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Nachrichten über Stegen in der Badischen Zeitung aus den 60er bis 80er Jahren


Badische Zeitung 1. Februar 1961
Aufregung im Dreisamtal: Der Staat kauft Boden für teures Geld
Landwirtschaftliches Gelände für 20 Mark pro Quadratmeter erworben -  Baulustige fürchten um die Preise
Aus der Sitzung des Kreistages Freiburg-Land: Nicht geringe Aufregung herrscht zur Zeit im Dreisamtal und seinen Gemeinden über einen Geländekauf des Staates. Das Land hat, wie wir aus verschiedenen Äußerungen entnehmen, landwirtschaftliches Gelände im Umfang von rund fünf Hektar auf der Gemarkung Stegen, Gemeindeteil Unterbirken, von der gräflich Kageneckschen Familie erworben. Man vermutet, daß dort Wohnungen für staatliche Bedienstete, namentlich Angehörige der Universität und des Tierhygienischen Instituts, gebaut werden sollen. Letzteres soll von Freiburg nach der Staatsdomäne Baldenwegerhof in nächster Nachbarschaft von Stegen verlegt werden.
Der Staat soll für dieses Gelände 1.040.000 Mark bezahlt haben. Man befürchtet, daß durch diesen Preis von etwas über 20 Mark je Quadratmeter der Ausverkauf von landwirtschaflichen Grundstücken noch mehr angereizt wird, nachdem es Landwirten im Dreisamtal fast schon unmöglich geworden ist, durch Landkäufe ihre Betriebe abzurunden.
Die Baulustigen befürchten ein weiteres Ansteigen der Grundstückspreise‚ nachdem auf Gemarkung Kirchzarten und für die Hanglagen von Kappel die Grundstückspreise bis auf über 40 Mark je Quadratmeter gestiegen sind.
Von anderer Seite wird es wieder begrüßt, daß der Staat nun ein geschlossenes Gebiet erworben hat, um darauf eine Siedlung zu planen, weil man darin eine Gewähr dafür zu haben glaubt, daß hier nun eine in die Landschaft passende vorbildliche Siedlung geplant werde, die in gewissem Umfange das künftige Niveau der Siedlungskultur und der städtebaulichen Planung im Dreisamtal bestimmen kann.

Badische Zeitung 2. Februar 1961
Ein Professorendorf im Dreisamtal
Die Landesvermögensverwaltung gibt Aufklärung über den Landkauf in Stegen.
Die Landesvermögensverwaltung äußerte sich gestern in einer Pressekonferenz der Oberfinanzdirektion Freiburg zu dem Landkauf des Staates auf Gemarkung Stegen im Dreisamtal, der in verschiedenen Kreisen der Dreisamtalgemeinden, wie wir gestern berichteten, Aufregung verursacht hat. Nach den Darstellungen der Landesvermögensverwaltung hat der Staat fünf Hektar landwirtschaftliches Gelände vom Grafen Alfred v. Kageneck (Munzingen) auf Gemarkungsteil Unterbirken der Gemeinde Stegen zum Preis von 20,20 Mark je Quadratmeter erworben, um hier eine Geländereserve für die Ansiedlung von Lehrkräften und anderen Bediensteten der Universität Freiburg zu haben.
Nach den Vorschlägen des Wissenschaitsrats sollen im Laufe der nächsten Zeit an der Universität Freiburg noch eingerichtet werden etwa 47 neue Lehrstühle, 107 neue Stellen für wissenschaftliche Räte und Bedienstete in ähnlicher Funktion sowie 150 neue Stellen für Assistenten. Zahlreiche Berufungen von Professoren seien, so wurde erklärt, in letzter Zeit daran gescheitert, daß es nicht möglich gewesen war, diesen Professoren in der Stadt eine Wohnung oder im Stadtgebiet oder in der näheren Umgebung einen Bauplatz nachzuweisen. Der Staat habe sich deshalb immer wieder darum bemüht, Bauplätze für Angehörige der Universität zu bekommen. Unter anderem habe man versucht, in Zähringen Baugelände zu kaufen, allerdings zu höheren Preisen, als sie im Dreisamtal bezahlt wurden. Der Staat habe auf Gemarkung Freiburg keine Geländereserven mehr, die er für denn Bau von Wohnungen für Universitäbsangehörige verwenden könne.  Die einzige größere Geländereserve des Landes bestehe im Freiburger Flugplatz, an dem aber die Stadt Freiburg interesiert sei, weil Freiburg immer noch keinen Anschluß an das internationale Luftverkehrsnetz hat.
In der näheren Umgebung von Freiburg besitzt das Land nach den Ausführungen der Landesvermögensverwaltung noch Gelände auf den Gemarkungen Wasser und Nimburg, die jedoch offengehalten werden sollen für die in Zukunft einmal in Frage kommende Verlegung der Landesstrafanstalt aus dem Stadtinnern in ein Gebiet, das verkehrsgünstig liegt und in dem die Strafgefangenen beschäftigt werden können. Außerdem besitzt der Staat Gelände in Sölden und in St. Peter, wo zum Teil schon Angehörige der Universität wohnen oder künftig wohnen werden. Doch komme St. Peter eigentlich schon nicht mehr in Frage für eine größere Ansiedlung von Universitätsangehörigen im Hinblick auf die Schwierigkeiten des Verkehns während des Winters.
Deshalb habe man, so wurde in der Pressekonferenz der Oberfinanzdirektion ausgeführt, die Gelegenheit in Stegen ergriffen, nachdem man sich genau erkundigt hatte, wie die Aussichten für eine Bebauung dort sind. Den geforderten Preis habe man als annehmbar im Hinblick darauf gefunden, daß unter diesen Umständen noch ein sozialer Wohnungsbau möglich wäre, bei
dem die Richtsatzmiete eingehalten werden kann. Der Staat wolle übrigens nicht selbst auf der Gemarkung Stegen bauen. Die Bauträger, die hier zum Zuge kommen, werden die Kosten für die Wohnbauten selbst vorfinanzieren und dann auch auf die Bauherren umlegen müssen. Ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan sei für das gekaufte Gelände noch nicht ausgewiesen. Selbstverständlich werde man sich bei der Bebauung genau an die Vorschriften halten, die für dieses Gelände erlassen werden.


Am Eingang der Ortschaft Stegen erhebt sich die neuerrichtete Herz-Jesu-Kirche mit ihrem schlanken Kampanile, in den vor kurzem eines der schönsten Geläute im Landkreis Freiburg installiert worden ist.
Aufnahme: Herbert Koch, Stegen

Badische Zeitung 30. Mai 1966
Gartenstadt der Zukunft
Stegens neuer Bürgermeister erläuterte die örtlichen Probleme - Diskussion "auf hohem Niveau
Stegen. Es war die erste Bürgerversammlung in Stegen, die seit einer langen Reihe von Jahren am vergangenen Dienstag im Gasthaus „Hirschen“ stattfand. Zahlreiche Bürger waren der Einladung der Gemeindeverwaltung gefolgt. Landwirt Rombach eröffnete als Stellvertreter des Bürgermeisters die Versammlung, begrüßte die Anwesenden und erteilte Bürgermeister Pius Rebmann das Wort. Rebmann, der seit dem 18. Mai 1965 im Amt ist, kam zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes auf den Neubau der Volksschule zu sprechen, die bis zum Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein wird, so daß die Schüler das zweite Kurzschuljahr am 1. Dezember darin beginnen können. Der unter Altbürgermeister Metzger begonnene Bau, dessen Richtfest am 1. Dezember 1965 gefeiert wurde, stellte die Gemeinde vor eine Reihe von Problemen. Die Gesamtkosten belaufen sich mit dem Bau der Turnhalle auf 1 260 000 Mark, wovon bereits 640 000 Mark bezahlt seien. Trotz den anerkennenswert hohen Zuschüssen des Landes mußte die Gemeinde ein Darlehen von 257000 Mark bei der Bezirkssparkasse Kirchzarten aufnehmen, wovon bis jetzt 160000 Mark in Anspruch genommen werden mußten. Die finanzschwache Gemeinde wird dieses Darlehen nur langsam amortisieren können. Dessen ungeachtet muß die Planung für den weiteren Ausbau der Volksschule jetzt schon vorangetrieben werden, da Stegen eine Mittelpunktschule erhalten wird. Diese wird in ihrem Endstadium neunklassig sein und zweizügig geführt werden. Die neue Volksschule wird genügend Raum haben, so daß im kommenden Schuljahr mit der Einführung des neunten Schuljahres ein Anfang gemacht werden kann.
Mit besonderer Genugtuung konnte Bürgermeister Rebmann über die Müllabfuhr sprechen, die alle vierzehn Tage die Einwohner von der Sorge des „Wohin mit dem Müll?“ befreit. Landwirt Max Klingele erhielt seinen verdienten Dank dafür, daß er das hierfür notwendige Gelände zur Verfügung gestellt hatte.
Zu der Dorfverschönerung wurden die Bürger gebeten, durch die Anpflanzung von Blumen und die Errichtung von Gartenanlagen das Dorfbild zu bereichern. Stegen beteilige sich in diesem Jahr zum zweitenmal an dem Verschönerungswettbewerb des Landkreises. Die Aufstellung von Sitzbänken konnte bekanntgegeben und dem Schutze der Bevölkerung anvertraut werden.
Im vergangenen Jahr wurde auch die Ortsbeleuchtung erweitert. Im Ortsteil Unterbirken wurde an einer gefährlichen Kreuzung eine seit langem geforderte Leuchte angebracht. Von weiterer Wichtigkeit war der Anschluß der Gemeinden Zarten und Wittental an den Stegener Tiefbrunnen, der in diesen Tagen ausgeführt wird. Diesem Anschluß waren langwierige Verhandlungen vorausgegangen, die zum Teil von Landrat Oswald selbst geführt worden waren. Nach dem Grundsatz: Wasser ist Allgemeingut, verschloß sich die Gemeindeverwaltung der Notwendigkeit nicht und gab dem Anschluß ihre Zustimmung. Die Anschlußkosten, für Zarten 15000 Mark, für Wittental 7000 Mark, tragen die beiden Gemeinden.
 Um in schneereichen Winter unabhängig zu sein, wurde für 2400 Mark ein Schneepflug angeschafft. Damit wird es möglich sein, nach reichlichem Schneefall die Straßen so frühzeitig zu räumen, daß die zahlreichen Stegener Pendler pünktlich zu ihren Arbeitststätten in Kirchzarten und Freiburg gelangen können. Der Schneepflug wurde auf dem Klingelehof stationiert. Mit Interesse wurde auch die Mitteilung aufgenommen, daß der Bebauungsplan für den Ortsteil Oberbirken vor dem Abschluß stehe.
 
Der Sportplatz
Seit vielen Jahren ist die Gemeinde Stegen ohne eigenen Sportplatz. Die Spiele des Fußballvereins DJK-Rot-Weiß Stegen wurden auf dem Platz des Kollegs St. Sebastian ausgetragen. Dies konnte, trotz beiderseitiger Rücksichtnahme nur eine Notlösung sein. So zählt es zu dem besonderen Verdienst des jetzigen Bürgermeisters, daß es ihm gelang, Gelände für einen eigenen Sportplatz zu beschaffen. Mit Freude teilte Bürgermeister Rebmann mit, daß der Schenkungsvertrag über das 2,3 Hektar große Gelände unterzeichnet sei. Sein öffentlicher Dank galt Frau von Kageneck, die in vorbildlicher Weise den Grundsatz Gemeinnutz vor Eigennutz in die Tat umgesetzt hat. Rebmann wurde von den Bürgern gebeten, Frau von Kageneck den besonderen Dank der Einwohner auszusprechen. Ein Betrag von 20000 Mark ist bereits im jetzigen Haushaltsplan für die Anlage des Sportplatzes eingesetzt, Verhandlungen mit der Zuschußbehörde wurden aufgenommen. Mit dem Bau wird noch in diesem Jahr begonnen, so daß der Platz in absehbarer Zeit dem Verein und dem Schulsport zur Verfügung stehen wird.
Für 18000 Mark wurde die Ortsstraße in Oberbirken verbessert und mit einem griffigen Makadambelag versehen, für 34000 Mark eine neue Straße zur neuen Volksschule gebaut. Dieses‚ von Oberbirken nach Westen hinziehende Straßenstück, das sich wegen seiner Schnurgeraden Anlage in den letzten Wochen mehr und mehr zur „Rennstrecke“ entwickelt hat, wird von sofort an für den allgemeinen Verkehr gesperrt und nur noch für den Anliegerverkehr freigegeben. Damit ist eine wichtige Voraussetzung zum Schutze der Schüler erfüllt. Rebmann bat die anliegenden Landwirte, sie sollten Sorge dafür tragen, daß die Straße bei Verschmutzung durch Arbeiten auf den angrenzenden Feldern wieder in ordentlichen Zustand gebracht werde.
Zum Abschluß seines Rechenschaftsberichtes dankte der Bürgermeister den Mitgliedern des Gemeinderats, den Ortsbediensteten‚ den Lehrern, den Männern der Freiwilligen Feuerwehr und der Sportvereine. Sein Dank galt auch den Mitbürgern, die sich mit gutem Willen zur Mitarbeit bereit gefunden hatten. Er endete mit einem kurzen Überblick auf kommende Aufgaben.

Die Diskussion
In der Diskussion ergriff eine große Anzahl von Mitbürgern das Wort. Dabei kam immer wieder die Freude zum Ausdruck, daß die Gemeindeverwaltung in dieser Form der Bürgerversammlung den Einwohnern die Möglichkeit gab, anstehende Probleme in aller Offenheit zu diskutieren. Und es ist in Wirklichkeit so, daß diese Urform demokratischer Mitbestimmung eine großartige Möglichkeit ist, die Mitbürger zur Mitverantwortung und Mitarbeit anzuregen. Nur so kann aus der „Ohne-mich-Haltung“ echtes Miteinander und Füeinander .entstehen. So trat zum Beispiel bei der Aussprache über den Ortsbebauungsplan offen zutage, daß sich Gemeindeverwaltung und Bürger nachdrücklich gegen eine Verbauung ihres besten Kapitals wenden, nämlich der herrlichen Lage Stegens am Rande der Dreisamebene und des Schwarzwaldes. Gemeinderat Mäder erklärte es für ausgeschlossen, daß im Mittelpunkt des neuen Ortbildes höhere als zweigeschossige Wohnhäuser mit Flachdach errichtet würden. Stegens Zukunft liege in seiner Entwicklung zur „Gartenstadt“, niemals aber in der Ballung von Wohnsiedlungen mit Hochhäusern. Wo diese Entwicklung sichtbar würde, müßten die Baugesellschaften mit dem energischen Widerstand der Gemeinde rechnen. Der Run auf das Baugelände in Stegen. sei so gut wie abgeschlossen. „Das große Bauen“ werde jedoch erst dann beginnen, wenn die Kanalisation - bekanntlich haben sich 40 Gemeinden des Landkreises zu einem Abwasserverband zusammengeschlossen - (Kosten für die Gesamtkanalisation rund 100 Millionen Mark) mit dem ersten Bauabschnitt beginne. Das Verbundstück Stegen - Ebnet zähle hierzu. Dem Vernehmen nach soll auch hier mit den Bauarbeiten noch im Spätjahr begonnen werden. Daran ist auch die Gemeinde Eschbach interessiert, die sich gleichfalls anschließen will.
Die Bürgerversammlung sprach sich auch unmißverständlich für die Beibehaltung des jetzigen Friedhofs aus. In einer Behördenbesprechung war in der vergangenen Woche seine Lage beanstandet worden, da er in kurzer Zeit von bebautem Gelände umschlossen werde. In Stegen ist die Bürgerschaft der Meinung, daß die Gemeinde sehr wohl „mit ihren Toten“ leben könne.
Zum Abschluß der auf erstaunlichem Niveau ausgetragenen Diskussion sprach Oberlehrer Koch im Namen der anwesenden Bürger Bürgermeister Rebmann und seinem Gemeinderat den Dank für die zum Wohle der Gemeinde geleistete Arbeit aus. Er wünschte der Gemeindeverwaltung weitere gute Zusammenarbeit mit ihren Bürgern und gab der spontanen Anregung Ausdruck, die Bürgerversammlung zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens zu machen.

