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Schul-Verhältnisse
nach Maximilian Walter
Ortschronik Stegen1920

Nach den eingangs gemachten Aufführungen ist kein Buchstabe der Schrift unserer Urväter an uns überkommen. Wir wissen nicht, ob sie gelesen oder geschrieben haben. Das Wesen wahrer Menschenbildung konnte im vorchristlichen Altertum nicht zur Geltung gelangen. Man verkannte damals meistens das oberste und idealste Ziel des Menschen, die Erziehung und Bildung. Erst mit der Einführung des Christentums 500-800 n. Christus begann auch das Volksschulwesen allmählich, jedoch nur in ganz beschränktem und notdürftigen Umfang Gestalt anzunehmen. Wie die ersten Glaubensboten, begannen alsdann auch ihre Nachfolger, die Geistlichen, das Volk in den Glaubenswahrheiten zu unterrichten. Sie wendeten sich aber hauptsächlich nur an Erwachsene. Der Unterricht der Jugend verblieb den Eltern; insbesondere war die Mutter dazu berufen, ihren Kindern den frommen Sinn, die Liebe zum Heilande, überhaupt alle religiösen Tugenden einzupflanzen. Sobald aber nun die Kinder den frommen Sinn zu erfassen vermochten und zum Empfang der hl. Sakramente herangereift waren, mußte notwendigerweise auch auf ihre religiöse Unterweisung Bedacht genommen werden. Die Unterweisung der Kinder beschränkte sich aber bloß auf die Katechismusübungen in der Kirche. So waren die Dorfschulen zuerst kirchliche Hilfsanstalten mit überwiegend kirchlicher Aufgabe, von kirchlichen Organen besorgt, geleitet und unterhalten. Der Katechismus ist eigentlich der geschichtliche Ausgangspunkt unseres Volksschulunterrichts. Da es sich aber bald als unausführbar herausstellte, durch die Geistlichen den ganzen Katechismus-Unterricht erteilen zu lassen, zumal wenn mehrere Ortschaften zu einer Pfarrei vereinigt waren, so wiesen die Kirchenordnungen schon frühe den Küstner (Mesner) an, den Pfarrer in dem Katechismusunterricht zu unterstützen, weshalb niemand als Mesner angestellt wurde, der nicht diesen Unterricht zu erteilen im Stande wäre. So wurde das Amt des Mesners zum Katechetenamt. Damit war der Weg zur Begründung des Volksschulwesens gebahnt. Die Notwendigkeit von Schulen, um lesen zu lernen, wurde besonders durch den Erstkommunionunterricht bedingt. Zu einem genügenden Unterricht reichte das bloße Vorsprechen aber nicht aus, man mußte der Jugend das Buch in die Hand geben, sie mußte lesen lernen. Diese Dorfküster hatten nun die Aufgabe, zum besseren Verständnis des Katechismus die Kinder auch lesen und schließlich auch schreiben zu lehren.

Später übernahmen alsdann auch andere intelligente Leute, meistens ortseingesessene Handwerker die Unterrichtung der Kinder im Nebenberuf und lernten dieselben notdürftig lesen, schreiben und rechnen. Die Entlohnung dieser Lehrer, ehemals Schulmeister genannt, bestand lediglich in einem von den Eltern der Kinder zu entrichtenden Schulgeld. Den Unterricht erteilten sie meistens in ihrem eigenen Hause.

Erst Ende des achtzehnten und zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erkannte auch endlich die Regierung den großen Wert der Bildung und Erziehung der heranwachsenden Jugend. Sie ordnete den Schulzwang an und sorgte für die Heranbildung und Anstellung besonders ausgebildeter Lehrer sowie für die Erbauung von besonderen Schulhäusern.

In Jahr 1788 wurde die Gemeinde Stegen angehalten, eine eigene Schule zu errichten und wurden derselben auch Rechtenbach und Wittental zugeteilt. Die Kinder von Rechtenbach sind aber größtenteils noch etwa 20 Jahre lang zur Schule nach Ibental geschickt worden.

Durch diese behördliche Anordnung ist das Volksschulwesen allmählich in die jetzige Formen herübergeleitet worden.

Schulhäuser

Wie bereits oben erwähnt, wurde früher der Schulunterricht meistens von ortseingesessenen Handwerkern in deren eigenen Häusern erteilt.

Nach den Akten des Generallandesarchivs in Karlsruhe wurde um das Jahr 1788 in einem Haus neben Rechtenbach Schule gehalten. Dieses Haus ist im folgenden Jahre verbrannt, worauf die Schule ins Kageneck’sche Schlößle zu Weyler verlegt wurde, wo in einem Zimmer des II. Stockes auf der nördlichen Seite bis zum Jahre 1814 Schule gehalten wurde.

Im Jahre 1814 kaufte Johann Janz, Zimmermann und Spannmeister aus Birchen, einen Teil des damals herrschaftlichen Hauses nördlich der Straße mit dem Wirtschaftsschild zur Krone und richtete in der unteren Stube um einen jährlichen Mietzins von 12 Gulden eine Trivial-Schule für Stegen ein.

Im Jahre 1834 kaufte die Gemeinde das ehemalige Mattenwerberhäusle, bestehend in einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schweineställen, nachdem dessen Besitzer Joseph Andris in Vermögensverfall geraten war für 1940 Gulden. Zu diesem Kaufpreis hatten folgende zum hiesigen Schulverband gehörigen Ausmärker beizutragen:

1) Josef Wölfle von Eschbach 5 fl. 42 1/2 kr.
2) Josef Zimmermann von Wiesneck 77 fl. 17 1/2 kr.
3) Mathias Volk von Wiesneck 75 fl. 7 1/2 kr.
4) Jakob Gremelspacher von Eschbach 112 fl. 20 1/2 kr.
5) Martin Tritschler von Eschbach 56 fl. 30 1/2 kr.
6) Christoph Gassenschmidt von Eschbach 49 fl. 19 kr
7) Andreas Gremelspacher von Eschbach 39 fl. 16 1/2 kr.
8) Georg Tritschler von Eschbach 101 fl. 31 1/2 kr

Wegen der Beitagspflicht der beiden Wiesnecker Hofbesitzer entspann sich ein Streit, worauf dieselben die Zahlung der Beiträge selbst übernahmen, während die übrigen Beiträge von der Gemeinde Eschbach übernommen wurden.

Die Schule wurde alsdann in das neu erkaufte Haus verlegt. Die Baubeschaffenheit und die feuchte sumpfige Lage wurden nach kurzer Zeit von der damaligen Kreisregierung beanstandet, und die Gemeinde wurde zur Erbauung eines neuen Schulhauses aufgefordert. Für einen solchen Neubau waren 3 Plätze in Aussicht genommen und zwar; ins Thomasbauren Garten, ins Grundhansenbauren Garten und in den Nadeln. Die beiden ersteren fand man zu nahe am Weg und Bach und der letztere nicht in der Mitte des Orts gelegen. Das Schulhaus wurde nun zur Versteigerung ausgeschrieben, fand aber keinen Liebhaber, worauf die Gemeinde die Sistierung der Aufforderung zu einem Neubau beantragte. Nachdem nun der damalige Lehrer Maier, die Oberschulinspektion, die Bezirksschulinspektion und die Bauinspektion das Gebäude für nicht so feucht erklärten, wurde die amtliche Auflage zur Erbauung eines neuen Schulhauses zurückgenommen. In dem damaligen Schulzimmer wurden auch die Ratsangelegenheiten erledigt und die Registratur aufbewahrt, während die Gemeindeversammlungen usw. im Hirschen-Wirtshaus abgehalten wurden. Diese Art der Verwendung des Schulzimmers wurde behördlicherseits wiederholt beanstandet. Außerdem erwiesen sich die Lehrerwohnungen, welche nur zwei Zimmer und eine Kammer im Dach hatten, sowie das vorhandene Schulzimmer als zu klein. Demzufolge wurde im Jahr 1875 auf Veranlassung der Schulbehörde ein völliger Um- und Erweiterungsbau des Schulhauses mit Einbauung eines Ratszimmers, Archivs und Arrestlokals im östlichen Teil des Hauses beschlossen. Am 26. Januar 1876 wurde diese Bauveränderung mit einem Kostenanschlag von 6920 M. an Lorenz Janz, Zimmermeister in Kirchzarten vergeben und im Jahr 1876/77 ausgeführt. Die Maurerarbeiten wurden von Maurermeister Xaver Weber in Buchenbach, die Zimmerarbeiten von Lorenz Janz in Kirchzarten und die Schreinerarbeiten teilweise von Josef Rebmann hier ausgeführt. Das bisherige Schulzimmer wurde zu einem Ratszimmer umgebaut und im II. Stock eine Lehrerwohnung mit 5 Zimmern und einer Küche eingerichtet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 7394.17 M. Zur Bestreitung derselben wurden beim Schul- und Armenfond hier ein Kapitel in Höhe von 5240 M. aufgenommen. Zu diesem Schulhausneubau erhielt die Gemeinde einen Staatsbeitrag von 1500 M. bewilligt.

Aus dem Gesamtaufwand mit  7394.17 M.
entfielen auf den Rathausbau 706.12 M.
Restkosten für den Schulhausbau  6688.05 M.

Diese Kosten verteilten sich folgendermaßen:

a) Staatsbeitrag 
1500.00 M.
b) Gemeinde Stegen mit 326 Einwohnern:


1) auf den Grafen von Kageneck, welcher vom Genuß des Staatsbeitrags durch Regierungsbeschluß ausgeschlossen war 2256.18 M.

2) auf die übrigen Steuerzahler 1858.92 M. 4115.10 M.
c) auf die Gemeinde Eschbach für die Höfe in Rechtenbach, welche zum hiesigen Schulverband gehörten mit 85 Einwohnern 
1072.95 M.


6688.05 M.

Die Gemeinde Eschbach bestritt ihre Zahlungspflicht und wollte nur einen Beitrag von 150 M. bezahlen. Der Bezirksrat entschied mit Entscheidung vom 26. Juni 1879 zu Gunsten der Gemeinde Stegen und verurteilte die Gemeinde Eschbach zur Zahlung von 1072.95 M., worauf die Gemeinde Eschbach Berufung bei dem Gr. Verwaltungsgerichtshof einlegte. Dieser entschied am 30. Dezember 1879, daß die Gemeinde Eschbach zu den Schulbaukosten in Stegen 629 M. zu zahlen habe.

Im Jahre 1909 wurde auf der nördlichen Seite des Schul- und Rathauses eine Waschküche mit einem Kostenaufwand von 557.29 M. angebaut und im Jahr 1913 der baufällig gewordene Abortanbau durch einen Abortumbau mit einem Pissoir, einem Knaben- und zwei Mädchenaborten für etwa 1300 M. ersetzt.

Im Jahre 1893 wurde das hiesige Schulhaus an die Wasserleitung der Gräfl. v. Kageneck’schen Grundherrschaft angeschlossen, wofür die Gemeinde einen Wasserzins von jährlich 20 M. an die Grundherrschaft zu zahlen hat.

Die elektrische Beleuchtungsanlage ist wie in den Privatgebäuden im Jahr 1916 mit einem Kostenaufwand von 600 M. eingerichtet und im Jahr 1917 in Betrieb genommen worden.

Schulgüter

Mit dem Ankauf des Schulhauses erwarb die Gemeinde im Jahr 1834 auch die zu diesem Haus gehörige Wiese und Hausgarten Lgb. No. 97 mit zus. 20 ar 22qm, wovon 1 ar 1qm zu Hausgarten und später 2 ar 87 qm zu einem Turnplatz verwendet worden sind. Der östlich dem Schulhause gelegenen Hausgarten wurde, weil er sich als zu klein erwiesen hat und der Umfassungszaun defekt geworden war, im Jahre 1919 westlich des Schulhauses auf den früheren Turnplatz verlegt.

Die Kosten der Neueinfriedung beliefen sich auf etwa 930 M.

Im Jahre 1860 erwarb die Gemeinde vom Hirschenhof im Gewann Hausacker und Hausgürten das Grundstück Lgb. No. 8 mit 36 ar 28 qm Ackerland für 525 Gulden und widmete diesen dem Schuldienst.

Der Hausgarten stand alle Zeit in unentgeltlicher Benützung des Lehrers. Die Schulwiese hatte lange Jahre hindurch der jeweilige Hauptlehrer als Besoldungsanteil für Reinigen des Schulzimmers mit einem Nutzungsanschlag von jährlich 22 M. in Benützung, bis Lehrer Ruch auf diesen Ertrag infolge andersweitiger Regelung der Schulreinigung im Jahr 1911 verzichtete, worauf diese Wiese von der Gemeinde für jährlich 28 M., später 25 M. verpachtet worden ist. Vom Jahr 1919 an steht diese Wiese in Benützung des Hauptlehrers Konrad Müller. Der Acker war lange Zeit hindurch als Besoldungsanteil in Benützung des jeweiligen Lehrers. Später verzichteten die Lehrer auf dessen Nutzung, worauf derselbe von der Gemeinde für jährlich 20 Gulden verpachtet wurde. Hauptlehrer Hess nahm den Acker für jährlich 9 fl. 46 kr. in Pacht bis zu der Zeit, wo der Ertrag desselben mit 3% des Steueranschlags auf seinen Gehalt angerechnet wurde. Hauptlehrer Stassen ist vom 1. Mai 1892 an sowie die folgenden Lehrer vom Genuß dieses Ackers zurückgetreten, worauf die Gemeinde denselben zuerst für jährlich 34 M. und später für 40 M. verpachtete. Vom 23. Oktober 1919 an steht dieser Acker für jährlich 40 M. wieder in Benützung des Hauptlehrers Müller.

Lehrer an der hiesigen Schule

Wie wir bereits eingangs dieses Abschnitts gesehen haben, waren die ersten Volksschullehrer die Geistlichen. Als die ersten weltlichen Lehrer für unsere Gemeindeschule sind in früherer Zeit größtenteils die Mesner bestellt worden. Wo solche nicht vorhanden waren, übernahmen andere geeignete Leute, insbesondere intelligente Handwerker die Schulung der Jugend und lehrten diese wenigstens notdürftig lesen, schreiben und rechnen.

Das Familienbuch der Pfarrei Eschbach nennt als ersten Lehrer in Stegen Johann Georg Baader, geb. am 23. April 1733, gestorben am 3. August 1802. Er wohnte in dem damals zweistöckigen Schloß, wo er in einem Zimmer auf der nördlichen Seite des II. Stockes den Unterricht erteilte. Auf ihn folgte im Jahr 1791 Josef Gehr, ein Sohn des Webers Josef Gehr aus Höfen, geb. 1760; er verehelichte sich 1790 mit der Witwe des ano 1784 verstorbene Johann Zimmermann von Stegen und wurde dadurch Eigentümer des sogenannten Schreinerhäusle, jetzt Jägerandreashof. Im Jahr 1791 als Schullehrer in Stegen angestellt, erhält er den Unterricht dazu vom Kageneck’schen Herrn Hofmeister Meyer, wird geprüft und bekam das Zeugnis von Herrn Schulkommissan Lukas Gran, Pfarrer in Ebnet, am 15. Juni 1805 und wurde am 27. August 1806 von der bad. Regierung bestätigt. Er besorgte den Dienst bis Ostern 1833, erhielt im Jahr 1832 für seine 40 jährige Dienstleistung eine Pension von 50 Gulden und starb 1843.

Als Entgeld für die Unterrichtserteilung erhielten die ersten Lehrer lediglich das von den Eltern der Kinder zu entrichtende Schulgeld. Im übrigen waren sie auf ihr Handwerk und auf die Mildtätigkeit der Ortseinwohner angewiesen. Erst Anfang der 1830er Jahre erhielt der Lehrer von der Gemeinde neben dem Schulgeld und freier Wohnung einen Jahresgehalt von 114 Gulden. Die Regierung des Oberrheinkreises schrieb in einer Verfügung vom 20. Mai 1834 betreffs Gehaltsregelung der Lehrer folgenden Satz: "Ach wir sind der Ansicht, daß eine Familie mit 114 Gulden nicht leben kann, ohne sieben unfreiwillige Fasttage zu halten."

