| Freiwilligen Feuerwehr Eschbach 1944
- 1984 aus der Festschrift zum 40jährigen Bestehen der mit Fahnenweihe vom 13.- 15. Juli 1984 |
Alte Chronik
bis 1947
Solidarität der Dorfgemeinschaft
»Wohltätig ist des Feuers Macht,
wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht ...
Wehe, wenn sie losgelassen,
wachsend ohne Widerstand ...«
So dichtet Friedrich Schiller im »Lied von der Glocke« (1799).
Jahrhundertelang stand der Mensch einem Hausbrand hilf- und
machtlos gegenüber, zumal der Schwarzwälder, dessen Häuser aus
Holz gebaut und mit Stroh gedeckt waren.
Ein Brand
zerstörte nicht nur das Wohn- und Ökonomiegebäude, er gefährdete
in hohem Maß Menschen und Tiere. Beim Brand des Hinterbauernhofs
(1715) und des Langeckhofs (1744) sind Hausbewohner ums Leben
gekommen. So ist auch die alte Hausinschrift an dem 1769 neu
aufgebauten Martinshof zu verstehen:
Dieses Haus steht in Gottes Hand,
Gott behüte es vor Feuer, Wasser und Brand.
Die Hilfsmaßnahmen
der Nachbarn und der Gemeindeeinwohner beschränkten sich daher
mehr auf Rettungsmaßnahmen, soweit diese möglich waren. Dagegen
bestand die Solidarität der Dorfgemeinschaft bis in unsere Tage
vor allem im Aufräumen des Brandplatzes, in freiwilligen
Holzspenden (»Brandsteuer«) der Waldbesitzer und in der
unentgeltlichen Mithilfe (»Fronarbeiten«) beim Wiederaufbau des
zerstörten Gebäudes.
Die
Feuerversicherung
Abt Philipp Jakob Steyrer von St.Peter ließ im Mai 1767 seine
Klostergebäude in die neugegründete Feuerversicherung
(»Feuersozietät«) aufnehmen, kaufte 1776 eine der ersten in
Freiburg hergestellten Feuerspritzen und ordnete für den Bereich
seiner Klosterherrschaft, zu der auch der größte Teil Eschbachs
gehörte, die Aufnahme aller Gebäude in die Feuerversicherung an.
Grundlage der Feuerversicherung war der geschätzte Wert der
Häuser, die nun alle Hausnummern erhielten.
Auf dieser
Grundlage erneuerte die Gemeinde Eschbach 1821 das
Brandversicherungsbuch mit der Aufforderung an alle
Hauseigentümer, Wertänderungen anzumelden. 1822 wurde für 100
Gulden Versicherungssumme als Umlage je 6 Kreuzer erhoben. 1823
betrug die Gesamtversicherungssumme aller Gebäude in Eschbach
67.950 Gulden und 1831 83.750 Gulden. Die Gemeinde zog die
Umlagegebühr ein, lieferte den Betrag 1831 waren es 111 Gulden
an die Großherzogliche Brandkasse ab und durfte eine
Einzugsgebühr einbehalten. Dieses über 200 Jahre alte
Versicherungssystem hat sich im wesentlichen bis heute bewährt
und erhalten.
Feuerschau und
Feuerschutz
Um bei Gebäudebränden den Bewohnern eine größere Fluchtchance zu
schaffen und Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen, ordnete 1827 das
Landamt (Landratsamt) Freiburg an, daß die Strohdächer oberhalb
der Hauseingänge und der Stalleingänge weggeschafft und mit
Ziegeln, zumindest aber mit Lehmschindeln ersetzt werden. In
jedem strohbedeckten Hause müsse zudem ein doppelter Ausgang,
nämlich vornen und auf der Rückseite, bestehen.
Doch diese
baulichen Auflagen waren zehn Jahre später, 1837, bei den
meisten Bürgern nicht vollzogen, mit der Entschuldigung, daß es
an Materialien fehle. Das Landamt verhängte nun an 23
Hauseigentümer beträchtliche Geldstrafen von je 10 Gulden und
setzte zur Behebung eine Frist von nur vier Wochen. Auch
weiteren acht Hauseigentümern, die bereits das Baumaterial
angeschafft hatten, wurden ebenfalls Geldstrafen angedroht.
Diese behördliche Anordnung unterzeichneten nur drei Bürger,
alle anderen verweigerten die Unterschrift.
Der Beseitigung
der Brandgefahren diente die jährliche Feuerschau, in den
Gemeindeakten 1837 erstmals erwähnt. Der überörtliche
Feuerschauer besichtigte alle Häuser und stellte die schadhaften
Gebäudeteile fest, wie etwa fehlende Kacheln am Stubenofen,
Schäden am Gewölbe über dem Küchenherd, Schäden am Backofen, am
Kamin und an der Räucherkammer und auch in der Waschund
Backkuchi. Auch aufdie Aufbewahrung von Asche und Ruß wurde
geachtet. Der Feuerschauer sandte dann ein Verzeichnis der
festgestellten Mängel an den Gemeinderat, der die Erfüllung der
Auflagen zu überwachen hatte.
Karl Tritschler,
Scherlehof, reichte: 1883 ein Baugesuch ein zur Errichtung eines
deutschen Kamins (von innen durch den Kaminfeger besteigbar).
Vier Jahre später wurde bei Gebäuden mit Stroh- und
Schindelbedachung die Anlage von russischen Kaminen nicht
gestattet.
Im Jahre 1909
wurde bekannt gegeben, daß das Holzdörren in den Öfen verboten
ist. Aus dem gleichen Jahr stammt eine Erhebung über die Anzahl
der vorhandenen Blitzableiter. Ein Feuerschutz-Merkblatt von
1912 informiert erstmals über den Umgang mit Erdöl (Petroleum),
Benzin, Spiritus und elektrischem Licht.
Mit der Einführung
der Elektrizität erfolgte 1924 die Warnung, daß fehlerhafte
Leitungen zu Kurzschluß und damit zu Bränden führen können. Noch
im Jahre 1942 verbot eine Feuerschauauflage in einem Haus die
Benutzung einer schadhaften Räucherkammer wegen
Brandgefahr.
Die
Löschmannschaft
Schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr (1944)
bestand in Eschbach seit über 150 Jahren ständig eine
Löschmannschaft, der alle arbeitsfähigen Männer angehörten. Die
Gemeindeakten berichten erstmals für den September 1832 von
einer Feuerwehrprobe, bei der Maßnahmen für die Brandbekämpfung
geübt und festgelegt wurden. Jedes Jahr wurde mindestens eine
Probe der Löschmannschaft angesetzt, um ihre Einsatzfähigkeit zu
gewährleisten.
Das Bezirksamt
(Landratsamt) Freiburg genehmigte 1875 die Organisation der
Löschmannschaft, die aus vier Abteilungen mit 107 Wehrmännern
bestand:
I. Abt.: Spritzenmannschaft, 25 Mann, Kommandant Hermann Feser,
Schmiedemeister
II. Abt.: Wassermannschaft, 55 Mann, Kommandant Josef Hug,
Kapphof
III. Abt.: Rettungsmannschaft, 18 Mann, Kommandant Andreas
Rombach, Hinterbauernhof
IV. Abt.: Mannschaft in Rechtenbach (damals Ortsteil von
Eschbach).
Auf einer
Gemeindeversammlung 1880, zu der 38 Bürger erschienen, wurde
beraten, »was ein jeder in einem Brandfalle zu tun habe« und
einstimmig beschlossen: Bei jedem Brandfalle haben alle
männlichen Personen über 15 Jahre bis zu zwei Stunden
Wegentfernung auszurücken. Die Leute zwischen »Engel« und
Scherpeterhof haben ihre Arbeit an der Spritze, die Leute im
Obertal, in Hintereschbach und »an den Bergen« haben das Wasser
herzuschaffen (Wassermannschaft), die Männer im Steurental
gehören zur Rettungsmannschaft und die im Rechtenbach stellen
die Wachmannschaft (Brandwache). Bei Bränden in auswärtigen
Gemeinden rückt die Mannschaft auf einem Leiterwagen des
Hainehofs aus.
1891 umfasste das
Verzeichnis der Löschmannschaft 124 Wehrmänner: »Die Einteilung
der Löschmannschaft in Spritzenmannschaft, Wasserträger,
Rettungsmannschaft und Wachmannschaft bleibt den aufgestellten
Kommandanten überlassen«. In der damaligen Form der öffentlichen
Bekanntmachung, nämlich durch zwei Umlaufzettel von Haus zu Haus
einer für das Untertal bis zum Mooshof und der andere für das
Obertal bis zum Schönberghof wurde allen Bürgern gegen
Unterschrift mitgeteilt: Zur Versammlung der Löschmannschaft am
Dienstagnachmittag, 6. Februar 1891, haben alle arbeitsfähigen
Männer ohne Unterschied des Standes beim Spritzenhaus zu
erscheinen.