Donnerstag, den 18. August 1966 Nr.189
Die " Holzmarie" wieder daheim - Das Stegener Original hat seine Operation überstanden !
Stegen. Sie ist 72 Jahre alt die Maria Meier auf dem Holzberg, ein Stegener Original wie es weit und breit kein zweites gibt. Wer einmal ihre Bekanntschaft gemacht hat und es sind ihrer gar nicht viel in Stadt und Land, dem wir ihre uriger Art für Dauer in Erinnerung bleiben. Von ihrem „Hüsli" aus haben ihre Besucher eine großartige Fernsicht weit über die Stadt hinaus, deren Türme an manchen Tagen zum Greifen nahe sind, über den Tuniberg bis zu den Vogesen im Elsaß.
Aber fast ein Vierteljahr pilgerten ihre Bekanten nicht auf den Holzberg, sie besuchten die „Holzmarie", unter diesem Namen ist sie bekannt, in der Freiburger Klinik. Mit einer ernsten Krankheit -wohl der ersten in ihrem Leben- war sie dort aufgenommen worden. Und es gab Tage, an denen die Kinder dem Lehrer in der Schule ganz nachdenklich erzählten, daß es gar nicht gut um sie steht. Aber die Holzmarie hat alles überstanden.
Wie Gott will, sagte sie jedesmal zu ihren Besuchern, deren es an einem Sonntagnachmittag an die 30 waren. Auch die Erholungszeit in Elzach ging vorbei und so lief vor kurzem die Nachricht durch das Dorf, sie sei wieder daheim. Und die es weitersagten, freuten sich herzlich darüber. Noch ein wenig blaß, empfing sie uns, zeigte gleich voll Stolz ihren neuen Liegestuhl, den ihr ein bekannter Pfarrer geschenkt hatte und in dem sie sich noch gar nicht richtig wohl fühlte, denn zum „muddle" muß man am Tisch sitzen. Und daran mag man den Zustand ihrer Gesundheit erkennen: „s Mul goht wieder wie g'schmiert". Was es nicht alles zu erzählen gab! Von der Krankenschwester beispielsweise, die ihr die Spritzen verabreichte. Wenn ihr "mer weh duet, entweder du i fluche oder loß en plar ab". Sie wird wohl beites gemacht haben, je nach dem! Wem kommen nicht die Tränen der Heiterkeit, wenn er erfährt, daß sie im Operationssaal die Ärzte mit dem Ruf erschreckte: Jesses, worum hen ihr denn d´Gosche verbunden?"
Und wieviel Spaß gar der Herr Professor mit ihr gehabt hatte, dem sie, als er ihr die Klammern entfernte, die Geschichte von ihrem Schafbock „Lumpenbock" erzählen mußte: "Der het ganze Scholle über mein Ranze herglacht"! Aber am schalkigsten ist doch die Sache mit der Bluttransfusion gewesen. Als das Blut so langsam tropfte, fragte sie, warum denn das Blut so dunkel sei? Ha, weil das doch von einem Neger sei! Wie sei sie erschrocken darüber und hätte stündlich erwartet jetzt selber dunkle Hautfarbe zu kriegen. Was der Doktor zu hören bekam, als sie den Scherz merkte!
Das Schönste aber bei Ihrer Geschichte ist, daß die Zuhörer nie recht wissen ob sie nicht von der Holzmarie auf den Arm genommen werden. Oh, Holzmarie! die Stegner sind allesamt froh, daß sie wieder in ihrem Häusle sein kann, allen voran der Clemens, ein junger Mann, der ihr in ihrer Freizeit viele Stunden Gesellschaft leistet und ihr auch sonst bei der Arbeit hilft. Und da ist auch noch die Käte, die ihr in diesen Wochen die Arbeit tat und auch jetzt noch tut, bis sie wieder allein dazu fähig ist. Gern sei ihr Wunsch erfüllt, ihnen die ihr in den Tagen ihrer Krankheit eine Freude bereitet haben.
Wir aber wünschen der Holzmarie weiter gute Genesung und noch viele Jahre in guter Gesundheit. Wenn die Ferien vorbei sind, der erste Ausflug der Schüler wird zu der Holzmarie sein. Und alle werden muksmäuschenstill sein, denn ihre Geschichten sind halt doch am schönsten.
Herbert Koch, Stegen

20.2.72
Stegen baut sich ein neues Ortszentrum
Stegen. Nachdem die Planung genehmigt und die Finanzierung gesichert ist, konnte vor kurzem mit den Bauarbeiten für das neue Rathaus begonnen werden. Die bisherige Unterbringung der Gemeindeverwaltung in dem alten Gebäude mit seinen beengten Räumen entspricht lange nicht mehr den heutigen Anforderungen, besonders nicht dem stets wachsenden Publikumsverkehr. An dem Neubau ist auch die Bezirkssparkasse Kirchzarten beteiligt, die ihren Filialbetrieb, der ebenfalls behelfsmäßig in dem alten Rathaus untergebracht ist, in das neue Gebäude verlegen wird.
Gleichzeitig mit dem neuen Rathaus wird in dem Neubaugebiet von Stegen ein Supermarkt eingerichtet, der seiner Vollendung entgegengeht und rnit dessen Eröffnung Anfang März zu rechnen ist. Neben dem Supermarkt wird sich auch eine Drogerie und eine Zweigstelle der Gewerbebank Kirchzarten niederlassen, was dem Wunsche der stets wachsenden Einwohnerzahl von Stegen sehr entgegenkommt.

Die Gemeinde Stegen baut sich zur Zeit ein neues Rathaus. Fast unbehelligt von in dieser Jahreszeit sonst üblichen Wetter gehen die Bauarbeiten zo zügig voran, daß mit der planmäßigen Fertigstellung des Rohbaus bis zum Juni gerechnet werden kann. Auch in Stegen gilt, wer schnell baut, baut biliger. Die Skizze zeigt, wie unser Zeichner die Baustelle zur Zeit sieht.
Skizze: Koch-Ceha


27.2.72
Die Eltern sind enttäuscht - Regierungspräsident soll helfen - Gefahrenquelle auf dem Schulweg noch nicht behoben
Stegen. Der Elternbeirat der Grund- und Hauptschule Stegen hatte Donnerstag abend die Eltern der ersten vier Schuljahre eingeladen, um gemeinsam mit ihnen Maßstäbe zu diskutieren, wie die permanente Gefährdnung durch die Verkehrssituation auf dem Schulweg beseitigt werden könnte. Der Vorsitzende des Elternbeirats, Studienrat Rösch, gab einen kurzen Rechenschaftsbericht. Daraus ging hervor, daß die Begradigung der Ortsdurchfahrt Stegen und die Anlage von Gehwegen wegen des Einspruchs zweier Einwohner auch in diesem Jahr nicht möglich ist. Rösch las ein Schreiben vor, das an beide Grundbesitzer mit der Bitte um Revidierung ihrer Einstellung gerichtet worden war. Darin wurde besonders die Verantwortung für etwaige Unglücksfälle von Kindern angesprochen. Mit Bedauern nahmen die Eltern eine abschlägige Antwort zur Kenntnis, die zweite steht noch aus. Die Eltern vertreten die Meinung, daß bei dieser Einstellung auch mit massiven Demonstrationen kein Erfolg zu erreichen sei. Mit dem Beginn des Erweiterungsbaus der Grundschule ist voraussichtlich in diesem Jahr nicht zu rechnen. Die Finanzierung durch das Land ist fraglich geworden; das Projekt Stegen steht an 27. Stelle der Schulbauliste. Das bedeutet, daß der Schulsaal im alten Schulhaus weiter benutzt werden muß, vielleicht muß dort sogar auch der zweite Schulsaal wieder belegt werden, wenn die Sparkasse Kirchzarten, die ihn bis Ende des Jahres noch belegt hat, in das neue Rathaus umgezogen ist. Um das zu verhindern, fordern die Eltern jetzt, daß der Werkunterricht der Hauptschule nicht mehr erteilt werden soll, wenigstens ab Gasthaus „Hirschen“ bis zum Ortsausgang in Richtung St.Peter die Begradigung mit der Anlage des Gehweges zu besorgen. Mit dieser Lösung wäre die Gefahr erheblich herabgesetzt. Der Elternbeirat wird Regierungspräsident Dr. Person einladen, die Verhältnisse in Stegen kennenzulernen. Er hofft mit der Schulleitung, den Eltern und der Gemeindeverwaltung auf grünes Licht für dieses Teilstück. Außergewöhnliche Umstände rechtfertigten außergewöhnliche Maßnahmen. Zu bedauern seien in diesem Zusammenhang auch die Kinder des Schulzentrums der Hörgeschädigten. Wenn sie gruppenweise mit ihren Betreuerinnen am Straßenrand gehen müssen, wisse kein Autofahrer, daß sie ihn unter Umständen nicht hören. Ein Unfall sei bereits passiert. -eh-


10.2.72
Zum Beispiel Stegen:
Wenn Eigentum dem Gemeinwohl im Weg steht - Gefährlicher Schulweg wegen einiger Quadratmeter Privatgelände ?
Stegen. Vor allem in Ballungsräumen der Bundesrepublik ist in jüngster Zeit viel über die Aussage diskutiert worden, die im Grundgesetz steht: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.“ Auch in kleinen Landgemeinden können aber Konflikte zwischen dem Eigentumsrecht und dem Wohl der Allgemeinheit entstehen. Einen solchen Fall schildert etwa unser Stegener Mitarbeiter:
„Am Tage schon ist das Gehen auf der Dorfstraße durch Stegen, die hier ein Teilstück der Landstraße von Freiburg nach St.Peter ist, recht gefährlich. An den engsten Stellen nur 4,50 Meter breit, ist sie auf einer Länge von ca. 500 Metern eine dauernde Gefahrenstellen. Platz für die Fußgänger ist nur auf der schmalen Straße, und die Anlieger wissen aus eigener Erfahrung, wie gefährlich das Begehen besonders bei Dunkelheit ist. Zur einen Seite bricht der Abhang hinunter zum Eschbach, zur anderen begrenzt sie einen Gartenzaun oder eine Hausmauer, und nur stückweise bietet sie die Möglichkeit zum Ausweichen auf eine Wiese. Das gefürchteste Straßenstück liegt etwa 200 Meter nach der Ortseinfahrt von Freiburg her. Eine unübersichtliche Links-rechts-Kurve mit einer Abzweigung nach Kirchzarten . . _“
Diese Zeilen stammen aus dem Jahre 1963 und sind der Badischen Zeitung vom Oktober entnommen.
Der Artikel, von dein gleichen Chrorıisten geschrieben, hatte die Überschrift: Ohne Begradigung keine Sicherheit.
In der Zwischenzeit sind mehr als acht Jahre vergangen.
Die Pläne sehen zur Sicherheit der Fußgänger eine Begradigung der Straße und den Bau von Gehwegen vor. Seit zwei Jahren liegen sie in der Schublade und können nicht verwirklicht werden, weil zwei Stegener Bürger, die einige Quadratmeter ihres Gartens abtreten müßten, ihre Genehmigung nicht erteilen. Alle anderen Anlieger, es sind 24, haben sich längst damit einverstanden erklärt.
Seit zu Beginn des Schuljahres 71/72 im alten Schulhaus am Ortsausgang von Stegen wieder in einem Klassenraum Unterricht erteilt werden muß, bangen die Eltern dieser Kinder täglich um die Gesundheit der Kleinen.
Ihre Klassenlehrerin gibt sich alle erdenkliche Mühe, ihnen den Übergang zur Schule und den Schulweg selbst zu erleichtern, der Schulleiter fuhr per Fahrrad mit ihnen die gefährlichsten Strecken ab und wies sie auf richtiges Verhalten im Verkehr hin. Die Gefährdung bleibt.
Am 9. Febrüar fand durch die Verantwortlichen der Straßenverwaltung wieder eine Begehung statt. Auch danach kann sich nichts ändern. Im Jahr 1972 stehen für den Ausbau der Ortsdurchfahrt über 200000 Mark im Haushaltsplan. Das heißt, es könnten alle Sorgen beseitigt Werden. Aber die Zustimmung zweier Bürger fehlt. Die Eltern wollen gemeinsam mit der Schulleitung und der Gemeindeverwaltung alles versuchen, diese Zustimmung zu erhalten. Gedacht ist an eine Protestaktion, an eine Unterschriftensammlung und persönliche Unterredungen.

4.3.72
Das Fernsehen filmte Schulweg - Kompromiß über Stegener Hauptstraße möglich ?
Stegen. Möglicherweise bahnt sich ein Kompromiß an, durch den die Stegener Ortsdurchfahrt nun doch noch als Schulweg entschärft werden kann:
Freítagvormittag durfte das dritte Schuljahr einen Spaziergang unternehmen. Das Klassenzimmer im alten Schulhaus wurde gebraucht. Vertreter des Straßenbauamtes hatten Anlieger der Ortsdurchfahrt im Zuge des Plan-Feststellungsverfahrens dorthin eingeladen, unter ihnen auch die beiden Einwohner, an deren Einspruch der Ausbau der Straße bisher gescheitert war.
Das Straßenbauamt strebt jetzt eine großzügige Lösung an. Die Verwirklichung seiner Pläne fordert von den Anliegern verschiedentlich noch mehr Quadratmeter ihres Geländes. So war es nicht verwunderlich, daß zwei weitere Einsprüche protokolliert werden mußten. Während draußen auf der Straße ein Team der Abendschau des Südwestfunks Aufnahmen drehte, um die Gefährdung der Kinder auf ihrem Schulweg zu verdeutlichen, (Sendezeit am Samstagabend zwischen 18.30 und 19 Uhr, 1. Programm) wurde im Schulsaal um die Lösung des Problems gerungen. Der Beauftragte des Straßenbauamtes ließ keinen Zweifel, daß trotz der Einsprüche noch in diesem Jahr mit dem Ausbau der Straße begonnen würde, da ein starkes öffentliches Interesse vorliege. So war man erfreut darüber, daß sich schließlich doch noch ein Komprorniß anbahnte, der hoffentlich bald zum Bau eines Gehwegs führt. Eltern, Schule und Gemeindverwaltung wären sicher mit der kleinen, aber friedlichen Lösung zufrieden. -ch-

Die Zeichnung gibt eine Vorstellung von den Verkehrsverhältnisseın in Stegen, besonders an der „Gefahrenstelle Nr. 1“. Die Kurvenlinie ist die derzeitige Landstraße. Sie könnte in diesem Jahr begradigt und mit Gehwegen versehen werden. Auch danach Wäre der Abstand zu den Wohnhäusern noch groß genug, daß Lärm die Bewohner nicht belästigen würde

26.2.81
Abschied von Josef Kromer
Stegen (w). Im 74. Lebensjahr verstarb Schreinermeister Josef Kromer aus Stegen-Oberbirken. Eine große Trauergemeinde begleitete den Verstorbenen zur letzten Ruhestätte. Bei der Einsegnung fand Pfarrer Bruder tröstende Worte. Josef Kromer, der Ehrenmitglied des Radfahrvereins Stegen war, wurde von Vereinskameraden zu Grabe getragen. Daniel Mäder, der Zweite Vorsitzende, sprach am offenen Grabe ehrende Worte für das verstorbene Ehrenmitglied. Der Musikverein Wittental, dessen Mitglied Josef Kromer war, gedachte mit Trauerweisen des Toten.

