Zurück zum Inhaltsverzeichnis Maximilian Walter

d) Rechtenbach.

Wie wir schon in den früheren Abschnitten ersehen haben, ist der Nebenort Rechtenbach, wie auch der Hauptort Stegen, sehr alt. Über die Art und Zeit der Entstehung der einzelnen Höfe, über die Erbauung der ersten Häuser und über die ersten Eigentümer sind größtenteils keine Aufzeichnungen vorhanden. Ein Ortsplan im Gemeindearchiv zu Eschbach vom Jahr 1785 zeigt eine deutliche Ansicht von den obersten 5 Höfen, welche vor dem Jahre 1890 zur politischen Gemeinde Eschbach gehörten und ehemals unter der Herrschaft des Klosters St.Peter standen. Dieser Plan spricht auch für die Richtigkeit der bereits weiter oben erwähnten Tradition; daß der Fußenthomashof, der Rumishof und der Gerberhof ehemals in einem gemeinsamen Hof vereinigt waren, wobei der jetzige Fußenthomashof das betreffende Hofgut gewesen ist.
Der Bauernkrieg und der dreißigjährige Krieg haben in diesem Ortsteil große Veränderungen in den Besitz- und Familienständen hervorgerufen; dieses beweist schon die eingangs dieses Werks erwähnte Beschwerde eines Vogts Schnewelin von Wiesneck an den Abt von St.Peter; daß etliche Höfe wüst und öde seien und lägen unverliehen da. Auch die Kirchenbücher der Pfarrei Kirchzarten von 1609 ff. lassen diese Tatsachen recht deutlich erkennen. Aus diesem Grunde ist eine genaue Feststellung der einzelnen Hofbesitzer aus jener Zeit nicht mehr möglich. Die beiden Geschlechter Müller vom Bläsihof und Zimmermann vom Hansmüllerhof vermochten sich nur aus jener Zeit bis ins neunzehnte Jahrhundert auf den betreffenden Hofgütern zu erhalten. Die oberen 5 Höfe besaßen im Jahre 1719: Thomas Müller, Blasi Kaltenbach, Jakob Heilbook, Martin Pfister und Hans Burkarth, welchen Hof jeder der bereits Genannten zu jener Zeit besessen hatte, ist nirgends erwähnt; doch lassen die Reihenfolge der Aufzeichnungen und die sonstigen Umstände dieses mit ziemlicher Sicherheit erkennen.

BLÄSIHOF (Rechtenbach Nr. 4)

Nach einem Berain vom Jahr 1610 ist dieser Hof in jener Zeit "Schuhmachersgut" genannt worden. Der damalige Besitzer Georg Müller hatte 3 Lehen. Im Jahr 1666 war Martin Müller und um das Jahr 1680 vermutlich Johannes Müller Besitzer dieses Hofes. Martin Müller beherrschte den Hof im Jahre 1719. Auf diesen folgte etwa um das Jahr 1735 Bläsi Müller und Barbara Albrechtin, von welchem Besitzer offenbar der Hofname Bläsihof herrührt. Zu diesem Hofgut gehörte ehemals das ganze untere Rechtenbach, von der Gemarkungsgrenze Burg bis zu jener der Gemarkung Eschbach, mit Ausnahme des Hansmüllerhofs, somit der ganze jetzige Dobelhof, der Zieglerhof und das Kochhäusle. Blasi Müller erbaute im Jahr 1751 im sogenannten Sommerdobel dieses Hofguts ein Berghaus. Dieses Berghaus, mit all den in diesem Dobel und den links davon liegenden Gütern der jetzige Dobelhof und Zieglerhof bildend, übergab er alsdann seinem Sohn Johann Müller, während sein Sohn Martin Müller den Bläsihof erhielt, welch letzterer 1814 noch Leibgedinger auf demselben war. Von demselben übernahm seine Tochter Franziska Müller den Hof und verehelichte sich mit Georg Blattmann. Dieser liebte die Wirtshäuser mehr als sein schönes Hofgut und die Folge davon war, daß er alsbald verschiedene Grundstücke verkaufen mußte. Er verkaufte nun zunächst:

im Jahr 1828 an Mathias Andris 4 Morgen Wald   für 875 fl.
im Jahr 1829 an Johann Wölfle 5 Morgen Waide  für 250 fl. 
im Jahr 1839 an verschiedene Personen bereits den  ganzen Winterberg mit Acker, Matten und Wald  für 6225 fl. 
im Jahr 1841 an Johann Förderer von Kappel 6 Morgen Acker  für  1850 fl. 
im Jahr 1845 verkaufte er alsdann den ganzen Hof an Jakob  Bathiany pensionierter Bezirksförster   für 11000 fl.

Dieser hatte, nachdem im Jahre 1847 der Hof abgebrannt war, im folgenden Jahre das jetzige Wohn- und Ökonomiegebäude. Das frühere, im Jahr 1793 erbaute Holzhaus, stand an der jetzigen Rechtenbacher Straße, oberhalb des nach links gegen den Zieglerhof abzweigenden Weges, so bis zum Jahre 1905 noch ein Speicher mit kleiner Wohnung stand. Alte Leute erzählten oft, daß Bathiany den Hof selbst in Brand gesteckt habe, um eine alte Leibgedingsmutter, die er vorher eingeschlossen habe, hinwegzuschaffen, was ihm aber nicht gelang, da dieselbe gerettet wurde. Im Jahr 1851 ging der Hof im Zwangsversteigerungswege für 6500 Gulden auf Maria Schwarz von Wassertrüdingen in Bayern über. Dieselbe verkaufte das Anwesen im gleichen Jahr und um den gleichen Preis an den Gr. Notar Benjamin Romann in Freiburg. Dieser verpachtete den Hof und nahm zeitweise seinen Sommersitz auf demselben. An Pächtern folgten aufeinander: Josef Huber von hier, Gabriel Zimmermann von Neuhäuser, Josef Kaiser von Todtnauberg und Guntram Tritschler von Eschbach. Nach dem Tode Romanns verkaufte die Witwe Karolina geb. Holzhauer und ihr Sohn Eugen Romann den Hof am 19 . Februar 1895 an Karl Florus Stratz und seine Ehefrau Franziska geb. Schröter von Obersimonswald, mit welcher er sich am 3. März 1880 zu Karolinental in Ostpreußen verehelicht hatte, für 25000 M. Stratz ist am 25. Mai 1900 zu Stegen gestorben, worauf die Witwe das Hofgut am 30. Oktober 1901 an Josef Wehrle Landwirt in Altsimonswald, geb. am 22. Februar 1865 , verehelicht im Oktober 1884 mit Karolina Stratz geb. am 25. Mai 1867, für 36000 Mark, verkaufte. Letzterer verbesserte und vergrößerte die bisher unpraktische Scheuer und richtete das Anwesen wieder zu einem schönen Hofgut ein.

Nachtrag ab 1920
Josef Wehrle und seine Ehefrau Karolina geb. Stratz bewirtschafteten den Hof, der insgesamt 22 ha 57 ar 22 am umfaßt, bis sie aus Altersgründen den Hof unter dem 5. April 1928 an ihren Sohn Paul Wehrle, geb. am 20. August 1900 zum Preis von GM 25.000,— übergaben. Josef Wehrle ist am 16. September 1936 in Stegen verstorben, seine Ehefrau Karolina geb. Stratz ist am 15. August 1945 in Stegen gestorben. Paul Wehrle verheiratete sich an 17. September 1929 mit Frieda Spiegelhalter von Gerolstal, geb. am 27. September 1902. Nach 36jähriger Bewirtschaftung dieses Hofgutes übergaben die Eheleute Paul Wehrle dasselbe am 17. Februar 1964 an ihren Sohn Josef Wehrle, geb. am 26. Juni 1935 und seiner Ehefrau Maria geb, Ketterer, geb, am 22. Mai 1936 aus St. Peter, in Gütergemeinschaft lebend, für DM 30.000,— nebst Leibgeding für die Übergeber. Die Übernehmer haben am 11. September 1963 in Stegen die Ehe geschlossen. Paul Wehrle ist am 27. Juli 1968 in Stegen verstorben. Die Eheleute Josef Wehrle betreiben heute eine landwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche von insgesamt 28.29 ha, wovon sie etwa 6 ha dazugepachtet haben.

