|
Historische
und Amtliche Nachrichten aus den Freiburger
Nachrichten, |
Freiburger Zeitung
18.7.1789
In Gemäßheit hoher Kaiserl. Königl. Regierungs- und
Kammerdekrettur vom 2ten dieses wird hiemit bekannt gemacht;
dass bey Peter Hummel in dem Freyherrlich- von Sickingenschen
Espache 50. Baumstämme feil seyen: die allenfallig
österreichische Kauflustige haben sich dahero bey
unterfertigter Beamtung dahier des Ankaufshalber in Zeit 14.
Tagen zu melden.
Freyburg am 12ten July 1789.
Freyherrlich-Ferdinand von Sickingische
Vormundschaftsbeamtung.
Wetzel
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
5.5.1792
Vorladungsedikt.
Von der Freyherrlich-Ferdinand von Sickingen Hohenburgischen
Vormundschaftsbeamtung wird durch gegenwärtiges Edikt allen
jenen, denen daran gelegen ist, anmit bekannt gemacht: Es sey
von dem Gerichte auf eigenes Ansuchen des Schuldners in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesammte bewegliche, und
unbewegliche Vermögen des Mathias Zipfels, Freyherrlich-von
Sickingischen Unterthanen und Bauren in der Berlachen zur
Vogtey Wienek gehörig gewilliget worden.
Dahero wird Jedermann, der an eben erstgedachten Mathias
Zipfel eine Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
hiemit erinneret, Dienstag den 28sten künftigen Monats May
seine Forderungen vor unterfertigten Amte auf dem Hof in der
Berlachen ohnweit Stegen um so gewisser anzumelden, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit derselben – sondern auch das
Recht, kraft dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als widrigens nach Verfluß des
erst bestimmten Tages Niemand mehr angehöret werden, und jene,
die ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten Vermögens des obgemelten Schuldners
ohne Ausnahme, auch dann aubgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Komensazionsrecht gebührete, oder wenn sie auch
ein eigenthümliches Gut von der Masse zu fordern hätten, oder
wenn auch ihre Forderungen auf ein liegendes Gut vorgemerket
wären, also, dass derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompenzations-Eigenthums- oder Pfandrechtes, das ihnen
ansonsten zustatten gekommen wäre, abzutragen verhalten
würden.
Wornach sich jedermann zu achten, und für Schaden zu hüten
wissen wird.
Wienek am 28sten April 1792.
Von Freyherrlich-Ferdinand von Sickingen Hohenburgischen
Vormundschaftsamtwegen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
13.5.1797
Maria Burgertin aus Espach hat gegen den diesseitigen
Unterthan Georg Dilger von Stegen auf dem Schwarzwald eine
Schadloshaltungsklage wegen vieljähriger Ernährung und
Erziehung eines unehelichen Kindes angebracht, und um
Ueberlassung seines in etlichen 30 Gulden bestehenden
Vermögens gebetten. Da nun derselbe schon vor 30 Jahren als
gemeiner Soldat für die gräfl. Sickingische Gemeinde Wisneck
in kaiserliche Dienste getretten; und unwissend wo sich
aufhält, so wird ihm mittels gegenwärtiger Kundmachung
eröffnet, dass diese Klagsache mit dem für ihn und auf seine
Kosten und Gefahr aufgestellten Pfleger Jakob Heitzler von
Stegen am 1sten July auf der diesseitigen Amtskanzley werde
verhandelt werden. Derselbe hat daher bis auf diese Zeit
entweder in Person zu erscheinen, oder in seinem Namen einen
andern Bevollmächtigten zu bestellen, und ihm seine Behelfe
zur Entkräftung der Burgertischen Forderung an Handen zu
geben, widrigens erkennt werden wird, was rechtens ist.
Freyburg den 1ten May 1797.
Gräfl. Heinrich v. Kageneggisches Amt.
Dr. Ruef.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
2.4.1803
Mundtodts-Erklärung und Schulden-Liquidation der Andreas
Fallerischen Eheleute im Eschbach.
Z. 1. M. Andreas Faller, der sogenannte Fallers Thomele Bauer
in hiesigem Eschbach, und dessen Eheweib Magdalena Rombach,
deren Hofgut wegen übler Wirthschaft und großer Schuldenlast
am 14. dieses Monats verbständet wurde, werden anmit als
mundtodt erklärt, und unter die Pflegschaft des Kristian Ruf
Bauers im Styrenthal gesetzt, ohne dessen Vorwissen und
Genehmigung Niemand mit den gedachten Andreas Fallerischen
Eheleuten einen Vertag schliessen, noch ihnen etwas borgen,
oder leihen soll, bey Verlust der Forderung und Nichtigkeit
des Handels.
Welcher sich zu jedermanns Warnung mit dem Beysatz bekannt
gemacht wird, dass diejenigen, welche an die Andreas
Fallerischen Eheleute eine rechtmässige Forderung haben,
solche auf Montag den 9ten May d.J. hier vor Amt liquitiren
sollen,widrigen sie den Schaden und Nachtheil sich selbst
beyzumessen haben würden.
St.Peter auf´m Schwarzwald d. 18ten März 1803.
Stift St.Petersches Amt
Mercy.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
22.6.1803
Resultat des heutigen Viehmarktes.
Auf dem heutigen Viehmarkte bekam Peter Thoma der sogenannte
Schwaben Bauer aus dem Eschbach den Preis pr. 2 fl. 45 kr. Für
ein Paar Mast-Ochsen, worauf ihm 600 fl. gebothen wurden, die
er aber nicht anders als für 56 Louisdor verkaufen wollte.
Käufe wurden 33 protokollirt, welche eine Summe von 3824 fl.
46 ½ kr. Abwerfen. Da diese Viehmark so schnell auf den
vorigen folgte, und zu vernehmen gekommen ist, dass einige
Käufer aus eigennützigen, dem Magistrate wohl bekannten ,
Absichten eine viel höhere Kauf-Summe zu Protokoll dikrirt
haben, als sie wirklich ausgegeben, so kann hier kein
Mittelpreis ausgesetzt werden. Indessen wird zu allgemeinen
Warnung andurch bekannt gemacht, dass jeder Vieh-Käufer oder
Verkäufer, welcher sich künftig eines solchen Betrugs schuldig
machen, und dessen überwiesen werden würde, die schärfste
Ahndung zu gewärtigen habe.
Freyburg den 26sten Juny 1803.
Von Magistrats wegen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
10.12.1803
Gant-Edikt des Lorenz Rombach.
Ueber das verschuldete Vermögen des diesseitigen Unterthans
Lorenz Rombach aus dem Espach wird die Gant erkennt, und daher
jedermann, welcher eine rechtmäßige Forderung an ihn zu machen
hat, vorgeladen, bey der
auf den 29sten Dezember
angeordneten Tagfahrt zu Weyler seine Forderung anzumelden und
zu beweisen, widrigens ein solcher von dem in die Gant
gezogenen Vermögen, insoweit es die angemeldete Gläubiger
erschöpfen, ausgeschlossen werden soll.
Unter einem wird bekannt gemacht, dass das vorhandene Gut des
Lorenz Rombach am nächsten Tag darauf nämlich den 30sten
Dezember an den Meistbiethenden verkauft werden wird. Solches
besteht in einem geräumigen Haus, 3 Viertel Mattfeld und 3
Jauchert Bergacker. Hiezu kommen eine Kuh, und einige
Hausfahrnisse.
Freyburg den 6ten Dezember 1803.
Gräflich von Kageneckisches Vormundschaftsamt.
Dr. Ruef
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
30.1.1804
Güterverpachtung und Versteigerung zerschiedener Fahrnisse.
Z. 1. M. Am Mittwoch den 15ten k. M. Februar Vormittag um 9
Uhr und den darauf folgenden Tag werden von der unterfertigten
Beamtung in dem Gräflich v. Sickingischen Eschbach von dem
Martin Rauhischen sogenannten Peterbaurenshofe daselbst, 6
Jauchert Matten, 7 Jauchert Acker, welche mit Korn angesät
sind, und 4 Jauchert daran liegende Matten, sohin das
Bräuhäusel samt dem dazu gehörigen Bergacker undMattfeld durch
das Meistboth auf 10 nach einander folgende Jahre in Bestand
verliehen werden.
