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Stegen in den Zeitungsmeldungen
1990


BZ 11.1.1990

IHREN 80. GEBURTSTAG FEIERTE Maria Sumser in Stegen-Wittental. Unter den Gratulanten waren auch Bürgermeister Klaus Birkenmeier und Ortsvorsteher Karl Heizmann, die die Glückwünsche der Gemeinde überbrachten. Bild: Manfred Schneckenburger


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BZ 27.1.1990

Alles drehte sich um das Wasser

Ziel ist ein Verbund für alle Trinkwassersysteme im Dreisamtal

STEGEN-WITTENTAL (ms). Die Wasserversorgung der ehemals selbständigen Gemeinden Wittental und Zarten stand im Mittelpunkt einer öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Wittental. Ortsvorsteher Karl Heizmann konnte neben zahlreichen Bürgern, Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen, Kirchzarten, Bürgermeister Klaus Birkenmeier, den kaufmännischen Leiter der Gemeindewerke Kirchzarten, Konrad Winterhalter, den Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Freiburg, Rainer Lüders, und Ingenieur Hagen begrüßen.

Ortsvorsteher Heizmann gab bekannt, daß die Gemeinde Stegen bei einer Trinkwasserschau im Jahre 1987 vom Wasserwirtschaftsamt, vom Staatlichen Gesundheitsamt und vom Landratsamt aufgefordert wurde, den Hochbehälter Wittental grundlegend zu sanieren. Dies war nun Anlaß, grundsätzliche Überlegungen zur Trinkwasserversorgung in Stegen, Wittental und Zarten anzustellen.


Bürgermeister von Oppen erklärte, die Gemeinde Kirchzarten habe in den letzten Jahren viele Millionen Mark in die Trinkwasserversorgung verwendet. Der Kirchzartener Ortsteil Zarten solle nun in die eigene Wasserversorgung miteinbezogen werden. Ziel soll es in naher Zukunft sein, einen Verbund zu schaffen, der alle Trinkwasserversorgungssysteme der Dreisamtalgemeinden miteinander verbindet, um in Notfällen einander helfen zu können. Von Oppen schlug vor, die bestehende öffentliche rechtliche Vereinbarung aus dem Jahre 1966 zwischen den ehemaligen Gemeinden Wittental und Zarten, zur Sicherstellung ihrer Wasserversorgung, in Anbetracht der hohen Sanierungskosten von über 200.000 Mark aufzuheben und durch eine neue Vereinbarung zwischen den Gemeinden Stegen und Kirchzarten zu ersetzen.


Bürgermeister Klaus Birkenmeier schlug vor, nach Aufhebung der bestehenden Vereinbarung könnte man eine weitere Wasserversorgungszone in Stegen schaffen, die sich auf Wittental, die Gehörlosenschule sowie die Sportanlagen erstrecken sollte. Das Volumen des Hochbehälters Wittental ist für Wittental und Attental selbst zu groß.


Der Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Lüders begrüßte den Vorschlag Birkenmeiers und konnte für diese ausschließlich Stegener Wasserversorgungskonzeption eine Beihilfe in Aussicht stellen.


Ingenieur Hagen erläuterte den Ortschaftsräten seine Vorschläge zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Ortsteil Wittental anhand von Plänen und Skizzen. Auch wurde die Verbesserung der Druckverhältnisse im Attental und eine Verbesserung der Löschwasserversorgung durch den Bau eines Ausgleichsbehälters im hinteren Attental erörtert.


In einer lebhaften Aussprache wurde über die Aufhebung der bestehenden Vereinbarung des Wasserverbundes Wittental/Zarten und über den Entwurf der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen der Gemeinde Stegen und der Gemeinde Kirchzarten diskutiert. §1 des Entwurfes sagt aus, daß die geschaffenen Wasserversorgungsanlagen der ehemaligen Gemeinden, jeweils bezogen auf ihre Gemarkung, in das Eigentum der jeweiligen Gemeinden übergehen. Das Eigentum am Brunnen und am Pumphaus einschließlich sämtlicher Anlagen auf Gemarkung Zarten bleiben Eigentum der Gemeinde Stegen bzw. gehen in das der Gemeinde Stegen über. Die Gemeinde Stegen übernimmt die Unterhaltslast. Ein Wertausgleich findet nicht statt.