Alljährlich
stellte die Gemeinde das Verzeichnis der Löschmannschaft auf,
dem 1882 140 Wehrmänner, 1895 137 Mann und 1912 155 Mann
angehörten.
Durch Ausrufen und
Umlaufschreiben wurde bekannt gegeben, daß zur jährlichen Probe
der Löschmannschaft und zum Prüfen der Löschgeräte am 13.
Februar 1899 auch die Arbeitgeber erscheinen sollen. Dazu der
Vermerk von 1903: »daß jeder weiß, was er zu tun hat bei
Brandfällen«. Und 1905 heißt es in der Bekanntmachung zur
Jahresprobe: alle wehrfähigen Männer »ohne Unterschied ob Herr
oder Knecht«. Für Versäumnisse werden Strafen von 2.Mark bis
5.Mark angedroht.
Zu Beginn des
Ersten Weltkrieges bestand die Löschmannschaft aus vier Zügen
mit zusammen 150 Mann. Jährlich werden im Frühjahr und im Herbst
Übungen abgehalten. Der Umfang der Löschmannschaft wird 1924 mit
155 Mann und 1931 mit 162 Mann angegeben (bei 590 Einwohnern).
Sie war 1931 wie folgt gegliedert: 1. Zug Rettungsmannschaft, 2.
Zug Leiter- und Einreißmannschaft, 3. Zug Schlauchmannschaft, 4.
Zug Spritzenmannschaft. Jährlich finden bereits vier Übungen
statt.
Die
Löschmannschaft bestand im Jahre 1938 aus 88 Wehrpflichtigen bis
45 Jahre und aus 48 Nichtwehrpflichtigen. Zur Feuerlöschprobe am
Aschermittwoch, 22. Februar 1939, bei Spritzenhaus hatten nicht
nur alle männlichen Personen vom Schulentlassungsalter an ohne
Altersgrenze nach oben zu erscheinen, sondern auch weibliche
Personen zwischen 18 und 30 Jahren, damit sie im Brandfalle beim
Fehlen männlicher Wehrkräfte in der Handhabung der Löschgeräte
die nötige Erfahrung haben.
Feuerspritze
und Löschgeräte
Auf Anordnung des Großherzoglichen Landamtes (Landratsamt)
Freiburg hatte die Gemeinde Eschbach mit Zustimmung sämtlicher
Bürger im Laufe des Sommers 1832 von dem Universitäts-
Mechanikus Link in Freiburg folgende Feuerlösch- Gerätschaften
käuflich übernommen: Eine zum Teil noch ganz neue Schlauch-
Feuer- Spritze, ein hänfener Schlauch, ein 80 Schuh langer
lederner Schlauch, zwei messingene Rohre, alles zusammen für 300
Gulden. Diese Löschgeräte wurden bei einer Probe im September
1832 vom Großherzoglichen Landamts- Vorstand Obervogt (Landrat)
Wetzel als vollgültig anerkannt.
Durch Umlagen auf
die Gemeindebürger hatte die Gemeinde schon früher zwei eiserne
Feuerhaken beschafft, die 1832 in gutem Zustand waren. Die von
den Hausbesitzern auf ihre Kosten beschafften Feuereimer sollen
künftig im Spritzenhaus bei den anderen Gerätschaften aufbewahrt
werden, jedoch können die Rechtenbacher ihre Feuereimer zu Hause
behalten.
Zur Unterhaltung
der gesamten Löschausrüstung wurde auf einer Bürgerversammlung
am 12. September 1832 einstimmig beschlossen, daß alle
Ortsbürger ohne Ausnahme bei ihrer Verehelichung sowie die von
auswärts zuziehenden Bürger jedes Mal2 Gulden 30 Kreuzer als
Beitrag zu den Feuerlöschgerätschaften leisten müssen.
Gleichzeitig wurde
angeordnet, wie bei Ausbruch eines Brandes die
Feuergerätschaften zu transportieren sind: Der Hummelbauer hat
zwei Pferde und der Mathislebauer und der Löwenwirt je ein Pferd
an die Feuerspritze zu spannen. Der Peterbauer und der Engelwirt
haben die Feuerhaken zu führen. Zur Bedienung der Feuerspritze
wurden Bürgermeister Rombach und elf weitere Bürger bestellt.
Die dem Brande zueilenden Personen, die am Spritzenhaus
vorbeigehen, müssen Feuereimer mitnehmen, mit denen von Hand zu
Hand das Wasser vom Bach zur Spritze weitergereicht wurde. Wer
keinen Feuereimer mitnimmt oder nicht nachschaut, ob alle Eimer
fort sind, bekommt eine Geldstrafe von 12 bis 18 Kreuzern.
Proben mit der Feuerspritze sollen jeweils im Frühjahr am
Osterdienstag und im Spätjahr am Gallustag abgehalten werden.
Als die Regierung
des Oberrheinkreises 1841 verfügte, daß jedes Bürgerhaus mit
einem Feuereimer zu versehen sei und überdies sich noch 6 bis 12
Stück bei der Spritze befinden sollen, hat die Gemeinde die
Anschaffung von 20 Feuereimern an den Niedrigstbietenden, den
Schuhmachermeister Josef Tritschler, versteigert, der im März
1842 eine zufriedenstellende Arbeit ablieferte.
Bei den entlegenen
Gehöften und ihren schlechten Zufahrtswegen blieb der Transport
der Feuerspritze ein schwieriges Problem. Dazu wurden 1840 der
Hummelbauer mit zwei Pferden sowie der Maierbauer und der
Löwenwirt mit je einem Pferd bestellt. Das Führen der Feuerhaken
oblag dem Peterbauern und dem Engelwirt. Mehrere Jahrzehnte gab
die Bezirksfeuerlöschordnung von 1875 einen Ansporn: Wer mit
seinen Pferden zum Abholen der Feuerspritze zuerst beim
Spritzenhaus eintrifft, erhält eine vom Gemeinderat zum voraus
festzusetzende Belohnung.
Auf der
Gemeindeversammlung von 1880 wurde beschlossen, daß vom »Engel«
bis zum Scherpeterhof jeder Pferdebesitzer seine Pferde zum
Spritzenführen richten muß. Hierzu wurden 1895 der Mathislehof,
der Hummelhof, der Maierhof und der »Löwen« bestimmt. Für den
Transport der Löschgeräte und der Mannschaft waren die Bauern
vom Hainehof und Pfisterhof verantwortlich.
Feuerschauer Janz,
Kirchzarten, überprüfte 1899 die Löschgerätschaften, alle in
gutem Befund: 1 Fahrspritze, 3 Schläuche, 40 Feuereimer, 2
Feuerleitern, 4 Feuerhaken, 1 Laterne, 2 Pechpfannen, 24
Pechfackeln und 30 Pechkränze. An Rettungsgeräten waren 2 Axen
und 2 Kärsch vorhanden.
Über den
Ausrüstungsbestand vom März 1914 berichtete Feuerlöschinspektor
Janz:
1. Zug: 2 Handlaternen, 20 Fackeln, 16 Pechkränze, 2
Pechständer,
2. Zug: 2 Anstell- Leitern ohne Stützen, 4 Einreißhaken,
3. Zug: 3 Hanfschläuche a 10 Meter mit je 2 Gewinden,
4. Zug: Eine 4 Räder- Spritze ohne Saugwerk, 80 Jahre alt,
Fabrikat unbekannt, Spritze früher Eigentum der Stadt Mannheim.
Dazu wird bemerkt: Die Spritze ist zwar noch entsprechend gut,
doch wäre .bei einer Verbesserung eine leichtere, fahrbare
Spritze mit Saugwerk anzuschaffen. Die Gemeinde ist dazu nicht
abgeneigt, doch fehlen dafür die Finanzmittel.
Die Freiwillige
Feuerwehr Freiburg ließ 1922 mitteilen, sie könne für
weitentfernte Ortschaften keine Hilfe bringen, »da unsere
Automobilspritze für Bergfahrten zu schwer ist«.