Ferner werden 4 Stück dreyjährige, 5 Stück zwey jährige, und 5
Stück einjährige Stiere, zwey Kühe ein ½ jähriges Foler, und 3
Stück Schweine, nebst etwa 200 Centner Hey, 400 Wellen
Haberstroh, 2 Pflüg- und Wagengeschirr, auch etlich 100 St.
Halbwaizen, Korn und Haber an den Meistbiethenden verkauft
werden.
Der Kaufschilling muß bis den 14ten April d.J. baar erlegt
werden, jedoch hat der Käufer der richtigen Zahlung halber
eine annehmliche Bürgschaft zu stellen.
Die Lehnungs- und Kauflustigen mögen daher auf den 15ten
Hornung entweder in dem Wirtshaus zum Engel, oder in dem
Martin Rauhischen Hofe selbst im Eschbach erscheinen.
Freyburg am 21sten Jänner 1804.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
22.2.1804
Mundtods-Erklärungen und Schuldenliquidationen.
Z. 1. M. Die Bauern Michael Hug, und Mathias Pfister im
Eschbach, dann der Uhrmacher Joseph Rombach in der alten
Glashütte sind wegen übler Wirthschaft als Mundtodt
erklärt, ihnen die Verwaltung des Vermögens abgenommen,
und dem ersten Johann Hummel Sperlingen-Bauer im Eschbach, dem
zweyten die beyden Bauren Michael Rombach, und Martin
Salenbacher aus dem Eschbach, dem dritten der Uhrmacher
Philipp Hummel aus der alten Glashütte als Pfleger aufgestellt
worden, ohne deren Vorwissen, und Einwilligung von ihnen
Michael Hug, Mathias Pfister, und Joseph Rombach keine
verbindliche Handlung eingegangen werden kann.
Zugleich wird zur Liquidirung des Schuldenstandes des Michael
Hug eine Tagsatzung auf Dienstag den 13ten künftigen Monats
März
Wegen Mathias Pfister auf Mittwoch den 14ten März,
dann Joseph Rombach auf Donnerstag den 5ten des nämlichen
Monats März
angeordnet, und hierzu alle Gläubiger mit dem
vorgeladen, daß, wer auf diesen Tagsatzungen seine
Forderung mit den nöthigen Beweisen hier vor Amt nicht
anbringen würde, den hieraus entstehenden Nachtheil sich
selbst beymessen müsse.
St.Peter aufm Schwarzwald den 10ten Hornung 1804
Stift St.Petersches Amt.
Mercy
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
14.4.1804
Mundtodtserklärung
Z. 1. M. Martin Rauh, Gräflich v. Sickingscher Bauer im
Eschbach, und dessen Eheweib Maria Andris, werden wegen übler
Haushaltung für mundtodt erklärt, ihnen die Verwaltung des
Vermögens abgenommen, und daher Anton Rauh
Stadt-Freyburgischer Bauer zu Zarten, und Kristian Rombach aus
dem diesseitigen Eschbach zu Kuratoren aufgestellt, ohne deren
Einwilligung von ihnen Rauhischen Eheleuten keine verbindliche
Handlung eingegangen werden kann.
Welches zu dem Ende bekannt gemacht wird, damit denselben in
Hinkunft Niemand mehr etwas borge, oder sonst einen Kontrakt
mit ihnen eingehe, widrigens man allen daraus entstehenden
Schaden sich selbst beyzumessen haben wird.
Freyburg den 30sten März 1804.
Gräfliche von Sickingen-Hohenburgisches Amt.
Wetzel
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
1.3.1807
Vorladung des entwichenen Rekruten Georg Andris aus dem
Eschpach.
Z. 1. M. Georg Andris aus dem Espach ist aus der hiesigen
Großherzogl. Bad. Garnison als Rekrut entwichen.
Derselbe wird daher eines hohen Auftrages gemäß öffentlich
aufgefordert, sich in Zeit von vier Wochen entweder bey dem
hiesigen Militär-Kommando oder bey diesem unterfertigen Amte
persönlich um so gewisser zu stellen, als er auf sein längeres
Ausbleiben seines Vermögens- und Heimatrechts würde verlustig
erklärt werden.
Freyburg den 12ten März 1807.
Gräfl. V. Sickingen-Hochburg. Amt
Wetzel
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
1.4.1807
Vorladung entwichener Rekruten.
Z. 1. M. Georg Dilger, Andreas Dilger und Johann Pfaff, alle 3
aus diesseitiger Vogtey Eschbach, dann Joseph Bartberger aus
Seelgut sind von dem Großherzogl. Militair treulos entwichen,
und werden daher hiemit öffentlich aufgefordert, daß sie bey
Verlust ihres Vermögens, ihrer Bürger- und Heimatrechte sich
binnen 4 Wochen entweder bey der Militärbehörde. Oder bey dem
unterfertigten Amte wieder einfinden sollen.
St.Peter auf dem Schwarzwald d. 28. März 1807.
Großherzogl. Bad. provis. Amt.
Mercy
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
22.8.1807
Verlorenes Schwein
Dem Taglöhner Joseph Kürner im Eschbac ist Montag den 17ten
dieses eine halb erwachsenes, 17 Wochen altes, Mohrschwein
entlaufen, und noch am nämlichen Tage auf des
Wälder-Hansens-Hofe im Glotterthal wahrgenommen worden. Das
Schwein ist weiß, und nur an der linken Seite rückwärts mit 2
schwarzen Flecken gezeichnet. Dem redlichen Anzeiger desselben
wird von dem Eigenthümer eine anständige Belohnung
zugesichert.
St.Peter den 20sten August 1807
Großherzogl. Bad. prov Amt.
Mercy
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 2.4.1808
Vorladung der Anna Steyertin der ledigen von Espach.
Z.1.M. Anna Steyertin die ledige aus dem grundherrl. v.
Sickingischen Espach ist schon vor 30 Jahren als
wahnsinnig aus der Heimath entflohen; alles Nachsuchen
ohngeachtet, konnte man bisher von selber nichts mehr in
Erfahrung bringen.
Das derselben angehörige und unter Kuratel stehende Vermögen
belief sich mit den 21sten April 1807 auf 108 fl.
Auf Ansuchen derselben Geschwister Michael Steyert und Maria
Steyertin, welche bedürftig sind, wird gedachte Anna hiemit
peremtorisch vorgeladen, dass sie selbst oder ihre
allenfällige Leibeserben dieses Vermögen binnen 3 Monaten in
Empfang nehmen, oder gegenwärtigen sollen, da dasselbe ihren
Geschwistern verabfolget werden würde.
Freyburg den 30sten März 1808.
Grundherrl. v. Sicking. Hohenburg. Amt.
Wetzel
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 11.10.1820
Schuldenliquidation.
(1) Es wird Michael Schwer, Müller von Eschbach, für gantmäßig
erklärt, und Tagfahrt zur Schuldenliquidation auf
Montag den 30. d.M.,
Vormittags, im Gemeindswirthshause daselbst angeordnet, wobei
die Gläubiger bei Vermeidung des Ausschlusses von der
vorhandenen Vermögensmasse zu erscheinen, und ihre Forderungen
vor der Theilungskommission zu liquidiren haben.
Freiburg den 3. Okt. 1820
Großherzogl. Landamt
Wetzel
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten März 1821
Fahrniß-Versteigerung
Am Dienstag den 27. März, und an den darauffolgenden Tagen
werden die zur Verlassenschaftsmasse des verstorbenen Hrn.