Im Jahr 1833/34 hatte die Gemeinde keinen Lehrer. Beim Ausschreiben hatte sich nur ein 20 jähriger Kandidat gemeldet, welcher nicht angestellt wurde. Die zur Pfarrei Eschbach gehörigen Schüler mußten in dieser Zeit nach Eschbach, die übrigen nach Zarten in die Schule. Lehrer Ildephons Andre hatte vom 1. Oktober 1835 bis 6. Juni 1836 die hiesige Schulstelle bei einem Gehalt von 114 Gulden inne. Vom 6. Juni bis 24. September 1836 besorgte Lehrer B. Osswald von Attental die hiesige Schule. Auf diesen folgte am 23. September 1836 Lehrer Benedikt Gensle. Derselbe bezog neben dem Schulgeld und freier Wohnung einen Gehalt von 140 Gulden, zu welchem Gehalt die Gemeinde einen Staatsbeitrag von 21 fl. 25 kr. erhielt. Am 26. Mai 1841 übernahm Lehrer Jakob Mayer die hiesige Schule und bezog von 1845 an einen Gehalt von 175 Gulden. Vom 1. Juni bis 15. August 1847 versah Lehrer Amend den Schuldienst hier.
Lehrer Franz Wagner trat am 15. August 1847 den hiesigen Schuldienst an.
Am 15. Mai 1851 wurde Lehrer Moritz Bär in deterius als Schulverwalter hierher versetzt und genoß zu jener Zeit hier wenig Vertrauen. Er wurde am 15. Februar 1857 bei den sogenannten Hohstegen tot aufgefunden. Deutliche Spuren führten auf die Vermutung, daß er erschlagen wurde. Die fama berichtete, der Lehrer von Attental habe ihn erschlagen, weil er ihm seine Tochter zur Ehe verweigerte. Schulverwalter Schleinzer übernahm die hiesige Schule am 15. März 1857. Auf diesen folgte am 23. Oktober 1857 Hauptlehrer Jakob Stemmer. Er bezog von 1859 an einen Gehalt von 200 Gulden und vom 1. Januar 1868 an einen solchen von 350 Gulden nebst dem zu erhebenden Schulgeld und freier Wohnung. Hauptlehrer
Stemmer war von 1867 an kränklich und starb am 5. Dezember 1870. Während der Krankheitszeit wurde die Schule zeitweise von Nachbarslehrern mitversehen und im Jahr 1869 durch den Hilfslehrer Wenzelin Geiger getätigt. Auf Ableben Stemmers wurde die hiesige Schule von dem Schulverwalter Himmelstein in Burg bis 14. April 1871 mitversehen. Schulverwalter Lorenz Hess von Kenzingen übernahm die hiesige Schule am 23. April 1871 und wurde am 28. Dezember 1871 als Hauptlehrer an derselben ernannt. Vom 1. Januar 1874 an bezog er neben Schulgeld und freier Wohnung einen Gehalt von 455 fl. = 780 M. aus der Gemeindekasse. Er starb als Witwer zu Stegen am 19. September 1886 und liegt in Eschbach begraben. Auf ihn folgte Schulverwalter Leo Sink von Sasbach am Kaiserstuhl, ein Sonderling, vom 19. September 1886 bis 24. Oktober 1887. Am 24. Oktober 1887 übernahm Hauptlehrer Josef Stassen die hiesige Schule. Eine unheilbare Krankheit zwang den noch jungen Hauptlehrer von seinem Berufe zurückzutreten. Daraufhin wurde am 1. Mai 1892 der Unterlehrer Karl Ruch von Prechtal, gebürtig aus Ehrenstetten, als Hilfslehrer an die hiesige Schule versetzt. Sein Fleiß, seine Tüchtigkeit und Freundlichkeit gegen jedermann machten diesen jungen Lehrer allerorts beliebt, so daß sich sowohl die Gemeinde wie Herr Graf Franz von Kageneck und der damalige Pfarrer Gustenhofer von Eschbach an die vorgesetzte Behörden wandten, um diesen Lehrer als Hauptlehrer für die hiesige Schule zu erhalten. Die Gesuche fanden den gewünschten Erfolg. Die etatmäßige Stelle eines Hauptlehrers wurde auf 1. Juni 1893 dem Schulverwalter Karl Ruch übertragen. Über 26 Jahre wirkte Herr Ruch mit musterhaftem Fleiß, Geschicklichkeit und Liebe zu den Kindern an der hiesigen Schule sehr segensreich. Zum Zeichen des Dankes stiftete die Gemeinde diesem Lehrer zu 25 jährigen Ortsjubiläum eine schöne Standuhr mit Widmung. Die Schulverhältnisse seiner eigenen Kinder veranlaßten ihn, die hiesige Schulstelle aufzugeben. Er wurde auf sein Ansuchen zum 1. Mai 1918 nach Krozingen versetzt. Vom 1. Mai bis 4. November 1918 wurde die hiesige Schule von dem Schulverwalter Josef Gangwisch aus Offnadingen, einem Kriegsinvaliden, versehen. Am 3. November 1918 hat der vorgenannte Hauptlehrer Ruch in dem jetzigen Hauptlehrer Konrad Müller von Forchheim, gebürtig aus Ballenberg Amt Boxberg einen würdigen Nachfolger gefunden. Derselbe ist seit dem 4. November 1918 ebenso wie Herr Ruch mit mustergültigem Fleiß und großer Geschicklichkeit an der Bildung und Erziehung unserer Jugend tätig.

Industrielehrerinnen

Als Industrie- bzw. Handarbeitslehrerinnen waren an der hiesigen Schule tätig:

Frau Lehrer Gensle von 1836/1839 für jährlich 10 Gulden
Frau Lehrer Mayer von 1841/1942 für jährlich 10 Gulden
Zäzilia Wagner vom 15. August 1847 für jährlich 10 Gulden
Magdalena Bär vom 15. Februar 1857 für jährlich 10 Gulden
Marie Anne Mäder vom 22. März 1858 für jährlich 10 Gulden
Johanna Fehr vom Jahr 1868 an für jährlich 10 Gulden

Rosina Eckmann übernahm im Jahr 1876 den Handarbeitsunterricht bei einem Gehalt von jährlich 17 M. 14 Pf., welcher später auf 60 M. und bei 4 ständigem Unterricht auf jährlich 80 M. erhöht wurde. Frida Lorenz aus Kirchzarten war im Winterhalbjahr 1918/19 bei einem Gehalt von 80 M. und einem und einem Weggeld von 1 M. 50 Pf. für jeden Gang an der hiesigen Schule als Industrielehrerin tätig.
Frau Maria Anna Gabler von Eschbach hat in den Winterhalbjahren 1919/1921 die Erteilung dieses Unterrichts bei einem Gehalt von 160 M. und 1 M. 50 Pf. Weggebühren übernommen



Stegen Schule
BZ 13.2.1964
Stegen baut eine neue Schule
Der Entwurf des Freiburger Architekten Dieter Poppe zur Annahme empfohlen
Stegen. Stegen baut eine neue Schule. Die beiden alten Schulräume sind voll ausgenutzt. Religions- und Handarbeitsunterricht bewirken weitere Raumnot, die Schülerzahl steigt, und die Erschließung von Baugelände führt zu weiterem Ansteigen der Zahl der Schüler. Der Gemeinderat hatte sich deshalb vor Jahresfrist entschlossen, eine neue Schule zu bauen. Drei bekannte Architekten wurden mit der Vorplanung beauftragt und reichten ihre Entwürfe ein. Eine Baukommission begutachtete und prüfte die Entwürfe. Sie empfahl der Gemeinde den Entwurf 3 als besten der drei Vorschläge zur Annahme. 

Dieser Entwurf des Architekten Poppe aus Freiburg sieht einen modernen, großzügigen Bau vor. Der Architekt geht von dem Gedanken aus, die Gebäudegruppe Schule, Turnhalle und Rathaus zum Schwerpunkt in einem neuen Baugelände am südlichen Ortsrand zu machen, das für die Ortserweiterung vorgesehen ist. Die Baukörper werden deshalb so gruppiert, daß ein Dorfplatz entsteht, der gleichzeitig der  Schule als Vorgelände dienen soll. Zugangsmöglichkeiten bestehen für die Ortsteile Rechtenbach-Oberbirken von Osten, für Unterbirken von Süden und für Stegen-Ost von Westen. Der Hauptbau der Volksschule ist nach Süden orientiert, alle Klassenzimmer sind zweiseitig belichtet und belüftet. Der Pausenhof öffnet sich nach Süden mit dem Blick zu den Bergen des Hochschwarzwaldes. Die Pausenhalle kann in Verbindung mit diesem Pausenhof für Schulfeiern verwendet werden. 

Bei dem Entwurf fällt besonders auf, daß der Architekt über seinen architektonischen Auftrag hinaus den Schulbau als einen pädagogischen Auftrag ansieht. Die soziologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die strukturelle Veränderung in unserer Gesellschaft haben auf allen Gebieten unseres Gemeinschaftslebens zu Umwälzungen geführt. So muß heute ein Großteil der Erziehungsarbeit, die früher von den Eltern, von der Familie erfüllt wurde, soweit wie möglich von der Schule übernommen werden. Darum fordert dieser Erziehungs-, Bildungs- und Unterrichtsauftrag Gebäude, Räume und Anlagen, die einmal die menschliche, die persönliche Begegnung der Heranwachsenden untereinander ermöglichen, zum andern ihre Führung und Bindung zum Gemeinsamen, zum Miteinander, gestatten. Der Weg führte in den letzten 30 Jahren über die englische Flachbauschule, die Schweizer Pavillonschule, die amerikanische Grundschulbauten zum Schulbau der heutigen Zeit. Als Idealform hat sich die Gemischtbauweise herausgebildet. Die Schulanlage wird in mehrere Baukörper aufgelöst, die im Wechsel von ein- und mehrgeschossigen Bauten ihre Höhen harmonisch verteilt und sich um einen Zentralpunkt gruppiert, welcher der Gesamtanlage seinen Akzent gibt.

Diese Forderung scheint der junge Architekt großartig gelöst zu haben. Er hat seine Schule als Zentralpunkt von „innen nach außen“ geplant und als Abschluß ein bekiestes Flachdach gewählt, das eine große Pausenhalle, das Schulleiterzimmer, Konferenzraum, Lehrmittelzimmer und zwei Klassenzimmer fast ebenerdig, darüber nochmals zwei Klassenräume, den ‘Werkraum, die Schulküche und einen Ausweichraum für Religion und Handarbeit überdeckt. Als Baustoff finden Holz, Glas, Zement und Kunststoff Verwendung. Als Erweiterungsmöglichkeit ist ein weiterer Flachbau mit vier Klassenzimmern vorgesehen.

Im Klassenraum wächst und arbeitet unsere Jugend. In ihm verbringt sie den Hauptteil ihrer Schulzeit, dort vollzieht sich die menschliche Begegnung der Kinder. So ist seine Gestaltung an die Forderung gebunden, daß alle modernen Unterrichtsformen gewährleistet sein müssen, wie Einzel- und Gruppenarbeit und gemeinsame Klassenarbeit. Die Raumgröße beträgt 72 Quadratmeter; die Form ist quadratisch. Die Erziehungssituation verlangt die Auseinandersetzung der Schüler untereinander, was räumliche Ebene verlangt, das Gespräch von Angesicht zu Angesicht, was nicht über den Rücken des Vordermanns geschehen kann. Der Arbeitsplatz des Lehrers, ein Schreibtisch, wird irgendwo im Raum stehen, die Schüler sitzen an Tischen und auf Stühlen, deren Anordnung sich nach der jeweiligen Situation richtet, Mit dem Klassenzimmer verbunden ist ein Gruppenraum, durch eine Glaswand von ihm getrennt, damit eine Aufsicht geübt werden kann. Denn im Gruppenraum sollen Arbeiten ausgeführt werden können, ohne daß die Klasse gestört wird.

Es ist deshalb selbstverständlich, daß die Erzieher bei den weiteren Arbeiten mit eingeschaltet werden, denn sie tragen einen Teil der gemeinsamen Verantwortung. Bei Beschlüssen über ein Bauvorhaben solcher Art müssen zwar wirtschaftliche und finanzielle Gründe berücksichtigt werden, jedoch sollten die schulpraktischen Erfordernisse den Ausschlag geben. So wünscht man, daß der Schulbau eine echte Gemeinschaftsarbeit wird, in der sich alle Verantwortlichen zu einer geschlossenen Leistung zusammenfinden. Es sollte ein Werk entstehen, das für Generationen Ausdruck unserer heutigen Bauweise ist. Der Gemeinde aber, an ihrer Spitze Bürgermeister Metzger und die Gemeinderäte, gilt es zu gratulieren zu ihrem weit blickenden Entschluß. Möge die Zusammenarbeit sich vertiefen und zu einem echten Gemeinschaftswerk hinführen. Denn es ist allen klar, daß die geplanten Bauvorhaben die Finanzkraft der Gemeinde überfordern und Staat und Land mit erheblichen Zuschüssen diese Tatkraft honorieren müssen. Daß auch die Turnhalle mit eingeschlossen werden soll, haben alle Gemeinderäte zu erkennen gegeben. Sie haben damit großes Verständnis für die pädagogischen Forderungen unserer Zeit gezeigt.


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Schule Stegen
BZ 30.9.1965
Mittelschule in Kirchzarten befürwortet
Erfolgreicher Auftakt der Bildungswerbung in Stegen
Stegen. Am Abend des 27. September begann in der Volksschule in Stegen die Bildungskampagne der Freiburger Studenten. Es sollen im Laufe der nächsten Wochen weitere 64 Gemeinden  der Landkreise Freiburg und Emmendingen besucht werden, anschließend die restlichen 68 Gemeinden. Im November werden die 46 Gemeinden des Hochschwarzwaldes und die 49 Gemeinden des Landkreises Müllheim besucht. Weitere Landkreise werden angeschlossen. 

Welche Bedeutung dieser Bildungsaktion „Student aufs Land“ beigemessen wird, zeigte  deutlich die Anwesenheit des Zweiten Deutschen Fernsehens und des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart. Die Männer des Fernsehens waren bereits am Nachmittag in Stegen erschienen und filmten den Ort mit seiner landschaftlich so reizvollen Umgebung. Gegen 20 Uhr waren alle Vorbereitungen abgeschlossen die Einwohner von Stegen, die zu der Veranstaltung kamen, konnten miterleben, wie eine solche Informationsschau gemacht wird.

Der Leiter der Volksschule, Oberlehrer Herbert Koch, erklärte bei seiner Begrüßung den Zweck und Sinn der Bildungswerbung, in breiten Schichten der Bevölkerung die Einsicht zu wecken, daß eine qualifizierte Schulausbildung begabter und befähigter Kinder heute notwendiger denn je sei. Wenn nur zwei Prozent aller Studierenden aus der Landbevölkerung kämen, zeige dies deutlich, daß auf dem Lande eine Bildungsreserve vorhanden, aber bisher nicht ausgeschöpft worden sei. Hier  solle, könne und müsse Wandel geschaffen werden, denn die Zukunft unseres Volkes sei eng mit der Bildungsfrage verknüpft.

Nach ihm nahm der Initiator der Bildungsaktion, Ignaz Bender von der Studentenschaft der Universität Freiburg das Wort. Bender schilderte die gegenwärtige Situation und erwähnte, daß von der Landbevölkerung nur drei Prozent aller Mittelschüler eine Mittelschule besuche, gegenüber 25 Prozent in England und gar 30 Prozent in den USA. Er untersuchte die Gründe dafür und erhob die Forderung , dieses Mißverhältnis zu überwinden. Das sei die Anstrengung aller wert. Untersuchungen hätten ergeben, daß mindestens 40 Prozent der Landschulkinder zum Besuch einer weiterführenden Schule befähigt wären. Interessant waren seine Feststellungen, daß die bessere Schulbildung der Landmädchen oft nur deshalb nicht möglich sei, weil sie in Haus und Hof als billige Arbeitskräfte verwendet werden. 

In Südbaden lägen jedoch die allermeisten landwirtschaftlichen Familienbetriebe unter der Existenzgrundlage. In Stegen gebe es 24 Haupterwerbsbetriebe und von den 22 landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieben lägen achtzehn unter der Mindestgröße. Auf die Zukunft übertragen heiße dies, daß solche Familienbetriebe es sich gut überlegen müßten, ob sie weiter bestehen wollten, denn eine echte Ertragslage aus der Landwirtschaft sei hier längst nicht mehr gegeben. Damit sei auch die Frage nach der besseren Schulausbildung, gerade der Mädchen, gestellt. Finanzielle Gründe könnten heute kaum noch dagegen geltend gemacht werden, und in der Tat, die allermeisten Schüler aus diesen Kreisen erhielten beim Besuch einer weiterführenden Schule die höchst möglichen Zuschüsse.

Lichtbilder und anschauliche Statistiken ergänzten die Ausführungen, verdeutlichten das starke Bildungsgefälle gegenüber anderen vergleichbaren Ländern. Dankbarer Beifall belohnte Ignaz Bender, als er zum Schlusse kam.

Oberlehrer Koch leitete anschließend die Diskussion, in die Eltern und ältere Schüler sowie die Geistlichen des Kollegs Sankt Sebastian eingriffen. Pater Büdenbender, der Direktor des Kollegs, unterstützte die Aktion der Studenten. Ignaz Bender, der zuvor auch die Bedeutung der Heimschule für den Kirchzartener Raum und darüber hinaus festgestellt hatte, konnte mitteilen, daß das Kolleg Sankt Sebastian weiteren Zuwachs erfahren werde durch die Tatsache, daß von Ostern 1966 an die Weiterführung in der Schule bis zum Abitur genehmigt worden sei. Als Ergebnis der Aussprache verdient fest- gehalten zu werden, daß die Stegener Bevölkerung die Bildungswerbung begrüßt, den eigenen Bildungswillen hat und für den Raum Dreisamtal eine Mittelschule in Kirchzarten befürwortet. Bürgermeister Pius Rebmann erhielt indirekt den Auftrag, in diesem Sinne bei den zuständigen. Behörden vorstellig zu werden. Es sei auch angeregt, daß die Bürgermeister der umliegenden Orte sich bald einmal zusammensetzen und über dieses Problem in Anwesenheit der Lehrer miteinander sprechen.

