| Die Pfarrkirche von
Eschbach bei St. Peter Eine Renovation brachte Kunstwerke ins rechte Licht |
| Badische Zeitung Beilage Nr. 47 vom 23./24. November 1968 |
Bei einer
großen Zahl von kirchlichen und profanen Bauwerken obliegt die
Pflicht zur baulichen Unterhaltung und Erneuerung dem Staat. Die
Aufgabe wird in Freiburg vom Staatlichen Hochbauamt I
wahrgenommen, das in seinem Bezirk allein 51 Kirchen beider
Konfessionen zu unterhalten hat. In den vergangenen Jahren
wurden zahlreiche Rebovationen an Kirchen, Pfarrhäusern und
anderen historischen Gebäuden vorgenommen und dafür erhebliche
Mittel aufgewendet. Ein Beispiel für die meist mit schwierigen
denkmalpflegerischen und bautechnischen Überlegungen verbundenen
Arbeiten bietet die Erneuerung der kath. Pfarrkirche in Eschbach
am Weg nach St. Peter, über die der folgende Aufsatz berichtet.
Wer vermutet schon in einem äußerlich so unscheinbaren Bauwerk
wie der Dorfkirche von Eschbach solche Kunstwerke, wie sie das
Innere dieser Kirche zeigt. Fresken von Simon Göser, einem der
bedeutensten Maler des 18. Jahrhunderts in unserer Landschaft,
ferner drei Altäre und eine Kanzel aus der Werkstatt des
berühmten Schwarzwälder Bildhauers Matthias Faller und
schließlich ein spätgotischer Kruzifixus von 1490 heben die
Eschbacher Kirche aus der Vielzahl alter Dorfkirchen in der
Umgebung Freiburgs heraus. Jene Kostbarkeiten machen eine
sorgfältige Restaurieung der 1788 erbauten Kirche zu einer
Verpflichtung für alle Beteiligten. Dies umsomehr, als die
letzte Renovation im Jahr 1887 – und damals nur im kleinen
Rahmen – stattgefunden hat.
Im Jahre 1967-68 wurde das Innere der Eschbacher Kirche unter
der Leitung des Staatlichen Hochbauamt in Zusammenarbeit mit dem
Staatlichen Amt für Denkmalpflege vollständig erneuert. Eine
Außenrenovation war bereits 1960-61 erfolgt.
Vom Lindenberg ins Tal verlegt
Über die nicht alltägliche Geschichte des Gotteshauses der
Gemeinde Eschbach geben die Kirchenbücher der Pfarrei, die Akten
des Generallandesarchivs sowie eine Schrift von Prälat Dr. J.
Schofer aus dem Jahre 1928 („Das Unrecht am Lindenberg“)
Auskunft.
Die Pfarrkirche von Eschbach stand einst auf dem Lindenberg bei
St. Peter; als Wallfahrtskapelle war sie 1761 erbaut worden.
Ihre Lage in der herrlichen Landschaft mag dazu beigetragen
haben, dass sie von zahlreichen Wallfahrern besucht wurde; auch
bot eine Wallfahrt den Schwarzwaldbauern willkommenen
Gelegenheit, einmal den einsamen Hof zu verlassen und mit
anderen Menschen zusammenzukommen.
In den Jahren zwischen 1780 und 1790 setzten die
kirchenreformerischen Maßnahmen Kaiser Josefs II. jenen
Wallfahrten ein Ende; sie brachte auch eine Neueinteilung der
Kirchenbezirke. Nach einer Verfügung des Kaisers vom 30.9.1787
sollten in den Filialkirchen des der Pfarrei Kirchzarten
zugeteilten Ibentals und in der Kapelle auf dem Lindenberg keine
Gottesdienste mehr stattfinden. Dem Kloster St. Peter wurde die
Auflage erteilt, die Kirche auf dem Lindenberg abzubrechen und
in Eschbach eine Pfarrkirche zu errichten. Jakob Steyrer, der
Abt von St. Peter, dem zur Zeit der Kirchenaufhebungen der
„ewige Bestand“ der Benediktinerabtei zugesichert worden war,
konnte sich dem kaiserlichen Befehl nicht widersetzen und musste
die Wallfahrtskirche abbrechen lassen. Zwischen der gemeinde
Eschbach und dem Maurermeister Johannes Willam in St. Peter
wurde ein Akkord vereinbart, „das alte Kirchlein abzubrechen,
den Platz zu räumen, die Fundamente zu graben und das neue
Kirchlein nach Form, gestalt und Höhe wie beiliegender Riß
ausweiset“ wieder aufzubauen. Das Material der abgebrochenen
Kirche wurde von den Eschbacher Bürgern im Frohndienst zu Tal
gebracht; dies geschah, wie es Heißt, „mit vielen
Anstrengungen“.
