d) Rechtenbach.
Wie wir schon in den früheren Abschnitten
ersehen haben, ist der Nebenort Rechtenbach, wie auch der
Hauptort Stegen, sehr alt. Über die Art und Zeit der Entstehung
der einzelnen Höfe, über die Erbauung der ersten Häuser und
über die ersten Eigentümer sind größtenteils keine
Aufzeichnungen vorhanden. Ein Ortsplan im Gemeindearchiv zu
Eschbach vom Jahr 1785 zeigt eine deutliche Ansicht von den
obersten 5 Höfen, welche vor dem Jahre 1890 zur politischen
Gemeinde Eschbach gehörten und ehemals unter der Herrschaft des
Klosters St.Peter standen. Dieser Plan spricht auch für die
Richtigkeit der bereits weiter oben erwähnten Tradition; daß
der Fußenthomashof, der Rumishof und der Gerberhof ehemals in
einem gemeinsamen Hof vereinigt waren, wobei der jetzige
Fußenthomashof das betreffende Hofgut gewesen ist.
Der Bauernkrieg und der dreißigjährige Krieg
haben in diesem Ortsteil große Veränderungen in den Besitz- und
Familienständen hervorgerufen; dieses beweist schon die eingangs
dieses Werks erwähnte Beschwerde eines Vogts Schnewelin von
Wiesneck an den Abt von St.Peter; daß etliche Höfe wüst und
öde seien und lägen unverliehen da. Auch die Kirchenbücher der
Pfarrei Kirchzarten von 1609 ff. lassen diese Tatsachen recht
deutlich erkennen. Aus diesem Grunde ist eine genaue Feststellung
der einzelnen Hofbesitzer aus jener Zeit nicht mehr möglich. Die
beiden Geschlechter Müller vom Bläsihof und Zimmermann vom
Hansmüllerhof vermochten sich nur aus jener Zeit bis ins
neunzehnte Jahrhundert auf den betreffenden Hofgütern zu
erhalten. Die oberen 5 Höfe besaßen im Jahre 1719: Thomas
Müller, Blasi Kaltenbach, Jakob Heilbook, Martin Pfister und
Hans Burkarth, welchen Hof jeder der bereits Genannten zu jener
Zeit besessen hatte, ist nirgends erwähnt; doch lassen die
Reihenfolge der Aufzeichnungen und die sonstigen Umstände dieses
mit ziemlicher Sicherheit erkennen.
Bläsihof
Nach einem Berain vom Jahr 1610 ist dieser Hof in jener Zeit "Schuhmachersgut" genannt worden. Der damalige Besitzer Georg Müller hatte 3 Lehen. Im Jahr 1666 war Martin Müller und um das Jahr 1680 vermutlich Johannes Müller Besitzer dieses Hofes. Martin Müller beherrschte den Hof im Jahre 1719. Auf diesen folgte etwa um das Jahr 1735 Bläsi Müller und Barbara Albrechtin, von welchem Besitzer offenbar der Hofname Bläsihof herrührt. Zu diesem Hofgut gehörte ehemals das ganze untere Rechtenbach, von der Gemarkungsgrenze Burg bis zu jener der Gemarkung Eschbach, mit Ausnahme des Hansmüllerhofs, somit der ganze jetzige Dobelhof, der Zieglerhof und das Kochhäusle. Blasi Müller erbaute im Jahr 1751 im sogenannten Sommerdobel dieses Hofguts ein Berghaus. Dieses Berghaus, mit all den in diesem Dobel und den links davon liegenden Gütern der jetzige Dobelhof und Zieglerhof bildend, übergab er alsdann seinem Sohn Johann Müller, während sein Sohn Martin Müller den Bläsihof erhielt, welch letzterer 1814 noch Leibgedinger auf demselben war. Von demselben übernahm seine Tochter Franziska Müller den Hof und verehelichte sich mit Georg Blattmann. Dieser liebte die Wirtshäuser mehr als sein schönes Hofgut und die Folge davon war, daß er alsbald verschiedene Grundstücke verkaufen mußte. Er verkaufte nun zunächst:
im Jahr 1828 an Mathias Andris 4 Morgen Wald | für 875 fl. |
im Jahr 1829 an Johann Wölfle 5 Morgen Waide | für 250 fl. |
im Jahr 1839 an verschiedene Personen bereits den ganzen Winterberg mit Acker, Matten und Wald | für 6225 fl. |