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Stegeb Schule
BZ 26, 1 1967
Stegens neues Schulgebäude 
Weihe und Übergabe am Samstag — Ein großes Fest für Schüler, Lehrer und Gemeinde
Stegen. Der 21. Januar 1967 wird als Tag der Einweihung der neuen Grund- und Hauptschule in die Geschichte der Gemeinde Stegen eingehen. Bürgermeister Rebmann, der in der neuen Turnhalle zahlreiche Ehrengäste — unter ihnen den Bundestagsabgeordneten Dr. Kopf, Landtagsabgeordneten Bürgermeister Löffler und den Oberschulamtspräsidenten Nunier - begrüßen konnte, dankte allen, die ihren Teil zu dem Neubau beigetragen hatten, dem Land Baden-Württemberg, dem Oberschulamt Südbaden, dem Landratsamt Freiburg, allen am Bau beteiligten Architekten, Meistern und Arbeitern, Altbürgermeister Metzger und den Gemeinderäten. Er betonte, daß der Bau der neuen Schule eine außergewöhnliche Leistung der Gemeinde darstelle, deren, sich die Jugend auch später dankbar erinnern sollte. Architekt Rudel der Bürgermeister Rebmann einen gewichtigen Schlüsselbund überreichte, gab einen Rückblick auf die 21 Monate dauernde Bauzeit. Er bedankte sich bei der Gemeinde und hob hervor, daß der  Plan der Architekten durch das großzügige Wohlwollen des Gemeinderats verwirklicht werden  konnte.

Der Festschrift, die an diesem Tage verteilt wurde, entnehmen wir folgende Gedanken der Architektengruppe. Es heißt darin: „Eine wesentliche Aufgabe dieser Schule ist es, außer der Erfüllung der Funktion, das Kind mit der modernen formalen Vorstellung unseres Jahrhunderts vertraut zu machen. Das räumliche Erlebnis beim Betreten der Schule soll die Phantasie des Kindes anregen. Die Konzeption der bau- lichen Anlage mit den verschiedenen Materialien soll die schöpferischen Kräfte des Kindes wecken. Die rustikalen Betonbaukörper, gegliedert durch die Holz-, Glas- und Klinkerflächen sollen beweisen, daß gesunde moderne Bauten auch einem Dorfcharakter nicht schaden.“ ,

Oberlehrer Koch, dem Bürgermeister Rebmann den Schlüsselbund überreichte, gab als Chronist einen Überblick über die Schulverhältnisse der Gemeinde Stegen seit ihren Anfängen. Er wies darauf hin, welches Verdienst sich der ehemalige Bürgermeister Maximilian Walter erworben habe, als er in den zwanziger Jahren eine Dorfchronik schuf und damit viele Geschehnisse vor einem endgültigen Vergessen bewahrte. Schulleiter Koch bedankte sich bei der Gemeinde und versprach vermehrte Sorge und Mitverantwortung der Lehrer um Schule und Schüler. Erfreut zeigte er sich über eine Spende von 1200. Mark, welche die auswärtigen am Bau beschäftigten Firmen zusammengebracht hatten. Er bedankte sich auch bei Sparkassendirektor Haberer, welcher der Schule einen wertvollen Ton-Brennofen als Geschenk übermittelt hatte, bei Straßenbauunternehmer Braun und Zimmermeister Ortlieb, die große Beträge zur Ausstattung des Werkraums gestiftet hatten, und bei Elektromeister Tritschler, welcher der Schule einen komfortablen Plattenspieler zum Geschenk gemacht hat.

Kurat Pater Bruder nahm nach seinen Glückwünschen an die Gemeinde die feierliche Weihe der Schule vor. Bürgermeister, Architekt, die Lehrer mit einigen Schülern begleiteten ihn auf dem Rundgang. Mit dem Lied „Nun danket all“ endete die kirchliche Weihe. 

Als erster Redner aus der Reihe der Gäste gratulierte mit launigen Worten Präsident Nunier. Als Vertreter des Landrats sprach Oberregierungsrat Buchheit, Dr. Kopf und Bürgermeister Löffler repräsentierten Bund und Land und Medizinalrat Dr. Dänzer-Vanotti überbrachte den Glückwunsch des Staatlichen Gesundheitsamtes. 

Nach ihnen gab der Schulleiter das Signal für die Schüler. Als Handwerker verkleidet sangen und spielten sie; alle gaben sie ihr Bestes: der Mädchenchor, die Flötengruppe, die Theaterspieler. Heiterkeit löste das „Kartoffellied“ aus, zu dem die kleinen Sänger große Plakate gemalt hatten, die von ihren Mitschülern hereingetragen wurden. Mit Eifer waren sie beim Spiel „Die sieben Schwaben“ und bei dem von Oberlehrer Rudiger einstudierten Stück „Unser neues Haus“. Sie erhielten nicht nur wohlverdienten Beifall, sie bekamen auch zur Feier des Tages Wurst und Wecken. - 

Damit war die Feier beendet, die von den Darbietungen der Musikkapelle Wittental und des Kirchenchores von Stegen umrahmt worden war. Mit großem Interesse besichtigten Gäste und Einheimische das neue Schulgebäude, in dem die fleißigen Reinemachefrauen in den Tagen vor dem Fest besonders gründlich ihres mühevollen Amtes gewaltet hatten. Es ist-der Wunsch aller, daß sich die moderne Gestaltung des Baues in der Praxis des täglichen Unterrichts bewähren möge.


Das neue Schulgebäude in Stegen, das auf unserem Bild zu sehen ist, wurde am vergangenen  Samstag eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Das moderne Gebäude mit seinen hellen Klassenräumen dient bereits seit dem Monat Dezember dem Unterricht, Lehrer und Schüler haben jetzt nicht mehr unter beengten Raumverhältnissen zu leiden. Die Erteilung des Unterrichts ist wesentlich erleichtert, und die Schüler sind froh, von allen ruhestörenden Einflüssen befreit zu sein.

Am vergangenen Samstag wurde das neue Schulgebäude der Gemeinde Stegen eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Mit dem Unterricht in den neuen Schulräumen war bereits im Dezember des vergangenen Jahres begonnen worden. Zu der Einweihung am Samstag hatten sich zahlreiche Ehrengäste und Gäste eingefunden. Für die Schüler, die Lehrer und die ganze Dorfgemeinde war dieser Tag ein festliches Ereignis. — Auf dem Bild links ist Pater Bruder vom Kolleg St. Sebastian in Stegen bei der Weihe der Schulräume zu sehen. Neben ihm einige Schülerinnen und Schüler der Stegener Volksschule.. Aufnahmen (2): Koch, Stegen 

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Schule Stegen
BZ  7./8. Oktober 1967 
Lebendige Mitarbeit der Eltern
Der Elterbeirat in Stegen neugewählt
Stegen. Zum zweitenmal konnte Oberlehrer Koch nach Beginn eines neuen Schuljahres die Eltern aus Stegen und den Nachbargemeinden Ebnet, Eschbach, Wittental und Zarten zur Wahl des Elternbeirats begrüßen, da die Amtszeit der Mitglieder des Elternbeirats jeweils nur bis zum Ende des Schuljahres dauert, in dem sie gewählt wurden. Zur Neuwahl, wozu sich die Eltern in die einzelnen Klassenzimmer begaben, wurden keine Kandidaten aufgestellt, vielmehr war jeder Elternteil wählbar, dessen Kind im entsprechenden Klassenjahrgang zur Schule geht. Da die Wahlen gut vorbereitet waren, konnten sie rasch vollzogen werden. Lediglich im achten Schuljahr, dessen Eltern sich zum ersten Mal zu diesem Zwecke trafen, wurden Fragen von allgemeinem Interesse ‚gestellt und vom Klassenlehrer beantwortet.

Die Wahl brachte folgende Ergebnisse: 1./2. Schuljahr Frau Elfriede Rombach und als stimmberechtigte Vertreterin Frau Elisabeth Wirbser; 3./4: Schuljahr Frau Rosa Rombach  ‚und Frau Gertrud Dischinger; 5./7. Schuljahr  Frau Berta Andris und Frau Berta Tritschler... Für das 8. Schuljahr wurden gewählt: Max Dold aus Eschbach und Frau Martha Pfändler-aus Zarten. Für das neunte Schuljahr Wilhelm Hummel aus Eschbach und Peter Hug aus. Ebnet.

Damit wurden in den beiden oberen Klassen acht und neun, die von 33 und 37 Schülern aus den Nachbargemeinden besucht werden, Vertreter gewählt, die ihren Wohnsitz außerhalb Stegens haben. Schulleiter Koch sprach anschließend dem bisherigen Vorsitzenden des Elternbeirats, Elektromeister Tritschler, seinen Dank für die vorbildliche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr aus.

Um die Anteilnahme der anwesenden Eltern am Leben und an der Arbeit der Schule zu. fördern, wurde auf Anregungen und Wünsche, die über den Einzelfall hinaus von allgemeiner Bedeutung waren, sofort eingegangen, und eine lebhafte Diskussion zeigte, wie lebendig di Anteilnahme der Elternschaft ist. Von Vertretern der Landwirtschaft wurde die Frage gestellt, ob nicht die Möglichkeit bestehe, im Herbst Ferien zu machen. Leider mußte diese Frage verneint werden, da in Gemeinden mit Schülern aus dem Einzugsbereich von Nachbarschaftsschulen eine einheitliche Ferienregelung anzustreben ist und die Mehrzahl der Nachbargemeinden sich der städtischen Ferienordnung angeschlossen haben. Jedoch wurde vom Schulleiter zugestanden, daß von den Lehrkräften in jedem Fall Rücksicht auf Erntearbeiten, hauptsächlich handelt es sich um die Kartoffellese, genommen werde. Er machte den Vorschlag, den Kindern ein kurzes Entschuldigungsschreiben mitzugeben, wenn die Hausaufgaben aus diesem Grunde einmal nicht gemacht worden seien. Über diese Regelung zeigten sich die anwesenden Eltern, die ‚eine. Landwirtschaft betreiben, sehr befriedigt. Auch die Schwierigkeiten des Busverkehrs kamen zur Sprache. Um morgens zeitig nach Stegen zu gelangen, sei es zum Beispiel nicht mehr möglich , die Schüler aus Ebnet am Schulhaus abzuholen,. Dies sei auch besonders durch die Straßenbauarbeiten in Freiburg bedingt, die zur Zeit eine normale Fahrzeit fast ausschlössen. Doch habe man eine Lösung gefunden, ohne die Kinder einer nicht vertretbaren Verkehrsgefährdung auszusetzen. Die Möglichkeit eines Fußgängerüberwegs oder einer Fußgängerbrücke über die B31 in Ebnet müsse jedoch einmal von den zuständigen Stellen geprüft werden. Falls einmal der Omnibus infolge "höherer Gewalt" ausbleibe, seien die Schüler angewiesen, sich beim Schulleiter ihrer Heimschulen zu melden. Heiterkeit brachte auch eine Diskussion über das „Schminken in der Schule“. Zum guten Glück sind es nur einige wenige Mädchen aus den Oberklassen, welche mit zeitweiliger „Kriegsbemalung“ und „Lidschatten“ bei ihren Mitschülern Aufsehen erregen wollen. Allerdings waren die Eltern der Ansicht, daß die Schule derartige Dinge nicht dulden sollte. Es sei jedoch merkwürdig, daß Eltern ihren Kindern solches gestatteten. 

Mit besonderem Interesse wurde vermerkt, daß das Kinderfest einen Reinerlös von fast 500 Mark erbracht hatte, die zum Ankauf eines modernen Lehrgerätes Verwendung finden sollen. Allerdings ist der Preis dafür sehr hoch, denn ein Schreibprojektor mit Kopiergerät kostet das Dreifache. Schulleiter Koch bedankte sich bei allen, die zum Erfolg des Sommerfestes beigetragen haben. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Spendenfreudigkeit nicht  abnehmen werde, welche vor allem Stegens Einwohnerschaft ausgezeichnet habe. Zum Abschluß der Elternversammlung wurde der Tonfilm „Kind im Trotzalter“ gezeigt.


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Stegen Schule
BZ 13 2 1968
Für die Eltern war viel zu besprechen
Eltern aus Ebnet, Eschbach, Wittental und Zarten trafen sich in der Nachbarschaftsschule Stegen.
Stegen. Die Lehrer einer Nachbarschaftsschule stehen oft vor Problemen eigener Art. Eines davon ist dieses: Wie sollen Eltern und Lehrer Kontakte untereinander herstellen, wenn sie nicht in der gleichen Gemeinde wohnen? Die Hauptschule Stegen nimmt in den Klassen acht und neun 55 Schüler aus den Nachbargemeinden Ebnet, Eschbach, Wittental und Zarten auf. Davon besuchen 28 das achte und 27 das neunte Schuljahr, die beide als Jahrgangsklassen geführt werden. Aus diesen Nachbargemeinden suchten im vergangenen Schuljahr nur einzelne Eltern den jeweiligen Klassenlehrer auf, die Unterrichtszeit kann ja nur in dringenden Fällen für solche Eltern-Lehrergespräche verwendet werden. So bleibt nur die Elternversammlung, zu der zweimal im Jahr eingeladen wird. Die erste fand vergangene Woche statt, allerdings nur für die Eltern, die Kinder in den Schuljahren fünf bis acht haben.

Durch das Entgegenkommen der Gemeindeverwaltungen von Ebnet und Eschbach konnte ein Bus eingesetzt werden, der auch die nichtmotorisierten Eltern nach Stegen brachte. Oberlehrer Koch gab zu Beginn des Abends seiner Freude Ausdruck, daß sich dadurch die Teilnehmerzahl vergrößert habe. Es sei der Wille der Lehrkräfte, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, über die eigenen Kinder, über die Schule, über Probleme, deren Lösung der Mitarbeit der Eltern bedürfe. Frau Hauptlehrerin Schober, die Stegener Kinder in der Kombinationsklasse fünf bis sieben unterrichtet, gab den  Eltern Gelegenheit zur Einzelaussprache, so daß die Eltern der beiden Jahrgangsklassen unter sich waren. In einer sehr aufgeschlossenen Diskussion standen Schulleiter Koch und Oberlehrer Rudiger Rede und Antwort. Es ergab sich, daß der Transport der Schüler nach Stegen nun zur Zufriedenheit gelöst ist. Die frühe Öffnung der Schule verhindere, daß die Kinder vor der Schule in Wind und Wetter warten müßten. Auch genau eingehaltene Abfahrtszeiten in den Heimatgemeinden sorgten für kürzere Wartezeiten. Die Eltern zeigten Verständnis, daß es dabei auch einmal eine Verzögerung geben könne, wenn sich der Bus beim Verkehr durch die Stadt verspäte. Unbefriedigend bleibt die Beaufsichtigung im Bus, jedoch konnte keine Lösung aufgezeigt werden. Im großen und ganzen sei aber die Selbstdisziplin der Schüler recht gut, so daß die Fahrer der Busse höchst selten Grund zu Beanstandungen haben.

Aus allem war die Sorge der Eltern zu hören, jegliche Gefährdung der Kinder auf dem Schulweg zu verringern. Dank gilt auch der Firma Hummel, die den Transport der Kinder reibungslos besorgt. Weiteren Diskussionsstoff lieferten die Themen: Schülergottesdienst, Turnunterricht. Reinigung der Turnhalle; die Mitbenutzung der Turnhalle durch Vereine und Tanzveranstaltungen. Es wurde auch von der nicht ausreichenden Ausstattung der Schule mit Lehr- und Lernmitteln gesprochen. Das erschwere besonders den Unterricht der beiden Jahrgangsklassen. Es mache sich besonders das Fehlen physikalischer Apparate bemerkbar, die in ihrer Anschaffung natürlich teuer seien und nur durch Aufteilung der Kosten an die einzelnen Gemeinden angeschafft werden könnten. Ein Appell an die Bürgermeister von Ebnet und Eschbach führte zu dem Vorschlag, daß sich die Bürgermeister zusammensetzen mögen, um diesen und andere Punkte zu besprechen. Durch die Initiative der Schulleitung kann diese Besprechung bereits in der kommenden Woche verwirklicht werden.

Nach Abschluß der Diskussion zeigte Oberlehrer Rudiger Lichtbilder zu dem, Thema: „Unsere Tochter hat einen Freund.“ Der Vortrag führte den Eltern eindringlich vor Augen, daß sexuelle Erziehung nicht allein von der Schule übernommen werden könne. _

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Stegen Schule
BZ 17.3.1968
Musikalische Hilfe für die Schule 
Fünf Gemeinden wollen ein Beispiel geben
Eine "konzertante Aktion" für bessere Lehrmittel an der Stegener Mittelpunktschule
Stegen. Auf Einladung der Grund- und Hauptschule Stegen trafen sich in Stegen die Bürgermeister der Nachbargemeinden Ebnet, Eschbach, Wittental, Stegen und Zarten. Bekanntlich besuchen Schüler dieser Gemeinden die als Jahrgangsklassen geführten Schuljahre acht und neun in Stegen. Nach ausgiebiger Diskussion über die geforderte Beteiligung an den Bewirtschaftungskosten für die Grund- und Hauptschule einigten sich die Gemeindeoberhäupter auf Zahlung des gesetzlich vorgeschriebenen Satzes von 110 Mark je Schüler und Schuljahr. Schulleiter Koch wies außerdem darauf hin, daß die Ausstattung der beiden oberen Klassen mit Lehrmitteln äußerst dürftig sei und keinesfalls den notwendigen Anforderungen entspreche. 

Koch räumte ein, daß die Kosten für physikalische Apparate sehr hoch seien, für eine Gemeinde allein fast zu hoch. Er regte an, die Gemeinden sollten einen Sonderzuschuß. leisten für eine bessere Ausstattung der Jahrgangsklassen. Die geschehene Zusammenlegung müsse auch in diesem Punkte sinnvoller gestaltet werden, damit der Lehrauftrag im Hinblick auf das spätere Berufsleben besser erfüllt werden könne.

Die angesprochenen Gemeinden zeigten sich jedoch wegen ihrer angespannten Haushaltslage zur Erfüllung dieses Anliegens außerstande. Es ist deshalb zu begrüßen, daß sich der Landtag von Baden-Württemberg bereits mit der Frage beschäftigt und Bestrebungen im Gange sind, den Gemeinden die Zuschüsse für ihre Schüler an den Nachbarschaftsschulen zurückzuerstatten.

