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"Rauferhof" im Attental

von Oskar Steinhart

Aufnahme vom 20.10.2010, Quelle:  hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Herrn Dr. Ekkehard Kaier

 

Der Natur- und Fußwanderer, der das Attental auf der Straße entlang wandert, sieht eingebettet in diese Landschaft und am Hangfuß den im Jahre 1870 neu erbauten stattlichen Rauferhof mit Hofkapelle.
Das Wohngebäude besteht aus einem zweigeschossigen Bruchsteinbau mit gewölbtem Balkenkeller. Am Wohnhaus an der Außenwand in einer Nische ist ein Marienbild das früher an Fronleichnam mit Blumenkränzen verziert war. Umgeben vom dem eingefriedeten Gemüsegarten, was für die Höfe typisch ist, mit Obstbäumen und  Acker- und Weideland. Der Sommer- und Winterberg liegt sowohl hinter wie vor dem Wirtschaftshof, den Hang hinauf bis an den Wald an die westliche Gemarkungsgrenze Freiburg-Ebnet und Stegen-Wittental, östliche Seite. Der Hof  hat eine traditionsreiche Vergangenheit. Bereits Mönche vom Kloster St. Märgen haben ihre Seelgüter im unteren Tal erhalten und durch Rodung urbar gemacht. Frühgeschichtliche Spuren über die Ansiedlung von Personen gibt es bereits um 1280, die in einem St. Märgener Klosterberain eingetragen sind. Diese Eintragungen zeigen auch, dass der Lehenbauer für seine Güter Abgaben, Geldzinse oder andere Naturalabgaben zu leisten hatte. Im Dingrodel vom Jahr 1280 werden auch andere Mischformen genannt, z.B. ein Huhn oder beim Tod das Besthaupt (Todfallabgaben).

Leheninhaber der Höfe im Attental vor 1500 waren: Das Ottin-Lehen, mit 3 weiteren Teilhabern, das Struben-Lehen ein eigenes Lehen, das  Sigelis-Lehen, ebenfalls ein eigenes Lehen, Heini Hessen Frau und Consorten von ihrem Seßlehen (= welches nicht mit Kriegsdiensten verdient wurde) und das Wissen-Lehen mit 3 weiteren Inhabern. Demnach sind insgesamt 5 Höfe verzeichnet. Vor dieser Zeit sollen es 4 Bauernhöfe gewesen sein. Der Breitehof gehörte damals noch zur Gemeinde Attental. Welche der aufgeführten Namen den einzelnen heutigen Höfe zuzuordnen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Die Entrichtung der Zinsen war jährlich fällig. Für das Holz in Gerispach (dreieckiges Grundstück) jährlich 32 Schilling Pfennig, 4 Hühner und 6 Sester Haber, bei Tod  1 Fall (Todfallgebühr), von der Ebni  (=ebene Fläche, oberhalb am Sommerberg), westlich vom Albrechtenhof, 2 Schilling Pf. und bei Tod 2 Fall, von dem Land vor dem Haus über (gemeint ist hier der weitere Grundbesitz unterhalb vom Sommerberg), in Richtung Ebneter Grenze, 5 Schilling Pfennig, von den Hölzern  (Waldfläche) 3 Schilling Pf. und 5 Schilling für ein  Fall von den gemeinen Hölzern ( =  der Anteil an dem gemeinen Nutzen)  und dem Land. Ein Lehen mit Acker, Matten Holz und Feld genannt das Vogelsang  (heutiger  Flurname "Brenner") 5 Schilling und bei Tod ebenfalls 5 Schilling. Der Zehnt war im Besitz der Herren von Üsenberg. Rudolf von Üsenberg hat den Zehnt im Attental  im Jahre 1276 an das Deutschordenhaus in Freiburg verkauft. 1774 hatte der Hof 17 Jauchert und 174 Ruthen Matten, 21 Jauchert und 298 Ruthen Acker, Garten 8 Ruthen, 80 Jauchert und 181 Ruthen Wald, Gestrüp 8 Jauchert und Weid- und Ödfeld 86 Jauchert und 31 Ruthen. Dies ergibt insgesamt heute eine Gesamtfläche von 79 Hektar und 9 Ar.

