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Stegen in den Zeitungsmeldungen
1986


BZ 2.1.1986

Bruder Theophil feierte goldenes Ordensjubiläum

Seit 1934 im Orden der Herz-Jesu-Priester

Stegen (w) Sein goldenes Ordensjubiläum feierte Bruder Theophil von der Klostergemeinschaft der Herz-Jesu-Priester in Stegen. Seine ersten Gelübde legte der heute 72jährige Ordensmann im Dezember 1935 ab.


„Für den Herrgott etwas tun“, so der gelernte Schneider, war das Motiv für seine Entscheidung vor 50 Jahren. Im Ordensleben sah und sieht Bruder Theophil ein Ideal.


Der aus Nordböhmen stammende Bruder Theophil trat im Dezember 1934 in den Orden der Herz-Jesu-Priester ein. Die erste Profeß folgte ein Jahr später. Die ewigen Gelübde legte er 1939 ab. 1939 kam der Jubilar erstmals nach Stegen. Als Soldat diente er im Sanitätsbereich. Von 1945 bis 1954 war das Katholische Studienhaus in Freiburg sein Wirkungsbereich. Als Schneidermeister und Pförtner wirkte Bruder Theophil, der heute noch Karteiarbeiten erledigt, in Stegen.


Mit einem Choralamt feierte die Ordensgemeinschaft, der, Herz-Jesu-Priester, und die Bevölkerung: das 50jährige Ordensjubiläum von Bruder Theophil. 17 Priester konzelebrierten das feierliche Amt in der Stegener Herz-Jesu-Pfarrkirche. Pater Rektor Hoch ging in seiner Predigt auf das Ordensleben als Dienst der Kirche ein. Das Jubiläum wertete er als Zeichen der Treue und Hoffnung gegenüber Christus und der Ordensgemeinschaft.


Bei einem anschließenden Stehempfang konnte der Jubilar zahlreiche Glückwünsche und Geschenke entgegennehmen. Bürgermeister Birkenmeier übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde.


BRUDER THEOPHIL feierte in Stegen sein 50jähriges Ordensjubiläum. Schon 32 Jahre wirkt der Jubilar, erst als Schneidermeister dann als Pförtner, in der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester in Stegen. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 13.1.1986

Theaterspielen als großes Hobby

Helene Rebmann 80 Jahre

Stegen (w). Heute, Samstag, feiert Helene Rebmann, Rechtenbach 5, ihren 80. Geburtstag. Die rüstige Jubilarin, Ehefrau von Altbürgermeister Pius Rebmann, begeht den runden Geburtstag im Familienkreis mit ihren zwei Kindern und 13 Enkelkindern.


Als Laienschauspielerin und Regisseurin bei der Frauengemeinschaft Stegen ist die Jubilarin bestens bekannt. Helene Rebmann war über zwei Jahrzehnte Schriftführerin der Frauengemeinschaft Stegen und ist Ehrenmitglied im Radfahrverein Stegen.


Helene Rebmann, die auf dem „Kochhäusle“, einem landwirtschatftlichen Betrieb aufwuchs und zu Hause ist, ging schon in Stegen in die Schule. Nach der Schule ging es gleich an die Arbeit. Eine harte Jugendzeit hat Helene Rebmann durchgemacht. Mit Sticken hat sie sich damals die Aussteuer verdient. 1931 heiratete sie. Die Kriegsjahre, in denen der Ehemann an der Front diente, seien die schlimmste Zeit gewesen, resümiert die Jubilarin. Helene Rebmanns große Leidenschaft gilt dem Theaterspielen. Seit 20 Jahren erfreut sie mit der Frauengemeinschaft die Besucher der Theaterabende.


HELENE REBMANN in Stegen-Rechtenbach feiert ihren 80. Geburtstag. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 3.3.1986

Der Friedhof wird 1989 erweitert

Trotz Kosten von voraussichtlich 960.000 Mark bleibt,ein Fehlbedarf bestehen

Stegen (w). In Sachen Friedhofserweiterung in Stegen faßte der Gemeinderat in der jüngsten öffentlichen Sitzung den Aufstellungsbeschluß für die Bebauungsplanung. Die Friedhofserweiterung soll 1989 realisiert werden, erklärte Bürgermeister Birkenmeier:bei der Beratung. Die Kostenschätzung des mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitekten Steinhilp liegt bei 960.000 Mark. Einstimmig billigte der Gemeinderat die Planung für die jetzige Kreisstraße von der Villinger Landstraße bis zum Wittentäler Schulhaus, die als Gemeindeverbindungsstraße ausgebaut wird. Zum Bebauungsplan „Albrechtshof-Attental“ behandelte der Rat die eingegangenen Bedenken und Anregungen.


Bereits 1979 befaßte sich Stegens Gemeinderat mit der Friedhofserweiterung in Stegen-Ort. 1980 wurde einem Planungsvorentwurf grundsätzlich zugestimmt. Das Vorhaben wurde jedoch damals aus finanziellen Gründen und mangels akuten Bedarfs zurückgestellt. Heute stehen auf dem Stegener Friedhof noch 15 Reihengräber und 20 Wahlgräber zur Verfügung; eine Anzahl von Gräbern, die nach den durchschnittlichen Sterbezahlen den Bedarf von zwei Jahren abdeckt. Die Verwaltung schlug daher dem Rat vor, das Bebauungsplanverfahren für die Friedhofserweiterung erneut in Gang zu setzen.


Planer Steinhilp erläuterte dem Gemeinderat detailliert sein Konzept, in das auch der bestehende Friedhof integriert wird. Die Planung basiert auf einer. Bedarfsermittlung, die Stegen-Ort, Wittental und Zarten mit zusammen 4000 Einwohner zugrundelegt. Obwohl im Erweiterungsanteil 612 Wahlgräber, 136 Reihengräber und 152 Urnengräber vorgesehen sind, ist ein Fehlbedarf von fast zweihundert Gräbern gegeben, der bei einer Umstellung des jetzigen Friedhofes auf baggergerechte Maße auf mehr als 300 Gräber steigt. Aus diesen Gründen schlug der Planer zum Teil doppelschichtige Beerdigung vor.


