Policei
Ordnung des Gottshauß S. Peter
197
Ordnung, Satzungen und Articul, denen unsere Underthanen underworfen
sein und würklich geloben sollen, fürzusdireiben. Wann wir dann gleich
zue Eingang der übergebnen Administration, darzue wir gleichwohl un-
wirdiglich berufft worden, befunden, und zwar je länger je mehr in Er-
farung bringen (301), daß bis dahero zum Thail an gueter Ordnung nit
geringer Mangel erschienen. Und dan den fürgeschribenen Statuten nit
nachgesetzt, auch die darauf statuierte Peenen und Strafen wenigem thails
exequieret und vollzogen werden, welchen füro also weiteres nachzusehen
unß gegen dem Allmächtigen nit verantwortlich sein, auch ohne daß die
Notturft und Beschaffenheit diser gefahrlichen Zeiten, an Reformation
und Anstellung ainer gueten Ordnung unumbgänglidi erforderen will. Also
haben
wir
zuvorderst Gott zue Lob und zue Befürderung der heilsamen In-
stitution und gemaines Nutzes, auch aus schuldiger Pflicht und dann mit Vor-
wüssen, Bewilligen und Guthaißen unseres würdigen Konvents, neben den
Ambtleuten, Vögten, Mairen und etlichen der ältesten unserer (302) Under-
thonen, anstatt einer gantzen Gemaindt, die sie dann repräsentieren und
verwesen, weiland unserer Vorfahren christsäliger Gedächtnuß, gemachte
Rodel, Register, Statuten, Ordnungen, Satzungen, und was wir sunsten
hierzu nutzlidi empfunden und dienlichst befunden, erläuteret, erneweret
und etlicher orten der Billichhait und erhaischenden Notturft nachgemehret,
auch zue ewiger Gedächtnus, in diß Buch schriftlich verfaßen lassen.
Hierauf so gebieten wir ernstlich und wöllen, daß fürohin solcher Ord-
nung von unseren Ambtleuten, Vögten, Mairen, Underthonen, Hinder-
saßen, Haußleuten und Ehrhalten, bey iren Pflichten und Aiden, so sie unß
und zum Gottshauß gethon, gehorsamblich (303) nachgesetzt und vom-
zogen werden
werden solle. Und behalten unß daneben ausdruklich bevor, diße Sta-
tuten zu minderen, zu mehren, zu enderen, zu erklären, desgleichen auch
andere Ordnung zu setzen, wie es dan die Notturft und Gelegenhait der
Zeit und Leutten erforderen, unß auch jederzeit für nuzlich und guet an-
stehen würdet. Jedoch das in allweg hierdurch diser irorderösterreichischen
Landen Stätt und Landrechten kain Minderung, Eintrag oder Abbruch ge-
schehe. Alß wie dann unß auch danneben anderer unßeres Gottshauß Recht
und Gereditigkaiten, so hierinn mit begriffen, kainswegs dadurch verzigen
noch begeben haben wöllen. Und damit unßer Flaiß und Arbeit desto beßer
und länger nach dem Willen Gottes Bestand haben (304) möge. So vermanen
wir zuvörderst all unsere Bürger, Inwohner, Hindersaßen und Undertho-
nen unseres Gotteshaußes, das sie mit iren Kindern, Ehrhalten, und Hauß-
gesand, am
n gottesfürchtig, erbar Leben und Wesen füren. Fürnemblichen
aber die Jugend in Andacht Gottsfurcht Zucht und Tugend aufpflanzen,
vom Gottslästeren, Leichtfertigkait, unordentlichen Zutrinken, auch ande-
ren Lasteren, nach ihrem höchsten Vermögen, abmanen, und ihr zeitlich
Guet, ehrlich, fromblich und wol anlegend, damit sie Gott dem Allmäch-
tigen gefällig und dem gemainen Nuzen geschieht und ersprießlich erfun-
den werden möge.
Policei
Ordnung
des
Gottshauß
S.
Peter
197
Ordnung,
Satzungen
und
Articul,
denen
unsere
Underthanen
underworfen
sein
und
würklich
geloben
sollen,
fürzuschreiben.
Wann
wir
dann
gleich
zue
Eingang
der
übergebnen
Administration,
darzue
wir
gleichwohl
un-
wirdiglich
berufft
worden,
befunden,
und
zwar
ie
länger
ie
mehr
in
Er-
farung
bringen
(301),
daß
bis
dahero
zum
Thail
an
gueter
Ordnung
nit
geringer
Mangel
erschienen.