im Jahr 1841 an Johann Förderer von Kappel 6 Morgen Acker | für 1850 fl. |
im Jahr 1845 verkaufte er alsdann den ganzen Hof an Jakob Bathiany pensionierter Bezirksförster | für 11000 fl. |
Dieser hatte, nachdem im Jahre 1847 der Hof abgebrannt war, im folgenden Jahre das jetzige Wohn- und Ökonomiegebäude. Das frühere, im Jahr 1793 erbaute Holzhaus, stand an der jetzigen Rechtenbacher Straße, oberhalb des nach links gegen den Zieglerhof abzweigenden Weges, so bis zum Jahre 1905 noch ein Speicher mit kleiner Wohnung stand. Alte Leute erzählten oft, daß Bathiany den Hof selbst in Brand gesteckt habe, um eine alte Leibgedingsmutter, die er vorher eingeschlossen habe, hinwegzuschaffen, was ihm aber nicht gelang, da dieselbe gerettet wurde. Im Jahr 1851 ging der Hof im Zwangsversteigerungswege für 6500 Gulden auf Maria Schwarz von Wassertrüdingen in Bayern über. Dieselbe verkaufte das Anwesen im gleichen Jahr und um den gleichen Preis an den Gr. Notar Benjamin Romann in Freiburg. Dieser verpachtete den Hof und nahm zeitweise seinen Sommersitz auf demselben. An Pächtern folgten aufeinander: Josef Huber von hier, Gabriel Zimmermann von Neuhäuser, Josef Kaiser von Todtnauberg und Guntram Tritschler von Eschbach. Nach dem Tode Romanns verkaufte die Witwe Karolina geb. Holzhauer und ihr Sohn Eugen Romann den Hof am 19 . Februar 1895 an Karl Florus Stratz und seine Ehefrau Franziska geb. Schröter von Obersimonswald, mit welcher er sich am 3. März 1880 zu Karolinental in Ostpreußen verehelicht hatte, für 25000 M. Stratz ist am 25. Mai 1900 zu Stegen gestorben, worauf die Witwe das Hofgut am 30. Oktober 1901 an Josef Wehrle Landwirt in Altsimonswald, geb. am 22. Februar 1865 , verehelicht im Oktober 1884 mit Karolina Stratz geb. am 25. Mai 1867, für 36000 Mark, verkaufte. Letzterer verbesserte und vergrößerte die bisher unpraktische Scheuer und richtete das Anwesen wieder zu einem schönen Hofgut ein.
Dobelhof
Dieser Hof war ehemals das Berghaus des Bläsihofes. Das frühere Blockhaus mit Scheuer unter einem Dach ist im Jahr 1751 von Blasi Müller erbaut worden. Johann Müller erhielt von seinem Vater das Berghaus samt den im Dobel und links von demselben gelegenen Gütern zu Eigentum. Derselbe verkaufte im Jahr 1828 vier Jauchert Wald an Martin Fehr hier für 875 Gulden und 4 Jauchert Wald an Lorenz Pfister hier für 400 Gulden, und erbaute etwa 1827 das zweistöckige Wohnhaus und 1829 eine Ziegelhüttte mit einstöckigem Wohnhaus und Trockenschopf. Im Jahr 1840 verkaufte Johann Müller, welcher 1843 wegen Falschmünzerei gefänglich eingezogen wurde, den oberen Teil des Hofes, den jetzigen Dobelhof, an Philipp Schwer von St.Peter für 7100 Gulden, während er den unteren Teil, die sogenannte Ziegelhütte, für sich behielt. Philipp Schwer Witwe verkaufte den Dobelhof im Jahr 1843 an Josef Rombach Herrenbacherbauer in Wagensteig für 6700 Gulden; er war verehelicht mit Katherina Schuler und starb am 12. Juni 1853. Auf das am 7. Dezember 1868 erfolgte Ableben der Witwe übernahm der Sohn Philipp Romabch geb. am 18. März 1843 den Hof am 15. Januar 1869 für den Preis von 6060 Gulden und verehelichte sich im Februar 1869 mit Rosalia Fehr geb. am 30. November 1847. Derselbe kaufte im Jahr 1875 1 ha 80 ar Acker am Reckeneck für 1885 Mark; er starb am 9. Januar 1906. Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Konrad Rombach geb. am 7. September 1877 den Hof für 18000 Mark und verehelichte sich am 23. April 1907 mit Sofie Wehrle geb. am 9. März 1886 zu Altsimonswald.