Gemeinderat Herzog regte an, zu prüfen, ob ein Bedarf für Rasengrabfelder mit Namensplatten gegeben ist. Bürgermeister Birkenmeier erklärte, daß schon entsprechende Anfragen bei der Verwaltung vorliegen, und beurteilte ein solches Angebot auch als Auflockerung der Friedhöfsfläche. Der Bürgermeister sagte zu, im Rahmen der Bürgerbeteiligung den Bedarf für Rasengrabfelder zu erkunden. Gemeinderat Mäder bat darum, die durch die Planung notwendig werdenden zwei bis drei Umbettungen nicht vorzunehmen, sondern den Ablauf der Ruhezeit abzuwarten.


Im Detail erläuterte Planer Steinhilp. seine Kostenschätzung, die mit Gesamtkosten von 960.000 Mark schließt. Allein mehr als 450.000 Mark entfallen davon auf die Haupterschließungswege und die zwölf entlang der Kirchzartener Straße geplanten Autoabstellplätze. Der Rat nahm die Kostenschätzung zur Kenntnis. Der Aufstellungsbeschluß zum Bebauungsplan Friedhof Stegen wurde gefaßt und die Verwaltung beauftragt, die nach dem Bundesbaugesetz vorgeschriebene Bürgerbeteiligung durchzuführen.


Die Planung für die künftige Gemeindeverbindungsstraße von der Villinger Landstraße zum Schulhaus in Wittental (jetzige Kreisstraße) erläuterte Ingenieur Gerhard Trost. Im Gegensatz zu einem früheren Entwurf des Straßenbauamtes, das noch den Ausbau als Kreisstraße plante, orientiert sich die jetzt geplante Trasse am derzeitigen Straßenverlauf und den gegebenen Eigentumsverhältnissen. Das landwirtschaftliche Gelände des Breitehofes wird nicht mehr zerschnitten. Die Ausbaubreite wurde mit 5,50 Meter festgelegt. Der Wittentäler Ortschaftsrat hatte noch eine Reduzierung auf fünf Meter überlegt; jedoch empfahl das Straßenbauamt, 5,50 Meter Breite zu belassen.


Bürgermeister Birkenmeier begründete diese Breite mit den Erfordernissen des öffentlichen Personennahverkehrs und der Schülerbeförderung sowie dem landwirtschaftlichen Fahrzeugverkehr, der oft Überbreiten bringe. Auch die Schneeräumung im Winter spreche für 5,50 Meter, argumentierte der Bürgermeister. Der Gemeinderat billigte dann die 5,50 Meter Fahrbahnbreite einstimmig. Über den Eschbach wird eine neue Brücke notwendig, die jedoch auf Empfehlung von Ortschafts- und Gemeinderat Göppentin nicht Leitplanken, sondern Hochbordsteine zwischen Fahrbahn und Gehweg. vorsieht. Vom Anwesen Dilger im Attental bis zum Schulhaus Wittental wird ein zwei Meter breiter Gehweg vorgesehen. Der Ortschaftsrat Wittental ‚sprach sich für einen 1,50 Meter breiten Gehweg aus. Gemeinderat Breckel stellte jedoch den Zusammenhang mit einer Radwegeverbindung über die Fohrenbühlstraße zur Landesstraße dar, die gleich bei der Planung im Bereich des Anwesens Dilger - Schulhaus Wittental zu berücksichtigen sei. Um einen späteren Geh- und Radweg nicht zu verbauen, wurde die Gehwegbreite auf zwei Meter festgelegt. Zwei Busbuchten werden beim Schulhaus in Wittental angelegt, um den Linien des öffentlichen Nahverkehrs und der Schülerbeförderung gerecht zu werden.


Bürgermeister Birkenmeier informierte den Gemeinderat über die bisher positiv verlaufenen Grunderwerbsverhandlungen. Die Verwaltung und der Planer erhielten vom Rat den Auftrag, den Zuschußantrag für das gesamte Vorhaben von der Villinger Landstraße bis ins Attental zu stellen und die notwendige Vereinbarung mit der Gemeinde Kirchzarten, über deren Gemarkung ein Teilstück der Trasse führt, auszuhandeln.


Die Bedenken und Anregungen aus der Behördenanhörung waren Gegenstand der Beratung über die Bebauungsplanung „Albrechtshof-Attental“. Auf Wunsch des Grundstückseigentümers wurden die zwei Bauplätze, die bisher schon nach der Innenbereichssatzung grundsätzlich bebaubar waren, gestrichen und als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen. Somit beinhaltet der Bebauungsplan im wesentlichen den Erhalt des Albrechtshofs und die Ausweisung eines weiteren Bauplatzes. Die Bauwert AG, die für den Eigentümer des Albrechtshof eine größere bauliche Nutzung wollte, kam mit ihren Vorstellungen nicht durch. Detailliert wurde diese Entscheidung begründet. Auch die Anregung des Landratsamtes, den östlich der Attentalstraße gelegenen, zum Teil bebauten Bereich mit in die Planung einzubeziehen, verwarf der Gemeinderat auf Vorschlag des Ortschaftsrates Wittental. Die Anregungen des Wasserwirtschaftsamtes wurden teilweise berücksichtigt und andernteils müssen noch Detailfragen geklärt werden…..


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BZ 21.3.1986

Zwischen Lokaltermin und Rathausroutine

Zum Beispiel Stegen: Ein Bürgermeister im Einsatz


Im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht er ständig, so ein Bürgermeister; er leitet Diskussionen, im Gemeinderat oder in öffentlichen Veranstaltungen, er nimmt Ehrungen vor und gratuliert für seine Gemeinde bei Jubiläen, er weiht ein, eröffnet und zeigt sich  kurzum ein perfekter Spezialist für „Public Relations“: der getreue Diener seiner Gemeinde. Und sonst? Was macht ein Bürgermeister, wenn die „Spotlights erloschen sind oder wenn sie noch nicht angegangen sind? Was arbeitet er in seinem Büro, wie verwaltet er? Und wo bleibt die Person, die unter der Amtsrobe steckt?