Der Rauferhof ist heute noch der größte bewirtschaftete Hof im Attental mit einer eigenen landwirtschaftlichen Bodenfläche von ca.72 Hektar. Im Jahr1462 kam die Stadt Freiburg durch Ankauf, u.a. auch im Attental, in den Besitz der St. Märgener Stiftungsgüter. Der Talvogt in Kirchzarten legte 1502 ein Verzeichnis in Papierhandschrift über die Höfe und Güter der Stadt Freiburg an. Der Rauferhof mit seinen Leheninhabern ist bereits ab 1502 aufgezeichnet. Der ursprüngliche Standort mit „Hofkapelle“ lag auf  der rechten Seite  (Flurname Stegmatt) entlang der Attental Straße. Wie bereits im Nachrichtenblatt der Gemeinde Stegen 2008 berichtet wurde, brannte der Hof durch fremde Brandstiftung  im Jahr1869 ab. Das alte abgebrannte Bauerngut mit Hauskapelle wurde nun auf der linken Seite, etwa auf gleicher Höhe des abgebrannten alten Hofes, 1869/70 neu aufgebaut.

Zum Hof gehörte ein kleiner Steinbruch (westlich der "oberen Moosmatte"). Das  Material wurde ab 1883 vertraglich der Großherzoglichen Land-Straßeninspektion in Freiburg i. Br., gegen Bezahlung für den Straßenbau, geliefert. Im  Dobel und "Eichenschachen", in westl. Richtung  Sommerberg, sind im Jahr 1886 2 Morgen und 20 Ruthen Reutfeld (1 Ruthe = 3 Meter), wovon 1 Vierling Reben angepflanzt ( 1 Vierling = 9 Ar), sind. Am 06. Februar 1884 kauft Andreas Raufer vom Schirkenhofbauer in Oberried, Anselm Zähringer, ein 1/8 Anteil (oder für 12 Stück Vieh) am sogenannten "St. Wilhelmer Feldberg" (Gemarkung St. Wilhelm, heute Oberried) 32 Ruthen Haus und Hofplatz, worauf Haus Nr. 25, ein einstöckiges Wohnhaus mit Viehhütte, steht. Dazu gehören ein Stück Wald, 279 Morgen und 360 Ruthen Weideland am Feldberg gelegen und angrenzend gegen Osten an die Gemeinde Zastler, gegen Süden an die Gemeinde Todtnau und Todtnauberg. Gegen Westen an den Herrschaftswald und der Erlenbacher- Weid (Grundbuch der Gemeinde St. Wilhelm). Der Kaufpreis für die Liegenschaft betrug 2000.- Mark (= ca. 19.720 €).

Der heutige Vollerwerbslandwirt Wilhelm Raufer bringt weiterhin in den Sommermonaten das Vieh zum Weiden auf die Viehweide an den Feldberg. Von den früheren 12 Anteilen besitzt er heute noch 10 Anteile.

 

Zur Baugeschichte

Wann das ursprüngliche Bauerngut gebaut wurde ist nicht überliefert. Vor dem Brand 1869 stand der Hof etwa in Höhe des heutigen Rauferhofs, aber rechter Hand neben dem Flurstück "Stegmatt" und unterhalb der "Rindsheid" (Flurname heute nicht mehr bekannt). Im Dingrodel (Papierrolle mit rechtlichen Bestimmungen)  sind Ende des 13. Jahrhunderts auch weitere Höfe in der Nachbarschaft genannt. Bei der Übergabe des Hofes (noch an der alten Stelle) am 10.September 1856 durch Peter Raufer an seinen Sohn Andreas wird der Hof in der Übergabe-Urkunde unterteilt in: den Wohnteil, die Hofscheune mit Stallung unter einem Dach und Hausgang. Unterkunft für Knechte und Mägde unter der Tenne im Dach, ein gemauerter Speicher mit  Hauskapelle und mit zwei getrennt stehenden Nebengebäuden aus Stein und mit Ziegeln gedeckt, das hintere Stüble mit Kammer und ein Bienenstand. Ein weiterer Raum zum Bleichen der Leinwand und des Garns, bei des Gutsbesitzers Bleiche. Auch waren 125 Ellen Leinwand (1 Elle= 60 cm) vorhanden. Wo das Material gebleicht oder ausgelegt wurde, z.B. auf der Wiese oder am Bach, ist nicht überliefert.