Nach reger Ausspräche wurde der Vorschlag gemacht, ein Wunschkonzert in Stegen zu veranstalten und den Erlös für den vorgeschlagenen Zweck zu verwenden. Diese beispielhafte Absicht der Gemeinden kann nun nach der Besprechung der Bürgermeister mit ihren Vereinsvorständen in die Tat umgesetzt werden. 

Am 24. März findet in der Stegener Festhalle dieses Wunschkonzert statt. Es beteiligen sich der MGV Ebnet, der Musikverein Eschbach und der Kirchenchor Stegen. Ein zweiter Abend ist im Mai geplant, den der MGV Zarten und der Musikverein Wittental bestreiten. Die Mitglieder des Elternbeirats der Schule stellen sich auch in den Dienst der guten Sache, sie wollen für die Bewirtung der Gäste Sorge tragen. 

An den Schülern liegt es nun, in den nächsten Tagen möglichst viele Wünsche „einzutreiben“. Der geringe Betrag von zwei Mark wird von den Angesprochenen sicher gern ‚gegeben. Auf der Wunschliste stehen eine ganze Reihe von „Evergreens“.  

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Schule Stegen
BZ 24.7.1968
Bilanz für die Schule gezogen
Abschlußfeier an der Nachbarschaftsschule Stegen
Stegen. Mit dem Kanon „Mich trieb der "Sommerwind fort" begann dieser Tage die Entlaßschüler der Nachbarschaftsschule. Oberlehrer Koch gab seiner Freude Ausdruck,  daß zu‘ dieser Feier die Eltern so zahlreich gekommen waren. Man sah unter den Gästen die Geistlichen aus Ebnet, Eschbach und Stegen, die Bürgermeister Ruh, Spitz und Rebmann sowie Oberlehrer Fischer von Zarten und das Lehrerkollegium.

In seiner Begrüßung umriß Schulleiter Koch die Situation in Stegen. Die Lehrer würden sich bemühen, in den beiden oberen Jahrgangsklassen, in denen Schüler aus Ebnet, Eschbach, Wittental, Zarten und Stegen unterrichtet werden, den Unterricht besonders auch auf die Berufsfindung auszurichten. Er dankte in ‚diesem Zusammenhang auch den Bürgermeistern der Nachbarorte für ihre Mitarbeit für eine besser ausgestattete Schule. Er gab bekannt, daß von dem Erlös des Wunschkonzertes ein modernes Unterrichtsgerät, ein Tageslichtschreiber mit Lichtpausgerät angeschafft werden kann.

Bedauert wurde der Mangel an HHT-Lehrerinnen, der verhindere, daß in Stegen das Fach Hauswerk auch in einer Arbeitsgemeinschaft für die Buben betrieben werden könne. Falls die Gemeinden eine Möglichkeit für die Anschaffung von Schreibmaschinen fänden, könne auch das Unterrichtsfach .Maschinenschreiben aufgenommen werden.

Nach mehreren Gedichten und Sinnsprüchen, von Entlaßschülerinnen vorgetragen, boten die Jungen das Spiel „Vom Morgen bis zum Abend“ dar.

Der Klassenlehrer, Oberlehrer Rudiger, ging in seiner Ansprache besonders auf zwei The- men ein: Freiheit und Verantwortung. Nach Thomas von Aquin bestehe die Freiheit nicht darin, zu tun und lassen was man wolle, sondern darin, daß man frei tut, was man soll. Dies erreiche man jedoch nur, wenn man an sich stetig arbeite, wenn man sich unablässig  selbst erziehe. Gleichzeitig heiße es aber auch, die Verantwortung für den Mitmenschen in sich zu entdecken und sich dann in den Dienst an und für diesen Mitmenschen einzusetzen. 

Stegens Bürgermeister Rebmann wünschte den Entlaßschülern für die Zukunft alles Gute und schenkte ihnen „Die Geschichte des Zartener Beckens“, das bekannte Heimatbuch der Gemeinde Kirchzarten. Nach der Zeugnisausgabe hielten Kurat Pater Bruder und Bürgermeister Ruh, Ebnet, kurze Ansprachen an die Entlaßschüler. 

In der Frühe andern Tages startete Oberlehrer Rudiger mit den Entlaßschülern zu einer Tagesfahrt in die Schweiz. Mit einem Bus fuhr man zum Zuger See und erreichte mit der Zahnradbahn den Gipfel des Rigi. Leider verdeckten Wolken die Aussicht. Am Nachmittag wurde. Witznau am Vierwaldstätter See erreicht. Mit dem Schiff fuhr man über über Weggis nach Luzern, wo man den Bus wieder bestiegen.

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Stegen Schule
BZ 12.11.1969
In die Schule soll auch ein Lehrschwimmbecken
Der Elternbeirat von Stegen tagte — Große Ausgaben kommen auf die Gemeinde zu 
Zur ersten Elternversammlung im Schuljahr hieß Oberlehrer Herbert Koch zahlreiche Eltern willkommen, besonders auch Kurat Pater Bruder und Bürgermeister Pius Rebmann. Nach Bekanntgabe der Ferienordnung stellte er den Eltern Hauptlehrerin Reisig vor, die seit Schuljahrsbeginn an der Grundschule Stegen in den Klassen I und II unterrichtet. Auch für HHT-Lehrerin Baumgartner würde jetzt eine Ersatzkraft angewiesen werden. Anschließend erläuterte er den Eltern den Etat der Schule, der sich ohne Bewirtschaftungskosten auf 8500 Mark belaufe.  An größeren Ausgaben wurden genannt: Kauf einer weiteren elektrischen Nähmaschine für den Handarbeitsunterricht, eines Stufenbarrens für den Turnunterricht, Beschaffung von physikalischen Apparaten, Neuanschaffung von zehn Tischen und Stühlen. Für Lernmittel stehen insgesamt 2000 Mark zur Verfügung. Auch in diesem Jahr sprach sich die Mehrheit der Eltern dafür aus, daß die Gemeinde die Hälfte aller Kosten für die Lernmittel trage und die andere Hälfte von den Eltern bezahlt werde. Das jeweilige Lernbuch erhalten die Schüler dann als Eigentum.  Besonderen Dank übermittelte Schulleiter Koch den vier Nachbargemeinden Ebnet, Eschbach, Wittental und Zarten, die durch den Kauf von siebzehn Schreibmaschinen ermöglichten, daß außerschulisch den Schülern des 8. und 9. Schuljahrs Unterricht in Maschinenschreiben gegeben werden kann. Damit ist nach der Zusammenlegung zu. Jahrgangsklassen eine weitere Möglichkeit gegeben, die Schüler auf das Berufsleben besser vorzubereiten und Nachteile des ländlichen Schulsystems (mehrere Jahrgänge in einer Klasse) auszugleichen. Die Bezirkssparkasse Kirchzarten honorierte in diesem Jahr die Mitarbeit von Eltern, Schüler und Lehrer zum Thema „Sparen“ durch den Kauf eines Matrizen-Vervielfältigungsapparats für die Schule, In diesem Zusammenhang wurde Sparkassendirektor Haberer gedankt, der in den vergangenen Jahren den Lernmittelbestand der Schule stetig mit vergrößern half.  Pater Bruder berichtete anschließend über den Stand der Bemühungen zum Bau eines Kindergartens. Die Kuratiegemeinde konnte bereits mit Unterstützung der erzbischöflichen Kirchenbehörde in Freiburg das erforderliche Gelände kaufen. Ein Voranschlag von Architekt Ruch sehe Kosten über 430 000 Mark vor. Davon müßten 300 000 selbst aufgebracht werden. Er bat die Gemeinde, ihn dabei zu unterstützen. Nur wenn die Gemeinde einen erheblichen Zuschuß leiste, könne das Bauvorhaben verwirklicht werden.  Wie der Schulleiter sagte, werden durch den weiteren Ausbau der Hauptschule große Ausgaben auf die Gemeinde zukommen, so daß selbst eine so schulfreudige Gemeinde wie Stegen mit großen Schwierigkeiten rechnen muß. Trotzdem war es aufschlußreich, daß die Mehrzahl der Eltern der Auffassung waren, daß beim  Erweiterungsbau der Schule ein Lehrschwimmbecken nicht nur ‚eingeplant, sondern unbedingt gleich mitgebaut werden solle.  Vor den Wahlen zum Elternbeirat nahmen die Eltern die Gelegenheit wahr, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Die Wahlen zum Elternbeirat hatten folgende Ergebnisse: Klasse I (1./2. Schuljahr) Frau König und Frau Rudiger; Klasse II (3./4. Schuljahr) Frau Wirbser und Frau Frank; Klasse III (5./7. Schuljahr) Frau Birkenmeier und Frau Koch; Klasse IV (8. Schuljahr) Frau Zipfel und Frau Schlatterer; Klasse V (9. Schuljahr) Frau. Wissler und Frau Fehrenbach.  Zum Abschluß der Elternversammlung wurde aus der Fernsehschule der Film „Wenn Kinder malen“ gezeigt, der den Eltern die psychologische Deutung von Kinderzeichnungen aufriß. Mit dem Farbfilm "Schwarzwald“ fand der Abend seinen Ausklang.


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Stegen Schule Sport
BZ 1970
Eine Laufbahn fehlt leider noch 
Bundesjugendspiele an der Grund- und Hauptschule Stegen
Stegen. Bei gutem Wetter fanden auf dem Platz des Kollegs St. Sebastian die Bundesjugendspiele statt. Die durch Oberlehrer Rudiger und Hauptlehrerin Baumgartner trainierten Jungen und Mädchen zeigten dabei eine beachtliche Leistungsdichte Vor allem im Hochsprung wurden durchweg gute Resultate erzielt, in einer Disziplin also, die im wöchentlichen Programm der Turnstunden obenan steht und in der Halle ausgeführt wird. Beim Laufen zeigte sich wieder, wie nachteilig sich das Fehlen einer eigenen Bahn auswirkt. Es ist zu hoffen, daß nach der Einweihung des Sportplatzes des DJK Rotweiß Stegen, die am 20. Juli stattfindet, eine Seite des Platzes eine Laufbahn erhält. Manches Talent könnte gefördert werden. Ein Mädchen wie die Gesamtsiegerin Rita Goldschmidt aus Zarten, die mit 55 Punkten eine Ehrenurkunde erhielt, würde sich vermutlich im nächsten Schuljahr noch erheblich steigern können.

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Stegen Schule
BZ 2.5.1970
Diskussion um Hauptschule:    
Stegen spricht von Irreführung
Birkenmeier: Kein konstruktiver Beitrag zur Gemeindepolitik
Stegen (w). Zu Beginn der Beratung über die Schulhauserweiterung in Stegen verurteilte Bürgermeister Klaus Birkenmeier in scharfer Form die Erklärung des SPD-Ortsvereins Stegen zur angeblichen Auflösung der Grundschule Eschbach. Birkenmeier nannte die von der SPD Stegen verbreitete Interpretation eines Schreibens des Kultusministeriums eine bewußte Irreführung und Verunsicherung der Eltern und der Bevölkerung des Ortsteils Eschbach. Mehrere Gemeinderäte unterstrichen die Notwendigkeit der klaren Stellungnahme des Bürgermeisters.

Anlaß für die Erklärung des SPD-Ortsvereins Stegen war ein Schreiben des Ministeriums für Kultus und Sport. Dieses Schreiben hatte folgenden letzten Absatz: „Außerdem wird gebeten, zu gegebener Zeit das Verfahren gemäß § 30 Schulgesetz für die Grundschule im Ortsteil Eschbach der Gemeinde Stegen in die Wege zu leiten. Dieses Verfahren beinhaltet die Schaffung  einer Grundschule für die Gemeinde Stegen.“ Eine Rückfrage des Bürgermeisters beim zuständigen Referenten im Kultusministerium brachte das Ergebnis, daß am Bestand der Grundschule Eschbach derzeit nicht gerüttelt wird und die Bezuschussung für die Schulerweiterung in Stegen davon nicht abhängig gemacht wird. Bei der derzeitigen Schülerzahl könne von einer: Auflösung der Grundschule Eschbach nicht die Rede sein. Der Hinweis des Ministeriums auf die Auflösung der Grundschule Eschbach sei nur deshalb erfolgt, weil nach Auffassung des Kultusministeriums die Hauptschule Stegen nicht als langfristig gesichert angesehen werden könne und die Förderung der Schulerweiterung in Stegen auch für die Grundschule und nicht nur für Hauptschule erfolge. Wenn sich jedoch Schülerzahl der Hauptschule nicht verschlechtere, erhalte die Gemeinde die Genehmigung für eine selbständige Hauptschule. Das Oberschulamt versicherte dem Bürgermeister, daß in den nächsten drei Jahren ein Verfahren zur Auflösung der Grundschule Eschbach nicht zur Debatte stehe. Vielmehr sei das Oberschulamt der Auffassung, daß nach Realisierung der jetzt geplanten Schulerweiterung innerhalb der nächsten zwei Jahre die Hauptschule Stegen endgültig selbständig anerkannt werden könne.

Der Bürgermeister wies darauf hin, daß sich die Ortschaftsräte von Eschbach, der Gemeinderat, die Eltern und die Lehrer schon seit Jahren für den Erhalt der Grundschule Eschbach ausgesprochen haben. Diese Verpflichtung sei auch in der Rechtsfolgevereinbarung beim Zusammenschluß beider ehemaliger Gemeinden fixiert. Die durch mühsame Verhandlungen erreichten Ergebnisse werde sich die Gemeinde nicht durch „parteipolitische Schlagzeilen zunichte machen lassen“, so Birkenmeier abschließend.

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Stegen Schule
BZ 1977
Die Hauptschulklassen auf drei Ortsteile verteilt
Die Hauptschule in Stegen benachteiligt - Beschluß der Eltern - Unerträgliche RaumverhäItnisse
Stegen. In der Elternversammlung konnte der Vorsitzende des Elternbeirats Schickl, zahlreiche Eltern der Hauptschule Stegen begrüßen. Einziger Tagesordnungspunkt war die Situation an der Hauptschule Stegen. Schickl informierte über die Bemühungen der Behörden um diese Schule. Er stellte fest, daß bislang kein Konzept vorgelegt wurde, das befrietigende Lösungen im Interesse einer guten schulischen Förderung der Stegener Hauptschüler erwarten läßt. Der stellvertretende Vorsitzende, Tiefenbacher, informierte die Eltern über die Bildungsaufgaben der Hauptschule und zeigte auf, daß die Stegener Hauptschüler gegenüber Hauptschülern in Nachbargemeinden benachteiligt seien. Die Klassen sind auf Gebäude in drei verschiedenen Ort-verteilt. Es fehlen die notwendigen Fachräume und Lehrmittel. Eine Spezialisierung der Lehrkräfte auf einzelne Unterrichtsfächer ist nicht möglich.

Nach einer lebhaften Diskussion faßten die Eltern einen Beschluß, der an die zuständigen Behörden und  Abgeordneten des Wahlkreises weitergegeben werden soll. Darin kommt deutlich zum Ausdruck, daß die Eltern auf eine baldige Lösung der anstehenden F'ragen drängen. Insbesondere wird gefordert, nochmals zu prüfen, ob nicht doch gemeinsam mit Buchenbach eine zweizügige Hauptschule errichtet werden kann. Sollte dies nicht möglich sein, so erwarten die Eltern, daß in Stegen zunächst eine einzügige Hauptschule rnit den erforderlichen Fachräumen gebaut wird. Diese Baumaßnahme sollte so geplant einer zweizügigen Schule möglich ist. Eindeutig verwahren sich die Eltern gegen die Absicht, einen Grundschulerweiterungsbau zu errichten, in dem die Hauptschule wiederum nur provisorisch untergebracht werden soll. Gerade für die heute bei der Lehrstellensuche benachteiligten Schüler ist es erforderlich, daß sie eine möglichst gute Schulbildung erfahren. Die Versäumnisse der Vergangenheit sind nicht gutzumachen. Umso mehr sollten sich deshalb alle verantwortlichen Instanzen darum bemühen, eine gute Lösung für die nachfolgenden Hauptschüler zu finden. Alle Entscheidungen sollten sich an der Verpflichtung gegenüber diesen Schülern orientieren und nicht, wie geschehen, in erster Linie an verwaltungstechnischen oder gemeindepolitischen Gesichtspunkten.

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Stegen Schule
BZ 7 1977
Stegens Hauptschüler werden künftig in Kirchzarten unterrichtet 
Westlich Oberbirken weitere 1,3 ha Wohnbaufläche ausgewiesen 
Stegen (w). In der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung. vor den Sommerferien war die grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft der Hauptschule Stegen zu treffen. Das Kultusministerium hatte aufgrund der bisherigen Beratungsergebnisse eine Zusammenarbeit mit der Hauptschule in Kirchzarten angeboten. Nachdem Schulbeirat und Eltern mit dieser Lösung einverstanden waren, stimmte nun auch der Gemeinderat grundsätzlich dem Angebot des Kultusministeriums zu. — Mit einer weiteren Ausweisung westlich Oberbirkens von 1,3. Hektar Wohnbaufläche dürfte die Diskussion um die Aufstellung des Flächennutzungsplanentwurfes vorerst abgeschlossen sein. 