Rund 4000 Seelen zählt die Gemeinde Stegen, die ein paar Kilometer östlich von Freiburg im Dreisamtal liegt. Es ist ein eher ruhiger Ort, an dem Hektik und Lärm der Bundesstraße 31 vorbeifließen. Der dörfliche Charakter verschwand allerdings mit dem Neubauboom der letzten Jahrzehnte; nicht zuletzt durch die Verwaltungsreform Mitte der 70er Jahre, die Wittental (freiwillig) und Eschbach (unfreiwillig) zu Stegen brachte, stieg die Einwohnerzahl seit 1960 von 600 auf annähernd das Siebenfache an; selbst einige Wohnblöcke mit Flachdach gibt es hier, die, obgleich nur viergeschossig, wie Hochhäuser wirken. Seit zwölf Jahren ist Klaus Birkenmeier Bürgermeister in diesem Ort, fest verwurzelt mit der Region und im Dorf gut bekannt. 


Einen langen Tag hat er vor sich, als er an diesem Dienstag pünktlich um 8 Uhr durch den unteren Eingang das Rathaus betritt: Der Arbeitstag eines Landbürgermeisters hat begonnen. Ein Tag, der von diversen Verwaltungsangelegenheiten, von Grundstücksverhandlungen für einen Straßenausbau, von einer Tagung sowie einer Gemeinderatssitzung gekennzeichnet sein wird. Mit zwei kurzen Unterbrechungen wird Klaus Birkenmeier fast 15 Stunden im Einsatz sein.


"Das kommt oft vor", meint er an seinem Schreibtisch angelangt, daß die Arbeit so lange geht; 60 bis 70 Prozent der Tage sähen so aus. Die Arbeit beginnt mit dem Rundgang durchs Rathaus. Der Bürgermeister weiß dann, wer alles da ist und zudem könnten bestehende Probleme sofort angesprochen werden. An diesem Morgen fehlt seine Sekretärin, sie ist krank, wie sich später herausstellt. Wie schon seit knapp zwei Wochen zählt ein Beamter der Gemeindeprüfungsanstalt zum sonst acht Kopf zählenden Stab. Zwar sei die bautechnische Prüfung, so Birkenmeier, eine „zusätzliche Arbeitsbelastung“, die Mitarbeiter im Rathaus seien hier stark engagiert. Doch neben der Prüfung steht auch die Beratung durch den Fachmann im Vordergrund, so daß sich der Bürgermeister ganz zufrieden darüber gibt.


Kaum ist Birkenmeier zurück in seinem Büro, wird ihm die erste Unterschrift abverlangt. Danach geht's vor Ort: Zum Ausbau: einer Kreisstraße, die zur Gemeindeverbindungsstraße abgestuft werden soll, müssen die notwendigen Grundstücksverhandlungen geführt werden - und das, findet Birkenmeier, ist Sache des Bürgermeisters. So fährt er nach Eschbach zu einem Landwirt der seinen Acker zum Teil für die neue Straße hergeben muß. Zweimal ist schon verhandelt worden, der Bürgermeister hofft auf einen Abschluß. Diese Hoffnung bleibt heute nicht vergebens. Doch nach erfolgreichem Abschluß wird noch über andere Themen gesprochen, die Bürgermeistersprechstunde findet nun "vor Ort" statt. "Das ist ein Stück Bürgernähe", meint Birkenmeier auf der Rückfahrt zum Rathaus.


Eigentlich hätte jetzt die Post auf dem Schreibtisch liegen müssen. Daß sie es nicht tut, liegt wohl an der fehlenden Vorzimmerdame, und so hilft sich der Chef selbst; er holt die Sachen aus dem Vorzimmer. Die Routine beginnt: Akten durchsehen, hier und da ein Häkchen an das Gelesene. „Ich hab’ mir gerade die nächste Mappe eingehandelt“, kommentiert Brikettiere, als er mit dem Wälzer des Rechnungsamtes erneut ins Zimmer kommt; Rechnungen sind es, die unterzeichnet werden müssen. Die Mitarbeiterin aus dem Schreibzimmer bringt schließlich die Post; es sind Einladungen darunter, auch eine fürs kommende Wochenende, was der Bürgermeister „eigentlich weniger erfreulich“ findet. Fachlektüre blättert er durch, eigentlich überfliegt er's nur. „Das ist schon ein Problem“, gibt er zu Protokoll, daß für das Studium zu wenig Zeit bleibt. Auch Stellungnahmen von Behörden zu einem Bebauungsplanentwurf sind an diesem Morgen auf den Schreibtisch geflattert. Das klingelnde Telefon unterbricht die Arbeit kaum: Der Bürgermeister zeichnet weiter Sachen ab, während er redet - alles wirkt routiniert, Unsicherheiten kommen nicht auf 


Fahrt zur zweiten Verhandlung an diesem Morgen: Unterwegs, auf die eigene Familie angesprochen, gibt Birkenmeier zu: „Die Familie kommt schon zu kurz.“ Vor allem die vier Kinder (im Alter zwischen vier und 17 Jahren), „die jammern als schon mal“. Ob die Frau berufstätig ist? „Nein“, erklärt Birkenmeier, „das geht gar nicht.“ Jemand muß schließlich die Familie zusammenhalten.


