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190 JAHRE KIRCHENCHOR ST.JACOBUS ESCHBACH
aus der Festschrift

CHRONIK DES KIRCHENCHORES ESCHBACH  VON DER GRÜNDUNG BIS NACH DEM 1. WELTKRIEG 

Der Kirchenchor Eschbach ist im Jahre 1800 unter Pfarrer P. Otmar Brogli gegründet worden und trat am Fest Maria Himmelfahrt zum 1. Mal öffentlich auf. Darüber schreibt Abt Ignaz Speckle in seinem Tagebuch unter dem 15. August 1800: "Da man es endlich in Eschbach dahin gebracht, daß einige Junge Leute und Mädchens ein paar Lieder singen gelernt und nun öffentlich in der Kirche sangen, auch die kleine tragbare Orgel von St. Peter noch in Eschbach war, so sollte heute ein Amt gehalten werden. Um das Volk mehr zu ermuntern, hielt ich das Amt selbst mit einem Assistenten. Den Sängern machte ich sodann ein Geschenk, um ihren Eifer zu vermehren. Man versicherte mich auch, daß das Volk nun an dieser vermehrten Solennität (Feierlichkeit) des Gottesdienstes soviel Freude bezeuge, daß sich mehrere angetragen zu geben, um eine Orgel machen zu lassen. Ich ermahnte den Pfarrer, diesen Eifer jetzt zu benutzen und sammeln zu lassen.” 

Dieser Rat wurde denn auch befolgt, sodaß Speckle unter dem 4. Juni 1804 in sein Tagebuch schreiben konnte: "Die Gemeinde Eschbach kauft eine Orgel für die Kirche.” Und zum 29. Juli desselben Jahres schreibt er: "Sonntag 29. Juli wird in Eschbach Patrozinium des hl. Jakobus mit Orgelweihe gefeiert." 

Wie sich.der Kirchenchor weiterentwickelte, darüber haben wir keine schriftli- chen Zeugnisse. In den Verkündbüchern ab dem Jahre 1835 wird an Hochfesten und Feiertagen lediglich vermerkt, daß ein "Hochamt" oder "feierliches Amt" gehalten wird.  

Erst Pfr. Gustenhofer gibt uns in seiner Chronik (S. 140 f) tieferen Einblick in den Zustand des Kirchenchores damals: "Als Pfarrer G. im Jahre 1880 nach Eschbach kam, waren nur Mädchen, keine männlichen Sänger da: Lehrer- Organist Friedrich erklärte, es hätte es nicht mehr getan, nicht mit ledigen und nicht mit verheirateten Mannspersonen. Als Lehrer Hepting 1887 kam, versuchte er es nach einigen Jahren infolge des Drängens wiederum mit männlichen Sängern, wiewohl Pfr. Gustenhofer abmahnte, allein er sah bald ein: "Es tut's nicht”. - Und Lehrer Hepting zog sich Feinde zu... Auch bei bloß weibl. Sängern gab es wiederholt bitter Unangenehmes. So unter Lehrer Friedrich im Jahre 1883. So mußte Pfr. Gustenhofer verkünden von der Kanzeln. ” Man singt im Gottesdienst nicht für Taglohn, sondern zur Ehre Gottes und zur Erbauung.” - Man beschloß im Kirchspielvorstand, einer jeden Sängerin an Weihnachten 5 MR als Geschenk zu geben für Anwohnen der Proben. - Seither ist es besser gegangen. Jedoch 1895 setzte es wiederum Unangenehmes ab, sodaß alle Sängerinnen weggeblieben und Pfr. Gustenhofer verkündete, es könne nun kein Amt mehr gesungen werden, bis die Jüngeren eingeübt seien: 6 Schülerinnen und 3 Christenlehrpflichtige. - Die Ursachen waren: teilweise nicht die richtige Behandlung, teils Herzerei, teils Brutalität. - In der Christenlehre erklärte Pfr. Gustenhofer: - "Sobald eine Sängerin lieber auf die Buben der Emporbühne schaut, als vor den Tabernakel der Liebe Jesu, - so tut's nicht mehr. - Sündhafte Bekanntschaft haben, und Singen zur Ehre Gottes, - reimt sich gewöhnlich nicht zusammen.” - Auch der Hochmut übt seine Wirkung aus: erwachsene Sängerinnen schämen sich mit Jüngeren aus der Christenlehre auf der Orgelempore und bei Prozessionen zusammenzugehen, teils inficiert von der Gesinnung der Familienangehörigen des Lehrer-Organisten selbst; - während in St. Peter und in Kirchzarten, wie anderwärts, Sängerinnen von 30 - 40 Jahren zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Pfarrangehörigen singen. 

