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Architekten - Baumeister - Bildhauer und Maler
die in der Pfarrkirche St. Jakobus Stegen-Eschbach tätig waren
aus Wikipedia

Hans Willam (Johannes Willam; * 20. Februar 1702 in Au (Vorarlberg); † 15. Februar 1784 in St. Peter (Hochschwarzwald)) war als Maurer, Palier und Architekt ein Mitglied der Auer Zunft, einer Vereinigung von Bauhandwerkern und Baumeistern aus dem Bregenzer Wald in Vorarlberg. Nach den Familien Moosbrugger und Beer wird die Familie Willam in den Dokumenten zur Auer Zunft am dritthäufigsten genannt, nämlich 515 mal, und zählte 32 Meister. Von diesen war Hans der bedeutendste („Hans Willam VI“ nach Norbert Lieb – es gab mindestens acht dieses Namens).
Die erste nachweisbare Arbeitsstätte fand er im Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald. Als Peter Thumb, gleichfalls aus der Auer Zunft, unter Abt Ulrich Bürgi (Abt von 1719 bis 1739) 1724 dort die Leitung des Neubaus übernommen hatte, machte er 1732 Hans Willam zu seinem Palier. Die Zusammenarbeit der beiden ging auch weiter, als – nach einer Baupause unter Abt Benedikt II. Wülberz (1739–1749) – Abt Philipp Jakob Steyrer (1749–1795) 1750 den Weiterbau in Angriff nahm. 1739 verpflichtete der Konvent Willam als Klosterbaumeister. Er arbeitete teils unter Thumb, teils, wenn Thumb ihm keine Arbeit zuweisen konnte, selbständig. „Ebenso zuverlässig und treu wie der ‚Architectus‘, der mit seiner Familie in einem St.-Petrischen Dienstgebäude wohnte und der St.-Petrisches Bürgerrecht besaß, waren auch die Bregenzer Maurer. Kaum hatte der Frühling auf den Schwarzwaldhöhen seinen Einzug gehalten, kamen sie aus ihrer Heimat zu neuem Werk, um im Herbst zu den Familien zurückzukehren. ... Häufig waren sie Gäste der Konventstafel.“ Im Menologium Sancti Petri erhielt Willam einen ehrenden Nachruf. Sein einziger Sohn wurde Mönch im Kloster.
Außer zum Kloster trug Willam zu folgenden Bauten bei: Wallfahrtskirche auf dem Lindenberg in St. Peter (Hochschwarzwald), selbständige Leistung, 1761; die Kirche wurde 1787 abgerissen, und aus dem Abrissmaterial wurde 1789–1790 die Pfarrkirche St. Jakobus (Stegen-Eschbach) neu errichtet;

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Bartholomaeus Winterhalder (auch Bartle Winterhalder; * um 1613 oder um 1617 in der „Kalten Herberge“, dem höchstgelegenen Hof in Urach, einem Ortsteil von Vöhrenbach im Schwarzwald; † 3. Juli 1680 in Neukirch (Furtwangen im Schwarzwald)) war ein deutscher Bildhauer des Barock und Stammvater der Bildhauersippe Winterhalder.
Leben
Er heiratete 1638 Ursula geb. Hummel (1611–1695), die Witwe des Bauern von Oberfallengrundhof in Neukirch, Bartle Valler, der „anno 1636 um Hexerei gerichtet und gefahlt worden“ war. Winterhalder bewirtschaftete den Hof, bis der 1654 vom erbberechtigten Sohn des Bartle Valler, Georg Valler (1624 – nach 1673), übernommen wurde. Auf dem Altenteil konnte sich Winterhalder in der ihm verbleibenden Werkstatt noch mehr als zuvor der Bildschnitzerei widmen. Von seinen acht Kindern wurden zwei Bildhauer, nämlich das zweite, Johann Conrad (1640–1676), und das siebente, Adam (um 1652–1737). Der Hof ging von Georg Valler über einen Bartle Valler und einen Christoph Faller an Georg Faller (1675–1948) über, den Vater des berühmten Bildhauers Matthias Faller, der 1732 bei der Heimkehr von der Gesellenwanderung die auf dem Hof offensichtlich noch vorhandene Werkstatt übernahm.