Am Breitehof angelangt, stellt sich der Lokaltermin als „große Talkonferenz“ heraus. Neben der Familie Steinhart als Eigentümer, dem Straßenplaner und Ortsvorsteher Heitzmann kommt auch Bürgermeister von Oppen aus der Nachbargemeinde Kirchzarten. Die Bürgermeister kennen sich, auch privat. Die beständige Anrede „Herr Kollege“ mutet fast wie ein Hinweis darauf an, daß ansonsten ein freundschaftliches „Du“ gilt, doch in der Öffentlichkeit wird die Form gewahrt. „Ich glaub’, zeigt sich der Bürgermeister nach eineinhalb Stunden zufrieden, „wir sind jetzt wieder ein Stück weitergekommen.“


Beim Mittagessen in einem Gasthaus in Wittental - eine gute Stunde Zeit, die Klaus Birkenmeier normalerweise daheim im Kreis der Familie verbringt - erfolgt der Blick hinter die Kulisse des Amtsinhabers. Die Rede kommt auf die Gegensätze seiner Gemeinde, die sich nicht nur am Kontrast zwischen den teilweise luxuriösen Neubauten und den uralten Bauernhäusern festmachen läßt, sondern vor allem an den Bewohnern selbst. Denn die (sogenannten) Alt- und Neubürger unter einen Hut zu bringen, ist für den Bürgermeister „schon ein bissel ein Problem“. Die „extremen Verhältnisse“ sind für ihn jedoch eine Frage der Einstellung, und das, weiß Birkenmeier, „braucht immer Zeit“. Erfolge einer Übereinkunft zwischen den Alteingesessenen und den Hinzugezogenen würden sich aber immer wieder über den Kindergarten oder die Schule einstellen; doch das dauere eine Generation. Für Birkenmeier ist diese Angelegenheit eigentlich am eigenen Leib nachvollziehbar - schließlich ist er selbst in diese Situation durch seinen Werdegang hineingewachsen.


Kommunalpolitische Stolpersteine gibt es derzeit in Stegen nicht; Birkenmeier redet von kleinen Problemen. Doch auch die, verrät der erste Mann im Ort beim Essen, müssen ernst genommen werden: Seine Devise ist, an die Leute heranzutreten, „von sich aus in die Offensive gehen“. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, den Kompromiß zu suchen, ehe der Zwist da ist - auch, wenn das mehr Arbeit macht, und „weil man hinterher dann Ruh’ hat“.


Trotz der immensen Arbeitsbelastung kommt das Gemeindeoberhaupt ohne Einschränkung zu dem Fazit: Es macht Spaß, Bürgermeister zu sein. „So wie heute morgen“, klärt Birkenmeier auf, als er sich über einen erfolgreichen Abschluß freuen konnte. Die Forderung des Gemeinderatsbeschlusses sei da gewesen, und die gelungene Umsetzung, „das sind dann Stunden, die man unheimlich dankbar aufnimmt“, was, gesteht er, doch sehr motivierend sei. Freilich ist bei aller vorherrschenden Zufriedenheit manchmal auch eine andere Seite („dieser Ärger“) da: „Man muß sich immer wieder aufbauen“, packt der Kommunalpolitiker aus, nur so könnten seelische Schwierigkeiten überwunden werden. Doch auch ohne Seelennotstand „muß man oft schon mal auf die Zähne beißen“, gewährt Birkenmeier Einblick in Persönliches. Auch wenn seine Gesprächspartner „auspacken“, beispielsweise darüber verärgert sind, was ihnen vor Dekaden im Umgang mit der Verwaltung widerfahren ist, müsse man auf die Leute eingehen; hier muß der Bürgermeister dann erst mal alles schlucken und später einen, erneuten Anlauf starten.


Unvermittelt verrät Birkenmeier, daß er einem Prüfungsausschuß für Wehrdienstverweigerer angehört. „Man schimpft ja gern: Was sind das denn für Chaoten!“, gibt er ein gängiges Vorurteil wieder. Doch nach einer Diskussion mit einem Wehrdienstverweigerer und nach Kenntnisnahme seines Schicksals, korrigiert Birkenmeier sich selbst, ändere man schon die Einstellung. Er selbst sei durch Einblicke in die verschiedensten Lebensbereiche zu dem Schluß gekommen, daß der Mensch immer im Miittelpunkt stehen müsse. Und durch den ständigen Kontakt zu den Bürgern -

auch das scheint ein Bekenntnis zum Amt zu sein - werde man an den Menschen herangeführt: „Da lernt man also ständig“, bewertet"Birkenmeier die eigene Flexibilität.


Gegen 14 Uhr zurück im Rathaus: Ehe sich der Bürgermeister an die Vorbereitung der Versammlung am Nachmittag machen kann, werden erst einmal alte Fotos angesehen. Es soll ein Bildband mit historischen Aufnahmen der Gemeinde herausgebracht werden, und in der Verwaltung laufen derzeit die Unterlagen, von Einwohnern zur Verfügung gestellt, ein. Die Neuzugänge werden bestaunt; hie und da erkennen die Mitarbeiter die auf den Fotos abgebildeten Personen wieder - eine angenehme Unterbrechung, ehe der Weg zurück an den Schreibtisch führt. Zusammen mit dem Hauptamtsleiter (ein guter Austausch mit ihm sei „für die Arbeit ganz bedeutend“, kommentiert der Chef) werden die Themen der Gemeinderatssitzung am Abend durchgesprochen. Die beiden verständigen sich darüber, wie Argumentationen aufgebaut und Unstimmigkeiten ausgeglichen werden können. „Das ging jetzt flott“, meint Birkenmeier im Anschluß, es könne aber ebenso eine halbe oder dreiviertel Stunde dauern.


Ehe Ruhe eintreten kann, erscheinen die Abteilungsleiter zur Besprechung. Der interne Informationsaustausch steht hierbei für den Bürgermeister im Vordergrund, doch es erfolgt auch eine Kontrolle dessen, was bei der vorangegangenen Besprechung gemeinsam beschlossen worden war. Heute geht es um die Erhöhung der Müllgebühren; Birkenmeier sichert zu, die umliegenden Gemeinden überhaupt auf das Problem Müllbeseitigung anzusprechen. Enttäuscht ist man über die Absage des Regierungspräsidiums auf einen Zuschuß für einen neuen Feuerwehrwagen; Birkenmeier will auch hier am Ball bleiben. Anderes wird angesprochen, die Abteilungsleiter und ihr Boss einigen sich über Vorgehensweisen. 