26.2.81
Helene Rebmann 75 Jahre
Stegen (W). Helen Rebmann, Stegen feierte ihren 75. Geburtstag. Die vitale Jubilarin ist in der Gemeinde sehr geschätzt. Als Vorstandsmitglied der Frauengemeinschaft Stegen ist Helene Rebmann noch aktiv. Als Laienschauspielerin hat die Jubilarin schon vielfach Freude bereitet. Ihr Humor und ihre Tatkraft sind bekannt. Für die Gemeinde Stegen überbrachte Bürgermeister Klaus Birkenmeier die Glückwünsche. Er überreichte der Jubilarin ein Präsent der Gemeinde. Geburtstagsglückwünsche übermittelte die Frauengemeinschaft Stegen ihrem aktiven Vorstandsmitglied. Helene Rebmann, Ehefrau von Altbürgermeister Pius Rebmann, konnte auch die Glückwünsche des Radfahrvereins „Waldheil“ Stegen entgegen nehmen.


5.5.81
Stets in Treue vereint - Goldene Hochzeit von Helene und Pius Rebmann

Stegen (W). Das Fest der goldenen Hochzeit können heute, Dienstag Pius Rebmann, der Stegener Altbürgermeister, und seine Ehefrau Helene geborene Zimmermann feiern. Die heute 72 und 75 Jahre alten Eheleute gaben sich in Kirchzarten das Ja-Wort. Die heutige Feier wird mit einer heiligen Messe in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche, umrahmt von der Musikkapelle Wittental, beginnen.
Pius Rebmann ist in Stegen geboren. Seine Frau Helene kannte er bereits seit der Schulzeit. Nach der Hochzeit im Jahre 1931 übernahmen die Eheleute Rebmann den landwirtschaftlichen Betrieb „Kochäusle“ im Rechtenbach. Das Jubelpaar hat zwar den Hof schon an den Sohn abgegeben; beide sind jedoch noch sehr rüstig und packen mit an, wenn dies notwendig wird. Die Jubilare haben ihre anfangs kleine Landwirtschaft durch den Zukauf von Flächen stetig vergrößert.
Neben dem schweren Anfang im Jahre 1931 waren die dreißiger Jahre und die Kriegszeit der schwierigste Zeitabschnitt im gemeinsamen Lebensweg. 1954 bauten die Eheleute Rebmann gemeinsam ein neues Haus. Zwei Kinder und dreizehn Enkelkinder gehören zu den Gratulanten beim goldenen Ehejubiläum. Der 5Ojährige gemeinsame Lebensweg war von Harmonie und gegenseitigem Verständnis geprägt.
Pius Rebmann war von 1965 bis 1973 Bürgermeister der Gemeinde Stegen. In dieser Zeit fielen die Entscheidungen für drei Neubaugebiete, die Verbesserung der Wasserversorgung und der Bau der Kanalisation. Pius Rebmann war und ist ein Förderer der Vereine. 17 Jahre war er Vorsitzender des Radfahrvereins Stegen, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Stegen war der Jubilar Gründungsmitglied. Im Musikverein Wittental ist der Altbürgermeister seit langem passives Mitglied.
Helene Rebmann ist seit Jahrzehnten in der Frauengemeinschaft Stegen als Schriftführerin aktiv. Als Theaterspielerin und Regisseurin sowie als Verfasserin von Mundartstücken ist Helene Rebmann bestens bekannt. In der Stegener Seniorengruppe ist das Jubelpaar immer mit von der Partie. Überdies geht das rüstige "Hochzeitspaar“ gern auf Reisen.


24.6.81
Abschied von Andreas Schweizer
Stegen-Eschbach (w). Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Andreas Schweizer, Altbammethofbauer, auf dem Eschbacher Friedhof beigesetzt. Pfarrer Joseph Hog nahm die Einsegnung vor. Die Musikkapelle Eschbach erwies ihrem langjährigen Vorstandsmitglied die letzte Ehre. Vorsitzender Max Spitz würdigte die Leistungen des Verstorbenen in der Gemeinde und um das Vereinsleben. Andreas Schweizer, der im Alter von 77 Jahren starb, hat einige Jahrzehnte den im Steurental gelegenen Bammethof bewirtschaftet. Er war auch in der Pfarrgemeinde aktiv.


10.7.81
Arbeitsvergaben für die Kageneckhalle - Für Zimmerarbeiten allein 857 000 Mark
Der Gemeinderat gibt die Elektroarbeiten noch nicht in Auftrag.
Stegen (w).  In der jüngsten Sitzung vor den Sommerferien vergab der Gemeinderat Stegen die Zimmer-, Dachdecker- und Isolierarbeiten sowie die Haustechnik-Gewerbearbeiten für die Kageneckhalle. Die Auftragssumme betrug insgesamt 1,7 Millionen Mark. Auf die konkreten Fragen der Gemeinderäte nach der Einhaltung des Kostenvoranschlages erklärte Architekt Wolf, daß für die Rohbaugewerke der Kostenvoranschlag habe eingehalten werden können. Bei den Ausbaugewerken rechnet der Architekt jedoch mit einer Erhöhung. Ein abschließender Vergleich und Überblick sei zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Für die Zimmerarbeiten haben sechs Firmen ein Angebot abgegeben. Der Unterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Bieter lag bei über 400 000 Mark. Das preisgünstigste Angebot betrug 857 598 Mark, das ein Zimmereibetrieb aus Sexau abgab. Da Architekt Wolf die Einhaltung des Kostenvoranschlages noch nicht genau abschätzen konnte, entschied der Gemeinderat, daß über die Galerie im Foyer der Kageneckhalle erst dann entschieden wird, wenn eine detaillierte Kostenübersicht vorliegt. Es handelt sich dabei um Kosten von über 21 000 Mark. Mit einer Auftragssumme von 836 700 erhielt der Zimmereibetrieb aus Sexau den Zuschlag.
Getrennt nach Losen wurden die Dachdecker-, Blechner- und Isolierarbeiten vergeben. Die Dachdecker- und Isolierarbeiten zum Preis von 186 900 Mark sowie die Blechnerarbeiten mit einer Auftragssumme von 21 800 Mark erhielt jeweils eine Kirchzartener Firma.
Die Submission der Elektroarbeiten brachte beim billigsten Bieter eine Angebotssumme von 303000 Mark. Sowohl dem Gemeinderat als auch Planer Wolf erschien diese Summe zu hoch. Ein Haustechnik-Fachbüro wurde daher beauftragt, die anbietenden Firmen zu ersuchen, daß die Zuschlagsfrist verlängert werden kann. In der Zwischenzeit soll mit den Architekten, dem Bauausschuß und dem Gemeinderat die Elektroinstallation, die Beleuchtung und die Schwachstromanlagen auf ihre Notwendigkeit, insbesondere auf die Quantität der vorgesehenen Installationen, hin überprüft werden. Die Auftragsvergabe wurde daher zurückgestellt.
Die übrigen Haustechnik-Gewerke wurden vom Gemeinderat jeweils an den günstigsten Bieter vergeben. Die Heizungsanlage der Kageneckhalle wird 112 5000 Mark, die Lüftungsanlage 174 500 Mark, die sanitären Anlagen 128 500 Mark, die Wärmedämmungsarbeiten 48000 Mark und die Blitzschutzanlage 5400 Mark kosten. Mit der Lüftungsanlage wurde zusätzlich die Abluftanlage für die Schulerweiterung mit einer Angebotssumme von 44500 Mark vergeben. Auch die Wärmedämmungsarbeiten für die Schulhauserweiterung wurden zusammen mit denen der Kageneckhalle für 21 500 Mark in Auftrag gegeben.
Den Auftrag für die Heizungsarbeiten beim Umbau der Heizzentrale im Rathaus, die auch der Wärmeversorgung der Kageneckhalle dient, erhielt eine Firma aus Hinterzarten zum Angebotspreis von 182 800 Mark. Die dazugehörenden Wärmedämmarbeiten, für die eine Marcher Firma das preisgünstigste Angebot abgab, kosten 10 300 Mark.


30.7.81
Dem Magnetit auf der Spur - Bis zu 1000 Meter Tiefe - „Magnetische Anomalie“ .
Stegen (w). Die geologische Erkundungsbohrung westlich des Stegener Ortsteils Oberbirken ist bereits bei einer Tiefe von 278 Meter angelangt. Bohrmeister Schneider, der mit seinen Mitarbeitern nun rund um die Uhr bohrt, meint, daß bis in zwei Monaten die vorgesehene Tiefe der Bohrung von eintausend Meter erreicht sein könnte. Grund für die Erkundungsbohrung in Stegen ist eine magnetische Anomalie, die bei einer flugmagnetometrischen Vermessung der Bundesrepublik festgestellt wurde. Diplom-Mineraloge Stenger vom Geologischen Landesamt untersucht und registriert die Beschaffenheit der Bohrungen laufend.
Mitte Mai dieses Jahres wurden die Bohrarbeiten in Stegen von einer Spezialfirma aufgenommen. Mit einem Spezialfahrzeug, das einen zehn Meter hohen Bohrmast trägt, werden die Bohrungen niedergebracht. Der Bohrdurchmesser betrug anfangs 63 Zentimeter und verringerte sich bis zur Tiefe von 55 Metern auf 22 Zentimeter. Inzwischen beträgt der Bohrdurchmesser 14,5 Zentimeter. Die Bohrung ist bei 278 Metern Tiefe angekommen. Bis vierzig Meter Tiefe mußte die vorhandene Talfüllung mit Fels und Buntsandsteinen aus der Gletscherzeit überwunden werden. In einer Tiefe zwischen zwanzig und vierzig Metern konnten Grundwasservorkommen ausgemacht werden, deren Ergiebigkeit allerdings nur durch gesonderte Probebohrungen festgestellt werden könnte. Um die Rüstzeiten für das Ein- und Ausbauen der Bohrgeräte zu sparen, bohren die Spezialisten nun seit kurzer Zeit in wechselnden Arbeitsschichten rund um die Uhr. Dadurch werden täglich vier Stunden an Vorbereitungszeit für die eigentliche Bohrung frei. Mit einem Erdwall und einer Wand aus Strohballen darauf wird die Nachtruhe der Anwohner geschützt. Die fünf Meter hohe Lärmschutzwand erfüllt ihren Zweck. Es gab noch keine Klagen der Anlieger.

15.8.81
Die geologische Erkundungsbohrung in Stegen, westlich vom Ortsteil Oberbirken, ist inzwischen bei 420 Metern angelangt. Mit der Bohrung soll ein erdmagnetisches Störfeld ausfindig gemacht werden, dessen Ursache das magnetische Erzmineral Magnetit sein soll. Die magnetische Anomalie, die im Rahmen eines Bundesbohrprogrammes erkundet wird, wurde bei einer flugmagnetrometrischen Vermessung der Bundesrepublik fest estellt. Unser Bild zeigt die Bohrstelle mit dem zehn Meter hohen Bohrmast.
Bild: Wendelin Drescher
Die magnetische Anomalie in Stegen ist schon seit einigen Jahren bekannt. Zwei in den Jahren 1978 und 1979 niedergebrachte Bohrungen bis zu vierhundert Meter Tiefe brachten nicht die erwünschten Ergebnisse. Deshalb wurde der Bohrauftrag nun bis eintausend Meter Tiefe erteilt.
Man erwartet, daß bei dieser Tiefe der Bohrung das Störfeld ausfindig gemacht werden kann. Bei der Bohrung handelt es sich um ein Forschungsvorhaben im Rahmen des Bundesbohrprogrammes. Als Ursache für die erdmagnetische Anomalie vermutet Professor Sauer vom Geologischen Landesamt Gesteine, die das magnetische Erzmineral Magnetit beinhalten.

August. 81
Feier im Kolleg  - Seit 1948 in Stegen - Ordensangehöriger feiert Geburtstag
Stegen (w). Im Kolleg St. Sebastian in Stegen feierte Bruder Markus seinen 80. Geburtstag. Der in Volkerode im Kreis Heiligenstadt (heute DDR) geborene Jubilar ist gelernter Schlosser und Schmied. In Essen war er besonders im Maschinenbau tätig. Der Jubilar trat am 3. Mai 1927 in den Herz-Jesu-Orden ein. Für Bruder Markus begann damit ein neuer Lebensabschnitt. Nach dem Noviziat in Fünfbrunnen (Luxemburg) kam er 1928 nach Maria-Martenthal, einem Wallfahrtsort der Herz-Jesu-Priester. Hier wirkte Bruder Markus zwölf Jahre. Der Weltkrieg und die daran anschließende Kriegsgefangenschaft unterbrachen die Tätigkeit im Herz-Jesu-Orden. Seit 1948 ist der Jubilar in Stegen. Hier erledigte Bruder Markus nicht nur die Schlosser- und Schmiedearbeiten, sondern war „Mädchen für alles“. Der humorvolle Jubilar hat wertvolle Arbeit für den Herz-Jesu-Orden in Stegen geleistet. Der 80jährige Ordensbruder genießt nun seinen wohlverdienten Ruhestand, pflegt jedoch immer noch mit Hingabe seine Blumen. Mit einem Choralamt und einer hausinternen Feier ehrte die Hausgemeinschaft des Kollegs St. Sebastian den Jubilar. Für die Gemeinde Stegen überbrachte Bürgermeister Birkenmeier die Glückwünsche und ein Präsent.

26.8.81
Brücke in Stegen gesprengt
Stegen (w). Am Dienstagnachmittag wurde die alte Dreisambrücke „am Hohrain“ gesprengt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Brücke war durch den Brückenneubau im Rahmen des Ausbaues der Kreisstaße 4911 zwischen Stegen und Kirchzarten überflüssig geworden. Die Autofahrer auf der Kreisstraße 4911 mußten deshalb gestern Umwege oder Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Polizei sperrte die K 4911 von der B 31 bis zum Stegener Ortsteil Unterbirken. Die Brückensprengung brachte zunächst eine riesige Staubwolke. Nachdem die Sicht klarer geworden war, konnten die Zuschauer das Ergebnis der Sprengung besichtigen. Die Brücke hatte sich in drei größere Teile gespalten. Das Abtragen der noch großen Briickenteile wird noch lange Zeit in Anspruch nehmen.


