SICKINGEN |
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Man erzog ihn rittermäßig, nicht
gelehrt. Ob er wie sein Vetter Götz von Berlichingen Lehrling bei einem
Ritter, ››Bub”, war, wird nicht berichtet. 1495 zeigte der Vater dem
Sohn den Reichstag zu Worms, dann machte er allein eine Pilgerfahrt
nach Jerusalem. 1503 brach wegen des Erbes des Herzogs von
Bayern-Landshut Krieg zwischen Bayern-München und Kurpfalz aus. Das
Land büßte es, die Sickingen waren auch dabei. Der Vater hinterließ sieben Rosse, ein paar Rüstungen, Bücher, Schmuckstücke, nicht viel. Sickingen war nun dreiundzwanzig. Bis 1515 mehrte er das Erbe bescheiden. Er ließ bei der Ebernburg Erz schürfen, erwarb auch anderswo mit gutem Rechenverstand Konzessionen, betrieb zum Beispiel ein Quecksilberbergwerk. Den Überschuß steckte er in seine Burgen; dieses Kapital sollte sich ungemein verzinsen. Aus der Ebernburg machte er eine stattliche Feste mit drei Wällen und Vorwerken. Die Bauarbeiten überwachte seine Frau, Hedwig von Flersheim, deren Bruder, später Bischof von Speyer, in der nach ihm benannten Chronik die Taten des Schwagers beschrieben hat. Sickingen pflegte die Beziehungen zum Fürsten in Heidelberg, war auch mehrfacher kurpfälzischer Amtmann - ein Ausgleich für Darlehen, die mit zehn Prozent hätten verzinst werden müssen. Der Amtmann durfte mit seinen Reisigen durchs Land ziehn. Mainz zahlte ihm ebenfalls für Waffendienst eine Pension. Wir kennen das alles vom Vater Huttens her. Sickingen war als Ganerbe an mehreren Burgen beteiligt, bis hinunter nach Zabern. Noch 1514 schlossen 32 Ganerben einen Vertrag über Steinkallenfels. Man erzog ihn rittermäßig, nicht gelehrt. Ob er wie sein Vetter Götz von Berlichingen Lehrling bei einem Ritter, ››Bub”, war, wird nicht berichtet. 1495 zeigte der Vater dem Sohn den Reichstag zu Worms, dann machte er allein eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. 1503 brach wegen des Erbes des Herzogs von Bayern-Landshut Krieg zwischen Bayern-München und Kurpfalz aus. Das Land büßte es, die Sickingen waren auch dabei. Der Vater hinterließ sieben Rosse, ein paar Rüstungen, Bücher, Schmuckstücke, nicht viel. Sickingen war nun dreiundzwanzig. Bis 1515 mehrte er das Erbe bescheiden. Er ließ bei der Ebernburg Erz schürfen, erwarb auch anderswo mit gutem Rechenverstand Konzessionen, betrieb zum Beispiel ein Quecksilberbergwerk. Den Überschuß steckte er in seine Burgen; dieses Kapital sollte sich ungemein verzinsen. Aus der Ebernburg machte er eine stattliche Feste mit drei Wällen und Vorwerken. Die Bauarbeiten überwachte seine Frau, Hedwig von Flersheim, deren Bruder, später Bischof von Speyer, in der nach ihm benannten Chronik die Taten des Schwagers beschrieben hat. Sickingen pflegte die Beziehungen zum Fürsten in Heidelberg, war auch mehrfacher kurpfälzischer Amtmann - ein Ausgleich für Darlehen, die mit zehn Prozent hätten verzinst werden müssen. Der Amtmann durfte mit seinen Reisigen durchs Land ziehn. Mainz zahlte ihm ebenfalls für Waffendienst eine Pension. Wir kennen das alles vom Vater Huttens her. Sickingen war als Ganerbe an mehreren Burgen beteiligt, bis hinunter nach Zabern. Noch 1514 schlossen 32 Ganerben einen Vertrag über Steinkallenfels. |