Badische Zeitung 1. Februar 1961 Aufregung im Dreisamtal: Der Staat kauft Boden für teures Geld Landwirtschaftliches Gelände für 20 Mark pro Quadratmeter erworben - Baulustige fürchten um die Preise Aus der Sitzung des Kreistages Freiburg-Land: Nicht geringe Aufregung herrscht zur Zeit im Dreisamtal und seinen Gemeinden über einen Geländekauf des Staates. Das Land hat, wie wir aus verschiedenen Äußerungen entnehmen, landwirtschaftliches Gelände im Umfang von rund fünf Hektar auf der Gemarkung Stegen, Gemeindeteil Unterbirken, von der gräflich Kageneckschen Familie erworben. Man vermutet, daß dort Wohnungen für staatliche Bedienstete, namentlich Angehörige der Universität und des Tierhygienischen Instituts, gebaut werden sollen. Letzteres soll von Freiburg nach der Staatsdomäne Baldenwegerhof in nächster Nachbarschaft von Stegen verlegt werden. Der Staat soll für dieses Gelände 1.040.000 Mark bezahlt haben. Man befürchtet, daß durch diesen Preis von etwas über 20 Mark je Quadratmeter der Ausverkauf von landwirtschaflichen Grundstücken noch mehr angereizt wird, nachdem es Landwirten im Dreisamtal fast schon unmöglich geworden ist, durch Landkäufe ihre Betriebe abzurunden. Die Baulustigen befürchten ein weiteres Ansteigen der Grundstückspreise‚ nachdem auf Gemarkung Kirchzarten und für die Hanglagen von Kappel die Grundstückspreise bis auf über 40 Mark je Quadratmeter gestiegen sind. Von anderer Seite wird es wieder begrüßt, daß der Staat nun ein geschlossenes Gebiet erworben hat, um darauf eine Siedlung zu planen, weil man darin eine Gewähr dafür zu haben glaubt, daß hier nun eine in die Landschaft passende vorbildliche Siedlung geplant werde, die in gewissem Umfange das künftige Niveau der Siedlungskultur und der städtebaulichen Planung im Dreisamtal bestimmen kann. Badische Zeitung 2. Februar 1961 Ein Professorendorf im Dreisamtal Die Landesvermögensverwaltung gibt Aufklärung über den Landkauf in Stegen. Die Landesvermögensverwaltung äußerte sich gestern in einer Pressekonferenz der Oberfinanzdirektion Freiburg zu dem Landkauf des Staates auf Gemarkung Stegen im Dreisamtal, der in verschiedenen Kreisen der Dreisamtalgemeinden, wie wir gestern berichteten, Aufregung verursacht hat. Nach den Darstellungen der Landesvermögensverwaltung hat der Staat fünf Hektar landwirtschaftliches Gelände vom Grafen Alfred v. Kageneck (Munzingen) auf Gemarkungsteil Unterbirken der Gemeinde Stegen zum Preis von 20,20 Mark je Quadratmeter erworben, um hier eine Geländereserve für die Ansiedlung von Lehrkräften und anderen Bediensteten der Universität Freiburg zu haben. Nach den Vorschlägen des Wissenschaitsrats sollen im Laufe der nächsten Zeit an der Universität Freiburg noch eingerichtet werden etwa 47 neue Lehrstühle, 107 neue Stellen für wissenschaftliche Räte und Bedienstete in ähnlicher Funktion sowie 150 neue Stellen für Assistenten. Zahlreiche Berufungen von Professoren seien, so wurde erklärt, in letzter Zeit daran gescheitert, daß es nicht möglich gewesen war, diesen Professoren in der Stadt eine Wohnung oder im Stadtgebiet oder in der näheren Umgebung einen Bauplatz nachzuweisen. Der Staat habe sich deshalb immer wieder darum bemüht, Bauplätze für Angehörige der Universität zu bekommen. Unter anderem habe man versucht, in Zähringen Baugelände zu kaufen, allerdings zu höheren Preisen, als sie im Dreisamtal bezahlt wurden. Der Staat habe auf Gemarkung Freiburg keine Geländereserven mehr, die er für denn Bau von Wohnungen für Universitäbsangehörige verwenden könne. Die einzige größere Geländereserve des Landes bestehe im Freiburger Flugplatz, an dem aber die Stadt Freiburg interesiert sei, weil Freiburg immer noch keinen Anschluß an das internationale Luftverkehrsnetz hat. In der näheren Umgebung von Freiburg besitzt das Land nach den Ausführungen der Landesvermögensverwaltung noch Gelände auf den Gemarkungen Wasser und Nimburg, die jedoch offengehalten werden sollen für die in Zukunft einmal in Frage kommende Verlegung der Landesstrafanstalt aus dem Stadtinnern in ein Gebiet, das verkehrsgünstig liegt und in dem die Strafgefangenen beschäftigt werden können. Außerdem besitzt der Staat Gelände in Sölden und in St. Peter, wo zum Teil schon Angehörige der Universität wohnen oder künftig wohnen werden. Doch komme St. Peter eigentlich schon nicht mehr in Frage für eine größere Ansiedlung von Universitätsangehörigen im Hinblick auf die Schwierigkeiten des Verkehns während des Winters. Deshalb habe man, so wurde in der Pressekonferenz der Oberfinanzdirektion ausgeführt, die Gelegenheit in Stegen ergriffen, nachdem man sich genau erkundigt hatte, wie die Aussichten für eine Bebauung dort sind. Den geforderten Preis habe man als annehmbar im Hinblick darauf gefunden, daß unter diesen Umständen noch ein sozialer Wohnungsbau möglich wäre, bei dem die Richtsatzmiete eingehalten werden kann. Der Staat wolle übrigens nicht selbst auf der Gemarkung Stegen bauen. Die Bauträger, die hier zum Zuge kommen, werden die Kosten für die Wohnbauten selbst vorfinanzieren und dann auch auf die Bauherren umlegen müssen. Ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan sei für das gekaufte Gelände noch nicht ausgewiesen. Selbstverständlich werde man sich bei der Bebauung genau an die Vorschriften halten, die für dieses Gelände erlassen werden. |