2. Version
Der Dobelhof gehörte ursprünglich zum Bläsihof, jetzt Wehrlehof
genannt, ebenso der Ziegelhof, Bläsius Müller war der Besitzer dieser
Güter. Dieser baute 1751 den Dobelhof. Es war ein Blockhaus mit Scheune
unter einem Dach. Johann Müller, der Sohn des Blasius Müller bekam den
Dobelhof samt dem Gelände des späteren Ziegelhofs. Er verkaufte vier
Jauchert Wald an Lorenz Pfister und baute 1827 einen zweiten Stock auf
den Dobelhof. Lorenz Pfister bezahlte 400 Gulden. Auch an Martin Fehr
verkaufte er 4 Morgen Wald für 875 Gulden. 1829 baute Johann Müller
eine Ziegelhütte mit Wohnhaus und Trockenschopf. 1843 wurde er wegen
Falschmünzerei eingesperrt. 1840 hatte er den Dobelhof an Philipp
Schwär von St.Peter verkauft. Die Ziegelei und den untern Hof behielt
er für sich. Die Witwe Schwer verkaufte 1843 den Dobelhof an Josef
Rombach, Herrenbacherbauer von Wagensteig für 6700 Gulden. Er
verheiratetet mit Katherine Schuler. Er starb 1853 und die Frau 1868.
Am 15.1.1869 übernahm sein Sohn Philipp den Dobelhof. Er zahlte 6060
Gulden. Auf diesen folgte am 9.1.1906 dessen Sohn. Philipp Rombach
hatte 1875 vom Reckenhof 1,8 Ha Acker für 1885 Mk gekauft.
Johann Müller verkaufte 1841 die Ziegelei mit Grundstücken an Josef
Zivi von Mühlheim. Dieser verkaufte an Georg Blattmann, Bläsibauer für
12.100 Gulden. Dieser verkaufte es bei der Zwangsversteigerung an Josef
Zivi für 9300 Gulden. Dieser verkaufte Er baute 1846 ein neues
2stöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Ställen. Das bisherige Gebäude
wurde Zieglerwohnung. Josef Fehr starb 1867. Es folgte die Tochter
Stefanie Fehr. Sie zahlte 12700 Gulden und heiratet Bartholomae
Ketterer von St.Peter. Sie starb 1872. Ketterer heiratet in 2. Ehe
Philippine Rombach vom Dobelhof. Er kaufte 1868 von Karl Rombach,
Loewenwirt Eschbach 2 Morgen Wiesen für 1510 Gulden und 1874 ein Morgen
Breitacker, welchen er 1875 mit Josef Tritschler gegen die Fuchshalde
tauschte. Ketterer starb 1901 und seine 2. Frau 1893. Sein Sohn Albert
Ketterer aus 1. Ehe geb. 8.11.1870 heiratet am 15.11.1897 Alberta Dold
von Unteribental. Er zahlte für den Hof 2000 Mark. Er gab die Ziegelei
auf, riss deren Gebäude ab und vergrösserte des Ökonomiegebäude
Zieglerhof
Der ursprüngliche Teil dieses Hofes gehörte ehemals zum Berghaus des Bläsihofes, nachher Dobelhof genannt, welch letzterer ein Sohn des ehemaligen Bläsibauren Bläsi Müller, namens Johann Müller zu Eigentum erhielt. Dieser baute etwa um das Jahr 1829 unterhalb dem Dobel ein einstöckiges Wohnaus und eine Trockenhütte für eine Ziegelei an. Er verkaufte 1840 den oberen Teil des Hofes des jetzigen Dobelhof an Philipp Schwer in St.Peter für 7100 Gulden und im Jahr 1841 den unteren Teil die Ziegelhütte an