Es ist kurz nach halb vier, als die kleine Sitzung zu Ende geht. Es bleiben noch 25 Minuten, bis die Tagung in Kirchzarten beginnt, zu der Birkenmeier geladen ist. Dennoch greift er zum Telefon und wählt in der Zuschußsache den Zuständigen beim Regierungspräsidium an: Der Bürgermeister hakt nach. Nur die Hälfte des Gesprächs, das,'was Birkenmeier sagt, ist wahrzunehmen; der jedoch gibt sich verwundert. Das Wort „Leistungsschwäche“ fällt, Birkenmeier wiederholt es erstaunt und mit fragendem Unterton. Am Ende des Telefonats steht die Abfuhr des Regierungspräsidiums.


Nun bleibt kaum Zeit, nach Kirchzarten zu fahren. Es handelt sich um einen Erörterungstermin des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein in Sachen Biotopschutz. Geladen sind die Bürgermeister der Region sowie Landwirte - eine zweite „Talkonferenz“ an diesem Dienstag. Die Absichten des Regionalverbandes stoßen allgemein auf Widerspruch, auch Klaus Birkenmeier zeigt sich mißtrauisch. Er ergreift das Wort, weist auf Notwendigkeiten ebenso hin wie auf Widersprüchliches. Er fängt sogar an, laut und offensichtlich engagiert zu werden. Als ein Kontra des Versammlungsleiters kommt, beschwert er sich über mißverständliche Amtsformulierungen. - Nur nicht „betriebsblind“ werden, hatte er noch beim Mittagessen gefordert.


Die Versammlung dauert bis kurz vor 19 Uhr; punkt 20 Uhr steht Birkenmeier vor seinem Gemeinderat. Es dauert dann noch bis kurz vor 23 Uhr, ehe dieser Arbeitstag sozusagen zu den Akten gelegt werden kann. Birkenmeiers kurzer Kommentar zu dieser Mammut-Sache: „Kräftig“ sei das ja schon gewesen...


Andreas Richter


Obgleich in Freiburg geboren (im Jahr 1942) ist Klaus Birkenmeier, Bürgermeister der Gemeinde Stegen, ein Kind des Dreisamtales. Seine Eltern und Großeltern stammen aus Burg, das heute zu Kirchzarten gehört; Birkenmeier selbst verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in dieser Landschaft. 1956 begann seine Verwaltungslaufbahn in Freiburg. Mit der Assistentenprüfung. 1963 wurde er Ratsschreiber-und,-damals- nicht unüblich, Ortsdiener in Burg. Drei Jahre später erfolgte die Ernennung zum Inspektor. Ohne sich je darum beworben zu haben, wurde Birkenmeier 1967 Bürgermeister in Burg. Gerade 30jährig gewann er 1973 die Wahl zum Bürgermeister in Stegen. Für ein Jahr stand er beiden Gemeinden als Oberhaupt vor. Nach der Neubildung Stegens mit Eschbach 1975 war er zunächst Amtsverweser, ehe er per neuerlicher Wahl im Amt bestätigt wurde. Die Wiederwahl 1983 überstand Birkenmeier ebenfalls ohne Probleme.


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BZ 24.3.1986

Die Birken kommen auf den Friedhof

Umpflanzung kostet fast 11.000 Mark - Arbeiten für "Schloßacker II" vergeben

Stegen (w). In der jüngsten öffentlichen Sitzung vergab Stegens Gemeinderat die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Schloßacker II (jetziger Sportplatz) für über 1,2 Millionen Mark. Der Vergabe ging eine öffentliche Ausschreibung voraus. Mehrheitlich entschied der Gemeinderat, die Birken auf dem jetzigen Sportplatz (Schloßacker II) auf das Friedhofserweiterungsgelände in Stegen zu verpflanzen. Die Kosten liegen bei 10 870 Mark. Über Sinn und Erfolg dieser Umpflanzung wurde intensiv diskutiert. Jeweils an den günstigsten Bieter wurden verschiedene Arbeiten für die neue Kagenecksportanlage für insgesamt 43 000 Mark vergeben. Die Gemeinde Stegen wird sich künftig in der Denkmalpflege finanziell engagieren. Der Gemeinderat erteilte der Verwaltung den Auftrag, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Landesdenkmalamt Richtlinien zu erarbeiten.


Für das neue Baugebiet Schloßacker II (jetziger Sportplatz) soll nach Abschluß der laufenden Fußballsaison mit den Erschließungsarbeiten begonnen werden. Die Erd- und Abbrucharbeiten für fast 170.000 Mark an den günstigsten Bieter, eine Firma aus Titisee-Neustadt, vergeben. Diese Arbeiten beinhalten den Abbruch des Clubheimes und den Geländeabtrag im Bereich des Baugebietes. Bei den Erd- und Eisenarbeiten für die Wasserversorgung legte eine Firma aus der March mit knapp 124.000 Mark das günstigste Angebot vor und erhielt vom Gemeinderat den Auftrag. Die Rohrlieferung für die Kanalisation wurde an eine Firma aus Küssaberg für 35.300 Mark vergeben.


Detäilliert wurde im Gemeinderat die Straßenplanung erörtert. In der Sache ging es um verschiedene Varianten der Pflasterung. Nach intensiver Beratung wurde die vorgelegte Planung gebilligt. Diese Planung sieht sowohl Asphalt- als auch Pflasterstraßenbeläge vor. Um den verkehrsberuhigten Bereich der Straßen auch optisch zu untermauern, werden Pflasterflächen sich mit Asphaltflächen abwechseln. Die Gehwege und Parkplätze sind mit Pflaster, die reinen Fußwege mit wassergebundenen Decken vorgesehen.


Auf Vorschlag des Ingenieurbüros wurde der Auftrag für die Straßenbauarbeiten sowie für den Schmutz- und Regenwasserkanal (ohne Erdarbeiten Wasserversorgung) an eine Arbeitsgemeinschaft von zwei Firmen zum Angebotspreis von knapp 874.000 Mark vergeben. Dabei handelte es sich um das wirtschaftlichste Angebot, das unter Berücksichtigung der Haftungs- und Ausführungsfristen sowie der Gesamtabwicklung des,Bauprojektes unterbreitet wurde.