Im Übergabevertrag  wird auch der Viehbestand aufgezählt und zwar: 2 Pferde, 5 Kühe, 6 Zugstiere, 4 jährige Stiere, 2 Kalbinnen (= weibliche Tiere ohne Nachwuchs), 3 Kälber, 3 Schafe, 8 Schweine. Das Federvieh ist nicht aufgezählt. In der Scheune lagern 700 Stück Weizengarben, 1500 Korngarben, 1200 Habergarben und 360 Zentner Heu. Die vorhandenen Vorräte sind mit 45 Pfund geräuchertem Speck, 20 Pfund Schweinefleisch, 20 Sester Mehl, erwähnt. Der Holzbedarf ist mit 4 Baum Dielen und 900 Klafter Holz angegeben. Den Schweinestall unter der Einfahrt, Backküche, Küche mit Feuerherd, Rauchkammer, Backofen, Keller, Stube, Speicher, Kuhstall, Heubühne, Schafstall, Stübchen, Kammer und ein Waschhaus. Die einstige Gestalt des Hofes war sicher ein Bohlenständerbau im Baustil eines "Zartner Hauses". Nach dem Brand von 1869 sind die Gebäude nicht mehr am alten Platz aufgebaut worden.

Der Hof mit Nebengebäuden und  Hofplatz wurde im Jahr 1870, nun links der Strasse, etwa in Höhe des abgebrannten Hof, neu errichtet. Ein zweistöckiges von Stein neu erbautes Wohnhaus, mit gewölbtem Balkenkeller im Wert von 6100.- Mark. Ebenfalls ein neues von Stein und Holz erbautes Ökonomiegebäude, enthaltend Scheuer mit Knechtkammer, Stall und Wagenschopf im Wert von 7600.- Mark. Ein besonderer stehender Schweinestall von Stein im Wert von 900.- Mark, ein Speicher mit Balkenkeller im Wert von 400.- Mark. Ein hölzerner Wagenschopf mit Geschirrkammer im Wert von 600,- Mark und ein von Stein gebautes Waschhaus nebst Backofen im Wert 400.- Mark. Im Garten steht ein Gartenhäuschen. Eine Hauskapelle von Stein und Glocke im Wert von 200.- Mark. 1901 wird erwähnt, dass sie 128 Jahre alt sei (1773) und einen Turmaufsatz hat. Wenn diese Angabe und die Jahreszahl 1773 richtig ist, müsste der Rauferhofbauer, Andreas Raufer, mit seiner 2. Ehefrau  Anna geb. Bank, die Kapelle erbaut haben. Bis 1923 war das Altärchen der Kapelle noch in westliche  Richtung ausgerichtet.

 

Am 3. April 1923 hat die Witwe des Hofbauern Ignatz Raufer vom Bad. Bezirksamt in Freiburg i. Br. die Genehmigung erhalten zum Neubau einer Hauskapelle, jetzt das Altärchen in nördliche Richtung (siehe Foto). Bedingungen der Baugenehmigung waren:

1. Die Fundamente sind auf dem festen Boden, aber jedenfalls 80 cm tief im Boden, 60 cm stark in gutem Bruchsteinmauerwerk zu erstellen.

2. Die Umfassungswände im Stock sind bei Ausführung im guten Bruchsteinmauerwerk, wenigstens 50 cm, oder in gutem Backsteinmauerwerk, wenigstens 25 cm stark, herzustellen.

3. Gebälk und Dachkonstruktionshölzer sind der freien Länge und Belastung entsprechend stark herzustellen, wobei die Mauerlatten mit dem Mauerwerk gut zu verankern sind. Gegen Längs- und Querverschiebung sind im Dachstuhl und Glockentürmchen die nötigen Streben und Büge einzuziehen.