Josef Zivi in Müllheim für 5005 Gulden. Dieser verkaufte dieses Gut im gleichen Jahr an Bläsibauer Georg Blattmann für 12100 Gulden. Bei der Zwangsversteigerung im Jahr 1845 erwarb Josef Zivi in Müllheim das Anwesen wiederum für 9300 Gulden und verkaufte dasselbe im gleichen Jahr an Josef Fehr hier für 10000 Gulden. Dieser Eigentümer erbaute im Jahr 1846 ein neues zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Schweineställen und richtete die bisherigen Gebäude zu einer Zieglerwohnung und Trockenhütten ein; er starb 1867. Auf ihn folgte im Jahr 1868 seine Tochter Stefania Fehr, sie übernahm das Gut für 12700 Gulden, verehelichte sich mit Bartholomä Ketterer von St.Peter und starb am 19. August 1872; worauf sich der Witwer in II. Ehe am 6.Januar 1873 mit Philippina Rombach vom Dobelhof wieder verehelichte, sie starb am 12. Dezember 1893. Dieser Eigentümer kaufte am 17. März 1868 2 Morgen Wiesen von Karl Rombach in Eschbach für 1510 Gulden und am 6. Dezember 1874 1 Morgen Acker im Breitacker für 500 Gulden, welchen er im Jahr 1875 mit Josef Tritschler gegen 75 ar Acker an der Fuchshalde vertauschte und dabei ein Aufgeld von 790 Mark bezahlte. Er starb am 24. Dezember 1901. Albert Ketterer geb. am 8. November 1870, ein Sohn erster Ehe, übernahm den Hof am 27. Februar 1897 für 27000 Mark und verehelichte sich am 15. November 1897 mit Adelberta Dold von Unteribental geb. am 24. Januar 1865. Alsbald nach der Verheiratung gab Ketterer die Ziegelei auf, ließ den Brennofen, die Zieglerwohnung und die Trockenhütten abbrechen und vergrößerte im Jahr 1920 mit einem hohen Kostenaufwand das Ökonomiegebäude.
Kochhäusle
Johann Förderer von Kappel kaufte im Jahr 1841 von Bläsibauer Georg Blattmann 6 Jauchert Acker für 1850 Gulden und erbaute darauf im Jahre 1843 dieses Haus. Das Anwesen wurde dem Erbauer im Jahr 1846 im Zwangswege verkauft, wobei es Bläsibauer Georg Blattmann für 3330 Gulden erworben hatte. Dieser verkaufte das Gütchen im gleichen Jahr an Mathias Schweizer von St.Wilhelm für den gleichen Preis. Mathias Schweizer und seine Ehefrau Magdalena Zipfel übergaben das Anwesen im Jahr 1854 ihrem Sohn Jakob Schweizer Waldhüter für 2400 Gulden. Dieser verkaufte dasselbe im Jahr 1861 an Mathias Zimmermann vom Hans-Müllerhof, er verehelichte sich mit Maria Willmann und starb am 8. März 1895, während ihm seine Ehefrau schon am 24. Mai 1887 im Tode vorausgegangen war. Nach dem Tode der Eltern blieb das Anwesen zunächst im Besitz der beiden Kinder Karl und Maria Zimmermann und wurde am 4. Juli 1905 von Karl Zimmermann geb. am 1. August 1860 zum Anschlag von 7000 Mark zu Alleineigentum übernommen. Er verehelichte sich am 18. Mai 1903 mit Amalia Ketterer von hier geb. am 9. Juli 1869.