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![]() Am Eingang der Ortschaft Stegen erhebt sich die neuerrichtete Herz-Jesu-Kirche mit ihrem schlanken Kampanile, in den vor kurzem eines der schönsten Geläute im Landkreis Freiburg installiert worden ist. Aufnahme: Herbert Koch, Stegen |
Badische Zeitung 30. Mai 1966 Gartenstadt der Zukunft Stegens neuer Bürgermeister erläuterte die örtlichen Probleme - Diskussion "auf hohem Niveau Stegen. Es war die erste Bürgerversammlung in Stegen, die seit einer langen Reihe von Jahren am vergangenen Dienstag im Gasthaus „Hirschen“ stattfand. Zahlreiche Bürger waren der Einladung der Gemeindeverwaltung gefolgt. Landwirt Rombach eröffnete als Stellvertreter des Bürgermeisters die Versammlung, begrüßte die Anwesenden und erteilte Bürgermeister Pius Rebmann das Wort. Rebmann, der seit dem 18. Mai 1965 im Amt ist, kam zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes auf den Neubau der Volksschule zu sprechen, die bis zum Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein wird, so daß die Schüler das zweite Kurzschuljahr am 1. Dezember darin beginnen können. Der unter Altbürgermeister Metzger begonnene Bau, dessen Richtfest am 1. Dezember 1965 gefeiert wurde, stellte die Gemeinde vor eine Reihe von Problemen. Die Gesamtkosten belaufen sich mit dem Bau der Turnhalle auf 1 260 000 Mark, wovon bereits 640 000 Mark bezahlt seien. Trotz den anerkennenswert hohen Zuschüssen des Landes mußte die Gemeinde ein Darlehen von 257000 Mark bei der Bezirkssparkasse Kirchzarten aufnehmen, wovon bis jetzt 160000 Mark in Anspruch genommen werden mußten. Die finanzschwache Gemeinde wird dieses Darlehen nur langsam amortisieren können. Dessen ungeachtet muß die Planung für den weiteren Ausbau der Volksschule jetzt schon vorangetrieben werden, da Stegen eine Mittelpunktschule erhalten wird. Diese wird in ihrem Endstadium neunklassig sein und zweizügig geführt werden. Die neue Volksschule wird genügend Raum haben, so daß im kommenden Schuljahr mit der Einführung des neunten Schuljahres ein Anfang gemacht werden kann. Mit besonderer Genugtuung konnte Bürgermeister Rebmann über die Müllabfuhr sprechen, die alle vierzehn Tage die Einwohner von der Sorge des „Wohin mit dem Müll?“ befreit. Landwirt Max Klingele erhielt seinen verdienten Dank dafür, daß er das hierfür notwendige Gelände zur Verfügung gestellt hatte. Zu der Dorfverschönerung wurden die Bürger gebeten, durch die Anpflanzung von Blumen und die Errichtung von Gartenanlagen das Dorfbild zu bereichern. Stegen beteilige sich in diesem Jahr zum zweitenmal an dem Verschönerungswettbewerb des Landkreises. Die Aufstellung von Sitzbänken konnte bekanntgegeben und dem Schutze der Bevölkerung anvertraut werden. Im vergangenen Jahr wurde auch die Ortsbeleuchtung erweitert. Im Ortsteil Unterbirken wurde an einer gefährlichen Kreuzung eine seit langem geforderte Leuchte angebracht. Von weiterer Wichtigkeit war der Anschluß der Gemeinden Zarten und Wittental an den Stegener Tiefbrunnen, der in diesen Tagen ausgeführt wird. Diesem Anschluß waren langwierige Verhandlungen vorausgegangen, die zum Teil von Landrat Oswald selbst geführt worden waren. Nach dem Grundsatz: Wasser ist Allgemeingut, verschloß sich die Gemeindeverwaltung der Notwendigkeit nicht und gab dem Anschluß ihre Zustimmung. Die Anschlußkosten, für Zarten 15000 Mark, für Wittental 7000 Mark, tragen die beiden Gemeinden. Um in schneereichen Winter unabhängig zu sein, wurde für 2400 Mark ein Schneepflug angeschafft. Damit wird es möglich sein, nach reichlichem Schneefall die Straßen so frühzeitig zu räumen, daß die zahlreichen Stegener Pendler pünktlich zu ihren Arbeitststätten in Kirchzarten und Freiburg gelangen können. Der Schneepflug wurde auf dem Klingelehof stationiert. Mit Interesse wurde auch die Mitteilung aufgenommen, daß der Bebauungsplan für den Ortsteil Oberbirken vor dem Abschluß stehe. Der Sportplatz Seit vielen Jahren ist die Gemeinde Stegen ohne eigenen Sportplatz. Die Spiele des Fußballvereins DJK-Rot-Weiß Stegen wurden auf dem Platz des Kollegs St. Sebastian ausgetragen. Dies konnte, trotz beiderseitiger Rücksichtnahme nur eine Notlösung sein. So zählt es zu dem besonderen Verdienst des jetzigen Bürgermeisters, daß es ihm gelang, Gelände für einen eigenen