DOBELHOF (Rechtenbach Nr. 3)

Dieser Hof war ehemals das Berghaus des Bläsihofes. Das frühere Blockhaus mit Scheuer unter einem Dach ist im Jahr 1751 von Blasi Müller erbaut worden. Johann Müller erhielt von seinem Vater das Berghaus samt den im Dobel und links von demselben gelegenen Gütern zu Eigentum. Derselbe verkaufte im Jahr 1828 vier Jauchert Wald an Martin Fehr hier für 875 Gulden und 4 Jauchert Wald an Lorenz Pfister hier für 400 Gulden, und erbaute etwa 1827 das zweistöckige Wohnhaus und 1829 eine Ziegelhüttte mit einstöckigem Wohnhaus und Trockenschopf. Im Jahr 1840 verkaufte Johann Müller, welcher 1843 wegen Falschmünzerei gefänglich eingezogen wurde, den oberen Teil des Hofes, den jetzigen Dobelhof, an Philipp Schwer von St.Peter für 7100 Gulden, während er den unteren Teil, die sogenannte Ziegelhütte, für sich behielt. Philipp Schwer Witwe verkaufte den Dobelhof im Jahr 1843 an Josef Rombach Herrenbacherbauer in Wagensteig für 6700 Gulden; er war verehelicht mit Katherina Schuler und starb am 12. Juni 1853. Auf das am 7. Dezember 1868 erfolgte Ableben der Witwe übernahm der Sohn Philipp Romabch geb. am 18. März 1843 den Hof am 15. Januar 1869 für den Preis von 6060 Gulden und verehelichte sich im Februar 1869 mit Rosalia Fehr geb. am 30. November 1847. Derselbe kaufte im Jahr 1875 1 ha 80 ar Acker am Reckeneck für 1885 Mark; er starb am 9. Januar 1906. Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Konrad Rombach geb. am 7. September 1877 den Hof für 18000 Mark und verehelichte sich am 23. April 1907 mit Sofie Wehrle geb. am 9. März 1886 zu Altsimonswald.

2. Version
Der Dobelhof gehörte ursprünglich zum Bläsihof, jetzt Wehrlehof genannt, ebenso der Ziegelhof, Bläsius Müller war der Besitzer dieser Güter. Dieser baute 1751 den Dobelhof. Es war ein Blockhaus mit Scheune unter einem Dach. Johann Müller, der Sohn des Blasius Müller bekam den Dobelhof samt dem Gelände des späteren Ziegelhofs. Er verkaufte vier Jauchert Wald an Lorenz Pfister und baute 1827 einen zweiten Stock auf den Dobelhof. Lorenz Pfister bezahlte 400 Gulden. Auch an Martin Fehr verkaufte er 4 Morgen Wald für 875 Gulden. 1829 baute Johann Müller eine Ziegelhütte mit Wohnhaus und Trockenschopf. 1843 wurde er wegen Falschmünzerei eingesperrt. 1840 hatte er den Dobelhof an Philipp Schwär von St.Peter verkauft. Die Ziegelei und den untern Hof behielt er für sich. Die Witwe Schwer verkaufte 1843 den Dobelhof an Josef Rombach, Herrenbacherbauer von Wagensteig für 6700 Gulden. Er verheiratetet mit Katherine Schuler. Er starb 1853 und die Frau 1868. Am 15.1.1869 übernahm sein Sohn Philipp den Dobelhof. Er zahlte 6060 Gulden. Auf diesen folgte am 9.1.1906 dessen Sohn. Philipp Rombach hatte 1875 vom Reckenhof 1,8 Ha Acker für 1885 Mk gekauft. Johann Müller verkaufte 1841 die Ziegelei mit Grundstücken an Josef Zivi von Mühlheim. Dieser verkaufte an Georg Blattmann, Bläsibauer für 12.100 Gulden. Dieser verkaufte es bei der Zwangsversteigerung an Josef Zivi für 9300 Gulden. Dieser verkaufte Er baute 1846 ein neues 2stöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Ställen. Das bisherige Gebäude wurde Zieglerwohnung. Josef Fehr starb 1867. Es folgte die Tochter Stefanie Fehr. Sie zahlte 12700 Gulden und heiratet Bartholomae Ketterer von St.Peter. Sie starb 1872. Ketterer heiratet in 2. Ehe Philippine Rombach vom Dobelhof. Er kaufte 1868 von Karl Rombach, Loewenwirt Eschbach 2 Morgen Wiesen für 1510 Gulden und 1874 ein Morgen Breitacker, welchen er 1875 mit Josef Tritschler gegen die Fuchshalde tauschte. Ketterer starb 1901 und seine 2. Frau 1893. Sein Sohn Albert Ketterer aus 1. Ehe geb. 8.11.1870 heiratet am 15.11.1897 Alberta Dold von Unteribental. Er zahlte für den Hof 2000 Mark. Er gab die Ziegelei auf, riss deren Gebäude ab und vergrösserte des Ökonomiegebäude

Nachtrag ab 1920
Die Eheleute Konrad Rombach und Sofie geb. Wehrle kauften als Besitzer des Dobelhofes am 23. April 1930 im Gewann "Mönchmatte" in Rechtenbach von Pius Walter, Stegen 39 ar 22 qm Wiesengelände für 1.600,— Reichsmark. Das Hofgut umfaßt eine Fläche von 16 ha 92 ar 03 qm. Konrad Rombach ist am 30. April 1945 in Stegen verstorben, Seine Ehefrau Sofie geb. Wehrle ist ihm am 12, April 1956 in Stegen im Tode gefolgt. Mit Auseinandersetzungsvertrag vom 3. Mai 1949 zwischen der Witwe Sofie geb. Wehrle und ihren Kindern, erhielt der Sohn Karl Rombach,mit Zustimmung der übrigen Erben, das gesamte Hofgut einschließlich Zubehör und Fahrnissen zu Eigentum. Er mußte einen Übernahmepreis von DM 21,.132,— nebst Leibgeding für die Mutter Sofie Rombach, bezahlen. Karl Rombach ist am 20. Oktober 1910 geboren und verheiratete sich am 21. Oktober 1947 mit Emilie Blattmann aus Unteribental, geb. am 29, August 1912 in Unteribental. Mit Übergabevertrag vom 20. Dezember 1976 haben die Eheleute Karl und Emilie Rombach, unter Vorwegnahme künftiger Erbfolge, dem Sohne Franz Rombach, geb, am 17. Juni 1949 das Hofgut übergeben. An seine beiden Geschwister Paul und Elisabeth hat er je DM 10.000,— zu zahlen. Ferner gewährt der Übernehmer seinen Eltern auf deren Lebenszeit ein unentgeltliches Leibgeding und bezahlt ihnen eine monatliche Rente von DM 200,—, Der Bruder Paul erhält für die Dauer des ledigen Standes ein Wohnrecht. Franz Rombach heiratete am 28. September 1979 die Hausgehilfin Luise-Maria Wehrle aus Waldau, geb. am 10. September 1954, Er bewirtschaftet rund 18 ha Wirtschaftsfläche, von der er noch über 1 ha zugepachtet hat.