Oktober 1981
Neue Vorstellungen für die Wohnbebauung in Stegen
Die Gemeinde will alle im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen als „Eigenbedarf“ festlegen.
Von unserem Mitarbeiter Wendelin Drescher
Stegen. Mit planerischen Mitteln und dem Instrumentarium des Bundesbaugesetzes will die Gemeinde Stegen regulierend auf die künftige Wohnbebauung und insbesondere auf die Preisentwicklung bei Baugrundstücken einwirken. Bürgermeister Birkenmeier erklärte in einem Gespräch, daß durch den im rechtskräftigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen „Eigenbedarf“ für die Gemeinde Stegen und die bereits durch den Gemeinderat gefaßten Beschlüsse die Richtung im Grundsatz festgelegt sei. Von den im Ortskern Stegen im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen ist das Gebiet Schloßacker II - jetziger Sportplatz - mit 2,5 Hektar bereits ganz im Eigentum der Gemeinde.
Von dem Gebiet Stockacker, das südlich der Schulstraße und dem Ortsmittelpunkt liegt und drei Hektar umfaßt, gehören inzwischen 56 Ar des Geländes der Gemeinde. Der Gemeinderat habe bereits entschieden, so Bürgermeister Birkenmeier, daß die Gemeinde alle im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen aufkaufen soll, um so den „Eigenbedarf“, der für diese Fläche vorgeschrieben ist, zu realisieren. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern sind derzeit im Gange.
Die Gemeinde, so Stegens Verwaltungschef, wird in den Gebieten Bebauungspläne aufstellen, in denen das gesamte Gelände im Eigentum der Gemeinde ist. Die Bauplätze sollen dann entsprechend den vom Gemeinderat bereits beschlossenen Vergabegrundsätzen an Stegener abgegeben werden. Möglich ist der Kauf eines Grundstückes oder die Bestellung eines Erbbaurechts. In beiden Fällen wird jedoch die Gemeinde den „Bauherren“ Auflagen machen. Die konkrete Vergabe der Bauplätze soll erst dann erfolgen, wenn die Bebauungsplanung rechtskräftig ist und die Erschließungsmaßnahmen in Angriff genommen sind. Frühestens in drei Jahren rechnet Stegens Bürgermeister mit dem Beginn der Erschließungsarbeiten im ersten Baugebiet.
Durch planerisch gut durchdachte Entscheidungen im Aufstellungsverfahren zum Flächennutzungsplan schuf die Gemeinde Stegen die Voraussetzung, ihre Zielvorstellungen für die künftige Wohnbebauung zu verwirklichen. Mit den steigenden Grundstückspreisen wuchs der Wunsch, die Gmeinde solle regulierend auf den Grundstücksmarkt einwirken, immer mehr. Mit den planerischen Überlegungen wurde der Grundgedanke verfolgt, möglichst gemeindeeigenes Gelände in die Planung mit einzubeziehen.
Städtebaulich sah es der Gemeinderat Stegen für sinnvoll an, südlich des Ortszentrums mit Rathaus, Schule, Halle, Ökumenisches Zentrum, Spielplatz und der neuen Turn- und Mehrzweckhalle mit der Bebauung Stockacker das Ortszentrum auch in das Zentrum der Bebauung zu rücken. An das aus diesen Gründen für die Wohnbebauung vorgesehene Baugebiet Stockacker schließt sich in westlicher Richtung die Kageneck-Sportplatzanlage an, deren Eigentümer die Gemeinde Stegen ist. Westlich der Kageneck-Sportplatzanlage liegt das Baugebiet Oberleien. Man sah es daher für planerisch sinnvoll an, auch den jetzigen Sportplatz einer Wohnbebauung zuzuführen.
Diese Überlegungen wurden dadurch verstärkt und letztlich auch realisiert, weil auf dem jetzt vorhandenen Sportplatz weder der Rasen- noch der Hartplatz Normmaße aufweist und die vorhandenen Grundstücksflächen nicht ausreichen, normgerechte Plätze zu schaffen. Zudem war der Bedarf an Tennisplätzen bei einer Planung mit zuberücksichtigen. Der Gemeinderat entschied daher, die Sportanlagen auszulagern und im Gewann „Zehn Jaucherten“, südlich der Gehörlosenschule, vorzusehen. Dieses Gelände gehört ebenfalls der Gemeinde und war früher Kageneck'scher Grundbesitz. In vielen Beratungen wurde dann dieses Konzept verfeinert und fand seinen Niederschlag im Flächennutzungsplan.
Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan Dreisamtal sind für die Gemeinde Stegen die Wohnbauflächen Stockacker (südlich der Schulstraße) mit drei Hektar, Schloßacker II (jetziger Sportplatz) mit 2,5 Hektar, Erweiterung Bebauungsplan Großacker mit 0,3 Hektar, Fohrenbühl im Ortsteil Wittental, mit 0,5 Hektar und die Erweiterung Reckenberg im Ortsteil Eschbach mit 0,8 Hektar ausgewiesen. Für sämtliche im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen hat die Gemeinde im rechtskräftigen Flächennutzungsplan die Auflage, diese Fläch für den Eigenbedarf der Stegener Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Durch die Festlegung „Eigenbedarf“ soll ein Zuwachs von außen verhindert werden.
Für die Vorbereitung der Bebauungsplanung der Gebiete Stockacker (südlich der Schulstraße) und Schloßacker Il (jetziges Sportplatzgelände) schrieb die Gemeinde Stegen einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus. Bürgermeister Birkenmeier berichtet, daß folgende Vergaben für den Wettbewerb durch den Gemeinderat festgelegt wurden: Dreißig bis 50 Prozent des Wettbewerbsgebietes sollen mit freistehenden Häusern bebaut werden. Im restlichen Bereich sollen Gartenhof-, Ketten- oder Reihenhäuser entstehen. Neunzig bis einhundert Bauplätze sollen ausgewiesen werden. Die Grundstücke sollen zwischen 300 und 600 Quadratmeter groß sein. Im Herbst dieses Jahres wird der Wettbewerb abgeschlossen sein. Das Preisgericht, das am 13. November 1981 tagt, wird dann die Entwürfe bewerten und prämiieren.
Auch die Planung des Sportgeländes südlich der Gehörlosen- und Schwerhörigenschule hat der Gemeinderat bereits an Landschaftsarchitekt Steinhilp vergeben. Bevor eine Bebauung im Bereich des Gebietes Schloßacker II erfolgen kann, müssen die Sportanlagen verlegt sein. Die Sportanlagen umfassen Tennisplätze, einen Rasen- und einen Hartplatz sowie dazugehörige Parkplätze und ein Umkleidegebäude. Nach einer Auflage des Landschafts- und Naturschutzes müssen die Sportanlagen in die Landschaft eingebunden werden.
Für die Vergabe der Bauplätze, so Bürgermeister Birkenmeier, hat der Gemeinderat Stegen bereits Rahmengrundsätze festgelegt, die die Zielvorgabe des Flächennutzungsplanes, nur Baugelände für den Eigenbedarf auszuweisen, realisieren sollen. Nach den vom Gemeinderat beschlossenen Rahmengrundsätzen für die Vergabe der gemeindlichen Bauplätze muß ein Bauplatzbewerber seit einer bestimmten Zeit in Stegen mit Hauptwohnsitz wohnen. Bewerber, die in Stegen, Eschbach doer Wittental aufgewachsen sind, aber durch Heirat, Beruf oder mangelnde Wohnung ihre Heimat verlassen mußten, können berücksichtigt werden. Zudem wurde das Kriterium des Arbeitsplatzes mit in die Richtlinien aufgenommen. Bei der Vergabe des Baugeländes müssen die Erwerber auch bestimmte Verpflichtungen eingehen. Die Erschließungskosten werden vorab mit Erschließungsverträgen geregelt. Beim Kaufabschluß wird sich die Gemeinde ein Wiederkaufsrecht einräumen lassen, um Spekulationen zu verhindern.
Die gemeindlichen Bauplätze sollen sowohl verkauft als auch in Erbbaurecht abgegeben werden. Für die Einräumung eines Erbbaurechts werden bestimmte Einkommenshöhen noch festgelegt. Keinen gemeindlichen Bauplatz werden diejenigen erhalten, die in den letzten fünfzehn Jahren baureifen Grundbesitz in Stegen, Eschbach oder Wittental hatten sowie solche, die bereits ein Eigenheim oder einen Bauplatz haben. Die Entscheidung über die Bauplatzvergabe wird der Gemeinderat im Einzelfall treffen, erklärte Bürgermeister Birkenmeier.
Einen klaren Grundsatzbeschluß faßte der Gemeinderat bereits, um der Zielsetzung „Eigenbedarf“ Rechnung zu tragen. Er entschied, so Birkenmeier, daß die Gemeinde alle im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbauflächen aufkaufen solle. Stegens Bürgermeister stellte in diesem Zusammenhang fest, daß durch die Ausweisung von Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan für niemanden ein Rechtsanspruch auf Bebauung entstehe. Die Entscheidung für die Bebauung werde durch den Bebauungsplan getroffen, über dessen Aufstellung die Gemeinde im Rahmen ihrer Planungshoheit nach dem Bundesbaugesetz entscheide.
Abschließend machte Stegens Bürgeroberhaupt deutlich, daß die Gemeinde durch den Kauf und Verkauf von Baugrundstücken keine Geschäfte machen wird. Es werde nur der Erwerbspreis zusätzlich der Zinsen und Kosten für den Flächenabzug - öffentliche Straßen, Wege und Plätze - weitergegeben. Einen Bauplatzpreis für die gemeindlichen Bauplätze zu nennen, sei allerdings noch verfrüht.


18.11.81
Ideenwettbewerb für zwei Gebiete in Stegen:
Vorgesehen sind 105 Wohnhäuser
Erster Preis für Rolf Fischer - Wettbewerb wird in einer Bürgerversammlung erläutert
Von unserem Mitarbeiter Wendelin Drescher
Stegen (w). Beim Städebaulichen Ideenwettbewerb „Stockacker und Schloßacker II“ in Stegen hat das Preisgericht dem Architekten Rolf Fischer aus Freiburg den ersten Preis zuerkannt. Unter Vorsitz von Professor Dr. Büttner faßte das Preisgericht diese Entscheidung einstimmig. Mit dem zweiten Preis wurde der Freiburger Architekt Rolf Disch bedacht. Der Kirchzartener Architekt Dirk Herlitzius wurde dritter Preisträger. Insgesamt hatte das Preisgericht 22 Arbeiten zu bewerten. Nach vier Beurteilungsgängen und einer Besichtigung des Baugeländes traf das Preisgericht seine Entscheidung.
Die Arbeiten werden heute, Dienstag, von 15 bis 18 Uhr und am Mittwoch, (Buß- und Bettag) von 9 bis 16 Uhr öffentlich in der Stegener Turnhalle,  Jägerstraße 7, ausgestellt
Elf Stunden tagte das Preisgericht mit Professor Büttner, Stegen, Diplom-Ingenieur Dietrich Oertel aus Karlsruhe, Professor Wilhelm aus Lörrach und Diplom-Ingenieur Schott aus Ettlingen als Fachpreisrichter sowie Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Gemeinderätin Adelheid Purkl und Gemeinderat Dr. König als Sachpreisrichter. Als Beobachter ohne Stimmrecht wirkten. Kreisplaner Karl-Friedrich Malsch und die Gemeinderäte Helmut Göppentin, Richard Hätti, Gerhard Herzog und Daniel Mäder mit. Als Vorprüfer fungierte Architekt Reinhold Frauendorf aus Stegen.
Nach einer Kriterienliste beurteilte das Preisgericht die Arbeiten. In einem ersten Beurteilungsrundgang wurden wegen grundsätzlicher und schwerwiegender Mängel sechs Arbeiten ausgeschieden. In einem zweiten, strengeren Beurteilungsrundgang blieben sechs weitere Entwürfe auf der Strecke. Danach entschloß sich das Preisgericht zu einer gemeinsamen Besichtigung des künftigen Baugeländes. Dabei wurden aufgrund der landschaftlich besonders reizvollen Situation weitere Beurteilungskriterien für den dritten Beurteilungsrundgang gewonnen, bei dem drei Entwürfe aus genau dargelegten Gründen von der weiteren Bewertung ausgeschlossen wurden. In der engeren Wahl verblieben somit sieben Wettbewerbsarbeiten. Diese sieben Entwürfe wurden in einem vierten Arbeitsgang ausführlich schriftlich beurteilt. Danach beschloß das Preisgericht die Rangfolge der Entwürfe. Einstimmig erkannte das Preisgericht dem Entwurf von Rolf Fischer aus Freiburg den ersten Preis zu. Fischer und seine Mitarbeiter, Diplom-
Ingenieur Schoettle und A. Molz haben nach der Beurteilung des Preisgerichts eine sorgfältige und kenntnisreiche Darstellung und Analyse der städtebaulichen Situation gegeben, aus der überzeugende Konzepte für die Erschließung, Bau- und Raumstruktur abgeleitet wurden.Besonders überzeuge, so das Preisgericht, die südliche Ausbildung des Ortsrandes, der sowohl eine geordnete Bebauung als auch eine großzügige Einbeziehung der Landschaft in das Planungsgebiet ermögliche. Die Erschließung sei folgerichtig und klar. Die Wohnqualität werde durch eine gute Orientierung der Gebäude hinsichtlich Besonnung und Ausblick erreicht. Die Ausnutzung des Geländes sei gut; ebenso die Mischung der Gebäudeformen. Eine Realisierung in Bauabschnitten sei möglich. Das Preisgericht anerkennt zusammenfassend die hohe Qualität des Entwurfes, der in einer sensiblen und Art auf die spezielle Eigenheiten des Planungsgebietes eingehe.
Der mit 10000 Mark preisgekrönte Entwurf sieht im Baugebiet Stockacker 50 und im Gebiet Schloßacker 44 Wohnhäuser vor. Insgesamt sind 105 Wohnhäuser-Einheiten geplant. Der Anteil der Einzelhäuser liegt bei 22,8 Prozent. Die Verkehrsflächen machen 17,8 Prozent aus. Je Wohneinheit sind 1,89 Garagen/Stellplätze vorgesehen.
Mehrheitlich ging der zweite Preis an den Freiburger Architekten Rolf Disch. Er war mit 6000 Mark dotiert. Einstimmig wurde Dirk Herlitzius, freier Architekt in Kirchzarten, dritter Preisträger, der mit 4000 Mark bedacht wurde. Die Arbeiten von Diplom-Ingenieur Heinemann aus Freiburg (vierter Platz) und Hans Helbling (Stegen), der sich gemeinsam mit Tillo Schmidt (Freiburg) am Wettbewerb beteiligte (5. Platz) wurden als Ankäufe festgelegt.
Das Preisgericht empfahl der Gemeinde Stegen die Arbeit von Rolf Fischer zur Grundlage der weiteren Planung zu machen. Geprüft werden soll, ob der erste Preisträger auch bei der Ausführung der Einzelbauvorhaben beratend tätig werden kann, um so die Ziele des Planungskonzepts möglichst weitgehend zu sichern. Das Ergebnis des Wettbewerbs wird in einer Bürgerversammlung im Januar 1982 der Bevölkerung vorgestellt.