Einige Ortschaftsräte waren zuerst der Auffassung, daß sich die Gemeinde Kirchzarten still und heimlich aus der Verantwortung stehlen wolle. Bürgermeister Birkenmejer gab zu bedenken, daß die Gemeinde Kirchzarten die Verbindungsleitung zwischen den Trinkwasserversorgungsnetzen Kirchzarten und Stegen, von der Stegener Kreuzung (alte B 31) bis zum Tiefbrunnen in Unterbirken, ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde Stegen erstellen wird. Die Kosten hierfür betragen ca. 300.000 Mark. Eine Gegenleistung ist damit ” mehr als erbracht, erklärte Birkenmeier. Bürgermeister von Oppeln war der Meinung, daß bei einem Wertausgleich die Gemeinde Stegen wesentlich schlechter wegkommen würde.


Der Ortschaftsrat stimmte dann im Grundsatz dem Vertragsentwurf zu, der aber in Detailfragen noch abgestimmt und präzisiert werden muß. Die Gemeinderäte von Kirchzarten und Stegen werden in einer ihren nächsten Sitzungen über den Entwurf dieser Vereinbarungen zu beraten und zu entscheiden haben.


Weiter empfahl der Ortschaftsrat dem Antrag auf Erweiterung des Bebauungplanes Albrechtenhof-Attental um zwei Baugrundstücke zuzustimmen.


Der Antrag auf Erweiterung des Bebauungsplanes „Bachmättle, Eichbühl und Hannissenhof“ im Bereich Eichbühl um zwei Baugrundstücke wurde vom Ortschaftsrat negativ beschieden.

Für die Erweiterung um ein Baugrundstück sind wegen der Erschließung Verhandlungen mit dem Landratsamt notwendig.


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BZ Juni 1990

Musikverein Wittental feiert fünfzigjähriges Bestehen

Festprogramm am Wochenende — Viele Gastvereine im Festzelt

Stegen - Wittental. Der Musikverein Wittental feiert vom 6. bis 9. Juni sein 50jähriges Bestehen. Das Festprogramm für die Jubiläumsfeier sieht im Festzelt vor: Am Freitagabend Festbankett mit Ehrungen, am Samstag Festkonzert der Gastvereine, am Sonntag, 9 Uhr, Festgottesdienst im Festzelt; 10 Uhr, Frühschoppenkonzert; 14 Uhr, Großes Festkonzert von 13 Gastkapellen; am Montag, 14 Uhr, Kinderfest. An allen Abenden ist Tanzunterhaltung.


Schon 1921 faßten sieben junge Männer unter Führung von Xaver Steinhart den Entschluß, eine Musikkapelle zu gründen. Als Dirigenten gewann man Karl Willmann aus Ebnet. 1924 übernahm Willmann wieder die Kapelle, verstärkte diese mit jungen Kräften, und am 26.April 1925 entschloß man sich, einen Musikverein zu gründen. Der Erste Vorsitzende, Hauptlehrer Aigeltinger, eine neun Mitglieder starke Vorstandschaft, 15 passive Mitglieder, ein zielbewußter Dirigent, eine großzügige Holzspende der Bevölkerung legten den Grundstein für diesen Musikverein.


Bereits am 11. August 1925 errang die Kapelle mit 11 Mann beim Musikwettstreit in Kirchzarten mit der Ouvertüre „Mignonette“ in der Klasse C einen 1a-Preis mit 22 Punkten. Die Anfangsschwierigkeiten waren überwunden, man spielte bei vielen Anlässen in der Gemeinde. Die Stärke der Kapelle schwankte immer zwischen 12 und 14 Aktiven. Am 25.Mai 1931 errang man beim Wertungsspiel in Bleibach mit dem Stück „Frühlingsbote“ einen 1a-Preis.


Am 21.Juni 1938 trat Vorstand Aigelinger aus politischen Gründen von seinem Posten zurück. 13 Jahre hat er den jungen Verein mustergültig geführt. Der neue Vorsitzende, Pius Hug, versuchte, das Geschaffene zu erhalten und zu erweitern, doch der Kriegsausbruch 1939 zwang auch den Musikverein zur Einstellung der Tätigkeit. Auf dem Felde der Ehre sind die aktiven Mitglieder Albert Willmann, Josef Fehr, Karl Wölfle und Alois Nietz gefallen. Nach den Wirrnissen der Nachkriegszeit spielte man bereits wieder am 8. Juni 1947 zum Herz-Jesu-Fest in Stegen. Dirigent Willmann stellte durch Heranziehung neuer Kräfte und mühevoller Arbeit wieder eine Kapelle auf die Beine, und am 8. August 1948 fand die Neugründung des Vereins statt. Neuer und alter Vorstand wurde Pius Hug. Der Verein gab sich eine Satzung. Die Kapelle nahm wieder an allen öffentlichen und kirchlichen Veranstaltungen teil.