ZIEGLERHOF (Rechtenbach Nr. 2)

Der ursprüngliche Teil dieses Hofes gehörte ehemals zum Berghaus des Bläsihofes, nachher Dobelhof genannt, welch letzterer ein Sohn des ehemaligen Bläsibauren Bläsi Müller, namens Johann Müller zu Eigentum erhielt. Dieser baute etwa um das Jahr 1829 unterhalb dem Dobel ein einstöckiges Wohnaus und eine Trockenhütte für eine Ziegelei an. Er verkaufte 1840 den oberen Teil des Hofes des jetzigen Dobelhof an Philipp Schwer in St.Peter für 7100 Gulden und im Jahr 1841 den unteren Teil die Ziegelhütte an Josef Zivi in Müllheim für 5005 Gulden. Dieser verkaufte dieses Gut im gleichen Jahr an Bläsibauer Georg Blattmann für 12100 Gulden. Bei der Zwangsversteigerung im Jahr 1845 erwarb Josef Zivi in Müllheim das Anwesen wiederum für 9300 Gulden und verkaufte dasselbe im gleichen Jahr an Josef Fehr hier für 10000 Gulden. Dieser Eigentümer erbaute im Jahr 1846 ein neues zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Schweineställen und richtete die bisherigen Gebäude zu einer Zieglerwohnung und Trockenhütten ein; er starb 1867. Auf ihn folgte im Jahr 1868 seine Tochter Stefania Fehr, sie übernahm das Gut für 12700 Gulden, verehelichte sich mit Bartholomä Ketterer von St.Peter und starb am 19. August 1872; worauf sich der Witwer in II. Ehe am 6.Januar 1873 mit Philippina Rombach vom Dobelhof wieder verehelichte, sie starb am 12. Dezember 1893. Dieser Eigentümer kaufte am 17. März 1868 2 Morgen Wiesen von Karl Rombach in Eschbach für 1510 Gulden und am 6. Dezember 1874 1 Morgen Acker im Breitacker für 500 Gulden, welchen er im Jahr 1875 mit Josef Tritschler gegen 75 ar Acker an der Fuchshalde vertauschte und dabei ein Aufgeld von 790 Mark bezahlte. Er starb am 24. Dezember 1901. Albert Ketterer geb. am 8. November 1870, ein Sohn erster Ehe, übernahm den Hof am 27. Februar 1897 für 27000 Mark und verehelichte sich am 15. November 1897 mit Adelberta Dold von Unteribental geb. am 24. Januar 1865. Alsbald nach der Verheiratung gab Ketterer die Ziegelei auf, ließ den Brennofen, die Zieglerwohnung und die Trockenhütten abbrechen und vergrößerte im Jahr 1920 mit einem hohen Kostenaufwand das Ökonomiegebäude.

Nachtrag ab 1920
Mit Erbhofübergabevertrag vom 7. Dezember 1936 übergaben die Eheleute Albert und Berta Ketterer das gesamte Hofgut "Ziegelhütte" an den ledigen Sohn Albert Ketterer, geb. am 4. Juli 1904 in Stegen mit insgesamt 9 ha 70 ar 78 qm nebst lebendem und toten Inventar und unter Übernahme der 7.000,— Reichsmark Schuldverbindlichkeiten und unter Anrechnung von insgesamt 23.400,— Reichsmark an Vorempfängen der Söhne Max, Wilhelm und Alexander Ketterer. Die Eheleute Albert Ketterer erhalten außerdem freies Wohnungs- und Benützungsrecht auf dem gesamten Hofgut sowie die Zahlung einer lebtäglichen Geldrente von jährlich 480,— Reichsmark, die monatlich mit 40,— RM bezahlt wird. Albert Ketterer verheiratete sich am 14. Februar 1938 in Stegen mit Rosa Maria Blattmann von St. Peter, geb. am 29. Dezember 1915. Mit Kaufvertrag vom 30. Mai 1951 erwarb Albert Ketterer von Graf Heinrich von Kageneck im Gewann "Oberbirken" 67 ar 18 qm Ackergelände zum Preis von DM -,40 pro qm. Frau Rosa Maria Ketterer erwarb mit Kaufvertrag vom 3. Oktober 1956 ebenfalls vom Grafen Heinrich von Kageneck das Ackergrunästück Flurst.Nr. 72/7 mit 35 ar 67 qm zum Preis von DM 2,250,—. Albert Ketterer ist am 7. November 1966 in Stegen gestorben. Durch Auseinandersetzungsvertrag vom 6. September 1967 übernahm die Miterbin Frieda Miller geb. Ketterer, geb. am 9. Juni 1942 das gesamte Anwesen (ohne das Ackergrundstück der Mutter) zum Gesamtübergabepreis von DM 25.250, — Die Mutter erhielt ein Leibgedingsrecht und die 4 ledigen Geschwister der Übernehmerin erhielten auf dem Hofgut Wohnungsrechte. Frieda Müller verehelichte sich am 22. September 1965 mit dem Baggerführer Kurt Müller aus Feldkirch, geb. am 18. Juni 1942. Mit Schenkungsvertrag vom 29. Dezember 1972 übergab die Mutter Rosa Maria Ketterer das Ackergrundstück Flurst.Nr. 72/7 mit 35 ar 67 am an die Töchter Berta Bauer und Rosa 6remmelspacher geb. Ketterer zu je 1/2 Miteigentum. Die Eheleute Kurt und Frieda Müller bewirtschaften heute eine gesamte landwirtschaftliche Fläche von über 22 ha, wovon sie etwa 11 ha zugepachtet haben. Im Jahre 1969 wurden 2 Grünfuttersilos gebaut, 1972 erfolgten Dachgaupen-Aufbauten und im Jahre 1980 wurde die gesamte Hofanlage zum Preis von über DM 200.000,— umgebaut bzw. modernisiert.

KOCHHÄUSLE (Rechtenbach Nr. 5)

Johann Förderer von Kappel kaufte im Jahr 1841 von Bläsibauer Georg Blattmann 6 Jauchert Acker für 1850 Gulden und erbaute darauf im Jahre 1843 dieses Haus. Das Anwesen wurde dem Erbauer im Jahr 1846 im Zwangswege verkauft, wobei es Bläsibauer Georg Blattmann für 3330 Gulden erworben hatte. Dieser verkaufte das Gütchen im gleichen Jahr an Mathias Schweizer von St.Wilhelm für den gleichen Preis. Mathias Schweizer und seine Ehefrau Magdalena Zipfel übergaben das Anwesen im Jahr 1854 ihrem Sohn Jakob Schweizer Waldhüter für 2400 Gulden. Dieser verkaufte dasselbe im Jahr 1861 an Mathias Zimmermann vom Hans-Müllerhof, er verehelichte sich mit Maria Willmann und starb am 8. März 1895, während ihm seine Ehefrau schon am 24. Mai 1887 im Tode vorausgegangen war. Nach dem Tode der Eltern blieb das Anwesen zunächst im Besitz der beiden Kinder Karl und Maria Zimmermann und wurde am 4. Juli 1905 von Karl Zimmermann geb. am 1. August 1860 zum Anschlag von 7000 Mark zu Alleineigentum übernommen. Er verehelichte sich am 18. Mai 1903 mit Amalia Ketterer von hier geb. am 9. Juli 1869.

