Uhrzeigersinn von den Höhen Thurner, Feldberg, Notschrei und Belchen, dem Münstertal, der Staufener Bucht und vom Rhein. Im frühen und hohen Mittelalter reichte er sogar noch an den westlichen Hochrhein.

Vorgeschichte und keltische Spuren 

Spuren von Menschen finden sich in der südlichen Oberrheinebene seit mehr als 100.000 Jahren. Seit der Mittleren Steinzeit (ca. 10.000 - 5.500 v. Chr.) zogen Jäger und Sammler über die Schotterterrassen, die sich entlang der Dreisam im Zartener Becken abgelagert haben. Spuren ihrer Lebensweise lassen sich z.B. durch Funde von Feuersteinen nachweisen. Aus der Jungsteinzeit (5.500-2.000 v. Chr.), als die Menschen sesshaft wurden, und aus der Bronzezeit (ca. 2.000-800 v. Chr.) sind Funde bei uns selten. Aber wir erfahren etwas über die Mittel- und Spätlatènezeit (2./1. Jh. v. Chr.), als Mitteleuropa von Frankreich bis nach Tschechien von Kelten besiedelt war, und über die Herkunft des Ortsnamens „Zarten“.3 

Der griechische Geograph und wichtigste Vertreter des geozentrischen \Weltbildes in der Antike, Klaudios Ptolemaios (+ ca. 160 n. Chr. in Alexandrien), nannte unter den 8000 Orten der damals bekannten Welt, die er in seiner „Geographie“ aufführte, eine „Polis“ Taródounon. Er lokalisierte sie im Koordinatensystem mit 47°50° so genau, dass die geographische Breite bei einer leichten Korrektur um 8 Bogenminuten, also 47°58° auf das Zartener Becken zutrifft. Um 1815 hat der damals an der Jenaer Universität Lehrende Naturforscher Lorenz Oken den geographischen und der Freiburger Archivar Ernst Julius Leichtlen 1818 den sprachlichen Zusammenhang von „Taródunum“ zu „Zarduna/Zarten“ aufgezeigt. Gemäß den sprachlichen Gesetzmäßigkeiten der Altdeutschen Lautverschiebung (um 500 n. Chr.) wurden „t“ zu „z“: z.B. „tegula" -> Ziegel; -„dunum“ zu „ten“: z.B. „Combodunum“ > Kempten. So wurde lat. Tarodunum — Zarten und wurde „entdeckt“, bevor die Archäologen  überhaupt etwas gefunden hatten.4

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen Forscher auf die Suche nach der bisher nur in Theorie angenommenen Siedlung, die Ptolemaios „Polis“ oder lateinisch „Oppidum“ nannte, was soviel wie „befestigte Stadt, Burg“ oder auch „offene Stadt“ bedeuten konnte.5 Tatsächlich wurde auf der Schotterterrasse zwischen Wagensteigbach und Rotbach eine ca. 190 ha große keltische Befestigungsanlage gefunden. Die bis 15 m hohe Böschung geht fast unmittelbar in eine Mauer über, aus großformatigem, groben Gestein, einer Variante des von Cäsar beschriebenen „murus gallicus“. Nach der Innenseite war die  befestigtes Holzrahmenwerk gestützt und durch Erdanschüttung versteift. Im südlichen Bereich, parallel zur ehemaligen B-31, ist diese Anlage im allerdings überwachsenen Gelände heute noch gut als Erdwall auszumachen. Im Osten wurde das dort ebene Gelände etwa auf der Höhe des Gasthauses „Schlüssel“ durch einen Graben abgegrenzt, der 700 m lang Richtung Süden verläuft. Er wurde im Volksmund „Heidengraben“ genannt. Seine 12 m Breite und 4 m Tiefe hat man erst vor rund 100 Jahren aufgefüllt bzw. den Wall abgetragen. Reste eines Tores wurden gefunden, aber Spuren von Besiedlung konnte die archäologische Suche in dieser weitläufigen Wallanlage bis heute nur wenige ausmachen. Warum die großräumige Befestigungsanlage unvollendet geblieben ist und, wie es scheint, nicht besiedelt wurde, ist bis jetzt ungeklärt. Die Römer waren mit Sicherheit nicht der Grund für die Auflassung des Festungsbaus. Eher könnten Störungen des Handelssystems oder das Eindringen von germanischen Vorboten der Völkerwanderung vermutet werden. 