4. Das Gebäude ist mit feuersicherem Material zu decken und für geordnete Ableitung der Dachwasser Sorge zu tragen.

5. Es wird empfohlen, den Dachreiter in der Form eines Zwiebeltürmchens mit Schindelverkleidung auszuführen“ (GAST/W1-2).

Der jetzige Besitzer, Wilhelm Raufer, hat die Kapelle im Stil der Zeit von 1923 wiederherstellen lassen. Am 18. September 2005 wurde sie mit einem Gottesdienst feierlich, unter Anteilnahme der Gemeinde und der Musikkapelle Wittental, eingeweiht

Rauferhofkapelle 1923

 

Zur Besitzergeschichte nach 1500
Die ersten durch Quellen belegbaren Lehenbauern vom Rauferhof sind im nebenstehenden Auszug des Klosterberain  (Grundstücks-verzeichnis)  St. Märgen vom Jahr 1502 eingetragen. Es sind: Conrath  Heitzelman, Fridlin Möhell, Anstatt Karrer, Bastian Karrer, Anstatt Karrer, Martin Karrer, Christa(=Christian) Rauffer, im Zartner Dinggericht wird er am 21.Mai 1612 als Vogt im Attental bestätigt, da der alte Vogt Fridrich Wagner verstorben ist.  Matheus Haug, Martin Rauffer und  Michael Dengler. In dem Brandschatzungsverzeichnis nach dem Bauernkrieg  von 1525 heißt es:........."Attental hat iiii huser von gemeynen lutten, nutz me, item prantschatzung ist bezalt vnd heist der Vogt Anstatt Karrer“ (ZGO 37. Band 1884). Im Straf- und  Frevelbuch der Stadt Freiburg wurde Martin Karrer im Jahre 1567 wegen Wildererei mit  10 Pfund Strafe belegt. Daher stammt auch der Flurname  "Schnellenbühl". Schnell soll der Beiname des wilden Jägers sein  (M.R.Buck, Oberdeutsches Flurnamensbuch).
Erste Erwähnungen vom Familiennamen Raufer datieren auf das Jahr 1610. 400 Jahre ist nun die Familie Raufer ununterbrochen in mehreren Generationen, bis auf den heutigen Tag, auf dem Hof. Erbe war, wie im Schwarzwald üblich, der jüngste Sohn. Der Erbgang einer Tochter war ebenfalls möglich. Die nicht erbberechtigten verließen den Hof. Dafür hatte der Bauer Knechte und Mägde. Der Schullehrer von Wittental, Metzger, berichtet 1894 an die Kreisschulvisitatur in Freiburg: "Die Eltern geben den Hof einem Kinde, gewöhnlich hier dem jüngsten. Das älteste Kind heißt „Leibsitzer“ und hat, im Falle es sich nicht sonst wohin verheiratet, den Leibsitz auf dem Hof, d.h. Unterstand. Die Eltern gehen dann auf das "Libtig" (Leibgeding) und bilden bis zu ihrem Tode eine oft schwere Belastung für den Hofbesitzer, da das Leibgeding oft so groß ist als das Erträgnis des Hofes. Daher das Sprichwort: "Leibgeding ein böses Ding". Seit wann der Hofnamen "Rauferhof" geführt wird, ist aus den Akten nicht ersichtlich. Woher sie kamen ist nicht überliefert, vermutlich aus Zarten. Erster Lehenträger  war  Christa (=Christian) Raufer, der sich um 1610 mit Salome Karrer, Tochter des Bauern Martin Karrer, verheiratet hat. Als Christian Raufer verstarb heiratet die Witwe Matheus Haug. Der Sohn aus 1. Ehe, Martin Raufer, geb. 28.08.1615, der auch Bauernvogt war, wurde Hofnachfolger. Martin hat  sich mit Barbara geb. Rau (=Ruh), geb. 1622 in Kirchzarten, im Jahr 1640 verheiratet. Seine Frau verstarb im Kindbett. Der Witwer heiratet 1646 die aus Ebnet stammende Maria Vogeler. Im Mai 1663 verstarb ihr