Schon seit drei Jahren wurde in Stegen versucht, optimale Verhältnisse für die Hauptschule zu schaffen. Die Mängel liegen im Bereich des Angebots in den naturwissenschaftlichen Fächern und vor allem auch in der Differenzierung nach A- und B-Kursen. Das Fehlen von Fachräumen und Fachlehrer ist damit verbunden. Die Schülerzahlen in Stegen allein reichen für eine zweizügige Hauptschule nicht aus. Eine gemeinsame Hauptschule Stegen/Buchenbach kann kurzfristig nicht realisiert werden, weil in Buchenbach das Interesse fehlt. Das Kultusministerium bot nun als Alternative eine Zusammenarbeit mit der Hauptschule im Bildungszentrum Kirchzarten an. Schon in den bisherigen Diskussionen wurde die Möglichkeit erörtert. Die Eltern und der Elternbeirat sprachen sich für die Lösung Kirchzarten aus. 

Im Gemeinderat wurde der Abzug der Hauptschule aus der Gemeinde bedauert. Das Bildungsangebot für die Schüler wurde jedoch höher bewertet. Im übrigen soll die Planungszustimmung für eine gemeinsame Hauptschule bleiben. Bei wider Erwarten höheren Schülerzahlen in der Zukunft ist somit ein Weg für die kleinere Hauptschullösung nicht verbaut. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für das Angebot aus, die Stegener Hauptschüler künftig in Kirchzarten zu unterrichten. Unter der Voraussetzung, daß H. Huber als Klassenlehrer noch einen Teil der Fächer unterrichtet, stimmten sowohl Gemeinderat als auch die Eltern der künftigen 9. Klasse zu, daß diese Klasse bereits im nächsten Schuljahr im Bildungszentrum eingeschult wird. Welche Klassen als nächste nach Kirchzarten gehen, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. 

Zum Thema Flächennutzungsplan wurde im Rat die vorerst letzte Entscheidung getroffen. Die noch nicht ausgewiesenen 1,3 ha Wohnbaufläche werden nun westlich Oberbirkens eingeplant. Eine eingehende Diskussion ging dieser mehrheitlich gefaßten Entscheidung voraus. Es wurde sowohl argumentiert, daß keine sachlichen Gründe gegen eine Ausweisung sprechen, als auch Straßen-Erschließungsprobleme dargelegt. Sobald der Flächennutzungsplan-Entwurf für das ganze Dreisamtal vom Gemeindeverwaltungsverband verabschiedet ist, wird eine Anhörungsrunde für die Bürger und Behörden folgen. 

In einer umfangreichen Beratungsvorlage informierte die Verwaltung den Gemeinderat über den von der FEW vorgelegten Stromversorgungsvertrag. Zwar sind einige Regelungen nicht zufriedenstellend. Die wesentliche Verbesserung gegenüber den alten Stromversorgungsverträgen liegt jedoch bei der Konzessionsabgabe. Die Gemeinde erwartet hier einen jährlichen Betrag von zwanzigtausend Mark. Einstimmig stimmte der Gemeinderat . dem Abschluß des Stromversorgungsvertrages mit der FEW rückwirkend zum 1.1. 1977 zu. 

  
Stegen Schule
BZ 7.8.1978
Gemeinderat Stegen fordert Hauptschule 
Provisorischer Gehweg entlang der Landesstraße 127 nach Eschbach 
Stegen (w). In nur zweieinhalb Stunden erledigte der Gemeinderat Stegen in der ersten öffentlichen Gemeinderatssitzung nach den Ferien neunzehn Tagesordnungspunkte. Aufgrund der neu aufgetretenen Situation im Hauptschulbereich beschloß der Gemeinderat, vom Oberschulamt und vom Schulministerium eine selbständige Hauptschule für Stegen zu fordern, dies deshalb, weil Buchenbach vom Schulministerium bereits eine selbständige Hauptschule zugestanden bekam und die Gemeinde Kirch- zarten nur Stegener Hauptschüler aufnehmen wird, wenn Stegen einen Anbau beim Schulzentrum in Kirchzarten finanziert. Eine Solidaritätserklärung des Arbeitskreises Presse und Familie lehnte der Rat ab. Entlang der Landesstraße nach Eschbach soll zunächst ein provisorischer Gehweg angelegt werden. Erstmals wurde in dieser Sitzung auch den Zuhörern die Beratungsvorlagen, die die Gemeinderäte erhielten, zur Verfügung gestellt. 

Ein Dauerthema in Stegen ist seit Jahren die Zukunft der Hauptschule. Nachdem die Abgabe der Hauptschule nach Kirchzarten bereits perfekt schien, bahnte sich nun neuerdings wieder eine neue Entwicklung an. Im vergangenen Schuljahr wurde bereits eine Klasse der Hauptschule Stegen in Kirchzarten unterrichtet. In diesem Schuljahr hatte die Hauptschule in Kirchzarten keinen Platz mehr, um Stegener Klassen aufzunehmen. Ein Schulraum im bereits von einer Schulkommission abgeschriebenen alten Stegener Schulhaus mußte wieder belegt werden.

Zudem entschied der Gemeinderat Kirchzarten, daß für eine Zuordnung der Hauptschule Stegen nach Kirchzarten zunächst die räumlichen Voraussetzungen durch eine Baumaßnahme beim Schulzentrum geschaffen werden müßten. Die Kosten hierfür habe die Gemeinde Stegen zu tragen. 

Zwischenzeitlich wurde der Gemeinde Buchenbach vom Schulminister persönlich eine selbständige Hauptschule zugestanden, obwohl die Planungszustimmung für eine gemeinsame Hauptschule Stegen/Buchenbach noch nicht aufgehoben ist. 

Bei der Diskussion im Gemeinderat kristallisierten sich klar die möglichen zwei Alternativen heraus: Entweder besteht Stegen ebenfalls auf einer selbständigen Hauptschule in Stegen oder die Gemeinde Stegen finanziert einen Erweiterungsbau beim Schulzentrum in Kirchzarten. Deutlich ließen die Äußerungen der Räte die Forderung nach einer Hauptschule in Stegen erkennen. Auch wurden im Gemeinderat Zweifel an den früher oft gepriesenen Vorzügen und Vorteilen im Schulzentrum laut. Genannt wurden die Masse der fast zweitausend Schüler im Schulzentrum und die nachlassenden Bemühungen um die Integration zwischen den einzelnen Schularten.

Einen Treuebruch nannte ein Gemeinderat die Tatsache, daß Buchenbach ohne Rücksprache mit Stegen von den Schulbehörden eine selbständige Hauptschule zugestanden wurde. Das, was Buchenbach recht war, soll nun Stegen billig sein. Einstimmig billigte der Gemeinderat den Verwaltungsvorschlag, vom Oberschulamt eine Zusage zu verlangen, nach der für eine Hauptschule in Stegen gleichfalls die üblichen Landeszuschüsse gewährt werden.

Auf der Leitungstrasse der Wasserversorgungsverbindungsleitung zwischen Stegen und Eschbach entlang der Landstraße entstand durch die Bauarbeiten ein Weg, der schon von zahlreichen Fußgängern und teilweise auch Radfahrern angenommen wurde. Eine Überprüfung durch die Straßenverkehrsbehörde hat ergeben, daß keine Bedenken gegen die Benutzung der Aufschüttung als Gehweg bestehen. Voraussetzung ist jedoch, daß das Gelände besser eingeebnet wird und ein Mindestabstand von zwei Meter von der Straße eingehalten wird. Eine Beschilderung kann erst stattfinden, wenn der Gehweg ordnungsgemäß befestigt ist. Die Ideallösung, so die Diskussion im Rat, wäre ein Geh- und Radweg. Hierzu gaben jedoch die Grundstückseigentümer das notwendige Gelände nicht ab. Zunächst soll daher auf dem vorhandenen Weg eine Forstmischung aufgetragen werden. Die Abschirmung zur Straße in Form einer Bepflanzung der Böschung oder einer Leitplanke soll geprüft werden. 

Der Arbeitskreis Presse und Familie in Stegen hat sich zum Ziel gesetzt, für ein anständiges Sortiment an Zeitschriften zu Felde ziehen. Der Arbeitskreis trat an die Gemeinde heran, eine Solidaritätserklärung zu unterzeichnen, nach der in Stegen nur noch ein „durchweg anständiges Sortiment an Zeitschriften (namentlich ohne Sex und die üblichen reißerischen Jugendschriften)“ angeboten wird. Die Erklärung sollte dem Zeitschriftengroßhandel übergeben werden. Der Gemeinderat anerkannte die Ziele und Aktivitäten des Arbeitskreises durchaus. Der Rat argumentierte jedoch, daß es für eine Gemeinde nicht statthaft sei, auf diese Weise in den Wettbewerb und das Marktgeschehen einzugreifen. Die Gemeinde könnte möglicherweise wegen Geschäftsschädigung belangt werden. Als wirkungsvoller wurde eine Alternative in Form von guten Jugendbüchern und Zeitschriften gesehen. Die Schule soll sich um diese Sache bemühen. Der Gemeinderat bestätigte zwar die Ziele des Arbeitskreises Presse und Familie, lehnte jedoch die Unter- zeichnung der Solidaritätserklärung ab.

Erfreut nahmen die nur sechs Besucher der öffentlichen Sitzung die Möglichkeit wahr, anhand der ihnen zur Verfügung gestellten Beratungsvorlagen die Sitzung mitzuverfolgen. Um noch mehr Besucher in die öffentlichen ‚Sitzungen zu locken, soll probeweise künftig die Frageviertelstunde an den Anfang der Sitzung gestellt werden, erklärte Bürgermeister Klaus Birkenmeier. Das gleiche gilt für die Bekanntgabe nichtöffentlich gefaßter Beschlüsse.

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Stegen Schule
BZ 28 9 1978
Sofortiger Ausbau der Hauptschule Stegen gefordert  -
Schreiben an das Oberschulamt — Konrad Ortlieb Elternbeiratsvorsitzender 
Stegen (w). Die Zukunft der Hauptschule ist in Stegen seit Jahren ein Dauerthema. Bei der Elternversammlung waren daher die Eltern der Hauptschüler besonders stark vertreten. Rektor Herbert Koch gab den Eltern einen Überblick über die derzeitige Situation der Hauptschule in Stegen. Um endlich eine Lösung für das leidige Provisorium im Hauptschulbereich zu erreichen, wandte sich nach der Gemeinde auch der neu gewählte Vorsitzende des Elternbeirats, Konrad Ortlieb, in einem Schreiben an das Freiburger Oberschulamt. In diesem Schreiben verlangen die Eltern „den sofortigen Ausbau einer einzügigen Hauptschule in Stegen mit dem notwendigen Raumprogramm“.

In der Elternversammlung skizzierte Rektor Koch nochmals die Situation der Hauptschule Stegen. Nach langwierigen Verhandlungen hatte sich im vergangenen Jahr der Stegener Gemeinderat — nachdem zuvor der Schulbeirat seine Zustimmung gegeben hatte — für die Aufgabe einer eigenen Hauptschule und für die schrittweise Eingliederung der Hauptschule nach Kirchzarten entschieden. Im Schuljahr 1977/78 wurde die 9. Klasse auch bereits in Kirchzarten unterrichtet. Die mit dem Oberschulamt damals ausgehandelte Regelung, zum Schuljahresbeginn 1978/79 eine weitere Hauptschulklasse folgen zu lassen, scheiterte am Platzmangel in Kirchzarten.

Für die Stegener Hauptschule begann damit wiederum das leidige Provisorium der vergangenen Jahre. Die Hauptschulklassen fünf und sechs werden in Eschbach, die Klasse sieben im Stegener alten Schulhaus und die Klassen acht und neun im Schulhaus Wittental unterrichtet. Nach den Worten von Rektor Koch wurde nur durch Verzicht auf sämtliche Stütz- und Förderkurse für die Grundschule erreicht, daß der Unterricht im Hauptschulbereich in den drei Ortsteilen stundenplanmäßig den Anforderungen des Bildungsplanes entspricht. Das Bildungsverlangen der Stoffpläne könne jedoch nur durch eine zentrale Unterrichtung in Stegen verwirklicht werden, so Koch.

In der Diskussion begrüßten die Eltern, daß sich der Gemeinderat zwischenzeitlich für den raschen Bau einer eigenen Hauptschule ausgesprochen hat und dies bereits dem Oberschulamt gegenüber zum Ausdruck brachte. Auch die Stegener Lehrer befürworteten den Bau einer eigenen Hauptschule in Stegen. Eine Elternbefragung im Rahmen der Elternversammlung ergab das gleiche Bild. Die Eltern wurden gleich aktiv: Sie schilderten in einem Schreiben, das vom Vorsitzenden des Elternbeirates, Konrad Ortlieb, unterzeichnet ist, die leidige Hauptschulsituation in Stegen. Die Eltern verlangen in diesem Schreiben den „sofortigen Ausbau einer einzügigen Hauptschule in Stegen mit dem notwendigen Raumprogramm“. Die Eltern sind nicht mehr bereit, den jetzigen Zustand hinzunehmen und erwarten Sofortmaßnahmen, so die abschließende Feststellung. 

Neben dem Hauptthema „Hauptschule“ standen auch die Wahlen der Elternbeiräte an. Für die einzelnen Klassen wurden folgende Elternbeiräte gewählt: Sabine Havenstein und Norbert Layer (Klasse 1), Peter Reisig und Renate Düker (Klasse 2a), Konrad Ortlieb und Rosemarie Maier (Klasse 2b), Barbara Wagner und Gisela Bästlein (Klasse 3a), Gertrud Orilieb und Joachim Korsch (Klasse 3b), Ulrich Langner und Monika Chorus (Klasse 4), Manfred Trenker und Siegfried Heitzmann (Klasse 7), Luise Raufer und Maria Strecker (Klasse 8) und Heidelinde Kramer und Maria Hug (Klasse 9). Elternbeiratsvorsitzender wurde Konrad Ortlieb, sein Stellvertreter Siegfried Heitzmann.

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Stegen Schule
BZ 13.1.1979
Zum Schulkonflikt in Stegen: 
„Zentrale einzügige Hauptschule unerläßlich“ 
Abgeordneter Meyer wendet sich an den Kultusminister — An den Schulentwicklungsplan erinnert 
Stegen;(t). In die Auseinandersetzung um die in Stegen geforderte einzügige Hauptschule hat sich jetzt auch der Landtagsabgeordnete Jürgen Meyer mit einem Schreiben an den baden-württembergischen Minister für Kultus und Sport, Professor Herzog, eingeschaltet. Meyer kritisiert dabei die seit acht Jahren anhaltende Prozedur dieser Auseinandersetzung und weist auf die Entschlossenheit der Eltern hin, mit der Ausrufung eines Schulstreiks ihre Forderungen durchzusetzen. Der Abgeordnete  spricht sich in seinem Schreiben nachhaltig für  Stegen aus. 

Der Abgeordnete Meyer erinnert in seinem an Kultusminister Herzog gerichteten Schreiben noch einmal daran, daß die in der Vergangenheit mehrfach in Erwägung gezogene Übernahme aller Hauptschüler aus Stegen in die Hauptschule in Kirchzarten sich inzwischen „als undurchführbar“ erwiesen habe. Er habe bei einem Besuch im Schulzentrum Kirchzarten festgestellt, daß dort die Lehrerversorgung, „insbesondere in der Hauptschule“, weit unter dem Landesdurchschnitt liege. 

Im Vergleich zu den Hauptschulen im ganzen Lande, die weniger als 25 Prozent Klassen mit mehr als 30 Schülern haben, liege dieser Anteil in Kirchzarten bei mehr als 50 Prozent der Schulklassen. Die für die Einrichtung zusätzlicher kleiner Klassen notwendigen Räume seien im Schulzentrum nicht vorhanden. „In dieser Situation. verbietet es sich von selbst, noch mehr Hauptschüler als in der Vergangenheit von Stegen nach Kirchzarten fahren zu lassen“, stellt Meyer fest. 

Die Tatsache, daß mit Beginn des Schuljahres 1978/79 die Hauptschüler aus Stegen wieder auf drei Schulhäuser in Stegen, Eschbach und Wittental verteilt werden mußten, „in denen es im Unterschied zu der weitaus besser ausgestatteten Hauptschule in Kirchzarten keine Fachräume, keine innere Differenzierung und große organisatorische Schwierigkeiten gibt“, hat nach Auffassung des Abgeordneten eine weitere bedenkliche Folge. Nach dem von der Gemeinde Stegen vorgelegten Zahlenmaterial sei der Anteil jener Grundschüler, die nicht in der Hauptschule verbleiben, sondern in weiterführende Schulen überwechseln, stark angestiegen. Dies sei angesichts der in Stegen vorhandenen Hauptschulsituation durchaus verständlich. 

Meyer weist als bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion „mit Nachdruck“ darauf hin, daß die durch unvertretbare organisatorische Maßnahmen erfolgte Abwertung der Hauptschule „in krassem Gegensatz zu den Absichtserklärungen aller Landtagsfraktionen und der Landesregierung steht“, die sich für eine Aufwertung der Hauptschule ausgesprochen hätten. Den im Landtag gegebenen Ankündigungen müßten nun Taten folgen. 

Nachdem eine gemeinsame Hauptschule für Stegen und Buchenbach als Folge der Genehmigung einer einzügigen Hauptschule für Buchenbach nicht mehr in Betracht kommme, müsse jetzt endlich die Entscheidung für eine zentrale Hauptschule auch in Stegen fallen. Er werde es, so Jürgen Meyer, nicht länger hinnehmen, daß die betroffenen Eltern: immer wieder vertröstet und die Stellungnahmen der Elternversammlung in Stegen mehr oder weniger ignoriert werden. „Die Hauptschulsituation in Stegen steht in krassem Gegensatz zu den Aussagen des von der Landesregierung verabschiedeten Schulentwicklungsplan« schreibt der Abgeordnete, der eine parlamentarische Initiative der SPD-Landtagsfraktion in dieser Frage nicht ausschließt.