Pfarrers Brogli von Espach gehörigen Fahrnisse öffentlich an
den Meistbiethenden gegen baare Zahlung verkauft; als: Silder,
Bett- und Tischzeug, Porzellain und Glaswaren, Kupfer,
Mesing-, Zinn- und Eisengeschirr, Kupferstiche, Gemälde und
Spiegel, Schreinerwerke, 10 Weinfässer mit Eisen gebunden,
Feld- und Hausgeschirr, ein gut eingerichtetes
Buchbinderwerkzeug, ein Bernerwägle, ein Pferd.3 Kühe, 3
Schweine, Saum 1815er, 21 Saum 1818er und 7 ¼ Saum
1819er Wein Oberländer Gewächs, Kirschen- und
Zwetschgenwasser, 100 Sester Früchte und 100 Sester Erdapfel
nebst vielen andern Hausgeräthschaften.
Die Versteigerung geht im Pfarrhof vor sich, und wird jeweils
Vormittags 9 Uhr anfangen.
Freiburg den 17. März 1821.
Groß. Amts-Revisorat.
Wolfinger
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 28.3.1847
Fahndung
Nr. 7073. Dem Joseph Steiert in Eschbach wurden in der Zweit
vom 5. auf den 6. d.M. aus seinem Kasten nachbeschriebene
Gegenstände entwendet:
1.) 1 Kronenthaler und ein Guldenstück
2.) 1 blautuchener Rock mit Ueberkragen mit Haften versehen
und mit gestreiften Barchent gefüttert
3.) 1 blautüchene Weste mit kleinen Stahlknöpfen
4.) 1 dito schon getragen
5.) 1 Paar blautuchene mit Leinwand gefütterte Hosen
6.) 1 Paar dito von schwarzem Manchester
7.) 1 Hosenträger von rothem Saffianleder
8.) 1 graubaumwollener Hosenträger
9.) 1 Pelzkappe
10.) 1 schwarzes seidenes Halstuch
11.) 1 baumwollenes rothgeblünter Halstuch
12.) 1 rothes baumwollenes Sacktuch mit weißen Ecken
13.) 1 Fläschchen mit ½ Schoppen Kirschwasser
14.) 4 reistene Hemden, oben am Kragen mit J.St. roth
eingezeichnet.
15.) 1 Sackmesser mit schwarzem Hornheft, und
16.) 1 Rosenkranz mit rothen corallen und weißen
Metallringchen.
Wir bringen dies behufs der Fahndung auf das Entwendete und
den zur Zeit noch unbekannten Thäter zur öffentlichen
Kenntniß.
Freiburg den 23. März 1847.
Großherzogl. Landamt.
Schindler
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 23.2.1849
(579) Liegenschaft-Versteigerung
Zimmermann Joseph Wittwe und dessen Kinder von hier lassen ihr
nachbeschriebens Hofgut aus freier Hand unter Vorbehalt
obervormundschaftlicher Genehmigung am
Dienstag den 20. März Nachmittags 1 Uhr auf dem Rathhause
versteigern, als:
1) ein zweistöckigtes von Stein erbautes Wohnhaus,
2) eine hölzerne Scheuer,
3) eine von Stein erbaute Waschküche und Viehhütte,
4) 24 Jauchert Ackerfeld,
5) 14 Jauchert Matten,
6) 42 Jauchert Reut- und Ackerfeld,
7) 7 Jauchert Wald.
Das ganze, geschlossene, untheilbare Hofgut, im Anschlag zu
7200 fl.
Eschbach, den 16. Februar 1849.
Das Bürgermeisteramt.
Gremelspacher
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 8.5.1853
(1415) Zwangs-Versteigerung unbeweglicher Güter.
Eschbach, Landamts Freiburg. In Folge richterlicher Verfügung
werden im Wege der Hilfsvollstreckung
Am Mittwoch, den 25. Mai d.J.
Vormittags 10 Uhr,
zu Eschbach in dem Engel nachbezeichnete in der Gemarkung
Eschbach befindliche Liegeschaften des Heinrich Volk in
Eschbach öffentlicher Steigerung zum zweiten Male dem Verkaufe
ausgesetzt:
1) ein zweistöckiges Wohnhaus mit Schmiede, Scheuer und
Stallung unter einem Dach,
2) ein Wasch- und Backhaus,
3) Schweineställe
4) eine Kohlenscheuer
5) Hausplatz und Hofraithe 50 Ruthen
6)
Aecker
11 Jchert. 3 Vierling-Ruthen
7)
Wiesen
7 Jchert. 3 Vierling 88 Ruthen
8)
Reutfeld
25 Jchert. - Vierling 85 Ruthen
9) Waldungen 4
Jchert. 3 Vierling 67 Ruthen
10)
Oedfeld
1 Jchert. 1 Vierling 30 Ruthen
zusammen
51 Jchert. 1 Vierling 50 Ruthen
Betrag des ganzen Schätzungswerthes 8250 fl.
Oben bezeichnete Liegenschaften bilden ein untheilbares
Ganzes.
Der endliche Zuschlag erfolgt um das sich ergebende höchste
Gebot, wenn solches auch unter dem Schätzungspreis bleibt.
Zarten, den 3. Mai 1853.
Der großh Notar des Distriktes als Vollstreckungsbeamter:
Glyckherr.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 20.3.1853
(782) Zwangs-Versteigerung- Ankündigung.
Eschbach, Landamts Freiburg. In Folge richterlicher Verfügung
werden im Wege der Hilfsvollstreckung
Dienstag, den 5. April d.J.,
Nachmittags 2 Uhr,
zu Eschbach in dem Löwenwirthshause zur 1. Versteigerung der
in der Gemarkung Eschbach befindliche Liegenschaften des Paul
Ganz, Bauers am Schönberg in Eschbach geschritten, bei welcher
Versteigerung der entgiltinge Zuschlag erfolgt, wenn der
Schätzpreis erreicht wird.
Die zur Versteigerung ausgesetzten Liegenschaften sind
folgende:
1) Haus Nr. 68. Blockhaus mit Block-Scheuer unter einem Dach,
Schopf und Schweineställe, ein Waschhaus, Hofraith
16 Rth.
2)
Aecker
32 Jchert. 2 Vierling 44 Ruthen
3) Wiesen 21
Jchert. 2 Vierling 52 Ruthen
4) Reutfeld 26
Jchert. - Vierling - Ruthen
5) Oedfeld
- Jchert. - Vierling 40 Ruthen
6) Waldungen 4 Jchert. - Vierling 80
Ruthen
zusammen 84 Jchert.
2 Vierling 52 Ruthen
Schätzungpreis 5800 fl.
Zarten, den 1. März 1853.
Der Vollstreckungsbeamte:
Glyckherr.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 15.5.1853
(1493) Zwangs-Versteigerung unbeweglicher Güter.
Eschbach, Landamts Freiburg. In Folge richterlicher Verfügung
werden im Wege die Hilfsvollstreckung
Montag, den 30. Mai .J.,
Nachmittags 2 Uhr,
zu Eschbach in dem Wirthshause zum Löwen nachbezeichnete
in der Gemarkung befindliche Liegenschaften des Paul Ganz,
Bauers am Schönberg in Eschbch in öfentlicher Steigerung zum
zweiten Male dem Verkaufe ausgesetzt:
1) Haus Nr. 68. Blockhaus mit Block-Scheuer unter einem Dach,
Schopf und Schweineställe,
2) ein Waschhaus,
3)
Aecker
32 Jchert. 2 Vierling 44 Ruthen
4) Wiesen 11
Jchert. - Vierling 5 Ruthen
5) Reutfeld 28
Jchert. - Vierling - Ruthen
6) Waldungen 4 Jchert. -Vierling 80 Ruthen
zusammen 70 Jchert.
1 Vierling 78 Ruthen
Betrag des ganzen Schätzungswerthes 5800 fl.
Oben bezeichnete Liegenschaften bilden ein untheilbares
Ganzes.
Der endliche Zuschlag erfolgt um das sich ergebende höchste
Gebot, wenn solches auch unter dem Schätzungspreis bleibt.
Zarten, den 10. Mai 1853.