Hansmüllerhof
Dieses Hofgut, ehemals Tifelsgut genannt, stand
in früheren Zeiten unter Freiherrlich von Sickingischer
Herrschaft und gehörte bis zum Jahr 1838 in die Gemeinde
Wiesneck und von da an bis zum Jahr 1890 zur politischen Gemeinde
Eschbach. Das jetzige Holzhaus ist im Jahr 1801, nachdem es zuvor
abgebrannt war, erbaut worden. Über der Haustüre steht folgende
Inschrift:
DAS HAUS STEHT IN GOTTES HAND. GOTT BEWAHRE SIE VOR
FEUER UND BRAND. ES HATT MITT DER HILFE GOTTES ERBAUEN DEN H.
AUG. GUTE. DER EHRSAME BLASI ZIMMERMANN UND MARKRET DOMIN.
ZIMMERMEISTER HANS JANZ ANO 1801.
Nach den Kirchenbüchern von Kirchzarten zu schließen war das
Hofgut um das Jahr 1609 im Besitz eines Bartholomä Zimmermann;
1631 eines Johannes Zimmermann und Ursula Pfisterin; 1665 eines
Jakob Zimmermann und Verena Kremelspacherin; 1719 bis 1730
Martin Zimmermann und Anna Heizlerin; 1801 Blasi Zimmermann und
Markret Domin. Auf diese folgten im Jahr 1826 Josef Zimmermann
und Maria Frey. Ersterer starb im Jahre 1843. Nach seinem Tode
übernahm sein Sohn Karl Zimmermann geb. 1828 den Hof am 12.
August 1851 und verehelichte sich 1855 mit Kreszenzia Willmann;
sie starb am 8. November 1877, worauf der Hof zunächst auf die
Erbengemeinschaft zwischen Witwer und Kinder überging. Der
Witwer starb am 16. Februar 1902. Infolge ungünstiger
Vermögensverhältnisse wurde das Hofgut am 15. März 1880
öffentlich versteigert und dem Handelsmann Israel Veit in
Freiburg für 23210 Mark zugeschlagen. Dieser verkaufte das
Hofgut am 7. Mai 1888 an Landwirt Lorenz Ketterer in Föhrental
für 30000 Mark. Er verehelichte sich im Jahr 1863 zu Föhrental
mit Theresia Schätzle und starb am 30. November 1908, seine
Ehefrau am 25. Februar 1910. Johann Ketterer geb. am 2. Dezember
1865 übernahm den Hof am 2. Juli 1901 für 35000 Mark und
verehelichte sich am 12. April 1904 mit Sofie Kienzler
Schmiedstochter in Burg geb. am 25. November 1878.
Rumishof
Dieses Hofgut stand ehemals unter der Herrschaft des Klosters St.Peter und war ehedem mit dem Fußenthomashof und dem Gerberhof zusammen in einem Hof vereinigt. Das jetzige Haus ist im Jahre 1726 erbaut worden. Im Jahr 1719 scheint Hans Burkharth, und zu Ende jenes Jahrhunderts ein Wehrle, dessen Vorname nirgends erwähnt ist, Besitzer dieses Hofes gewesen zu sein. Auf diesen folgte Johann Wölfle, welcher sich aller Wahrscheinlichkeit nach etwa 1815 mit der Witwe des vorgenannten Eigentümers verehelicht hatte; denn nach dem Tod seiner Frau überließ er den Hof seiner Stieftochter Franziska Wehrle. Wölfle kaufte im Jahr 1829 fünf Jauchert Waidfeld vom Bläsihof für 250 Gulden. Die damalige Eigentümerin Franziska Wehrle heiratete etwa 1833 einen Andreas Gremelspacher vom Frässlehof in Brand; worauf Johann Wölfle als Leibeigener auf dem Hofe blieb und eine Ottilie Wehrle heiratete, er starb 1860. Andreas Gremelspacher kaufte 1842 ein Morgen Wiesen vom Bläsihof für 410 Gulden und starb am 30. Januar 1845. Nach dessen Tod verehelichte sich die Witwe in II. Ehe mit Mathias Busset von Dietenbach; dieser starb am 12. März 1849, worauf sich die Witwe in III. Ehe mit Mathias Heilbock von Wagensteig vermählte. Derselbe kaufte im Jahr 1859 von Andreas Gremelspacher in Eschbach 2 Morgen Möchmatten für 1000 Gulden und starb 1866, nachdem seine Frau schon am 30. Januar 1867 das Zeitliche gesegnet hatte. Nach dem Tod der Mathias Heilbock Ehefrau kam der Hof 1867 für 7000 Gulden an den Sohn I. Ehe Gottfried Gremelspacher, er verehelichte sich mit Barbara Gremelspacher und starb am 15. Januar 1894, seine Ehefrau am 14. Januar 1890. Auf diese Besitzer folgte ihre Tochter Amalia Gremelspacher geb. am 11. November 1871, diese übernahm den Hof am 16. August 1891 für 7403 Mark und verehelichte sich am 1. März 1892 mit Otto Rombach von Eschbach geboren am 21. Dezember 1863. Dieser vergrößerte das Wohnhaus durch einen Wohnhausanbau und ließ die im oberen Waidfeld stehende baufällige Viehhütte abbrechen.