Heute ist das Gelände, in dessen Mitte die Birkenhofsiedlung liegt, durch  Hinweisschilder markiert. Auf einem Erkundungspfad, am Gasthaus Schlüssel vorbei, kann man es umwandern. 

Auf diese Anlage übertrug man den Ortsnamen „Tarodunum“, auf den ja die Koordinaten von Ptolemaios ziemlich genau zutrafen. Aber wie ist der Zusammenhang mit den verschiedenen Zarten-Orten zu erklären, die sich alle in ziemlicher Entfernung von dieser keltischen Anlage befinden? Bis noch vor wenigen Jahren wurde die 'Theorie vertreten, dass der Name „Zarten“ sich als nur geographischer Begriff zunächst auf die gesamte Landschaft bezogen und dann sich auf einen „Kleinraum“ in der Nähe Tarodunums eingeengt habe, um im Laufe einer dichter werdenden Besiedlung sich auf drei Orte aufzugliedern, die Träger dieses Namens wurden: Zarten, Mettenzarten und Kirchzarten. Dabei habe sich Kirchzarten im Zuge von Bevölkerungswachstum als Schwerpunkt entwickelt; das in der „Mitte“ liegende „Metten“zarten sei eingegangen.

Die Großsiedlung im Rotacker 

Seit 1987 hat sich für diese Sicht der Dinge eine völlig neue Situation ergeben. Im Zusammenhang mit dem Bau der neuen B-31-Trasse konnte (durch den Archäologen Heiko Wagner, damals in Freiburg-Kappel wohnhaft, am westlichen Ortsausgang unmittelbar neben Zarten eine latènezeitliche (2./1. Jh. v. Chr.) Großsiedlung nachgewiesen werden. In einem 12 ha großen Gelände im Gewann Rotacker kamen zahlreiche neue und verschiedenartige Bodenfunde ans Tageslicht: Gold-, Silber- und Potinmünzen, letztere aus einer zinn- und bleireichen Bronzelegierung, außerordentlich kunstvolles Glas, Keramikscherben und Eisenschlacken; römische Weinamphoren aus Mittelitalien mussten von weither importiert worden sein; für die Graphittonware musste man den seltenen Graphit aus Passau oder Mähren beziehen; die Funde von Bernstein verweisen an die Ostsee; Goldschmelzprodukte stammten wohl aus eigener Münzprägung vor Ort.7  Alle diese Funde lassen auf weitreichende Verbindungen schließen, auf Handwerk und Handel und auf eine große keltische, unbefestigte städtische Siedlung aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.

Damit ist das lange gesuchte Tarodunum endlich gefunden und zwar als eine Großsiedlung, die für 1000 bis 3000 Menschen Platz bot.8 

Sie lag hier — wie man seit einiger Zeit weiß - an einer verkehrsmäßig außer- ordentlich günstigen Stelle zwischen dem Rhein und der Verbindung über den Schwarzwald zur Donau. 

Diese West-Ostverbindung hatte die Forschung lange ‚unterschätzt bzw. deren Existenz förmlich ausgeschlossen. Erst seit rund 20 Jahren werden die Verkehrswege durch das Zartener Becken näher erforscht als Verbindungsstück zum großen Handelsweg. Dieser führte schon seit der späten Hallstattzeit (7.-5. Jh. v. Chr.) vom Rhönetal aufwärts über die Burgundische Pforte, Breisach, das Zartener Becken, über das Wagensteigtal zum Thurner, nördlich an Neustadt vorbei über  Dittishausen nach Hüfingen und dann zur Heuneburg bei Herbertingen  an die obere Donau.9 