Der großh Notar des Distriktes als Vollstreckungsbeamter:
Glyckherr.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 23.11.1862
Holzversteigerung.
Aus den nachbenannten Domänenwaldungen werden folgende
Holzsortimente öffentlich versteigert:
1) Am Montag und Dienstag, den 1. und 2. Dezember d.J. im
Distrikt Höllthalwald:……….
2) Am Mittwoch, den 3. Dezember d.J. im Conventwald, Gemarkung
Eschbach,
248 Stück tannen Sägklötze, 26 Stück buchen Rutzklötze, 80
Klafter buchen Scheitholz, 24 Klafter tannen Scheitholz, 45
Klafter gemischtes Klotzholz.
Dieses Klafterholz steht am Abfuhrweg beim Wohngebäude auf dem
forstärarischen Felixenhof.
Die Zusammenkunft ist jeden Tag, Vormittags 9 Uhr und zwar
….., am dritten Tage zu Eschbach auf dem Felixenhof.
Freiburg, den 18.Nov. 1862
Großh. Bezirksforstei
Bekl
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 23.3.1863
Hofguts-Versteigerung
(1923) Eschbach, Landamts Freiburg. Theresia geborene Bank,
Wittwe des Andreas Steiert, Bauers auf dem sogen.
Scherthomas-Hof im Oberthal in Eschbach, und der
vormundschaftliche Beistand des minderjährigen Sohnes Bernhard
Steiert, lassen vorbehaltlich obervormundschaftlicher
Genehmigung am
Montag den 7. April d.J. Mittags 12 Uhr zu Eschbach im
Wirtshause zum Engel nachbezeichnetes in der Gemarkung
Eschbach befindliches Hofgut in öffentlicher Steigerung durch
Distrikts-Notar Glyckherr dem Verkaufe aussetzen:
1) Haus Nr. 57, Blockhaus, Blockscheuer, Schopf und
Schweineställe, Schopf beim Brunnen, Keller-Ueberbau und
Einfahrt;
2) Waschhaus,
3) Speicher von Stein,
4) Haus Nr. 4, Blockhaus von Holz und Blockscheuer;
5) Hausplätze und Hofraithen, - M. – V. 32
R.
6)
Aecker
18
M. 1 V. 88 R.
7)
Wiesen
12
M. 2 V. 84 R.
8)
Reutfeld
48
M. 2 V. 22 R.
9)
Wald
6 M. 6 V. 18 R.
10)
Oedung
2
M.
1 V. 10 R.
zusammen
88
M. 3 V. 74 R.
als geschlossenes Hofgut, geschätzt zu 8000fl.
Freiburg, den 14. März 1862.
Großh. Landamtsrevisorat.
H. Müller, Dienstverweser.
vdt. Glyckherr, Notar
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 16.3.1869
Holz-Versteigerung
Dienstag, den 23. März d.J., Vormittags 9 Uhr, lässt Lorenz
Meier, Schwabenbauer in Eschbach, Amt Freiburg, ca 200 Stück
Bauholzstämme, verschiedener Qualität, in mehreren Loosen nach
dem Cubikfuß, bei hinreichender Bürgschaft mit halbjähriger
Borgfrist, an den Meistbietenden öffentlich versteigern.
Sämmtliches Holz ist an die nach Freiburg führende Thalstraße
verbracht und kann jetzt schon jeden Tag eingesehen werden.
Die näheren Bedingungen werden vor der Versteigerung bekannt
gemacht und die Steigerungsliebhaber mit dem Bemerken
eingeladen, da die Steigerung im Engelwirtshaus zu Eschbach
abgehalten wird.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 28. und 29. Sept. 1869
Freiburg, 27. Sept. 1869
Aus dem
Schwurgerichtssaale
Heute wurden die
Sitzungen des dritten Quartals von dem Präsidenten
Kreisgerichtsrath Sauerbeck eröffnet. Richter sind die Kreisgerichtsräthe: Brummer, Deimling,
Hirschhorn und Amtsrichter Fromherz. Zu Ersatzrichtern sind
betimmt die Kreisgerichtsräthe: v. Hennin und Haaß, zum Stellvertreter des Präsidenten:
Kreisgerichtsrath Weber (der in den zwei auf Donnerstag 30.
Sept. festgesetzten Fällen als Vorsitzender fungiren wird).
Staatsanwalt Bender
vertrat die Anklage gegen Leopold Scherer von Eschbach wegen
Todtschlags und Bernhard Scherer von da wegen fahrlässiger Tödtung. Der erste
Angeklagte wurde von Anwalt Wehrle, der zweite von Anwalt
Barbo vertheidigt. Im Engelwirtshause zu Eschbach (Bezirksamt
Freiburg) feierten am 13. Juli d. J. Joseph Ihringen und
Theresa Ruh von dort ihre Hochzeit; an dem mit dieser
Feierlichkeit verbundenen Tanze betheiligten sich, wie dies in
Eschbach üblich
ist, alle jungen Leute, die Lust dazu hatten. Nachdem die
Tanzbelustigung beendigt, die Hochzeitsleute von der Musik
nach ihrer Wohnung zurückbegleitet waren, während welcher Zeit die jungen Leute in
verschiedenen Zimmern des Wirtshauses beim Wein saßen, wollte sich auch
Ursula Mäder von Stegen, die
damals bei dem Stiefvater der Hochzeiterin – Georg Schweizer
– in Eschbach diente,
entfernen. Diese Ursula Mäder hatte vor einigen Jahren mit Sigmund Schubnell von
Todtnauberg ein Liebesverhältnis. Nachdem dieses Band gelöst war, fing sie mit
dem 29 Jahre alten Taglöhner Bernhard Scherer von Eschbach eine Bekanntschaft
an, aber auch dieses Verhältnis scheint in der letzten Zeit vor obiger Hochzeit
nicht mehr fest gewesen zu sein. Die Ursula Mäder war während der
Hochzeitsfeierlichkeiten die meiste Zeit mit Bernhard Scherer
und seinem 26 Jahre alten Bruder Leopold Scherer; mit
Schubnell tanzte sie nur einmal. Nach dem Tanze saß sie mit den beiden
Scherer in der größeren
Stube des oberen Stockes, wohin Schubnell, der in der anderen
Stube desselben Stockes saß, nicht gekommen war. Zwischen 12 und 1 Uhr brach die
Ursula Mäder auf; Bernhard
Scherer bot ihr das Geleit an, sie riß ihm aber aus.
Schubnell bemerkte ihr weggehen, was ihn veranlasste, ihr
rasch zu folgen. Als Bernhard Scherer bemerkte, dass Schubnell
dem Mädchen, das seine
Begleitung ausgeschlagen hatte, folgte, wurde er eifersüchtig, beschloß sofort den Beiden
nachzugehen, und forderte offenbar in der Absicht, einen
Gehilfen bei dem zu erwartenden Streit zu haben, seinen Bruder
Leopold auf, ihn zu begleiten, wozu sich dieser bereit erklärte. Sie verließen rasch das Wirtshaus
und gingen auf dem Thal aufwärts führenden Weg bis zu dem Seitenweg, der etwas 100
Schritte oberhalb nach dem Hofe Schweizers führt, und auf diesem
trafen sie den von jenem Hofe zurückkehrenden Schubnell,
der die Ursula Mäder
auf diesem Wege bis an das Haus ihres Dienstherrn begleitet
hatte, aber umgekehrt war, weil er im haus Licht gesehen. Bei
dem Zusammentreffen der 3 Burschen fragte Schubnell „was wollt ihr, sucht
ihr mich?“ Nun fingen Bernhard
Scherer und Schubnell zu raufen an, während dessen zog
Leopold Scherer sein Taschenmesser und versetzte damit von
hinten dem Schubnell einen Stich auf den rechten Oberarm in
der Schultergegend, der 2 ½ Zoll tief in die Achselhöhle eindrang, die arteria
und vena axillaris durchschnitt und in Folge der
dadurch verursachten Blutung den nach wenigen Augenblicken
eintretenden Tod desselben bedingte. Er war nämlich unmittelbar nach
dem Stich noch bis in die Stube des Engelwirtshauses geeilt,
wo er, ohne noch reden zu können, zusammensank und verschied. Die beiden Thäter waren schon vor ihm
im Wirtshause angelangt, da sie durch den an der Straße liegenden Grasgarten
dorthin geeilt waren.