Nachtrag ab 1920
Da die Eheleute Zimmermann kinderlos waren, adoptierten sie die Pflegetochter Helena Schneider, geb. am 18. Januar 1906 in Wolfenweiler. Diese verheiratete sich am 5. Mai 1931 mit dem Landwirt Pius Rebmann von Stegen, geb. am 14. November 1908. Auf Grund Auflassung vom 29. Mai 1931 ging das Anwesen, bestehend in einem zusammengebauten Wohn- und Ökonomiegebäude und 2 ha 25 ar 43 qm Hofreite, Hausgarten und Ackerland, an die Eheleute Pius und Helena Rebmann in Gütergemeinschaft über für 6.000,-—— Golämark, Sie haben das Gut durch Zukauf von 3 ha 63 ar Ackerland und 1 ha 58 ar Wiese von den Grafen Alfred und Heinrich von Kageneck vergrößert. Der am-Preis lag damals bei 20 - 50 Pfennig. Mit Vertrag vom 13. September 1950 verkauften die Eheleute Rebmann an die Eheleute Richard und Gertrud Dischinger in Unterbirken einen Bauplatz mit 911 qm zum Preis von 4o Pfennig pro qm, welche darauf ein Einfamilienwohnhaus errichteten. Pius Rebmann baute im Jahre 1954 neben seinem bisherigen Hofgut ein neues 2=stöckiges Wohnhaus. Das alte Gebäude hat er alsdann zu einer Scheuer ungebaut und vergrößert. Die Eheleute Rebmann haben alsdann den Viehbestand erheblich vermehrt und die ganze Landwirtschaft durch Anschaffung von einem Traktor und modernen Maschinen weitgehend mechanisiert. Die Haupteinnahmequelle bestand in Milchwirtschaft, Vieh- und Schweinezucht. Mit Kaufvertrag vom 28. August 1957 verkauften die Eheleute Rebmann ebenfalls in Unterbirken einen Bauplatz mit 11 ar 97 qm an die Eheleute Adolf Köst aus Freiburg zum Preis von DM 6,-- pro qm und mit Kaufvertrag vom 16. August 1961 an die Ehefrau des Kaufmanns Heinrich Bentheim, Hildegard Bentheim aus Freiburg einen weiteren Bauplatz mit 11 ar 44 qm zum Preis von DM 20,— pro qm, welche nochmals mit Vertrag vom 8. November 1967 von den Eheleuten Rebmann 399 am Baugelände zum Preis von DM 40,— pro an erhielt. Pius Rebmann wurde am 11. April 1965 zum Bürgermeister der Gemeinde Stegen gewählt und versieht seit dem 1. Mai 1965 neben seiner umfangreichen Landwirtschaft den Bürgermeisterdienst der Gemeinde Stegen. Mit Vertrag vom 3. November 1965 erwarben die Eheleute Rebmann von der Gräfin von Kageneck 69 ar 38 qm Ackerland in Oberbirken zum Preis von DM 2,— pro qm und mit Vertrag vom 15. März 1967 nochmals 1 ha 06 ar 39 qm Wiesengelände auf dem Gewann "Briel" zum Preis von DM 3,— pro qm. Die Eheleute Rebmann kauften mit Vertrag vom 8. November 1967 von den Eheleuten Hermann und Josefine Mäder das Ackergrundstück Flurst.Nr.50/14 mit 35 ar 76 qm zum Preis von DM 8.000,—, Mit Vertrag vom 23. Juli 1969 wurde das Ackergrundstück Flurst.Nr. 72/13 mit 36 ar 56 am von Frau Gertrud Gräfin von Kageneck zum Preis von DM 5,— pro qm erworben. Im Jahre 1973 trat Pius Rebmann als Bürgermeister der Gemeinde Stegen ab und begab sich sodann in den wohl verdienten Ruhestand. Mit Übergabevertrag vom 27. Februar 1974 übergaben die Eheleute Pius und Helena Rebmann das Hofgut nebst totem und lebendem landwirtschaftlichen Inventar an ihren Sohn Karl Rebmann, geb. am 8. März 1932 zum Gesamtübergabepreis von DM 79.000,—— und zwar die Grundstücke auf Gemarkung Stegen mit 6 ha 31 ar 79 qm, auf Gemarkung Kirchzarten mit 2 ha 33 ar 11 qm und auf Gemarkung Zarten mit 41 ar 60 qm. Von dem Übergabepreis hat der neue Eigentümer an die Pflegetochter Sieglinde Zipfel geb. Böhringer den Betrag von DM 5.000,— für dessen langjährige unentgeltliche Mitarbeit auf dem Hof zu zahlen. Ferner erhalten die Übergeber auf deren Lebenszeit ein Leibgeding auf dem Hofgut sowie ein monatliches Taschengeld von DM 250,—., Nicht mitübergeben wurden das Bienenhaus nebst Geräten und Bienenvölkern, sowie die Ackergrundstücke im Gewann "Unter Birkacker" Flurst.Nr. 50 und 50/1 mit insgesamt 2 ha 67 ar 67 qm. Karl Rebmann verehelichte sich am 20. Mai 1959 mit der Hausgehilfin Sophie Ketterer vom Josefenhof in Stegen, geb. am 26. November 1934. Die Eheleute Rebmann betreiben heute eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 16,67 ha, wovon sie ca. 5 ha dazugepachtet haben. Karl Rebmann hat an dem Hofanwesen vieles umgebaut und mehrere Verbesserungen vorgenommen. Es wurden außerdem ein neuer Wagen- und Geräteschopf sowie ein neues Schweinestallgebäude erstellt.

HANSMÜLLERHOF (Rechtenbach Nr. 1)

Dieses Hofgut, ehemals Tifelsgut genannt, stand in früheren Zeiten unter Freiherrlich von Sickingischer Herrschaft und gehörte bis zum Jahr 1838 in die Gemeinde Wiesneck und von da an bis zum Jahr 1890 zur politischen Gemeinde Eschbach. Das jetzige Holzhaus ist im Jahr 1801, nachdem es zuvor abgebrannt war, erbaut worden. Über der Haustüre steht folgende Inschrift: 
DAS HAUS STEHT IN GOTTES HAND. GOTT BEWAHRE SIE VOR FEUER UND BRAND. ES HATT MITT DER HILFE GOTTES ERBAUEN DEN H. AUG. GUTE. DER EHRSAME BLASI ZIMMERMANN UND MARKRET DOMIN. ZIMMERMEISTER HANS JANZ ANO 1801.
Nach den Kirchenbüchern von Kirchzarten zu schließen war das Hofgut um das Jahr 1609 im Besitz eines Bartholomä Zimmermann; 1631 eines Johannes Zimmermann und Ursula Pfisterin; 1665 eines Jakob Zimmermann und Verena Kremelspacherin; 1719 bis 1730 Martin Zimmermann und Anna Heizlerin; 1801 Blasi Zimmermann und Markret Domin. Auf diese folgten im Jahr 1826 Josef Zimmermann und Maria Frey. Ersterer starb im Jahre 1843. Nach seinem Tode übernahm sein Sohn Karl Zimmermann geb. 1828 den Hof am 12. August 1851 und verehelichte sich 1855 mit Kreszenzia Willmann; sie starb am 8. November 1877, worauf der Hof zunächst auf die Erbengemeinschaft zwischen Witwer und Kinder überging. Der Witwer starb am 16. Februar 1902. Infolge ungünstiger Vermögensverhältnisse wurde das Hofgut am 15. März 1880 öffentlich versteigert und dem Handelsmann Israel Veit in Freiburg für 23210 Mark zugeschlagen. Dieser verkaufte das Hofgut am 7. Mai 1888 an Landwirt Lorenz Ketterer in Föhrental für 30000 Mark. Er verehelichte sich im Jahr 1863 zu Föhrental mit Theresia Schätzle und starb am 30. November 1908, seine Ehefrau am 25. Februar 1910. Johann Ketterer geb. am 2. Dezember 1865 übernahm den Hof am 2. Juli 1901 für 35000 Mark und verehelichte sich am 12. April 1904 mit Sofie Kienzler Schmiedstochter in Burg geb. am 25. November 1878.

