Zwei Urkunden über die St. Oswalds-Kapelle im HöllenthaL
Mitgeteilt von Pfarrer L. Werkmann
Freiburger Diöcesan-Archiv
Band 5, 1870
Auf einer freundlichen Anhöhe des hinteren Höllen- oder
Falkensteinerthales steht ein altes, dem hl.Oswald geweihtes
Kirchlein mit einem gleichfalls alten gothischen Altar. In dem
erzb. Archiv befindet sich das Concept einer von Bischof Heinrich von
Constanz am 18.0ctober 1462 ausgestellten Urkunde, welche über
das Alter der Kapelle: Aufschluß gibt und welche wir der
Veröffentlichung im Diöcesan-Archiv für werth erachteten.
Laut dieser Urkunde wurde die Oswalds-Kirche i. J. 1148 durch
Bischof Hermann von Constanz (1140-1186) consecrirt; der Constanzische
Weihbischof Berthold bedachte dieselbe 1315 mit Ablässen, welche 1462
durch Bischof Heinrich erneuert wurden.
Eine weitere Urkunde von: 21. December 1566, welche wir ebenfalls
mittheilen, besagt, daß der das Kirchlein umgebende Gottesacker in
diesem Jahre eine Erweiterung erfahren habe.
Die Oswaldskapelle gehört zur Pfarrei Hinterzarten; dieser Ort war
zuerst Filial von Breitnau, erhielt i. J. 1416 eine eigene Kirche
mit einem Kaplan nnd 1564 das ,,indultum, ut habeantur sacramenta".
Die Pfarrei wurde i. J. 1800 errichtet.