Am 8.April 1951 übernahm Hauptlehrer Eckenfels (Wittental) die Vereinsführung. Ende Juli legte Willmann nach 28jähriger Tätigkeit seinen Posten als Dirigent nieder. 1952 übernahm Josef Kirner (Kappel) die musikalische Leitung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten errang man am 6. Juni 1954 beim Wertungsspiel in Pfaffenweiler die Note gut. Von Juni 1959 bis März 1967 leitete Josef Ernst (Kirchzarten) als Dirigent die Kapelle. Am: 6.März 1969 wurde er anläßlich seines 70. Geburtstages zum Ehrendirigenten ernannt. Vom April 1967 übernahm Josef Kirner (Kappel) wieder die Leitung der Kapelle, und unter seiner Stabführung errang man schöne Erfolge: am 16.Mai 1971 beim Bundesmusikfest in Karlsruhe einen 1. Rang.


Sein größter Verdienst war die Gründung einer Jugendkapelle, und bereits am 12. Dezember 1971 konnte diese mit 18 Jugendlichen, darunter 3 Mädchen, beim Wunschkonzert in Stegen wenn auch etwas zaghaft — sich dem Publikum vorstellen. Die mühevolle Probenarbeit lohnte sich, denn bereits am 16. Juni 1973 erreichte die Jugendkapelle in Windschläg einen 2.Rang. Ein großer Erfolg war der Jungbläserwettbewerb in Teningen am 11.Mai 1974. Einen 1.Rang mit Auszeichnung für die Klarinetten, 1. Rang für die Blechbläser und einen 2. Rang für die zwei jungen Flötistinnen war die stolze Bilanz.


Am 9. August 1971 trat Vorstand Eckenfels aus gesundheitlichen Gründen zurück. Für seine Verdienste wurde er am 26. März 1972 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In 20 Jahren hat er viel für den Verein geleistet. 2. Vorsitzender Hug wurde kommissarischer Vorsitzender, und am 26. März 1972 wurde er zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Unter dem Vorsitz von Hug wurde die Aufbauarbeit der Kapelle, die Heranbildung des Nachwuchses, verstärkt weiter betrieben. Die Mitgliederzahl stieg, die Kapelle wird von der Bevölkerung aus den Gemeinden tatkräftig unterstützt. So zählt heute die Kapelle 34 aktive Musiker — darunter 10 Jugendliche —, hat eine Jugendkapelle mit 22 Jungmusikern und einen Stand erreicht, den man vor 50 Jahren nicht zu

hoffen wagte.


In der Generalversammlung am 18. Januar 1975 gab Josef Kirner nach 15jähriger aufopferungsvoller Tätigkeit seinen Posten als Dirigent ab. Die Verdienste des 73jährigen sind nur lobend zu erwähnen. Die Ernennung zum Ehrendirigenten kann die mühevolle |Arbeit nicht aufwiegen. Mit seinem Nachfolger Eduard Rossa aus Freiburg erhofft man sich einen weiteren musikalischen Aufschwung.


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BZ 25.7.1990

Dreifaches. Jubiläum in der Pfarrkirche St.Jakobus

Vor 200 Jahren wurde der Neubau vollendet

STEGEN-ESCHBACH (kw). Die Pfarrgemeinde St. Jakobus in Eschbach feiert an diesem Wochenende ein dreifaches Jubiläum: Vor 200 Jahren wurde der Neubau der Pfarrkirche vollendet, die Wallfahrtsmadonna vom Lindenberg in die neue Pfarrkirche übertragen und der erste Seelsorger für die neue Pfarrgemeinde bestellt. Zudem besteht der katholische Kirchenchor seit 190 Jahren.