Nachtrag ab 1920
Auf Grund des Reichserbhofgesetzes vom 1. Oktober 1933 wurde dem Hof die Eigenschaft als Erbhof zuerkannt. Auf Grund der Wiedereinführung des Rechts der "Geschlossenen Hofgüter" wurde auf Grund des Gesetzes vom 12, Juli 1949 das Hofgut unter Aufhebung als Erbhof wieder "Geschlossenes Hofgut". Das Hofgut umfaßt eine Fläche von 26 ha 59 ar 46 qm bestehend in Ackerland, Wiesen, Wald und Weide. Mit Übergabevertrag vom 25. Oktober 1940 übergaben die Eheleute Johann Ketterer das Hofgut an ihren Sohn Josef Ketterer, geb. am 10. August 1916 mit allen Bestandteilen und mit allem Zubehör, sowie sämtlichen Vieh zum Preis von DM 15.000,—. Der Übernehmer verheiratete sich am 21. Oktober 1942 mit Rosa Rießle aus St. Peter, geb. am 16. August 1919 in St. Peter. Am 15. August 1955, etwa zwischen 14 und 16 Uhr zog über unsere Gegend ein sehr schweres Gewitter hinweg. Durch einen Blitzschlag geriet das Hofgebäude in Brand und wurde vollständig zerstört. Das Vieh konnte gerettet werden, Durch zahlreich herbei geeilte Helfer, wurde vieles aus dem brennenden Haus gerettet. Noch im gleichen Jahre wurde mit dem Wiederaufbau des Hofes begonnen. Am 8. Januar 1956 konnte das Richtfest gefeiert werden. Das neue Hofgebäude wurde alsdann zügig fertiggestellt und die Familie Ketterer konnte bis zum Heuet in das neue Haus einziehen. Bis dahin wohnten sie bei der Familie Pius Rebmann. Die Familie Ketterer, deren Kinder bereits erwachsen und 2 Töchter verheiratet sind, betrieben nun den mit einem Traktor und modernen Maschinen ausgestatteten Hof um. Mit Übergabevertrag vom 29. April 1974 übertrugen die Eheleute Ketterer das gesamte Hofgut an ihren Sohn Johann Ketterer, geb. am 12. Juli 1949 zum Preis von DM 36.500,-——, nebst Leibgeding und die Zahlung eines Taschengeldes von monatlich DM 100,— an die Übergeber, sowie Wohnungsrechte für die noch nicht verheirateten Geschwister. Johann Ketterer verheiratete sich am 26. April 1975 in Stegen mit der Hausangestellten Adeline Linder aus St. Peter, geb. am 1. Juli 1951. Das Hofgut umfaßt heute noch die landwirtschaftlich betriebene Fläche wie vor Jahren.

RUMISHOF (Rechtenbach Nr. 6)

Dieses Hofgut stand ehemals unter der Herrschaft des Klosters St.Peter und war ehedem mit dem Fußenthomashof und dem Gerberhof zusammen in einem Hof vereinigt. Das jetzige Haus ist im Jahre 1726 erbaut worden. Im Jahr 1719 scheint Hans Burkharth, und zu Ende jenes Jahrhunderts ein Wehrle, dessen Vorname nirgends erwähnt ist, Besitzer dieses Hofes gewesen zu sein. Auf diesen folgte Johann Wölfle, welcher sich aller Wahrscheinlichkeit nach etwa 1815 mit der Witwe des vorgenannten Eigentümers verehelicht hatte; denn nach dem Tod seiner Frau überließ er den Hof seiner Stieftochter Franziska Wehrle. Wölfle kaufte im Jahr 1829 fünf Jauchert Waidfeld vom Bläsihof für 250 Gulden. Die damalige Eigentümerin Franziska Wehrle heiratete etwa 1833 einen Andreas Gremelspacher vom Frässlehof in Brand; worauf Johann Wölfle als Leibeigener auf dem Hofe blieb und eine Ottilie Wehrle heiratete, er starb 1860. Andreas Gremelspacher kaufte 1842 ein Morgen Wiesen vom Bläsihof für 410 Gulden und starb am 30. Januar 1845. Nach dessen Tod verehelichte sich die Witwe in II. Ehe mit Mathias Busset von Dietenbach; dieser starb am 12. März 1849, worauf sich die Witwe in III. Ehe mit Mathias Heilbock von Wagensteig vermählte. Derselbe kaufte im Jahr 1859 von Andreas Gremelspacher in Eschbach 2 Morgen Möchmatten für 1000 Gulden und starb 1866, nachdem seine Frau schon am 30. Januar 1867 das Zeitliche gesegnet hatte. Nach dem Tod der Mathias Heilbock Ehefrau kam der Hof 1867 für 7000 Gulden an den Sohn I. Ehe Gottfried Gremelspacher, er verehelichte sich mit Barbara Gremelspacher und starb am 15. Januar 1894, seine Ehefrau am 14. Januar 1890. Auf diese Besitzer folgte ihre Tochter Amalia Gremelspacher geb. am 11. November 1871, diese übernahm den Hof am 16. August 1891 für 7403 Mark und verehelichte sich am 1. März 1892 mit Otto Rombach von Eschbach geboren am 21. Dezember 1863. Dieser vergrößerte das Wohnhaus durch einen Wohnhausanbau und ließ die im oberen Waidfeld stehende baufällige Viehhütte abbrechen.

Nachtrag ab 1920
Der Rumishof in Rechtenbach mit 22 ha 91 ar 77 qm war seit dem Jahre 1891 im Besitze des Otto Rombach und seiner auf dem Hofe geborenen Ehefrau Amalia geb. Gremmelspacher, Letztere verstarb am 20. Oktober 1926. Der Landwirt Otto Rombach hat ein mehreres Hektar großes Weidfeld aufgeforstet und so den Waldbesitz erheblich vergrößert. Mit Teilungsvertrag vom 7. Mai 1928 erhielt der Sohn Josef Rombach, geb, am 18. August 1903 den Hof mit dem gesamten lebendem und toten Inventar für 23.000,—— Goldmark, wovon er selbst 4.000,— Golämark für sich zu beanspruchen hatte. Otto Rombach verstarb am 17. Februar 1953 in Stegen. Am 2. M ai 1928 verheiratete sich Josef Rombach mit Rosina geb. Heizmann aus Wittental, geb. am 25. Dezember 1902. Sie starb am 16. Dezember 1965 in Freiburg. Josef Rombach hat an den Gebäuden mit einem erheblichen Kostenaufwand umfangreiche Verbesserungen vorgenommen und den Hof durch Anschaffung eines Ackerschleppers und anderer Maschinen weitgehendst mechanisiert. Der Haupterwerbszweck ist außer dem Verkauf von Holz die Milchwirtschaft und Schweinezucht,. Mit Auseinandersetzungs- und Übergabevertrag vom 29. Oktober 1968 ist der Sohn Albert Rombach, geb. am 4. Juni 1936 Eigentümer des Hofanwesens geworden. Der Übergabepreis betrug DM 25.000,—, wovon der Übernehmer selbst DM 2.500,— Anteil einbehalten durfte, Der Vater Josef Rombach erhält ein Leibgeding und die Schwester Erika ein Wohnungsrecht,. Albert Rombach verehelichte sich am 23. Mai 1969 mit der Hauswirtschafterin Frieda Maria Kaltenbach aus Hinterzarten, geb. am 28. August 1948. Er bewirtschaftet außer seiner rund 23 ha eigenen landwirtschaftlichen Fläche noch über 4 ha Pachtgelände und arbeitet im Winter noch teilweise im Wald. Albert Rombach baute unter erheblichen Aufwendungen und Kosten sehr viel an seinem Hof um. U,a. hat er Zimmer zu vermieten und eine Ferienwohnung für einen "Urlaub auf dem Bauernhof" erstellt.


FUSSENTHOMASHOF (Rechtenbach Nr. 7)

