UNTERBIRKEN
Die in diesem
Ortsteil stehenden Häuser sind erst zu Ende des
achtzehnten und zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts auf
Grundherrlich von Kageneck’schem Boden erbaut worden. Die
Hausbesitzer hatten für ihre
Hausplätze mit den dazu gehörigen Gärten einen jährlichen
Bodenzins an die Grundherrschaft zu zahlen. Diese
Bodenzinslasten
wurden in den Jahren 1851/52 mit der Zahlung einer Abfindung im
18 fachen Betrage des jährlichen Bodenzinses abgelöst. Die
meisten Anwesen tragen keinen besonderen Hofnamen, sondern
wechseln dieselben meistens mit den Eigentümern; nach deren
Namen größtenteils auch die Häuser benannt werden. Demzufolge
werden die Häuser hier nicht mit Namen, sondern der Reihenfolge
nach mit ihren jetzigen Hausnummern aufgeführt.
Als
Bürgermeister Max WALTER die Geschichte der Gemeinde Stegen
niederschrieb, legte er auch eine Güterbeschreibung mit Angabe
deren Inhaber bis zum Jahre 1920 an. Die seit dem Jahre 1920
eingetretenen Veränderungen im Grundbesitz und den jeweiligen
Eigentümern der einzelnen Höfe und Güter, hat in den Jahren
1967/68 der Altratschreiber Max WIRBSER aufgezeichnet. Die seit
den Jahren 1967/68 bis zum Jahre 1980 eingetretenen
Veränderungen, wurden von Ratschreiber Josef KLINGELE
beschrieben und mit den Aufzeichnungen von Altratschreiber
Wirbser mit den verschiedenen alten Hofbezeichnungen und
Haus-Nummern neu verfaßt. Ausgefertigt in Jahren 1980/81
Klingele
UNTERBIRKEN Nr. 2 (früher Haus Nr. 24)
Dieses Haus
ist etwa um das Jahr 1790 auf grundherrlichem
Boden erbaut worden. Der jährliche Bodenzins von 3 fl. 26 1/2
kr. wurde 1851/52 mit 61 fl. 57 kr. abgelöst. Christian
Zähringer und seine Ehefrau Katharina Lickert waren zu Ende des
achtzehnten Jahrhunderts Besitzer dieses Anwesens. Nach dem Tode
des Erstgenannten heiratete die Witwe 1794 einen Johann Kapp von
Eschbach. Auf diesen folgte ein Sohn erster Ehe Josef Zähringer;
er starb 1841. Sein Sohn Christian Zähringer Schreiner übernahm
das Gütchen 1842 für 1300 Gulden und verehelichte sich mit
Magdalena geb. Zähringer. Er starb am 30. Oktober 1875; seine
Ehefrau am 17. März 1881. Letztere überließ in der
Teilungsverhandlung im Jahr 1876 der Tochter Rosina Zähringer
geb. am 2. November 1850 das Gut für 4115 Mark. Dieselbe
heiratete alsdann am 1. Mai 1877 den Schneider Romuald Geggis
vom
Reckenberg geb. am 16. Februar 1845 und starb am 24. August
1881,
worauf der Witwer am 17. April 1882 eine Philippina Schweizer
aus
Burg geb. am 3. März 1861 heiratete. Romuald Geggis starb am 7.
Januar 1885 infolge eines Sturzes von der sogenannten Hurt in
die
Tenne hinab. / Auch sein Vater Josef Geggis stürzte am 27.
September 1881 bei diesem Hause von einem Baum und starb alsbald
darauf / Philippina Schweizer heiratete alsdann am 2. August
1887 einen
Ignaz Schweizer Schuhmacher von Eschbach geb. am 19. Januar
1861,
welcher hier Polizeidiener war; dieser starb am 9. April 1892,
worauf sich die Witwe in III. Ehe am 1. Oktober 1893 mit Max
Winterhalter aus Oberried geb. am 5. Juni 1865 wieder
verehelichte.