Deshalb pastorale Klugheit beobachten und nicht bloß auf die Klagen des Organisten hören, sondern das "Audiatur et altera pars” (es soll auch die andere Seite gehört werden) anwenden; bei Schwierigkeiten im Haus der Betreffenden auch mit Vater und Mutter Rücksprache nehmen! Die Sängerinnen haben einen Vorrang vor andern Kirchenangehörigen localiter (örtlich), also mögen sie ihn auch behaupten moraliter (moralisch), das ist auch Ehre und Gewissenhaftigkeit des "Rektor ecclesiae”... Was die Sängerinnen bekommen, ist allerdings wenig: die 5 MK an Weihnachten und 20 Pfg, wenn ein bestellten oder gestiftetes Amt gesungen wird; der Gotteslohn aber ist höher anzusehen. Bei Bittgängen bekommen dieselben von Alter eine Zehrung (eine Suppe, und dann Wein und Brot, wofür Pfr. Brogli 8 fl. bestimmt hat, jetzt noch ausbezahlt, mit jährlich 13 m 88 (eigentlich 13,70 M) von der Kirchspielkasse. - Der Organist sollte für sich 8 fl. erhalten. herrührend von der Pfr, Broglischen Stiftungsmatte. Der vom Nutznießer zu zahlende Betrag 30 fl. sollte für den Organisten und Sängerchor verwendet werden. 

Dadurch daß der Kirchenfond seit Jahren das .Diözesangesangbuch den Erstkommunikanten und den aus der Christenlehre zu Entlassenden als Geschenk reicht, wird es möglich, daß nachmittags an Sonn- und Feiertagen mehr und mehr der Volksgesang in Übung kommt.” 

Im Jahre 1911 wurde It. Chronik unter Pfarrer Josef Mattes die marianische Jungfrauenkongregation gegründet, dort sangen sie vor allem Marienlieder. Viele ihrer sangesbegabten Mädchen wurden Mitglieder im Kirchenchor. Leider hatte sich dabei der Brauch eingebürgert - und das war bis vor wenigen Jahren immer noch üblich -, daß die Mädchen bei ihrer Heirat auch aus dem Kirchenchor ausschieden.

CHRONIK DES KIRCHENCHORES ESCHBACH VON 1920 BIS HEUTE (1990)

Nach dem 1. Weltkrieg hatte sich in den 20er Jahren ein kleiner Stamm von Kirchenchorsängern und -sängerinnen gebildet. Bekannt sind folgende Chormitglieder Ende der 20er Jahre: 

Josef Gabler (Chorleiter und Organist)   

Wilhelm Läufer
Emanuel Hug
Emanuel Scherer
Wilhelm Rombach
Leo Würmle

Wilhelm Feser

Josef Behrle
Paul Scherer
Andreas Schweizer
Bernhard Schuler
Ida Rombach (Stegen)
Rosa Rombach (Stegen)
Olivia Mäder (Stegen)
Maria Gabler

Rosa Gabler

Pauline Schweizer

Dorothea Schweizer

Emilie Rombach
Maria Läufer
Amalia Läufer 
Hermine Scherer
Maria Scherer
Agathe Rombach
Ruth Walch



           

Dieser kleine, aber sehr rührige und mit guten Stimmen erfolgreiche Chor, ge- wann im kirchlichen Leben der Gemeinde so an Ansehen, daß es für die sangesfreudigen jungen Mädchen und Burschen eine Ehre war, im Kirchenchor mitsingen zu dürfen. Zur Pfarrei Eschbach gehörten damals auch die Einwohner vom inneren Ort der Gemeinde Stegen. Etliche, stimmlich sehr begabte junge Mädchen von.dort, waren auch Kirchenchormitglieder in Eschbach

Eschbach Chor
              1929

Ausflug der marianischen Jungfrauenkongregation Eschbach nach Beuron im Mai 1929 mit
Pfarrer Josef Mattes (Bildmitte) und rechts oberer Bildrand Messner Josef Helmle


