Gleich am Eingang zum Weilersbachtal- bis 1936 eine eigenständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister - findet man den Birkenmaierhof der Familie Wiederle, ein alter Schwarzwaldhof aus dem 18. Jahrhundert, an dem man noch den Bautyp des sog. ,,jüngeren Heidenhauses" erkennt. Gegenüber dem alten Gebäude mit dem niedergezogenen Dach steht das steinerne Hofkreuz. Es wurde 1906 errichtet. Seine Inschrift lautet:
Gestiftet zur Ehre Gottes von Hermann Wiederle und dessen Ehefrau Rosina Winterhalter, und auf dem Sockel unter einem Sternmotiv liest man: Ich will/ im Leiden nimer/ klagen, will alles tragen/ mit Geduld/ Der Hei-land läßt/ ans Kreuz sich/ schlagen zur Sühne/ unserer Sündenschuld.
Am Schaft sieht man die christlichen und zugleich bäuerlichen Symbole von Ähren und Weinreben sowie einen Kelch. Der ursprüngliche Steinkruzifixus wurde später durch einen metallenen ersetzt. Als der Großvater des jetzigen Besitzers 1903 den Hof im Alter von 38 Jahren übernahm, soll er sich bei der Arbeit beim Herausziehen eines Nagels am Auge verletzt haben, und, weil man damals nicht „wegen einer Kleinigkeit" einen Arzt aufsuchte, wurde die Sache verschleppt und er erblindete. Mit der Aufrichtung des Kreuzes wollte er wenigstens den Segen des Himmels für ein Kind, das gerade "unterwegs" war, erbitten. Man kann sich leicht vorstellen, was es für einen Bauern mit einer großen Kinderschar bedeutete, als nahezu Blinder den Hof führen zu müssen.