Chronik der Schule Eschbach 1966 bis 1969 von Pfarrer Joseph Hog
Zur Pfarrchronik Eschbach
Chronik der Schule von 1966 an. Stand 1969 Nov.
Die Schulgeschichte von 1966 an ist kein Ruhmesblatt der Zusammenarbeit
von Eschbach und Stegen. Auch die Entwicklung der Pfarrei blieb davon
nicht verschont. Was Oberlehrer Graf in der Ortschronik S.59-62
schreibt‚ ist schon deutlich genug, bedarf aber, um der geschichtlichen
Wahrheit willen, einer Erweiterung.
Man dacht wohl schon bei der Gründung der Kuratie Stegen daran, die
ältere Pfarrei einst als Filiale der jüngeren und größeren Kuratie
anzugliedern und damit unterzuordnen. Oberlehrer Koch in Stegen
arbeitete intensiv für seine Schule mit dem Ziel sie zu Haupt- und
Nachbarschaftsschule zu machen. Beide Gemeinden bauten gleichzeitig.
Stegen etwas hastig und baulich sehr unschön.
Ende Nov. 1966 wurde die Bildung der Nachbarschaftsschulen praktisch
erzwungen. Die Bürgermeister wurden nach Freiburg befohlen.
In einem Raum waren 14 höhere Beamte an einem Tisch postiert‚ die
Bürgermeister wurden einzel‚ wie Angeklagte hereingerufen auf einen
einzelnen Stuhl weg vom Herrentisch gesetzt und solange bearbeitet bis
sie ja zur Nachbarschaftsschule sagten, sie wurden praktisch gezwungen,
wenn sie weiterhin für ihre Gemeinden bei der höheren Behörde noch
etwas erreichen wollten.
Am 1. Dez. wurde mitgeteilt, daß auf 9. Dez. Beginn des Kurzschuljahres
und Einführung des 9. Schuljahres von Eschbach die Schüler 8.u.9. nach
Stegen verfrachtet werden. Die neue Schule hier, für 9 Schuljahre nach
staatlicher Anordnung gebaut, war bereits fertig, in Stegen fehlt noch
das dichte Dach, es regnete noch hinein. Die Eschbacher Eltern
streikten im Dez. Am 6. Jan. 67 sollte Einweihung sein. Frau Dr. Graf
wurde auf 1. Dez. 66 nach Buchenbach versetzt, obwohl sie als
planmäßiger Lehrer nicht versetzbar war und nichts angestellt hatte.
Man wollte so die Lehrerschaft Eschbach klein kriegen. Später gab man
zu, daß diese Versetzung ungesetzlich war. Fr. Dr. Graf gehorchte unter
Protest. Sie war schon seit Ihrem Dienstantritt in unseren Staat nicht
gut behandelt worden, sehr oft versetzt, anfangs mußte sie, da sie
keinen Gehalt bekam, Fürsorgeunterstützung beanspruchen.
Der Beginn der Hauptschule Stegen war also ein Skandal‚ in Wirklichkeit
ein ungesetzlicher Gewaltzustand bis 1969. Daß deswegen das Verhältnis
der Lehrer zueinander nicht gut war, ist verständlich. Das Angebot,
eine Klasse der Nachbarschaftsschule nach Eschbach zu legen, da sie gut
Platz gehabt hätte, wurde von den anderen Gemeinden mit Hohn abgelehnt.
Als auch die Kuratie dann noch die Schulentlassungsfeier für die
Eschbacher Kinder in die dortige Kuratiekirche verlegen wollte, war
auch das Verhältnis zur Kuratie stark belastet.
Nachdem dann 1967 die Schüler 8.9. nach Stegen gingen, wurde das
Schulamt wieder anständiger und Fr. Dr. Graf kam wieder nach Eschbach
zurück. Mit der 5. Lehrkraft hatte man allerdings immer Sorge. Vom
Schulamt kam die Auflage, den Raum für eine Hauptschuljahrgangsklasse
freizuhalten. Diese Anordnung blieb‚ ein Raum im alten Schulhaus blieb
dienstbereit, jedoch 5 Jahre lang leer stehen. In Winter mußte er
geheizt werden damit das Haus nicht Schäden litt. Vereinbarungen mit
den beiden Oberlehrern kamen nicht zustande. Stegen ließ Eschbach links
liegen. In Stegen kam allerdings Raumnot in der Grundschule, da durch
Neubauten die Schülerzahl dort sehr wuchs. Das Bauen wurde auch aus
eindeutigen Gründen in Stegen mit allen Mitteln gefördert und in
Eschbach bis auf den heutigen Tag gebremst.
1969 tauchte auch der Gedanke auf, auch die Grundschule nur bestehen zu
lassen, wo Jahrgangsklassen möglich sind. Damit wäre das ganze
Schulgebäude Eschbach überflüssig, alles nach Stegen. Im Nov. 1969
versuchte der Landrat nochmals, es zu einer legalen Lösung zu bringen.
Die Gem. Eschbach stimmte der Nachbarschaftsschule zu unter der
Bedingung der A2 Lösung. Eine Klasse in Eschbach. Man vermutet, daß man
auch hier wieder reingelegt wird.