Für die Ausschreibung der Installations- und Kabelarbeiten der Straßenbeleuchtung legte der Gemeinderat den Leuchtentyp vor. Dabei wurde das Modell „Alt-Berlin“ ausgewählt. Eine Straßenleuchte dieser Ausführungsart kostet rund 1450 Mark. Planer Fischer regte noch an, an den Einmündungsbereichen Doppelleuchten, die rund 1000 Mark mehr kosten, vorzusehen. Auf Frage von Bürgermeister Birkenmeier wurde vom Architekten erklärt, daß die Unterhaltungskosten für diese Leuchtentypen im Vergleich zu den bisher in der Gemeinde verwendeten gleich seien.


Auf dem künftigen Baugebiet Schloßacker II stehen 16 Birken. Die Verwaltung schlug vor, 13 dieser Birken auf das Friedhofserweiterungsgelände in Stegen zu verpflanzen. Drei Birken können leider, da sie die Straßenbauarbeiten tangieren, nicht gerettet werden. Die Kosten für die Umpflanzung wurden aufgrund eines Angebotes mit 10.870 Mark beziffert. Bürgermeister Birkenmeier sprach sich für die Verpflanzungsaktion aus.


Die Meinungen im Gemeinderat über den Sinn und den Erfolg der Umpflanzung gingen stark auseinander. Friedhofsplaner Steinhilp erklärte, daß die schon großen Birken sehr gut für die Abgrenzungsbepflanzung der Friedhofserweiterung verwendet werden könnten. Gemeinderätin Aldinger beurteilte die Birkenverpflanzung als nicht sinnvoll. Birken seien eine schnellwachsende Baumart und Flachwurzler, deren Umpflanzungserfolg ungewiß sei. Man sollte junge, kleine Pflanzen beschaffen. Gemeinderat Gschwind beurteilte mit ähnlichen Argumenten ‚den finanziellen Aufwand als unverhältnismäßig im Vergleich zum möglichen Erfolg.


Als äußerst preisgünstig bezeichnete Friedhofsplaner Steinhilp das Angebot für die Umpflanzung der Birken. Bei richtiger Ausführung und Überwachung rechne er mit einem 80prozentigen Erfolg der Umpflanzungsaktion. Die Birken würden in der Randzone der Friedhofserweiterung die vorhandene Birkenbepflanzung aufnehmen und sinnvoll fortsetzen. Bei der Entscheidung sollten auch ökologische Gesichtspunkte, die für die Verpflanzung sprächen, berücksichtigt werden, so argumentierte Architekt Fischer.


Gemeinderat Gänswein stützte sich auf die Argumentation und das fachliche Urteil von Landschaftsarchitekt Steinhilp und sprach sich in Anbetracht des günstigen Angebotes für die Verpflanzung der Birken aus. Die Preisrelation sei es wert, die Umpflanzungsaktion zu versuchen, so argumentierte Gemeinderat Richter. Dem Antrag von Gemeinderat Gschwend, die Birken zu fällen und gleichzeitig junge Birken auf dem Friedhofserweiterungsgelände sofort zu pflanzen stand der Vorschlag von Bürgermeister Birkenmeier gegenüber, der sich für die Verpflanzungsaktion der Birken aussprach. Bei zehn Für-Stimmen, sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung beschloß dann der Gemeinderat, die 13 Birken für 10 870 Mark auf das Friedhofserweiterungsgelände umzupflanzen.


Ohne weitere Aussprache wurde die Beleuchtung für den Parkplatz und den Zugang zu den Sportplätzen, die Abstützmauer zum Clubheim des Sportvereines Stegen und die Fahrradständer sowie die Zauntore für die neuen Kagenecksportanlagen mit einer Gesamtauftragsumme von 43.000 Mark jeweils an den günstigsten Bieter vergeben.


Aufgrund von Anfragen bei der Verwaltung stellte Bürgermeister Birkenmeier im Gemeinderat die grundsätzliche Frage nach der Gewährung von gemeindlichen Zuschüssen zur Denkmalpflege. Birkenmeier berichtete über die Zuschußrichtlinien des Landkreises, die nur dann einen Zuschuß vorsehen, wenn sich das Land und die Gemeinde mindestens mit einem Zuschuß in Höhe des Kreiszuschusses beteiligen. Der Landkreis prüfe jedoch derzeit eine Überarbeitung der Richtlinien mit dem Ziel, nur noch vom Grundsatz her eine Bezuschussung durch die Gemeinde zu fordern. Birkenmeier nannte rund 15 Objekte in Stegen, Eschbach und Wittental, die vom Grundsatz her in den Genuß von Zuschüssen zur Denkmalpflege kommen könnten.


In der Diskussion wurden gemeindliche Zuschüsse zur Denkmalpflege grundsätzlich positiv beurteilt. Die jährlichen Mittel für die Denkmalpflege sollen durch den Haushaltsplan begrenzt werden. Je Einzelobjekt solle eine Förderobergrenze festgelegt werden. Vom Rahmen her soll eine Art „Anerkennungsbetrag“ festgelegt werden. Der Gemeinderat faßte den Grundsatzbeschluß, Zuschüsse für die Denkmalpflege künftig vorzusehen und beauftragte die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Landesdenkmalamt ‚entsprechende Richtlinien zu erarbeiten. 


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BZ 25.3.1986

Alten Brauch neu belebt

Schiebeschlagen in Eschbach und.Wittental

Stegen (w). Der alte Brauch des „Schiebe-Schlagens“ wurde in Eschbach und Wittental wieder belebt. So leuchteten in Eschbach beim Schererhof im Steurental und in Wittental am Berghang oberhalb des Hannissenhofes die Funkenfeuer und nach dem „Schiebeschlage“ rollten die brennenden Strohräder ins Tal.