November 81
Außenanlagen für das Gemeindezentrum Stegen
Nur heimische Baumarten werden verwende
Gemeinderat mit der Planung im Grundsatz einverstanden - Vergabe von Arbeiten für die Schulhauserweiterung
Von unserm Mitarbeiter Wendlin Drescher
Stegen. Ausführlich befaßte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung mit der Planung der Außenanlagen für das Gemeindezentrum Stegen. Architekt Fred Wolf erläuterte seine Planung, die der Gemeinderat billigte. Die Vorschläge der Ortsgruppe Dreisamtal des Bundes für Umwelt- und Naturschutz werden in die Pläne aufgenommen. Wolf wurde beauftragt, nun die Detailplanung auszuarbeiten, die dann nochmals dem Rat vorgelegt wird. Die Maler- und Schlosserarbeiten für die Schulerweiterung wurden an den jeweils günstigsten Bieter vergeben. Einer Darlehensaufnahnıe von 500000 Mark stimmte der Gemeinderat zu.
Fred Wolf trug vor, daß die Außenanlagenplanung durch den zentralen Platz (Marktplatz) geprägt sei, um den sich das Ökumenische Gemeindezentrum, die Kageneckhalle, die Grund- und Hauptschule und das Rathaus gruppieren. Auf dem Marktplatz sollten sich die dörflichen Aktivitäten entwickeln. Von der Schulstraße, der Kirchzartener Straße und der Jägerstraße seien diagonale Zugangswege vorgesehen, die zum zentralen Platz führten. Für den Zugang (Fußweg) von der Kirchzartener Straße aus entschied sich der Gemeinderat für die Alternativplanung von Wolf, die einen gesonderten Fußweg von der Kirchzartener Straße zum Marktplatz vorsieht.
Die Parkplätze für die Sparkassenerweiterung in Form eines Anbaus an das Rathaus seien nördlich des Fußweges vorgesehen. Diese Alternativplanung erfordert zwar, daß eine vorhandene Baumgruppe vor dem Rathaus verpflanzt werden muß, was jedoch unproblematisch sei. Einen Unterstand für die wartenden Schüler an der Schulstraße sei unter dem künftigen Dach der Kageneckhalle geplant. An der nordwestlichen Seite der Schule plante Fred Wolf einen Fahrradpavillon, um für die Fahrräder der Schüler eine weitere Unterstellmöglichkeit zu bekommen.
Die Planung fand im Gemeinderat positive Resonanz. Die Diskussion drehte sich in erster Linie um die Art der Bepflanzung und die Bodenbeläge für die Zugangswege und den Marktplatz. In seinen Anregungen zur Außenanlagengestaltung empfahl der Bund Umwelt- und Naturschutz, Ortsgruppe Dreisamtal, einheimische Gehölze zu verwenden. An Bäumen wurden dafür Winterlinde, Feldahorn und Hainbuche genannt.
Für die Grasflächen soll nach den Vorstellungen des „Bundes“ Natur-oder Magerrasen verwendet werden. Es wurde angeregt, in der gesamten Anlage auf die Verwendung von Streusalz zu verzichten. Bei der Pflanzung sollte organischer Dünger benutzt werden, so der „Bund“. Die Natur- und Umweltschützer boten auch an, Patenschaften für Bäume zu übernehmen.
Im Gemeinderat war man sich einig, nur heimische, bodenständige Baumarten zu verwenden. Gemeinderat Dr. König schlug für den Dorfplatz Linden vor. Für den äußeren Bereich des Zugangswegs empfahl der Forstfachmann Ahornbäume. Entlang des südlichen Bereiches der Schulstraße bei der Parkplatzanlage sollten Kirschbäume gepflanzt werden, so König. Damit könne eine Art „Kirschbaumallee“ zumindest teilweise wieder entstehen. Es wurde überlegt, Sommer- und Winterlinden in Form von Baumgruppen beim Dorfplatz vorzusehen. Nach Abschluß der Diskussion gab der Gemeinderat Architekt Wolf „grünes Licht“ für die Detailplanung. Gemeinderat Dr. König erklärte sich bereit, den Architekten dabei zu beraten. Bei der Detailplanung werden auch nach dem Willen des Gremiums die Vorschläge der Natur- und Umweltschützer mit eingearbeitet.
Für 23384 Mark vergab der Gemeinderat die Malerarbeiten für die Schulhauserweiterung an den günstigsten Bieter, eine Freiburger Firma. Der Kostenvoranschlag konnte dabei wesentlich unterschritten werden. Für 11000 Mark gingen die Schlosserarbeiten für die Erweiterung der Grund- und Hauptschule an eine Firma aus Oberried. Auch dabei lag das preisgünstigste Angebot unter dem Kostenvoranschlag.
Die Aufnahme eines weiteren Darlehens von einer halben Million Mark billigte der Gemeinderat. Von den 2,7 Millionen Mark Kreditvolumen des Haushaltsplanes 1981 sind somit bereits 1,5 Millionen Mark ausgeschöpft.


20.12.81
Kageneckhalle
Höhere Kosten - Gemeinderat vergibt weitere Aufträge
Stegen (w). Für die Kageneckhalle hat der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung Arbeitsvergaben in Höhe von über 460 000.Mark beschlossen. Die Mitte 1979 mit 3,5 Millionen Mark veranschlagten Gesamtkosten erhöhen sich nach der neuesten Kostenermittlung der teilweise Ausschreibungsergebnisse zugrunde liegen, auf kanpp über vier Millionen Mark. Die Kostensteigerung beträgt somit in zweieinhalb Jahrene 14,6 Prozent.
Der Auftrag für die Fensterarbeiten wurde für 150 132 Mark an eine Freiburger Firma vergeben, die das günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Fenster werden in Dreifachverglasung ausgeführt, wofür die Mehrkosten mit 5760 Mark beziffert wurden. Mit 162 000 Mark Auftragssumme erhielt eine Bonndorfer Firma den Zuschlag für die Schreinerarbeiten. Der Auftrag wurde um die Arbeiten für die Schränke der Vereinsräume gekürzt.
Unter Vorbehalt wurde der Titel „Theken“ im Auftrag belassen. Bei den Fliesenarbeiten wurde nur das Los A mit 87 724,44 Mark vergeben. Das Los B, das einen Tonplattenbelag für den Eingangsbereich, den Clubraum und das Foyer vorsah, wurde gestrichen. Der Architekt schlug stattdessen für diesen Bereich Parkettböden vor, die um runde 15000 Mark billiger sind. Der Rat folgte diesem Vorschlag.
An den günstigsten Bieter wurden die Asphaltarbeiten für 7200 Mark vergeben. Die Bodenbelagsarbeiten einschließlich der beschriebenen Parkettböden erhielt eine Freiburger Firma, die mit 58 900 Mark das günstigste Angebot abgegeben hatte.
Für die Schulhauserweiterung gab der Gemeinderat weitere Schreinerarbeiten für 16 200 Mark beim günstigsten Bieter in Auftrag. Auch dei Garderoben für die Schule wurden an den billigsten Bieter für 6500 Mark vergeben. Bei der Schulhauserweiterung versicherte der Architekt, daß der Kostenvoranschlag eingehalten werden kann.
Für die vorgesehenen Gartenlauben legte der Gemeinderat die Mindestgröße (zwei mal drei Meter) und die Höchstgröße (2,50 Meter mal 3,50) fest. Die Gartenlauben sollen einheitlich sein, um so ein harmonisches Bild zu bekommen. Über eine mögliche Typisierung soll erst später entschieden werden. Das Dach der Lauben soll mit Bitumenschindeln gedeckt werden. Die Gartenlauben sollen innerhalb von zwei bis drei Jahren gebaut werden.
Die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes „Großacker“ im Westen erläuterte Architekt Fred Wolf aus Stegen. Ziel der Planung sei es, die Randzone des Stegener Baugebiets im Westen „herunterzuzonen" und mit Dächern zu versehen. Der Planer will einen harmonischen Abschluß der westlichen Bebauung in Stegen erreichen. Im Detail sei die Bebauung als eine Art Hofbildung geplant. Tiefgaragen oder Garagen mit Satteldächern sollten die Autos zum größten Teil aufnehmen. An eine zweigeschossige Bauweise mit ausgebautem Dachgeschoß ist gedacht. Die Planung wurde im Gemeinderat positiv beurteilt. Der Gemeinderat billigte die Planung im Grundsatz und beschloß auf dieser Grundlage die Bürgerbeteiligung anzusetzen. Zur Grundstücksaufteilung, so erklärte der Bürgermeister, seien noch keine konkreten Vorstellungen entwickelt worden. Die detaillierten Verhandlungen mit den Eigentümern stünden noch bevor. Ziel dieser Verhandlungen müsse es sein, so Bürgermeister Birkenmeier, dem Flächennutzungsplan gerecht zu werden; das bedeute, den Eigenbedarf der Stegener Bevölkerung zu decken. Die Planung und der Grunderwerb durch die Gemeinde müsse parallel laufen. Die Erweiterungsplanung sieht im Südwesten des Gebiets Großacker einen Kinderspielplatz vor, ferner ist noch ein Zugangsweg auszuweisen. Auch die Anbindung des künftigen Sportgebietes "Zehn Jaucherten" mit einem Gehund Radweg ist vorgesehen.


1.2.82
Jubiläum in Stegen - Zwei Jahrzehnte soziales Wirken in der Gemeinde
Katholische Frauengemeinschaft besteht seit 1962
Stegen (w). Das zwanzigjährige Bestehen feiert die Frauengemeinschaft Stegen am 6. und 7. Februar. Für den Samstagabend lädt die Frauengemeinschaft zu einem bunten Abend in die Halle des Kollegs St. Sebastian in Stegen ein. Die Musikkapelle Wittental, das Gesangsduo Doris Rombach / Gottfried Menner und die Laienspielgruppe der Frauengemeinschaft gestalten den Abend. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 7. Februar, 10 Uhr, bei dem der Kirchenchor Stegen mitwirkt, wird der Gründung vor zwanzig Jahren gedacht. Um 14 Uhr am Sonntagnachmittag wird das Theaterstück der Laienspielgruppe nochmals für die Senioren aufgeführt.
Der Mütterverein Stegen, der 1969 in Katholische Frauengemeinschaft umbenannt wurde, wurde am 7. Januar 1962 unter dem damaligen Kuraten Pater Stemann ins Leben gerufen. Frau Rosa Rombach wurde zur Vorsitzenden gewählt. Nach Pater Stemann wurde Pater Ruder, der Ortsgeistlíche, Präses des Vereins. Erstmals 1965 wurde ein Altentag veranstaltet, an dem bereits sechzig Senioren teilnahmen. Bis zum heutigen Tag gehört der Altentag zum festen Bestandteil des Jahresprogramms der Frauengemeinschaft. Die Frauengemeinschaft, in der auch alleinstehende und kinderlose Frauen willkommen sind, besucht vor dem Weihnachtsfest in jedem Jahr alte und kranke Menschen und überreicht dabei kleine Geschenke.
Die 167 Mitglieder starke Frauengemeinschaft der Pfarrei Herz-Jesu Stegen betet seit 1970 in der Fastenzeit immer jeden Donnerstag den Rosenkranz. Für jedes verstorbene Mitglied wird eine heilige Messe gefeiert. Von Zeit zu Zeit werden Einkehrtage veranstaltet. Die Frauengemeinschaft unterstützt auch die Mission in Süd- und Südwestafrika. Durch den bei der Frauengemeinschaft eingerichteten Mütternotdienst wird Müttern, die in Not sind, nach besten Kräften schnell und sinnvoll geholfen.
Die Erlöse aus den vielen Veranstaltungen hat die Frauengemeinschaft immer gemeinnützig zahlreichen Vorhaben zur Verfügung gestellt. So wurden von der Frauengemeinschaft für den Kirchenneubau, für die Anschaffung der Kirchturmglocken, für den Kindergarten, für die neue Orgel und für das Ökumenische Gemeindezentrum wertvolle finanzielle Beiträge geleistet. Auch den Gemeindefesten verhalf die Frauengemeinschaft mit ihrem aktiven Einsatz zum Erfolg.

10.2.82
Die Frauengemeinschaft besteht seit 20 Jahren
Pater Bruder: Dank für die sozialen Dienste
Stegen (w). Mit einem bunten Abend in der Halle des Kollegs St. Sebastian, einem Festgottesdienst in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche und einer Theateraufführung für die Senioren feierte die Fraugemeinschaft Stegen ihr 20 jähriges Bestehen. Pfarrer Pater Bruder dankte der Frauengemeinschaft für die in den letzten zwanzig Jahren geleisteten sozialen Dienste. Die Laienspielgruppe der Frauengemeinschaft erfreute mit dem Theaterstück „Zwei Rabenväter.
Die Musikkapelle Wittental mit Dirigent Willy Willmann und das Gesangsduo Doris Rombach / Gottfried Menner sorgten für die musikalische Umsetzung. Zu Beginn des Unterhaltungsabends in der vollbesetzten Kollegshalle erinnerte Pfarrer Bruder an das bisherige segensreiche Wirken der Frauengemeinschaft Stegen. Sein besonderer Dank galt den Theaterspielern mit Helene Rebmann, die den Erlös des Unterhaltungsabends einem kirchlichem Zweck zur Verfügung gestellt hatten.
Nach dem musikalischen Auftakt durch die Wittentäler Musikkapelle, führte Alfred Fehr durch das abendliche Programm. Die "Dreisamspatzen" Doris Rombach und Gottfried Menner, der auch durch seine humoristischen Einlagen gefiel, boten ein Strauß bunter Melodien. Ihr Repertoir umfaßte besonders Volkslieder. Zwischen den einzelnen Auftritten gab die Musikkapelle Wittental Proben ihres Könnens.
Beim Theaterstück „Zwei Rabenväter“, aufgeführt in mehreren Szenenbildern, spielten Erich Tritschler, Alfred Fehr, Sofie Rebmann, Mathilde Klingele, Leo Mäder, Franz Klingele, Erika Tritschler und Rosa Klingele. Helene Rebmann führte gekonnt Regie. Alle Spieler und die Autorin des Stückes, Wältermann, erhielten von der Vorsitzenden der Frauengemeinschaft, Rosa Rombach, ein Geschenk.
Für ihre Verdienste um die Frauengemeinschaft wurden dem Hausherrn, Pater Rektor Hoch, Dirigent Willmann, der Musikkapelle Wittental, Pfarrer Bruder und den Frauen Pätzold, Steinhard, Rombach, Pfister, Zipfel, Birkenmeier und Klingele Präsente überreicht.
Unter der „Aufsicht“ des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rüdıger Behrensdorf fungierte Johanna Birkenmeier als Glücksfee. Den Hauptprels, ein Schwein, gewann Rudolf Nobs aus Stegen~Oberbirken. Gregor Weber gewann als zweiten Preis einen Kassettenrecorder.
Nach dem Festgottesdienst, den der Kirchenchor umrahrnte, wurde die Theateraufführung für dıe Senioren zu einem gelungenen Altennachrmttag. Neben der Theatergruppe gefiel die Sängerrunde der Eschbacher Senioren mit zwei Auftritten. Pfarrer Bruder konnte die Seniorenrunde aus Kirchzarten und Qberried willkommen heißen. Die Kirchzartener Frauengemeinschaft übergab zum Jubiläum ein Geschenk. Frau Grauvogel sprach für die Kirchzartener Senioren, sie würdigte die gut nachbarlıchen Beziehungen und übergab ein Prasent. Mit Unterhaltungsmusik rundete Bertold Rombach den Nachmittag ab.