Reicher Schmuck für den Kirchenraum
Der Abt Steyrer zeigte sich als großer Gönner der Eschbacher
Kirche. Mit ihrer Ausschmückung beauftragte er den Maler Simon
Göser, der bereits vorher im Kloster St. Peter bedeutende
Fresken geschaffen hatte. Der aus dem Oberamt Leutkirch
stammende Göser war seit 1774 als Bürger in Freiburg ansässig.
Von Göser stammt das Mittelstück des Hochaltars der
Michaelskapelle auf dem Alten Friedhof; auch der 1944 weitgehend
zerstörte Totentanz an dieser Kapelle wird ihm zugeschrieben.
Simon Göser wirkte auch in St. Ulrich, Staufen, Munzingen,
Gütenbach, Löffingen und anderwärts. Zusammen mit seinem Sohn
schuf Göser 1790 in der Kirche von Eschbach 15 grössere und
kleinere Fresken sowie 14 Fensterumrahmungen. Mit zwei Ausnahmen
haben die Bilder das Leben der Gottesmutter Maria zum
Gegenstand. Die Eschbacher Fresken sind Spätwerke Gösers, der
stilistisch schon der Übergangszeit zum Klassizismus zuzuordnen
ist.
Am 9. September 1791 wurde die Eschbacher Kirche geweiht. Als
ersten Pfarrer hatte Abt Steyrer den Pater Steyrer, einen
Verwandten, eingesetzt; dieser war auch der Verfasser einer
Geschichte der Uhrmacherei im Schwarzwald. Der Hauptaltar der
Kirche wie auch die beiden Seitenaltäre und die Kanzel stammen
von Matthias Faller, der in jenen Jahrzehnten „der
Klosterbildhauer von St. Peter“ war. „Es gibt im Einflussbereich
des Abtes keine Holzschnitzarbeit, welche Steyrer nicht Matthias
Falles hätte zukommen lassen“ (M. Hermann). Die Eschbacher
Kirche besaß früher einen Kreuzaltar; er wurde bei der
Renovation von 1887 entfernt und kam nach Obersäckingen. Um 1900
erwarb der Pfarrer Gustenhofer das wertvolle spätgotische Kreuz,
das heute im Chorbogen hängt. Es stammt aus der Gegend von
Aschaffenburg. Ein Heidelberger Maler hatte es renoviert und dem
Pfarrer damals für 150 Mark überlassen.
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| linker Seitenaltar u. Kanzel | Gerüst in der Kirche | rechter Seitenaltar |
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| Fresko (Göser) über dem Seitenausgang - gemalt 1790 | rechte Langhausseite - Fresken von Göser 1790 | ruiniertes Fenster im Chor |
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| Umrahmung des Bildes - Göser 1790 | Emporen-Brüstung - Fresko von Göser 1790 | Hauptaltar (Faller) rechts u. links waren die Seitenflügel |
Die Renovation von 1967-68
Im Zuge der in diesem Jahr abgeschlossenen Erneuerung des
Kirchenraumes wurden die Fresken, die Altäre und die Kanzel
restauriert, die Fenster und die Anstriche dem ursprünglichen
Zustand angepasst und sonstige bauliche Verbesserungen
vorgenommen. Die Decke- und Wandbilder Gösers mit den in
al-fresko-Technik ausgeführten Graumalereien der Rahmen waren im
Lauf der Jahre verschmutzt. Bis zur Unkenntlichkeit waren die
Deckenbilder im Chorraum durch Schmutz und starke
Schimmelbildung entstellt. Anläßlich der Restaurieung im Jahre
1887 steht dazu im Kirchenbuch: „Es war vorgesehen, das
Deckenfresko im Chor neu malen zu lassen, da es durch den
Einfluß der Witterung vom Turm herab fast ganz verblasst war,
doch reichte das Geld nicht.“
Im Jahr 1967 wurden sämtliche Fresken durch Kunstmaler Manfred
A. Schmid gereinigt und renoviert. Dabei wurden ur die Risse und
Fehlstellen im Putz mit fünfjährigem Sumpfkalkmörtel geschlossen
und in Freskotechnik eingestimmt. Im Chor wurde zusätzlich der
Schimmelbefall mehrfach mit Formalin bekämpft. Im Langhaus ist
die beschränkte, aber sehr farbige Palette von Göser dank der
auch technisch hervorragenden Fresken unverändert erhalten
gewesen und wieder zur Geltung gebracht worden.