Die „Schiebe“ werden von noch unverheirateten, jungen Männern geschlagen und verschiedenen Personen gewidmet. ‘Über den „Schiebebock“ geht die „Schiebe“ dann ins Dunkel der Nacht. „Schiebi, Schiebo, wem soll die Schiebe goh? Die Schiebe soll dem .. goh! Goht sie nit, so gilt si nit“, heißt dabei der Spruch.


In Wittental hatte Ortsvorsteher Karl Heizmann die „Schiebebuebe“ mit ihrem „Schiebevadder“ Martin Hug vor dem Schiebeschlage zu einem Vesper eingeladen. Die Schiebebuebe wurden beim Holzsammeln freundlich aufgenommen. Selbst kleine Geldspenden erhielten die Schiebebuebe. In Wittental wird seit 1983 wieder regelmäßig jedes Jahr „Schiebe g’schlage“. In diesem Jahr waren elf Schiebebuebe aktiv. Mit dem „Schiebetanz“ klang das Schiebeschlage in Eschbach und Wittental aus.


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BZ 2.4.1986

DAS NEUE CLUBHEIM DES SPORTVEREINS STEGEN nimmt klare Konturen an. Die Rohbauarbeiten sind im wesentlichen abgeschlossen. Die Einweihung des Clubheims und der neuen Kageneck-Sportanlagen ist für den 29. und 31. August vorgesehen. Bild: Wendelin Dreschet


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BZ 10.4.1986

DAS CLUBHEIM DES SPORTVEREINS STEGEN auf der neuen Kagenecksportanlage gegenüber der Gehörlosenschule in Stegen ist im Rohbau fertiggestellt (unser Bild). Alle Bauarbeiten sind so terminiert, daß die Einweihung der neuen Sportanlagen mit Rasen- und Hartplatz, den leichtathletischen Anlagen und dem Clubheim Ende August stattfinden kann. Die neuen Sportanlagen dienen künftig auch dem Schulsport. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 22.4.1986

Dachgeschoß wird nicht ausgebaut

Kosten wären unverhältnismäßig hoch — Beteiligung an der Sozialstation

Stegen (w). In der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung wurden mehrere Gewerke für das Clubheim des Sportvereins Stegen auf der neuen Kagenecksportanlage vergeben. Die Vergabesumme lag insgesamt bei über 70.000 Mark. Im Rahmen der Sanierung der Turnhalle Stegen wird das Dachgeschoß nicht ausgebaut, weil die Kosten unverhältnismäßig hoch zum möglichen Raumangebot wären. Die von der Verwaltung vorgelegten Ablöseverträge für die Erschließungskosten im Baugebiet „Schloßacker II" billigte der Rat.


Bei den Arbeitsvergaben für das Clubheim des Sportvereins war der Umfang und das Ausmaß der Kücheneinrichtung mit Entlüftung und Kühleinrichtung sowie die Thekeneinrichtung Gegenstand intensiver Erörterung. Gemeinderat Gschwind bezweifelte, ob die Kücheneinrichtung mit Kühlzelle und Entlüftung sowie die Thekeneinrichtung in diesem Ausmaß erforderlich sind. Unter dem Gesichtspunkt der Sparsamkeit sei sicher nicht nur das existenziell Notwendige vorgesehen. Gschwind sprach sich dennoch prinzipiell für die Vergabe aus, lehnte jeodch deren Leistungsumfang ab.


Bürgermeister Birkenmeier berichtete über die intensive Vorberatung im Bauausschuß, sagte, daß schon einiges gestrichen wurde und beurteilte die vorgeschlagenen Vergaben als Mindeststandard. Gemeinderätin Stein bat zu prüfen, ob die Küchenentlüftung nicht günstiger bei der zu beauftragenden Küchenbaufirma zu haben sei, was der Bürgermeister dann zusicherte. Frau Stein sah nicht in der jeweils einzeln zu entscheidenden Vergabe die Problematik, sondern bemängelte die fehlende Konzeption insgesamt. Gemeinderat Herzog brachte die Diskussion auf den entscheidenden Punkt, indem er die im Vergleich zum Kostenvoranschlag des Planers nun höheren Gesamtbaukosten als bedenklich wertete. Für die vorgeschlagene Kücheneinrichtung von 18.800 Mark fand sich schließlich doch eine Mehrheit im Rat. Ohne größere Diskussion wurden die Trennwandanlage im Bereich des Clubraumes, die Malerarbeiten, die Sitzbänke und Gardarobenleisten im| Umkleidebereich, der auch von der Schule genutzt werden wird, die Schlosserarbeiten und die Einbauschränke im Unter- und Erdgeschoß jeweils an den günstigsten Bieter vergeben.


Für die Thekeneinrichtung, für die noch keine Angebote vorlagen und die im neusten Kostenvoranschlag mit 25.500 Mark veranschlagt war, beantragte Gemeinderat Herzog eirie pauschale Reduzierung auf 15.000 Mark. Bei einer Enthaltung entsprach der Gemeinderat diesem Antrag. Eventuelle Mehrkosten hat der Sportverein selbst zu tragen.


Ein Antrag des Tischtennisclubs und des Radfahrvereins, das Dachgeschoß der Turnhalle Stegen, das im Rahmen der Sanierung entsteht, als Vereinsraum teilweise auszubauen, diskutierte der Rat gründlich. Aufgrund des Zuschnitts und des möglichen Raumvolumens, der Belichtung und Belüftung und der dafür notwendigen relativ hohen Kosten von 36.000 Mark wurde der Teilausbau als ungeeignet und nicht sinnvoll beurteilt. Grünes Licht gab der Rat für den Windfang (Kosten ca. 6100 Mark), die Verglasung der Ausgabetheke (knapp 2000 Mark) und die Sanierung des Fußbodens im Umkleideraum (5000 Mark). Diese Kosten kommen zu den geschätzten Sanierungskosten von 310.000 Mark hinzu. Die Turnhallensanierung, die im wesentlichen eine neue geneigte Dachkonstruktion anstatt des jetzigen Flachdaches, neue Fenster und Wärmedämmmaßnahmen beinhaltet, soll nach den Bauferien in Angriff genommen werden.