Eschbach gehörte mit dem ganzen Dreisamtal jahrhundertelang zur großen Mutterpfarrei Kirchzarten, doch bestand im heutigen Mitteltal 33 eine St.-Jakobs-Kapelle, die der Abt von St.Peter 1585 renovieren ließ, Sie wurde vor 400 Jahren, 1590, vom Konstanzer Weihbischof konsekriert. Aus dem Jahre 1589 stammt das schöne Jakobusrelief an der südlichen Außenwand der heutigen Pfarrkirche. Die Jakobuskapelle im Mitteltal, wo die Mönche von St.Peter Gottesdienst hielten, wurde 1758 vom Abt völlig neu gebaut. !


Die Gründung der Pfarrei Eschbach ist eng mit der Geschichte des Lindenbergs verbunden. Dort hatte Abt Steyrer von St. Peter 1762 eine neue Wallfahrtskapelle, ein barockes Kleinod, bauen lassen, die aber 25 Jahre später, 1787, auf Befehl des Kaisers Joseph II, einem Gegner der Wallfahrten, abgerissen werden mußte. Zugleich sollte das Baumaterial zum Neubau einer Pfarrkirche in Eschbach verwendet werden.


Vorausgegangen waren jahrelange Bemühungen der Eschbacher um eine eigene Pfarrei für Eschbach’ mit Stegen. Sie hielten als Bauplatz für die Pfarrkirche ein Gelände beim „Engel“, also im Bereich der damaligen Sickingischen Herrschaft, für zweckmäßig und günstig. Doch der Abt bestand darauf, daß der Neubau in jenem Teil von Eschbach, der zum Herrschaftsgebiet seines Klosters gehörte, ausgeführt wird. Erst nach langen Streitigkeiten konnte im April 1788 die Grundsteinlegung auf dem Gelände des Maierhofs erfolgen.


Daß das Pfarrhaus so geräumig gebaut wurde, brachte dem Abt viel Ärger mit der Gemeinde. Einige Zeit verweigerten die Bauern die Fronleistungen für Kirche und Pfarrhof. In einem Vergleich übernahm das Kloster die Kosten für die Anlage des neuen Friedhofs. Inzwischen war durch kaiserliches Dekret von 1789 Eschbach mit Stegen von der Pfarrei Kirchzarten abgetrennt worden, ebenso wie zur gleichen Zeit Buchenbach und Oberried. Am 29. Juli 1790 bestellte der Abt den Pater Franz Steyrer zum ersten Pfarrer von Eschbach. Die neue Pfarrkirche erhielt 1791 die bischöfliche Weihe.


Baugeschichtlich gesehen ist die Pfarrkirche von Eschbach ein Abbild der früheren Wallfahrtskirche auf dem Lindenberg, ein Juwel des Spätbarocks im Breisgau, mit künstlerisch

wertvoller Ausstattung im prächtigen Innenraum. Die 15 Decken- und Wandgemälde, einen marianischen Bilderzyklus darstellend, stammen von Simon Göser, dem bedeutendsten Kunstmaler des frühen Klassizismus im Breisgau. Nach der Innenrenovation von 1967/1968 gilt die Pfarrkirche von Eschbach als eine der schönsten Dorfkirchen in der Umgebung von Freiburg.


Wie Pfarrer Josef Läufer in seiner Dokumentation über die Geschichte eindrucksvoll darlegt, hat die Kirchengemeinde eine segensreiche Entwicklung genommen. Die Pfarrei verfügt heute über ein intaktes Vereinsleben und über rege kirchliche Gemeinschaften. Die Feierlichkeiten zum 200jährigen Jubiläum erreichen an diesem Wochenende ihren Höhepunkt. Auf Freitag, 27. Juli, 20 Uhr, wird zu einem Festakt anläßlich der 200-Jahr-Feier in die Halle Eschbach eingeladen. Im Jubiläums- und Patrozinlumsgottesdienst am Sonntag, 29, Juli, 9 Uhr, hält Pfarrer Dr. Franz Kern, Kirchzarten, die Festpredigt. Nach dem Gottesdienst ist Prozession und danach Pfarrfest unter der Linde auf dem Kirchplatz.


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BZ 27.7.1990

Dem Leben die Stirn gezeigt

Stefenia Benitz feierte ihren 85. Geburtstag

STEGEN (ro). Man schrieb das Jahr 1905, als Stefenia Benitz geborene Salenbacher auf dem Eschbacher Heinihof das Licht der Welt erblickte. Ebendort durfte die unermüdlich Schaffende dieser Tage ihren 85. Geburtstag begehen. Ortsvorsteher Max Spitz aus Eschbach beglückwünschte die Jubilarin herzlich im Namen der Gemeinde Stegen und überreichte ihr ein Geschenk. 