Dieses Hofgut stand ehemals auf der Herrschaft des Klosters St. Peter und war ehedem mit dem Rumishof und Gerberhof in einem Hof vereinigt, wobei dieser Hof das betreffende Hofgut gewesen ist. Das Haus ist sehr alt, die Erbauung desselben ist nicht nachweisbar. Zur Zeit der Zusammengehörigkeit dieser drei Hofgüter befand sich bei dem Hofgut ein Berghaus, welches im Laufe der Zeit, man weiß nicht wann und wie, eingegangen ist. An dessen Stelle wurde nach der Teilung in 3 getrennte Höfe auf jedem derselbst eine Viehhütte erbaut. Die zu diesem Hof gehörige, im Waidfeld des Sommerberges stehende Viehhütte ist im Jahr 1913 wegen Entbehrlichkeit abgebrochen worden. Nach einer Urkunde vom Jahre 1719 herrschte um jene Zeit ein Martin Pfister auf diesem Hofe. Die früheren Besitzer sind nirgends erwähnt. Thomas Dilger Fußbaurensohn von Eschbach verehelichte sich auf diesen Hof in I. Ehe 1755 mit Barbara Ruh und in II. Ehe 1763 mit Magdalena Ketterer; er starb 1795, seine II. Ehefrau 1803. Von diesem Eigentümer ist wohl auch der Hofname "Fußenthomashof" abgeleitet worden. (Sein Vater der Fußbauer Johann Dilger stammt aus Ibental. Er ist im Jahr 1744 von der französischen Marode durch einen Flintenschuß tödlich verletzt worden, woran er 1745 gestorben ist). Auf den Besitzer Thomas Dilger folgte sein Sohn gleichen Namens geb. 1768, er verehelichte sich mit Anna Birchenmeier. Nach seinem Tode vermählte sich die Witwe in II. Ehe im Jahr 1815 mit Martin Tritschler vom Similishof; dieser starb 1840. Sein Stiefsohn, also ein Sohn aus I. Ehe, Philipp Dilger übernahm den Hof im Jahr 1842 von seiner Mutter Anna geb. Birchenmeier Witwe für 5000 Gulden. Sein Sohn Mathäus Dilger geb. am 18. September 1844 erhielt den Hof in der Vermögensübergabe der Eltern am 23. Januar 1877 für 12350 Mark. Er verehelichte sich in I. Ehe am 18. April 1877 mit Rosa Gremelspacher vom Thomashof, diese starb am 17. Dezember 1882, worauf sich der Witwer in II. Ehe am 7, April 1884 mit deren Schwester Theresia Gremelspacher geb. am 26. April 1861 wieder verehelichte; er starb am 10. November 1919, seine II. Ehefrau am 8. November 1908. Auf Ableben der II. Ehefrau kam der Hof in unabgeteilte Erbengemeinschaft zwischen dem Witwer und den Kindern. Am 15. Mai 1912 übernahm die Tochter II. Ehe Sofie Dilger geb. am 27. Januar 1885 den Hof für 20000 Mark und verehelichte sich am 3. Juni 1912 mit Adolf Zimmermann geb. am 8. August 1884 zu Dietenbach.

Nachtrag ab 1920
Die Ehefrau Sofie Zimmermann ist am 26. Dezember 1943 gestorben. Der Witwer Adolf Zimmermann übergab mit Vertrag vom 6. Dezember 1951 den Hof an seine Tochter Maria Zimmermann, geb. am 23. September 1914 zum Preis von DM 24.000,—. Diese verehelichte sich am 27. Februar 1946 in Stegen mit dem Landwirt Adolf Ketterer aus Stegen, geb. am 18. Oktober 1903. Der Altbauer Adolf Zimmermann ist am 4. Dezember 1965 in Stegen gestorben. Da das Hofgebäude schon sehr alt und in hohem Maße reparaturbedürftig war und eine Instandsetzung -hauptsächlich des Ökonomiegebäudes- sich nicht mehr lohnte, ließ der Landwirt Adolf Ketterer den Ökonomieteil um das Jahr 1953 abbrechen und erstellte ein neues zweckmäßiges Ökonomiegebäude. Er vermehrte den Viehbestand und pachtete weitere landwirtschaftliche Grundstücke dazu. Durch Anschaffung eines Traktors und anderer Maschinen, modernisierte er den Hof weitgehendst. Mit Übergabevertrag vom 14. Dezember 1977 übergab Maria Ketterer das gesamte Hofgut an ihren Sohn Josef Ketterer, geb. am 24. April 1951 zum Preis von DM 25.000,—, wovon die Übergeberin DM 10.000,—; die beiden Geschwister Ursula und Lydia je DM 5.000,— und die 5 Halbgeschwister Willi, Siegfried, Erika, Elsa und Ella je DM 1.000,— erhielten. Ferner erhalten die Eheleute Maria und Adolf Ketterer ein Leibgedingsrecht auf dem Hofgut sowie eine monatliche Rente von DM 100,—. Josef Ketterer heiratete am 26. Mai 1973 in Stegen die Hausgehilfin Waltraud Hummel vom Hummelhof aus Eschbach, geb. am 22. März 1952. Es wird heute eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 27,72 ha bewirtschaftet, wovon über 8 ha hinzugepachtet sind.

GERBERHOF (Rechtenbach Nr. 8)

Dieses Hofgut stand ehemals unter der Herrschaft des Klosters St. Peter und bildete ehemals mit dem Rumis- und Fußenthomashof zusammen nur ein Hofgut, wobei der jetzige Fußenthomashof das damalige Hofgut gewesen ist. Wann die Hofgüter Rumis- und Gerberhof von dem einstigen gemeinsamen Hofgut abgetrennt worden sind, ist nirgends erwähnt. Nach einer alten Urkunde vom Jahr 1719 herrschte um jene Zeit Jakob Heilbock auf diesem Gute. Etwa um die Mitte jenes Jahrhunderts kam Jakob Waibel, Gerber von St. Peter als Bauer offenbar auf diesen Hof; daher zweifellos der Name - Gerberhof -. Derselbe war 4 mal verheiratet und hatte aus den letzten 3 Ehen 12 Kinder, er starb 1761 zu Rechtenbach. Gegen Ende jenes Jahrhunderts scheint ein Johann Gassenschmidt aus Oberried den Hof in Besitz genommen zu haben, denn schon zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts ist Johann Gassenschmidt Witwe als Besitzerin dieses Hofguts urkundlich nachgewiesen. Auf diese folgte ihr Sohn Christian Gassenschmidt geb. 1776 zu Oberried und Barbara Steinhart, geb. 1774. Er starb am 6. Oktober 1837. Deren Sohn Philipp Gassenschmidt geb. am 17. Juni 1817 übernahm den Hof im Jahr 1838 und verehelichte sich am 29. Oktober 1838 mit Maria Magdalena Pfaff von Eschbach geb. am 6. Dezember 1818. Er starb am 29. Juni 1880, seine Ehefrau am 22. Dezember 1893. Unter diesen Eigentümern brannte das Hofgut im Jahre 1846, vermutlich durch Brandstiftung eines Knechtes, nieder und wurde im folgenden Jahre wieder neu aufgebaut. Nach dem Tode des Philipp Gassenschmidt blieb der Hof zunächst in unabgeteilter Erbengemeinschaft und wurde am 27. September 1884 dem Sohn und Bruder Andreas Gassenschmidt geb. am 18. November 1848 für 13800 Mark zu Alleineigentum überlassen. Er verehelichte sich am 15. Juni 1885 mit Maria Hug. geb. am 16. August 1861 zu Wittental, sie starb infolge eines Unfalls am 8. Juni 1910.  Bei diesem Hofgut befand sich ehemals ein Berghäusle, welches hoch oben im Sommerberg stand und schon in früheren Zeiten, man weiß nicht genau wann, abgebrochen wurde. Statt dessen wurde im Jahr 1857 weiter unten im Sommerdobel eine Viehhütte erbaut, die in den Jahren 1916/17 wegen Entbehrlichkeit wieder abgebrochen wurde.  Auf dem Wohnhaus dieses Hofes ruht von altersher, man weiß nicht wie lange, die Wirtschaftsgerechtigkeit "zum Rössle" als Realrecht.