Fußenthomashof
Dieses Hofgut stand ehemals auf der Herrschaft des Klosters St. Peter und war ehedem mit dem Rumishof und Gerberhof in einem Hof vereinigt, wobei dieser Hof das betreffende Hofgut gewesen ist. Das Haus ist sehr alt, die Erbauung desselben ist nicht nachweisbar. Zur Zeit der Zusammengehörigkeit dieser drei Hofgüter befand sich bei dem Hofgut ein Berghaus, welches im Laufe der Zeit, man weiß nicht wann und wie, eingegangen ist. An dessen Stelle wurde nach der Teilung in 3 getrennte Höfe auf jedem derselbst eine Viehhütte erbaut. Die zu diesem Hof gehörige, im Waidfeld des Sommerberges stehende Viehhütte ist im Jahr 1913 wegen Entbehrlichkeit abgebrochen worden. Nach einer Urkunde vom Jahre 1719 herrschte um jene Zeit ein Martin Pfister auf diesem Hofe. Die früheren Besitzer sind nirgends erwähnt. Thomas Dilger Fußbaurensohn von Eschbach verehelichte sich auf diesen Hof in I. Ehe 1755 mit Barbara Ruh und in II. Ehe 1763 mit Magdalena Ketterer; er starb 1795, seine II. Ehefrau 1803. Von diesem Eigentümer ist wohl auch der Hofname "Fußenthomashof" abgeleitet worden. (Sein Vater der Fußbauer Johann Dilger stammt aus Ibental. Er ist im Jahr 1744 von der französischen Marode durch einen Flintenschuß tödlich verletzt worden, woran er 1745 gestorben ist). Auf den Besitzer Thomas Dilger folgte sein Sohn gleichen Namens geb. 1768, er verehelichte sich mit Anna Birchenmeier. Nach seinem Tode vermählte sich die Witwe in II. Ehe im Jahr 1815 mit Martin Tritschler vom Similishof; dieser starb 1840. Sein Stiefsohn, also ein Sohn aus I. Ehe, Philipp Dilger übernahm den Hof im Jahr 1842 von seiner Mutter Anna geb. Birchenmeier Witwe für 5000 Gulden. Sein Sohn Mathäus Dilger geb. am 18. September 1844 erhielt den Hof in der Vermögensübergabe der Eltern am 23. Januar 1877 für 12350 Mark. Er verehelichte sich in I. Ehe am 18. April 1877 mit Rosa Gremelspacher vom Thomashof, diese starb am 17. Dezember 1882, worauf sich der Witwer in II. Ehe am 7, April 1884 mit deren Schwester Theresia Gremelspacher geb. am 26. April 1861 wieder verehelichte; er starb am 10. November 1919, seine II. Ehefrau am 8. November 1908. Auf Ableben der II. Ehefrau kam der Hof in unabgeteilte Erbengemeinschaft zwischen dem Witwer und den Kindern. Am 15. Mai 1912 übernahm die Tochter II. Ehe Sofie Dilger geb. am 27. Januar 1885 den Hof für 20000 Mark und verehelichte sich am 3. Juni 1912 mit Adolf Zimmermann geb. am 8. August 1884 zu Dietenbach.