Es war die Wirkungszeit von Chorleiter Josef Gabler. Der Chor wuchs unter diesen günstigen Voraussetzungen immer besser zusammen. Es wurden auch nette kleine und auch mal größere Ausflüge organisiert, wie das Bild vom Triberger Wasserfall beweist

Triberausflug ca. 1930
obere Reihe v.l.n.r. Rosa Gabler, Maria Scherer, Wilhelm Rombach, Hermine Scherer, Josef Behrle, Anna Scherer, Andreas Schweizer, Paul Scherer;
mittlere Reihe Josef Gabler, Rosa Rombach (Gabler), Olivia Mäder, Agathe Rombach, Ruth Walch, Lina Mäder, Lehrer Handloser, Maria Läufer, Ida Rombach, Maria Gabler, Geselle beim Schneidermeister Scherer;
vordere Reihe Emanuel Hug, Emanuel Scherer, Wilhelm Feser-

Ein größerer Ausflug mußte damals mit der Bahn unternommen werden. Um die Teilnehmer für die Abfahrt des Zuges beisammenzuhaben und auch für den Tag einzustimmen, wurde für die Fahrt zum Bahnhof nach Kirchzarten am Tage vorher ein Leiterwagen festlich mit Tannenreisig und kleinen Bäumchen geschmückt und Holzdielen. als Sitzbänke auf dem ‚Wagen angebracht. Einer der Bauern fuhr dann früh morgens die muntere Schar’ der Chormitglieder mit seinen Rössern zum Bahnhof, man wollte ja den ersten Zug erreichen. Abends wurden die müden Heimkehrer mit dem gleichen Gefährt dort auch wieder abgeholt. Bei privaten Feiern von Chormitgliedern, wie Geburtstagen oder Hochzeiten, sang der Chor seine ersten Ständchen. 1935 führte der Kirchenchor an Weihnachten sogar ein Theaterstück auf. Es war eine sehr dramatische Handlung und hieß "Rosa von Tannenburg". Mitwirkende waren u. a. Paul Scherer, Karl Scherer, Wilhelm Rombach, Stefan Rombach, Agatlie Rombach, Maria Scherer, Rosa Gabler, Rosa Mäder. 

Kirchenchor-Ausflug 1938
Kirchenchorausflug im Jahre 1938
zu erkennen sind vordere Reihe v.l.n.r. Olivia Mäder, Maria Feser, Ida Rombach, Rosa Tröscher, Frieda Bank, Berta Läufer, Rosa Kreutz, Stefanie Dold;
von den Männern bekannt Bildmitte ganz oben Bernhard Schuler, nach rechts: Wilhelm Spitz, Wilhelm Rombach, Max Spitz; ganz rechts außen Chorleiter Josef Gabler

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Chor immer stärker auch bei weltlichem Geschehen gefordert. So im Jahre 1967 beim Festakt zur Einweihung des Schulhausneubaues in Eschbach (Schule mit Turn- und Festhalle) als der Kirchenchor in der Halle verstärkt mit sangesfreudigen Männern von der Feuer- wehr, des Musikvereins und auch mit zusätzlichen Frauenstimmen, meist ehemalige Chorsängerinnen, zusammen mit der Musikkapelle Eschbach den Gefangenenchor "Nabuko" aufführte. Auch beim Feuerwehrfest 1984 war beim Festbankett im Festzelt Höhepunkt wiederum der Gefangenenchor aus dieser Oper, aufgeführt mit unserem Kirchenchor, zusammen mit dem Männergesangverein Buchenbach und der Musikkapelle Eschbach. Nicht endenwollender Beifall verlangte unbedingt nach Wiederholung; dies war leider nicht möglich. Ebenfalls 1984 It. Chronik Kirchenchor S. 14: "Sonntag, 22. Juli, die Pfarrgemeinde Eschbach feiert unter Mitwirkung des Kirchenchores Patrozinium."

Und die schöne, mächtige Linde auf dem Kirchplatz ist 100 Jahre alt" . 

Aus diesem Anlaß trafen sich die Eschbacher nach dem Festgottesdienst zu einem gemütlichen Hock unter der Linde, um deren Stamm eine Girlande gewunden war und die Zahl 100 zeigte. 