Diese Siedlung im Rotacker bei Zarten, auf die seither die Ortsbezeichnung „Tarodunum“ bezogen wird, wurde um 80 v. Chr. aufgegeben. Über die Ursachen des Niedergangs dieser Polis wissen wir nichts. Waren es äußere Bedrohungen oder innere Konflikte? Waren es Veränderungen (der Handelswege? Wir wissen auch nichts über den Namen der Bewohner, da sich keine weiteren schriftli
chen Zeugnisse finden

Auch andere keltische Großsiedlungen rechts des Oberrheins wurden um diese Zeit aufgegeben, einige in kleinerem Ausmaß später in der Nähe wieder aufgebaut. Obwohl die Oberrheinregion zwischen 200-100 v. Chr. ein blühender keltischer Wirtschaftsraum war, erwähnte Ptolemaios, der sich wohl auf ältere römische Straßenkarten stützen konnte, 200 Jahre später nur „Tarodunum“. 

„Tarodunum ist der einzige latènezeitliche Fundplatz im rechtsrheinischen Gebiet, dessen keltischer Ortsname unumstritten bestimmt werden kann und der darüber hinaus noch bis heute erhalten ist.“10 „Die Gesamtheit der Funde zeigt, weshalb Tarodunum für einen griechischen Geographen so wichtig war, dass er es in seiner Liste aufführte ... Darüber hinaus müssen wir in Tarodunum ein politisches Zentrum sehen, den Zentralort eines keltischen Stammes oder Teilstammes, der den Breisgau bewohnte. Nach dem  bisherigen Forschungsstand war Tarodunum eine der größten Siedlungen in Südwestdeutschland.“11

Im Gefolge der Eroberung Galliens durch Cäsar (58-51 v. Chr.) wurden die rechtsrheinischen Gebiete in das Römische Reich eingegliedert und der Obergermanische Limes gebaut (Ende 1. Jh. n. Chr.). Legionslager und Kastelle sicherten die Grenze. Im Gebiet zwischen Rhein und Limes fühlten sich die Römer über zwei Jahrhunderte lang sicher. Für ihre Verbindung zu den Legionslagern am Rhein und der Grenze östlich des Schwarzwaldes war die Straßenführung durch das Dreisamtal von großer Bedeutung, auch wenn die Römer weitere Straßen bauten, z.B. durch das Kinzigtal. Vom Zartener Becken führten mehrere Aufstiegsmöglichkeiten hinauf zum Schwarzwald. Man vermutet mittlerweile ein ganzes „Bündel“ von möglichen Zugängen auf die Höhen,12 von denen wohl nicht alle schon in der Römerzeit begangen waren. Offenbar Reste einer Römerstraße sind 1936 auf dem Gelände des Brandenburger Hofs freigelegt worden, wo sich auch eine komfortable steinerne „Villa rustica“ oder vielleicht eher eine Straßenstation befand, ausgestattet mit „Hypocaust‘, einem raffınierten römischen Heizungssystem. 

Um 260 n. Chr. gaben die Römer den Obergermanisch-Rätischen Limes als Grenze auf. Sie zogen sich hinter Rhein, Iller und Donau zurück und überließen das Gebiet den einwandernden Germanen. Dieses wurde eine Art militärisches Vorgelände, in dem Germanen siedelten und zum Teil im römischen Heer dienten. Die Grenzzone entlang des Rheins wurde noch bis etwa 400 n. Chr. vom römischen Militär gesichert.

Das Dreisamtal galt lange in der Forschung als spärlich besiedelt und dann in der Spätantike als Rückzugsgebiet der Galloromanen, die sich vor dem Einfall der Germanen in diese eher abseits liegende Landschaft geflüchtet hätten.13 Man ging davon aus, dass die Ebenen und die Ränder, nicht aber die abgelegenen Täler des als unzugänglich und „unwirtlich“ betrachteten Schwarzwalds bevorzugt besiedelt wurden. Die höheren Lagen im Schwarzwald sind ja tatsächlich erst im Hochmittelalter durch Rodung allmählich erschlossen worden. Aber im Dreisambecken lagen die Dinge anders. Durch das Zusammenwirken verschiedener Disziplinen wie Archäologie, Sprachwissenschaft, Geobotanik und Landschaftsökologie wurden in den letzten beiden Jahrzehnten neue Erkenntnisse über die Besiedlung des Zartener Beckens gewonnen. Dabei zeigte sich, dass entgegen früheren Vorstellungen dieser Raum seit der Spätlatenezeit relativ dicht besiedelt war und daher als „Altsiedelland“ zu gelten hat. Nach dem Niedergang von Tarodunum waren sicher einige Kelten vor Ort geblieben. Römische Siedler kamen nun hinzu, wenn die Gegend auch nicht  mehr so dicht besiedelt war wie zuvor. 