Das Gnadenbild, eine gekrönte Madonna mit Kind, aus der Lindenberg-Kapelle in St. Peter (Hochschwarzwald), das nach der Zerstörung der Kapelle 1787 schließlich in die Kirche St. Jakobus (Stegen-Eschbach) überführt wurde, wo es heute in Matthias Fallers Hochaltar steht.





Bild: Hochaltar-Madonna in St. Jakobus (Stegen-Eschbach)

© Jörgens.mi / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)


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Johann Baptist Weber (* 28. August 1756 in Bräunlingen; † 3. März 1826 in St. Peter (Hochschwarzwald)) war ein Baumeister des frühen Klassizismus in Südwestdeutschland. Das Leben und Werk Webers und seiner Nachfolger hat der Ratsschreiber und Heimatforscher von St. Peter, Klaus Weber, erforscht.
Leben
Johann Weber war der Sohn des aus Pfohren stammenden Michael Weber. Er heiratete am 3. Februar 1784 in Bräunlingen die Maria Anna Käfer aus Aufen, heute ein Stadtteil von Donaueschingen. Sie war vielleicht eine Verwandte des 1775 im Alter von 42 Jahren verstorbenen Freiburger Münsterbaumeisters Johann (Johannes Kefer) Käfer, der ebenfalls aus Donaueschingen stammte.
1805 wurde Weber zum Klosterbaumeister von St. Peter berufen. Abt Ignaz Speckle schrieb am 8. August 1805: „Da ich den Johann Weber von Bräunlingen, welcher den Bau zu Gremmelsbach führet, als einen ehrlichen, verständigen, treuen Mann bei diesem Geschäfte kennenlernte, nahm ich denselben auf dessen Ansuchen zum hiesigen Baumeister an und gab ihm heute die Zusicherung.“ Neben der Barockkirche und den Konventsgebäuden war der Klosterbaumeister auch zuständig für die Gebäude des Klosters im Ort, den Petershof in Freiburg, Gebäude in Zähringen, das Priorat in St. Ulrich, die Propstei in Sölden und die Kirchen und Pfarrhäuser in Stegen-Eschbach, Waldau und Neukirch. Nachdem Weber im April 1806 nach St. Peter gezogen war, blieben ihm aber gerade noch acht Monate für die Ausübung seines Amtes, bis die Abtei im November 1806 im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde. Er wurde als „herrschaftlicher Werkmeister“ in badische Dienste übernommen.
Sohn des Johann Weber war der Steinbildhauer Matthias Weber (* 5. Februar 1790 in Bräunlingen; † 5. April 1866 in St. Peter), von dem noch Steinhauerarbeiten auf den Friedhöfen von St. Peter, St. Ulrich, Waldau und Buchenbach sowie dem Alten Friedhof von Freiburg zu finden sind. Nach 1820 war er nur noch als Bauunternehmer (Werkmeister) tätig. Sein Sohn war der Kunstmaler Dominik Weber.

Wenn Professor Engelbert Krebs 1915 festhielt, ,,Weber verdient sich später sein Brot mehrere Jahrzehnte hindurch mit dem Malen von Fahnenbildern für die kirchliche Paramentik und arbeitete in dieser Weise häufig im Auftrag der Firma meines Großvaters I. A. Krebs, dann gibt es dafür mindestens ein Beispiel: Die Prozessionsfahne (1884) im Pfarrhaus in Eschbach, auf der einen Seite der Kirchenpatron St. Jakobus, auf der anderen der Pestpatron St. Sebastian von Stegen.
Zitat aus:
Klaus Weber: Der Freiburger Kunstmaler Dominik Weber und Seine Familie. In: Schau-ins-Land 1982, S. 263–274. Online