21.2.82
Für Schule 50 000 Mark. Gemeinde nimmt neues Darlehen auf. 
Stegen (w). Für über 50 000 Mark vergab der Gemeinderat Stegen die restliche Möblierung für die Grund-und Hauptschule Stegen. Knapp 3000 Mark kostet die Dachrinnenheizung, die notwendig wurde, um Gebäudeschäden durch eindringendes Schmelzwasser zu verhindern. Der Gemeinderat entschied sich mehrheitlich für diese Investition.
.....Der Entscheidung im Gemeinderat über die restliche Möblierung der Schulhauserweiterung gingen intensive Beratungen im Bauausschuß unter Einbeziehung der Schulleitung und des Elternbeirats voraus. Wegen der angespannten Finanzlage der Gemeinde mußten wünschenswerte Einrichtungen zurückgestellt und reduziert werden.
So wurden beispielsweise Schränke durch billigere Regale ersetzt. Für 50 025 Mark vergab der Gemeinderat die Einrichtung für die Bereiche Musik, Handarbeit, Lehrmittel, Schulleiter- und Elternsprechzimmer, Lehrerzimmer und die einzelnen Klassenzimmer. Die einmal vor über einem Jahr mit 250 000 Mark fixierten Kosten der Einrichtung für die Schulhauserweiterung belaufen sich jetzt auf 261703 Mark. Diese Überschreitung werde mit den Baukosten aufgefangen werden können, erklärte das Architekturbüro.
Ausführlich wurde die Notwendigkeit einer Dachrinnenbeheizung für die Schule in Stegen diskutiert. Das Büro Wolf begründete die Notwendigkeit der Dachrinnenbeheizung, um bei extremen Witterungsverhältnissen, wie sie in diesem Winter auftraten, und einer damit verbundenen Eisbildung bei den innenliegenden Dachrinnen keine Gebäudeschäden durch eindringendes Schmelzwasser zu bekommen. Eine Dachrinnenheizung soll bei solchen Witterungsverhältnissen gewährleisten, daß noch Wasser in der Dachrinne ablaufen kann. Die Meinung im Ratsgremium war nicht einheitlich. Dies kam bei der Erörterung deutlich zum Ausdruck. Bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen entschied sich der Rat für die Dachrinnenheizung, die 2858 Mark kostet.
...Zur Finanzierung der Schulhauserweiterung und der Kageneckhalle wurde ein weiteres Darlehen von 500000 Mark aufgenommen.


30.3.82
Aufträge für Kageneckhalle
Stegen (w). Für fast 280 000 Mark vergab der Gemeinderat die Estricharbeiten, den Sportboden, die Sportgeräte und die Kücheneinrichtung für die Kageneckhalle. Die Gesamtkosten von vier Millionen Mark können nach dem neuesten Stand der Kostenermittlung eingehalten werden.
Die Estricharbeiten wurden für 95 800 Mark an den billigsten Bieter vergeben. Erfreulich war, daß der alternativ ausgeschriebene Asphalbestrich preisgünstiger war als ein Zementestrich. Recht günstig im Vergleich zum Kostenvoranschlag verlief die Submission für den Sportboden. Knapp 45 000 Mark müssen dafür aufgewendet werden. Die Sportgeräte für die Kageneckhalle werden 57 000 Mark kosten.
Ausmaß und Notwendigkeit der Kücheneinrichtung wurde im Gemeinderat eingehend diskutiert. Bei drei Enthaltungen billigte dann der Rat den Vergabevorschlag mit 82 000 Mark Kosten. Der günstigste Bieter, eine Fırma aus Titisee-Neustadt, erhielt den Auftrag.


19.4.82
Kirchenchor hat Jubiläum
Unterhaltungsabend und Festgottesdienst in Stegen
Stegen (w). Der Kirchenchor der Pfarrei Herz-Jesu Stegen feiert mit einem Unterhaltungsabend am Samstag, 24. April, 20 Uhr, in der Halle des Kollegs St. Sebastian und einem Festgottesdienst am Sonntag, 2. Mai, sein zwanzigiähriges Bestehen. Am 23. Januar 1962 gründeten zwanzig Gemeindemitglieder auf Einladung des damaligen Pfarrkuraten Pater Stemann den Kirchenchor Stegen. Als Vorstand in den ersten Jahren hat sich Pius Ortlieb große Verdienste erworben. Pater Gartz war der erste Dirigent des Stegener Kirchenchores.
Seinen ersten Auftritt hatte der Kirchenchor der Pfarrei Herz-Jesu Stegen beim silbernen Priesterjubiläum von Pater Stemann. Der Chor sang die C-Dur-Messe von Franz Schubert. Mit 20 Sängerinnen und elf Sängern hatte der Chor im Jahre 1965 eine stattliche Größe erreicht. 1965 übernahm Oberlehrer Erich Dufner aus Horben den Kirchenchor als Dirigent. 14 Jahre lang war Erich Dufner der musikalische Leiter. Dirigent Michael von Troschke übernahm im Januar 1979 den Stegener Kirchenchor, den er auch im Jubiläumsjahr leitet.
Der Chor hält im Jahr durchschnittlich vierzig Proben ab, in denen mehrere Messen und Chöre einstudiert werden. Regelmäßig an Festtagen und einmal monatlich im Sonntagsgottesdienst gibt der Kirchenchor sein Können zum Besten und bereichert und verschönert die Eucharistiefeier. Die Mitglieder des Kirchenchors Stegen verstehen es aber auch, in geselligem Beisammensein bei Ausflügen und Wanderungen Kameradschaft zu pflegen.
August Schlegel aus Zarten ist seit fünfzehn Jahren der unermüdliche Motor des Stegener Kirchenchores. Mit viel Idealismus. und Sachverstand leitet er als Vorstand den Kirchenchor der katholischen Pfarrei Herz-Jesu Stegen. 27 Sängerirmen und Sänger gehören im Jubiläumsjahr dem Chor an.
Der Kirchenchor Stegen feiert mit einem Unterhaltungsabend am Samstag, 24. April, 20 Uhr, in der Halle des Kollegs St. Sebastian in Stegen sein 20jähriges Jubiläum. Der Männergesangverein Zarten, das Gesangsduo Doris Rombach und Gottfried Menner, junge Musiker aus der Pfarrei unter Leitung von Johannes Wagner ımd der Kirchenchor Stegen gestalten das abendliche Programm. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.
Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 2. Mai, 10 Uhr, in der Herz-Jesu-Pfarrkirche Stegen erreicht das Kirchenchorjubiläum seinen Höhepunkt. Dabei wird die Kleine Orgelsolo-Messe von Joseph Haydn aufgeführt. Die Kirchenchöre von Horben und Stegen wirken dabei mit.


7.7.82
Arbeitsvergabe für Kageneckhalle
Stegen (W). In der letzten Sitzung vor den Ferien hat der Gemeinderat Stegen die Gipserarbeiten für die Kageneckhalle vergeben.
Den günstigsten Bietern, einer Stegener Firma, wurde zum Angebotspreis von 20 050,72 Mark der Auftrag erteilt. Von sieben zur Angebotsabgabe aufgeforderten Firmen haben nur zwei ein Angebot abgegeben.


24.8.82
MIT BEGINN DES NEUEN Schuljahres ist die Grund- und Hauptschule Stegen nach langen Jahren des Provisoriums der Auslagenıng in mehrere Schulhäuser unter einem Dach vereint. Die für den Unterricht der Hauptschule erforderlichen Fachräume wurden teils im Schulerweiterungsbau (rechte Bildhälfte) untergebracht. Teilweise wurden auch vorhandene Räume entsprechend umgebaut. Die Schulhauserweitenıng in Stegen kostete 2,5 Millionen Mark. Unser Bild zeigt das alte, 1965/66 erbaute Schulhaus und den Erweiterungsbau. Beide Gebäude präsentieren sich nun als ein Gebäudekomplex, der sich harmonisch ins Ortsbild Stegen einfügt.
Bild: Wendelin Drescher


14.9.82
ALTBÜRGERMEISTER FRANZ METZGER (links) feierte seinen 80. Geburtstag. Der noch vitale Jubilar war von 1957 bis 1965 Bürgermeister in Stegen. Damals zählte Stegen 365 Einwohner. Der Jubilar war auch lange Zeit Posthalter in Stegen. Glückwünsche übermittelte jetzt Bürgermeister Klaus Birkenmeier, der auch die Verdienste seines Vorgängers würdigte. Als Geschenk übergab Birkenmeier ein geschnitztes Stegener Wappen mit dem aufsteigenden Hirsch. Birkenmeier sprach auch die Glückwünsche des CDU-Kreisvorsitzenden Gundolf Fleischer aus.
Bild: Wendelin Drescher


18.9.82
Stegen: Einweíhung im Oktober
Die Kosten für die Kageneckhalle werden über vier Millionen Mark betragen
Stegen (W). Einstimmig beschloß der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung in allen Bereichen der Kageneckhalle Dachrinnen anzubringen. Die Mehrkosten betragen rund 21 000 Mark. Die vorgesehene Galerie im Clubraum der Kageneckhalle wird nicht gebaut; sie hätte 33 000 Mark gekostet. Die offizielle Einweihung der Schulhauserweiterung ist am Samstag, 16. Oktober, legte der Gemeinderat auf Vorschlag der Schule und der Verwaltung fest. Zudem wurden die Fleischbeschaugebühren erhöht, ein Darlehen über 500 000 Mark aufgenommen und verschiedene Baufragen behandelt.
Um das der Witterung ausgesetzte Holzwerk der Kageneckhalle zu schützen, beschloß der Gemeinderat, Dachrinnen im gesamten Dachbereich der Halle anbringen zu lassen. Zusätzlich wird das Holzwerk zuvor noch mit Holzschutzmitteln behandelt. Die tragenden Leimbinder der Kageneckhalle werden zum Schutz gegen die Witterung mit Kupferblech abgedeckt. Der Gesamtkostenvoranschlag liegt somit bei über vier Millionen Mark. Die Holzschutzmaßnahmen hatte Gemeinderat Daniel Mäder angeregt. Durch das Anbringen der Dachrinnen in allen Dachbereichen erübrigte sich das ursprünglich einmal diskutierte Abdecken der Sparrenköpfe mit Kupferblech.
Einstimmig entschied der Gemeinderat, die vorgesehene Galerie im Clubraum der neuen Turn- und Mehr zweckhalle nicht zu bauen. Die Kosten von über 33000 Mark können nach Vorstellung von Bürgermeister Birkenmeier und des Gemeinderates bei der derzeit prekären Finanzlage Stegens nicht verantwortet werden, wurde festgestellt. Die Galerie kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch eingebaut werden.
Gründlich erörterte das Gremium die Nutzung von Gemeinderäumen für privaten Flötenunterricht. Gegenstand der Diskussion war ein Kostenbeitrag für die Nutzung, den die Verwaltung mit vier Mark je Stunde ansetzte. Der Gemeinderat traf keine Entscheidung. Die Verwaltung wurde beauftragt, alle Privatinitiativen zu ermitteln, um dann eine Grundsatzentscheidung treffen zu können. .
Die Einweihung der Schulhauserweiterung findet am 16. Oktober, 10 Uhr, in der Turnhalle Stegen statt. Die Grund- und Hauptschule Stegen ist seit Schuljahresbeginn unter einem Dach vereint. Die Feier wird von einem Schülerchor und der Musikkapelle Wittental umrahmt. Nachmittags kann die Grund- und Hauptschule besichtigt werden.....

30.9.82
Frieda Wehrle geborene Spiegelhalter vom Bläsihof in Stegen-Rechtenbach feierte ihren 80. Geburtstag. Die Jubilarin ist noch rüstig. Zahlreiche Gratulanten übermittelten Glückwünsche. Bürgermeister Klaus Birkenmeier überbrachte die Glückwünsche und ein Geschenk der Gemeinde Stegen


13.10.82
Max Schwär feiert 90 Geburtstag
Stegen-Eschbach (w).  Alt-Schwabenhansenhof-Bauer Max Schwär, Hintereschbach, feierte in guter körperlicher und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag. Der Jubilar feierte im Kreise seiner großen Familie: Sieben Kinder, 36 Enkel und 14 Urenkel gehören zur Familie. Bei der Familie seines Sohnes und Hofnachfolgers fühlt sich Max Schwär geborgen.
Der gebürtige Eschbacher mußte nach seiner Schulzeit im Ersten Weltkrieg an der Westfront in Frankreich teilnehmen. Dabei wurde er verwundet. 1922 übernahm der Jubilar den zehn Hektar großen Schwabenhansenhof mit seinen äußerst schwierigen topographischen Verhältnissen. Nach 42 Jahren gab Max Schwär den Hof im Jahre 1964 an seinen Sohn weiter. Aktiv als Vorsitzender und guter Schütze war Max Schwär in dem 1927 gegründeten Eschbacher Schützenverein, dessen Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg ausblieb. 34 Jahre dienten der Jubilar der Raiffeisengenossenschaft als Rechner. Besonders das Milch-, aber auch das Warengeschäft der Genossenschaft machte damals, viel Arbeit. Max Schwär ist auch seit vielen Jahren Mitglied des Musikvereins Eschbach, der dem Jubilar noch ein Ständchen bringen wird.
Dem geschätzten Jubilar wurden aus der Bevölkerung zahlreiche Glückwünsche zuteil. Zu den Gratulanten gehörten Pfarrer Läufer und Pfarrer Hog. Ortsvorsteher Max Spitz würdigte das Wirken des Jubilars mit einem Geschenkkorb. Bürgermeister Klaus Birkenmeier schenkte ein Exemplar der Eschbacher Chronik. Er übermittelte gleichzeitig die Glückwunschurkunde von Ministerpräsident Lothar Späth.