Sportplatz zu beschaffen. Mit Freude teilte Bürgermeister Rebmann mit, daß der Schenkungsvertrag über das 2,3 Hektar große Gelände unterzeichnet sei. Sein öffentlicher Dank galt Frau von Kageneck, die in vorbildlicher Weise den Grundsatz Gemeinnutz vor Eigennutz in die Tat umgesetzt hat. Rebmann wurde von den Bürgern gebeten, Frau von Kageneck den besonderen Dank der Einwohner auszusprechen. Ein Betrag von 20000 Mark ist bereits im jetzigen Haushaltsplan für die Anlage des Sportplatzes eingesetzt, Verhandlungen mit der Zuschußbehörde wurden aufgenommen. Mit dem Bau wird noch in diesem Jahr begonnen, so daß der Platz in absehbarer Zeit dem Verein und dem Schulsport zur Verfügung stehen wird. Für 18000 Mark wurde die Ortsstraße in Oberbirken verbessert und mit einem griffigen Makadambelag versehen, für 34000 Mark eine neue Straße zur neuen Volksschule gebaut. Dieses‚ von Oberbirken nach Westen hinziehende Straßenstück, das sich wegen seiner Schnurgeraden Anlage in den letzten Wochen mehr und mehr zur „Rennstrecke“ entwickelt hat, wird von sofort an für den allgemeinen Verkehr gesperrt und nur noch für den Anliegerverkehr freigegeben. Damit ist eine wichtige Voraussetzung zum Schutze der Schüler erfüllt. Rebmann bat die anliegenden Landwirte, sie sollten Sorge dafür tragen, daß die Straße bei Verschmutzung durch Arbeiten auf den angrenzenden Feldern wieder in ordentlichen Zustand gebracht werde. Zum Abschluß seines Rechenschaftsberichtes dankte der Bürgermeister den Mitgliedern des Gemeinderats, den Ortsbediensteten‚ den Lehrern, den Männern der Freiwilligen Feuerwehr und der Sportvereine. Sein Dank galt auch den Mitbürgern, die sich mit gutem Willen zur Mitarbeit bereit gefunden hatten. Er endete mit einem kurzen Überblick auf kommende Aufgaben. Die Diskussion In der Diskussion ergriff eine große Anzahl von Mitbürgern das Wort. Dabei kam immer wieder die Freude zum Ausdruck, daß die Gemeindeverwaltung in dieser Form der Bürgerversammlung den Einwohnern die Möglichkeit gab, anstehende Probleme in aller Offenheit zu diskutieren. Und es ist in Wirklichkeit so, daß diese Urform demokratischer Mitbestimmung eine großartige Möglichkeit ist, die Mitbürger zur Mitverantwortung und Mitarbeit anzuregen. Nur so kann aus der „Ohne-mich-Haltung“ echtes Miteinander und Füeinander .entstehen. So trat zum Beispiel bei der Aussprache über den Ortsbebauungsplan offen zutage, daß sich Gemeindeverwaltung und Bürger nachdrücklich gegen eine Verbauung ihres besten Kapitals wenden, nämlich der herrlichen Lage Stegens am Rande der Dreisamebene und des Schwarzwaldes. Gemeinderat Mäder erklärte es für ausgeschlossen, daß im Mittelpunkt des neuen Ortbildes höhere als zweigeschossige Wohnhäuser mit Flachdach errichtet würden. Stegens Zukunft liege in seiner Entwicklung zur „Gartenstadt“, niemals aber in der Ballung von Wohnsiedlungen mit Hochhäusern. Wo diese Entwicklung sichtbar würde, müßten die Baugesellschaften mit dem energischen Widerstand der Gemeinde rechnen. Der Run auf das Baugelände in Stegen. sei so gut wie abgeschlossen. „Das große Bauen“ werde jedoch erst dann beginnen, wenn die Kanalisation - bekanntlich haben sich 40 Gemeinden des Landkreises zu einem Abwasserverband zusammengeschlossen - (Kosten für die Gesamtkanalisation rund 100 Millionen Mark) mit dem ersten Bauabschnitt beginne. Das Verbundstück Stegen - Ebnet zähle hierzu. Dem Vernehmen nach soll auch hier mit den Bauarbeiten noch im Spätjahr begonnen werden. Daran ist auch die Gemeinde Eschbach interessiert, die sich gleichfalls anschließen will. Die Bürgerversammlung sprach sich auch unmißverständlich für die Beibehaltung des jetzigen Friedhofs aus. In einer Behördenbesprechung war in der vergangenen Woche seine Lage beanstandet worden, da er in kurzer Zeit von bebautem Gelände umschlossen werde. In Stegen ist die Bürgerschaft der Meinung, daß die Gemeinde sehr wohl „mit ihren Toten“ leben könne. Zum Abschluß der auf erstaunlichem Niveau ausgetragenen Diskussion sprach Oberlehrer Koch im Namen der anwesenden Bürger Bürgermeister Rebmann und seinem Gemeinderat den Dank für die zum Wohle der Gemeinde geleistete Arbeit aus. Er wünschte der Gemeindeverwaltung weitere gute Zusammenarbeit mit ihren Bürgern und gab der spontanen Anregung Ausdruck, die Bürgerversammlung zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens zu machen. |