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Georg Saum (* 22. April 1736 in St. Peter, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald; † 29. Juli 1790 in Straßburg) war ein Maler des späten Barock in Südwestdeutschland und dem Elsass.
Leben
Er war das neunte Kind einer Bauernfamilie.[1] Fünf Jahre nach seiner Geburt erwarben die Eltern, Mathias Saum und Maria geb. Wickin, den Kreuzhof (früher Rothibehof) in St. Peter. Er liegt an der Straße von St. Peter nach St. Märgen und ist noch heute (2010) im Besitz der Familie. Mit 12 Jahren wurde Georg Vollwaise. 1754 vermittelte ihm der Abt Philipp Jakob Steyrer des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald eine Lehrstelle bei dem in Konstanz ansässigen Maler Franz Ludwig Herrmann, der damals im Kloster arbeitete. Hermann verpflichtete sich, den „wayßen, und Hießigen Underthanen georg Saumen … Von dato ahn zu einem Mahler Jung auf- und ahnzunehmmen, und selben jnnert 3 Jahren in der Zeichnungs Kunst sowohl alß Flach und Fresco Mahlen nach seinem Besten wißen, und gewißen Zu Under richten“. Nach dreijähriger Lehrzeit in Konstanz wanderte Saum durch Bayern und Österreich nach Mähren, von wo ihn Steyrer 1762 nach St. Peter rief, um die neu erbaute Wallfahrtskapelle Maria Lindenberg mit Deckengemälden zu schmücken. Gleich anschließend malte er fünf Deckengemälde im neu erbauten Konventstreppenhaus im Ostflügel des Klosters.
1764 verließ er St. Peter und zog nach Straßburg. Dort wurde er 1767 von der Zunft zur Steltz als Meister anerkannt. Im selben Jahr wurde er Straßburger Bürger und heiratete die Straßburgerin Maria Caecilia Waggin. Von Straßburg aus war er gemeinsam mit Simon Göser in Schloss Munzingen tätig. Er genoss in Straßburg hohes Ansehen, hatte immer wieder Lehrlinge und Gesellen. 1769 wurde er in das Zunftgericht der Steltz gewählt. 1775 schenkte er seinem Bruder Michael auf dem Kreuzhof ein Bild Christus am Kreuz, das zumindest bis ins Jahr 2000 dort als „Familienstück“ aufbewahrt wurde. Bis in seine letzten Tage hatte er Verbindung zu seinen Geschwistern im Schwarzwald. Sein Tod wurde in den Totenbüchern von Stegen-Eschbach und St. Peter vermerkt.

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Simon Göser (* 26. Oktober 1735 in Gospoldshofen, heute Teil von Bad Wurzach im Landkreis Ravensburg; † 31. März 1816 in Freiburg im Breisgau) war ein südwestdeutscher Maler des späten Barock und frühen Klassizismus.
Leben
Gösers Leben und Werk haben der ehemalige Pfarrer in Wittnau, Kunsthistoriker und Konservator Hermann Ginter und später der Schullehrer und Kunsthistoriker Hermann Brommer erschlossen.[1][4] Über Gösers Ausbildung ist nichts bekannt. 1765 nennt Abt Philipp Jakob Steyrer ihn als Gast des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald. 1767 malte und signierte er das Deckenbild – einen Götterhimmel – im Speisesaal des Schlosses Munzingen, an dessen Ausstattung auch der aus Eschbach, Gemeinde Stegen, stammende Maler Georg Saum beteiligt war. Anschließend arbeiteten beide zusammen in Straßburg, wo Göser 1771 Anna Ancklin aus Liesberg bei Basel heiratete. Seine Zukunft sah er aber im Breisgau. Dort hatte er in Steyrer und den Schlossherren von Munzingen, den Grafen Kageneck, einflussreiche Gönner. Schon 1769 hatte er im Kloster St. Märgen zehn Bilder für das Refektorium gemalt und 1770 in St. Peter die Deckenbilder des Kapitelsaals, auch Heiligkreuzkapelle genannt. 1772 bis 1773 folgte die Ausmalung des sogenannten Fürstensaals in St. Peter. Während dieser Arbeit kam 1772 sein einziges Kind zur Welt, Johannes, der wie der Vater Maler wurde. 1774 wurde Simon nach langem Bemühen Bürger der Stadt Freiburg und 1776 Mitglied der Malerzunft „zum Riesen“. Er kaufte sich ein Haus in der „Wolfshöhle“, jetzt Konviktstraße 41. 1780 assistierte er Johann Christian Wentzinger bei der Ausmalung der Kuppel des Domes von St. Blasien. Sein Sohn starb schon 1805. Als er selbst 1816 starb, „schied mit ihm der letzte große Barockmaler Freiburgs aus dem Leben.“
Werke