14.10.82
Ein Leben in der Nachfolge Christi - Stegen nahm Abschíed von seinem ersten Pfarrer Arno Bruder
Stegen (w). Von einer überwältigenden Anteilnahme der Bevölkerung, der Vertreter von Kirche, Gemeinde und Vereinen war die Beisetzungsfeier für den verstorbenen Pfarrer der Herz-Jesu-Pfarrei Stegen, Pater Arno Bruder, geprägt. Schon in den Betstunden für den nach kurzer, heftiger Krankheit verstorbenen Herz-Jesu-Priester wurde die große Anteilnahme und Trauer deutlich. Pater Bruder leitete zwanzig Jahre die Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen, zunächst von 1962 an als Kurat und 1970 als ersten Pfarrer von Stegen. Bei der Beisetzungsfeier würdigte Pater Provinzial Westendorf von der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester den tiefen Glauben und die treue Hingabe des verstorbenen Mitbruders. Auf dem Klosterfriedhof in Stegen fand Pater Bruder seine letzte Ruhestätte.
Der 1923 in Waldkirch geborene Priester hatte nach harter Soldatenzeit die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester in Freiburg kennengelernt und trat 1948 dem Orden bei. Die Ordensgelübde legte er 1949 ab. Nach dem Hochschulstudium erfolgte 1953 die Weihe zum Priester. Als Lehrer und Internatserzieher war Pater Bruder von 1954 bis 1962 an der damaligen „Missionsschule Haus Stegen“, dem heutigen Kolleg St. Sebastian, tätig. Er arbeitete am Aufbau der Schule mit.
Die Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen mit Unterbirken, Oberbirken, Rechtenbach und den früher selbständigen Gemeinden Wittental und Zarten betreute Pater Bruder bis zu seinem Tode. Der verstorbene Ortsgeistliche war unermüdlich tätig im Dienst an jung und alt, an Gesunden und Kranken, an Alt- und Neubürgern. Seine seelsorgerische Tätigkeit war Spiegelbild seines Ordenslebens im Streben nach persönlicher Vollkommenheit in der Nachfolge Christi.
Nach der Überführung des verstorbenen Geistlichen nach Stegen hielten in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche die Feuerwehren Stegen, Wittental, Zarten, der Radfahrverein Stegen, die KJG-Jugendgruppen, die Ministranten, der Pfarrgemeinderat, die Frauengemeinschaft, die Schüler der Grund-und Hauptschule, die DRK-Ortsgruppen Stegen und Zarten, die Schüler und Lehrer des Kollegs und der DJK Sportverein Totenwache.
In einem feierlichen und eindrucksvoll gestalteten Requiem, das Pater Rektor Franz Hoch mit den Herz-Jesu-Priestern und zahlreichen Geistlichen des Dekanats konzelebrierte, nahm die Kirchengemeinde Stegen in der restlos überfüllten Stegener Pfarrkirche Abschied von ihrem ersten Pfarrer. Die Musikkapelle Wittental, der Kirchenchor Stegen und die Schola bereicherten die Eucharistiefeier.
Für das Dekanat Neustadt sprach anschließend Dekan Litterst der Mutter und Schwester des Verstorbenen, der Pfarrei, dem Orden und der Hausgemeinschaft Stegen die Anteilnahme aus. Er dankte Pater Bruder für dessen grundsätzliche geistige Gemeinschaft. Für das Wirken des Verstorbenen als Vikar in Kirchzarten dankte Pfarrer Jung. Für den Pfarrgemeinderat charakterisierte Professor Frank Pater Bruder als unermüdlichen Arbeiter für seine Gemeinde. „Unser Pfarrer Bruder schuf Gemeindebewußtsein, er stellte sich ganz in den Dienst der Gemeinde“, so Frank. Für die großen Aufgaben durch die stetig wachsende Gemeinde rang der Verstorbene immer um den richtigen Weg. Der stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats blickte auch auf die Vereins- und Gemeindefeste mit Pfarrer Bruder, die Anschaffung der neuen Orgel und die Herausforderung in der Zusammenarbeit mit den evangelischen Christen - dokumentiert im Okumenischen Gemeindezentrum - zurück.
Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte für die politische Gemeinde einen letzten Gruß und ein Vergelts Gott an den bescheidenen Menschen, der große Anforderungen mit bewundernswertem Einsatz bestanden habe. Er dankte für das Vertrauen und sagte, daß die Verdienste von Pater Bruder über den irdischen Tod hinaus leben. Für die evangelischen Christen sprach Pfarrer Claus Noack die herzliche Anteilnahme aus. Er dankte für das Ringen um das Gemeinsame im Glauben, ohne das Trennende zu verleugnen. Er lobte die fördernde Einstellung des Verstorbenen zur ökumenischen Seníorenarbeit und dankte dem Menschen Arno Bruder für dessen demütige Haltung.
Ortsvorsteher Karl Heizmann nahm für den Ortsteil Wittental Abschied von dem beliebten Pfarrer. Die gestandene Persönlichkeit Pater Bruders würdigte Ortsvorsteher Alfons Schwer, der für die Ortschaft Zarten und die Zartener Vereine Abschied nahm. August Schlegel sprach den Nachruf für den Kirchenchor, dessen Präses der Verstorbene war.
Mit Worten des Dankes und der Trauer verabschiedeten sich die Ministranten, die KJG-Jugendgruppen und die Feuerwehren Stegen, Wittental und Zarten vom Stegener Pfarrer. Willi Hug nahm mit einem herzlichen Dank Abschied vom treuen Mitglied des Musikvereins Wittental. Günther Ketterer vom Fußballsportverein, dessen Präses Pater Bruder war, sprach ehrende Worte auch für den Judoclub und Radfahrverein Stegen. Rektor Koch sagte, daß Pfarrer Bruder in der Schule still und bescheiden als Erzieher gewirkt habe und würdigte den Mut, die Schaffenskraft und das Beispiel des Herz-Jesu-Priesters.
Nach der Einsegnung des Sarges wurde Pater Bruder auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Die Musikkapelle Wittental intonierte „Ich hat einen Kameraden“.
Pater Arno Bruder wurde am 25. Mai 1923 in Waldkirch (Schwarzwald) geboren. Nach seiner Kindheit und Jugend hatte er harte Kriegsjahre als Soldat zu durchstehen. Aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, wurde er vorübergehend krank. Damals lernte er in Freiburg die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester kennen. Er trat 1948 dem Orden bei und legte am 11. Oktober 1949 die Ordensgelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ab. Nach seinem Hochschulstudium wurde er am 2. August 1953 in der Konviktskirche zu Freiburg zum Priester geweiht.
Sein Priesterleben, das er mit 30 Jahren begann, war ganz verbunden mit der Gemeinde Stegen im Dreisamtal. Zunächst war er von 1954 bis 1962 an der damaligen „Missionsschule Haus Stegen“ der Herz-Jesu-Priester als Lehrer und lnternatserzieher tätig und arbeitete jahrelang mit am Aufbau der Schule, die heute „Kolleg St. Sebastian“ heißt. Danach leitete er 20 Jahre lang die Pfarrgemeinde Herz Jesu, Stegen, zu der auch die Ortschaften Unterbirken und Oberbirken, Zarten, Wittental und Rechtenbach gehören, zunächst von 1962 an als Kurat, dann nach der Errichtung der Pfarrei ab 1970 als erster Pfarrer von Stegen.
Pater Bruder hatte zu seinem Taufnamen als Ordensnamen Clemens Maria hinzugewählt und sich damit den hl. Clemens Maria Hofbauer zum Vorbild gewählt. Aus der Geschichte des Heiligen wissen wir, wie sehr Ordensleben und Seelsorge ineinanderflossen und sich zu hoher Vollkommenheit entfalteten. Pater Bruder hat versucht, auf seine Weise und seinen Fähigkeiten entsprechend, in seinem Wirkungsort Stegen beides zu verwirklichen. Als Lehrer, Erzieher und Pfarrer war er unermüdlich tätig im Dienste an jung und alt, an Gesunden und besonders an Kranken, an Alt- und Neubürgern. Diese seine seelsorgerliche Tätigkeit wiederum war Spiegelbild seines Ordenslebens im Streben nach persönlicher Vollkommenheit in der Nachfolge Christi. Vorbildlich war sein Bemühen, trotz der Seelsorge in der Gemeinde das gemeinsame Leben und Beten mit seinen Mitbrüdern im Kloster, soweit möglich, täglich mitzuvollziehen. Seine geistlich fromme und von persönlicher Askese bestimmte Lebenshaltung als Ordensmann drängte ihn immer wieder dazu, sich an der Spiritualität anderer Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche zu bereichern, um Christus immer ähnlicher zu werden. Er starb nach kurzer, heftiger Krankheit, ganz ausgerichtet auf die endgültige Begegnung mit Gott, am 6. Oktober 1982.


13.11.1982
Am 4. Februar Einweihung der Kageneckhalle
Gemeinderat vergibt Auftrag für Herstellung der Außenanlagen - Eingangsbereiche erhalten Pflasterbelag

Stegen (w). Für die Eingangsbereiche der Kageneckhalle vergab der Gemeinderat in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung die Außenanlagen. Die Kosten belaufen sich auf 63 000 Mark. Ebenso wurde der Auftrag für die Eingangsbeleuchtung und die Sportlergarderoben im Untergeschoß der Halle vergeben. Die offizielle Einweihung der Kageneckhalle findet am Freitag, 4. Februar 1983, um 20 Uhr statt. Am Samstag, 5. Februar, wird sich ein „Tag der offenen Tür“ anschließen. Der Kauf der Tische und Stühle für die Kageneckhalle wurde zurückgestellt, um noch weitere Modelle ansehen zu können.
Um die Kageneckhalle in Betrieb nehmen zu können, sei es erforderlich, die Eingangs- und Zufahrtsbereiche herzustellen. Diese Arbeiten sollen als Teil der Außenanlagen vorgezogen werden. Bei diesen Arbeiten handelt es sich um den Haupteingang, den Lieferanteneingang zur Küche, den Eingang zum
DRK-Übungsraum. Hinzu kommen drei Übergänge vom Parkplatz an der Schulstraße zur Kageneckhalle, die Anlage kleiner Grünflächen im Süden der Halle und die Vollendung des Gehweges entlang der Schulstraße.
Bauleiter Kauke vom Büro Wolf erläuterte die Details der vorgesehenen Maßnahmen. Ein Alternativ-Angebot sah ein Provisorium mit einem Splitbelag vor. Bei dieser Lösung lag das günstigste Angebot bei 38 000 Mark. In der Diskussion zeigte sich, daß bei einem späteren Einbau des Pflasters und dem dann wieder notwendigen Entfernen des Splitbelags Mehrkosten von mindestens  6000 bis 7000 Mark entstehen würden. Aufgrund dieser Sachlage entschied der Gemeinderat einstimmig, den beschriebenen Teil der Außenanlagen gleich endgültig herzustellen und vergab den Auftrag für die Eingangsbereiche mit Pflasterbelag und die übrigen Arbeiten für rund 63 000 Mark an eine Buchenbacher Gartenbaufirma. Den Auftrag für die Eingangsbeleuchtung erhielt eine Stegener Firma, die mit rund 3000 Mark das günstigste Angebot abgab. Ebenfalls der günstigste Bieter erhielt den Auftrag für die Umkleidegarderobe im Untergeschoß der Halle für knapp 7000 Mark.
Eine ausgibige und mit unterschiedlichen Meinungen versehene Diskussion gab es bei der Termin- und Programmabstimmung für die offizielle Einweihung der Kageneckhalle. Die Terminschwierigkeiten lagen darin begründet, daß wegen der etwaigen Wiederholungswahl um die Bürgermeisterstelle am 30. Januar 1983 und der an Fasnacht bereits geplanten Veranstaltungen in der Halle, nur das Wochenende dazwischen in Frage kam, wobei am Freitagabend, 4. Februar, zu beachten war, daß der Kultusminister in der Nachbargemeinde Kirchzarten seinen Besuch angekündigt hat und am Samstagabend, 5. Februar, der schon lange terminierte Kollegsball nicht verschiebbar war. Bürgermeister Birkenmeier erklärte, daß trotz des Besuchs des Kultusrninisters die Einweihung am Freitagabend, 4. Februar, denkbar sei. Nach Abwägung der Argumente und der Uberlegung, daß ein Festakt, zu dem die ganze Bevölkerung eingeladen ist, besser abends stattfinden solle, entschied der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, daß die offizielle Einweihung der Kageneckhalle, am Freitag, 4. Februar 1983, 20 Uhr, statt findet. Am Samstag, 5. Februar, wird ein „Tag der offenen Tür“ stattfinden, an dem sich die Stegener Vereine der Öffentlichkeit vorstellen können.....

BZ 8.2.83
Kageneckhalle - Der Schwarzwaldhof stand Pate

Übergabe in Stegen - Birkenmeier: Vor zehn Jahren erste Überlegungen
Von unserem Mitarbeiter Wendelin Drescher
S t e ge n. Einen großen Holzschlüssel überreichten Architekt Fred Wolf bei der Übergabe der neuen Kageneckhalle an Bürgermeister Klaus Birkenmeier. Er wertete die Schlüsselübergabe als „historischen Augenblick“. Pater Rektor Franz Hoch und Pfarrer Claus Noack segneten und weihten die neue Turn- und Mehrzweckhalle in der Ortsmitte. Die Einweihungsfeier wurde musikalisch von der Musikkapelle Wittental mit Dirigent Gillhaus und vom Kirchenchor Stegen, dirigiert von H. von Droschke und der Musikkapelle Eschbach
mit Dirigent Karl Schuler umrahmt. Der Tanzsportclub ‘Dreisamtal Stegen und die Tanzkapelle des Musikvereins Eschbach rundeten die Feier ab. Mit einem Prolog erfreute Rektor Herbert Koch.
In der vollbesetzten Kageneckhalle galt der besondere Willkommensgruß des Bürgermeisters den Landtagsabgeordneten Gundolf Fleischer und Helgo Bran, den Kreisräten, Bürgermeistern und Ortsvorstehern, den Altbürgermeistern Pius Rebmann und Pius Hug und H. von Oettingen als Vertreter der Erbengemeinschaft von Kageneck.
Pater Rektor Hoch forderte dazu auf, die Räume mit „christlichem Geist und Inhalt zu erfüllen“. Er übergab ein Kruzifix für die Kageneckhalle. Pfarrer Claus Noack las Worte aus der Bibel. Beide Geistlichen segneten die
Halle. Mit einem Prolog ging Herbert Koch auf die Stegener Schulsportgeschichte ein.
Der traditionelle Schwarzwaldhof habe Pate gestanden bei der Planung der Kageneckhalle‚ sagte Architekt Fred Wolf aus Stegen. Es sei nicht nur ein reiner Zweckbau entstanden. Stegens neue Turn- und Mehrzweckhalle verrnittle Behaglichkeit und Individualität. Auf die Bedeutung der noch ausstehenden Außenanlagen mit dem Dorfplatz wies Wolf besonders hin. Interessant sind einige von Fred Wolf genannten bautechnischen Daten: 170 Kubikmeter Leimholz und 130 Kubikmeter Schnittholz sowie 5000 Quadratmeter Holzschalung und 2000 Quadratmeter Spanplatten wurden verarbeitet. Wolf dankte für die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Birkenmeier, dem Gemeinderat und dem Bauausschuß.
Vor über zehn Jahren habe der Gemeinderat die ersten Überlegungen zum Bau einer größeren Halle angestellt, erklärte Bürgermeister Klaus Birkenmeier. 1975 habe das Vorhaben
konkretere Formen angenommen, 1976 sei der Standort in der Ortsmitte bestimmt worden, und im Februar 1977 habe das Ergebnis des Architektenwettbewerbs vorgelegen, bei dem
das Preisgericht unter Leitung von Professor Büttner dem Büro Wolf und Partner den ersten Preis zuerkannt habe. Nach dem Planungsauftrag und vielen Diskussionen über das bisher
größte und kostspieligste Projekt in Stegen sei im Sommer 1981 mit dem Bau begonnen worden. Bürgermeister Birkenmeier meinte, die ganze Bevölkerung könne auf diese schöne Halle stolz sein. Die Kageneckhalle zeige neue Perspektiven auf, biete die Chance zu noch mehr Kommunikation und noch mehr Integration aller Bürger. Den Baustil nannte der Bürgermeister „großartig“. Er stellte schließlich fest, daß keine Ausgaben für die „Kunst am Bau“ notwendig waren, da das ganze Gebäude ein, Kunstwerk sei. Birkenmeiers Dank galt dem Gemeinderat, den Architekten, den Fachingenieuren und den Handwerkern.
Einen besonderen Dank stattete Bir
kenrneier Pater Rektor Hoch ab, da das Kolleg St. Sebastian bisher ihre Hallen den Stegener Vereinen und Gruppen zur Verfügung gestellt habe. Für das Kollegsgeschenk zur Einweihung, ein Plattenspieler, dankte er herzlich.
Als ein gelungenes Werk bezeichnete Landtagsabgeordneter Gundolf Fleischer in seinem Grußwort die Kageneckhalle. Er übermittelte die Grüße und Glückwünsche von Landrat Dr.
Schill und des Kreistages. Die Kageneckhalle, so Fleischer, sei ein „Mekka der Baukunst“. Für das Staatliche Gesundheitsamt gratulierte Frau Dr. Mecke. Direktor Sigwarth von der
Sparkasse Hochschwarzwald ergänzte seine Glückwünsche mit einem Scheck. Mit prächtigem Blumenschmuck für die Halle gratulierten der Musikverein und die Feuerwehr Wi tental, die Eschbacher Vereine und der Radfahrverein Stegen.
Viel Beifall fand der Tanzsportclub Dreisamtal Stegen, dessen Vorsitzender Adolf Schmid die Glückwünsche übermittelte, und besonders das Trainerehepaar Beck mit ihren Auftritt. Mit einem kleinen Konzert vervollständigte die Musikkapelle Eschbach das Einweihungsprogramm, bevor die Tanzkapelle Eschbach spielte.