Gerberhof
Dieses Hofgut stand ehemals unter der
Herrschaft des Klosters St. Peter und bildete ehemals mit dem
Rumis- und Fußenthomashof zusammen nur ein Hofgut, wobei der
jetzige Fußenthomashof das damalige Hofgut gewesen ist. Wann die
Hofgüter Rumis- und Gerberhof von dem einstigen gemeinsamen
Hofgut abgetrennt worden sind, ist nirgends erwähnt. Nach einer
alten Urkunde vom Jahr 1719 herrschte um jene Zeit Jakob Heilbock
auf diesem Gute. Etwa um die Mitte jenes Jahrhunderts kam Jakob
Waibel, Gerber von St. Peter als Bauer offenbar auf diesen Hof;
daher zweifellos der Name - Gerberhof -. Derselbe war 4 mal
verheiratet und hatte aus den letzten 3 Ehen 12 Kinder, er starb
1761 zu Rechtenbach. Gegen Ende jenes Jahrhunderts scheint ein
Johann Gassenschmidt aus Oberried den Hof in Besitz genommen zu
haben, denn schon zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts ist
Johann Gassenschmidt Witwe als Besitzerin dieses Hofguts
urkundlich nachgewiesen. Auf diese folgte ihr Sohn Christian
Gassenschmidt geb. 1776 zu Oberried und Barbara Steinhart, geb.
1774. Er starb am 6. Oktober 1837. Deren Sohn Philipp
Gassenschmidt geb. am 17. Juni 1817 übernahm den Hof im Jahr
1838 und verehelichte sich am 29. Oktober 1838 mit Maria
Magdalena Pfaff von Eschbach geb. am 6. Dezember 1818. Er starb
am 29. Juni 1880, seine Ehefrau am 22. Dezember 1893. Unter
diesen Eigentümern brannte das Hofgut im Jahre 1846, vermutlich
durch Brandstiftung eines Knechtes, nieder und wurde im folgenden
Jahre wieder neu aufgebaut. Nach dem Tode des Philipp
Gassenschmidt blieb der Hof zunächst in unabgeteilter
Erbengemeinschaft und wurde am 27. September 1884 dem Sohn und
Bruder Andreas Gassenschmidt geb. am 18. November 1848 für 13800
Mark zu Alleineigentum überlassen. Er verehelichte sich am 15.
Juni 1885 mit Maria Hug. geb. am 16. August 1861 zu Wittental,
sie starb infolge eines Unfalls am 8. Juni 1910.
Bei diesem Hofgut befand sich ehemals ein Berghäusle, welches
hoch oben im Sommerberg stand und schon in früheren Zeiten, man
weiß nicht genau wann, abgebrochen wurde. Statt dessen wurde im
Jahr 1857 weiter unten im Sommerdobel eine Viehhütte erbaut, die
in den Jahren 1916/17 wegen Entbehrlichkeit wieder abgebrochen
wurde.
Auf dem Wohnhaus dieses Hofes ruht von altersher, man weiß nicht
wie lange, die Wirtschaftsgerechtigkeit "zum Rössle"
als Realrecht.