Ehemann. Die Witwe wird nun "Träglerin" genannt (Trägerin des Lehenhofs). Sie verheiratet sich im selben Jahr mit Michael Dengler, geb.1638. Im Jahr 1665 wird er als Vogt erwähnt. Sie hat das Hofgut angenommen per 1500 R. (Rheinische Gulden) mit der Bedingung, wenn ihr Sohn Lorentz Raufer den rauferischen Drittelhof (1685) als künftiger Lehenträger annimmt, da er noch Bauer auf dem Meierhof in Zarten ist. Lorentz verheiratet sich mit Agatha Dengler. Sein Sohn Hans (Johannes) Raufer übernimmt den Lehenhof mit seiner Frau Magdalena geb. Steiert. Danach übernimmt sein Sohn Andreas Raufer, geb. 10.11.1716, verheiratet mit Anna, Maria geb. Frey, das väterliche Anwesen. Nachdem seine Frau am 17.02.1759
verstarb, heiratet er am 20.04.1761 Anna geb. Bank, geb. am 21.07.1731, vom Bankenhof aus dem Wittental. Kinder der 1. Ehe sind: Sohn Joseph, verheiratet in Heuweiler und wird dort Bauer. Die Tochter Katharina ist mit Johann Dilger, Bauer aus dem St. Petrischen Anspach, verheiratet. Maria  hat sich mit Christian Tritschler, Bauer in Stegen, verheiratet, Magdalena ist mit  Mathias Mayer in Dietenbach (Kirchzarten) verheiratet, Ottilia verheiratet sich mit Eusebius Bank, Bauer auf dem Bank`schen Hof im Attental.
 Anna Katharina heiratet Felix Rombach, Bauer im St. Peterischen Anspach. Agathe hat den Michael Thoma (Brosihäusle) aus dem Attental geheiratet. Kinder aus der 2. Ehe: Mathias, Johann in Ebnet verheiratet, Ignaz im Feldzug 1812/13 im Krieg geblieben und nicht mehr zurückgekehrt (GAST/W1-174), Franziska verheiratet mit Peter Dilger in Ebnet, Eva ist in Günterstal verheiratet. Nach den letztwilligen Anordnungen seines Vaters vom 26.10.1787 und vom 18.02.1790 übernahm sein Sohn gleichen Namens das Bauerngut, einschließlich der Schulden. Sein Vater verstarb am 7.7.1793. Die Höhe der Verbindlichkeiten betrug insgesamt 9240,34 Gulden. Andreas heiratet Katharina Tritschler, geb. am 28.12.1769, Tochter des Christian Tritschler und seiner Ehefrau Gertrud geb. Albrecht aus Zarten. In 1. Ehe hatten sie hatten 8 Kinder. Andreas, Bürger in  Freiburg-Wiehre, Christian, Bürger in St. Ulrich, dieser hat ein uneheliches Kind. Johann, Bürger im Attental, Maria hat ebenfalls ein uneheliches Kind und ist mit Johann Mayer in Ibental (heute Buchenbach) verheiratet, Anna verheiratet sich mit Alois Sumser in Littenweiler, Josef, Mathias und Peter (Zwillinge) Bürger im Attental. Andreas verstarb am 26.08.1812.Kurz vor seinem Tod am 26.08. 1812 gab er unter Zeugen zu Protokoll, dass seine Frau das lebenslängliche Wohnrecht auf dem Hof hat, auch wenn sie wieder heiraten wird. Das Hofgut soll dem Sohn Peter überschrieben werden (GAST W1-168). Vermutlich noch vor seinem Tod im Jahre 1812 hat er auf der unteren Moosmatte (am Weg Richtung Ebnet) ein Kreuz, mit seiner Ehefrau Katharina geb. Tritschler, herstellen lassen (Teil der Inschrift des aufgestellten Kreuzes). Im  Attentäler Plan (GLA H1 Karlsruhe vom  16.07.1774) ist dieses Kreuz bereits  eingezeichnet. Es muss sich also um eine Erneuerung gehandelt haben. Der Anlass oder das Ereignis ist nicht bekannt. Die Witwe heiratet den aus Stegen- Eschbach stammenden Johann Rombach, Sohn des Felix Rombach und seiner Ehefrau Katharina geb. Raufer (GAST W1-176. Zum Heiratsgut brachte er insgesamt 600 Gulden in die Ehe mit. Seine Ehefrau hat beim Tod ihres 1.Ehemannes ein Vermögen von 3654 Gulden und 17 Kreuzer erhalten. Aus der 2. Ehe wurde Philipp Rombach, geb. am 27.02.1814, geboren.  