Nachtrag ab 1920
Der Witwer Andreas Gassenschmidt bewirtschaftete alsdann den Hof und die Gastwirtschaft mit seinen Kindern weiter. Mit Übergabevertrag vom 7. März 1922 übergab der Witwer den Hof an seinen Sohn Karl Gassenschmidt, geb. am 28. Oktober 1888 für 48.000,— Mark, Dieser verheiratete sich am 3. August 1922 mit Stefania Dietlicher aus Zarten vom "Gasthaus zum Rössle", geb. am 13. September 1895. Sie hat ein 4o ar großes Ackergrundstück auf Gemarkung Zarten in die Ehe
mitgebracht. Andreas Gassenschmidt verstarb am 15. Februar 1929 über 8ojährig in Stegen. Mit Vertrag vom 3. Dezember 1931 erwarben die Eheleute Gassenschmidt von Karl Rombach, Reckenhof 108 ar Ackergelände in Oberbirken zum Preis von 2.700,—— Mark. Stefania Gassenschmidt ist am 25. Oktober 1948 gestorben. Der Ehemann Karl Gassenschmidt ist am 3. Juli 1950 gestorben. Aus dieser Ehe sind 2 Kinder hervorgegangen. Der Sohn Karl ist im März 1945 in Italien gefallen. Die Tochter Rosa Gassenschmidt, geb. am 30. August 1926 verheiratete sich am 26. April 1948 mit Max Dold aus Eschbach vom "Gasthaus zum Engel", geb. am 11. November 1924. Nach dem Tode des Vaters Karl Gassenschmidt ging der Hof mit dem gesamten Zubehör und mit allen Bestandteilen auf Grund des Grundbuchberichtigungsantrages vom 51. Januar 1951 und des Ehevertrages vom 14. März 1951 auf die Eheleute Rosa und Max Dold über. Mit Vertrag vom 12, August 1959 verkauften die Eheleute Dold von dem Ackergrundstück in Oberbirken einen Bauplatz mit 20 ar 08 am an Ilse Keller aus Freiburg zum Preis von DM 18.072,— und einen Bauplatz mit 20 ar 1o qm an Heinrich Schiessel aus Freiburg zum Preis von DM 18.090,——. Die Eheleute Dold haben sehr schlecht gewirtschaftet, so daß die Gefahr bestand, daß ihrem einzigen Kinde das heimatliche Anwesen verloren geht. Um diesem Mißstand entgegen zu wirken, wurden den Eheleuten Dold zunächst das Sorgerecht für ihr Kind Herbert entzogen und das Kind unter Aufsicht des Jugendamtes gestellt. Herbert Dold kam alsdann zur Erziehung auf den Burlehof nach St. Peter und blieb dort bis zu seiner Schulentlassung. Nachher kam er in die Lehre zu einem Metzgermeister nach Freiburg. Die Eheleute Dold wurden alsdann entmündigt und unter Vormundschaft gestellt. Vorläufiger Vormund war Albert Wehrle von Burg und später wurde Rolf Meixner aus Freiburg zum Vormund und Vermögensverwalter der Eheleute Dold bestellt. Am 9. März 1963 ist infolge Brandstiftung das Ökonomiegebäude abgebrannt. Im Jahre 1964 wurde es wieder aufgebaut, jedoch noch nicht ausgebaut, Seither wurden keine Haustiere mehr gehalten und die Landwirtschaft völlig eingestellt. Die noch vorhandenen landwirtschaftlichen Grundstücke wurden verpachtet. Ebenso erfolgte die Verpachtung der Gastwirtschaft. Vom 1. Juli 1956 bis 1957 hat Lorenz Blattmann aus St. Peter die Gaststätte zuerst gepachtet. Es folgte Frau Christa Oebel aus Mausbach vom 1. September 1958 bis im Jahre 1963. Vom November 1963 bis April 1965 war die Gastwirtschaft an Frau Hannelore Seidel verpachtet. Im Mai 1965 übernahm Erika Tritschler geb. Ketterer vom Fußenthomashof die Gaststätte bis im März 1968. Es folgten vom April 1968 bis 30. September 1969 Frau Gertrud Bernauer aus Freiburg; vom 15. April 1970 bis 21. August 1971 die Eheleute Lorenz Ernst und zuletzt vom 21, August 1971 bis 16. Januar 1973 Frau Elisabeth Laule aus Freiburg. Mit Übergabevertrag vom 15. Januar 1973 übergaben die Eheleute Dold mit Genehmigung des Vermögensverwalters Rolf Meixner das gesamte Anwesen nebst ihren Grundstücken auf Gemarkung Zarten an ihren Sohn Herbert Dold, geb. am 1. April 1950 im Hinblick auf dessen künftiges Erbrecht. Die Übergeber erhielten auf deren Lebenszeit ein Leibgedingsrecht sowie ein monatliches Taschengeld in Höhe von DM 150,—, welches an den Vormund zu bezahlen war. Herbert Dold verheiratete sich am 14. Januar 1972 in Breitnau mit der Friseuse Klara Schwab, geb. am 4. August 1953. Am 20. Januar 1973 übernahmen nunmehr die Eheleute Herbert und Klara Dold die Gaststätte selbst und bewirteten die Gäste mit Schwarzwälder Spezialitäten, An die Gaststätte wurde ein Aufenthaltsraum angebaut mit WC-Einrichtungen; die Gastwirtschaft wurde umgebaut bzw. vergrößert. Die einzelnen Stockwerke wurden als Wohnungen bzw. Zimmer ausgebaut, Herbert Dold arbeitet tagsüber als Metzger. in Freiburg. Der Wald mit ca. 1o ha wird von ihm selbst bewirtschaftet; die Wiesen- und Ackergrundstücke sind jedoch verpachtet. Max Dold ist am 24. April 1975 infolge eines Unfalls an der Kreuzung B 31 (als er von der Arbeit kam) in Freiburg verstorben. Rosa Dold verstarb am 13. November 1976 in Stegen.

 

Der SIMILISHOF (Rechtenbach Nr.9)
 (auch Simili- oder Similehof genannt)


Nachtrag ab 1920
Die Eheleute Rombach haben auf dem Hof sehr intensiv gewirtschaftet und den Hof schuldenfrei gemacht, was um so beachtlicher ist, da der Hof bei ihrer Übernahme stark abgewirtschaftet war. Josef Rombach hat den Waldbestand durch Aufforstung von Ödland stark vegrößert. Die Ehefrau ist am 19. Juli 1944 in Stegen gestorben. Josef Rombach hat sich alsdann am 10. Juli 1945 in zweiter Ehe mit Paulina geb. Spiegelhalter, geb. am 9. August 1896 von Gerolstal verheiratet und er starb am 18. Dezember 1946. Bei der nach dessen Tode am 17. Februar 1949 erfolgten Nachlaßauseinandersetzung, erhielt der Sohn Albert Rombach, geb. am 14. Februar 1910 den Hof mit dem gesamten Zubehör für DM 25.000,— nebst Leibgedingsrecht für die Mutter und ein Wohnrecht für die Schwester Berta Rombach. Er ist seit dem 12. Februar 1941 mit Rosina Spiegelhalter, geb. am 11. September 1909 verheiratet. Albert Rombach war etliche Jahre als Gemeinderat der Gemeinde Stegen tätig. Er übergab mit Übergabevertrag vom 15. März 1971 das gesamte Hofanwesen an seinen Sohn Emil Rombach, geb. am 23. September 1945, welcher sich am 20. Oktober 1970 mit Maria Wirbser, geb. am 19, August 1947 vom Nadelhof in Oberbirken verheiratete. Der Übergabepreis betrug DM 50.000,—, von diesem durfte der Übernehmer als Eigenanteil DM 15.000,—— einbehalten. Ferner gewährte er den Eltern das übliche Leibgeding und weiterhin die Nutznießung an ca. 2 ha Waldgelände. Die 4 Geschwister von Emil Rombach erhielten für die Dauer des ledigen Standes ein unentgeltliches Wohnrecht. Der Übernehmer verpflichtete sich außerdem, den Brüdern Ottmar und Albert einen Bauplatz von etwa 6-10 ar unentgeltlich zu überlassen -zur Erstellung eines Eigenheimes- sofern die Genehmigung von der Baubehörde erteilt wird. Emil Rombach bewirtschaftet heute eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 23 ha und fast 39 ha Waldgelände.