Ihr Leben lang lebt die Jubilarin auf dem Heinihof, einem der größten Eschbacher Höfe. Jahrelang führte sie ihrem ledigen Bruder den Haushalt. Bei ihrer Heirat mit Wilhelm Benitz aus Wagensteig übernahmen beide den Hof und bewirtschafteten ihn bis der Ehemann 1961 seinem Kriegsleiden erlag. Drei Kinder ließen die Familie wachsen, eine Tochter und zwei Söhne, von denen einer der heutige Hofbesitzer ist.


Freud’ und Leid hat sie gekostet in ihrem arbeitsreichen Leben. Angefangen beim Hirte-Maidle in der väterlichen Zugochsenaufzucht bis zum heutigen Tag, wo sie stolz darauf ist, „ihre Litt’ jede Dag ebbis uf de Disch“ bringen zu können. Zumal dies im Winter durch eine schwere Lungenentzündung zeitweise nicht mehr möglich war. Mit elf Enkeln und acht Urenkeln darf sie auf eine stolze Nachkommenschaft blicken. Ihr Wunsch ist es, möglichst noch lange jeden Tag aufstehen‚zukönnen.

ORTSVORSTEHER MAX SPITZ graulierte Stefania Benitz zum 85. Geburtstag. _ Bild: Monika Rombach


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BZ 31.7.1990

Jubiläum mit Patrozinium gefeiert

Für die Eschbacher und ihre Gäste ein inniges Anliegen

STEGEN (ro). Am vergangenen Wochenende erreichten die Feierlichkeiten zum 200. Jubiläum der Pfarrkirche St. Jakobus ihren Höhepunkt. Sie wurden durch einen Festakt am Freitagabend eingeleitet. „Jung und alt, ja alle kamen, jeder freudig Anteil nimmt an der Festesfeier Glück; unser Gotteshaus zu ehren, stehet niemand hier zurück .. .“, erklangen die von Peter Gschwind gedich-

teten Verse des Prologs aus dem Mund der kleinen Martina Siegel, stilecht in Eschbacher Tracht gewandet, heimatstolz und sich der Bedeutung ihres Vortrags bewußt.


Die vollbesetzte Halle zeigte, daß es den Eschbachern ein Anliegen war, zu kommen und ihr Patrozinium mit dem Dreifachjubiläum zu feiern. Dreifach insofern, als Eschbach zur eigenen Pfarrkirche vor 200 Jahren auch den ersten eigenen Pfarrer, Pater Franz Steyrer, erhielt und sich dadurch von der Mutterpfarrei Kirchzarten abnabelte. Ebenfalls 200 Jahre ist es her, daß die Wallfahrtsmadonna vom Lindenberg in die Pfarrkirche St. Jakobus in einer Prozession übertragen wurde.


Angefangen von den Säkularisationsbestrebungen Kaiser Josephs II. bis hin zur Feier der renovierten Gebäulichkeiten (Pfarrkirche, Schwesternhaus und Pfarrhof) spannte Dr.

Norbert Stein einen interessanten Bogen der Geschichte in seinem Festvortrag, brillant und nachdenkenswert, wie Pfarrer Josef Läufer ihn dankend anerkannte. Zuvor konnte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Hug hocherfreut eine Vielzahl von Vertretern des kirchlichen und politischen Lebens begrüßen.


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SAKRAMENTSPROZESSION NACH DEM GUT BESUCHTEN GOTTESDIENST mit dem Allerheiligsten durch den Ort. Bild: Martin Kuhn


In ihren Grußworten überbrachten die Vertreter vom Stiftungsrat des Lindenbergs und der Pfarrgemeinde St.Peter Glückwünsche und Geschenke an die Jubiläumsgemeinde. Beste Se-

genswünsche überbrachte Dekan Hermann Litterts aus Löffingen von Erzbischof Oskar Saier. Bürgermeister Klaus Birkenmeier und seine Ortsvorsteherkollegen Max Spitz aus Eschbach und Karl Heitzmann, Wittental, vermittelten die Gratulationen der politischen Gemeinde. Glückwünsche und ein Holzkreuzchen als Geburtstagsgabe kamen von der evangelischen Versöhnungsgemeinde Stegen, überreicht von Heidelore Reissig in Vertretung Pfarrer Wolfgang Kammerers.