Als ihr 2. Ehemann am 01.02.1814 im Alter von 37 Jahren verstarb, heiratete sie zum 3.mal den Andreas Thoma. Aus dieser Ehe wurden keine Kinder gezeugt. In ihrem letzten Willen, der am 23. April 1822 protokolliert wurde,„sie seye zwar mit Andreas Thoma verheiratet lebe aber mit demselben in getrennter Ehe“ (GAST W1-176).  Katharina Thoma verw. Raufer geb. Tritschler verstarb im Alter von 62 Jahren  am 28.09.1831.Der Sohn aus 1. Ehe, Peter, geb. 04.02.1805, verheiratet sich am 17.09.1832 in der Kirche zu Eschbach (heute Stegen) mit Agatha Saum, geb. 05.02.1812, in St. Peter und welche am    7. April 1851 starb. Sie war die Tochter des Bauern Joseph Saum von St. Peter und seiner Ehefrau geb. Pfister aus Eschbach (heute  Stegen). Wie schon oben erwähnt, übernahm Peter, nach dem letzten Willen seines Vaters, den Hof mit Hauskapelle am 10.09.1856 für 14.000 Gulden. Bei der Übernahme der Liegenschaften werden u.a. 3 Jauchert Wald im "Scheibenbühl" aufgeführt. Demnach  erhielt  das Flurstück den Namen  nach dem fastnächtlichem Brauch des Scheibenschlagens. Der Brauch des Scheibenschlagens im Attental soll bereits für das Jahr 1776 urkundlich belegt sein (Dr. Karl Motsch in der  Freiburger Zeitung vom 14.03.1938). Aus der Ehe hatten sie 3 Kinder, Andreas, geb. am 31.10.1833, Wilhelm, geb. am 1839, verstorben am 10.10.1843, Maria Rosalie, geb. am 02.09.1935, verheiratet mit Josef Birkenmeier von Zarten. Der Sohn Andreas verheiratet sich am 02.10.1856 mit Maria, Anna geb. Bank, geb. am 12.12.1828, vom Bank`schen Hof  im Attental. Er übernimmt das Hofgut von seinem Vater. Aus der Ehe hatten sie 8 Kinder. Rosa, geb. am 08.08.1854 (vorehelich), Ehefrau des Josef  Thoma, Landwirt in Freiburg, Schwarzwaldstr. 75, Franziska, geb. am 05.10.1855 (vorehelich), Theresia, geb. am 29.08.1857, Ehefrau des Josef Tritschler (Bauer auf dem Albrechtenhof, Attental), Stefanie, geb. am 13. 04. 1859, Ehefrau des Johann Schweizer, Küfer in Ebnet, Sofia geb. am 29.09.1861,  Ehefrau des Karl Bank, Landwirt in Mühlingen bei Saig, Ignaz, geb. am 16.10.1863, Soldat bei der 9. Komp. des 4. Westf. Infanterie- Regiments Nr. 17 zu Neubreisach, Karolina, geb. am 05.01.1866, verstorben am 09.08.1869 und Maria, Anna, geb. am 24.02.1868. Der Vater, der auch Bauherr des neuen Hofs war, verstarb am 2. Mai 1886 im Alter von  53 Jahren. Sein einziger Sohn Ignatz übernahm das Hofgut im Gesamtwert von 73.268. 68 Mark, abzüglich der Schulden, mit einem Reinvermögen von 68.493.08 Mark. Am 19.11.1889 heiratet er Amalia Maier, geb. am 17.09.1868, in Wagensteig. Tochter des Landwirts Eduard Maier (Mayer) und seiner Ehefrau Johanna geb. Kapp in Wagensteig  (heute Buchenbach). Die Eheleute haben  im Jahre 1886 auf  der Stegmatt an der Attentäler Straße, unweit vom Hof entfernt, ein Kreuz errichten lassen. Der Grund hierfür könnte sein, dass der Vater und Altbürgermeister als Bauherr des neuen Hofs am 02.05.1886 verstarb und der Sohn ihm versprochen hat, hierfür ein Kreuz als Erinnerung zu errichten.