Der Kirchenchor trug mit seinen Liedern ebenfalls zur Unterhaltung bei. Großen Beifall erhielt unsere Chorsängerin Gertrud Scherer für ihren selbstverfaßten und gut gelungenen Vortrag "Das Lindengedicht" (s. vorletzte Umschlagseite). 

Andere Anlässe, wie z. B. die musikalische Umrahmung des Altennachmittags werden vom Kirchenchor mitgestaltet. 

Auch an das Auftreten des Chores bei der Rundfunksendung "Morgenläuten aus Eschbach" am 24. März 1989 im Südwestfunk sei erinnert. 

DER KIRCHENCHOR HEUTE 

"Eine lebendige Gemeinschaft in Gottes Namen" (Pfarrer Josef Läufer in der 1. Generalversammlung am 08.03.85) 

Der Kath. Kirchenchor Eschbach ist Mitglied im Cäcilienverband. Nach dessen Satzung wurde es notwendig, auch eine ordentliche Vorstandschaft zu wählen. Dies geschah im März 1983. Aus dieser Zeit stammen die ersten Aufzeichnungen über die namentliche Besetzung des Chores, die Proben und Auftritte und sonstige Aktivitäten, sowie der Bericht über die jährliche Generalversammlung. Dieser Chronik zufolge hatte im Juni 1983 der Chor 27 Mitglieder.

Die einzelnen Stimmen waren wie folgt besetzt: 

Sopran 
Anna Mayer
Maria Rombach
Gertrud Scherer
Ingrid Scherer
Angelika Hummel
Marianne Maier
Irmgard Schweizer
Gisela Rees 
Erna Rombach 
Alt 
Agathe Scherer
Elisabeth Hensler
Lucia Rombach
Regina Hensler
Maria Hummel
Adelheid Rombach
Brigitte Maier 

Tenor 
Wilhelm Rombach
Alfons Scherer
Albert Läufer
Willi Saum 
Pius Dold 
Robert Hummel 

Baß
 
Max Spitz 
Erich Hensler
Albert Schwär
Leonhard Hill

Chorleiter seit Ostern 1983 ist Meinrad Walter 

Bei der ersten Vorstandswahl im. März 1983 wurde Albert Schwär zum ersten Vorsitzenden des Kath. Kirchenchores Eschbach gewählt und in der nächsten Wahl 1986 wieder bestätigt. Insgesamt kann der Chor dank der rührigen Vorstandschaft heute ein reges Vereinsleben vorweisen (siehe oben). So waren It. Chronik des Chores in den letzten beiden Berichtsjahren 1987/88 insgesamt 40 Proben und 27 Auftritte, 1989/90 waren es 47 Proben und 18 Auftritte, was für einen Chor solch bescheidener Größe schon bemerkenswert ist. 

Neben der feierlichen Gestaltung der Hochfeste singt der Chor auch ‚öfters in den Sonntagsgottesdiensten, in Maiandachten oder an Marienfesten, die auf einen Werktag fallen, sowie bei allen besonderen Anlässen der Pfarrei: Prozessionen, Priesterjubiläum, Pfarrfeste oder auch Hochzeiten. Ebenso beteiligt er 21  sich immer am Dekantssingen; dieses findet meistens im November, jeweils in einer anderen Pfarrei unseres Raumes, statt. 

Ein jährlicher Ausflug, auch 2tägige, jeweils mit unserem sehr kundigen Reiseführer, Herrn Pfarrer Läufer, gehört mittlerweile ebenfalls zum Programm des Chores. Nicht vergessen ist das Theaterstück "Der ewige Spitzbua”, aufgeführt vom Kirchenchor Eschbach am Dreikönigstag, 6. Januar 1989 in der Halle Eschbach, welches sehr großen Anklang in der Bevölkerung fand. 

Mit anderen Chören im Dreisamtal ist mittlerweile eine gute Zusammenarbeit entstanden. 1989 sang der Chor in Stegen bei dem dortigen Patrozinium mit. Ebenso verstärkte der Stegener Chor den unsrigen beim hiesigen Jakobusfest. Auch bei unserem 200jährigen Pfarreijubiläum 1990 kam die Unterstützung durch den Stegener Chor in der Festmesse besonders zur Geltung. 

Weitere Kontakte bestehen mit dem Kirchenchor Hofsgrund sowie dem Singkreis Stohren. 