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Donnerstag, den 18. August 1966 Nr.189 Die " Holzmarie" wieder daheim - Das Stegener Original hat seine Operation überstanden ! Stegen. Sie ist 72 Jahre alt die Maria Meier auf dem Holzberg, ein Stegener Original wie es weit und breit kein zweites gibt. Wer einmal ihre Bekanntschaft gemacht hat und es sind ihrer gar nicht viel in Stadt und Land, dem wir ihre uriger Art für Dauer in Erinnerung bleiben. Von ihrem „Hüsli" aus haben ihre Besucher eine großartige Fernsicht weit über die Stadt hinaus, deren Türme an manchen Tagen zum Greifen nahe sind, über den Tuniberg bis zu den Vogesen im Elsaß. Aber fast ein Vierteljahr pilgerten ihre Bekanten nicht auf den Holzberg, sie besuchten die „Holzmarie", unter diesem Namen ist sie bekannt, in der Freiburger Klinik. Mit einer ernsten Krankheit -wohl der ersten in ihrem Leben- war sie dort aufgenommen worden. Und es gab Tage, an denen die Kinder dem Lehrer in der Schule ganz nachdenklich erzählten, daß es gar nicht gut um sie steht. Aber die Holzmarie hat alles überstanden. Wie Gott will, sagte sie jedesmal zu ihren Besuchern, deren es an einem Sonntagnachmittag an die 30 waren. Auch die Erholungszeit in Elzach ging vorbei und so lief vor kurzem die Nachricht durch das Dorf, sie sei wieder daheim. Und die es weitersagten, freuten sich herzlich darüber. Noch ein wenig blaß, empfing sie uns, zeigte gleich voll Stolz ihren neuen Liegestuhl, den ihr ein bekannter Pfarrer geschenkt hatte und in dem sie sich noch gar nicht richtig wohl fühlte, denn zum „muddle" muß man am Tisch sitzen. Und daran mag man den Zustand ihrer Gesundheit erkennen: „s Mul goht wieder wie g'schmiert". Was es nicht alles zu erzählen gab! Von der Krankenschwester beispielsweise, die ihr die Spritzen verabreichte. Wenn ihr "mer weh duet, entweder du i fluche oder loß en plar ab". Sie wird wohl beites gemacht haben, je nach dem! Wem kommen nicht die Tränen der Heiterkeit, wenn er erfährt, daß sie im Operationssaal die Ärzte mit dem Ruf erschreckte: Jesses, worum hen ihr denn d´Gosche verbunden?" |
Und wieviel Spaß gar der Herr Professor
mit ihr gehabt hatte, dem sie,
als er ihr die Klammern entfernte, die Geschichte von ihrem Schafbock
„Lumpenbock" erzählen mußte: "Der het ganze Scholle über
mein Ranze herglacht"! Aber am schalkigsten ist doch die Sache mit der
Bluttransfusion gewesen. Als das Blut so langsam tropfte, fragte sie,
warum denn das Blut so dunkel sei? Ha, weil das doch von einem Neger
sei! Wie sei sie erschrocken darüber und hätte stündlich erwartet jetzt
selber dunkle Hautfarbe zu kriegen. Was der Doktor zu hören bekam, als
sie den Scherz merkte! Das Schönste aber bei Ihrer Geschichte ist, daß die Zuhörer nie recht wissen ob sie nicht von der Holzmarie auf den Arm genommen werden. Oh, Holzmarie! die Stegner sind allesamt froh, daß sie wieder in ihrem Häusle sein kann, allen voran der Clemens, ein junger Mann, der ihr in ihrer Freizeit viele Stunden Gesellschaft leistet und ihr auch sonst bei der Arbeit hilft. Und da ist auch noch die Käte, die ihr in diesen Wochen die Arbeit tat und auch jetzt noch tut, bis sie wieder allein dazu fähig ist. Gern sei ihr Wunsch erfüllt, ihnen die ihr in den Tagen ihrer Krankheit eine Freude bereitet haben. Wir aber wünschen der Holzmarie weiter gute Genesung und noch viele Jahre in guter Gesundheit. Wenn die Ferien vorbei sind, der erste Ausflug der Schüler wird zu der Holzmarie sein. Und alle werden muksmäuschenstill sein, denn ihre Geschichten sind halt doch am schönsten. Herbert Koch, Stegen |
Stegen.
Nachdem die Planung genehmigt und die Finanzierung gesichert
ist, konnte vor kurzem mit den Bauarbeiten für das neue Rathaus
begonnen werden. Die bisherige Unterbringung der Gemeindeverwaltung in
dem alten Gebäude mit seinen beengten Räumen entspricht lange nicht
mehr den heutigen Anforderungen, besonders nicht dem stets wachsenden
Publikumsverkehr. An dem Neubau ist auch die Bezirkssparkasse
Kirchzarten beteiligt, die ihren Filialbetrieb, der ebenfalls
behelfsmäßig in dem alten Rathaus untergebracht ist, in das neue
Gebäude verlegen wird. Gleichzeitig mit dem neuen Rathaus wird in dem Neubaugebiet von Stegen ein Supermarkt eingerichtet, der seiner Vollendung entgegengeht und rnit dessen Eröffnung Anfang März zu rechnen ist. Neben dem Supermarkt wird sich auch eine Drogerie und eine Zweigstelle der Gewerbebank Kirchzarten niederlassen, was dem Wunsche der stets wachsenden Einwohnerzahl von Stegen sehr entgegenkommt. |
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Die
Gemeinde Stegen baut sich zur Zeit ein neues Rathaus. Fast unbehelligt
von in dieser Jahreszeit sonst üblichen Wetter gehen die Bauarbeiten zo
zügig voran, daß mit der planmäßigen Fertigstellung des Rohbaus bis zum
Juni gerechnet werden kann. Auch in Stegen gilt, wer schnell baut, baut
biliger. Die Skizze zeigt, wie unser Zeichner die Baustelle zur Zeit
sieht. Skizze: Koch-Ceha |
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Die Zeichnung gibt
eine Vorstellung
von den Verkehrsverhältnisseın in Stegen, besonders an der
„Gefahrenstelle Nr. 1“. Die Kurvenlinie ist die derzeitige Landstraße.
Sie könnte in diesem Jahr begradigt und mit Gehwegen versehen werden.