Der Großbrand des
Hummelhofs am 18. April 1926 gab den Anstoß zu einer
grundlegenden Verbesserung der Ausrüstung, zumal damals die
Stadt Freiburg 5 Spritzen zum Verkauf ausgeschrieben hatte. Mit
Kaufvertrag vom 10. Mai 1926 zwischen der Gemeinde Eschbach und
dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg, vertreten
durch den 1. Kommandanten Stadtrat Gustav Adler, erwarb die
Gemeinde eine gebrauchte Saug- und Druckspritze, Fabrikat
Grether & Cie, 120 m/m Cylinderweite (ehemalige Spritze der
2. Kompagnie) für 1.200.Mark. Technische Daten: 24m Wurflänge,
22 m Wurfhöhe, Vakuum 60 nach 3 Minuten auf Stand 53, Luftdruck
63 Atm., Wasserdruck 12 Atm. Für diese Anschaffung erhielt die
Gemeinde 1927 von der Landesfeuerwehrunterstützungskasse einen
Zuschuss von 200.Mark.
In der Feuerlösch-
Ordnung aus der Zeit um 1931 wurden mit dem Transport der
Feuerwehrspritze die Pferdebesitzer vom Hummelhof, Mathislehof,
Scherpeterhof, »Löwen« und Maierhof beauftragt. Zum Transport
der Löschmannschaft und der Löschgeräte waren der Hainehof und
Pfisterhof verpflichtet.
1938 waren zwei
fahrbare Feuerspritzen für Handund Pferdezug sowie 105 m C-
Schläuche vorhanden. Während in der Feuerlöschordnung des
Kriegsjahres 1943 noch die Pferde vom Hummelhof, Mathislehof,
Scherpeterhof, »Löwen« und Maierhof zum Transport der
Feuerspritze herangezogen werden, wird für das Fahren der
Löschmannschaft und der Geräte in erster Linie Scherlebauer
Jakob Kult bestimmt, bei Abwesenheit von dessen Kraftwagen aber
der Hainebauer und weitere Pferdebesitzer.
Der Bürgermeister
schrieb am 18. Oktober 1943 an den Kreiswehrführer, die Gemeinde
habe nur eine veraltete, früher von der Stadt Freiburg gekaufte
Handfeuerspritze, und berichtete am 27. April 1944 an den
Landrat, daß die neue Motorspritze bestellt sei.
Die Daimler- Benz
AG., Verkaufsstelle Freiburg, hatte am 17. Februar 1944
bestätigt, daß die Gemeinde mit der Lieferung der bestellten LF
8 in absehbarer Zeit rechnen könne. Doch Ratschreiber Josef
Helmle vermerkte: Die Lieferung ist nicht erfolgt infolge der
überstürzten Kriegsereignisse und des Feindeinbruchs.
Die technische
Bedienung und Betreuung der Feuerspritze war Sache der
Spritzenmeister. Als »Obseher« über die Feuerlöschgerätschaften
wurde 1832 Schmied Johann Feser als erster, und Sattler Andreas
Vogt als zweiter Obmann aufgestellt. »Sie haben genau dafür zu
sorgen, daß die Feuergerätschaften sich alle Zeit in brauchbarem
Zustand befinden«. Als Spritzenmeister waren vom Gemeinderat
eingesetzt:
1880 Schmied Feser und Sattler Strecker
1898 Sattler Strecker
1912/1919 Hermann Strecker und Pius Feser
1925/1930 Hermann Strecker
1931 Wilhelm Strecker
1943 Wilhelm Feser
Die
Alarmierung
Bis zum stillen Funkalarm von heute war ein langer technischer
Weg zurückzulegen. Beim Neuaufbau des Feuerlöschwesens 1832 in
Eschbach war bestimmt geworden: Bei Ausbruch eines Brandes
müssen die Feuerreiter schleunigst in die benachbarten Gemeinden
reiten, um dort Hilfe zu suchen. Wenn in einer auswärtigen
Gemeinde Feuer ausbricht, so müssen die hiesigen Feuerreiter dem
Brand entgegenreiten, sich erkundigen und dann sofort
zurückkehren, um die Leute im hiesigen Ort zur Hilfe zu
benachrichtigen. Kommt aus einer benachbarten Gemeinde ein
Feuerreiter hierher, so haben die hiesigen bestellten
Feuerreiter schleunigst Anzeige in den nächsten Ort zu
machen.
Zum Feuerreiten
das Pferd war damals das schnellste Fortbewegungsmittel wurden
1832 der Moosbauer, Hainebauer und Scherpeterbauer, 1836 der
Engelwirt und der Oberbauer sowie 1840 der Schwabenbauer und
Mathislebauer bestellt.
Die
Gemeindeversammlung von 1880 brachte eine Neuregelung: Im
Obertal übernahm der Oberbauer die Aufgaben des Feuerreitens,
aber in besonders dringenden Fällen hat jeder Pferdebesitzer
talauf und talab durch Reiten Lärm zu machen. Im Untertal war
dafür der Engelwirt zuständig.
Das Jahr 1895 hält
fest: Feuerreiter oben im Tal sind der Scherlenzenbauer und
Oberbauer, unten im Tal der Schwabenbauer und Moosbauer, die
alle nach Erfordernis die Löschmannschaft zu benachrichtigen
haben.
Der technische
Fortschritt und seine Tücken werden 1898 sichtbar: Die
Feuerreiter haben einen ausgebrochenen Brand sofort der Gemeinde
auf der Telefonstelle zu melden. Wenn der Brandausbruch aber
durch einen Feuerreiter schneller in einen Nachbarort als durch
das Telefon gemeldet werden kann, so müssen die Feuerreiter in
den Nachbarort reiten. Als Feuermelder können auch geübte
Radfahrer oder auch »Schnell- Läufer« eingesetzt werden. Der
Alarmdienst bei auswärtigen Bränden ist Pflicht des Löwenwirts
und des Schneiders Wilhelm Scherer.
Als Feuermelder
waren 1914 3 Radfahrer und 4 Feuerreiter vorgesehen. Die
Alarmierung erfolgte durch einseitiges Läuten der Kirchen- und
Kapellenglocken, das sogenannte »Stürmen«.
Um 1930 geschah
die Alarmierung ebenfalls durch Sturmläuten: Bei Bränden
innerhalb der Gemeinde mit drei Glocken, bei Bränden in
Nachbargemeinden mit einer Glocke. Als Feuermelder im Obertal
wurden nun die Söhne des Scherlebauern eingeplant, weil sie
Motorradfahrer waren. 1938 finden zusätzlich Handsirenen
Verwendung. Noch im Kriegsjahr 1943 war das »Sturmläuten«
Hauptalarmmittel.
Das
Spritzenhaus
Anläßlich der großen Organisation des Feuerlöschwesens in
Eschbach im Jahre 1832 wird darauf hingewiesen, daß die
Löschgerätschaften »in dem neuerbauten Feuerspritzen-Haus« zu
Eschbach aufbewahrt werden. Dieses erstes Spritzenhaus stand auf
einem gemeindeeigenen Grundstück westlich des Hummelhofs, dem
heutigen Hausgrundstück »Gimbel«.
60 Jahre später
beanstandete 1892 das Bezirksamt den Zustand des Spritzenhauses:
»Die Feuerspritze befindet sich in einem Lokal, das sehr feucht
ist«, der Boden habe ein zerfallenes Pflaster. Darauf ließ die
Gemeinde im gleichen Jahr die Reparaturen ausführen.
Im März 1914
stellt der Feuerlöschinspektor über das Spritzenhaus fest: Der
bauliche Zustand, die Ordnung und die Ausfahrt sind gut. Diese
günstige Beurteilung wird 1931 wieder bestätigt.
Bürgermeister
Läufer schrieb am 18. Oktober 1943 an den Landrat, für eine neue
Feuerwehrspritze wird eine beheizbare Garage benötigt, die etwa
2.000.bis 3.000.Mark kosten würde, und ergänzte am 27. April
1944: Die Neuerstellung eines Spritzenhauses ist geplant, da die
bestellte Motorspritze im alten Spritzenhaus nicht untergebracht
werden kann.
Löschwasserversorgung
Voraussetzung für eine erfolgreiche Brandbekämpfung war seit
jeher eine ausreichende Löschwasserversorgung. Mit Hilfe von
Schläuchen aus Leder und Hanf und mit wassergefüllten
Feuereimern, die aus Segeltuch hergestellt und zusammenklappbar
waren, suchte man dieses Problem zu bewältigen.
Wasserhauptlieferant war der Eschbach und seine Nebenbäche.
Wegen der Kosten wurde 1914 von der Anbringung von Hydranten
Abstand genommen, zumal der Eschbach in seiner ganzen Länge
neben der Talstraße herzieht. Auch 1931 waren weder eine
Hochdruckleitung noch Hydranten vorhanden.
Als
Anschlußmöglichkeit bot sich 1938 der Schulbrunnen mit acht
angeschlossenen Häusern an. »Für die auf Berges Höhen stehenden
Gebäude« sei aber nicht genügend Löschwasser vorhanden, obwohl
14 Brandweiher angelegt sind. Alle Gebäudeeigentümer, die nicht
an Wasserläufen liegen, wurden 1939 öffentlich aufgefordert,
Brandweiher anzulegen. Aus dem Kriegsjahr 1943 stammt die Notiz,
daß keine Hydranten zur Verfügung stehen, aber der Talbach
gestaut werden könne.
Das
Kommando
Während der über 110jährigen alleinigen Verantwortung der
Gemeinde für die Brandbekämpfung lag die Leitung des
Feuerlöschwesens in den Händen von Bürgermeister und
Gemeinderat, die diese Gemeinschaftsaufgabe, Leben, Hab und Gut
der Mitmenschen in Feuersnot zu retten, mit Umsicht und Energie
wahrnahmen.
Das Bezirksamt
genehmigte 1875 die Organisation der Löschmannschaft und die
Ernennung des Löwenwirts Karl Rombach zum Kommandanten. Aufgrund
der Gemeindeversammlung von 1880 übernahmen Schmied Feser und
Sattler Strecker die Leitung des Spritzenwesens sowie das
Kommando über die ganze Löschmannschaft. Ihnen und dem
Bürgermeister blieb 1891 die Einteilung der Löschmannschaft
überlassen.
1895 und 1912
heißt es kurz und bündig: Kommandant ist der Bürgermeister oder
sein Stellvertreter oder der besonders ernannte Löschkommandant.
In der Folge erscheinen die Ortsdiener als Kommandanten, so
Emanuel Scherer (1912), Josef Helmle (1915) und Leo Scherer
(1920).
Als das Bezirksamt
und der Landesfeuerwehrverein seit 1910 die Teilnahme eines
Feuerlöschinspektors bei den örtlichen Proben empfohlen hatten,
hat der Gemeinderat diesen Vorschlag mehrmals selbstbewußt
abgelehnt und die örtliche Löschmannschaft erst im Jahre 1926
dem Bezirksfeuerlöschinspektor unterstellt. Das Kommando der
Löschmannschaft führte um 1928 laut Gemeinderatsbeschluß der
Gemeinderat und Wagnermeister Emanuel Scherer, bis etwa 1940.
Die Leitung der Löschmaßnahmen oblag dem Bürgermeister im
Benehmen mit dem Kommandanten. Sie entschieden, ob automobile
Überlandhilfe zu beanspruchen ist. Noch 1943 führte
Bürgermeister Wilhelm Läufer das Kommando. Seine Stellvertreter
und Beauftragten waren damals Josef Hug und Otto Rombach.
Die Gründung
der Freiwilligen Feuerwehr
Aus der Not des fünften Kriegsjahres, als ein Großteil der
wehrfähigen Männer zum Kriegsdienst eingezogen war, ist die
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1944 zu verstehen. Bereits
am 6. Juli 1942 forderte der Landrat die Bürgermeister auf, zur
„Erhöhung der Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehren« die
Löschmannschaft sofort auf Friedenssollstärke aufzufüllen.
Der Landrat
verfügte am 31. Mai 1943: Nach 8 3 des Feuerwehrgesetzes vom
23.11.1938 hat jede Gemeinde eine leistungsfähige ausgerüstete
Feuerwehr aufzustellen. Beider gegenwärtigen Lage kann im
Interesse des Schutzes und der Erhaltung von Volksvermögen auf
die Durchführung dieser Vorschrift nicht verzichtet werden.
Termin: 1. Juli 1943. Die gesetzliche Mindeststärke umfaßt 18
Mitglieder. Zur Feuerwehrprobe am 11. Juli 1943 hatten alle
männlichen Einwohner von der Schulentlassung bis zum 70.
Lebensjahr sowie alle Mädchen und Frauen von der Schulentlassung
bis zum 30. Lebensjahr zu erscheinen.
Im Juli und
Oktober 1943 drängt der Landrat wieder: Bei der Wichtigkeit der
Aufgaben sind die Bemühungen um die Gründung einer Freiwilligen
Feuerwehr mit allem Nachdruck fortzusetzen. Für die Beschaffung
der Löschgeräte und der Ausrüstungsgegenstände, so der Landrat,
würden ganz erhebliche Beihilfen bewilligt.
Doch Bürgermeister
Läufer sah die Bildung einer Feuerwehr im Zusammenhang mit der
Anschaffung eines Löschfahrzeugs, mit dem Bau einer heizbaren
Garage und mit der Einrichtung von Wasserentnahmestellen. Für
alle diese Vorhaben beantragte er im Oktober 1943 einen Zuschuß
von mindestens 12.000.RM.
Am 1. Februar 1944
verfügte der Landrat: Ich habe den Schmiedmeister Wilhelm Feser
zum Führer der Freiwilligen Feuerwehr Eschbach mit dem
Dienstgrad »Wachtmeister« ernannt. Dem Bürgermeister oblag die
Aufgabe, den Wehrführer zu vereidigen und ihm die
Ernennungsurkunde auszuhändigen.
Optimistisch
äußerte sich die Gemeinde Ende April 1944: Eine Freiwillige
Feuerwehr ist in Ausbildung begriffen, »die nach genügender
Ausbildung und nach Eintreffen der neuen Motorspritze das ganze
Feuerlöschwesen in der Gemeinde auf eine neue Grundlage stellt«.
Nach dem
Zusammenbruch 1945 und der Rückkehr der bisherigen Soldaten
stieg die Mannschaftsstärke der Löschmannschaft wieder an. Doch
die französische Besatzungsmacht drängte über das Landratsamt
auf eine Verringerung des Personalbestandes, sodaß die Feuerwehr
auf eine Stärke von neun Mann herabgesetzt werden mußte. Im
September 1947 gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Eschbach an:
Wilhelm Feser, Feuerwehrkommandant und Löschmeister,
Wehrmänner:
Karl Scherer Alfons Scherer
Otto Rombach Pius Rombach
Josef Gabler Albert Feser
Anton Gabler Wilhelm Hummel
(Nachweis:
Gemeindearchiv Eschbach)
Klaus Weber
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Brände bzw.
Hausbauten vor dem II. Weltkrieg
| 1683 | Grundhof | Laut Hausinschrift von französischen Soldaten angezündet |
| um 1691 | Zipfeljockenhof | Laut Hausinschrift von französischen Soldaten angezündet |
| 1697 | Schönberghof | 1977 Neubau |
| 1715 | Hinterbauernhof | Bäuerin mitverbrannt |
| 1722 | Hummelhof | Brand |
| 1737 | Mooshof | Neubau |
| 11.12.1744 | Langeckhof | Brandstiftung |
| 1748 | Berghäusle vom »Löwen« | Neubau |
| 1754 | Hugmichelhof | Neubau oberhalb |
| 01.02.1756 | Bammertenhof | Brand |
| 25.01.1761 | Haus »Wagners« Obertal | Brand |
| 1767 | Gasthaus »Zum Engel« | Brand |
| 1769 | Martinshof | Hofneubau laut früherer Hausinschrift |
| 06.01.1803 | Schwörerhof | Brand |
| 30.04.1823 | Thomelinshof | Brand |
| Mai 1834 | Haus »Wagners« Obertal | Brand |
| 1834 | Mathislehof | Brand |
| 1834 | Bammertenhof | Brand |
| um 1843 | Schwabenhof | Brand |
| 1864/1867 | Scherlenzenhof | Brand |
| 1866 | Schererhof | Brand |
| 20.07.1875 | Hilzehäusle
|
Brand |
| 29.03.1882 | Klausenhof | Brand |
| Dez. 1882 | Scherlehof | Brand |
| 04.07.1883 | Scherpeterhof und Scherthomashof | Brand |
| 13.05.1889 | Schreiner-Gütchen | Brand |
| 16.02.1895 | »Engel«: Wasch- und Backhaus | Brand |
| 1899 | Berlacherhof | Brand |
| 06.05.1904 | Engelwirts-Berghäusle | Brand |
| 23.05.1904 | Maierhof | Brand |
| 25.04.1905 | Berlacherhof ll | Brand |
| 30.03.1906 | Hainehof: Waschund Backhaus | Brand |
| 26.01.1908 | Hainehof-Scheuer | Brand |
| 19.05.1908 | Bammertenhof/Scheuer | Blitzschlag |
| 11.02.1909 | Berghäusle/Mathislehof | Brand (3 Kinder kamen ums Leben) |
| 24.02.1911 | Oberbauernhof | Brand |
| 09.03.1915 | Untertal HausNr.5 und 6 damals Doppelhaus | Brand nach Flugzeugabsturz |
| 10.05.1918 | Vetterhansenhof | Wiederaufbau 1928 |
| 18.04.1926 | Hummelhof/Scheuer | Brand |
| 01.03.1929 | Fusenhof | Brand |
| 28.04.1930 | Martinshof | Brand |
| 10.02.1935 |
Zipfeljockenhof |
Brand |
Bei der Lückenhaftigkeit der Unterlagen erhebt dieser
Versuch eineı Zusammenstellung keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Klaus Weber
Neue Chronik
1943 1984
Bis 1943 befand sich in Eschbach eine Löschtruppe, an deren
Übungen sich sämtliche Männer vom Alter der Schulentlassung bis
zum 60. Lebensjahr beteiligen mußten. Geprobt wurde mit einer
Handdruckspritze und diversen Schläuchen, die für den Ernstfall
vorhanden waren.
Dem setzte 1943
ein Erlaß des betreffenden Reichsministeriums ein Ende, der
anordnete, daß sämtliche Gemeinden mit über 600 Einwohnern eine
eigene freiwillige Feuerwehr aufzustellen hatten. Die Gemeinde
Eschbach bestellte daraufhin eine Motorspritze, deren Lieferung
zwar zugesagt wurde, doch konnte eine Lieferung nicht erfolgen,
da durch den Krieg ein Engpaß in der Versorgung mit solchen
Geräten entstanden war.
So bestand 1943
das vorhandene Gerät lediglich aus einer alten Saug- und
Handdruckspritze, 16 Eimern aus Segeltuch, 5 Einreißhaken, 50
Fakeln, 1 Saugkorb, 1 D-Strahlrohr, 2 C-Strahlrohren, 1
Verteilungsstück in einem Kasten für das Fahrgestell der Pumpe.
Es war ein spärlicher Anfang.
Wichtiger aber als
das Gerät waren die Freiwilligen selbst und auch hier herrschte
ein beängstigender Engpaß, denn die meisten Männer, die für die
Feuerwehr in Frage kamen, waren im Kriegsdienst. Deshalb mußte
man auf sehr junge oder aber auch ältere Männer zurückgreifen.
1944 ging Wilhelm Feser nach Metzingen um einen
Wehrführer-Lehrgang mitzumachen und dieser führte danach an
Sonn- und Feiertagen die ersten Proben durch. Zusätzlich wurde
die Gruppe zum Fußdienst bzw. zum Marschieren herangezogen, da
nach den Vorstellungen der Partei die Feuerwehr eine Art
Heimatdienst darstellen sollte.
Leider kann man
heute durch den Krieg nicht mehr feststellen, welche Männer bei
der Gründung dabei waren, man kann aber mit Sicherheit folgende
dazu zählen:
Wehrführer Wilhelm Feser
Mannschaften: Otto Rombach / Anton Gabler / Josef Gabler /
Albert Hummel / Karl Hummel / Stefan Schwär
Im Dezember 1944
konnte endlich eine gebrauchte TS 8 mit einem Einachsenanhänger
geliefert werden. Als Anfang April 1945 die Front bedrohlich nah
an Eschbach heranrückte, bekam Wehrführer Feser von der Partei
die Aufforderung, einen Plan aufzustellen, nach welchem im
Ernstfall bestimmte Gebäude bevorzugt gelöscht werden sollten
und der Rest den Flammen überlassen bleiben sollten. In einer
Beratung im kleinen Kreis wurde beschlossen, dieser
Auffforderung nicht nachzukommen und nach Möglichkeit jedes Haus
zu löschen. Obwohl die Situation bedenklich war, kam es, Gott
sei Dank, nicht zu einem solchen Einsatz.
1945 wurde die
Eschbacher Feuerwehr zu einem Waldbrand am Lindenberg gerufen,
wobei aber die Wehr von St.Peter zu Hilfe gerufen wurde, weil
die Eschbacher Wehr nach wie vor über kein u Fahrzeug
verfügte.
Nachdem 1945 nach
der Kapitulation ein abendliches Ausgehverbot verhängt wurde,
wurde am 10.10.1945 angeordnet, daß wieder i regelmäßige
Proben auch während der Sperrzeit abgehalten wer den dürfen.
Doch wurden die Feuerwehrmänner auf ihre Zugehörigkeit zu der
NSDAP überprüft und 1946 wurde auch befohlen, die Truppe auf 9
Mann zu beschränken. Es waren dies:
Feser Wilhelm Wehrführer und Löschmeister
Scherer Karl Stellvertretender Wehrführer und Löschmeister
RombachOtto Maschinist
Gabler Josef Feuerwehrmann
Feser Albert Feuerwehrmann
Rombach Pius Feuerwehrmann
Hummel Wilhelm Feuerwehrmann
Scherer Alfons Feuerwehrmann
1948 wurde diese
Mannschaft auf den Heinehof gerufen. Dort war ein Kaminbrand in
die Räucherkammer vorgedrungen, sodaß erheblicher Sachschaden
entstand.
Erst 1951 konnte
aufgrund einer Verfügung die Mannschaft auf mindestens 20 Mann
erhöht werden. In diesem Jahr übernahm Karl Scherer die Leitung
der Wehr, der er über lange, schwierige Jahre hinweg vorstehen
sollte, sein Stellvertreter war Albert Feser. Die Mannschaft
stellte sich nun folgendermaßen
zusammen:
Scherer Karl Wehrführer, Oberlöschmeister
Feser Albert Stellvertreter, Löschmeister
Strecker Wilhelm Gruppenführer, Schriftführer
Spitz Max Maschinist
Hummel Josef Maschinist
Scherer Alfons Gruppenführer
Rombach Pius Oberfeuerwehrmann
Hummel Wilhelm Oberfeuerwehrmann
Helmle Leo Kassenrechner
Hummel Albert Feuerwehrmann
Hummel Karl Feuerwehrmann
Schuster Emil Feuerwehrmann
Schwär Stefan Feuerwehrmann
Zipfel Hermann Feuerwehrmann
Zipfel Wilhelm Feuerwehrmann
Asal Helmut Feuerwehrmann
Rombach Franz Feuerwehrmann
Dold Wilhelm Feuerwehrmann
Hensler Erich Feuerwehrmann
Rombach Josef Feuerwehrmann
Vor dieser neuen
Mannschaft türmte sich ein ganzer Berg Probleme: ein altes
unzuverlässiges Fahrzeug, keine Uniformen, weder Helm noch Gurt,
wenig Schläuche und keine Kameradschaftskasse. Die Gemeinde
unter Leitung von Bürgermeister Kult genehmigte einen Holzschlag
im Gemeindewald, dessen Erlös zur Anschaffung der notwendigsten
Ausrüstungsgegenstände verwendet werden sollte. Da aber der
Feuerwehr eigene Barmittel fehlten, beschloß man, das Holz
selbst zu hauen und so den ersparten Lohn für die Holzhauer als
Grundstock für die Kameradschaftskasse zu nehmen. In der
folgenden Zeit arbeiteten die Feuerwehrmänner geschlossen jeden
Samstag im Wald, wobei die Bauernsöhne gebeten wurden, das
Pferdefuhrwerk mitzunehmen, da es zu dieser Zeit noch keine
Traktoren in Eschbach gab.
Aber die Mühe
lohnte sich, denn schon im Mai 1951 konnte die neue Uniform
ausgeteilt werden, sodaß die Feuerwehr Eschbach an Fronleichnam
zum erstenmal in dieser Uniform antreten konnte. Seit diesem
Jahr ist es für die Wehr selbstverständlich, an kirchlichen
Feiern wie Fronleichnam und Patrozinium teilzunehmen. 1951
begann man auch damit, Kameradschaftsabende abzuhalten, als
kleines Dankeschön für den selbstlosen Einsatz für die gute
Sache. An der folgenden Weihnacht lud die Feuerwehr zu ihrer
ersten Weihnachtsfeier in den Löwen ein und im Juli 1952 konnte
der erste Ausflug durchgeführt werden.
Immer noch fehlten
der Wehr vieles für eine geeignete Ausrüstung. So wurde ein
neues, besseres Fahrzeug gefordert, ein Schlauchturm wurde
benötigt und die ordnungsgemäße Unterbringung des
Schlauchmaterials war seit dem Umbau des Anwesens Läufer
(Gimbel) nicht mehr gewährleistet. Außerdem forderten die
Feuerwehrmänner Stahlhelme zu ihrem Schutz. Deshalb lehnte die
damalige Leitung jede Verantwortung für den Ernstfall ab. Im
Verlauf des Jahres 1953 wurde ein Schlauchturm gebaut und die TS
8 und das ganze dazu gehörende Gerät wurde im Anwesen Schuler
(Kollmer) untergebracht.
Am 17.06.1953
mußte die Wehr ihren stellvertretenden Kommandanten, Albert
Feser, der tödlich verunglückt war, die letzte Ehre geben. Die
Kameraden wählten Erich Hensler zu seinem Nachfolger.
1954 war der
Zustand der Ausrüstung kaum gebessert. In diese Notlage hinein
kam der erste große Brandeinsatz der Eschbacher Feuerwehr. Am
02.09.1954 entlud sich ein heftiges Gewitter über 65 Franz
Rombach, Felix Dold, Martin Rombach, Karl Blattmann, Josef
Rombach, Karl Wehrle, Karl Hummel jun., Manfred Siegel, Pius
Rombach. Sitzend von links nach rechts:
Wilhelm Hummel, Albert Rombach, Alfons Scherer, Ortsvorsteher
Max Spitz, Kommandant Fritz Läufer, Die Aktiven der Wehr
im Jubiläumsjahr. 2. Reihe stehend v.1.: Gerhard Schwär,
Willi Fehr, Andreas Rombach, Rudolf Öhler, Bernhard
Schuler, Bernhard Fischer, Franz Läufer, Thomas Schwär, Klaus
Ruf, Jürgen Läufer, Josef Schwär. Bürgermeister Klaus
Birkenmeier, Wilhelm Zipfel, Hermann Siegel, Karl Hummel
sen., Stefan Schwär. 1. Reihe stehend v.1l.: Pius Fräßle,
Wilhelm Schweizer, dem Mittel- und
Obertal von Eschbach. Es goß in Strömen und in wenigen Minuten
war der sonst ruhige Eschbach ein reißender Strom, der
Massen von Schlamm mit sich führte, auf den Straßen und Wegen
versank man knöcheltief im Schlamm. Ein Blitzschlag entzündete
die Scheune des Hummelhofes, in welche noch vor einer Stunde der
letzte Erntewagen eingefahren worden war. Durch rasches
Eingreifen der Söhne des Hofes konnten die Tiere gerettet
werden. Da man zu dieser Zeit noch auf Sturmläuten angewiesen
war, war eine durchgreifende Alarmierung durch den strömenden
Regen nicht möglich. Infolge des starken Regens konnte man nicht
zum Brandherd vordringen und so verflossen kostbare Minuten. Da
die Freiwillige Feuerwehr auf die Männer, die im Dorf
arbeitstätig sind, angewiesen ist, war die Wehr personell
geschwächt. Diese versuchte nun mit der alten verbliebenen
Handdruckspritze den Brandherd zu bekämpfen , doch dies erwies
sich bald als unmöglich, da das Wasser, das dem Eschbach
entnommen wurde, derart verschlammt war, daß bald die ganze
Anlage total verstopft war. Schon in wenigen Minuten stand das
Gebäude in hellen Flammen, wobei das Feuerin den gesamten Heuund
Erntevorräten reichlich Nahrung fand. Auch die zum Brandort
geschobene TS 8 konnte den wackeren Feuerwehrmännern nicht mehr
helfen, denn auch sie wurde von dem schlammigen Bachwasser außer
Betrieb gesetzt. Hilflos standen die Helfer dem Flammenmeer
gegenüber.
In dieser
Situation war zu befürchten, daß auch das Wohnhaus Feuer fangen
würde. Deshalb bildete man eine Eimerkette und schaffte so das
Wasser auf den Speicher des Wohnhauses, um ein Übergreifen der
Flammen zu verhindern. Gefährlich wurde es für einen
Feuerwehrmann, der aus dem Bach Wasser schöpfte, wobei der
aufgeweichte Boden unter ihm nachgab und er drohte in den
reißenden Fluten hoffnungslos unterzugehen. Ein Feuerwehrkamerad
konnte ihn aber geistesgegenwärtig in letzter Sekunde mit
sicherem Griff retten. Mittlerweile trafen die herbeigerufenen
Wehren Stegen und Kirchzarten ein, doch erging es ihren Pumpen
nicht besser als den anderen. Erst als die Wehren von Zarten,
Wittental und St.Peter zum Brandort kamen, floß das Wasser im
Bach etwas klarer und nun konnte mit dem Löschen des Brandes
begonnen werden. Nach dem Abzug der fremden Wehren mußte die
Eschbacher Wehr noch zwei Tage lang am Einsatzort bleiben, da
die großen Heumengen weiterschwehlten und eine ständige Gefahr
darstellten.
Der nächste
Einsatz hatte die Wehr 1955 nach einem Unwetter über dem Obertal
und St.Peter. Der Eschbach führte solche Wassermassen mit sich,
daß im Obertalsechs Brücken mitgerissen wurden. In manchen
Häusern stand das Wasser meterhoch in den Wohnungen, während die
Keller mit Schlamm gefüllt waren. Wieder mußten die alten Geräte
notdürftigin Einsatz gebracht werden.
Auch im nächsten
Jahr mußte die Wehr ausrücken, als aufdemFußhof ein Buschbrand
ausbrach. Dank dem raschen Eingriff konntein letzter Minute ein
großer Waldbrand verhindert werden.
Endlich im Oktober
1957 konnte man eine neue Motorspritze in Empfang nehmen. Schon
am zweiten Tag nach ihrem Empfang mußte sich die neue Spritze
bewähren, als auf dem Scherpeterhof ein Schuppen brannte, der
beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr drohte, auf die
gesamte Scheune überzugreifen. Auch hier mußte schnell gehandelt
werden, wobei sich hier ein weiteres Mal zeigte, daß unter der
Woche nur ein geringer Teil der gesamten Feuerwehr einsatzbereit
sein kann. In diesem Jahr wurde die Wehr gleich ein zweites Mal
zu einem Brandeinsatz gerufen. Am Morgen des 30. Dezember 1957
ging der Pfisterhof in Flammen auf. Leider wurde der Brand zu
spät erkannt, sodaß die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen einem
Flammenmeer gegenüberstand. Der 300 Jahre alte Hof, der fast
ausschließlich aus Holz gebaut war, war nicht mehr zu retten.
Die Hilfe mußte sich auf die Nebengebäude beschränken, wobei
wirksam ein Übergreifen des Feuers verhindert werden
konnte.
1958 konnte die
Wehr neue Anzüge entgegennehmen, 1962 endlich konnte man sich
über ein neues Feuerwehrfahrzeug, einen Ford, freuen.
1962 legte
Kommandant Karl Scherer seinen Posten als Wehrführer ab. Er
hatte die Wehr durch eine Zeit geführt, als sie noch in den
Kinderschuhen steckte und viele Anfangsschwierigkeiten hatte.
Außerdem mußte er in dieser Zeit praktisch für das ganze
Inventar sorgen, da nach dem Krieg wenig übriggeblieben war und
eine Neubeschaffung immer wieder auf finanzielle Schwierigkeiten
stieß. Deshalb wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt.
Zu seinem
Nachfolger wurde durch Wahl der vorherige Stellvertreter Erich
Hensler bestellt. Den Posten des stellvertretenden Wehrführers
nahm nun Wilhelm Zipfel ein.
Im Jahre 1964
konnte die Wehr, wie schon im Jahr zuvor in Munzingen, in
Eichstetten für ihr gutes Abschneiden das Leistungsabzeichen
entgegennehmen. Noch erfreulicher für die Eschbacher Wehr war
aber die Eröffnung und Einweihung des neuen Gerätehauses, bei dieser Gelegenheit konnte auch ein
neues Fahrzeug eingeweiht werden. Endlich war die Zeit des
Improvisierens vorbei und die Feuerwehr hatte ein eigenes
Zuhause und ein Fahrzeug, das auf dem damals neuesten Stand
war. Nach einer Schauübung in Verbindung mit der
Rot-Kreuz-Ortsgruppe ging man zum gemütlichen Teil des Festes
über, an das man sich in Eschbach noch gerne erinnert.
1964:
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses.
1965 errang die
Eschbacher Feuerwehr in Kirchhofen das Leistungsabzeichen in
Silber. 1967 verabschiedete sich Erich Hensler von seinem Amt
als Wehrführer, das er aus beruflichen Gründen ablegen mußte. In
seine Amtszeit fiel der Aufbau des eigenen Gerätehauses. Zu
seinem Nachfolger wurde Wilhelm Zipfel gewählt, der wiederrum
einen neuen Stellvertreter brauchte Zu diesem bestimmte man
Alfons Scherer.
Am 25. Februar
1968 wurde die Wehr in den Morgenstunden zum Brand des
Löwenwirt-Berghäusles gerufen. Obwohl der Einsatz zügig
vonstatten ging und auch unter Schwierigkeiten Wasser
hochgepumpt wurde, war das Häuschen nicht mehr zu retten, weil
es beim Eintreffen der Wehr schon voll in Flammen stand. Im
selben Jahr brach im Ökonomiegebäude des Gasthauses »Engel«
Feuer aus. Da der Wind die Löscharbeiten erschwerte, mußten die
Nachbarwehren zu Hilfe gerufen werden, um das Nachbargebäude vor
dem Feuer zu bewahren. Während der Rettungsarbeiten mußte dieses
Haus geräumt werden, was nicht ohne Risiko geschah.
Auch in diesem
Jahr holte sich die Feuerwehr Leistungsabzeichen in Bronze und
Silber. Diesen Erfolg konnte sie 1969 wiederholen.
Am 26.02.1972 war
die Feuerwehr Eschbach damit beauftragt, das kleine Haus von
Albert Rombach im Steurental abzubrennen, da das Haus dem
geplanten Neubaugebiet weichen mußte. Das Abbrennen verlief
reibungslos, lediglich die nahen Stromleitungen mußten vor
größerer Hitze geschützt werden.
Am 11.10.1972
wurde es allerdings ernst, als die Wehr zum Brand des
Scherpeterhäusles gerufen wurde. Zusammen mit der Eschbacher
Wehr war auch die Kirchzartener Wehr zur Stelle, die Eschbacher
übernahmen den Schutz des nahegelegenen Waldes und die
Brandwache. Im November darauf trat wieder einmal der Eschbach
über die Ufer und überschwemmte Straßen und Wiesen. Wieder
mußten etliche Keller leergepumpt werden und verstopfte
Abwässerschächte gereinigt werden.
Im März des Jahres
1973 hatte die Wehr einen Waldbrand beim Pfisterhäuslehof zu
löschen. Durch den tatkräftigen Einsatz der Hofbewohner und der
Wehrmänner konnte ein Ausbreiten des Waldbrandes verhindert und
die Flammen bekämpft werden. In diesem Jahr brannte auch
in Eschbach der Bach. Aus einem gerosteten Tank floß Benzin in
den Bach und fügte dem Fischbestand erheblichen Schaden zu. Ein
brennendes Streichholz verursachte einen Brand, der gelöscht
werden mußte. Die Feuerwehr Kirchzarten mußte gerufen werden, um
die schädlichen Mineralien mit Bindemitteln aufzufangen.
Im Juli 1974 wurde
die Eschbacher Wehr mit Atemschutzgeräten ausgestattet, damit
sie auch in Zukunft noch wirkungsvoller im Ernstfall helfen
kann. Im August holte Kommandant Zipfel das neue Löschfahrzeug
ab und unter Anteilnahme des ganzen Dorfes wurde es feierlich
von Herrn Pfarrer Hog eingeweiht. Danach wurde auf dem Schulhof
eine Schauübung mit Menschenrettung und Einsatz der schweren
Atemschutzgeräte vorgeführt. Das mitwirkende Rote Kreuz aus
Eschbach nahm die „Verletzten“ in Empfang. Auch die 2. Gruppe
der Eschbacher Wehr kam mit der noch gut erhaltenen
Handdruckspritze zum Einsatz. Pferdebespannt traf sie auf dem
Schulhof ein und zeigte während ihrer Beteiligung an der Übung,
wie mühsam die Brandbekämpfung noch vor 30 Jahren gewesen
war.
Mit der
Eingemeindung der Gemeinde Eschbach nach Stegen kam auch für die
Eschbacher Wehr das Ende ihrer Unabhängigkeit. Doch wurde die
eigene Kameradschaftskasse beibehalten, außerdem zeigte sich die
Eschbacher Feuerwehr weiterhin willens, sich als Eschbacher
Verein zu zeigen und auch als solcher zum kulturellen Leben
beizutragen.
Auch 1975 trat der
Eschbach über die Ufer und die Wehr mußte frühmorgens schon
unter Wasser gesetzte Keller im Neubaugebiet
auspumpen.
Im Sommer konnten die neuen Uniformen ausprobiert
werden. Im Dezember diesen Jahres wurde die Gruppe zum Gasthaus
»Hirschen« in Stegen gerufen, wo der Dachstuhl in hellen Flammen
stand. Durch den raschen Einsatz mehrerer Wehren konnte ein
Übergreifen des Feuers auf das ganze Haus und die Nebengebäude
verhindert werden.
Die frühe
Trockenheit des Sommers des folgenden Jahres ließ die
Wasserversorgung Eschbachs zusammenbrechen. Die Wehr mußte 80
Schläuche in Freiburg besorgen um eine 1.2 km lange Verbindung
zwischen dem Stegener Brunnen und der örtlichen Wasserversorgung
herzustellen. An fünf Tagen waren 24 Pumpstunden erforderlich um
den notwendigsten Wasserbedarf zu decken. Diese Maßnahme läßt
ein weiteres Mal erkennen, wie vielfältig die Arbeit einer
Feuerwehr sein kann.
Das rasche Löschen
eines brennenden Autos, das mit Gasflaschen beladen war,
verhütete im Oktober 1976 größeres Unheil.
Die
Generalversammlung dieses Jahres brachte einige personelle
Veränderungen. Der stellvertretende Wehrführer Alfons Scherer
trat aus Altersgründen zurück, ebenso der langjährige
Schriftführer Wilhelm Hummel. An ihre Stelle traten der
bisherige Maschinist und Kassenführer Wilhelm Schweizer und
Bernhard Schuler.
Am 23. September
beteiligte sich die Eschbacher Wehr beim Löschen des Brandes vom
»Haus Lindenberg«. Nach Schweißarbeiten war ein Schwehlbrand
entstanden, welcher aber zu spät erkannt wurde, sodaß das alte
Haus nicht mehr zu retten war.
"Am Tage darauf
war die Eschbacher Wehr ein zweites Mal in ihrer
Geschichte mit dem »Heißen abreißen« eines Hauses beauftragt.
Dieses Mal war es der alte Schönberghof, der noch aus dem Jahr
1667 stammte. Die Einsätze der folgenden Jahre befaßten sich mit
dem Löschen von brennenden Fahrzeugen, Beseitigungen von
Ölspuren nach Autounfällen, Auspumpen von Kellern und Überprüfen
von Brücken zur Verhinderung von Überschwemmungen durch
Schwemmholz.
Im Oktober 1981
konnte die Feuerwehr Eschbach erstmals das
Leistungswettabzeichen in Gold erringen. Es waren dies:
Gruppenführer:
Albert Rombach Bernhard Schuler
Franz Läufer Martin
Rombach
Karl Wehrle
Felix Dold
Klaus Ruf
Josef Schwär
Jürgen Läufer
Im März 1982 kam
es zu einer großen personellen Umbesetzung in der Eschbacher
Wehr. Der bisherige Wehrführer Wilhelm Zipfel, der sein Amt 15
Jahre lang innehatte, gab diesen Posten ab. Unsere Wehr verdankt
ihm in einer Zeit der technischen Fortschritte vieles und weiß
den engagierten persönlichen Einsatz ihres ehemaligen
Wehrführers zu schätzen. Zu seinem Nachfolger wählten die
Kameraden Fritz Läufer, zu seinem Stellvertreter bestellten sie
Albert Rombach.
Ihren derzeit
letzten großen Einsatz hatte die Wehr in der Pfingstwoche 1983.
Schon eine Woche lang hatte es geregnet und nun war das
Fassungsvermögen vom Eschbach und dessen kleineren Zuflüssen
überschritten. Just am Pfingstmittwoch gingen während der
traditionellen Wallfahrt der Gemeinde Eschbach auf dem
Lindenberg die Sirenen herunter und riefen die Männer an die
Pumpen. Am meisten betroffen war wieder einmal das Neubaugebiet,
wo ein großer Teil der Keller unter Wasser stand und wo es
Wohnungen gab, wo das Wasser durch den großen Druck aus den
Toiletten herauslief. Auch Erdrutsche und Straßenunterspülungen
waren zu verzeichnen. Dabei leisteten die Helfer 36 Stunden lang
pausenlos harte Arbeit mit Pumpen, Öffnen von Dohlen, Sichern
von Straßen und Kontrollieren von Brücken.
Bei all diesen
Einsätzen während der letzten 40 Jahre trat die Eschbacher Wehr
auch kulturell hervor. So gestaltete sie schon viele
Weihnachtsfeiern mit Theatern und mit einer eigenen
Gesangsgruppe. Außerdem beteiligt sie sich jährlich an
Prozessionen an Fronleichnam und Patrozinium, wobei sie an
diesen kirchlichen Festtagen auch die Verkehrsregelung
übernimmt. Auch an anderen Festen leistet die Feuerwehr bei der
Parkplatzregelung wertvolle Hilfe. Am Eschbacher Dorffest ist es
ihre traditionelle Aufgabe, die Getränke auszuschenken und
betreibt dadurch wirksames Löschen von Einzelbränden. Auch am
Volkstrauertag leistet sie ihren Beitrag, indem sie jedesmal
geschlossen antritt. Daneben kam aber die Pflege der
Kameradschaft nicht zu kurz. So veranstaltete die Freiwillige
Feuerwehr Eschbach seit dem Jahr 1952 schon viele Ausflüge, die
bei den Teilnehmern in guter Erinnerung geblieben sind. Auch die
Kameradschaftsabende sind für die Wehr zu einem festen
Bestandteil in ihrem Jahresprogramm geworden. Dieses ist aber
auch mit vielen Proben und zusätzlichen Probestunden für die
verschiedenen Wettkampfbeteiligungen gefüllt.
Ebenso wichtig
aber sind auch ihre Aufgaben und diese sind sehr vielfältig, wie
es die Chronik beweist. Deshalb verbleibt sie in
kameradschaftlicher Treue zum Wohl des Nächsten mit dem
Wahlspruch:
»Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«
(Quelle: Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Eschbach)
Gertrud Scherer
DIE FREIWILLIGE
FEUERWEHR ESCHBACH GESTERN - HEUTE - MORGEN
Erhöhung der Schlagkraft - Friedenssollstärke -
Mindeststärkenordnung
Unter diesen
Stichworten zu Zeitgeist und Zeitgeschehen erfolgte die Gründung
der Freiwilligen Feuerwehr Eschbach in der Not des fünften
Kriegsjahres im zweiten Weltkrieg.
Bereits am
„Chilbimendig“ 1943 hatten alle Männer zwischen 16 und 60 Jahren
zu einer Bürgerversammlung auf offener Straße zu
erscheinen.
Grund dafür war
das Überschreiten der Einwohnerzahl Eschbachs über die 700. Dies
verpflichtete rechtlicherseits zur Bildung einer Ortsfeuerwehr,
entweder freiwillig aus der Bürgerschaft rekrutiert oder „von
oben“ verpflichtet!
Am 1. Februar 1944
verfügte der damalige Landrat: „Ich habe den Schmiedemeister
Wilhelm Feser zum Führer der Feuerwehr Eschbach mit dem
Dienstgrad „Wachtmeister“ ernannt!“
Ende April kam
dann die Antwort aus der kleinen Dreisamtalgemeinde: „Eine
freiwillige Feuerwehrtruppe ist in Entstehung begriffen, die
nach genügender Ausbildung und nach Eintreffen der neuen
Motorspritze,das ganze Feuerlöschwesen Eschbachs auf eine neue
Grundlage stellt.“
Aus kriegsbedingt
unvollständigen Unterlagen gehen ANTON GABLER, JOSEF GABLER,
ALBERT HUMMEL, KARL HUMMEL, WILHELM KETTERER SEN., ALBERT
RIESSLE, OTTO ROMBACH und STEFAN SCHWÄR neben WILHELM FESER als
Gründungsmitglieder hervor.
Ihre Zustimmung
gaben außerdem Wilhelm Dold, Max Gremmelspacher, Stefan Hug,
Karl Läufer, Leo Läufer, Leo Rombach, Pius Rombach („Mathisle“),
Pius Rombach (Maierbur), Hermann Salenbacher und Otto
Scherer.
Unter
französischer Besatzung waren eine weiße Armbinde, darunter der
französische Sprachzug, der einzige persönliche Schutz, der die
freiwilligen Wehrleute auf ihrem stets lebensgefährlichen
Einsatz begleitete.
Brände in Eschbach und Einsätze nach dem ii. Weltkrieg
| 1945 | Waldbrand auf dem Lindenberg St.Peter |
| 1948 | Kaminbrand beim Heinihof, Eschbach |
| 05.08.1952 | Brand des Weidberges am Klingeleberg in Rechtenbach |
| 02.09.1954 | Brand der Hummelhof-Scheune Eschbach |
| 15.08.1955 | Brand des Hansmüllerhofes in Rechtenbach |
| 21.10.1957 | Brand eines Schuppens auf dem Scherpeterhof Eschbach |
| 30.12,1957 | Brand des Pfisterhofes in Eschbach |
| 09.03.1963 | Brand der „Rössle-Scheune“ in Rechtenbach |
| 25.02.1968 | Brand des „Löwenwirts-Berghäusle“ (Been Hisli) |
| 18.04.1968 | Brand der Scheune des Gasthauses „Engel“, Eschbach |
| 26.02.1972 |
Abbrennen des
Schwarzwaldhauses Albert Rombach, („Unterer Mesmers“) |
| 11.10.1972 | Brand des Berghäusles vom Scherpeterhof, Eschbach |
| 24.03.1973 | Waldbrand am Pfisterhäusle, Hintereschbach |
| 02.07.1973 | Bachbrand durch Benzineinfluß im Eschbach |
| 14.12.1973 | Dachstuhlbrand im Gasthaus „Hirschen“, Stegen |
| 03.10.1976 | PKW-Brand in der Flaunserstraße |
| 23.09.1977 | Brand des „Hauses
Lindenberg“, St.Peter |
| 24.09.1977 | Abbrennen des alten „Schönberghofes“, Eschbach |
| 30.04.1984 | Flächenbrand beim Laden eines
Langholzwagens, Oberbauernhäusle |
| 13.01.1985 | Schwelbrand an der Scheune
des Martinshofes |
| 15.05.1986 | PKW-Brand am Maierhofweg |
| 12.03.1988 | Zimmerbrand in der
Engelbergstraße |
| 30.05.1989 | Brand des
„Rothenhofes“, Wagensteig |
| 14.09.1989 | Gartenhausbrand in Stegen-Unterbirken |
| 27.02.1991 | Kaminbrand in
Eschbach-Mitteltal |
| 10.07.1991 | Brand des „Peterhofes“ in
Eschbach |
| 18.04.1992 | Kellerbrand in Stegen-Oberbirken |
| 11.09.1992 | Waldbrand im
Scherlenzendobel |
| 09.12.1992 | Schwelbrand „Landgasthof Reckenberg" |
| 26.04.1993 | Waldbrand in Eschbach-Mitteltal |
| 21.11.1993 | Kaminbrand auf dem
Heinihof |
| 31.12.1993 | Kaminbrand auf dem
Zipfeljockenhof, Eschbach |
HOCHWASSER EINST UND HEUTE
Der normalerweise freundlich plätschernde Eschbach hatte es von
jeher in sich. Zu Zeiten heftiger Schneeschmelze oder bei
gewaltigen Sommergewittern trat er schnell über seine
Ufer, drang in Wohnungen und Keller ein, dehnte sich in Wiesen,
Weiden, Straßen und Stallungen aus. Am 22.Dezember 1991
tobte er sich bei der „Jahrhundertflut im Dreisamtal“ mit
tagelangem Katastrophenalarm das bislang letztemal aus.
Seitdem beschäftigt Gemeinde und betroffene Landwirte das
diskussionskräftige Thema „Ausweisung von
Überflutungsgebieten“.
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| Feuerwehrhaus Eschbach 1965 |
Feuerwehrhaus Eschbach 1995 |
EIN NEUES
FEUERWEHRGERÄTEHAUS
Im Februar 1994 fiel die gemeindliche Entscheidung und dem
verantwortlichen Kommandanten Andreas Rombach damit ein Stein
vom Herzen: "Eschbach erhält ein neues Feuerwehrhaus!" Das 1965
eingeweihte Gebäude ist durch einen starken Zuwachs der Aktiven
längst zu klein geworden. Nicht zuletzt durch bauliche Mängel
und der örtlichen Trennung zwischen Gerätehaus und Schulungsraum
entsprechen die Trainingsmöglichkeiten des Feuerwehrdienstes
nicht mehr dem heutigen Standard. Geplant ist ein Gebäude von
252 Quadratmetern Nutzungsfläche,im Schwarzwaldstil konzipiert
und mit einem Kostenvolumen von 700 000 Mark veranschlagt, wovon
das Land 600 Mark pro Quadratmeter bezuschußt.