Ihm folgte nach seinem Tode im Jahr 1920 sein jüngster Sohn Baron Hellmuth v. Marschall, der vom Melcherhof so begeistert war, daß er Landwirtschaft studierte. Er war Verwalter mehrerer Güter, bis er landwirtschaftlicher Administrator des der Universität Breslau angeschlossenen Lehr- und Versuchsgutes Tschechnitz wurde. Er wollte seinen Lebensabend auf dem Melcherhof verbringen. Dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung, da er nach einer Denunziation im Sommer 1944 verhaftet wurde und am 6. Februar 1945 im Konzentrationslager Groß-Rosen verstarb.


Baron Hellmuth v. Marschall, geb. in Karlsruhe am 30. Dezember 1884, war vom Melcherhof so begeistert, daß er Landwirtschaft studierte. Er erbte den Hof nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1920. Nach dem Studium war er Verwalter mehrerer privater Güter, bis er etwa 1930 zum landwirtschaftlichen Administrator des zur Universität Breslau gehörigen Lehr- und Versuchsgutes Tschechnitz bestellt wurde. Er wollte seinen Lebensabend auf dem Melcherhof verbringen und hatte auch schon Pläne für einen Umbau des Hauses. Dazu kam es jedoch nicht. Nach einem Anfall von Angina pectoris war er im Frühjahr und Sommer 1944 mehrere Monate auf dem Melcherhof zur Erholung. Wegen der kriegerischen Entwicklung im Osten hielt er es für seine Pflicht, im Juli 1944 an seinen Arbeitsort in Tschechnitz zurückzukehren. Ein jüngerer Mitarbeiter, der schon gehofft hatte, sein Nachfolger zu werden, denunzierte ihn, weil er bei einem privaten Beisammensein mit einigen Mitarbeitern Ende Juli 1944 gesagt hatte, man hätte die Täter des 20. Juli als Offiziere nicht erhängen, sondern allenfalls erschießen dürfen. Darauf wurde er von der Gestapo verhaftet und kam zunächst in das Gefängnis in Breslau und nach dessen Evakuierung in das Konzentrationslager Groß-Rosen, wo er am 6. Februar 1945 verstarb. Ein Kruzifix auf dem Melcherhof erinnert an ihn.