Auch danach Wäre der Abstand zu den Wohnhäusern noch groß genug, daß
Lärm die Bewohner nicht belästigen würde |
Stegen (W). Das Fest der goldenen Hochzeit können heute, Dienstag Pius Rebmann, der Stegener Altbürgermeister, und seine Ehefrau Helene geborene Zimmermann feiern. Die heute 72 und 75 Jahre alten Eheleute gaben sich in Kirchzarten das Ja-Wort. Die heutige Feier wird mit einer heiligen Messe in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche, umrahmt von der Musikkapelle Wittental, beginnen. Pius Rebmann ist in Stegen geboren. Seine Frau Helene kannte er bereits seit der Schulzeit. Nach der Hochzeit im Jahre 1931 übernahmen die Eheleute Rebmann den landwirtschaftlichen Betrieb „Kochäusle“ im Rechtenbach. Das Jubelpaar hat zwar den Hof schon an den Sohn abgegeben; beide sind jedoch noch sehr rüstig und packen mit an, wenn dies notwendig wird. Die Jubilare haben ihre anfangs kleine Landwirtschaft durch den Zukauf von Flächen stetig vergrößert. Neben dem schweren Anfang im Jahre 1931 waren die dreißiger Jahre und die Kriegszeit der schwierigste Zeitabschnitt im gemeinsamen Lebensweg. 1954 bauten die Eheleute Rebmann gemeinsam ein neues Haus. Zwei Kinder und dreizehn Enkelkinder gehören zu den Gratulanten beim goldenen Ehejubiläum. Der 5Ojährige gemeinsame Lebensweg war von Harmonie und gegenseitigem Verständnis geprägt. Pius Rebmann war von 1965 bis 1973 Bürgermeister der Gemeinde Stegen. In dieser Zeit fielen die Entscheidungen für drei Neubaugebiete, die Verbesserung der Wasserversorgung und der Bau der Kanalisation. Pius Rebmann war und ist ein Förderer der Vereine. 17 Jahre war er Vorsitzender des Radfahrvereins Stegen, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Stegen war der Jubilar Gründungsmitglied. Im Musikverein Wittental ist der Altbürgermeister seit langem passives Mitglied. Helene Rebmann ist seit Jahrzehnten in der Frauengemeinschaft Stegen als Schriftführerin aktiv. Als Theaterspielerin und Regisseurin sowie als Verfasserin von Mundartstücken ist Helene Rebmann bestens bekannt. In der Stegener Seniorengruppe ist das Jubelpaar immer mit von der Partie. Überdies geht das rüstige "Hochzeitspaar“ gern auf Reisen. |
Stegen (w). Die geologische Erkundungsbohrung westlich des Stegener
Ortsteils Oberbirken ist bereits bei einer Tiefe von 278 Meter
angelangt. Bohrmeister Schneider, der mit seinen Mitarbeitern nun rund
um die Uhr bohrt, meint, daß bis in zwei Monaten die vorgesehene Tiefe
der Bohrung von eintausend Meter erreicht sein könnte. Grund für die
Erkundungsbohrung in Stegen ist eine magnetische Anomalie, die bei
einer flugmagnetometrischen Vermessung der Bundesrepublik festgestellt
wurde. Diplom-Mineraloge Stenger vom Geologischen Landesamt untersucht
und registriert die Beschaffenheit der Bohrungen laufend. Mitte Mai dieses Jahres wurden die Bohrarbeiten in Stegen von einer Spezialfirma aufgenommen. Mit einem Spezialfahrzeug, das einen zehn Meter hohen Bohrmast trägt, werden die Bohrungen niedergebracht. Der Bohrdurchmesser betrug anfangs 63 Zentimeter und verringerte sich bis zur Tiefe von 55 Metern auf 22 Zentimeter. Inzwischen beträgt der Bohrdurchmesser 14,5 Zentimeter. Die Bohrung ist bei 278 Metern Tiefe angekommen. Bis vierzig Meter Tiefe mußte die vorhandene Talfüllung mit Fels und Buntsandsteinen aus der Gletscherzeit überwunden werden. In einer Tiefe zwischen zwanzig und vierzig Metern konnten Grundwasservorkommen ausgemacht werden, deren Ergiebigkeit allerdings nur durch gesonderte Probebohrungen festgestellt werden könnte. Um die Rüstzeiten für das Ein- und Ausbauen der Bohrgeräte zu sparen, bohren die Spezialisten nun seit kurzer Zeit in wechselnden Arbeitsschichten rund um die Uhr. Dadurch werden täglich vier Stunden an Vorbereitungszeit für die eigentliche Bohrung frei. Mit einem Erdwall und einer Wand aus Strohballen darauf wird die Nachtruhe der Anwohner geschützt. Die fünf Meter hohe Lärmschutzwand erfüllt ihren Zweck. Es gab noch keine Klagen der Anlieger. |
![]() 15.8.81 Die geologische Erkundungsbohrung in Stegen, westlich vom Ortsteil Oberbirken, ist inzwischen bei 420 Metern angelangt. Mit der Bohrung soll ein erdmagnetisches Störfeld ausfindig gemacht werden, dessen Ursache das magnetische Erzmineral Magnetit sein soll. Die magnetische Anomalie, die im Rahmen eines Bundesbohrprogrammes erkundet wird, wurde bei einer flugmagnetrometrischen Vermessung der Bundesrepublik fest estellt. Unser Bild zeigt die Bohrstelle mit dem zehn Meter hohen Bohrmast. Bild: Wendelin Drescher |
Die magnetische Anomalie in Stegen ist schon seit einigen Jahren
bekannt. Zwei in den Jahren 1978 und 1979 niedergebrachte Bohrungen bis
zu vierhundert Meter Tiefe brachten nicht die erwünschten Ergebnisse.
Deshalb wurde der Bohrauftrag nun bis eintausend Meter Tiefe erteilt. Man erwartet, daß bei dieser Tiefe der Bohrung das Störfeld ausfindig gemacht werden kann. Bei der Bohrung handelt es sich um ein Forschungsvorhaben im Rahmen des Bundesbohrprogrammes. Als Ursache für die erdmagnetische Anomalie vermutet Professor Sauer vom Geologischen Landesamt Gesteine, die das magnetische Erzmineral Magnetit beinhalten. |
Stegen
(w). Von einer überwältigenden Anteilnahme der Bevölkerung, der
Vertreter von Kirche, Gemeinde und Vereinen war die Beisetzungsfeier
für den verstorbenen Pfarrer der Herz-Jesu-Pfarrei Stegen, Pater Arno
Bruder, geprägt. Schon in den Betstunden für den nach kurzer, heftiger
Krankheit verstorbenen Herz-Jesu-Priester wurde die große Anteilnahme
und Trauer deutlich. Pater Bruder leitete zwanzig Jahre die
Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen, zunächst von 1962 an als Kurat und 1970
als ersten Pfarrer von Stegen. Bei der Beisetzungsfeier würdigte Pater
Provinzial Westendorf von der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester
den tiefen Glauben und die treue Hingabe des verstorbenen Mitbruders.