Nachtrag
ab 1920
Dieses Haus gehörte bis zum Tode Frau Philippina Schweizer,
Ehefrau des Maurers Max Winterhalter in Stegen. Philippina
Winterhalter ist am 16. Juni 1937 in St. Blasien gestorben. Der
Ehemann ist ihr im Tode vorausgegangen. Sie ist von ihrem Sohn
aus 2. Ehe Karl Friedrich Schweizer, Pfarrer in Häusern beerbt
worden. Dieser hat das Anwesen mit Vertrag vom 6. September 1966
an Karl Vogt, geb. am 7. März 1933, Landwirt und Straßenwart von
Stegen zum Preis von DM 10.000,- verkauft. Die Eltern des Karl
Vogt, Johann Vogt geb. am 10. Juni 1892, gestorben am 1. Mai
1969 und Sofie geb. Käshammer geb, am 30. April 1899, gestorben
am 15. Januar 1970, haben das Gut seit dem Jahre 1926 pachtweise
bewirtschaftet. Zu dem Anwesen gehören Hofreite und Hausgarten
mit 16 ar 16 qm und auf Gemarkung Wittental 4o ar 04 qm
Wiesengelände. Mit Vertrag vom 20. Oktober 1966 kaufte Karl Vogt
von Frau Gertrud Gräfin von Kageneck ein an seine Hofreite
angrenzendes Grundstück im Gewann "Oberleien" = Ackergelände mit
53 ar 71 qm zum Preis von DM ,- pro qm. Mit einem weiteren
Kaufvertrag vom 6. Februar 1974 erwarb Karl Vogt ebenfalls von
der Gräfin von Kageneck im Gewann "Oberleien" nochmals
Ackergelände mit einer Größe von 36 ar 18 qm zum Preis von DM
2,- pro on. Damit hat sein gesamtes Anwesen eine Größe von 1 ha
06 ar 05 qm. Die landwirtschaftliche bewirtschaftete Fläche
beträgt mit dem zugepachteten Gelände 4,88 ha.
UNTERBIRKEN Nr. 4 (früher Haus Nr. 25)
Das
Doppelhaus No. 25 und das ehemalige Wohnhaus No. 26 ist
etwa um das Jahr 1803 auf grundherrlichem Boden erbaut worden.
Der Bodenzins betrug für jedes dieser beiden Häuser jährlich 4
Gulden und wurde 1851/52 mit je 72 fl. abgelöst. Als erster
Besitzer ist Josef Begelspacher, Sailer urkundlich nachgewiesen.
Im Jahr 1855 übernahm sein Sohn gleichen Namens das Gütchen für 650 Gulden
und verehelichte sich mit Theresia Kunz. Diese
verkauften das Haus im Jahr 1866 an Leonhard Klingele, geb. am
22. Oktober 1823 für 1150 Gulden. Derselbe verehelichte sich im
gleichen Jahr mit Theresia Steinhart von Zarten geb. am 21.
September 1833. Er starb am 22. April 1885, seine Ehefrau am 25.
Januar 1906. Im Jahr 1872 erwarb Ignaz Schweizer Ratsschreiber
hier geb. am 31. Dezember 1846 das Anwesen für 975 Gulden. Er
verehelichte sich in erster Ehe mit Stefania Dilger von
Rechtenbach am 30. Dezember 1874; sie starb am 5. März 1886,
worauf er sich in zweiter Ehe am 2. Juni 1887 mit Johanna
Steiert
von Eschbach geb. am 22. Mai 1857, wieder verehelichte. Er starb
am 14. Januar 1894. Nach seinem Tod ersteigerte Philipp Scherer
Straßenwart hier geb. am 13. Juli 1852, das Anwesen am 26. Juni
1894 für 1700 Mark. Er verehelichte sich am 1. Mai 1882 mit der
am 18. Mai 1839 geborenen Witwe Katharina geb. Tritschler;
letztere starb am 31. Januar 1904. Am 23. Januar 1904 übernahm
sein Sohn Leopold Scherer geb. am 24. März 1881 das Anwesen für
2000 Mark und verehelichte sich am 25. April 1904 mit Maria Anna
Schuler von Neuhäuser geb. am 14. Juni 1867. Er starb infolge
eines Unfalls im Erzbergwerk zu Kappel am 27. Januar 1919,
nachdem er kurz zuvor aus französischer Kriegsgefangenschaft
zurückgekehrt war.