 

THOMASHOF (Rechtenbach Nr.10) (Haupthof)

Dieses Hofgut bestand ehemals aus dem jetzigen Haupthof und dem Berghof, jetzt Klingeles genannt, welch letzteres bis zum Jahr 1892 als Berghäusle zu diesem Hofgut gehörte. Das ganze Anwesen stand ehedem unter der Herrschaft des Klosters St. Peter. Am 1. Oktober 1880 ist das ehemalige Berghäusle abgebrannt. Das Schadfeuer soll durch ein Kind entstanden sein. Am 7. Januar 1889 brannte der Haupthof, und am 10. Oktober 1891 das Berghaus abermals nieder. Eine alte Urkunde vom Jahr 1719 nennt als Eigentümer zu jener zeit Thomas Müller, von welchem vermutlich auch der Name - Thomashof - herrührt. Zu Ende jenes Jahrhunderts und zu Anfang des darauf folgenden Jahrhunderts waren Lorenz Gremelspacher und Anna Hummel Besitzer dieses Hofes. Ersterer starb im Jahre 1813; worauf das Hofgut auf die Erbengemeinschaft zwischen der Witwe und den Kindern überging. Im Februar 1825 übernahm alsdann der Sohn und Bruder Jakob Gremelspacher geb. 1793 den Hof zu Alleineigentum für 5500 Gulden. Derselbe wurde beim Hinscheiden des Großherzogs Leopold wegen Majestätsbeleidigung zu 9 Monaten Festungshaft verurteilt und nach Verbüßung eines Teils der Strafe begnadigt. Alsdann übergab er den Hof am 11. Juli 1870 seiner Tochter Maria Gremelspacher für 16000 Gulden und starb, nachdem er noch blind geworden war, am 12, Februar 1875. Die letztgenannte Übernehmerin war schon bei der Hofübernahme mit Johann Gremelspacher von Burg verheiratet. Sie starb am 12. September 1876, worauf das Hofgut zunächst in ungeteilter Gemeinschaft zwischen Witwer und Kinder verblieben ist und der Witwer sich in II. Ehe am 22. Mai 1877 mit Magdalena Gremelspacher, einer Schwester der I. Ehefrau, wieder vermählte. Johann Gremelspacher starb am 8. Juli 1879 und erhielt alsdann die Tochter I. Ehe Theresia Gremelspacher das Hofgut in öffentlicher Steigerung am 8. Dezember 1879 für 26800 Mark zugeschlagen. Dieselbe verkaufte dasselbe am 5. Februar 1884 an den Landwirt Josef Nitz von Gutach für 33280 Mark. Josef Nitz geb. am 19. März 1839 und seine Ehefrau Amalia Schultis trennten das Berghaus mit verschiedenen Grundstücken vom Haupthof ab und verkauften den abgetrennten Teil am 11. Juli 1892 an Theodor Klingele von Eschbach für 12000 Mark. Am 17. Oktober 1893 übernahm die Tochter Augusta Nitz geb. am 20. Juli 1870 den Haupthof für 24000 Mark und verehelichte sich am 6. September 1894 mit Franz Rombach von Eschbach geb. am 24. Februar 1870. Derselbe verließ seine Ehefrau infolge Uneinigkeit im Jahre 1912 und starb am 21. Juni 1918 zu Bleibach. In der Gesamtgutauseinandersetzung vom 6. November 1912 ging das Hofgut zu Alleineigentum auf die Ehefrau über. Die Mutter der nunmehrigen Eigentümerin Amalia geb. Schultis starb am 3. August 1893 zu Stegen im Alter von 49 Jahren.

Nachtrag ab 1920
Der Thomashof im Rechtenbach umfaßt eine Fläche von 43 ha 95 ar 25 qm und befand sich seit 1893 im Besitze der Augusta Nitz, einer Tochter des Vorbesitzers Josef Nitz. Die Witwe übergab alsdann am 7. Juni 1921 das Hofgut für RM 44.000,— an den Landwirt Albert Klingele, geb. am 4. Oktober 1887 und seiner Ehefrau Wilhelmina Klingele geb. Zipfel, geb. am 15. Februar 1892. Als die Eheleute Klingele den Hof übernahmen, mußten sie große finanzielle Lasten und Altenteilsleistungen übernehmen. Sie haben aber sehr erfolgreich gewirtschaftet und den Hof schuldenfrei an ihren Nachfolger übergeben können. Die Ehefrau Wilhelmina starb am 1. Oktober 1959. Der Witwer übergab am 19. April 1956 den Hof an seinen Sohn Max Klingele, geb. am 2. Dezember 1913 für DM 25.000,—. Ferner das übliche Leibgeding und die Nutznießung an dem Waldgrundstück. Max Klingele verehelichte sich am 17. Januar 1948 mit der Bauerstochter Serafina Schwär, geb. am 11. August 1918 vom Schönbachhof in St. Peter. Der Übergeber Albert Klingele ist am 2, Oktober 1962 in Stegen verstorben. Durch den Ausbau des Weges zum Thomasberghof, überließ Max Klingele an die Gemeinde Stegen ein Straßengrundstück mit über 4o ar kostenlos. Dafür wurden aber seine Grundstücke besser zu bewirtschaften. Mit Übergabevertrag vom 2, August 1978 wurde der gesamte Betrieb an seinen Sohn Hermann Klingele, geb. am 27. Januar 1952 zum Preis von DM 18.000, — und einer monatlichen Rente von DM 100,— übergeben. Der Übergeber behält sich die Nutznießung an dem Waldgrundstück vor. Hermann Klingele verehelichte sich am 3. März 1979 mit Irmgard Frida Faller aus Zarten, geb. am 29. Juni 1956. Es wird heute eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 30 ha und über 13 ha Wald bewirtschaftet.

THOMASBERGHOF (Rechtenbach Nr. 11) (Klingeles)

Dieses Hofgut war ehemals das Berghaus zum Thomashof. Dasselbe ist am 1. Oktober 1880 und dann abermals am 10. Oktober 1891 niedergebrannt. Josef Nitz verkaufte dieses Anwesen ehe es nach dem zweiten Brande baulich ganz vollendet war mit einer größeren Anzahl Grundstücke am 11. Juli 1892 an Landwirt Theodor Klingele von Eschbach geb. am 9. November 1852 und seine Ehefrau Helena Rombach geb. am 5. Mai 1854, mit welcher er sich im August 1870 zu Eschbach verehelicht hatte, für 12000 Mark. Er vollendete alsdann den Neubau und kaufte am 3. Mai 1910 vom Similishof 2 ha 44 ar 91 qm Waidfeld, Wiese und Wald für 1020 Mark. Am 4. Januar 1914 übernahm der Sohn Theodor Klingele geb. am 15. August 1880 das Hofgut für 14000 Mark und verehelichte sich am 4. November 1914 mit Josefine Tritschler vom Similishof geb. am 23. Januar 1884.

Nachtrag ab 1920
Die beiden Eheleute Theodor Klingele und Josefina Klingele geb. Tritschler haben den Hof sehr intensiv und mit großem Fleiß bewirtschaftet. Mit Vertrag vom 22. März 1951 übergaben die Eheleute das Gut an ihren Sohn Stefan Klingele, geb. am 21. Dezember 1919 für DM 8.000,—. Er verheiratete sich am 17. Februar 1949 mit Luise Mayer aus Buchenbach, geb. am 3. August 1927. Der Übernehnmer verkaufte am 25. November 1955 an Adolf Blattmann, Steingrubenhofbauer in St. Peter 76 ar 26 qm Wiesengelände zum Preis von DM 900,—. Im Jahre 1960/61 wurde neben dem sogenannten "Wagenschopf" von dem Drogisten Franz Albrecht aus Freiburg ein Wochenendhaus errichtet. Stefan Klingele ist am 6. Mai 1973 in Freiburg verstorben. Das landwirtschaftliche Anwesen wird seit dem Tode von Stefan Klingele von dessen Ehefrau Luise Klingele und dem Sohn Adalbert Klingele, geb. am 25. Juli 1952 bewirtschaftet. Dieser arbeitet hauptberuflich als Zimmermann bei der Firma Zipfel in Eschbach. Adalbert Klingele verheiratete sich am 5. November 1971 mit Elisabeth Schwab aus Breitnau, geb. am 23. März 1952. Der Thomasberghof war von je her sehr schlecht erschlossen. Es führte ein sehr schlechter Feldweg zum Anwesen; ebenso war das Anwesen ohne Jegliche Stromversorgung -man war auf Petroleum-Leuchten angewiesen-. Erst Ende der 70er Jahre wurde vom Rechtenbach aus das Hofgut an die allgemeine Stromversorgung angeschlossen. Die Gemeinde hat die Zufahrtsstraße zum Hofgut ausgebaut und geteert. Deshalb wurden 650 am an Straßengelände der Gemeinde Stegen kostenlos überlassen. Somit war der Thomasberghof voll erschlossen.