Auf dem Klosterfriedhof in Stegen fand Pater Bruder seine letzte
Ruhestätte. Der 1923 in Waldkirch geborene Priester hatte nach harter Soldatenzeit die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester in Freiburg kennengelernt und trat 1948 dem Orden bei. Die Ordensgelübde legte er 1949 ab. Nach dem Hochschulstudium erfolgte 1953 die Weihe zum Priester. Als Lehrer und Internatserzieher war Pater Bruder von 1954 bis 1962 an der damaligen „Missionsschule Haus Stegen“, dem heutigen Kolleg St. Sebastian, tätig. Er arbeitete am Aufbau der Schule mit. Die Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen mit Unterbirken, Oberbirken, Rechtenbach und den früher selbständigen Gemeinden Wittental und Zarten betreute Pater Bruder bis zu seinem Tode. Der verstorbene Ortsgeistliche war unermüdlich tätig im Dienst an jung und alt, an Gesunden und Kranken, an Alt- und Neubürgern. Seine seelsorgerische Tätigkeit war Spiegelbild seines Ordenslebens im Streben nach persönlicher Vollkommenheit in der Nachfolge Christi. Nach der Überführung des verstorbenen Geistlichen nach Stegen hielten in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche die Feuerwehren Stegen, Wittental, Zarten, der Radfahrverein Stegen, die KJG-Jugendgruppen, die Ministranten, der Pfarrgemeinderat, die Frauengemeinschaft, die Schüler der Grund-und Hauptschule, die DRK-Ortsgruppen Stegen und Zarten, die Schüler und Lehrer des Kollegs und der DJK Sportverein Totenwache. |
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In einem feierlichen und eindrucksvoll
gestalteten Requiem, das Pater
Rektor Franz Hoch mit den Herz-Jesu-Priestern und zahlreichen
Geistlichen des Dekanats konzelebrierte, nahm die Kirchengemeinde
Stegen in der restlos überfüllten Stegener Pfarrkirche Abschied von
ihrem ersten Pfarrer. Die Musikkapelle Wittental, der Kirchenchor
Stegen und die Schola bereicherten die Eucharistiefeier. Für das Dekanat Neustadt sprach anschließend Dekan Litterst der Mutter und Schwester des Verstorbenen, der Pfarrei, dem Orden und der Hausgemeinschaft Stegen die Anteilnahme aus. Er dankte Pater Bruder für dessen grundsätzliche geistige Gemeinschaft. Für das Wirken des Verstorbenen als Vikar in Kirchzarten dankte Pfarrer Jung. Für den Pfarrgemeinderat charakterisierte Professor Frank Pater Bruder als unermüdlichen Arbeiter für seine Gemeinde. „Unser Pfarrer Bruder schuf Gemeindebewußtsein, er stellte sich ganz in den Dienst der Gemeinde“, so Frank. Für die großen Aufgaben durch die stetig wachsende Gemeinde rang der Verstorbene immer um den richtigen Weg. Der stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats blickte auch auf die Vereins- und Gemeindefeste mit Pfarrer Bruder, die Anschaffung der neuen Orgel und die Herausforderung in der Zusammenarbeit mit den evangelischen Christen - dokumentiert im Okumenischen Gemeindezentrum - zurück. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte für die politische Gemeinde einen letzten Gruß und ein Vergelts Gott an den bescheidenen Menschen, der große Anforderungen mit bewundernswertem Einsatz bestanden habe. Er dankte für das Vertrauen und sagte, daß die Verdienste von Pater Bruder über den irdischen Tod hinaus leben. Für die evangelischen Christen sprach Pfarrer Claus Noack die herzliche Anteilnahme aus. Er dankte für das Ringen um das Gemeinsame im Glauben, ohne das Trennende zu verleugnen. Er lobte die fördernde Einstellung des Verstorbenen zur ökumenischen Seníorenarbeit und dankte dem Menschen Arno Bruder für dessen demütige Haltung. Ortsvorsteher Karl Heizmann nahm für den Ortsteil Wittental Abschied von dem beliebten Pfarrer. Die gestandene Persönlichkeit Pater Bruders würdigte Ortsvorsteher Alfons Schwer, der für die Ortschaft Zarten und die Zartener Vereine Abschied nahm. August Schlegel sprach den Nachruf für den Kirchenchor, dessen Präses der Verstorbene war. Mit Worten des Dankes und der Trauer verabschiedeten sich die Ministranten, die KJG-Jugendgruppen und die Feuerwehren Stegen, Wittental und Zarten vom Stegener Pfarrer. Willi Hug nahm mit einem herzlichen Dank Abschied vom treuen Mitglied des Musikvereins Wittental. Günther Ketterer vom Fußballsportverein, dessen Präses Pater Bruder war, sprach ehrende Worte auch für den Judoclub und Radfahrverein Stegen. Rektor Koch sagte, daß Pfarrer Bruder in der Schule still und bescheiden als Erzieher gewirkt habe und würdigte den Mut, die Schaffenskraft und das Beispiel des Herz-Jesu-Priesters. Nach der Einsegnung des Sarges wurde Pater Bruder auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Die Musikkapelle Wittental intonierte „Ich hat einen Kameraden“. Pater Arno Bruder wurde am 25. Mai 1923 in Waldkirch (Schwarzwald) geboren. Nach seiner Kindheit und Jugend hatte er harte Kriegsjahre als Soldat zu durchstehen. Aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, wurde er vorübergehend krank. Damals lernte er in Freiburg die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester kennen. Er trat 1948 dem Orden bei und legte am 11. Oktober 1949 die Ordensgelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ab. Nach seinem Hochschulstudium wurde er am 2. August 1953 in der Konviktskirche zu Freiburg zum Priester geweiht. Sein Priesterleben, das er mit 30 Jahren begann, war ganz verbunden mit der Gemeinde Stegen im Dreisamtal. Zunächst war er von 1954 bis 1962 an der damaligen „Missionsschule Haus Stegen“ der Herz-Jesu-Priester als Lehrer und