Der Similishof
(auch Simili- oder Similehof genannt)
kein Beitrag
Thomashof (Haupthof)
Dieses Hofgut bestand ehemals aus dem jetzigen Haupthof und dem Berghof, jetzt Klingeles genannt, welch letzteres bis zum Jahr 1892 als Berghäusle zu diesem Hofgut gehörte. Das ganze Anwesen stand ehedem unter der Herrschaft des Klosters St. Peter. Am 1. Oktober 1880 ist das ehemalige Berghäusle abgebrannt. Das Schadfeuer soll durch ein Kind entstanden sein. Am 7. Januar 1889 brannte der Haupthof, und am 10. Oktober 1891 das Berghaus abermals nieder. Eine alte Urkunde vom Jahr 1719 nennt als Eigentümer zu jener zeit Thomas Müller, von welchem vermutlich auch der Name - Thomashof - herrührt. Zu Ende jenes Jahrhunderts und zu Anfang des darauf folgenden Jahrhunderts waren Lorenz Gremelspacher und Anna Hummel Besitzer dieses Hofes. Ersterer starb im Jahre 1813; worauf das Hofgut auf die Erbengemeinschaft zwischen der Witwe und den Kindern überging. Im Februar 1825 übernahm alsdann der Sohn und Bruder Jakob Gremelspacher geb. 1793 den Hof zu Alleineigentum für 5500 Gulden. Derselbe wurde beim Hinscheiden des Großherzogs Leopold wegen Majestätsbeleidigung zu 9 Monaten Festungshaft verurteilt und nach Verbüßung eines Teils der Strafe begnadigt. Alsdann übergab er den Hof am 11. Juli 1870 seiner Tochter Maria Gremelspacher für 16000 Gulden und starb, nachdem er noch blind geworden war, am 12, Februar 1875. Die letztgenannte Übernehmerin war schon bei der Hofübernahme mit Johann Gremelspacher von Burg verheiratet. Sie starb am 12. September 1876, worauf das Hofgut zunächst in ungeteilter Gemeinschaft zwischen Witwer und Kinder verblieben ist und der Witwer sich in II. Ehe am 22. Mai 1877 mit Magdalena Gremelspacher, einer Schwester der I. Ehefrau, wieder vermählte. Johann Gremelspacher starb am 8. Juli 1879 und erhielt alsdann die Tochter I. Ehe Theresia Gremelspacher das Hofgut in öffentlicher Steigerung am 8. Dezember 1879 für 26800 Mark zugeschlagen. Dieselbe verkaufte dasselbe am 5. Februar 1884 an den Landwirt Josef Nitz von Gutach für 33280 Mark. Josef Nitz geb. am 19. März 1839 und seine Ehefrau Amalia Schultis trennten das Berghaus mit verschiedenen Grundstücken vom Haupthof ab und verkauften den abgetrennten Teil am 11. Juli 1892 an Theodor Klingele von Eschbach für 12000 Mark. Am 17. Oktober 1893 übernahm die Tochter Augusta Nitz geb. am 20. Juli 1870 den Haupthof für 24000 Mark und verehelichte sich am 6. September 1894 mit Franz Rombach von Eschbach geb. am 24. Februar 1870. Derselbe verließ seine Ehefrau infolge Uneinigkeit im Jahre 1912 und starb am 21. Juni 1918 zu Bleibach. In der Gesamtgutauseinandersetzung vom 6. November 1912 ging das Hofgut zu Alleineigentum auf die Ehefrau über. Die Mutter der nunmehrigen Eigentümerin Amalia geb. Schultis starb am 3. August 1893 zu Stegen im Alter von 49 Jahren.
Thomashof = Berghof (Klingeles)
Dieses Hofgut war ehemals das Berghaus zum Thomashof. Dasselbe ist am 1. Oktober 1880 und dann abermals am 10. Oktober 1891 niedergebrannt. Josef Nitz verkaufte dieses Anwesen ehe es nach dem zweiten Brande baulich ganz vollendet war mit einer größeren Anzahl Grundstücke am 11. Juli 1892 an Landwirt Theodor Klingele von Eschbach geb. am 9. November 1852 und seine Ehefrau Helena Rombach geb. am 5. Mai 1854, mit welcher er sich im August 1870 zu Eschbach verehelicht hatte, für 12000 Mark. Er vollendete alsdann den Neubau und kaufte am 3. Mai 1910 vom Similishof 2 ha 44 ar 91 qm Waidfeld, Wiese und Wald für 1020 Mark. Am 4. Januar 1914 übernahm der Sohn Theodor Klingele geb. am 15. August 1880 das Hofgut für 14000 Mark und verehelichte sich am 4. November 1914 mit Josefine Tritschler vom Similishof geb. am 23. Januar 1884.