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Die Schneeburgen im Breisgau
(hier nur der
Teil über die "wilde Schneeburg" bei Oberried)
Badische Chronik
der Freiburger Zeitung
Sonntag, 2.
Februar 1936
Im Mittelalter befanden sich in der näheren und mittleren
Umgebung von Freiburg zwei Schneeburgen, die ohne Zweifel von
dem reichen Freiburger Rittergeschlecht der Schnewlin - seinen
Namen hat es vom Schnee - erbaut wurden, wenn auch über das
Alter und die Entstehung jener auf dem Schönberg, einige Meter
oberhalb des Dorfes Ebringen, keine authentischen Nachrichten
vorliegen. Die andere Schneeburg lag am Hochfahrn, der mit dem
Toten Mann dem Feldberg vorgelagert ist und das Zastler Tal vom
oberen Tal der Brugga scheidet.
Diese, auch "wilde Schneeburg" genannt wegen der auf ihr
hausenden Raubritter, nicht etwas ihrer wilden und schaurigen
Lage halber, wurde um das Jahr 1280 von den Schnewlins für ihre
Vögte und Lehensleute, die ihnen verwandten Ritter Kollmann,
erbaut. Letztere waren in der ganzen Gegend gefürchtet,
besonders das im Jahr 1288 mit Erlaubnis des Abtes zu St.
Gallen von den Günterstaler Nonnen errichtete kleine Kloster im
hinteren Bruggatal zu Füßen des Feldberges hatte schwer unter
ihnen zu leiden, so daß sie es nach sechsjährigen Aufenthalt
wieder verließen. Nicht besser erging es dem Mönchsorden der
Wilhelmiten, die 1253 sich ebenfalls dort, in dem nun nach ihnen
benannten St.Wilhelmer Tal niedergelassen hatten. Auch sie zogen
schon nach zehn Jahren wieder ab, aber auch in dem von ihnen
erbauten neuen Kloster im vorderen Tal, waren sie vor den Herren
der "wilden Schneeburg" nicht sicher, weshalb sie ihren Wohnsitz
nach Freiburg verlegten, wo die Wilhelmiten bereits ein Kloster
besaßen (beim heutigen Hindenburgplatz).
Am schlimmsten hausten wohl die Brüder Heinrich und Wilhelm,
Söhne des alten Ritters Kollmann und erbitterte Feinde der
Freiburger Bürger. Im Jahre ....nahmen sie zwei Bürger von
Gengenbach und Offenburg gefangen und setzten sie in ihrer Burg
hinter Schloß und Riegel. Bei einem Streit mit Freiburgern aber
geriet 1314 der Junker Heinrich Kollmann in Gefangenschaft und
machte mit dem Stadtturm nähere Bekanntschaft. Darüber wurde
sein Bruder Wilhelm so wild, daß er den Freiburgern Rache
schwor. Es gelang ihm auch zwei Kaufleute in seine Gewalt zu
bringen, wodurch er erreichte, daß die Stadt in Verhandlungen
mit ihm zwecks Austausch der gegenseitigen Gefangenen trat.
Feierlich gelobten die Kollmann, künftighin die Freiburger
unbehelligt zu lassen, aber es dauerte nur kurze Zeit. Sie
bedrohten und schädigten die Stadt, wo sie nur konnten. Da
griffen die Freiburger Bürger zu den Waffen, belagerten die
Burg, plünderten sie und legten sie in Schutt und Asche. So sind
damit nur noch spärliche Reste, kaum merkbar, von der "wilden
Schneeburg" vorhanden.....
Der Artikel geht weiter mit der Schneeburg auf dem Schönberg
gezeichnet mit E.A.G.