Die keltische und später mit den Römern vermischte „gallorömische“ Bevölkerung hat die Völkerwanderungszeit vor Ort überdauert, was mit ciner Vielzahl von Bodenfunden durch die archäologische Forschung der letzten 25 Jahre gestützt wird. Für die Römerzeit hat man bisher über 30 Gehöfte gefunden, allerdings kein größeres Zentrum. Heiko Wagner rechnet mit etwa 300-800 Galloromanen zu dieser Zeit.14 Die Menschen sprachen noch im 7./8. Jahrhundert Romanisch. Zahlreiche keltische Flur-, Berg- und Gewässernamen, darunter „Dreisam“ (von kelt. Iragisama/Trigisama/Tragisima = die sehr schnell Fließende), untermau- ern diese Vermutung. „Die vorrömische und römische Namensüberlieferung über einen Zeitraum von 400 Jahren kann nur mit dem Vorhandensein einer nicht zu geringen romanischen Restbevölkerung erklärt werden.15 Zu diesen tradierten keltischen Bezeichnungen gehört auch der Name der Polis  „Tarodunum“, was soviel wie „Burg/Stadt des Taros“ bedeutet.16

Von Tarodunum zu Zarten und zur Mark 

Dank der Straßenverbindungen, die in der Römerzeit noch ausgebaut und im Frühmittelalter ebenfalls genutzt wurden, war das Zartener Becken also ein durch die Jahrhunderte ohne Unterbrechung besiedelter Raum. Allerdings fehlen bis ins 8. Jahrhundert von den eingewanderten Alemannen bis auf ganz wenige Ausnahmen Siedlungsspuren.17 Es gibt auch keine Orte auf -ingen- und -heim, an denen man die alemannische Landnahme für das 4. und vor allem das 5. und 6. Jahrhundert ablesen könnte.18 Daraus wurde geschlossen, die alemannische Besiedelung sei relativ spät geschehen. Aber spätestens um 600 n. Chr. müssen Galloromanen Menschen germanischer Zunge in direktem Sprach- und Siedlungskontakt den  Namen Tarodunum übermittelt haben,19 denn diese formten ihn dann  entsprechend den Gesetzen ihrer Sprache zu „Zarten“ um.

„Da der Name für diesen Ort kontinuierlich weitergegeben wurde, ist davon auszugehen, dass der zentral gelegene Ort selbst kontinuierlich besiedelt wurde, zumal dort die günstigsten Anbaubedingungen und die Nähe zur frühgeschichtlichen Straßenführung entlang der Dreisam günstige Siedlungsfaktoren darstellten. Wahrscheinlich hat der Ort aufgrund dieser Vorzüge und der an- zunehmenden Tradition auch die übergeordnete soziale Bedeutung innerhalb der Siedlungskammer weiterhin behalten, die für frühere Zeit aus dem dominanten Namen „Tarodunum“ spricht. ”20

Die Alemannen wurden um 500 vom Frankenkönig Chlodwig be- siegt und rechtsrheinisch bis südlich des Flusses Oos bei Baden-Baden zurückgedrängt, wo heute etwa die Sprachgrenze des Alemannischen zum Fränkischen hin verläuft. Seither übten die Franken eine Art Oberherrschaft über sie aus. Die Alemannen lebten unter Herzögen und teilten den von ihnen beherrschten Raum in Gaue auf. Der Name „Breisgau“ ist bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts belegt. 