An den Altären und besonders an der Kanzel hatte die Zeit
schwere Wunden hinterlassen. Schon in früheren Jahren waren
Ornamentstücke und Engelsfiguren aus Sicherheitsgründen
abgenommen und in der Sakristei verwahrt worden. Die
Feuchtigkeit in der Kirche – das hauptübel – war 1961 durch
geeignete Maßnahmen beseitigt worden; sie hatte die Leimstellen
zersetzt. Dies zwang dazu, die Aufbauten der Altäre abzubauen.
Die von Holzschädlingen befallenen Lindenholzteile der
Ornatmentwerks wurden wieder verfestigt, neu verleimt und
fehlende Stücke ergänzt. Durch sachgemäße Behandlung,
Neuvergoldung und Neufassung der Figuren nach alten Befundresten
und aller Teile konnte den Altären und der Kanzel ihre
ursprüngliche Schönheit zurückgegeben werden. Die Bilder der
Seitenaltäre erhielten nach Entfernung der nachgedunkelten
Firnisschicht und der teilweisen Übermalung ihre frühere
Farbigkeit wieder. Diese Arbeiten wurden durch den Restaurator
J. Geschöll ausgeführt.
Die Leimfarbanstriche der Kirchenwände (in schmutzig-gelben
Tönen mit einem Ölfarbsockel) wurden abgewaschen. Die
ursprüngliche Wand- und Deckenfarbe konnte einwandfrei als
alt-weißer Kaltanstrich festgestellt werden. Nach diesem Befund
wurden die Anstriche mit altem Sumpfkalk erneuert. Zu der
Renovation gehörten ferner: die Instandsetzung des Chorgestühls,
die teilweise Erneuerung des Fußbodens und verschiedene andere
bauliche Verbesserungen.
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| Kirchenraum vor der Renovierung | Kirchenraum mit Fresken nach der Renovierung | Beichtstuhl |
Erhalten und Gestalten
Wie in vielen ähnlichen Fällen galt es auch bei der Renovation
der Eschbacher Kirche, das ursprüngliche Bild des Raumes so weit
wie möglich wiederherzustellen. Dazu waren später
hinzugekommene, künstlerisch wertlose oder zweifelhafte Dinge zu
entfernen. So wurde die um 1900 eingesetzten, bunt bemalten
Fenster, die den Chorraum verdunkelten, herausgenommen. Hellere
Fenster aus echtem, mundgeblasenem Antikglas traten an die
Stelle der früheren Fenster, deren Bleiverglasung infolge ihres
Alters brüchig geworden war. Sie geben, zusammen mit dem neuen
Wandanstrich, dem Raum die Helligkeit, derer er bedarf.
Ein besonderes Anliegen bei der Neugestaltung der Kirche war die
Beschaffung eines Beichtstuhls, da die früheren Beichtstühle
beim Hochaltar wegfallen mussten. Es wurde in Erfahrung
gebracht, dass die Pfarrgemeinde in Gütenbach beim Neubau ihrer
Kirche die alten, geschnitzten und wertvollen Beichtstühle
entfernt und diese, in kleine Teile zerlegt, eingelagert hatte.
Mit Einverständnis der kirchlichen Stellen wurden die Stücke der
Pfarrgemeinde Eschbach überlassen. Nach geduldigem und
müheseligem Zusammensetzspiel wurde aus den Teilen zweier
Beichtstühle ein einziger geschaffen. Dieser stellt heute eine
Zierde der Kirche dar und ergänzt die alte Einrichtung in
glücklichster Weise.