Nachtrag
ab 1920
Die Witwe Maria Anna geb. Schuler hat das Haus in Unterbirken
mit Übergabevertrag vom 28. März 1928 an den Sohn Karl Scherer,
geb. am 8. Mai 1905 für 2.000,-- Goldmark übergeben. Derselbe
verheiratete sich am 23. August 1928 mit Theresia Dufner aus
Attental, geb. am 9. August 1903. Karl Scherer kaufte unter dem
20. Oktober 1966 von Frau Gertrud Gräfin von Kageneck ein an
seine Hofreite angrenzendes Ackergrundstück mit 19 ar 63 qm zum
Preis von DM 5,-- pro qm. Mit Übergabevertrag vom 21. Januar
1970 übergab Karl Scherer das gesamte Anwesen an seine Tochter
Berta, geb. am 7. März 1936, welche sich im Jahre 1956 mit dem
Kraftfahrer Eugen Birkenmeier, geb. am 20, November 1931 aus
Neuhäuser verehelichte, zum Übergabepreis von DM 9.000,-- nebst
Leibgeding für die Übergeber. Karl Scherer ist am 16. Dezember
1971 in Stegen verstorben, seine Ehefrau Theresia folge ihm am
11. August 1976. Die gesamte landwirtschaftliche Fläche beträgt
heute 2 ha 55 ar, wovon nur 37 ar 25 qm im Eigentum sind.
UNTERBIRKEN N.6 (früher Haus Nr. 26)
Das frühere
Wohnhaus dieses Anwesens ist mit dem Haus No. 25
etwa um das Jahr 1803 als Doppelhaus auf grundherrlichem Boden
erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 4 fl. wurde 1851/52
mit 72 fl. abgelöst. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war
Schreiner Georg Zähringer Eigentümer dieses Anwesens. Auf ihn
folgte Simon Eiche, derselbe verehelichte sich 1837 mit Maria
Zähringer, diese starb am 27. April 1871. Nach deren Tod
verkaufte Eiche das Anwesen 1872 an Jakob Schweizer hier für
1325 Gulden. Von diesem übernahm im Jahr 1878 sein Sohn Daniel
Schweizer geb. am 20. Juli 1852 das Anwesen für 1600 Mark und
verehelichte sich am 19. August 1878 mit Theresia Heizler hier
geb. am 5. Dezember 1851. Derselbe erbaute in den Jahren 1887
und
1894 das jetzige Wohnhaus und richtete sein bisheriges Wohnhaus
ganz zur Scheuer und Stallungen ein.
Nachtrag
ab 1920
Daniel Schweizer ist am 29, Dezember 1928 verstorben, dessen
Ehefrau folgte ihm am 26. April 1930 im Tode nach. Erbin des
gesamten Nachlasses war die Pflegetochter Maria Schweizer,
ledig, geb. am 8. August 1892 in Stegen. Mit Vertrag vom 12. Mai
1930 verkaufte Maria Schweizer das Grundstück mit Haus, Scheuer
und das gesamte lebende und tote Inventar an die ledige Maria
Pfister, geb. am 31. Januar 1910 aus Zarten für DM 3.500,-.
Diese verehelichte sich am 5. Juni 1930 mit Albert Mäder von
Stegen, geb. am 9. November 1903. Die Eheleute Mäder führten die
auf diesen Anwesen bisher betriebene kleine Landwirtschaft
weiter. Am 8. Februar 1961 übergaben sie das Anwesen an ihren
Sohn Daniel Mäder, Zimmermann, geb. am 8. März 1935 zum Preise
von DM 5.000,-- nebst Leibgedingsrecht. Dieser verheiratete sich
am 13. Juni 1958 mit Rosemarie geb, Reichenbach, geb. am 19.