In der Handlung des
Leopold Scherer erblickten die Geschworenen nicht Todtschlag (§ 209 St. G.), sondern
blos durch vorsätzliche
im Affekt verübte
Körperverletzung
verursachte fahrlässige
Tödtung, auch nahmen sie
nur den mittleren Grad der Wahrscheinlichkeit der
Vorausschehbarkeit an (§ 213 Z. 3 St. G.). Die Verschuldung des Bernhard
Scherer an dem Tode des Schubnell durch Fahrlässigkeit verneinten die
Geschworenen, der daher freigesprochen und auf freien Fuß gesetzt wurde. Leopold
Scherer wurde zu einer Arbeitshausstrafe von 3 Jahren (oder
zwei Jahren in Einzelhaft) und zur Tragung von ¾ der
Untersuchungskosten verurtheilt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Nachrichten 17.11.1869
Holz-Versteigerung.
Aus dem Domänenwalddistrikt „Alter Conventwald“, Gemarkung
Eschbach, werden am
Mittwoch, den 24. November d.J.
früh 10 Uhr,
in dem Gasthause zum Engel in Eschbach:
153 tannene Sägklötze, 72 ½ Klft. Buchen, 14 ½ Klft. Tannen
Scheitholz, 8 Klft. Buchen, 3 ½ Klft tannen Klotzholz, 6
½ Klft buchen und 18 Klft. Gemischtes Prügelholz, sowie
das hiervon abgefallene Reißig und Abfallholz looseweise
öffentlich versteigert.
Das Klafterholz sitzt auf dem Hausplatz des Felixenhofes, und
die Sägklötze sind sämmtliche an die Transportwege verbracht.
Freiburg, den 11. November 1869
Großherzogl. Bezirksfortei
Bach.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
20.2.1870
Bekanntmachung.
Gemäß § 2 des Gesetzes vom 21. Dezbr. 1869, Gesetz- u.
Verordnungsblatt Nr. 40, wurde dahier Karl Rombach,
Löwenwirth, für eintretende Verhinderungsfälle des
Rathschreibers als Stellvertreter ernannt.
Eschbach, den 16. Februar 1870.
Der Standesbeamte:
Bürgermeister Vogt
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
21.12.1877
Gerichtszeitung
Freiburg, 19. Dec. (Schwurgericht) Heute wurde unter dem
Vorsitz des Gr. Kreisgerichtsraths Dr. Wihelmi 2 Fälle
verhandelt und zwar (nach der abgeänderten Tagesordnung)
zunächst die Anklage gegen Andreas Schäfer......
Die zweite Verhandlung, welche erst Abends ½ 7 Uhr ihren
Anfang nehmen konnte, hatte die Anklage gegen Fridolin
Zähringer von Stegen wegen Bestechung zum Gegenstand. Nach der
Anklageschrift war der Hergang folgender: Der Angeklagte 29
Jahre alt, verheirateter Landwirth, kinderlos, im Besitze
einigen Vermögens, gut beleumundet ist Mitpächter der Jagd auf
Gemarkung Zarten und hausirt zuweilen mit Wild in hiesiger
Stadt. Am 28. August d.J. erhob er bei Gr. Oberamtsrichter
Mors dahier eine Klage, in welcher er behauptete, eine Flinte,
die dem Wilhelm Schulz alt zu Gunsten einer Forderung des
Julius Kaiser hier gepfändet und auf welche schon vorher Karl
Knupfer hier ebenfalls im Wege einer Einsprachsklage ein
Vorzugsrecht geltend gemacht hatte, sei sein – Zähringers
Eigenthum in welcher Klage er deshalb bat, die Pfändung dieses
Gegenstandes aufzuheben. Am gleichen Tage verfügte der Großh.
Oberamtsrichter Mors Einhalt mit der Versteigerung der
gepfändeten Flinte und beraumte Tagfahrt zur mündlichen
Verhandlung über die von Zähringer erhobene Klage auf
den 14. Sept. d.J. an. Die Ausfertigung dieser Verfügung wurde
dem Zähringer am 3. Sept. d.J. zugestellt. Am Tage darauf oder
am 2ten Tage darauf Vormittags – Dienstag oder Mittwoch –
erschien Zähringer in der Wohnung des Gr. Oberamtsrichter
Mors, und bot der dort anwesenden Ehefrau dieses Richters ein
Feldhuhn, zum Geschenk an, indem er bemerkte, er habe bei
deren Ehemann einen kleinen Prozeß und bringe das Feldhuhn
nicht um den Prozeß zu gewinnen sondern nur, um ihrem Manne
eine kleine Freude zu machen. Frau Mors wies den Angeklagten
mit dem Beifügen zurück, daß weder sie noch ihr Ehemann solche
Geschenke annähmen. Der Rechtsstreit des Angeklagten wurde in
der Folge vor Rechtspraktikanten Dr. Krems im Auftrage des Gr.
Oberamtsrichters Gräff verhandelt, dabei gab schon in der
Tagfahrt vom 14. Sept., der Einsprachsbeklagte Kaiser der
Einsprache nach am 1. Oktober auch Knupfer, nach dem
einvernommenen Zeugen die Behauptung Zähringers bestätigt
hatten. Auf Grund dieser Thatsachen und auf Grund des $334 des
St.-G.-B. welcher besagt: „Derjenige, welcher einen Richter,
um eine Rechtssache, deren Leitung oder Entscheidung ihm
obliegt, zu Gunsten oder zum Nachtheil eines Betheiligten zu
leiten oder zu entscheiden, Geschenke oder andere Vortheile
anbietet, verspricht oder gewährt, wird mit Zuchthaus
bestraft,“ ist von Gr. Staatsanwaltschaft, vertreten durch
Herrn Staatsanwalt v. Berg gegen Fridolin Zähringer, die
Anklage wegen Bestechung erhoben. Der Angeklagte gestand den
Sachverhalt im Allgemeinen zu, beharrte aber bei seiner
früheren Versicherung, und der Vertheitiger Herr Anwalt Mayer
unternahm es dies in seinem Vortrage des Weiteren auszuführen,
daß der Angeklagte die ihm unterstellte verbrecherische
Absicht nicht gehabt und daher auch das ihm angeschuldigte
Verbrechen nicht begangen habe. Die Geschworenen traten dieser
letzteren Auffassung durch Abgabe ihres Wahrspruches bei,
indem sie die Schuldfrage verneinten, worauf Zähringer von der
Anklage freigesprochen wurde.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
8.3.1888
Gastwirthschafts- und Liegenschaftsverpachtung sowie
Farhrnißversteigerung.
In Folge Verlassenschaftsverhandlung auf Ableben der Johann
Bank, Engelwirts Ehefrau in Eschbach wird am
Montag den 12. März, Nachm. ½ 2 Uhr,
die hiesige Wirthschaft z. Engel zum Betreiben auf mehrere
Jahre sammt der dazu gehörigen Liegenschaften, letztere in
Abtheilungen oder zusammen, im Wirthslokal daselbst
verpachtet.
Am Dienstag den 13. März, Morgens 8 Uhr beginnend, werden
daselbst folgende Fahrnisse gegen Baarzahlung versteigert:
2 Pferde, 5 Kühe, 3 Ochsen, 3 Stück Jungvieh, 3 Schafe, 2
Mastschweine, 9 sonstige Schweine, ca. 100 Ztr. Heu und Oehmd,
1 Quantum Stroh, sowie Frucht, Waizen, Roggen u. Haber, circa
300 Sester Kartoffeln, 8 verschiedene Wägen, Fuhr-, Feld- und
Handgeschirr.