Altpfarrer Joseph Hog würdigte die zum 200jährigen Jubiläum der Pfarrkirche St. Jakobus Eschbach hervorragenden Renovationsleistungen, besonders die Plastiken Matthias Fallers. Für gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung bedankten sich Hubert Schuler, Vertreter des

Hochbauamtes I, und Pfarrer Josef Läufer. Im Namen aller örtlichen Vereine übermittelte Helga Gschwind Glück- und Segenswünsche und überreichte einen prachtvoll bestickten Rauch- beziehungsweise Chormantel als Geschenk. (Der bisherige stammt aus dem Jahre 1599, ist sehr schwer und wird immer brüchiger.)


In seinem Schlußwort galt Pfarrer Läufers Dank vor allem seinen aktiven Gemeindemitgliedern; ohne Verlaß auf diese Stützen und das innere Einvernehmen zwischen Vereinen und Kirche wäre ihm weder die Doppelarbeit St.Peter-Eschbach möglich noch sein großes Engagement zum Jubiläum selbst. Hatte er doch mit viel-Hingabe just zu diesem Ereignis ein aufschlußreiches Buch über St. Jakobus, Eschbach, verfaßt. Musikverein und Kirchenchor Eschbach verbanden Wort und Ton feierlich unter ihren Leitern Manfred Gimbel und Meinrad Walter.


Zum offiziellen Ende des Festaktes stimmten alle freudig ein: „Großer Gott, wir loben dich…“


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BZ 21.8.1990

Gratulationscour bei Josef Scherer

STEGEN-ESCHBACH (ro). Um dem beliebten Jubilar Josef Scherer die besten Glückwünsche der Gemeinde zu seinem 80. Geburtstag überbringen zu können, mußte selbst Ortsvorsteher Max Spitz, Eschbach, sich in die Schar der Gratulanten einreihen. Neun Geschwister waren es daheim, bei „s’Bachmuures“, davon leben heute nur noch der Jubilar und eine Schwester.


Mit sieben Jahren verließ er bereits das Elternhaus, um sich auf dem Wittentäler Andresenhof als Hirtenbub zu verdingen. In den folgenden Jahren half er im landwirtschaftlichen Bereich an vielerlei Orten, darunter auch im Kloster Abtsberg bei Gengenbach. Hier lernte er seine Frau kennen, mit der er vor vier Jahren glücklich goldene Hochzeit feiern konnte. Erst nach dem Tod seines Vaters erlernte er den Maurerberuf und gründete mit seinem Bruder Otto die Firma Gebr. Scherer.


Drei Töchter ließen die Familie wachsen. Heute kann sich der Jubilar über neun Enkel und sieben Urenkel freuen. Nach einem Herzinfarkt leitete ein Neffe das Geschäft weiter. Scherer blieb fortan der gute Geist im Hintergrund. „Was ihn so jung erhalten habe?“ beantwortet er schmunzelnd: „Die Liebe und Fürsorge meiner Frau und ein regelmäßiges Leben!“ Zeitunglesen und Seniorenausflüge vertreiben ihm heute die Zeit; früher sorgten neben seinem Beruf 22 Jahre Vorstandstätigkeit im Musikverein Eschbach, dessen Ehrenmitglied er heute ist, sowie Zugehörigkeit zum Schwarzwaldverein und zum DRK dafür.


Beneidenswert, in diesem Alter „so daguff z’si“, resümierte Ortsvorsteher Max Spitz.


JOSEF SCHERER FREUTE sich über die Besucher, die ihm zum 80. Geburtstag gratulierten, zu denen auch Ortsvorsteher Max Spitz gehörte. Rechts im Bild die Ehefrau des rüstigen Jubilars: Rosa Scherer. Bild:Monika Rombach


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BZ 17.10.1990

Wilhelm Hummel Bild:ro

Zum Geburtstag geehrt

ESCHBACH (ro). Anläßlich seines 70. Geburtstages wurde Wilhelm Hummel, besser bekannt als „de Hummelbuur“, die Ehrenmitgliedschaft des Sportvereins Eschbach verliehen.