April 1937 von Buchenbach. Das Wohnhaus wurde von den Eheleuten
Mäder in den Jahren 1962/63 umgebaut und zwischen den Jahren
1966 und 1971 vergrößert bzw. nochmals umgebaut. Unter dem 20.
Oktober 1966 kauften die Eheleute Daniel Mäder von Frau Gertrud
Gräfin von Kageneck eine an ihre Hofreite angrenzendes
Grundstück von 16 ar 09 qm zum Preis von DM 5,- pro qm und
vergrößerten ihr bisheriges Grundstück auf 34 ar 50 qm. Die
Landwirtschaft wurde größtenteils bis heute aufgegeben.
UNTERBIRKEN Nr. 1 (früher Haus Nr. 27)
Andreas
Andris Weber und seine Ehefrau Maria Dilger erbauten
dieses Haus etwa um das Jahr 1790 auf grundherrlich von
Kageneck’schem Boden. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 20
kr. wurde 1851/52 mit 60 fl. abgelöst. Andris starb 1815, worauf
das Anwesen längere Zeit in unabgeteilter Erbengemeinschaft
verblieben ist. Am 9. Oktober übergaben die Witwe und ihre
Kinder dem Miterben Andrea Andris das Anwesen für 615 Gulden. Er
verehelichte sich mit Magdalena Vogt und starb am 18. November
1869, während ihm seine Frau am 1. Oktober des gleichen
Jahres im Tode vorausgeeilt war.
Hierauf übernahm der Sohn Josef Andris das Anwesen am 16.
Dezember 1869 mit Theresia Laule, hier. Dieser Eigentümer kaufte
im Jahr 1871 ein Morgen Acker von Graf von Kageneck für 500
Gulden. Er starb am 13. Januar 1900, seine Ehefrau am 15. März
1903. Auf dieses folgte ihre Tochter Karolina Andris geb. am 26.
Oktober 1881, sie übernahm das Gut am 9. Januar 1901 für 4500
Mark und verehelichte sich am 29. Januar 1901 mit Lorenz
Ketterer
hier, geb. 7. Juli 1867.
Nachtrag
ab 1920
Unter
dem 19. April 1939 übernahm die Tochter Stefanie Ketterer, geb.
am 30. März 1902 das Anwesen. Diese verehelichte sich am 29.
März 1946 mit Hermann Wernet aus Neukirch, geb. am 19. März
1909. Das Anwesen umfaßt auf Gemarkung Stegen 49 ar 87 qm
Hofreite und Ackerland, auf Gemarkung Zarten 25 ar 95 qm
Ackerland. Auf dem Anwesen wird Landwirtschaft betrieben.
Hermann Wernet ist am 6. Februar 1968 in Freiburg i.Br.
verstorben. Stefanie Wernet verstarb am 6. September 1977 in
Stegen. In einem Erbvertrag vom 28. Mai 1960 wurde die Nichte
Elisabeth Gremmelspacher, geb. am 16. Juli 1934 von Zarten, als
uneingeschränkte Erbin des Zuletztsterbenden der Eheleute Wernet
eingesetzt. Diese verehelichte sich am 15. August 1960 in Zarten
mit dem Arbeiter Josef Waldvogel aus Titisee-Jostal, geb. am 3.
März 1935. Mit Berichtigungsantrag vom 26. April 1978 hat Frau
Elisabeth Waldvogel das Anwesen in Eigentum übernommen.
