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 Dr. Helmut Meisner 1905-1993

1965 bis 1967 Pfarrerverweser in Eschbach


Konradsblatt 7.XII.1975 Nr. 49
Für Dr. Helmut Meisner, (* 05.12.1905 Altheikendorf + 27.07.1993 Freiburg) den Geistlichen Redakteur des „konradsblattes“, ist das Jahr 1975 ein Jahr „runder" Lebensdaten. Er lebt und arbeitet nun schon seit zehn Jahren im Erzbistum Freiburg. Die beiden ersten Jahre davon war er Pfarrverweser in  Eschbach bei Freiburg (1965-1967). Seit 1967 gehört er der „konradsblatt"-Redaktion an. Zu den „runden" Daten gehört des weiteren der 40. Jahrestag" seiner Priesterweihe, den Meisner am 28. August begehen konnte. Hinzu kommt jetzt sein 70. Geburtstag am Freitag. dem 5. Dezember (1905)
Helmut Meisner hat bis 1938 den „gewöhnlichen Studiengang“ bei den Jesuiten absolviert, sich hernach auf Wunsch des Ordens noch dem Studium der Pädagogik gewidmet und ab 1939, soweit das unter dem Nationalsozialismus möglich war, schriftstelIerisch gearbeitet. Zwei seiner damaligen Bücher und mehrere Kleinschriften wurden durch die Gestapo verboten und eingestampft. Von 1940 bis 1942 war Meisner Soldat in Frankreich und Rußland. Eine längere Soldatenzeit ließ seine Gesundheit nicht zu. Gesundheitliche Gründe waren es auch, die ihn 1942 aus der Gesellschaft Jesu austreten ließen. Er wirkte danach bis Kriegsende als Kaplan in einer Großstadtpfarrei.  Mit dem Neubeginn des freiheitlichen Lebens im Jahre 1945 kehrte Dr. Meisner wieder zur Schriftstellerei und zur Redaktionsarbeit zurück. Beim Wiederaufbau des katholischen Presse- und Informationswesens in der Stunde Null nach der totalen Niederlage stand er mit in der vordersten Reihe. Koblenz und Köln waren damals die Stätten seines fruchtbaren Wirkens. Im Jahre 1952 begann  Meisner mit dem Aufbau der „Thomas-Morus-Akademie" in Bad Honnef, deren Leiter er bis 1957 war. Die letzte Station vor dem Wechsel ins Erzbistum Freiburg auf Meisners bewegtem Lebensweg hieß Düsseldorf. Dort leitete er die Telefonseelsorge. Er widmete sich mit Rat und Tat den Menschen auf der Schattenseite des damals beginnenden Wirtschaftswunders und wendete sich seelsorgerisch vor allem solchen Katholiken zu, die sich ihrer Kirche entfremdet hatten.  Meisners bedeutendster Beitrag für das „konradsblatt“ sind seine wöchentlichen Aufsätze „Über den Glauben nachgedacht“ auf Seite 11, die er fast ohne Unterbrechung seit acht Jahren schreibt. Sie sind, wie Briefe aus der Leserschaft immer wieder bezeugen, ungezählten Menschen in der krisenhaften Glaubenssituation dieser Tage Bestärkung und Wegweisung. Stets ist bei Helmut Meisner das redliche und umsichtige Bemühen erkennbar, zeitnah, situationsgerecht und zugleich theologisch fundiert dem gefährdeten und suchenden Menschen der Gegenwart aus dem Glauben heraus weiterzuhelfen. Das wird besonders deutlich auch bei den Themen und Fragestellungen, die er Woche für Woche auf Seite 10 aufgreift. Sie ist zudem in letzter Zeit immer mehr zu einem Ort des Gesprächs, des freimütigen Gedankenaustauschs und der lebenskundlichen Anregung geworden. Hier wirken sich zum Nutzen der Leserschaft Erfahrung, Weisheit und Reife eines erfüllten Lebens aus.  Wir sind sicher, daß wir zugleich im Namen vieler tausend Leser sprechen, wenn wir den 70. Geburtstag unseres Freundes und Kollegen Helmut Meisner zum Anlaß nehmen, ihm herzlich für seine unermüdliche, selbstkritische und geistig stets wache Mitarbeit zu danken. Daß er trotz seines Alters bei uns und unter uns bleibt, erfüllt uns mit Dank und Zuversicht. Wir wünschen ihm, dem bescheidenen Priester und tapferen Publizisten, noch viele Jahre gute Gesundheit und ein fruchtbares seelsorgerisches Wirken. 


Im Mai 1965 kam dann aus Düsseldorf der geistl. Schriftsteller, Dr. Helmut Meisner als Pfarrverweser nach Eschbach. Immerhin war im Hause manche Verbesserung vorgenommen worden, jedoch nichts gemacht am Dach und an den Fenstern. Im Sommer gefiel es Dr. Meisner und seiner Nichte sehr gut, der Winter machte jedoch Kummer. Das Bauamt ging nun auch daran notgedrungen, die el. Leitungen wenigstens im 2. Stock neu zu verlegen, hörte aber damit dann wieder auf. Das größte Verdienst von Dr. Meisner ist es, daß er die Innenrestaurierung der Kirche erreichte. Das bedeutete aber, daß im Pfarrhaus nichts mehr gemacht wurde.
J. Hog 1968 Zur Chronik von Eschbach: