Genealogie im Dreisamtal - Personenblatt
Genealogie im Dreisamtal - Personenblatt
NameMax DIETLICHER
Birth Datum26 Mär 1903
OccupationRösslewirt in Zarten
VaterJosef DIETLICHER (1868-)
MutterStefanie STEINBRUNNER (1871-1950)
Partner
Birth Datum2 Sep 1901
Birth OrtBuchenbach - Falkensteig
VaterKarl WEBER (ca 1875-)
Marr Datum8 Nov 1932
KinderMaria Theresia (1933-)
 Berta Elisabeth (1934-)
 Josef (1935-)
 Alois (1937-)
 Hedwig (1938-)
 Hildegard (1940-)
Notizen für Max DIETLICHER
Max Dietlicher wurde 1942 Soldat von Fridolin Hensler
Max Dietlicher (geb. 1903) betrieb mit seiner Frau Frieda (1901 geb. Weber) eine kleine Landwirtschaft in Zarten, die mit etwa 7 Stück Großvieh und viel Arbeit verbunden einen kärglichen Lebensunterhalt ermöglichte und nicht Unwetter oder Krankheit dazwischen kamen.
Fünf Kinder waren auf der Welt, als der 2. Weltkrieg ausbrach. Maria war 1933 geboren, Berta 1934, Josef folgte 1935 und Alois 1937. Hedwig erblickte das Licht der Welt 1938. Der Tag vor der Geburt der jüngsten Tochter Hildegard am 10. Mai 1940 verlief sehr dramatisch. Nachdem zu Beginn des Jahres eigentlich nichts zu verspüren war, begann am 10. Mai 1940 der große Angriff zum „Frankreichfeldzug“. Damit verbunden war ein Luftangriff deutscher Flugzeuge, der versehentlich Freiburg traf. Wegen schlechter Sicht war die Navigation zur Zielfindung schwierig und deshalb fielen die Bomben auf Freiburg im Gelände westlich vom Bahnhof.
Zu diesem Zeitpunkt war die hochschwangere Frieda Dietlicher in Freiburg unterwegs, weil sie unbedingt Einlagen für ihre Schuhe brauchte. Darum war sie nach Freiburg gegangen und wurde dort am Vormittag von der Bombardierung überrascht, als sie auf dem Heimweg in der Nähe vom Holzmarkt war. Dort suchte sie Schutz in einem der vielen Schutzräume, bevor sie sich auf den Heimweg nach Zarten machte. Am Tag darauf kam Hildegard bei einer Hausgeburt mit Unterstützung der Hebamme zur Welt. Es war der 11. Mai 1940, der Samstag vor Pfingsten.
Die Einberufung des Vaters war eine schwere Last. Arbeitskräfte waren kaum zu finden. Der Großvater lebte zwar noch, aber bereits im hohen Alter. Er starb kurz nach dem Kriegsende. Die Mutter mit den 6 Kindern war mit Arbeit im Stall und auf dem Feld gewaltig überfordert. Nachbarschaftliche Hilfe konnte nur selten in Anspruch genommen werden. In größeren landwirtschaftlichen Betrieben wurden teilweise Kriegsgefangene oder Fremdarbeiter eingesetzt, die jeweils am Abend wieder in die Sammelunterkünfte gehen mußten.
Max Dietlicher war zuerst in Straßburg zur Einkleidung, Ausrüstung und militärischen Grundausbildung. Dort habe ihn die Mutter auch einmal besucht und sei zu diesem Anlaß zuvor extra noch zum Friseur gegangen. Von einem Urlaubsbesuch in Zarten scheint ein Foto zu stammen, das Max Dietlicher in Uniform zusammen mit seiner Frau vor dem eigenen Haus zeigt.
Über seine weiteren Aufenthaltsorte, auch über den Zeitpunkt und den Ort seiner Kriegsgefangenschaft gibt es keine Unterlagen. Über seine Kriegsgefangenschaft habe er als Ortsangabe nur „an der sibirischen Grenze“ verlauten lassen. Die Rückkehr des Vaters zu Hause 1947 kam anscheinend überraschend.
Von einem Bekannten wurde er auf einem Motorrad vom Bahnhof in Kirchzarten nach Zarten gebracht. Vor allem Hildegard Roth erinnert sich noch an die anfänglich emotionale Ablehnung dieses für sie fremden Mannes, als sie ihm zum ersten Mal, in ganz spärlicher Bekleidung in den Arm gegeben wurde. Sie begegnete im August 1947 zwar tatsächlich im Alter von 7 Jahren ihrem Vater, hatte ihn aber bisher zuvor eigentlich noch gar nie gesehen.
Zuletzt geändert 12 Sep 2022Erstellt 20 Apr 2023 using Reunion for Macintosh
erstellt im Januar 2022
Kein Anspruch auf Richtigkeit bzw Vollständigkeit