UNTERBIRKEN Nr 8 (früher Haus Nr, 28)
Dieses Haus
ist im Jahr 1752 auf grundherrlichem Boden erbaut
worden. Alte Leute erzählten oft, daß dieses Haus früher am
Feldberg gestanden sei. Offenbar lies es der Erbauer dort
abbrechen und hier wieder aufbauen. Das Holz, welches sich an
diesem Haus befindet, spricht für die Richtigkeit der genannten
Tradition. Der Bodenzins von jährlich 4 fl. 34 kr. wurde 1851/52
mit 82 fl. 12 kr. abgelöst. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts
war das Anwesen im Besitz
des Josef Zähringer Bürger und Straßenwart hier daher auch der
frühere Hofname "Wegmachers". Nach dessen Tod
übernahm im Jahr 1858 der Sohn Andreas Zähringer lediger
Tagelöhner hier das Gut für 2000 Gulden. Derselbe verkaufte das
Anwesen im Jahr 1869 an seinen Neffen (Schwesters Sohn)
Friedolin
Zähringer für 4000 Gulden. Dieser verehelichte sich am 19ten
August 1872 mit Maria Hättich von St. Märgen; diese Ehe ist im
Jahr 1896 durch rechtskräftiges Urteil aufgelöst worden. Fridolin
Zähringer war ein arbeitsscheuer Mensch, der sich
hauptsächlich aufs Jagen verlegte, bis er im Jahr 1889 sein
Anwesen wegen zu starker Überschuldung verkaufen mußte. Hierauf
erstand Johann Rombach Dienstknecht in Zarten das Gut im Jahr
1889 für 6700 Mark. Er war geb. am 3. Juli 1834, verehelichte
sich am 22. Oktober 1890 mit Karolina Andris geb. am 21. April
1851, und starb am 4. Februar 1905, seine Ehefrau am 12. Mai
1917. Nach dem Tode des Ehemanns ging das Anwesen zunächst auf
die Witwe über. Diese verkaufte dasselbe am 18. März 1908 an
Rosa Tritschler von Wagensteig geb. am 9. Januar 1883 für 6700
Mark. Diese verehelichte sich am 1. April 1908 mit Stefan
Schuler
von Eschbach geb. am 22. Dezember 1875.
Nachtrag
ab 1920
Die Eheleute Stefan Schuler betrieben auf dem Anwesen eine
kleine Landwirtschaft. Der Ehemann ist am 6. Dezember 1944 in
Stegen verstorben. Mit Übergabevertrag vom 6. Mai 1965 übergab
Frau Schuler das Anwesen an ihren Sohn Johann Schuler, geb. am
24. Oktober 1910 zum Übergabepreis von DM 6.000,- nebst
Leibgedingsrecht. Dieser heiratete am 18. April 1951 die
Landwirtstochter Agnes Pfändler von Zarten, geb. am 20, April
1925. Zu dem Anwesen gehören die Grundstücke auf Gemarkung
Stegen mit 55 ar 40 qm und auf Gemarkung Zarten 1 ha 02 ar 86 qm
Ackergelände. Die Übergeberin Rosa Schuler geb. Tritschler ist
am 9. Januar 1967 gestorben. Johann Schuler gab zum größten Teil
die Landwirtschaft auf; er hält noch 2 Kühe, Das
landwirtschaftliche Gelände hat er verpachtet.
UNTERBIRKEN Nr. 3 (früher Haus Nr. 29)
Dieses Haus
ist im Jahr 1772 auf herrschaftlichem Boden erbaut
worden. Der Bodenzins von jährlich 7 fl. 4 1/2 kr. ist 1851/52
mit 126 fl. 45 kr. abgelöst worden. Josef Begelspacher war zu
Anfang des vorigen Jahrhunderts Besitzer dieses Anwesens. Nach
dessen Tod verkaufte die Witwe das Gut im Jahr 1856 an die
ledige
Theresia Walter von hier für 1000 fl. Diese verehelichte sich
alsdann mit dem Gerichtsvollzieher Josef Zähringer hier,
daher auch
der frühere Hofname "Gerichtsvollziehers". Dieser
kaufte im Jahr 1860 bei der Zerstückelung des Hirschenhofes 3
Morgen Acker für 1650 Gulden und im Jahr 1871 von Graf von
Kageneck 270 Ruthen Acker beim Haus für 346 Gulden. Er starb am
3. Dezember 1879, worauf die Witwe das Anwesen an Max Vogt hier
im Jahr 1884 für 6000 M. verkaufte aber in demselben Jahr um den
gleichen Preis wieder zurückerwarb. Max Vogt geb. am 10. Oktober
1849 kaufte im Jahr 1886 das Anwesen wiederum für 9000 Mark und
verehelichte sich am 28. Mai 1890 mit Maria Maier von Kappel
geb.