Der Erste Vorsitzende, Theodor Scherer, sprach dem Jubilar Dank und Anerkennung für seinen Einsatz um den Verein aus. Ganz besonders hob er die tiefe Verbundenheit der ganzen Familie Hummel zum Verein hervor. Sowohl seine Söhne als auch inzwischen die Enkelsöhne betätigen sich als aktive Ringer, ließ Scherer in seiner kurzen Ansprache wissen. Wilhelm Hummel, Gründungsmitglied des Eschbacher Sportvereins, steht als passives Mitglied seinem Club auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite.


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BZ 19.12.1990

Von Stegen zum Mont Blanc,

STEGEN (ag). Sein Lehrer muß ein kluger Mann gewesen sein: „Aus dem Bub wird mal ein Maler oder ein Musiker“, hatte er vor sechzig Jahren dem Vater des kleinen Sepp prophezeit und damit Recht behalten.


Wer Sepp Wurster in seinem Atelierhaus in Stegen besucht, braucht nicht zu fragen, was der Einundsiebzigjährige in seinem Leben gemacht hat: Kunst in allen Räumen, frühe Stilleben und Portraits, zarte Landschaftsaquarelle und Energisch-Abstraktes, Skulpturen und stapelweise Skizzenbücher erzählen von den verschiedenen Schaffensperioden des Malers und Graphikers. Mittendrin, unter einem riesigen Ausschnitt der Bach-Partitur „Kunst der Fuge! ein goldverziertes Cembalo, trotz des hohen Alters ein echtes Gebrauchsstück: Im Hause Wurster wird die Tradition der Hausmusik gepflegt, das Cembalospiel seiner Frau Juliane begleitet er mit der Geige.


Was der Lehrer nicht ahnte: Aus seinem Schüler wurde auch ein passionierter Skiläufer und Bergsteiger. Einer, der ungeachtet seines Alters -dieser Begriff paßt ohnehin nicht zu dem agilen, fröhlichen Mann - auch heute noch zu Skihochtouren und ausgedehnten Wanderungen startet. Hobby und Beruf weiß der Maler seit einigen Jahren zu verbinden: „Ich verdiene jetzt als Berufswanderer mein Geld, das ist angenehm und gesund“, lacht er und zeigt auf die zahlreichen

Wanderführer, die er illustriert hat.


Bei dem Berg, der ihm am meisten am Herzen liegt, hat es Wurster nicht beim Illustrieren gelassen. In „Tour du Mont Blanc“, einem Bildband, der mit aquarellierten Zeichnungen eine einwöchige Wanderung rund um das Gebirgsmassiv festhält, stammt auch der Begleittext von ihm. Und der ist mit Leidenschaft geschrieben, denn beim Mont Blanc war es „Liebe auf den ersten Blick“. Eine alte Liebe, der er seit seiner Jugend treu ist, und die in vielen Bergtouren immer wieder aufs Neue entflammte.


Doch nicht an Gipfelstürmer wendet sich das liebenswerte Büchlein, das im Freiburger Steinmann-Verlag erscheint, sondern an ruhigere Zeitgenossen, denen es auf „besinnliches Wandern und Schauen“ ankommt. „Eine Traumtour ist das“, verspricht Wurster, „die jeder machen kann, der einigermaßen trittsicher ist“. Auch er betrachtet die Viertausender heute lieber von unten, mit dem Zeichenblock in der Hand: „Der Held von früher bin ich nicht mehr“,sagt er verschmitzt. _


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BZ 29.12.1990

Link in Stegen Hauptamtsleiter

HINTERZARTEN (ma). Georg Link aus Hinterzarten ist neuer Hauptamtsleiter der Gemeinde Stegen. Der Sohn von Emilie und Berthold Link hat nach dem Abitur und Ableistung des Grundwehrdienstes den praktischen Teil seiner Ausbildung im nichttechnischen gehobenen Verwaltungsdienst bei der Stadt Titisee-Neustadt sowie beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald absolviert. Von 1988 bis 1989 studierte er an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Nach dem Examen war der 25jährige Diplom-Verwaltungswirt (FH) im neu geschaffenen Amt für Strukturplanung und Wirtschaftsförderung des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald unter anderem für das Dorfentwicklungsprogramm, für das Strukturprogramm ländlicher Raum sowie für die Landwirtschafts- und die einzelbetriebliche Mittelstandsförderung zuständig. Link ist seit März 1989 Vorsitzender der CDU-Gemeindegruppe Hinterzarten.