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Stegen, den 17.1.1979 
Flugblatt: An die Eltern der Hauptschüler von Stegen (Kl. 7/8/9) und Eschbach (Kl. 5/6) 
Betr.: Situation der Hauptschule Stegen 
Den vereinten Anstrengungen der Eltern, Schule und Gemeinde ist es gelungen, das Ministerium für Kultus und Sport in Stuttgart zu bewegen, das Problem der Hauptschule Stegen anzugehen.
Das Oberschulamt Freiburg wurde angewiesen, Lösungen aufzuzeigen, 
In einer gemeinsamen Sitzung mit den Vertretern des Oberschulamtes am 16. Januar konnte eine Einigung erzielt werden. 

Das Ministerium für Kultus und Sport ist bereit, dem Ausbau der Grund- und Hauptschule Stegen zuzustimmen und 4/5 neue  Klassenräume - das gesamte Bauprogramm wird von Sachverständigen unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse festgelegt - zu bezuschussen.

Dabei bleibt die Selbständigkeit der Grundschule Eschbach erhalten. 

Damit der Gemeinderat Stegen schon in seiner nächsten Sitzung eine Entscheidung treffen kann, werden Sie gebeten, Ihre Zustimmung zu der getroffenen Lösung zu geben. 

Für den Elternbeirat Stegen Konrad Ortlieb
Für den Elternbeirat Eschbach Siegfried Thiel

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Stegen Schule
BZ 27.1.1979
Es wird erweitert:    
Hauptschulproblem kann jetzt gelöst werden 
Gemeinderat Stegen vergab bereits Planungsauftrag — Oberschulamt zeigte sich einsichtig 
Stegen (w). Über die drängenden Probleme der Hauptschule Stegen wurde bereits mehrfach berichtet. Die Eltern hatten einen Schülerstreik angedroht. Eine Besprechung mit dem Oberschulrat brachte nun ein Ergebnis. Die Behörde bot den Bau von vier bis fünf Räumen für die Grund- und Hauptschule Stegen an. Eltern, Schulbeirat und Gemeinderat billigsten diesen Vorschlag. Der Gemeinderat entschied bereits über die Vergabe des Planungsauftrags. 

In der Besprechung des Oberschulamtes mit der Gemeinde Stegen und den Elternvertretern sowie der Schulleitung bot das Oberschulamt zwei neue Alternativen an: Die Errichtung eines Pavillon oder den Bau von vier neuen Klassenräumen in konventioneller Bauart. Neu war, daß es die Schulbehörde nun möglich machte, Baumaßnahmen zu billigen, ohne daß ein Verfahren nach dem Schulgesetz stattfindet. Die Zukunft der Grundschule im Ortsteil Eschbach wird somit von der Erweiterung in Stegen nicht in ihrer Existenz bedroht. 

Es handelt sich praktisch um eine Erweiterung der bestehenden Grund- und Hauptschule Stegen. Das Oberschulamt gab in der Besprechung zu erkennen, daß über einen fünften Raum für naturwissenschaftliche Zwecke noch gesprochen werden kann. Wesentlich ist die Aussage der Behörde, daß nach Abschluß der genehmigten Planung sofort mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, ohne daß sich dies beihilfeschädlich auswirken wird.

 ° Wenn alles glatt läuft, könnte somit noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden, meinte Bürgermeister Klaus Birkenmeier in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung. Eltern und Schulbeirat schlugen dem Gemeinderat vor, die Grund- und Hauptschule in konventioneller Weise um vier Klassenräume zu erweitern. Für Fachzwecke sollte ein weiterer Raum gefordert werden. 

Im Gremium wurde das neue Angebot des Oberschulamtes intensiv beraten. Der Bürgermeister unterstrich, daß das Angebot eine Ausnahmeregelung darstelle. Im Gemeinderat war man sich bald einig, daß das Angebot angenommen werden muß, wenn die Situation der Hauptschule möglichst schnell verbessert werden soll. Kurz wurden nochmal eine zweizügige Hauptschule außerhalb und eine einzügige Hauptschule am Ort gegenübergestellt. Der Rat sah es jedoch auch als wertvoll an, wenn die Hauptschule in Stegen bleibt. 

Die Schule im Ort wirke sich positiv auf die Jugendarbeit aus, so stellte der Schulbeirat in seiner Beratung fest. Eines der entscheidenden Kriterien bei der Beurteilung war jedoch, daß bei der Lösung, in Stegen zu erweitern, die Gemeinde es selbst in der Hand hat, möglichst schnell eine Verbesserung im Hauptschulbereich zu erreichen. Das Votum des Rates für eine Erweiterung der Schule in konventioneller Weise war daher einstimmig. Zudem forderte der Gemeinderat einen fünf Raum für Fachzwecke. Auch die möglichen Nebenräume sollen voll ausgeschöpft werden.

Anschließend befaßte sich der Gemeinderat mit der Vergabe der Planung für Schulerweiterung. Zur Diskussion standen die „Architektengruppe 4“, die das jetzige Schulgebäude baute, Architekt Ruch, der einmal eine Entwurfsplanung für eine wesentlich größer dimensionierte Erweiterung erarbeitet hatte, und der Stegener Architekt Wolf, der erster Preisträger beim Wettbewerb für das Gemeindezentrum Stegen war. Der Wettbewerb umfaßte auch eine mögliche Schulerweiterung. Zuden waren weitere ortsansässige Architekten Gespräch. 

In der Diskussion kamen zwei unterschiedliche Meinungen zu Tage. Einerseits sollte bei der Vergabe der Planung berücksichtigt werden, daß der Preisträger, das Gesamtkonzept für das Zentrum erarbeitet hat, auch die einzelnen Baukörper plant und ausführt. Andererseits wurde vorgetragen, daß ein Gesamtkonzept vorliege, in dessen Rahmen ein anderer Architekt die Planung und Ausführung der Schulerweiterung bewerkstelligen könne. Zur Entscheidung standen sodann die . Architekten Wolf und Weiner, beide aus Stegen. In geheimer Wahl entschied sich der Gemeinderat für das Architekturbüro Wolf.

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Stegen Schule
BZ 6.2.1979
SPD: Eine tragfähige Lösung
Vorstand begrüßt angestrebte Erweiterung der Hauptschule
Stegen (wh). In ihrer jüngsten Vorstandssitzung, an der auch der Landtagsabgeordnete Jürgen Meyer teilnahm, hat die SPD Stegen die inzwischen von Eltern und Gemeinderat angestrebte Lösung des Hauptschulproblems abschließend besprochen.

Der SPD-Vorstand brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß nun durch den Einsatz von Eltern und Lehrern und nicht zuletzt durch die politischen Initiativen der SPD in Stegen in Koordination mit den wiederholten Vorstößen des Landtagsabgeordneten Dr. Jürgen Meyer beim Minister für Kultus und Sport ein Einlenken des Oberschulamtes erfolgte und eine für die Zukunft tragtähige Lösung gefunden werden konnte. Dazu hat auch die gute Zusammenarbeit von Bürgermeister Birkenmeier, der den Abgeordneten Meyer um Unterstützung bat, beigetragen.

Der SPD-Vorstand Stegen geht nun davon aus,
daß durch den Neubau von ausreichenden Klassen- und Fachräumen für die Haupt- schule Stegen eine schnelle Lösung ‚gefunden werden kann, ohne daß von dieser Erweiterung die Frage der Auflösung der Grundschule Eschbach berührt wird, für deren Weiterbestand die SPD sich nach wie vor einsetzen wird;

daß die Erweiterung unter Beachtung und maximaler Ausschöpfung der Möglichkeiten der sogenannten „Schulbaurichtlinien“ geschieht, wobei durch Schaffung ausreichender Klassen-, Fach- und Nebenräume endlich die sachlichen Voraussetzungen für ein am Schulentwicklungsplan für die Hauptschule orientiertes Lehren und Lernen stattfinden kann;

daß den Eltern Stegens so auf Dauer eine „echte“ Alternative zu den anderen „weiterführenden“ Schulen geboten wird;

daß diese einzügige, sachlich und personell gut ausgestattete Hauptschule dann für die Stegener Absolventen einen soliden Schulabschluß auf Dauer ermöglicht. Allein dieser bildet die Voraussetzung für eine Berufsausbildung und stellt ein Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit in dieser strukturschwachen Region dar.

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Stegen Schule
BZ 27.4.1979
Die SPD berichtet: 
Ministerlum fordert Auflösung der Grundschule Eschbach 
SPD Stegen wehrt sich dagegen 
Die SPD Stegen hat sich seit langem engagiert für eine eigenständige Hauptschule in Stegen unter Beibehaltung der Grundschule im Ortsteil Eschbach eingesetzt. Sie hat daher auch das von der Gemeinde Stegen im Januar 79 veröffentlichte Verhandlungsergebnis zwischen Vertretern der Gemeinde und des Elternbeirats einerseits und dem Oberschulamt Freiburg andererseits begrüßt. Darin brachte die Gemeinde zum Ausdruck, „daß es die Schulbehörde nun möglich machte, Baumaßnahmen zu billigen, ohne daß ein Verfahren nach dem Schulgesetz stattfindet”. „Die Zukunft der Grundschule im Ortsteil Eschbach wird somit von der Erweiterung in Stegen nicht in ihrer Existenz bedroht” hieß es in dieser Verlautbarung.

Der Landtagsabgeordnete der SPD, Dr. Jürgen Meyer, der sich ebenfalls wiederholt für eine schnelle Lösung der Hauptschulmisere eingesetzt hatte, erhielt nunmehr vom Minister einen Abschlußbericht in dieser Angelegenheit. 

Darin teilt der Minister dem Abgeordneten mit, daß die geplante Erweiterung der Schule Stegen einer „Zusammenführung aller Grundschüler der. Gemeinde Stegen in dem Schulgebäude im Ortsteil Stegen” diene. Der Minister habe dem Oberschulamt Freiburg seine Zustimmung zum Bau von 4 Klassenräumen sowie noch erforderlicher Verwaltungsräume gegeben und gleichzeitig gebeten, „zu gegebener Zeit, das Verfahren gemäß § 30 SchG (Auflösung) für die Grundschule im Ortsteil Eschbach der Gemeinde Stegen in die Wege zu leiten”.

Der Vorsitzende der SPD Stegen, Werner Hauser, erklärt dazu:  das in Stegen geplante Erweiterungsbauvorhaben steht also nicht für die Hauptschule zur Verfügung, da aufgrund der             

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Stegen Schule
BZ 3.5.1979
CDU Stegen 
Befürchtungen zur Lösung der Hauptschulfrage sind unbegründet 
Helmut Matthis: SPD arbeitet mit Spekulationen 
Stegen (wi) Die Erklärung des SPD- Orisvereins Stegen zur „Auflösung der Grundschule Eschbach“ hat Helmut Matthis, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Stegen, als Spekualtion zurückgewiesen. Die Befürchtungen der SPD zur vermeintlich notwendigen Auflösung der Grundschule Eschbach in Zusammenhang mit der Erweiterung der Grund- und Hauptschule in Stegen seien unbegründet, betonte Matthis. Im übrigen müsse man sich in dieser Sache an den tatsächlichen Gegebenheiten orientieren. 

Helmut Matthis erklärt zur SPD-Darstellung: 
- die vom Gemeinderat nun beschlossene Schulhauserweiterung in Stegen stehe eindeutig auch für die Hauptschule zur Verfügung. Die Zuschußzusage des Kultusministeriums, von welcher der- Abgeordnete Filbinger, der sich ebenfalls um die Sache bemühte, Nachricht erhielt, wurde für die Erweiterung der Grund- und Hauptschule gegeben. 

- es sei unrichtig, wenn von einer „Auflösungsverfügung“ gesprochen werde. 

- durch die vom Gemeinderat und vom Oberschulamt im Rahmen der Zusage des Ministeriums gebilligten Schulerweiterung werden für eine einzügige Hauptschule befriedigende Verhältnisse erreicht. 

Die CDU Stegen ist zudem der Meinung, daß aufgrund der tatsächlichen Verhältnisse, insbesondere der Schülerzahlen, die jetzt vom Gemeinderat getroffene Entscheidung richtig sei. Matthis wies in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung der selbständigen Hauptschule in Buchenbach hin, wo zunächst auch ohne bindende Zuschußzusage für die Hauptschule allein gebaut wurde. Inzwischen wurde die Hauptschule Buchenbach schon anerkannt und entsprechend bezuschußt.    

Bei der von der Gemeinde hochgerechneten Schülerzahlen, die vom Kultusministeriums nicht ganz geteilt wurden, werde eine Anerkennung der Hauptschule Stegen bald möglich sein. Bei der dann notwendigen Beurteilung, ob die Hauptschule Stegen endgültig Bestand habe und voll bezuschußt werde, müßten auch nochmals die vom Oberschulamt und vom Kultusministerium nicht gewichtig genug eingeschätzten topographischen Verhältnisse in Segens Ortsteilen und Weilern Attental, Wittental, Rechtenbach, Steurental, Hintereschbach, Langenbach, Scherlenzendobel in die Waagschale geworfen werden. Die CDU wird sich zu gegebener Zeit um die endgültige Anerkennung der Hauptschule bemühen.

In Kenntnis dieser Sachzusammenhänge könne es keine „widersprüchliche“ Auslegung des Verhandlungsergebnisses mit dem Oberschulamt geben. Die von der SPD konstruierte Auflösung der Grundschule Eschbach sei nicht gegeben. Helmut Matthis beurteilte die jetzt vorliegende Lösung für die Schulhauserweiterung in Stegen als durchaus tragfähig. Insbesondere werde die Zielvorstellung, die Hauptschule im Ort zu behalten, erreicht. ------------------------------

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Stegen Schule
BZ 2.5.1980
Entwicklung wird mit Sorge betrachtet 
Die Eltern erwarten jetzt rasche Maßnahmen 
Ist der Ausbau der Stegener Hauptschule gefährdet? — Unterricht in drei Ortsteilen
Stegen (f). Der Elternbeirat der Grund- und Hauptschule Stegen befaßte sich in einer Sondersitzung, zu der Vorsitzender Konrad Ortlieb eingeladen hatte, mit dem zentralen Problem der Erweiterung der Hauptschule. Mit großer Sorge verfolgen die Eltern die derzeitige Entwicklung dieses Problems. Nachdem bekanntgeworden war, daß in diesem Jahr bei den zu bereitstellenden Landesmittel für den Schulhausbau mit einer Kürzung von 40 bis 50 Prozent zu rechnen sei, bangen die Stegener Eltern wieder um die Verwirklichung der Hauptschulerweiterung. 

Deshalb hatte Vorsitzender Ortlieb ein Schreiben an den damaligen Kultusminister Herzog gerichtet, in dem er die Dringlichkeit des Ausbaus - Grundlage für eine ausreichende Bezuschussung mit Landesmitteln - nochmals darlegte. Auch Landtagsabgeordnete, wurden gebeten, sich dafür einzusetzen.

Die Elternbeiräte, Schulleiter Rektor Koch und die anwesenden Lehrer der Stegener Hauptschule waren sich einig. Die organisatorisch wohl schlechtesten Verhältnisse an ei- ner Hauptschule in Baden-Württemberg — die Unterbringung und Unterrichtung von 120 Hauptschülern (Klassen 5 bis 9) einer Gemeinde auf drei verschiedene Ortsteile ohne Fachräume müsse Grund genug sein, Landesmittel für den Ausbau einer zentralen Hauptschule zu erhalten. Den Eltern ist es unbegreiflich, daß dies im Jahre 1980 nicht geschehen könne. Um ein Zeichen zu setzen, wären die Eltern bereit, einen Schulstreik zu organisieren. 

Zuvor wurde Konrad Ortlieb beauftragt, mit Bürgermeister Birkenmeier ein Gespräch zu führen, ob die Gemeinde - wie angedeutet - bereit sei, bei Ausbleiben der Landesmittel den Ausbau der Hauptschule nach den ausgearbeiteten Plänen, die vom Oberschulamt Freiburg geprüft wurden, umgehend zu beginnen. Die Gemeinde müßte hierzu finanziell in Vorleistung treten, eine erhöhte Bezuschussung wäre nach den bisherigen ‚Gepflogenheiten des Kultusministeriums für 1981 zu erwarten. Ein entsprechender Antrag an den Stegener Gemeinderat soll umgehend gestellt werden. Daß auf diesem Weg eine Lösung des Problems möglich sei, wurde bereits in Freiburg und Stuttgart angedeutet. 

Vorerst hoffen die Stegener Eltern noch auf die Einsicht der Bewilligungsbehörde, die ihre Entscheidung bis Mitte Mai mitteilen will. Sollte das Problem des Ausbaus aber „auf die lange Bank“ abgeschoben werden, so Rektor  Koch, müsse sich die Schulkonferenz der Stegener Grund- und Hauptschule bald mit dem Plan der Rückführung der Hauptschulklassen 7 bis 9, die derzeit in Wittental und im alten Stegener Rathaus untergebracht sind, in das Stegener Schulgebäude, bei gleichzeitiger Auslagerung von drei Grundschulklassen, befassen. Das Recht der Hauptschüler auf eine optimale Unterrichtung könne endgültig jedoch nur durch den Ausbau der Hauptschule erfüllt werden. Dies zu erreichen ist der Wunsch der Eltern. 