Am Mittwoch den 14. März, Morgens 8 Uhr beginnend, aller Art
Faß- und Bandgeschirr, Schreinerwerk, verschiedenes
Wirthschafts- und Küchengeschirr, Bett- und Weißzeug sowie
allerlei Hausrath.
Eschbach, den 6. März 1888.
Brgmstr. Gremmelspacher.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
28.10.1910
Aus der Bezirksratsitzung, Freiburg 27.10.
…Ferner wurde die Genehmigung erteilt: dem Gesuch des Max
Hummel, Landwirt in Eschbach, um Genehmigung zur Lostrennung
eines Teils von dem geschlossenen Hofgut Scherlenzenhof;
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
9. 4.1920
Aus der Zeitschrift des Breisgauvereins Schauinsland (Schuß)
Steinrelief in Eschbach (Amt Freiburg) mit einer Abbildung.
Außen an der Kirche zwischen 2 Langhausfenstern eingemauert,
befindet siche ein kleines Steinrelief mit der Jahreszahl
1589. In einer Nischenartigen Umrahmung erscheint im Pilgerhut
und- Stab Jacobus der Aeltere, der in der linken Hand eine
Sammelbüchse hält. Zu den Füßen des Heiligen sieht man das
Wappen des Abtes Gallus (bürgerlicher Name: Gallus Meyer,
genannt Voegelin) der von 1585-1597 der nahe gelegenen
Benediktinerabtei St.Peter vorstand. Das Relief ist also der
letzte Rest der ehemaligen Jacobus-Kapelle die vom Kloster
St.Peter errichtet wurde, und an deren Stelle sich die heutige
von Eschbach erhebt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 17.12.1927
Eschbach b. Freiburg, 15. Dez. In letzter Zeit haben vier
hiesige Bürgersöhne die väterlichen Anwesen käufliche
erworben, und zwar: Leo Rombach als Hinterbauer, Linus Hummel
jg. Als Scherpeterbauer, Lambert Ketterer als Fußbauer und
Stefan Gang als Schönbergbauer.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 1.3.1929
Großfeuer
Ein Bauernhof im Eschbachtal eingeäschert.
Eschbach, 1. März. Heute morgen ½ 7 Uhr brannte der Fußhof des
Landwirts Lambert Ketterer bis auf den Grund nieder. Das
lebende Inventar wurde von den Nachbarn gerettet. Der Brand
entstand vermutlich durch Kurzschluß in der Scheuer. Die
Bäuerin ist eine Tochter des Schlegelhansenhofbauern in
Ibental, dessen Anwesen am Sonntag völlig abbrannte. Das
Unglück ist deshalb um so bedauernswerter.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 28.4.1930
Eschbach bei Kirchzarten, 28. April. Heute morgen ½ 6 Uhr
brannte der im Zinken Steierntal gelegene Martishof infolge
Kurzschluß bis auf den Grund nieder. Der große Viehbestand
konnte bis auf die Schafe gerettet werden. Näheres steht noch
aus.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 26.1.1935
Eschbach b. Frbg., 25. Jan. Der auf dem hiesigen Maierhof
bedienstete Knecht Wilhelm Mäder verunglückte dadurch, dass
ihm in der Scheuer eine eiserne Gabel aus ziemlicher Höhe ins
Gesicht fiel. Die eisernen Zinken verletzten ihn ernstlich.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 2.3.1935
Eschbach (b.Frgb.), 27. Febr. Am letzten Sonntag hielt der
Musikverein im Gasthaus zum Löwen seine Generalversammlung ab.
Diese war gut besucht. Nachdem die Musikkapelle ihr gut
eingeübtes Konzert beendet hatte, eröffnete der 1. Vorstand,
Schneidermeister Saum mt einer kurzen Begrüßungsansprache die
Versammlung. Aus dem Tätigkeitsbericht war zu entnehmen, dass
sich die Musikkapelle im verflossenen Jahre an allen
kirchlichen und weltlichen Feiern beteiligt hat. Der von
Rechner Spitz bekanntgegebene Kassenbericht war in bester
Ordnung. Da der langjährige 1. Vorstand Saum von seinem Posten
zurücktrat, wurde der Musiker Karl Scherer gewählt.
Bürgermeister Läufer dankte dem scheidenden Vorstand nochmals
für all die Arbeit, die er für den Verein geleistet hat.
Ratschreiber Helmle gab einen interessanten Rückblick auf die
verflossenen Vereinsjahre.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 12.4.1936
Eschbach b. Frbg., Die im hiesigen Ort vom Wasser- und
Straßenbauamt durchgeführte Bachregulierung zwischen Post und
Kirchplatz ist nun beendet. Die Straße gewann durch dieses
Unternehmen bedeutend an Breite. Das Dorfbild wurde dadurch
wesentlich verschönert. – Die im hiesigen Ort für das WHW
durchgeführte Eiersammlung ergab den schönen Ertrag von 190
Stück.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 15.9.1936
Unwetter über dem Eschbachtal
(Eigener Drahtbericht der Freiburger Zeitung)
Eschbach bei Freiburg, 14. Sept.
Am Montagnachmittag gegen 4 Uhr ging über dem Eschbachtal ein
von Nordwesten kommenden Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen
und Hagel nieder. In Sturzbächen schossen gewaltige
Wassermassen den Berg herunter. Der sonst so friedliche
Eschbach schwoll in ganz kurzer Zeit zu einem gewaltigen Strom
an, der sich über Straßen, Gärten und Wiesen talabwärts
wälzte. Das Wasser drang in die Keller ein und setzte sie zum
Teil bis an die Decke unter Wasser. Die Wiesen und Gärten sind
größtenteils verwüstet. Der angerichtete Schaden ist
beträchtlich. Es ist das größte Unwetter, das unser Tal seit
vielen Jahren erlebte.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 3.5.1937
Gefährlicher Einbrecher verhaftet.
Ein gefährlicher Ein- und Ausbrecher, Paul Busset aus Eschbach
bei Freiburg, der seit Dezember vorigen Jahres in Freiburg und
Umgebung und im ganzen Schwarzwald verschiedene Einbrüche
verübte, und dadurch die Bevölkerung im höchsten Maße
beunruhigt hat, wurde am 1. Mai von einem Kriminalbeamten aus
Freiburg in Säckingen verhaftet. Busset, ein vielfache
vorbestrafter und gefährlicher Einbrecher, wird hoffentlich
nunmehr für immer unschädlich gemacht werden.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 21.10.1937
Eschbach, 21. Okt. Das auf dem Felixen-Holzplatz neu
errichtete staatliche Forsthaus wurde dieser Tage
fertiggestellt. Förster Hensler hat seine Dienstwohnung
bereits bezogen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung
24.2.1938
Der älteste Bürger gestorben.
Eschbach, 24. Febr.