am 8. Dezember 1855.
Nachtrag
ab 1920
Unter dem 24. April 1928 übergaben Max Vogt und Ehefrau
Maria geb. Maier das Anwesen ihrem Sohne Max Vogt, geb. am 24.
Juli 1897. Dieser verehelichte sich am 31. Mai 1928 mit Sofie
Sauer, geb. am 3. Mai 1899, Landwirtstochter von Unteribental.
Max Vogt ist am 7. März 1938 in Stegen gestorben. Nach seinem
Tode betrieben die Witwe und ihre Kinder die Landwirtschaft
weiter. Das Anwesen umfaßte 58 ar 41 qm Ackerland nebst Garten
und Hofreite, sowie Ackerland mit 1 ha 16 ar 75 qm. Die Witwe
Sofie Vogt übergab später das Anwesen ihrem Sohne Max, geb. am
5. Juni 1932 zur Bewirtschaftung. Dieser verheiratete sich am 8.
Juni 1959 mit Rosa Rombach vom Reckenhof, geb. am 17. August
1932, Eigentümer der Grundstücke blieb die Erbengemeinschaft
Vogt. Mit Tauschvertrag vom 22, April 1964 erhielt die Gemeinde
Stegen das Grundstück Flurst.Nr, 10/101 mit 28 ar, die
Vogt-Erben von Graf Alfred von Kageneck bzw. von der Gemeinde
Stegen das Grundstück Flurst.Nr. 49/1 mit 40 ar Ackergelände.
Durch Kaufvertrag vom 20. November 1967 erhielt Max Vogt von
Frau Gertrud Gräfin von Kageneck das Wiesengrundstück auf dem
"Briel" Flurst.Nr. 37/3 mit 97 ar 66 qm zum Preis von DM 3,- pro
qm, zu Alleineigentum. Durch den Tauschvertrag mit der Gemeinde
Stegen, welche Baugelände für die Erstellung des neuen Rathauses
benötigte, wurde am 29. Mai 1968 von dem Grundstück Flurst.Nr.
10 das Teilstück 10/1 mit 35 ar 33 qm an die Gemeinde verkauft
und zwar zum Preis von DM 90.000,--. Von der Gemeinde Stegen
erhielt die Erbengemeinschaft in Oberbirken das Ackergrundstück
Flurst.Nr. 69 mit 1 ha 09 ar 06 qm. welches mit DM 25.000,-
angerechnet wurde. Somit bezahlte die Gemeinde Stegen DM
65.000,- als Unterschiedsbetrag. Die Witwe Sofie Vogt ist am 8.
März 1972 in Stegen verstorben. Mit Auseinandersetzungs- und
Übernahmevertrag vom 13. Februar 1974 erhielt die Miterbin
Elisabeth Vogt, geb. am 27. Februar 1936 das Baugrundstück
Flurst,Nr. 47/1 vom Hofanwesen abgetrennt, unter Anrechnung bei
der Erbauseinandersetzung. Sie erstellte darauf ein
Einfamilienwohnhaus. Mit Kaufvertrag vom 19. Juni 1974 verkaufte
die Erbengemeinschaft Vogt das Ackergrundstück Flurst.Nr. 10 mit
41 ar 42 qm an die Gemeinde Stegen zum Preis von DM 100,-- pro
qm. Durch Erbauseinandersetzungsvertrag vom 22, Januar 1975
wurde Max Vogt Alleineigentümer des Anwesens. Er erstellte auf
dem Hausgrundstück im Jahre 1976/77 ein Einfamilienwohnhaus,
welches er vermietet hat. Max Vogt arbeitet noch als Maurer und
betreibt nebenher eine Landwirtschaft mit über 5 ha Fläche,
wovon er rund 2 ha angepachtet hat.