Wie das Bild des Kirchenraumes heute zeigt, ist es den
Bemühungen alles Beteiligten gelungen, die künstlerische
wertvolle Ausstattung dieses Gotteshauses wieder zur Geltung zu
bringen und deren Bestand auf lange Zeit hinaus zu sichern. Die
erneuerte Eschbacher Kirche darf so wieder zu den schönsten
Dorfkirchen in der Umgebung Freiburgs gezählt werden. Sie gehört
zu jenen Kirchen, in welche, wie Dr. J. Sauer schrieb, „die
Kunst ihr wärmendes und erquickendes Sonnenlicht strahlen
lässt.“
Franz Bitsch
Sämtliche Aufnahmen außer Nr. 2: Bruno Krupp, Freiburg
-Zähringen
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BZ 29. 3.
1985
Pfarrhaus wird modernisiert
Gemeinde hat keinen Einfluß auf Bauverlauf
Stegen-Eschbach (w). In seinem Rechenschaftsbericht ging
Pfarrmeinderatsvorsitzender Stein von der Pfarrei St.Jakobus
Eschbach auf die Schwerpunkte der Arbeit der vergangenen Jahre
ein. Ein Ereignis im kirchlichen Leben war der Wechsel von
Pfarrer Joseph Hog, zu Pfarrer Josef Läufer, der gleichzeitig
auch Pfarrer in St.Peter ist. Durch die Sanierung des
Pfarrhauses werden ein Pfarrsaal und zwei Gruppenräume
geschaffen. Eine Haussammlung für die Ausstattung der Räume
brachte 14 000 Mark.
Durch den Wechsel in der Person des Pfarrers konnte zwar die
Selbständigkeit der Pfarrei gewahrt werden, jedoch gewisse
Einschränkungen in der seelsorgerischen Betreuung seien nicht zu
vermeiden, weil Pfarrer Läufer auch Ortsgeistlicher in St.Peter
sei, so Stein. Diese Situation ließ jedoch auch das Bewußtsein
wachsen, daß wichtige Gemeindedienste wie beispielsweise
Kommunion- und Firmkatechese aus der Gemeinde heraus geleistet
werden müßten.
Derzeit wird das fast zweihundert Jahre alte Pfarrhaus durch den
staatlichen Bauträger grundlegend saniert und modernisiert. Für
die Pfarrgemeinde St.Jakobus entstehen ein Pfarrsaal für 60 bis
70 Personen und zwei Gruppenräume. Die Pfarrgemeinde muß sich an
den Baukosten mit zehn Prozent beteiligen. Keinen Einfluß hat
die Pfarrgemeinde auf den schleppenden Bauablauf, so wurde in
der Pfarrversammlung mitgeteilt. Die Möblierung und Ausstattung
der Räumlichkeiten muß die Pfarrgemeinde alleine tragen. Zur
Finanzierung haben die Mitglieder des Pfarrgemeinderats eine
Haussammlung veranstaltet, die bisher schon 14 000 Mark
einbrachte.
Um die Gemeinde auch außerhalb der Gottesdienste erfahrbar zu
machen, wurden zwei Gemeindefeste veranstaltet, die künftig zum
festen Bestandteil des kirchlichen Lebens werden sollen. Der
gelungene Pfarrhock unter der Linde des Kirchplatzes am
Jakobustag und der Pfarrfamilienabend zum Kirchweihtag sind noch
in guter Erinnerung. Sorgen bereitet den Verantwortlichen die
fehlende Jugendgruppenarbeit für die Altersklassen, die nicht
durch die Katholische Landjugendgruppe erfaßt sind.
In der Pfarrversammlung wurde der zurückgehende
Gottesdienstbesuch lebhaft. diskutiert. Unterschiedliche
Auffassungen über die Ursache wurden vorgetragen. Die Kirche
biete nicht genügend attraktive Gottesdienstformen mit
interessanten Predigten, so eine Meinung. Entgegengehalten
wurde, daß Gottesdienst als interessantes Angebot mißverstanden
werde, bei dem das Bedürfnis und die Pflicht, Gott zu dienen und
in Gemeinschaft zu ehren, in den Hintergrund trete.