Und
dan
den
fürgeschribenen
Statuten
nit
nachgesetzt,
auch
die
darauf
statuierte
Peenen
und
Strafen
wenigern
thails
exequieret
und
vollzogen
werden,
welchen
füro
also
weiteres
nachzusehen
unß
gegen
dem
Allmächtigen
nit
verantwortlich
sein,
auch
ohne
daß
die
Notturft
und
Beschaffenheit
diser
gefahrlichen
Zeiten,
an
Reformation
und
Anstellung
ainer
gueten
Ordnung
unumbgänglich
erforderen
will.
Also
haben
wir
zuvorderst
Gott
zue
Lob
und
zue
Befürderung
der
heilsamen
In-
stitution
und
gemaines
Nutzes,
auch
aus
schuldiger
Pflicht
und
dann
mit
Vor-
wüssen,
Bewilligen
und
Guthaißen
unseres
würdigen
Konvents,
neben
den
Ambtleuten,
Vögten,
Mairen
und
etlichen
der
ältesten
unserer
(302)
Under-
thonen,
anstatt
einer
ganizen
Gemaindt,
die
sie
dann
repräsentieren
und
verwesen,
weiland
unserer
Vorfahren
christsäliger
Gedächtnuß,
gemachte
Rodel,
Register,
Statuten,
Ordnungen,
Satzungen,
und
was
wir
sunsten
hierzu
nutzlich
empfunden
und
dienlichst
befunden,
erläuteret,
erneweret
und
etlicher
orten
der
Billichhait
und
erhaischenden
Notturft
nachgemehret,
auch
zue
ewiger
Gedächtnus,
in
diß
Buch
schriftlich
verfaßen
lassen.
Hierauf
so
gebieten
wir
ernstlich
und
wöllen,
daß
fürohin
solcher
Ord-
nung
von
unseren
Ambtleuten,
Vögten,
Mairen,
Underthonen,
Hinder-
saßen,
Haußleuten
und
Ehrhalten,
bey
iren
Pflichten
und
Aiden,
so
sie
unß
und
zum
Gottshauß
gethon,
gehorsamblich
(308)
nachgesetzt
und
voln-
zogen
werden
solle.
Und
behalten
unß
daneben
ausdruklich
bevor,
diße
Sta-
tuten
zu
minderen,
zu
mehren,
zu
enderen,
zu
erklären,
desgleichen
auch
andere
Ordnung
zu
setzen,
wie
es
dan
die
Notturft
und
Gelegenhait
der
Zeit
und
Leutten
erforderen,
unß
auch
jederzeit
für
nuzlich
und
guet
an-
stehen
würdet.
Jedoch
das
in
allweg
hierdurch
diser
Vorderösterreichischen
Landen
Stätt
und
Landrechten
kain
Minderung,
Eintrag
oder
Abbruch
ge-
schehe.
Alß
wie
dann
unß
auch
danneben
anderer
unßeres
Gottshauß
Recht
und
Gerechtigkaiten,
so
hierinn
mit
begriffen,
kainswegs
dadurch
verzigen
noch
begeben
haben
wöllen.
Und
damit
unßer
Flaiß
und
Arbeit
desto
beßer
und
länger
nach
dem
Willen
Gottes
Bestand
haben
(304)
möge.
So
vermanen
wir
zuvörderst
all
unsere
Bürger,
Inwohner,
Hindersaßen
und
Undertho-
nen
unseres
Gotteshaußes,
das
sie
mit
iren
Kindern,
Ehrhalten,
und
Hauß-
gesand,
ain
gottesfürchtig,
erbar
Leben
und
Wesen
füren.
Fürnemblichen
aber
die
Jugend
in
‚Andacht
Gottsfurcht
Zucht
und
Tugend
aufpflanzen,
vom
Gottslästeren,
Leichtfertigkait,
unordentlichen
Zutrinken,
auch
ande-
ren
Lasteren,
nach
ihrem
höchsten
Vermögen,
abmanen,
und
ihr
zeitlich
Guet,
ehrlich,
fromblich
und
wol
anlegend,
damit
sie
Gott
dem
Allmäch-
tigen
gefällig
und
dem
gemainen
Nuzen
geschieht
und
ersprießlich
erfun-
den
werden
möge.
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