Endgültig wurde der alemannische Widerstand 746 (bei Cannstatt) durch  die Franken gebrochen, was das Ende auch des (älteren) alemannischen Herzogtums bedeutete. Mit dem Aufstieg der Karolinger (Karl Martell  18  1741, Pippin d. J. 1768, Karl d. Gr. 7814) wurde das Fränkische Reich straffer organisiert. Die Alemannen und ihr Siedlungsraum wurden in den Reichsverband eingegliedert. 

Im Breisgau wurde anstelle der Gaue wie überall im Frankenreich die Grafschaftsverfassung eingeführt. Für den Breisgau ernannte König Pippin 758 den aus dem Hochadel stammenden Franken Cancor zum Grafen. Sein Verwaltungsgebiet reichte vom Fluss Bleiche im Norden bis zum Rheinknie bei Basel und zum Fluss Alb im Südosten. Den Franken wurde Land entlang wichtiger Straßen zugewiesen, deren Kontrolle ein Machtmittel war. /u diesen Straßen gehörte sicherlich auch die Verkehrsverbindung durch las Zartener Becken als einer wichtigen Verbindung zwischen Rhein und Donau über den Schwarzwald, zumal es „schwarzwaldübergreifenden Adelsbesitz“ während der ganzen Karolingerzeit gegeben hat.21 Eine wichtige Klammer für das Zusammenwachsen der beiden Volksstämme waren der gemeinsame christliche Glaube und der ausgedehnte Grundbesitz königstreuer Klöster.22 

In römischer Zeit bis Mitte des 3. Jh. hatte das Zartener Becken vermut- lich eine Verwaltungseinheit dargestellt. Zarten grenzt in unmittelbarer Nachbarschaft an den Siedlungsplatz „Tarodunum“ und ist sprachlich ılaraus hervorgegangen. Es könnte sein, dass bei der Landnahme der Alemannen dieser Ort und seine Umgebung in Erinnerung an die rö- mische Einteilung noch eine irgendwie organisierte Größe war.23 Dieses Gebiet nahmen später vermutlich die fränkischen Könige in Besitz — dem König gehörte grundsätzlich alles ungenutzte Land -—, denn auch für die fränkische Zeit (6. bis Anfang 10. Jahrhundert) kann man davon ausgehen, dass dieses Gebiet einen geschlossenen Herrschafts- und Rechtsbezirk darstellte. Der in den Quellen benutzte Begriff „Zartener Mark“ für ein Gebiet, das von Ebnet über das Dreisambecken nach Eschbach bis zu den umgebenden Höhen reichte, erlaubt diesen Schluss. 

Auch die später historisch zu fassende Organisation einer Großpfarrei,  die das gesamte Zartener Becken umfasste, lässt auf ein ehemals geschlossenes Herrschaftsgebiet schließen. Vielleicht war dieses Gebiet  19 auch vom König bereits weiter vergebenes Amtsgut eines Grafen, an dem Adlige Anteil hatten. Dieses wird urkundlich greifbar, z.B. wenn Adlige in diesem Gebiet Besitz erhielten oder auf andere übertrugen. Der oberste Herrschaftsträger, der König oder Graf, ist allerdings in den  Quellen nicht fassbar.24 

Dieser Raum besaß in Anlehnung an die Bedeutung des alten Tarodunum an verkehrsgünstiger Stelle vermutlich ein Herrschaftszentrum in Zarten, dessen Existenz und Bedeutung bis zum Hochmittelalter neuerdings Bernhard Mangei in einer Dissertation eingehend untersucht hat.25 Diese jüngsten Ergebnisse der Forschung revidieren manche bisherigen Vorstellungen über den Ursprung von Kirchzarten. An ihnen orientieren sich die vorliegenden Ausführungen. 

Die ältesten uns bekannten Quellen beziehen sich allein auf diesen Ort Zarten. Ein bisher vermutetes „Mettenzarten“, das als untergegangener Ort galt, ist wohl eine sprachliche Fehldeutung und hat nicht existiert. Es steht für „Zarten“ und weist sogar förmlich auf die Mittelpunktfunktion hin.26 „Hinterzarten“ ist nach dem „Zarta”-Bach benannt und lag jenseits der Mark. Der Name führte den von Osten her Reisenden so- zusagen den Bach entlang zum Hauptort Zarten und unterstreicht damit dessen Bedeutung, nach dem die gesamte Mark benannt wurde. „Kirchzarten“ tritt erst viel später in die Geschichte und löst Zarten in seiner Mittelpunktfunktion im Dreisambecken ab. 