lnternatserzieher tätig und arbeitete jahrelang mit am Aufbau der Schule, die heute „Kolleg St. Sebastian“ heißt. Danach leitete er 20 Jahre lang die Pfarrgemeinde Herz Jesu, Stegen, zu der auch die Ortschaften Unterbirken und Oberbirken, Zarten, Wittental und Rechtenbach gehören, zunächst von 1962 an als Kurat, dann nach der Errichtung der Pfarrei ab 1970 als erster Pfarrer von Stegen. Pater Bruder hatte zu seinem Taufnamen als Ordensnamen Clemens Maria hinzugewählt und sich damit den hl. Clemens Maria Hofbauer zum Vorbild gewählt. Aus der Geschichte des Heiligen wissen wir, wie sehr Ordensleben und Seelsorge ineinanderflossen und sich zu hoher Vollkommenheit entfalteten. Pater Bruder hat versucht, auf seine Weise und seinen Fähigkeiten entsprechend, in seinem Wirkungsort Stegen beides zu verwirklichen. Als Lehrer, Erzieher und Pfarrer war er unermüdlich tätig im Dienste an jung und alt, an Gesunden und besonders an Kranken, an Alt- und Neubürgern. Diese seine seelsorgerliche Tätigkeit wiederum war Spiegelbild seines Ordenslebens im Streben nach persönlicher Vollkommenheit in der Nachfolge Christi. Vorbildlich war sein Bemühen, trotz der Seelsorge in der Gemeinde das gemeinsame Leben und Beten mit seinen Mitbrüdern im Kloster, soweit möglich, täglich mitzuvollziehen. Seine geistlich fromme und von persönlicher Askese bestimmte Lebenshaltung als Ordensmann drängte ihn immer wieder dazu, sich an der Spiritualität anderer Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche zu bereichern, um Christus immer ähnlicher zu werden. Er starb nach kurzer, heftiger Krankheit, ganz ausgerichtet auf die endgültige Begegnung mit Gott, am 6. Oktober 1982. |
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Stegen (w). Für die Eingangsbereiche der
Kageneckhalle vergab der
Gemeinderat in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung die
Außenanlagen. Die Kosten belaufen sich auf 63 000 Mark. Ebenso wurde
der Auftrag für die Eingangsbeleuchtung und die Sportlergarderoben im
Untergeschoß der Halle vergeben. Die offizielle Einweihung der
Kageneckhalle findet am Freitag, 4. Februar 1983, um 20 Uhr statt. Am
Samstag, 5. Februar, wird sich ein „Tag der offenen Tür“ anschließen.
Der Kauf der Tische und Stühle für die Kageneckhalle wurde
zurückgestellt, um noch weitere Modelle ansehen zu können. Um die Kageneckhalle in Betrieb nehmen zu können, sei es erforderlich, die Eingangs- und Zufahrtsbereiche herzustellen. Diese Arbeiten sollen als Teil der Außenanlagen vorgezogen werden. Bei diesen Arbeiten handelt es sich um den Haupteingang, den Lieferanteneingang zur Küche, den Eingang zum |
DRK-Übungsraum. Hinzu kommen drei
Übergänge vom
Parkplatz an der Schulstraße zur Kageneckhalle, die Anlage kleiner
Grünflächen im Süden der Halle und die Vollendung des Gehweges entlang
der Schulstraße. Bauleiter Kauke vom Büro Wolf erläuterte die Details der vorgesehenen Maßnahmen. Ein Alternativ-Angebot sah ein Provisorium mit einem Splitbelag vor. Bei dieser Lösung lag das günstigste Angebot bei 38 000 Mark. In der Diskussion zeigte sich, daß bei einem späteren Einbau des Pflasters und dem dann wieder notwendigen Entfernen des Splitbelags Mehrkosten von mindestens 6000 bis 7000 Mark entstehen würden. Aufgrund dieser Sachlage entschied der Gemeinderat einstimmig, den beschriebenen Teil der Außenanlagen gleich endgültig herzustellen und vergab den Auftrag für die Eingangsbereiche mit Pflasterbelag und die übrigen Arbeiten für rund 63 000 Mark an eine Buchenbacher Gartenbaufirma. Den Auftrag für die Eingangsbeleuchtung erhielt eine Stegener Firma, die mit rund 3000 Mark das günstigste Angebot abgab. Ebenfalls der günstigste Bieter erhielt den Auftrag für die Umkleidegarderobe im Untergeschoß der Halle für knapp 7000 Mark. Eine ausgibige und mit unterschiedlichen Meinungen versehene Diskussion gab es bei der Termin- und Programmabstimmung für die offizielle Einweihung der Kageneckhalle. Die Terminschwierigkeiten lagen darin begründet, daß wegen der etwaigen Wiederholungswahl um die Bürgermeisterstelle am 30. Januar 1983 und der an Fasnacht bereits geplanten Veranstaltungen in der Halle, nur das Wochenende dazwischen in Frage kam, wobei am Freitagabend, 4. Februar, zu beachten war, daß der Kultusminister in der Nachbargemeinde Kirchzarten seinen Besuch angekündigt hat und am Samstagabend, 5. Februar, der schon lange terminierte Kollegsball nicht verschiebbar war. Bürgermeister Birkenmeier erklärte, daß trotz des Besuchs des Kultusrninisters die Einweihung am Freitagabend, 4. Februar, denkbar sei. Nach Abwägung der Argumente und der Uberlegung, daß ein Festakt, zu dem die ganze Bevölkerung eingeladen ist, besser abends stattfinden solle, entschied der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, daß die offizielle Einweihung der Kageneckhalle, am Freitag, 4. Februar 1983, 20 Uhr, statt findet. Am Samstag, 5. Februar, wird ein „Tag der offenen Tür“ stattfinden, an dem sich die Stegener Vereine der Öffentlichkeit vorstellen können..... |
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DIE KAGENECKHALLE in Stegen wird
heute ihrer Bestimmung übergeben. Die 15 auf 30 Meter (Innenmaße) große
Turn- und Mehrzweckhalle. die Architekt Fred Wolf aus Stegen
konzipierte, ist neben dem ökumenischen Gemeindezentrum nun das
prägende Merkmal von Stegens neuer Ortsmitte. In einem
Architektenwettbewerb, dessen erster Preisträger Fred Wolf war, wurde
der Grundstein für die sich in die Landschaft harmonisch einfügende