11.2.1983
Einweihung der Kageneckhalle 
Zur Eröffnungsfeier der „Kageneckhalle” hatte die Gemeinde Stegen am vergangenen Freitag eingeladen.
Die Bevölkerung nahm die Gelegenheit wahr, das neue Werk zu begutachten und füllte den Saal bis auf den letzten Platz. Bürgermeister Birkenmeier begrüßte die örtliche Geistlichkeit sowie die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, der Behörden sowie Vereine, dietechnischen Büros, am Bau beteiligten Handwerker sowie die Bevölkerung Stegens.
Die kirchliche Weihe nahmen Pater Hoch sowie Pfarrer Noackvor. Pater Hoch betonte in seinerAnsprache die wichtige Zusammenarbeit von Elternhaus, Schule und Kirche. Er wünschte ein faires Verhalten aller, die in der Halle aktiv sein werden.
Rektor Koch von der Grund- und Hauptschule erfreute die Festgäste als Chronist mit einem Prolog in Versform. Er erinnerte an die kümmerllchen ersten Schuleinrichtungen Stegens und zog einen weiten Bogen bis zur Einweihung der neuen Halle.
Dipl.-lng. Fred Wolf, Architekt der „Kageneckhalle", blendete in seinerAnsprache auf die sechsjährige Planungs- und Bauzeit zurück und bezeichnete diese Zeit als organisches Wachstum, um etwas Gutes entstehen zu lassen. „Wo die Programmerfüllung aufhört", so Wolf, „da fängt erst die Baukunst an.”
Es ist ein gelungenes Werk, eigenwillig, großzügig und trotz der Hallenfläche von 15 auf 30 Meter intim. Hier spielt das Holz als Baustoff eine ganz wichtige Rolle, es wurden insgesamt 7.000 qm verbaut. Die Halle ist halb unterkellert, hier befindet sich die Technik, UmkIeide- und Sanitärräume, Probe- und Lagerräume.
Neben der Halle ist ein Clubraum, eine Küche, die Garderobe sowie die Sanitärräume. Ganz besonders schön ist die Galerie.
Die Halle bietet Platz für 800 Personen, eine großzügige Bühne wird sicher viele Akteure auf die Bretter locken. Die Halle erlaubt fast alle üblichen Sportarten. Das Werk kostet rund 4 Millionen Mark, an Zuschüssen erhielt die Gemeinde 415.000 Mark aus Sportfördermitteln.
Bürgermeister Birkenmeier bezeichnete die Übergabe der Halle als einen historischen Augenblick und meinte, daß sich die Jahre des Wartens gelohnt hätten. Er zeichnete die Planungs- und Entstehungsgeschichte auf und dankte dem Architekt Wolf und seinen Mitarbeitern für die hervorragende Arbeit, auch dankte er den Fachingenieuren und Handwerkern, hier besonders der Firma Biehrer für die besonders gelungene Zimmermannsarbeit.
Grußworte entrichteten der Landtagsabgeordnete Gundolf Fleischer, Direktor Sigwarth von der Sparkasse Hochschwarzwald, Vertreter der Vereine, Bürgermeister Matthis‚ Buchenbach, überbrachte Glückwünsche seiner Gemeinde.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm lockerte die Einweihungsfeier auf.


DIE KAGENECKHALLE in Stegen wird heute ihrer Bestimmung übergeben. Die 15 auf 30 Meter (Innenmaße) große Turn- und Mehrzweckhalle. die Architekt Fred Wolf aus Stegen konzipierte, ist neben dem ökumenischen Gemeindezentrum nun das prägende Merkmal von Stegens neuer Ortsmitte. In einem Architektenwettbewerb, dessen erster Preisträger Fred Wolf war, wurde der Grundstein für die sich in die Landschaft harmonisch einfügende Kageneckhalle gelegt. Bei Ausnutzung aller Raumlichkeiten bietet die Kageneckhalle bis zu 800 Personen Platz. Bild: Wendelin Drescher



26.11.1982
Bruder Eusebius. Immer noch sehr rege. Geburtstagsfeier in Stegen


Bruder Eusebius von der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester in Stegen feiert seinen 80. Geburtstag.
Der Jubilar, der von Beruf Landwirt ist, verrichtet immer noch im Dienste der Ordensgemeinschaft leichtere Arbeiten. Der Mesnerdienst in der Sakristei gehört zu seinem Aufgabenbereich. Zahlreiche Glückwünsche zum 80. Geburtstag erreichten den heiteren und lebensfrohen Jubilar.
In Visbeck bei Oldenburg ist der Jubilar geboren und aufgewachsen. Da seine Eltern früh starben, wuchs er bei Verwandten auf. Den ersten Weltkrieg erlebte er als Jugendlicher. Mit 24 Jahren trat Bruder Eusebius der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester bei. Als Landwirt war er auf verschiedenen Höfen des Klosters tätig. 25 Jahre war Bruder Eusebius in Hantrup. Eine harte Zeit für den Jubilar waren die Kriegs- und Gefangenenjahre im zweiten Weltkrieg. An der Ostfront eingesetzt kam Bruder Eusebius in Gefangenschaft nach Sibirien. Seit 20 Jahren ist er bei der Herz-Jesu- Ordensgemeinschaft in Stegen. Der geistig und körperlich noch rege Jubilar hat sich trotz seines hohen Alters nicht zur Ruhe gesetzt. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Stegen und übergab ein Präsent. Der Kirchenchor Stegen sang ein Ständchen, dem sich eine kleine Feier anschloß.

10.1.83 (gest. 1985)
LUISE ANDRIS, Alt-Thomashofbäuerin in Stegen, Hauptstraße 26, feierte bei guter Gesundheit ihren 85. Geburtstag. Die gebürtige Stegenerin heging ihren Ehrentag im Kreise der Kinder und Enkelkinder sowie der ganzen Familie. Zahlreiche Glückwünsche wurden der Jubilarin zuteil.
Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Stegen und überreichte ein Präsent.
Bild: Wendelin Drescher


18.1.83
ADOLF KETTERER vom Fußenthomashofjn Stegen-Rechtenbach feiert heute, Dienstag, seinen 80. Geburtstag. Der vom Zieglerhof im Rechtenbach stammende Jubilar heiratete 1946 auf den Fußenthomashof. Den 20 Hektar großen Hof bewirtschaftete der riistige Jubilar von 1952 bis 1978. Trotz seines hohen Alters ist Adolf Ketterer noch jeden Tag bei der Arbeit auf dem Hof, den er seinem Sohn übergeben hat. Am liebsten arbeitet er im Wald. Zu den Nachkommen des Jubilars gehören acht Kinder, 20 Enkelkinder und zwei Urenkel. Adolf Ketterer ist auchpassives Mitglied des Musikvereins Wittental
Bild: Wendelin Drescher


30.1.83 (gest. Jan. 1986)
ROSA WIRBSER geborene Hermann, vom „Fehrenhäusle“ in Stegen feierte bei guter Gesundheit ihren 85. Geburtstag. Die aus Viertäler (heute Titisee) stammende Jubilarin heiratete 1920 den bereits verstorbenen Alt-Ratschreiber Max Wirbser. Im Familienkreis mit Kindern, Enkelkindern und Urenkel wurde der Geburtstag begangen. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte für die Gemeinde Stegen die Glückwünsche und übergab ein Präsent
Bild: Wendlin Drescher

6.2.83
ALT-HIRSCHENWIRT Emil Metzger feiert heute, Samstag, seinen 85. Geburtstag. Im kleinen Familienkreis wird der beliebte Jubilar den Geburtstag begehen. Emil Metzger war über fünf Jahrzehnte Wirt im „Hirschen" in Stegen. Der Jubilar ist auch mit den Vereinen eng verbunden; so ist er Ehrenmitglied der Feuerwehr Stegen sowie der Musikvereine Eschbach und Wittental. Trotz seines hohen Alters ist er noch aktiv.
Bild: Wendelin Drescher

11.4.83
Narrenzunft Stegen gegründet
Ralf Hoch zum l. Zunftvogt ewählt
Stegen (w). Im „Rößle“ in Rechtenbach wurde die Narrenzunft Stegen aus der Taufe gehoben. 34 Gründungsmitglieder vollzogen die Gründung.
In geheimer Wahl wurde Ralf Hoch zum 1. Zunftvogt gewählt. Martin Hug wurde 2. Zunftvogt. Max Spitz, der 1. stellvertretende Bürgermeister, begrüßte die Gründung der Narrenzunft Stegen. Die Narrenzunft will zur Fastnacht 1984 in Stegen aktiv werden.
Bereits seit Beginn des Jahres wurden die Überlegungen konkret, eine Narrenzunft in Stegen zu gründen, berichtete Ralf Hoch in der Gründungsversammlung. Erste Vorstellungen über Name, Maske und Kleidung der Narrenzunft Stegen wurden entwickelt. In einer Versammlung der Aktiven sollen in Kürze hierüber konkrete Beschlüsse gefaßt werden.
Hoch erläuterte den Satzungstext für die Narrenzunft Stegen, den die Gründungsversammlung annahm. Bürgermeisterstellvertreber Max Spitz leitete dann die Wahl des Vorstandes. Zur Kassiererin wurde Conny Irmscher und zur Schriftführerin Patrica Hoch gewählt. Den Vorstand der Narrenzunft Stegen vervollständigen Peter Hoch und Rainer Haupt als Beisitzer. Josef Ketterer und Manfred Kromer wurden zu Kassenprüfern bestellt.

Nach den Worten von Zunftvogt Ralf Hoch wird sich die Narrenzunft Stegen zur Fastnacht 1984 der Öffentlichkeit vorstellen. Am Schmutzige Dunnschtig soll ein Hemdglunkerumzug stattfinden. Als sichtbares Zeichen der Fastnacht wird ein Narrenbaum aufgestellt. Ein Zunftabend mit benachbarten Zünften soll in der Kageneckhalle veranstaltet werden.

24.5.83 (gest. 1984)
Rosa Dischinger 90 Jahre alt
Stegen (w). In körperlicber und geistiger Frische feiert am Dienstag Rosa Dischinger, die in Stegen-Unterbirken zu Hause ist, ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin, die sich trotz ihres hohen Alters keineswegs alt fühlt, macht noch täglich einen Spaziergang. Die betagte Neunzigerin kann auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken.
1893 wurde Rosa Dischinger in Stegen-Oberbirken geboren. Die Jubilarin heiratete 1916. Die Familie zog 1932 in das selbsterbaute Haus nach Unterbirken. Neun Kindern schenkte die Jubilarin das Leben. 17 Enkel, 18 Urenkel und ein Ururenkel sind Nachkommen der geschätzten Mitbürgerin, deren Mann schon 1942 starb. Im Kreise der großen Familie wird Rosa Dischinger in der „Sonne“ in Oberbirken den 90. Geburtstag feiern Das Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten wird Bürgermeister Klaus Birkenmeier überbringen, der auch die Glückwünsche der Gemeinde Stegen übermitteln wird.
Bild: Wendelin Drescher


24.11.83
Viele Glückwünsche zum Jubiläum von Herbert Koch - Schulrat Ramminger überreichte Urkunde

Stegen  Herbert Koch, der Rektor der Grund- und Hauptschule Stegen, feierte sein 40jähriges Dienstjubiläum. Schulrat Ramminger übergab Herbert Koch die Urkunde des Ministerpräsidenten und gratulierte herzlich zum Jubiläum. Gerhard Huber, der stellvertretende Schulleiter, würdigte Kochs Verdienste. Engagement bescheinigte Bürgermeister Klaus Birkenmeier dem Pädagogen, der seit 24 Jahren in Stegen wirkt. Eltembeiratsvorsitzender Rüdiger Behrensdorf dankte Koch für gute Zusammenarbeit.
Im Januar 1946 als „Schulhelfer“ in Oberried begann der Jubilar seine Tätigkeit. In jener Zeit mußten 32 Vollstunden Unterricht erteilt werden. Nach Tätigkeiten in Ehrenstetten Horben und Merzhausen legte Herbert Koch 1948 die Erste Dienstprüfung ab, der eine Lehrerstelle in Göschweiler folgte. Nach der Zweiten Dienstprüfung wurde Koch Alleinlehrer in St. Wilhelm. Diese Zeit in St. Wilhelm, so der Jubilar, sei die schönste gewesen. Einer Weiterbildung als Werklehrer (1955) folgte vor 24 Jahren die Versetzung nach Stegen — Koch begann als Schulleiter und Oberlehrer. 1976 wurde der Jubilar zum Rektor der Grund- und Hauptschule Stegen ernannt.
Schulrat Ramminger erinnerte an die damals schwierigen räumlichen Verhältnisse in den Schulen und an die oft einfachen Lehr- und Lernmittel. Nach den Zeiten des Umbruchs in
den sechziger Jahren sei der Neubau von zwei Schulen - 1966 und 1982 die Erweiterung zur Grund- und Hauptschule - die Krönung der Arbeit für Herbert Koch gewesen, sagte Ramminger.
Herbert Koch habe Engagement auch als Gemeinderat gezeigt, betonte Bürgermeister Birkenmeier. Es gebe eine gute, herzliche Zusammenarbeit. Mit einem Geschenk übermittelte Birkenmeier Glückwünsche.
Für das Kollegium der Grund- und Hauptschule Stegen sprach der stellvertretende Rektor Gerhard Huber die Glückwünsche aus und überreichte das Geschenk. Herbert Koch habe die Schule in Stegen geformt, so Elternbeiratsvorsitzender Behrensdorf. Mit Erinnerungen ließ Koch die vergangenen Jahre Revue passieren.

SEIN 40JÄHRIGES Dienstjubiläum feierte in Stegen Rektor Herbert Koch (links), dem Schulrat Ramminger (Mitte) Dank und Anerkennung und die Urkunde des Ministerpräsidenten überreichte. Bürgermeister Birkenmeier gratulierte dem seit 24 Jahren in Stegen wirkenden Pädagogen.
Bild: Wendelin Drescher


9.11.83
IN STEGEN-UNTERBIRKEN feiert Albert Mäder heute, Mittwoch, in körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar stammt vom Reichlehof in Stegen. Er ist ein Förderer der Vereine und Gründungsmitglied der Feuerwehr Stegen sowie Ehrenmitgleid im Radfahrverein Stegen und auch im Musikverein Wittental. Sieben Kinder, zwölf Enkel und ein Urenkel zählen zu den Nachkommen des Jubilars.
Bild: Wendelin Drescher