Damit erscheint der Anfang der Ortsgeschichte von Kirchzarten in einem neuen Licht und in Gegensatz zur Ortschronik von vor 45 Jahren.27 Darin wurde „villa Zarduna“ in der Schenkung von 765, mit „Kirchzarten“ gleichgesetzt, was die Quelleninterpretation irreführt. Dort heißt es: „...das Ereignis von 765, das wir als Gründung Kirchzartens ansehen ..."28 Zudem wird für die Kirche St. Gallus eine gezielte Planung durch das Kloster St. Gallen im 8. Jahrhundert vorausgesetzt, unterstützt durch die Schenkung eines Dinghofes.29 Orts- und Kirchengründung im 8. Jh. sind aus den vorliegenden Quellen für die besagte Zeit nicht überzeugend nachweisbar, sondern geschahen in späterer Zeit.30

Anmerkungen

1    Mangei 2004, S. 90: „Zartunatal“ (1293), „Kiltzarter tal” (1344)
2    Fresle 1966: Die Natur- und Kulturlandschaft des Zartener Beckens. In: Kiza S. 1-23
3    Wagner 2009 Großsiedlung, S. 175-194. La-Tène-Zeit nach einem Fundort am Neuenburger See in der Schweiz
4    Fischer 1962, S. 45-47. Weber I, S. 65f. Nierhaus 1983, S. 48. Oken harte rund 10 Jahre zuvor in Freiburg sein Medizinstudium absolviert.
5    Nierhaus ebd. S. 50-61. Wagner 2009, Großsiedlung, S. 181. „Polis“ ist hier nicht mit einem Begriff wie „Polis Athen“ = Stadtstaat, gleichzusetzen. Vgl. Fingerlin 1983, S. 28-30; „Zunächst ist eine „Stadt“ der Ort, an dem politische Macht ausgeübt wird. Hier lebt, zumindest teilweise, die politisch dominierende Schicht .... Gleichzeitig liegt hier das kultische Zentrum des zugeordneten Raumes. .. ‚Neben dem politischen und religiösen steht der ökonomische Faktor. In der Stadt konzentriert sich die handwerkliche Versorgung. ...Vor allem die Handelsbeziehungen zum mediterranen Süden werden in diesem Milieu zum prägenden Element. In diesen Zusammenhang gehört ...das Geld, die eigene Münzprägung, Grundlage zunächst des örtlichen und regionalen Marktes, dann auch der weiterreichenden Handelsbeziehungen, zugleich Ausdruck der politischen und wirtschaftlichen Selbständigkeit.“
6    Weber I, S. 64-139, bes. S. 103-110, 122f. Mangei 2004, S. 71-79, 83, 207
7    Ein Teil der Funde ist in einer Dauerausstellung in der Vitrine im 2. OG der Talvogtei zu besichtigen.
8    Dehn, R. 1998, S. 113-115. Ders. 1988, S. 94-97. Ders. Marburger Kolloquium 1989, S. 89-95. Weber, Gabriele 1989, S. 273-288. Willmann 1996, S. 21-26. Mangei 2004, S. 24 ff, 44-51, 206. Fingerlin 2009 Oberrhein, S. 55-72. Wagner 1990, S. 68ff. Ders. 1996, S. 15-19, Ders 2001, S. 1-20. Ders. 2009 Tarodunum, S. 21-54. Ders. 2009 Großsiedlung S. 175
9    Mangei 2004, S. 18-25ff mit Verweis auf Nierhaus 1976, S. 243. Fingerlin/ Kleiber/ Wagner 2009 Archäologie und Sprachwissenschaft, S. 165. Fingerlin 2009 Oberrhein, S. 59 ff.
10    Wagner 2009 Zartener Becken, S. 29. Ders. 2009 Großsiedlung, S. 175-194
11    Ders.: 1990, S. 76f. Ders. 2009 Zartener Becken, S. 21-53