Aus der Ehe gingen 7 Kinder hervor. Wilhelm, geb. am 01.03.1891, Heinrich geb. am 21.06.1892,  war Musketier bei der 4. Kompanie des Kgl. Preuß. Res. Infanterie- Regiment 240 und ist am 27.04.1915 vor Ypern/Belgien gefallen. Engelina, geb. am 05.05.1893,  Sophia, geb. am 21.02.1895, Theresia, geb. am 25.08.1896, verheiratet mit Alfons Pfändler in Zarten, August, geb. am 04.02.1901, Friedrich, Josef, geb. am 14.04.1905, verheiratet in 1. Ehe mit Wilhelmine geb. Steinhart aus Zarten (Urbershof) und in 2. Ehe  mit Rosa geb. Schwär aus St. Peter/Schw. Als der Vater am 27.05.1922 verstarb, übernahm sein ältester Sohn Wilhelm am 05.05.1924 das väterliche Hofgut. Er verheiratet sich am 14.05.1926 mit der Tochter des Bauers vom Urberhof in Zarten, Rosina, geb. am 04.05.1893.  Kinder der Ehe: Josef, Emil, geb. am 23.05.1925, Wilhelm August, geb. am 18.04.1926, Maria, Theresia, geb. am 25.05.1927, verheirat mit  Schmieder in Emmendingen,  Heinrich, Karl, geb. am 02.07.1928, Rosina, Josephina, geb. am 16.08.1929, Alois, geb. am 07.07.1931, Elisabeth, geb. am 14.08.1932. Der Hofbauer verstarb am 06.04.1933. Die Witwe heiratet zum zweitenmal den aus Hinterstraß (jetzt St. Märgen) gebürtigen Josef  Saier, geb. am 18.04.1901, verstorben  am 15.10.1965. Er war, wie sein Vorgänger, ein eifriger Beförderer und Gönner des Musikvereins Wittental. Am 26.07.1966 heiratete der Erbe Alois Raufer Klara geb. Ruf  vom St. Petrischen Boosenhof. Ihr Ehemann  verstarb am 07.09.1971 im jungen Alter von 40 Jahren allzu früh. Der Musikverein Wittental geleitete das langjährig passive Mitglied mit Trauerweisen zur letzten Ruhe. Die Witwe lebt bis heute mit Sohn Wilhelm und Tochter Annemarie auf dem Hof. Die Übergabe des Hofs an ihren Sohn Wilhelm erfolgte im Jahr 2004. Der Hof ist heute ein Vollerwerbsbetrieb, der mit modernen Maschinen ausgestattet ist. Zur Unterbringung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte wurde im Frühjahr 2012 eine Maschinenhalle neu angebaut. Die Zahl der Höfe und Nebenerwerbslandwirte im Attental  ist seit 1945  stark reduziert. Vor 50 Jahren musste das meiste noch von Hand gemacht werden. So musste der Bauer mit einem Pferdegespann pflügen. Heute dagegen pflügt man mit dem Schlepper mit entsprechender Pferdestärke. Bei der Kartoffelernte haben die Kinder mitgeholfen. So wurde früher mit Sense und anderem Handwerkszeug gearbeitet. Bei wachsender Grünlandnutzung ist die Rindviehhaltung, insbesondere der Milchkühe, ständig gestiegen. Die Kleinbauern mussten ihren Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben. Auch am Dorfbild ist diese Entwicklung nicht vorbeigegangen. Man kann sich nur wünschen, dass der Hof weiterhin eine sichere Zukunft hat und nicht der Kirchturmspolitik und dem Strukturwandel zum Opfer wird.

Stegen, 7. November  2012                                                                   gez. Oskar Steinhart