Gestern nachmittag verstarb im hohen Alter von 95 Jahren und 5
Monaten Altstraßenwart Hermann Müller von hier. Der
Verstorbene war geboren am 5. September 1842. Im Jahre 1878
trat er als Landstraßenwärter in den Staatsdienst, den er 43
Jahre lang bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1921 zur
vollen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten ausführte. Bis vor
kurzer Zeit nahm der Verstorbene regen Anteil an allen
Zeitgeschehnissen. Einer großen Kinderzahl war der
Dahingeschiedene ein treusorgender Vater und Ernährer.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung,
19.6.1938
50 Jahre Kriegskameradschaft Eschbach-Stegen
Am Sonntag, 12. Juni feierte die Kriegskameradschaft
Eschbach-Stegen das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens. Am
Vormittag fand beim Kriegerdenkmal eine Gedenkfeier unter
Mitwirkung der hiesigen Musikkapelle statt. Der
Kameradschaftsführer gedachte in seiner Ansprache der
gefallenen und aller verstorbenen Kameraden, und legte in
diesem Sinne einen Kranz nieder. Im „Löwen“ fand die
eigentliche Feier mit einem Kameradschaftsabend statt, der
sehr gut besucht war. Die hiesige Musikkapelle eröffnete
denselben mit flotten Märschen. Der Kameradschaftsführer
begrüßte die Erschienenen, besonders die Abordnung vom
Kreisverband Freiburg unter Führung von Adjutant Eggle, sodann
würdigte der Kameradschaftsführer die Bedeutung dieses
Jubiläums. Der Schriftführer erstattete einen Rückblick auf
die 50 Jahre. Von den Gründungskameraden sind noch zwei am
Leben, nämlich Andreas Schweizer und Albert Schwär. 1890 wurde
die aus freiwilligen Spenden beschaffte Fahne geweiht. Heute
zählt die Kameradschaft 50 Mitglieder, von denen 42
Kriegsteilnehmer sind. Erste Vorstände bzw
Kameradschaftsführer waren in den 50 Jahren fünf tätig, davon
sind Joseph Fackler mit 12, Alios Laufer mit 14 und der
jetzige Kameradschaftsführer Emanuel Scherer mit 19jähriger
Tätigkeit besonders zu nennen. Als Stellvertreter ist Wilhelm
Bartberger 17, als Kassierer Karl Läufer 18 und als
Schriftführer Max Schär 19 Jahre tätig. Alexander Rombach,
Förster, war von 1892 bis 1919 Schriftführer und ist seit Ende
1888 Mitglied. 7 Kameraden sind 40 und elf Kameraden 25 Jahre
Mitglied. Im Jahre 1925 wurde eine Schützenabteilung gegründet
und 1926 wurde ein Kleinkaliberschießstand gebaut. Adjutant
Eggle führte in seinem mit Interesse und Beifall aufgenommenen
Ausführungen der Zuhörer den großen Kyffhäuserbund vor Augen,
und nachdem unser Führer Adolf Hitler selbst die Führung
dieser großen Soldatenorganisation übernommen habe, müsse der
letzte Soldat der alten und jungen Wehrmacht gewonnen werden.
Er übermittelte die Wünsche des Kreisverbandes, und gab seine
Freude über den guten Besuch Ausdruck. Kamerad Joseph Hug
sprach für die Gemeinde. Seine Ausführungen endeten mit einem
Sieg-Heil auf unseren Führer und Frontkameraden, dem sich die
Lieder der Nation anschlossen. Bei Musik und Gesang nahm der
Abend seinen frohen Ausklang.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 4.7.1938
Um Freiburg herum
Eschbach. Am östlichen Dorfeingang ist eit einigen Tagen ein
sogenannter Brandweiher errichtet worden, ungefähr 40 Meter
lng, 8 Meter breit und 2 Meter tief, rects und links mit
Betonplatten eingefasst, der zur Zeit für alt und jung zu
einem richtigen Tummel- und Badeplatz geworden ist, aber auch
zur Dorfverschönerung viel beiträgt. – Zur Zeit findet wieder
jede Woche ein Suchtag statt gegen den Kartoffelkäfer. – Bei
denkbar betsem Wetter wird die Heuernte eingebracht. – Auch
der Getreidestand ist ausgezeichnet. Jeden Landmann muß jetzt
ein Gang durch die Fluren erfreuen, wenn er das Werden und
Wachsen seiner Frucht beobachtet und seine harte Arbeit im
Dienste des ganzen Volkes vielfältig belohnt sieht.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger
Zeitung 26.7.1938
Eschbach, 25. Juli. Am letzten Montag unternahm die hiesige
Schule unter Leitung von Oberlehrer Weisenhorn mit dem Auto
einen Ausflug. Es ging über Wiedner Eck nach Schönau, wo Rast
gemacht und das Schlageter-Denkmal besichtigt wurde. Von hier
ging es weiter nach Säckingen und zur Haseler Höhle. Nach
zweistündigem Aufenthalt ging es rheinausfwärts bis nach
Albbruck, das Albtal hinauf nach St.Blasien, Schluchsee von
hier nach Titisee und das Höllental hinunter. Die schöne Fahrt
wird den jungen Menschen stets in Erinnerung bleiben. – Der
Stand der Feldarbeiten ist schon so weit vorgeschritten, dass
der Roggen, die Gerste und Lewaternte fast unter Dach gebracht
ist. – In den Reben wurde das Spritzen schon zum viertenmal
vorgenommen: in wenigen Tagen wird zum fünftenmal gespritzt.
Vereinzelt wurden Krankheiten festgestellt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung,
11.8.1938
Bei Dacharbeiten tödlich verunglückt (Eigene Drahtmeldung)
Eschbach, 10. Aug. Bei Ausbesserungsarbeiten am Scheunendach
stürzte heute nachmittag der erste seit einigen Monaten
verheiratete Wilhelm Kult aus etwa fünf Meter Höhe ab und zog
sich dabei tödliche Verletzungen zu. Den Eltern und der jungen
Gattin des verunglückten wendet sich die Teilnahme der ganzen
Gemeinde zu.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung,
29.1.1939
Eschbach bei Freiburg, 28. Jan. Am Mittwochabend kurz nach 10
Uhr verschied im Alter von 78 Jahren unerwartet rasch der
Bauer Pius Wehrle vom Zipfeljockenhof hier, nachdem er bis
spät abends am selben Tage mit seinen Dienstboten beim
Dreschen beschäftigt war. Mit dem Verstorbenen scheidet ein
arbeitsfreudiger, strebsamer Bauer aus unserer Mitte. Im
Januar 1908 erwarb er mit zwei weiteren Geschwistern käuflich
den hiesigen Zipfeljockenhof. Am 15. Februar 1935 wurde sein
Hof durch eine Feuersbrunst heimgesucht, der das ganze Anwesen
sowie das ganze Inventar zum Opfer fiel. Nur eine kurze Zeit
war ihm auf dem neuerbauten Anwesen vergönnt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 11.4.1939
Mit dem Motorrad tödlich verunglückt.
Eschbach. Am Ostersonntag Abend verunglückte der hiesige
Einwohner Franz Josef Scherer bei einem Sturz mit seinem
Motorrad am Ortsausgang so schwer, dass seine sofortige
Ueberführung ins Krankenhaus notwendig wurde. Leider war alle
ärztliche Kunst ohne Erfolg. Der junge Mann erlag seinen
schweren Verletzungen in den Morgenstunden des Montags. Seinen
Angehörigen wenden sich….
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 20.4.1939
Eschbach. Unter großer Beteiligung der hiesigen
Einwohnerschaft, sowie einer großen Zahl auswärtiger Freunde
wurde der am letzten Sonntag auf so tragische Weise mit dem
Motorrad verunglückte Franz Jos. Schade zur letzten Ruhe
bestattet. Der Musikverein bzw. die Musikkapelle Eschbach
verliert an dem Verstorbenen einen seinen besten Musiker. Auch
der Kirchenchor, dessen Mitglied der Verstorbene war, trauert
am Grabe eines zu früh geschiedenen Sängers. Der Musikverein
Kirchzarten war durch den Vorstand, sowie durch die
vollzähliche Musikkapelle Kirchzarten mit ihren Dirigenten
erschienen, um dem toten Kameraden die letzte Ehre zu
erweisen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 11.11.1939
Eschbach. Der im Alter von 81 Jahren verstorbene älteste
Bürger unserer Gemeinde, Alt-Bammertbauer Andreas Schweizer,
wurde am Mittwoch zur letzten Ruhe bestattet. Der Verstorbene
war ein Gründungsmitglied des hiesigen Kriegervereins und
gehörte demselben seit 1888 als Mitglied an. Die
Kriegerkameradschaft geleitete ihn und legte mit ehrenden
Worten einen Kranz am Grabe nieder.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 27.12.1939
Eschbach bei Freiburg. Die Opferfreudigkeit im Monat Dezember
war von sehr schönem Erfolg. Die Bargeldspende der
Landwirtschaft für das KWHW. Brachte den Betrag von 242,30 RM.
