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zum 900 Jahrfeier - Inhaltsverzeichnis

900 Jahre Eschbach
Schiebeschlage in Eschbach




Das diesjährige Schiebeschlage fand am 3. März auf dem Schererberg statt. Speziell zum Jubiläum unserer Ortschaft nahmen auch Veteranen am Scheibenschlagen teil.
S Schiibeschlage isch e Brüch, wu gliähnigi Holzschiibe mit Stäcke meischtens vu Bärghäng üs ins Dal gschleideret wäre. Dä Brüch isch bsunders im Briisgaü un vu do bis uf Voradelbärg un ins Bündner Land un in Deile vu Wescht- un Südtirol verbreitet.

Dä Brüch wird am erschte Faschtesamstig oder -sunntig abghalte – also am erschte Wucheänd no Fasnet. Dä Dag het regional verschiidini Nämme: Funkesunntig, Schiibesunntig, Holepfannsunntig, Kassunti (= Kässunntig), Alti Fasnet. E Üsnahm bildet Bernau im Schwarzwald, wu bis zu acht Schiibefiir d ganz Fasnetswuch (üsser am Äschermittwuch) bränne. Dr Ort, wu dr Brüch üsdrage wird, heißt viilmol drno: Schiibebuck, Schiibehard, Schiibebiihl, Schiibefelse usw. Hit wird dr Brüch viilmol vu Vereine, vu Funkenzimpft, vu dr Pfadfi, vu dr Rekrüte oder vu dr Freiwillige Fiirwehr organisiärt.

Das Scheibenschlagen ist ein Brauch in Mitteleuropa, bei welchem glühende Holzscheiben mit Hilfe von Stecken von Berghängen ins Tal geschleudert werden.
Erstmals urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits im Jahr 1090. Durch eine geschlagene brennende Scheibe wurde am 21. März 1090 ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand gesetzt.

Der Brauch wird am ersten Fastensamstag oder Fastensonntag zur Osterzeit abgehalten. Dieser Tag trägt, je nach Region, unterschiedliche Namen: Funkensonntag, Holepfannsunntag, Kassunnti (Käsesonntag), Küachlisunntig, Küechlesonntag Alti Fasnet. Eine Ausnahme bildet Bernau im Schwarzwald, wo bis zu acht Scheibenfeuer die ganze Fasnachtswoche (außer Aschermittwoch) brennen. Im Elztal im Schwarzwald und angrenzenden Seitentälern findet das Scheibenschlagen traditionell am Sonntag Laetare statt.

Veranstaltet wird das Scheibenschlagen meist von Vereinen, Funkenzünften, Pfadfindern oder der Freiwillige Feuerwehr; im Alemannischen Sprachgebiet ortsweise traditionell auch von den Konfirmanden des Jahrgangs.

Z Eschbe boit mer e Holzdurm uf, wu azunde wird. Isch dr Brand riähjg, no solls e guet Johr gä, brännts unriähjg, solls e Hüffe Wätter (Gwitter) gä. Dr erscht Spruch heißt:
Schibii, Schibii, iber dr Rhiin soll diä Schiibe sii. Diä Schiibe soll dr heilige Dreifaltigkeit sii! De Spruch hät sich aber ä wäng gändret; s'heißt jetzt Schibi Schibo, wäm soll di Schiebe go? Dä Spruch un goot si it, so gilt si it sait ma in Eschbe nur bi bsundre Schiebe, z. B. bi sällere, wo ma im Schiebemaidle Schlagt, bi de andre Schiebe kann än andre Schiebebue mim Spruch "sud numol si"rette wän ma verschlage hät. Di letscht Schiib schlagt de Schiibevadder un sait Schib Schib, de Rai nab s'Küchlepfännle häät's bei ab im Ankehaafe haut's de Bode nus, jetz isch di aldi Fesnet us. Aber dä grouße Huufe git's immer nuch (bis zu 8 Meter). Am Schiebesundig gän di Buebe dann alli mitänander durch's Eschbedal un kehre bii alle Freund un Göner a, därt dien si dann numol fescht singe un feire. Schiibemaidle git's z Eschbe gnau so viil wie Buebe, vorusgsetzt, s finde alli ä Maidli. De Schiibevadder suecht sich ä Schiebemueder, mitt sellere muss'r dann dä Schiibedanz eröffne. D Schiibemaidle sin aber nur am Samschdigoobe bim Schlage un bim Schiibedanz debi. S Schiibemaidli am Sundig nuch mit si „rumschleipfe“ gilt als ä schand. Z'end isch des Ganzi erscht am Mändig, wenns noch'm Ufrume bi de Schererbiri ä rächt's Veschber git.