UNTERBIRKEN Nr. 11 (früher Haus Nr. 30)
Dieses Haus
ist etwa um das Jahr 1773 auf grundherrlichem
Boden erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 10 Gulden 18 kr.
wurde in den Jahren 1851/52 mit 183 fl. 18 kr. abgelöst. Das
Brandversicherungskataster von 1821 nennt als Eigentümer zu
jener Zeit: Andreas Tritschler. Auf diesen folgte Franziska
Tritschler, welche dieses Gut im Jahr 1837 an Josef Bank in
Wittental für 1450 Gulden verkaufte. Im Jahr 1852 übernahm
seine Tochter Rosa Bank das Anwesen für 1075 Gulden und betrieb
es viele Jahre hindurch als ledige Landwirtin, bis sie es im
Jahr
1890 an Valentin Molz in Unteribental für 5800 Mark verkaufte.
Dieser trat das Anwesen im gleichen Jahr und um denselben Preis
an Josef Schlegel von Unteribental, geb. am 9. November 1856,
ab.
Derselbe verehelichte sich am 26. März 1890 mit Leopoldina
Rebmann geb. am 15. November 1867.
Nachtrag
ab 1920
Dieses Anwesen befand sich bis zu ihrem Tode im Eigentum des
Josef Schlegel und seiner Ehefrau Leopoldina geb. Rebmann. Nach
dem Ableben der genannten Eheleute übernahm am 12. Mai 1933 der
Sohn Karl August Schlegel, geb. am 29, April 1902 das
Hausanwesen. Er ist seit dem 2, September 1926 mit Luise Pfister
von Stegen verheiratet, welche am 5. Oktober 1903 in Stegen
geboren ist. Zu diesem Haus gehörten 47 ar 83 qm Hofreite und
Gartenland. Hiervon verkaufte der Eigentümer am 24. März 1954 an
den Schreiner Pius Molz von Stegen einen Bauplatz mit 488 qm zum
Preis von DM 1.000,-, welcher darauf ein Wohnhaus erstellte. Im
Jahre 1957 verkaufte Karl August Schlegel an Pius Molz nochmals
300 qm Baugelände für DM 5,- pro qm. Ein weiterer Bauplatz von
414 qm erwarb der Zimmermann Otto Rombach von Stegen-Rechtenbach
zum Preis von DM 5,- pro qm und derselbe errichtete auf diesem
Grundstück ebenfalls ein Wohnhaus. Im Jahre 1965 kaufte Otto
Rombach von der Hofreite des Karl August Schlegel nochmals 99 qm
für DM 35,- pro qm. Ferner wurden an die Schwiegersöhne Erwin
Zahn von Buchenbach und Karl Zahn von Eschbach ein Bauplatz mit
588 qm zum Gesamtkaufpreis von DM 2,500,- abgetrennt, welche
darauf ein Doppelhaus errichteten. Mit Vertrag vom 20, Februar
1974 verkaufte Karl August Schlegel an Erwin Zahn Eheleute
nochmals 72 qm und an die Eheleute Karl Zahn 71 qm Baugelände
und zwar zum Preis von DM 30,- pro qm. Karl August Schlegel ist
am 1. Juni 1977 in Stegen verstorben. Somit wurde laut
Gemeinschaftlichem Testament vom 15. Juli 1970 seine Ehefrau
Luise Schlegel Alleineigentümerin des Anwesens auf Flurst.Nr,48
in Unterbirken mit nunmehr 30 ar 51 qm.