12    Mangei 2004, S. 18 -28, 38, 205. Fingerlin 2009 Oberrhein, S. 62ff. Vgl. Skizze S.28
13    z.B. Weber I, S. 101
14    Wagner 2009 Großsiedlung S. 191
15    Fingerlin/Kleiber/ Wagner 2009 Archäologie und Sprachwiss., S. 167. Wagner 2009 Zartener Becken, S. 25. Mangei 2004, S. 57, 61-68
16    Ebd. 2004, S. 48
17    Am Heidengraben ösıl. der Wallanlage fand man ein Grab aus der Merowingerzeit, 7. Jh..Vgl. Wagner 2009 Großsiedlung, S. 180 mit Literaturhinweis.
18    Fingerlin 2009 Zartener Becken, S. 73-76
19    Kleiber 2009, Siedlungsgeschichte, S. 106. Dehn 1980, S. 109-111. Fingerlin 1980, S. 112-118, Ders. 2009 Beitrag der Archäologie, S. 19. Ottnad 1980, S. 119-133
20    Mangei 2004, S. 67f, 101f, 206. Siedlungskammer = seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelte Landschaft, die von Wäldern umgeben war.
21    Fingerlin 2009 Oberrhein. In: Klei 2009, S. 70. Willmann 1996, S. 21-26. Besitz Cozperts vgl. Weber I, S. 167.
22    Zur Besiedlung unseres Raumes gute Übersicht bei Willmann 1996, S. 22-24. Mangei 2004, S.102. Steuer 1996, GSF 1, S. 303-319, Ottnad 1980. In: BrH S. 119-132. Hug, Wolfg. 1992, S. 36-43
23    Mangei 2004, S. 103 Anm. 461, Weber I, S. 114
24    Mangei 2004, z.B. S. 89-103, 209 u.ö. Vgl. Zotz, GSF 1, S. 42-56
25    Mangei 2004, S. 207 u.ö.
26    Ebd. S. 27 Anm. 82; S. 61-66, 76-83. Weber I, S. 103, bes. 108-1 10, 123, 231-233
27    Ebd. S. 57-528
28    Ebd. S. 124, 132 „Zunächst hat uns die Betrachtung der alemannisch-fränkischen Zeit bis zu dem für die Geschichtsschreibung von Kirchzarten entscheidenden Jahr 765 geführt, in welchem sich der Vorhang endgültig hebt und das Kloster St. Gallen erstmals handelnd auftritt,“
29    „Für diesen ganzen Raum, für die Mark Zarten, wurde nun planmäßig eine Pfarrkirche errichtet .... Nichts spricht dagegen, in der Schenkung von 765 einen Beitrag hierfür zu erkennen... Wir haben vom Namen Kirch-zarten aus festgestellt, daß eine Art Gründung im Lauf des 8. Jahrhunderts erfolgt sein muß. Möglicherweise sollte die Schenkung von 765 den Grundstock bilden für die neu zu errichtende Pfarrkirche. Wir können durchaus annehmen, daß eine solche im Dreisamtal ebenso wie vielerorts im Breisgau im Zusammenhang mit der Pfarrorganisarion des 8. Jahrhunderts, die von den Franken ausging, neu errichtet wurde. Darauf weist vor allem der Name hin, denn die mit Kirch ... zusammengesetzten Ortsnamen bezeichnen Gründungen, die ...aus organisatorischen Gründen geschaffen wurden. ... Dass der HI. Gallus als Kirchenpatron erscheint, legt die Vermutung nahe, daß St. Gallen schon bei der Gründung dieser Mittelpunktkirche beteiligt war, wie es anderwärts im Breisgau ebenfalls seine Hände im Spiel harte.“ Vgl. Weber I, S. 122, 129£, 132, 139, 144, 161, 167. Schärf 2000, S. 98
30    Mangei 2004, S. 75. Vgl. unten bes, S. 29-31

Literaturhinweise
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