Kageneckhalle gelegt. Bei Ausnutzung aller Raumlichkeiten bietet die
Kageneckhalle bis zu 800 Personen Platz. Bild: Wendelin Drescher |
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Bruder Eusebius von der Ordensgemeinschaft
der Herz-Jesu-Priester in Stegen feiert seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar, der von Beruf Landwirt ist, verrichtet immer noch im Dienste der Ordensgemeinschaft leichtere Arbeiten. Der Mesnerdienst in der Sakristei gehört zu seinem Aufgabenbereich. Zahlreiche Glückwünsche zum 80. Geburtstag erreichten den heiteren und lebensfrohen Jubilar. In Visbeck bei Oldenburg ist der Jubilar geboren und aufgewachsen. Da seine Eltern früh starben, wuchs er bei Verwandten auf. Den ersten Weltkrieg erlebte er als Jugendlicher. Mit 24 Jahren trat Bruder Eusebius der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester bei. Als Landwirt war er auf verschiedenen Höfen des Klosters tätig. 25 Jahre war Bruder Eusebius in Hantrup. Eine harte Zeit für den Jubilar waren die Kriegs- und Gefangenenjahre im zweiten Weltkrieg. An der Ostfront eingesetzt kam Bruder Eusebius in Gefangenschaft nach Sibirien. Seit 20 Jahren ist er bei der Herz-Jesu- Ordensgemeinschaft in Stegen. Der geistig und körperlich noch rege Jubilar hat sich trotz seines hohen Alters nicht zur Ruhe gesetzt. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Stegen und übergab ein Präsent. Der Kirchenchor Stegen sang ein Ständchen, dem sich eine kleine Feier anschloß. |
10.1.83 (gest. 1985) LUISE ANDRIS, Alt-Thomashofbäuerin in Stegen, Hauptstraße 26, feierte bei guter Gesundheit ihren 85. Geburtstag. Die gebürtige Stegenerin heging ihren Ehrentag im Kreise der Kinder und Enkelkinder sowie der ganzen Familie. Zahlreiche Glückwünsche wurden der Jubilarin zuteil. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Stegen und überreichte ein Präsent. Bild: Wendelin Drescher |
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18.1.83 ADOLF KETTERER vom Fußenthomashofjn Stegen-Rechtenbach feiert heute, Dienstag, seinen 80. Geburtstag. Der vom Zieglerhof im Rechtenbach stammende Jubilar heiratete 1946 auf den Fußenthomashof. Den 20 Hektar großen Hof bewirtschaftete der riistige Jubilar von 1952 bis 1978. Trotz seines hohen Alters ist Adolf Ketterer noch jeden Tag bei der Arbeit auf dem Hof, den er seinem Sohn übergeben hat. Am liebsten arbeitet er im Wald. Zu den Nachkommen des Jubilars gehören acht Kinder, 20 Enkelkinder und zwei Urenkel. Adolf Ketterer ist auchpassives Mitglied des Musikvereins Wittental Bild: Wendelin Drescher |
30.1.83 (gest. Jan. 1986) ROSA WIRBSER geborene Hermann, vom „Fehrenhäusle“ in Stegen feierte bei guter Gesundheit ihren 85. Geburtstag. Die aus Viertäler (heute Titisee) stammende Jubilarin heiratete 1920 den bereits verstorbenen Alt-Ratschreiber Max Wirbser. Im Familienkreis mit Kindern, Enkelkindern und Urenkel wurde der Geburtstag begangen. Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte für die Gemeinde Stegen die Glückwünsche und übergab ein Präsent Bild: Wendlin Drescher |
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6.2.83 ALT-HIRSCHENWIRT Emil Metzger feiert heute, Samstag, seinen 85. Geburtstag. Im kleinen Familienkreis wird der beliebte Jubilar den Geburtstag begehen. Emil Metzger war über fünf Jahrzehnte Wirt im „Hirschen" in Stegen. Der Jubilar ist auch mit den Vereinen eng verbunden; so ist er Ehrenmitglied der Feuerwehr Stegen sowie der Musikvereine Eschbach und Wittental. Trotz seines hohen Alters ist er noch aktiv. Bild: Wendelin Drescher |
24.5.83 (gest. 1984) Rosa Dischinger 90 Jahre alt Stegen (w). In körperlicber und geistiger Frische feiert am Dienstag Rosa Dischinger, die in Stegen-Unterbirken zu Hause ist, ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin, die sich trotz ihres hohen Alters keineswegs alt fühlt, macht noch täglich einen Spaziergang. Die betagte Neunzigerin kann auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken. 1893 wurde Rosa Dischinger in Stegen-Oberbirken geboren. Die Jubilarin heiratete 1916. Die Familie zog 1932 in das selbsterbaute Haus nach Unterbirken. Neun Kindern schenkte die Jubilarin das Leben. 17 Enkel, 18 Urenkel und ein Ururenkel sind Nachkommen der geschätzten Mitbürgerin, deren Mann schon 1942 starb. Im Kreise der großen Familie wird Rosa Dischinger in der „Sonne“ in Oberbirken den 90. Geburtstag feiern Das Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten wird Bürgermeister Klaus Birkenmeier überbringen, der auch die Glückwünsche der Gemeinde Stegen übermitteln wird. Bild: Wendelin Drescher |
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SEIN 40JÄHRIGES Dienstjubiläum feierte in Stegen Rektor Herbert Koch
(links), dem Schulrat Ramminger (Mitte) Dank und Anerkennung und die
Urkunde des Ministerpräsidenten überreichte. Bürgermeister Birkenmeier
gratulierte dem seit 24 Jahren in Stegen wirkenden Pädagogen. Bild: Wendelin Drescher |
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9.11.83 IN STEGEN-UNTERBIRKEN feiert Albert Mäder heute, Mittwoch, in körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar stammt vom Reichlehof in Stegen. Er ist ein Förderer der Vereine und Gründungsmitglied der Feuerwehr Stegen sowie Ehrenmitgleid im Radfahrverein Stegen und auch im Musikverein Wittental. Sieben Kinder, zwölf Enkel und ein Urenkel zählen zu den Nachkommen des Jubilars. Bild: Wendelin Drescher |