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Stegen Schule
BZ 22.6.1981
Schulhauserweiterung in Stegen: 
Den Kostenvoranschlag noch geringfügig unterschritten 
Arbeitsvergaben für eine halbe Million Mark  Stegen
(w). Für über eine halbe Million. Mark vergab der Gemeinderat Stegen verschiedene Arbeiten für die Schulhauserweiterung in Stegen, die vorwiegend den Ausbau zur Hauptschule mit den nötigen Fachräumen beinhalten. Erfreulich war, daß Architekt Wolf berichten konnte, daß nach den bis jetzt getroffenen Vergabeentscheidungen der Gesamtkostenvoranschlag noch geringfügig unterschritten ist.     

Zur Bebauungsplanänderung Sommerberg im Ortsteil Eschbach faßte der Rat keinen Beschluß, sondern verwies diesen Tagesordnungspunkt zurück an den Ortschaftsrat Eschbach. Das Problem liegt darin, Grundstücke für die notwendigen Parkflächen zu finden. Mehreren Bauanträgen und Bauanfragen stimmte der Gemeinderat zu.

Bis auf die Geräteausstattung für die naturwissenschaftliche Einrichtung wurden alle Gewerke für die Erweiterung der Grund- und Hauptschule Stegen öffentlich oder beschränkt entsprechend den Vorschriften der Verdingungsordnung für Bauleistungen ausgeschrieben. Die Fensterarbeiten wurden alternativ für Zwei- und Dreifachverglasung ausgeschrieben. Beim günstigsten Bieter kostete die dreifache Verglasung rund 14.000 Mark mehr. Im Gemeinderat wurde vorgetragen, daß der Wärmedämmwert einer Dreifachverglasung fast das Doppelte der Zweifachverglasung bringe. Die Mehrkosten dagegen lagen bei rund zehn Prozent. Einstimmig entschied sich der Gemeinderat für die Dreifachverglasung. Es werden Alu-Fenster eingebaut. Eine Freiburger Firma erhielt für 151.716 Mark den Zuschlag.

Die Estricharbeiten wurden an den billigsten Bieter, eine Firma aus Emmendingen, zum Angebotspreis von 58.171 Mark vergeben. Der Auftrag für die Fliesenarbeiten, den eine Kirchzartener Firma als günstigster Bieter erhielt, wurde reduziert, weil durch das Verlegen eines „DLW-Strong“-Belages in den Fluren achttausend Mark eingespart werden konnten. Die Fliesenarbeiten werden über 37.000 Mark kosten. Ebenfalls eine Firma aus Kirchzarten erhielt den Auftrag für die Bodenbelagsarbeiten, deren Kosten bei über 53.000 Mark liegen. Beim Sonnenschutz entschied sich der. Gemeinderat auf’Anraten von Architekt Wolf für eine stabile und bewährte Konstruktion, die zudem die Verdunklungsvorhänge ersetzt., Allerdings liegen die Kosten dafür für den Alt- und Neubau bei rund 60.000 Mark. Die Schulwandtafeln kosten beim günstigsten Bieter, der den Autrag erhielt, 18.000 Mark. Über 140.000 Mark kostet die naturwissenschaftliche Einrichtung sowie die dazugehörige Geräteausstattung. 

Für die Schulerweiterung hat damit der Gemeinderat an diesem Abend für über 500.000 Mark Leistungen vergeben. Bürgermeister Birkenmeier betonte, daß das „Ja“ zur Hauptschule nun auch in der finanziellen Konsequenz beibehalten werden müsse. 

7.700 Mark bewilligte der Gemeinderat für die Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen der Freiwilligen Feuerwehr. Durch ein günstiges Angebot konnte der Haushaltsansatz um über 2.500 Mark unterschritten werden. 

Über die ergebnislosen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, die Gelände für die Parkplätze im Bereich der Halle in Eschbach zur Verfügung stellen sollten, berichtete Bürgermeister Birkenmeier in Zusammenhang mit der Bebauungsplanänderung „Sommerberg“ im Ortsteil Eschbach. Nach eingehender Erörterung wurde im Gemeinderat keine Entscheidung getroffen, sondern die Beratung an den Ortschaftsrat Eschbach zurückverwiesen. Dem Antrag des Grundstückseigentümers Wendelin Scherer, sein bereits bebautes Grundstück in das Bebauungsplangebiet miteinzubeziehen, wurde zugestimmt.

Nachdem eine Baulast vom Landratsamt aufgehoben wurde, erteilte der Gemeinderat auch dem Baugesuch Josef Scherer seine Zustimmung mit der Auflage, daß die Zufahrt öffentlich- rechtlich gesichert werden muß. Den Bauanträgen Alfons Scherer in Eschbach, Norbert Graf in Eschbach und Günter Mertznich in Wittental sowie der Bauanfrage Scheideck / Gimpel in Eschbach stimmte der Gemeinderat zu.

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Stegen Schule
BZ 16.8.1982
Harmonisch an den Altbau angepaßt:
Stegens Grund- und Hauptschule in neuem Gewand
Nach über zehnjährigen Planen und Ringen mit den Schulbehörden um den richtigen Weg konnten die Schülerinnen und Schüler Stegens zum Beginn des Schuljahres 1982/83 die Grund- und Hauptschule Stegens beziehen. Eine lange Zeit ungenügender räumlicher Verhältnisse für die Hauptschule ging damit zu Ende. Mit einem Kostenaufwand von zweieinhalb Millionen Mark wurden die für den Unterricht in der Grund--und--Hauptschule Stegen  erforderlichen Klassen- und insbesondere Fachräume geschaffen.

Aufgrund eines beschränkten Architektenwettbewerbs für das in Stegens neuer Ortsmitte entstehende Gemeindezentrum mit Rathaus, Turnhalle, Grund- und Hauptschule, Kindergarten, ökumenischem Gemeindezentrum und der kurz vor der Vollendung stehenden Kageneckhalle, für die Architekt Fred Wolf aus Stegen den ersten Preis zugesprochen erhielt, wurde im Januar 1979 durch Stegens Gemeinderat der Planungsauftrag für die Erweiterung der Grund- und Hauptschule Stegen an Architekt Wolf vergeben.

Die Planung des Schulerweiterungsbaus sah im Kellergeschoß die Räume für das Fotolabor, den Maschinenraum, den Werkraum für Holz und Metall, Ton und Papier sowie den Musikraum vor. Im Erdgeschoß sind neben zwei Klassenzimmern ein Lehrmittelraum und ein Handarbeitsraum neu geschaffen worden. Die bereits im Obergeschoß vorhandene Küche wurde erweitert. Bisherige Klassenzimmer im Südwestbereich der bestehenden Schule wurden zum Naturkunderaum umgebaut. Zusätzlich wurden im Obergeschoß drei Klassenzimmer geschaffen.

Dem Architekten ist es gelungen, den Erweiterungsbau harmonisch und durch den Versatz einzelner Gebäudeteile aufgelockert an das bestehende Schulhaus anzubinden. Das gestaffelte Satteldach, das nun den Alt- und Neubauteil überdeckt, schafft eine gelungene Verbindung zu dem von den Kirchengemeinden erstellten ökumenischen Gemeindezentrum und der Kageneckhalle, die kurz vor der Fertigstellung steht. Gebaut wurden über 5200 Kubikmeter umbauter Raum, der über 900 Quadratmeter Schulfläche bringt.

Für den Schulerweiterungsbau, der im Juni 1980 begonnen wurde, sah der Bauzeitenplan eine Fertigstellung im Dezember 1981 vor. Der harte Winter und auch, weitere unvorhergesehene Fakten verzögerten den Einzug der Schüler bis zum Schuljahresbeginn 1982/83.

Am heutigen Samstag wird nun das 2,5-Millionen-Projekt offiziell eingeweiht. Mit 517 000 Mark wurde die Erweiterung der Grund- und Hauptschule Stegen durch das Land Baden-Württemberg bezuschußt. Der Landeszuschuß für den Hauptschulanteil steht noch aus, da die „Bestandsgarantie für die Hauptschule Stegen noch nicht alle behördlichen Hürden überwunden hat.

Ganz kurz soll auch die Geschichte dieses Schulbaues gestreift werde. Bereits Ende 1970 bemühte sich Stegen um die Nachbarschaftshauptschule mit den ehemals selbständigen Gemeinden Ebnet, Eschbach, Wittental und Zarten. 1971 wurde ein Förderantrag für einen Zuschuß zum Schulhausbau beim Land gestellt, der 19'72 nochmals ergänzt wurde. Damals wurden die Gesamtbaukosten mit 1,3 Millionen Mark veranschlagt. 1973 gab´s die erste Absage wegen der angespannten Finanzlage des Landes, 1974 konnte wegen „begrenzter Mittel“ kein Zuschuß bewilligt werden. In den Jahren 1975/76 zeigte sich dann, daß die Hauptschulorganisation im Dreisamtal insgesamt noch offen war. 

Angepeilt wurde eine gemeinsame Hauptschule Stegen / Buchenbach, die jedoch letztlich auf Standortschwierigkeiten stieß. Auch die Eingliederung der Stegener Hauptschüler nach Kirchzarten war aktuell; 1978/79 besuchte bereits die damalige 9. Klasse die Hauptschule in Kirchzarten. Da Stegen jedoch eigene Investitionen für den Schulhausbau in Kirchzarten ablehnte, kam es schließlich dann doch zum Schulerweiterungsbau in Stegen. Die Vorstellungen der Gemeinde wurden immer wieder durch eine ausreichende Schülerzahl für die Hauptschule untermauert. (-w)

DER ERWEITERUNGSBAU für die Grund- und Hauptschule Stegen konnte nach knapp zweijähriger Bauzeit zu Beginn des Schuljahres 1982/83 am 16. August 1982 von den Schülerinnen und Schülern der Grund- und Hauptschule Stegen bezogen werden. Unser Bild zeigt die Nordseite des Stegener Schulhauses, in der linken Bildhälfte ist Neubauteil zu erkennen. Das gesamte Schulgebäude wurde mit einem gestaffelten Satteldach versehen.  Bild: Wendelin Drescher

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Schule Stegen
BZ 19. Oktober 1982
Nach langer Planungszeit:
Schulerweiterung: Ein „dornenreicher Weg“
Klaus Birkenmeier übergibt die Schlüssel - Die Gesamtkosten betragen rund 2,5 Millionen Mark
Von unserem Mitarbeiter Wendelin Drescher
Stegen. Mit einer Feier wurde die Schulhauserweiterung in Stegen offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Musikkapelle Wittental mit Dirigent Willy Willmann und der Schülerchor, geleitet von H. Braun, gaben der Einweihungsfeier in der Stegener Turn- und Festhalle den musikalischen Rahmen. Bürgermeister Klaus Birkenmeier ging auf den „Schulbau-Krimi“ ein, der sich 1967 bis 1979 unter Leitung der Kultusverwaltung vollzogen habe. Der Bürgermeister sprach die Erwartung aus, daß mit der beantragten Bestandsgarantie für die Hauptschule Stegen auch noch der zustehende Zuschuß gewährt werde.

Der besondere Willkommensgruß des Bürgermeisters galt den Landtagsabgeordneten Ludger Reddemann, Gundolf Fleischer und Helgo Bran sowie den zahlreichen Vertretern von Schulen, Behörden und Institutionen. Nachdem der Schülerchor „Heut ist in Stegen ein großes Fest“ gesungen hatte, übermittelte Schulrat Ramminger die Grüße und Glückwünsche von Präsident Professor Kindler und Schulamtsdirektor Bellert. Er räumte ein, daß die bisherige Situation mit der Auslagerung der Hauptschulklassen viele Beeinträchtigungen gebracht habe. Jetzt seien vorbildliche und großzügige Räume geschaffen worden. Bürgermeister und Gemeinderat sprach Ramminger für den finanziellen Wagemut Dank aus. Dabei würdigte er das Bemühen des bereits verstorbenen Oberregierungsrats Albrecht um die Schulhauserweiterung in Stegen.

Architekt Fred Wolf aus Stegen ging auf den Architektenwettbewerb von 1977 ein, bei dem er den ersten Preis errungen habe. Die Schulerweiterung sei nun ein Teil des Ortskerns von Stegen. Sein Dank galt der guten Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Gemeinderat, Bauausschuß, Rektor Koch, H. Frauendorf von der Schulbauberatung und den Fachingenieuren sowie Projekt- und Bauleiter Förster. Der Architekt übergab dann dem Bürgermeister symbolisch den Schlüssel.

Als einen „dornenreichen und steinigen Weg“ mit positiven und negativen Erlebnissen skizzierte Bürgermeister Birkenmeier den über zehnjährigen Weg der Erweiterung. Die Verwaltungs- und Gebietsreformen, das auch damals schon fehlende Geld und der „Zick-Zack-Kurs“ der Kultusverwaltung seien Stichworte für den „Schulbau-Krimi“, wie Birkenmeier den Ablauf charakterisierte. Er stellte fest, daß „so etwas“ eigentlich nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden sollte. Dem Gemeinderat dankte er für den finanziellen Mut, da der Zuschuß für den Hauptschulanteil noch nicht bewilligt sei. Birkenmeier dankte dem Architekten dafür, daß der Kostenvoranschlag für 2,5 Millionen Mark eingehalten worden sei. Sein besonderer Dank galt Ministerpräsident a.D. Filbinger und dem Abgeordneten Fleischer, die sich dafür eingesetzt hatten, daß ein Teil der Baukosten bereits bezuschußt worden sei.

Die Einweihung der Schulhauserweiterung bezeichnete Rektor Koch als erfreulich. Er dankte dem Gemeinderat mit Bürgermeister Birkenmeier und den Eltern für den Kampf um die Hauptschule. Das Werk sei gelungen. „Wir wollen es mit Leben erfüllen“, so Koch.

Pater Rektor Franz Hoch, der EIternhaus, Schule und Kirche als die drei Säulen der Erziehung bezeichnete, segnete zusammen mit Pfarrer Claus Noack das Schulgebäude. Pfarrer Noack ging auf den Leistungsbegriff der Schule ein und bat um Zuwendung und Geduld mit den Kindern.

In seinem Grußwort nannte Abgeordneter Reddemann die Bestandsgarantie für die Hauptschule Stegen eine berechtigte Forderung. Er werde sich zusammen mit Gundolf Fleischer für den restlichen Zuschuß einsetzen.

Für das Staatliche Gesundheitsamt überbrachte Frau Dr. Mecke Grüße. Den Dank der Eltern für die bereits verloren geglaubte Hauptschule sprach Irma Zahn aus. Die Voraussetzungen für eine gute Ausbildung seien jetzt gegeben.

Mit den Glückwünschen zur Schulhauseinweihung übergab Direktor Erhard Sigwarth von der Sparkasse Hochschwarzwald-Kirchzarten einen 1000-Mark-Scheck, damit die Schule einen neuen Brennofen anschaffen kann. Mit dem von Rektor Koch getexteten „Stegen-Lied“ für das Willy Michael Willmann das Arrangement machte, klang die Feier aus.

Nachmittags war „Tag der offenen Tür“. Dabei sorgten der Radfahrverein mit einem Geschicklichkeitsturnier und die Feuerwehr mit einer Schauübung für Kurzweile. Eltern, Schüler und Lehrer bewirteten die Gäste mit Kaffee und Kuchen.

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Dreisamtäler 22. 10. 1982 
Stegen Schule
Einweihung der Schulhauserweiterung Stegen 
Mit einem Kostenaufwand von 2,5Millionen DM wurde die Grund- und Hauptschule Stegen um Klassen- und Fachräume erweitert.

Es wurde ein Fotolabor eingerichtet, ein Maschinen- und Werkraum, sowie ein Musikraum. Die vorgenannten Räume befinden sich im Kellergeschoß. Im Erdgeschoß entstanden zwei Klassenzimmer, ein Handarbeits- sowie ein Lehrmittelraum, Rektoren- und Lehrerzimmer mit einer Kleinküche. Im Obergeschoß wurden drei Klassenzimmer errichtet, es wurde ein - Naturkunderaum geschaffen. 

Der Anbau schließt sich übergangsglos an den vorhandenen Bauteil an, durch das neue Satteldach ergibt sich eine gute Anpassung an die Neubauten des Ökumenischen Zentrums, der Turn- und Festhalle und wird zusammen mit dem Rathaus einen harmonischen Gesamtkomplex bilden. Bürgermeister Birkenmeier eröffnete die Feierstunde mit einer Gedenkminute für den verstorbenen Ortsgeistlichen Pater Bruder. 

Klaus Birkenmeier konnte zahlreich Festgäste begrüßen, unter ihnen die Landtags- abgeordneten Gundolf Fleischer, Ludger Reddemann und Helgo Brahn, die Ortsgeistlichen, Rektoren der Dreisamtäler Schulen, Bürgermeister- und Ortsvorsteher, Gemeinderäte, Eltern, Schüler sowie am Bau beteiligte Handwerker.

»Heut' ist in Stegen ein großes Fest, herzlich willkommen zu unserem Fest«, so sang der Chor der Grund- und Hauptschule - und auch »die Gemeinde hat's geschafft, alle Räume, welche Pracht«. 

Schulrat Ramminger überbrachte Grüße und Glückwünsche seitens der Schulbehörde, auch die des verhinderten Präsidenten des Oberschulamtes Professor Kindler. Der Architekt, Dipl. Ing. Fred Wolf, dankte der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit und berichtete über die Erstellung des Gebäudes. Seine Worte »wir haben ein Gebäude errichtet - Sie sollen daraus eine Schule machen« blieb nicht ohne Wirkung auf die anwesenden Gäste. 

Fred Wolf überreichte Bürgermeister Birkenmeier den Symbol-Schlüssel der Schule.

