Der "Hugenhof" (heute auch Sumser Hof) im Attental. von Dr. Gundula Herrgesell und Oskar Steinhart aus Stegen |
Hugenhof Attental (Aquarell 1984,Privatbesitz) |
Stadtarchiv Freiburg Beraine B4/9, |
Foto: privat, Oktober 1955 |
Hugenhofkreuz |
Zur Baugeschichte Das Anwesen war vermutlich im typischen Baustil der Region (Zartner Haus) als Eindachhof der vorigen Jahrhunderte gebaut. Die Scheune wird 1843 mit einem Alter von 166 Jahren angegeben ( GAST/W1-83). Im Jahr 1677 müsste nach dieser Aufzeichnung der Hof neu aufgebaut worden sein. Welches Ereignis dazu geführt hat, ist nicht dokumentiert. Nach dem 30jährigen Krieg 1648 wurde die Stadt Freiburg 1677 erneut von den Franzosen eingenommen. Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang? Zu dieser Zeit war Christian Hug mit seiner zweiten Ehefrau, Anna Dengler, Hugenbauer. Peter Hug, Hugenhofbauer, mit Ehefrau Theresia geb. Sumser baute erstmals um das Jahr 1828 ein zweistöckiges Wohnhaus aus Stein mit Balkenkeller (GAST W1/80). Am Treppeneingang, auf der nördlichen Seite vom Hauseingang, ist seit ca. 1960 ein Postbriefkasten angebracht. Dieser Briefkasten, mit dem charakteristischem Gelb ist jetzt an der Attentäler Straße, am Haus zu sehen. Zusätzlich befindet sich an dieser Hauswand, zur Straßenseite hin, ein Kruzifix. In der Liste der Kulturdenkmale vom Oktober 1974, Landkreis Brsg.-Hochschw., ist ein Holzkreuz auf der Hofreite aufgenommen. |
Foto: Oskar Steinhart 19.08.2011 |
Von den 12 Kindern übernahm am
1.4.1977 der älteste Sohn Josef Sumser den Hof in seinem alten Bestand.
Davor war er bereits ab 1974 Pächter. Die übrigen Erben erhielten eine
angemessene Abfindung. Am 21.04.1977 heiratete er Erna Ströbel. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, so dass der Stamm gesichert ist. Der Hof hat ein Ausmaß von ca. 65 Hektar, davon 54 Hektar Wald. In der Vergangenheit wurden die schweren Pflüge bei der Feldbestellung von Pferden oder Ochsen gezogen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzte der Traktor die tierische Zugkraft. Wochentags wie sonntags waren die Tiere zu versorgen. Viele Arbeiten mussten von Hand erledigt werden. Das Ernten von Getreide, noch mit der Sense geschnitten, Garben binden, verladen und von den steilen Hängen in die Scheune fahren. In den Herbstferien wurden die Kartoffeln aufgesammelt und auf den Wagen geladen. Die ganze Familie mit Kindern, Verwandten und Taglöhnerkindern war hier auf dem Kartoffelacker, um zu helfen. Viele Hände waren also notwendig, um diese Arbeiten saisonbedingt zu erledigen. Die Arbeit seiner Ehefrau Erna erstreckte sich nicht nur auf den Haushalt, sondern sie beteiligte sich an allen Arbeitsprozessen auf dem Hof. Die schweren Arbeiten werden heute von leistungsfähigen Traktoren und Maschinen erledigt. In weitere Geräte, wie eine Melkmaschine, Kartoffelroder, Miststreuer, Frontlader, Mehrscharpflug und für eine Siloanlage wurde investiert. Der Zwang zur Spezialisierung war somit lebensnotwendig geworden. Die mühseligen Arbeiten mit dem Dreschschlegel und der Hand waren nun vorbei. Wie auch sein Vater ist Josef seit ca. 1960 passives Mitglied im Musikverein Wittental und Gönner. In die freiwillige Feuerwehr Wittental trat er ebenfalls als Aktiver in den 1960er Jahren bei und ist heute in der Altersabteilung. Als Feuerwehrmann ist er auf dem neuesten Stand. Sein Motto: Die Jungen können zwar schneller laufen, aber die Alten kennen die Abkürzungen. |