DER VORSTAND IM JUBILÄUMSJAHR

Präses
Chorleiter
1. Vorsitzender
2. Vorsitzende
Schriftführerin
Kassenwart
Beisitzerin
Beisitzerin
Notenwart
Pfarrer Josef Läufer
Meinrad Walter
Albert Schwär
Ingrid Scherer
Irmgard Schweizer
Elke Moder
Anna Mayer
Irma Zahn
G
isela Rees

DIE CHORLEITER UND ORGANISTEN SEIT 1920 

Gemäß der Aufzeichnungen von Pfarrer Gustenhofer haben jeweils die Lehrer von Eschbach auch den Kirchenchor geleitet. 

Das änderte sich mit Chorleiter Josef Gabler. Er wurde als Sohn von Bäckermeister Georg Gabler 1901 in Eschbach geboren. Sein Lehrer in der Schule war August Geiger (1909 - 1923). Dieser damalige Chorleiter holte den musikbegabten jungen Mann bald in den Kirchenchor und legte ihm nahe, das Orgel- spiel zu lernen. Als 1922 Lehrer Dill nach Eschbach kam, wurde Josef Gabler Organist. Lehrer Dill war sein bester Lehrmeister. Dieser wurde 1926 Oberlehrer in St. Peter und Josef Gabler übernahm auch den Dienst als Chorleiter. Zum Ausgleich seiner schweren beruflichen Arbeit als Holzhauer und Haumeister war Musik und Gesang sein weiterer Lebensinhalt. Lange Jahre war er auch aktiver Musiker und 2. Dirigent im Musikverein Eschbach. 

Josef Gabler 1926 -1971
Seraphin Kollmer 1971-1983
Meinrad Walter 1983-2008

Ein schweres Leiden machte ihm Ende der 60iger Jahre zu schaffen. Am Dreikönigsfest 1971 dirigierte er zum letzten Mal den Chor in einer lateinischen Messe, wobei Pfarrer Hog ihn offiziell vor der Pfarrgemeinde von seinem Dienst als Chorleiter verabschiedete und ihm für seine 48jährige Tätigkeit dankte. Josef Gabler starb am 6. Juni 1972. Er ist auf dem Friedhof in Eschbach begraben. Aus Dankbarkeit für sein Jahrzehnte langes Wirken ließ die Kirchengemeinde auf ihre Kosten, nach Rücksprache mit den Angehörigen, das Zeichen des Musikers und das Wort "Organist" auf seinen Grabstein setzen.

Ab Januar 1971 übernahm Seraphin Kollmer den Chorleiterdienst und nach dem Tode von Josef Gabler auch den Dienst als Organist. Herr Kollmer stammt aus Sulz bei Lahr und heiratete 1959 nach Eschbach. Schon als Junger Mann, musikalisch sehr begabt, sang er im heimatlichen. Männerchor. Später beruflich. in Freiburg tätig, wurde er Mitglied im dortigen Buchdruckergesangverein und war gleichzeitig auch im Philharmonischen Chor Freiburg. Auf der Volkshoch- schule lernte er das Orgelspiel. Von 1970 bis 1974 nahm er Privatunterricht für Kirchenmusik bei Musikdirektor Rolf Löffler in.St. Trudpert. Krankheitshalber gab er 1983 den Dienst als Chorleiter ab, blieb aber noch bis Ostern 1986 Organist. 

Seit Ostern 1983 leitet Herr Meinrad Walter unseren Chor und versieht auch mit Organistendienst. Er ist Diplomtheologe und Kirchenmusiker (C-Prüfung) und arbeitet als Assistent an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. In den letzten Jahren wurden unter seiner Leitung insbesondere einige Meßvertonungen neu einstudiert: die Missa Pro Patria von J. B. Hilber (unter Mitwirkung von Bläsern aus der Eschbacher Musikkapelle), Missa F-Dur von Andrea Gabrieli, Missa puerorum von G. Rheinberger, Messe brève C-Dur von Ch. Gounod (unter Mitwirkung des Organisten Wolfgang Haller) und die Missa declina a malo F-Dur von V. Rathgeber (unter Mitwirkung des Kammerorchesters Stohren). Auch eine Reihe von Motetten und Chorsätzen wurde neu einstudiert: darunter Werke von Franz Philipp, F. Mendelssohn, J. Haydn und G. Rheinberger (marianische Hymnen für Frauenchor).