Bild: St. Jakobus in Eschbach, linker Seitenaltar: Maria und ihre Eltern Joachim und Anna
© Jörgens.mi / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

….Seinen letzten Großauftrag erhielt Göser in der Pfarrkirche St. Jakobus in Eschbach. Sie war aus den Steinen der 1761 errichteten Marien-Wallfahrtskapelle auf dem Lindenberg bei St. Peter erbaut, die 1786 auf Anordnung der vorderösterreichischen Regierung abgerissenen werden musste. Steyrer berief Göser. „Der Abt Phil. Jak. Steyrer ließ die Pfarrkirche, wie zur Sühne für die der Muttergottes angetane Schmach, an Wänden und Decken mit Bildern bemalen, welche alle auf die Verehrung und Verherrlichung der Mutter des göttlichen Wortes abzielen.“[13] Es sind, schließt man die beiden Seitenaltäre ein, 24 Bilder geworden. Göser hat zum Teil Personen seiner Zeit als Modell genommen: Bei „Mariä Geburt“ trägt Maria die Züge der Marie Antoinette und Anna die Züge der Kaiserin Maria Theresia. Bei der „Geburt Jesu“ dienten Leute vom nahegelegenen Maierhof als Vorbild. Drei Eier liegen in einem Hut als Geschenk der Hirten im Vordergrund. „Ein sehr anmutiges Bild ist die Flucht nach Ägypten. Gemächlich trabt der gute Esel einher, von St. Joseph geführt, während die Madonna auf ihm sitzt und den Kopf mit einem großen, schattenspendenden Strohhut bedeckt hat.[1] Grisaillen stellen Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei dar. Bei der „Arche des Bundes“ sieht man das Innere des Domes von St. Blasien und beim „Heil der Kranken“ eine barocke Apotheke. Das Deckenbild „Himmelfahrt Mariens“ ist signiert „S. Göser pinx. 1790“.
Bild: St. Jakobus in Eschbach, rechter Seitenaltar: Heilige Familie
© Jörgens.mi / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)


Bild: St. Jakobus in Eschbach, „Maria erscheint Hans Zähringer auf dem Lindenberg"
© Jörgens.mi / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)
Aus der Sage zur Entstehung der Lindenberg-Kapelle: Beim Bauern Pantaleon Mayer aus dem Ibental grassierte eine Viehseuche, die nicht endete. Er sah diese als Strafe für seine Sünden an. In einem Traum hörte er eine Stimme, die in aufforderte, der Jungfrau Maria eine Bildsäule zu stiften. Er versprach dies und schnell war die Seuche vorbei. Er gab die Bildsäule in Auftrag, allerdings war der Bildhauer säumig, und erst als dessen Haus abbrannte, führte er die Arbeit dann unverzüglich aus. Die erste Kapelle auf dem Lindenberg wurde erbaut, nachdem Maria an einer Quelle, es ist die Marienquelle beim Frauenbrunnen, einem Hirtenjungen des Bauern Mayer erschienen war und ihm die Prophezeiung machte, dass drei der reichsten Bauern des Tales binnen eines Jahres sterben würden und dies auch eintraf. So erbaute Mayer dann eine hölzerne Kapelle, vermutlich an der Stelle, an der der Bildstock stand. Nach einer weiteren Marienerscheinung, die der alte Bauer Hans Zähringer vom Unteribental hatte und bei der ihm Maria als Zeichen ein Kreuz, gefertigt aus zwei Spänen und einem Gertlein, mitgab, wurde die Kapelle von Pantaleon Mayer noch vor 1525 erweitert und vervollständigt. Dies ist mit dem Bild von 1790 „Maria erscheint Hans Zähringer auf dem Lindenberg“ von Simon Göser in der Kirche zu Eschbach dargestellt.