BZ 24.8.1985
Das Pfarrhaus St.Jakobus wird saniert
Eine komplizierte Baumaßnahme - Neue Räume für die Pfarrei
Stegen-Eschbach (w). Eine Totalsanierung erfährt zur Zeit das
Pfarrhaus der Pfarrei St.Jakobus in Eschbach. Die
Sanierungsarbeiten an dem stattlichen Gebäudekomplex, der von
1788 bis 1790 erbaut wurde, laufen schon seit 1983 und sollen
bis Ende 1985 abgeschlossen sein. Beträchtlich ist der
Kostenaufwand für das denkmalgeschützte Eschbacher Pfarrhaus:
Auf rund eine Million Mark werden die Sanierungskosten
veranschlagt. Das Erdgeschoß wird künftig für die Pfarrei
Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Während der Bauzeit des Eschbacher Pfarrhauses vor fast 200
Jahren mußten die Eschbacher Hand- und Spanndienste leisten. 10
000 Fuhren Back- und Feldsteine mußten hergeschafft werden, so
weiß der pensionierte Eschbacher Pfarrer Joseph Hog zu
berichten. Und dies noch zur Sommerszeit, wo die Bauern das
eigene Gespann selbst notwendig brauchten: Zeitweise sei deshalb
sogar gestreikt worden, so Joseph Hug. Vom Kloster St.Peter
wurde das Pfarrhaus so groß gebaut, damit in Kriegszeiten, in
denen das Kloster St.Peter immer wieder heimgesucht wurde, eine
Ausweichstätte vorhanden war. Der Keller sei so gebaut worden,
so Hog, daß das Haus hätte abbrennen können, ohne daß der Keller
geschädigt worden wäre. Sogar Pferde konnten im Keller
untergebracht werden.
Einmal, so Pfarrer Hog, hätten Horden der Armee Moro auch
Eschbach plündernd heimgesucht. Die Eschbacher hätten mit
Pferden und einem Teil des Viehs dabei im Pfarrhauskeller Schutz
gefunden. Pfarrer Hog weiß auch über genaue Bauvorschriften der
damaligen Zeit zu berichten, die beispielsweise den Standort des
Pfarrhauses reglementierten.
Das Mauerwerk des Pfarrhauses kann sich sehen lassen. Es ist
rund 90 Zentimeter stark und reduziert sich im oberen Bereich
auf 60 Zentimeter Stärke. Eichenbalken, die nun ersetzt werden
mußten, trugen die Decken. Wertvolle Stuckornamente wurden in
wochen- und monatelanger Arbeit restauriert. Daß seit der
Bauzeit des Eschbacher Pfarrhauses nicht grundlegend repariert
wurde, belegen die handgeschmiedeten Nägel, mit denen die
Dachlatten befestigt waren.
Die Totalsanierung des Pfarrhauses in Eschbach wurde möglich,
nachdem der in Pension gehende Pfarrer Joseph Hog auszog und
seinen Altersruhesitz in seiner Heimat St.Märgen nahm. Auch für
die Heimatvertriebenen, die in der Erdgeschoßwohnung wohnten,
konnte eine Ersatzwohnung gefunden werden. So wurde 1982 die
Planung für die Sanierungsarbeiten in Angriff genommen. 1983
erhielt das altehrwürdige Gebäude einen neuen Dachstuhl. Eine
Zentralheizung wurde eingebaut. An die Planung, Bauleitung und
die Handwerker stellt die Sanierung hohe Anforderungen. Das
Staatliche Hochbauamt Freiburg betreut die Sanierung, da das
Land Baden-Württemberg für den Großteil der Kosten aufkommen
muß. Eine Regelung, die in der Säkularisation ihren Ursprung
hat. Die Eschbacher Pfarrgemeinde muß einen Anteil erbringen,
der die, ehemaligen Hand- und Spanndienste| abdeckt. Der
Pfarreianteil, so Pfarrgemeinderatsvorsitzender Dr. Stein, wer-
de bei etwa zehn Prozent liegen.
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten entstehen im Erdgeschoß des
Pfarrhauses ein Pfarrsaal mit 60 bis 70 Plätzen und zwei
Gruppenräume mit einer Teeküche. Die Räume werden künftig für
die Jugendarbeit, den Seniorenkreis, den Kirchenchor und andere
Gruppen in der Pfarrei genutzt. Die Ausstattung und die
Möblierung .dieser neuen Räumlichkeiten für die Pfarrgemeinde
St.Jakobus muß allerdings die Kirchengemeinde alleine tragen.
Die Kosten dafür liegen bei 40 000 Mark. Wer die Wohnung im
Obergeschoß des Pfarrhauses bewohnen wird, ist noch offen. Es
wird ein Angehöriger des kirchlichen Dienstes sein, so der
Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrei Eschbach.