Die Eintopfspende für den Monat Dezember verdoppelte sich
gegen den Vormonat. Auch die Straßensammlung brachte einen
sehr schönen Betrag.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 04.05.1940
Eschbach. Die Kriegerkameradschaft Eschbach-Stegen hielt ihren
Generalappell ab, an dem der Führer des Kreisverbandes Eggle,
Freiburg, teilnahm. Nach Klärung verschiedener wichtiger
Fragen gelang es Kamerad Eggle, den vor einem Jahr als
Kameradschaftsführer zurückgetretenen Kameraden Scherer wieder
auf seinen ehrenvollen Posten als Kameradschaftsführer
zurückzubringen, nachdem er schon über 20 Jahre die
Kameradschaft mustergültig geführt hatte.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 14.07.1940
Eschbach. Die von der NSV durchgeführte Listensammlung für das
Rote Kreuz hatte auch diesmal einen großen Erfolg. Die
Spendenfreudigkeit der Einwohnerschaft ergab den dreifachen
Betrag der vorigen Sammlung.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 29.09.1940
Eine beherzte Mutter!
Eschbach. In den Vormittagsstunden des Donnerstags stürzte das
dreijährige Söhnchen einer hiesigen Familie in den sehr viel
Wasser führenden Eschbach und wurde von den Fluten
fortgerissen. Rasch entschlossen sprang die Mutter ins Wasser
und rettete ihr Kind vor dem Tode des Ertrinkens.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 9.10.1940
Eine Tat in Schwermut
Eschbach. Infolge von Schwermut stürzte sich ein Landwarneiter
aus dem Dritten Stock eines Gebäudes, dabei brach er sich ein
Bein und zog sich schwere innerliche Verletzungen zu, die die
sofortige Ueberführung in die Klinik notwendig machte.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 6.11.1940
In den Eschbach gestürzt.
Eschbach bei Freiburg. In der Nacht vom 1. zum 2. November
verunglückte auf dem Heimwege, infolge starker Dunkelheit, ein
hiesiger Mann dadurch, dass er an der Brücke oberhalb des
Ortes in den Eschbach stürzte und schwer verletzt wurde.
Hilfsbereite Nachbarn befreiten den Schwerverletzten aus
seiner schwierigen Lage und veranlassten seine Ueberführung in
ein Krankenhaus.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 26.3.1941
Die Kriegskameradschaft hielt Generalappell
Eschbach bei Freiburg. Der auf Sonntag angesetzte
Generalappell der hiesigen Kriegerkameradschaft war sehr gut
besucht. Das von Kameradschaftsführer Schere aufgestellte
Programm wickelte sich ordnungsgemäß ab. Großes Interesse
fanden die 50 Dankschreiben von den Kameraden an der Front für
die von der Kriegerkameradschaft erhaltenen
Weihnachtspäckchen. Allgemein kam in diesem Schreiben die
große Siegeszuversicht und das grenzenlose Vertrauen auf
unserer geniale Führer zum Ausdruck. Mit einer kurzen
markanten Schlussrede und einem dreifachen Sieg-Heil auf
unseren geliebten Führer wurde der Appell beendet.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 2.2.1942
Am 3. Dezember 1941 ist unser lieber, unvergesslicher Sohn und
Bruder
der Obergefreite
Leo Salenbacher
Zisterzienser-Pater von Birnau
in treuer Pflichterfüllung im Osten gefallen. Von Anfang an
hat er den Ostfeldzug in einem Art.-Regiment mitgemacht. Nun
hat ihn Gott zu sich in die ewige Heimat heimgerufen. Wir
empfehlen seine Seelenruhe dem Gebete aller, die ihn gekannt
haben.
Eschbach (Amt Freiburg) den 30. Januar 1942
In tiefer Trauer:
Familie Salenbacher, Heinehof
Das 1. Opfer ist am Dienstag, dem 3. Februar um 9 Uhr in der
Pfarrkirche zu Eschbach.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 11.2.1942
Danksagung
Anläßlich des Heimganges unseres unvergeßlichen Sohnes und
Bruders Obergefreiter Leo Salenbacher, P. Hugo der ehemaligen
Cistercienser-Propstei Birnau, der als Kanonier in treuer
Pflichterfüllung fern der Heimat im Osten sein Leben zum Opfer
gebracht hat sind uns viele Zeichen der Anteilnahme
zugekommen. Wir danken auf diesem Wege herzlich und bitten des
Gefallenen auch weiterhin im Gebete zu gedenken.
Eschbach, 10 Februar 1942
Familie Salenbacher (Heinehof)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 10.2.1942
Unfaßbar schwer traf uns die traurige Nachricht, dass unser
lieber, unvergeßlicher, jüngster Sohn und lieber Bruder
Franz Schuler
Gefreiter in einem Inf. Regt.
am 4. Januar 1942 sein junges, hoffnungsvolles Leben im Alter
von 20 Jahren im Osten, getreu seinem Fahneneid, gab. Nach
Gottes unerfoschlichem Ratschluß durfte er seine Heimat nicht
wieder sehn. Wer ihn gekannt, weiß was wir verloren haben. Wir
werden ihn nie vergessen, bis uns der Tod mit ihm vereint. Er
folgte dem Ruf seiner Mutter.
Eschbach (Amt Freiburg) den 9 Februar 1942
In tiefem Schmerz, Familie Karl Schuler nebst Angehörigen
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 20.2.1942
Danksagung
Anläßlich des Heimganges unseres unvergesslichen jüngsten
Sohnes und lieben Bruders Gefreiter in einem
Infanterie-Regiment,
Franz Schulers sind uns in unserem großen Schmerz von nah und
fern persönlich und schriftlich so viele Beweise inniger
Teilnahme zugegangen, wofür wir auf diesem Wege unseren
tiefempfundenen Dank aussprechen . Ein herzliches „vergelt´s
Gott“ all denen, die an den Seelenopfern teilnahmen. Wir
bitten, des Gefallenen auch weiterhin im Gebet zu gedenken.
Eschbach, 18 Februar 1942
Familie Schuler nebst Angehörigen
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 30.8.1942
Tief erschüttert traf uns die schmerzliche Nachricht, dass
unser lieber, unvergesslicher Sohn, Bruder, Schwager und Pate
Soldat Wilhelm Spitz
im Alter von 36 Jahren in treuer Pflichterfüllung in einem
Kriegslazarett an den Folgen eines Herzleidens plötzlich
gestorben ist. Sein Wunsch, seine ergrauten Eltern in der
Heimat wiederzusehen ging nicht in Erfüllung. Möge der Trost,
nun den zweiten Sohn auf dem Altare des Vaterlandes geopfert
zu haben, unseren großen Schmerz lindern.
Eschbach, 29. August 1942
In tiefer Trauer:
Familie Engelbert Spitz.
Das erste Opfer findet am 2. September, morgens 8 Uhr in der
Pfarrkirche in Eschbach statt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freiburger Zeitung, 7.9.1942
Danksagung
Es ist uns nicht möglich, für die überaus große Anteilnahme an
den heiligen Opfern für unseren in fremder Erde ruhenden Sohn,
Bruder und Schwager, Soldat Wilhelm Spitz, jedem einzelnen zu
danken. Wir bitten daher, auf diesem Wege unseren
tiefgefühlten Dank entgegenzunehmen. Ganz besonders danken wir
dem Kirchenchor und der Kriegerkameradschaft für ihre
Kranzspenden und aufmunternden Worte am Ehrenmal.
Eschbach, den 7. September 1942
Familie Engelbert Spitz
![]() |
Das alte "Schniederhüsle", das in früheren Jahren als erstes Schulhaus der Gemeinde Eschbach diente (auf dem Bild ist eine Hälfte rechts noch zu sehen), wurde durch einen Neubau abgelöst. Mit dem Altbau verschwindet eines der ätesten Häuser der Gemeinde Eschbach und mit ihm ein Teil der alten Eschbacher Dorfgeschichte. Aufnahme: Heinrich. Schefbeck, Eschbach (Landkreis Freiburg) |