Klaus Birkenmeier schilderte eindrucksvoll den dornenreichen und steinigen Weg zur Schulhauserweiterung seit 10 Jahren. Seit 1971 bemühte sich die Gemeinde Stegen um die Genehmigung zur Erweiterung des Schulkomplexes. Es entstand ein jahrelanger Zick-Zack-Kurs des Kultusministeriums sowie ein Tauziehen der Gemeinden um die Hauptschule. Birkenmeiers Dank ging an die Architekten und sein Team, ebenso an die Handwerker, Rektor Koch und das gesamte Lehrerkollegium, die aktiv mitarbeiteten. Rektor Koch, seit 23 Jahren in Stegen wirkend, zog einen weiten Bogen in seiner - Rede zur Vergangenheit.

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Stegen Schule
Dreisamtäler 22.11.1983
Rektor Herbert Koch 40 Jahre im Schuldienst 
Gratulationscour in heiterer Atmosphäre 
Das 40jährige Dienstjubiläum des Stegener Leiters der Grund- und Hauptschule, Herbert Koch, war Anlaß zur Zusammenkunft einer bunten Schar von Gratulanten im Tagungsraum der Kageneckhalle. Neben der Würdigung der Verdienste des Jubilars durch das Staatliche Schulamt wurden Herbert Koch kollegiale und freundschaftliche Beweise seiner Beliebtheit zuteil. 

Konrektor Gerhard Huber eröffnete den Reigen der Gratulanten-mit einem herzlichen Grußwort des Stegener Kollegiums an alle Anwesenden. Den Jubilar stellte Huber vor als einen liebenswerten, fachlich kompetenten und rührigen Schulleiter und Kollegen. Mit einem Buchgeschenk bedachte das Kollegium der Grund- und Hauptschule Stegen die enge Verbundenheit Kochs mit der Heimat, insbesondere mit dem Dreisamtal. 

Im Auftrag des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg überreichte Schulamtsdirektor Heiner Ramminger als zuständiger Schulrat die Ehrenurkunde des Landes. In seiner Ansprache stellte Ramminger den beruflichen Werdegang des Geehrten dar: Der kurz ausgebildete „Schulhelfer”, kaum aus dem Krieg heimgekehrt, fand nach etlichen Anstellungen im näheren und weiteren Umkreis seiner Heimatstadt Freiburg eine Bleibe an der „Hirtenschule” St.Wilhelm, nachdem er seine Lehramtsprüfungen an der Pädagogischen Akademie Lörrach absolviert hatte. Ständiges Bemühen um die Erweiterung und Vertiefung seines fachlichen Wissens, verbunden mit den reichen Erfahrungen des Alleinlehrers hätten Herbert Koch ausgezeichnet. In seiner Ernennung zum Schulleiter der Grund- und Hauptschule Stegen seien die pädagogischen Vorzüge des Landlehrers Koch zum Ausdruck gekommen. 

Bürgermeister Klaus Birkenmeier umriß die Zeit des Stegener Wirkens von Herbert Koch. Dabei sei neben Kochs schulischem Engagement besonders seine Bereitschaft zur Mitarbeit im kommunalen Bereich als Gemeinderat hervorzuheben. Die umfangreichen Schulbaumaßnahmen während der Amtszeit des Jubilars hätten dessen Kooperationswillen, Durchsetzungsvermögen und Kompromißbereitschaft deutlich werden lassen. Die Gemeinde Stegen dankte ihm dafür. Birkenmeier gratulierte Koch und übergab ein Sortiment schöner Geschenke. 

Im Namen der „Um-Kollegen” des Dreisamtales trug der Kirchzartener Hauptschulrektor Gerhard Denzel in Verse gekleidete Glückwünsche vor. Heitere Anspielungen charakterisierten nicht nur den liebenswerten Kollegen, sondern auch den bekannten Maler Koch. Ein entsprechendes Buchgeschenk drückte den kollegialen und freundschaftlichen Dank sowie die Glückwünsche der Dreisamtallehrer aus. 

Der Vorsitzende des Elternbeirats der Grund- und Hauptschule Stegen, Jürgen Behrensdorf, überreichte ebenfalls ein Geschenk. Er würdigte den Schulleiter als einen fairen, stets gesprächsbereiten Partner der Eltern. Kochs unablässiges Bemühen um optimale Schulverhältnisse werden von den Eltern dankbar anerkannt.

Herbert Koch schilderte in Erwiderung der vielen guten Wünsche seine Berufsfindung und gab amüsante Episoden aus seinem bewegten Lehrerleben zum besten. Die Jahre als Alleinlehrer in St.Wilhelm zählten zu seiner schönsten Zeit. Die Unmittelbarkeit des Erziehens im vertraut-heimeligen Bereich des Tales, die freundschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarkollegen in Hofsgrund, Zastler und Oberried, die beglückenden Jahre der wachsenden eigenen Familie, das alles erfüllte ihn mit großer Dankbarkeit und Freude auch Gott gegenüber. In seinen Dank schloß Koch seine Frau und seine Töchter ein und alle, die gekommen waren, um mit ihm in der heiteren, vertrauten Atmosphäre diesen Tag zu feiern.

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Schule Stegen
BZ 7.11.1984
An der Schule Stegen
Herzlicher Abschied - Rektor Herbert Koch war 25 Jahre tätig
Stegen (w). In einer gelungenen Feierstunde wurde Rektor Herbert Koch von seinem Kollegium, dem Schulamt, der Gemeinde Stegen und den Elternvertretern in den Ruhestand verabschiedet. Schulamtsdirektor Heiner Ramminger stellte in seiner Laudatio fest, daß der künftige Ruheständler sich um die Schüler, die Eltern und die Gemeinde Stegen verdient gemacht habe. Bürgermeister Birkenmeier attestierte dem scheidenden Rektor, daß dieser ein Stück Stegener Schulgeschichte geschrieben habe. Herbert Koch wirkte seit 25 Jahren in Stegen. Den Dank der Eltern übermittelte Elternbeiratsvorsitzender Rüdiger Behrensdorf, den des Kollegiums die kommissarische Schulleiterin Irene Sörensen.

Schulamtsdirektor Heiner Ramminger vom Staatlichen Schulamt Freiburg skizzierte den Berufsweg von Herbert Koch, der am 15. Januar 1946 in den Schuldienst eintrat. Seit 1959, also 25 Jahre lang, prägte Koch die Schule in Stegen. Er war Halt, Ratgeber und Richtungsweiser, so Ramminger. In der Ära Koch sind zwei Schulgebäude und zwei Turnhallen gebaut worden. Die Grund- und Hauptschule Stegen habe eine vorbildliche Einrichtung erhalten. Ramminger betonte, daß Rektor Koch immer Werte und Grundkenntnisse in den Vordergrund gestellt habe. Er lobte das Engagement des scheidenden Rektors im musischen Bereich.

Den Dank des Gemeinderates und der Bevölkerung übermittelte Bürgermeister Klaus Birkenmeier in seinen Dankesworten. Koch habe sich immer initiativ für die Schule eingesetzt; auch in den Vereinen, der Kirche und im Gemeinderat habe er sich engagiert. Birkenmeier lobte das gute Verhältnis zwischen Schule und Gemeinde zum Wohle der Schüler und sprach für die gute Zusammenarbeit seinen persönlichen Dank aus. Mit einem Geschenk und einem Blumengruß an Frau Koch, die auch viel für die Gemeinde getan habe, verabschiedete der Bürgermeister Rektor Koch.

Mit einem eigens getexteten Liedvortrag nahm das Lehrerkollegium Abschied vom „Chef“. Koch nahm diese Art des Abschieds als freudige Überraschung auf. Er bescheinigte dem „Lehrerchor“ eine tolle Leistung. Für all die ehrenden Worte und Geschenke dankte Herbert Koch herzlich. Er rief nochmals Abrisse des steinigen und dornenreichen Weges in der Vergangenheit in Erinnerung. Schulamtsdirektor Ramminger dankte Koch als fairem Vorgesetzten. Kochs Dankeschön galt auch dem verstorbenen Pfarrer Bruder und dessen Nachfolger, Pater Herr. Mit einem persönlichen Erinnerungsgeschenk verabschiedete sich Rektor Koch von den Reinemachefrauen Hedwig Schuler und Christa Christoph sowie von Hausmeister Bernhard Steiert.

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Schule Stegen
BZ 1984
Fritz Kaiser als neuer Schulleiter eingeführt
Gute Wünsche vom Kollegium zum Neubeginn
Stegen (w). Der neue Schulleiter der Grund- und Hauptschule Stegen. Fritz Kaiser, wurde von dem Leitenden Schulamtsdirektor Beller in sein Amt eingeführt und dem Lehrerkollegium vorgestellt. Der kommissarischen Schulleiterin, Irene Sörensen, stattete Beller Dank für die vorbildliche Arbeit ab. Die Erwartungen an den neuen Schulleiter formulierte Schulamtsdirektor Heiner Ramminger.

Leitender Schulamtsdirektor Beller gab dem Lehrerkollegium der Grund- und Hauptschule Stegen die Entscheidung des Kultusministeriums bekannt, aufgrund deren Fritz Kaiser zur Grund- und Hauptschule Stegen versetzt und zu deren Leiter bestellt wurde. Den dienstlichen Werdegang des neuen Stegener Schulleiters skizzierte Schulamtsdirektor Ramminger.

Kaiser, Oberlehrer und Diplompädagoge, war zuletzt an der Reinhold-Schneider-Schule in Freiburg tätig. Seine ersten Stationen waren die Volksschule Bühl (Waldshut), eine wissenschaftliche Assistententätigkeit an der Pädagogischen Hochschule und die Lortzingschule in Freiburg. Als Beratungslehrer wirkte Kaiser zudem. Dies sei ein „nicht gewöhnlicher Werdegang“, so Ramminger.

Zu den Erwartungen an den Schulleiter sagte Ramminger, daß die Hauptschule im Blickpunkt der Bildungs- und Beschäftigungspolitik stehe. Er empfahl dem neuen Schulleiter, seiner Schule ein eigenes Profil zu geben. Die Führung der Lehrkräfte erfordere ein beispielhaftes Arbeiten für die Schüler. Loyalität gegenüber dem Schulamt, Kollegialität gegenüber den Lehrkräften, ein Zusammenwirken mit den Eltern und eine gewisse Härte zum Schulträger sollten Arbeitskriterien des neuen Schulleiters sein, so der Schulrat, der Fritz Kaiser für die Zukunft eine glückliche Hand wünschte.

Die in ihn gesetzten Erwartungen wolle er im Lauf der Jahre erfüllen, betonte Fritz Kaiser. Seine Rolle im Kollegium wolle er als „primus inter pares“ wahrnehmen. Namens des Kollegiums begrüßte die bisherige kommissarische Schulleiterin, Irene Sörensen, Fritz Kaiser und wünschte ihm alles Gute.

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         Schule und Lehrer 1834 unter dem Auge des Gesetzes
von Fridolin Hensler

Naturvölker haben keine Schule und brauchen sie auch nicht. Das einfache Leben in der Natur erfordert praktisches Tun und Handeln, Einfühlungsvermögen in das natürliche Gedeihen der Pflanzen und Tiere, Kraft und körperliche Geschicklichkeit für Jagd und Fischfang. Diese Kenntnisse und Fähigkeiten werden in der Familie, in der Sippe oder in einer Dorfgemeinschaft erworben. Dabei wird auch die soziale Kompetenz erarbeitet.

Die moderne und hochtechnisierte Arbeitswelt unserer Zeit ist in steigendem Maß auf vielseitiges theoretisches Wissen angewiesen, dessen Erwerb nicht ohne den Wissensspeicher im Schriftgut in einer Schule mit Lehrern möglich ist.

Die Erkenntnis der Notwendigkeit einer allgemeinen Schulbildung mit dem Ziel über Lesen, Schreiben und Rechnen auch wirtschaftliche Verbesserung der Lebensverhältnisse zu erreichen, führte im 19. Jahrhundert zur allgemeinen staatlich verordneten Schulpflicht. Bis dahin war die Alphabetisierung trotz Erfindung des Buchdrucks nur auf einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung beschränkt geblieben und vor allem durch Kirchen und Klöster gepflegt worden.

Die gesetzlich verankerte Schulpflicht, die den Gemeinden aufgetragen wurde, stand jedoch nur auf dem Papier, da keine ausgebildeten Lehrer vorhanden und auch geeignete Räumlichkeiten für „Schulstuben“ nur schwer zu finden waren. Nicht weniger leicht war die Bestreitung des Unterhalts für einen Lehrer durch die Gemeinde zu bewältigen. Anfänglich waren meist ortsansäßige Handwerker als Mesner zugleich auch noch als Lehrer tätig, die vor allem im Winter, wenn die Feldarbeiten ruhten, Kindern Schreiben, Lesen und einfaches Rechnen beibrachten. Bibel und Katechismus waren dabei die üblichen Lesebücher.

Im Regierungsblatt 1834 Nr. XXV wurden nähere Bestimmungen zur allgemeinen Schulpflicht bekannt gemacht.

Die Schulpflicht wurde auf das Alter von 6 Jahren, für Knaben bis 14 Jahre, bei Mädchen bis 13 Jahre festgesetzt. Der Schuljahrsbeginn wurde auf Ostern des Jahres bestimmt. Wer das vorgegebene Lernziel am Ende der vorgesehenen Schulzeit nicht erreicht hatte, mußte ein Jahr länger die sog. „Volksschule“ besuchen. Es waren regelmäßige, jährliche öffentliche Prüfungen der Schüler vorgesehen in Anwesenheit des Schulvorstandes mit Gemeinderat und Bürgerausschuß.

Es waren 8 Wochen Ferienzeit vorgesehen. Deren Verteilung wurde unter Berücksichtigung von Festzeiten und landwirtschaftlichen Arbeiten örtlich beantragt und war vom „Schulvisitator“ zu genehmigen.

Die schulentlassenen Knaben hatten nach dem Besuch der Volksschule während des Winterhalbjahrs ein- oder zweimal wöchentlich zu je 2 Stunden den Unterricht als „Fortbildungsschule“ zu besuchen.

Von großer Bedeutung war außerdem die sog. „Sonntagsschule“. Sie war an jedem Sonntag (Festtage und Ferien ausgenommen) und mußte nach der Schulentlassung 3 Jahre lang besucht werden. In der Sonntagsschule waren Knaben und Mädchen getrennt im wöchentlichen Wechsel verpflichtet.

Die schulische Aufsicht hatte der jeweilige zuständige Pfarrer als „Schulinspektor“. Mit dem Bürgermeister zusammen bildeten beide den Schulvorstand, der über alle schulischen Angelegenheiten und die schulischen Bedürfnisse zu entscheiden hatte. Der Ortspfarrer hatte aber auch die Aufgabe, zweimal wöchentlich Religionsunterricht zu erteilen.

Für alle in einem Amtsbezirk vorhandenen Schulen in den verschiedenen Gemeinden wurde von höherer Stelle ein Geistlicher jeweils auf 6 Jahre als „Schulvisitator“ bestellt. Das gesamte Schulwesen im Großherzogtum Baden unterstand 1834 dem Innenministerium. Dort war als beratendes Gremium aus geistlichen und weltlichen sachkundigen Vertretern die „Oberschulbehörde“.

Zum Lehrplan ist 1834 gesetzlich vorgegeben:
"Religionsunterricht, welcher der wichtigste Gegenstand der Volksschule ausmacht, ist zu trachten, daß der Schüler nicht bloss Sprüche und Sätze auswendig lerne, sondern daß seine Erkenntnis klar und sicher, sein Gefühl erwärmt und sein Wille zum Guten gestärkt werde.
Ergänzend fordert dazu § 35: „. . . . auch soll der Unterricht an jedem Tag mit einem kurzen Gebete oder Gesang angefangen und geschlossen werden  . . . . . .
Die Schulkinder sind zum regelmäßigen Besuch der Kirche anzuhalten und an dem darauf folgenden Tag ist bei dem Religionsunterricht auf die gehaltene Predigt zurückzukommen und die Kinder über den Hauptinhalt zu befragen“ . . . . .
Auf den Religionsunterricht ist täglich beiläufig eine halbe Stunde zu verwenden.

                          Gewerbeschule
Solche wurden 1834 nur in gewerbereichen Städten eingerichtet.

                         Die Industrieschule
wurde erst einige Zeit später eingeführt. Meistens wurde diese Art der Unterrichtung von der Frau des jeweiligen Dorflehrers übernommen. Damit versuchte man der schulentlassenen weiblichen Jugend nützliche haushaltstechnische Arbeiten, vor allem Stricken, Häkeln und Nähen beizubringen. Diese Beschulung wurde später mit der Bezeichnung „Nähschule“ auch noch im 20. Jahrhundert fortgesetzt in Person einer „Handarbeitslehrerin“.

                        Die Lehrerbesoldung
war lange Zeit dem Ermessen der Gemeinden überlassen und dürftig. Teilweise wurde der Lehrer reihum in Verpflegung gehalten, um dessen Lebensunterhalt zu gewährleisten. Später bekam der Lehrer einen Anspruch auf eine gemeindeeigene Wohnung und ab 1836 eine staatlich garantierte Besoldung von jährlich 140 Gulden, die von der Gemeinde auszuzahlen waren. Dazu erhielt der Lehrer jährlich noch 30 x Kopfgeld pro Schüler.

Je nach Vermögen der Gemeinde erhielt diese zum Lehrergehalt einen Staatszuschuß. Im Rechnungsjahr 1841/42 z.B. war dieser Staatszuschuß in Stegen 21 fl 52 x.