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Pfarrer a. D. Josef Mattes
geb. 1864 - gest. 1938

Von 1908 bis Mai 1935 Pfarrer in Eschbach


Am Donnerstag, den 15., dem Okatavatag von Dreikönig, verschied in Gengenbach, wohin er sich vor bald 3 Jahren zur Ruhe zurückgezogen hatte, Herr Pfarrer a. D. Josef Mattes. - Der Heimgegangene ist geboren am 7. August 1864 in Hartheheim, Amt Meßkirch, (meint wohl Hartheim, Amt Meßstetten) ist zum Priester geweiht worden am 18. Juli 1891, kam als Vikar zuerst nach Önsbach bei Achern, im gleichen Jahr 91 in gleicher Eigenschaft nach Oberried bei Kirchzarten, war da nach dem Tode seines Prinzipals vom 5. 2. 1895 bis 10.9.95 Pfarrverweser, war weiter Pfarrverweser in Ebringen bis zum 6. Juni 1898, Pfarrverweser in Buchenbach bis 8. 1. 1900, von 1900 - 1908 Pfarrer in Boll, Amt Meßkirch‚ von 1908 bis Mai 1955 Pfarrer in Eschbach bei St. Peter. Als solcher hat er  all die 27 Jahre zugleich das Amt eines Beichtvaters im Priesterseminar in St. Peter versehen. Auf sein Ansuchen hin von der Kirchenbehörde Anfang Mai 55 zur Ruhe gesetzt, hat er sich nach Gengenbach zurückgezogen, freilich nicht auszuruhen  und um müßig sein, vielmehr hat er bis in die letzte Zeit durch Aushilfen und besonders durch Mitarbeit im Mutterhaus‚ als treuer und eifriger Knecht gewirkt solange es Tag war. Eine tückische Krankheit, eingeleitet durch Grippe, hat ihn, den bis dahin Gesunden, für eine Reihe von Wochen ans Krankenlager gefesselt, von dem das Heimgehen am 15. wirklich eine Erlösung war.

Herr Pfarrer Mattes war, das haben die Leichenreden eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht, ein aufrechter, gerader, kerniger Charakter, ein Mann durch und durch, ein lauterer, tief frommer Priester und ein tätiger, eifriger Seelsorger. Ein besonderes Charisma hat er gehabt: Schwesternberufe zu wecken. Das verhältnismäßig kleine Eschbach hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine Reihe von Ordensschwestern hervorgebracht - die reifste Frucht der von ihm gegründeten und mit vorbildlichen Eifer gleiteten Mar. Jungfrauenkongregation. So war es ein schöner Abschluß, daß er, der so viele in das Heiligtum des Gengenbacher Mutterhauses eingeführt, von eben diesem Heiligtum, der Mutterhauskapelle seinen Gang zur letzten Ruhe auf dem Friedhof angetreten hat, begleitet nicht nur von einer großen Zahl von Mitbründern, sondern auch und vorab von den ehrwürdigen Schwestern, denen er während der 2 1/2 Jahre seines Weilens in Gengenbach ein väterlicher Berater und Führer gewesen war. Selbst eine kindlich lautere Seele, hat er soviel Sinn gehabt für das Ideal der Gott geweihten Jungfräulichkeit des Ordensstandes. So ist bei allem Abschiedsschmerz das die Hoffnung derer, die ihn näher gekannt, daß er, heimgegangen‚ zur Schar der Glücklichen gehört, die in nächster Nähe des Lammes weilen dürfen, mit weißen Kleidern angetan, Palmzweige in den Händen, ein Lied auf den Lippen, das niemand singen kann als nur die jungfräulich reinen Seelen.