Durch Ablösevereinbarungen mit den künftigen Eigentümern werden die Erschließungskosten im Baugebiet Schloßacker II abgerechnet. Verteilungsmaßstab ist dabei die zulässige Geschoßfläche (Grundstücksfläche multipliziert mit der Geschoßflächenzahl). Der Erschließungsbeitrag für Straßen, Wege, Plätze wird bei 120,10 DM, der Abwasserbeitrag bei 8,15 DM und der Wasserversorgungsbeitrag bei 5,70 DM jeweils je Quadratmeter zulässiger Geschoßfläche liegen.


Voraussichtlich 20.700 Mark wird die Gemeinde Stegen 1986 für die Sozialstation Dreisamtal aufbringen. Das entspricht einem Betrag von fünf Mark je Einwohner. Der Gemeinderat gab einstimmig die im Haushaltsplan 1986 veranschlagten Mittel frei. und legte fest, daß sich der Zuschuß in dem Umfang verringert, in dem sich der nachgewiesene ungedeckte Aufwand der Sozialstation vermindert.


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BZ 13.5.1986

Bebauungsplan findet Zustimmung

Gemeinderat befaßte sich noch einmal mit „Albrechtshof-Attental“ 

Stegen (w). In der jüngsten öffentlichen Sitzung beschloß der Gemeinderat einstimmig, den Bebauungsplan „Albrechtshof-Attental“ offenzulegen. Die Offenlage des Bebauungsplanes erfolgt vom 21. Mai bis 24. Juni. Insgesamt 43.000 Mark bewilligte der Rat an Baukostenzuschuß für das Dach des Kindergartens St. Michael in Stegen, von denen der Restzuschuß von 13.000 Mark nun ausgezahlt wird. Ob die Erschließungsstraße im Baugebiet Schloßacker II „Schauinslandstraße“ benannt wird, soll in der nächsten Sitzung entschieden werden.


Nach kurzer Beratung fanden der Bebauungsplan, die Bebauungsvorschriften und die Begründung des Bebauungsplans „Albrechtshof-Attental“ die Zustimmung des Gemeinderates. Die intensive Vorberatung im Wittentäler Ortschaftsrat beschleunigte den gemeinderätlichen Entschluß zur Offenlage. Detailregelungen für die Bepflanzung und die Gestaltung der Freiflächen hielt der Ortschaftsrat für überflüssig, um die Grundstückseigentümer nicht zu sehr einzuschränken und den Bestand nicht zu gefährden. Die Höhenentwicklung der Gebäude wird auf einen Fixpunkt bezogen. Erneut wurde die Erweiterung des Bebauungsplanes in den östlichen Bereich der Attentalstraße verworfen. Der Bebauungsplan beinhaltet im wesentlichen ein Erhaltungsgebot für den Albrechtshof und konkrete Regelungen für die noch nicht bebauten Flächen.


Um 39.000 Mark auf über 145.000 Mark haben sich die Kosten für die Überdachung des Kindergartengebäudes in Stegen erhöht. Mehrkosten entfallen auf fast alle Gewerke. Auf der Basis der Kostenschätzung von 106.000 Mark bewilligte der Gemeinderat bereits 1985 einen Zuschuß von 30000 Mark und legte fest, sich mit einem Zuschuß von bis zu 30 Prozent der nachgewiesenen Baukosten zu beteiligen. Der Gemeinderat folgte einstimmig dem Verwaltungsvorschlag, insgesamt 43.000 Mark Baukostenzuschuß zu gewähren und nochmals 13.000 Mark an die katholische Kirchengemeinde als Trägerin des Kindergartens auszuzahlen. Gleichzeitig wurde eine überplanmäßige Ausgabe für die 1986 höher werdenden Betriebskosten

mit 24.500 Mark bewilligt.


Insgesamt beteiligt sich die Gemeinde Stegen mit 71.500 Mark an den durch sonstige Zuschüsse nicht gedeckten Kosten des Kindergartens St. Michael. Die Betriebskostenerhöhung ist mit durch höhere Personalkosten bedingt. Bürgermeister Klaus Birkenmeier erklärte, daß in Zukunft die gemeindlichen Vertreter im Kuratorium Entscheidungen, die Kostenerhöhungen bedingen, detailliert prüfen werden.


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BZ 12.6.1986

STEGENS GESCHÄFTSZENTRUM in der Ortsmitte bietet (fast) alles für den täglichen Bedarf. Supermarkt, Lebensmittelgeschäfte, Schuhgeschäft, Metzgerei, Bäckerei, Cafe, Drogerie, Friseur, Sauna, Sparkasse und Bank. Auch die Apotheke, Massagepraxen, Ärzte und Fachärzte fehlen nicht. Mit dem Handwerks- und Handelsbetrieben sowie der bekannten Gastronomie repräsentieren sie das örtliche Gewerbe.


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BZ 24.6.1986

Bolzplatz bekommt jetzt neue Tore

Stegen (w). Jugendliche Zuhörer nutzten in der öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Frageviertelstunde die Möglichkeit, ihre Anliegen vorzutragen. Sie berichteten, daß das Tor beim Bolzplatz östlich der Kageneckhalle kaputt sei. Der Bolzplatz sei zudem hügelig und der Rasen licht. Bürgermeister Klaus Birkenmeier sagte den Jugendlichen zu, daß die Tore vom alten Sportplatz auf den Bolzplatz kommen.


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BZ 24.6.1986

Pachtvertrag für neue Sportanlagen

Die Pflege liegt beim Sportverein —- Die Gemeinde gewährt einen Zuschuß-

Stegen (w). In seiner jüngsten öffentlichen Sitzung verabschiedete der Gemeinderat den Pachtvertrag zwischen der Gemeine und dem Sportverein Stegen für die neuen Kagenecksportanlagen. Die Pflege und Unterhaltung liegt danach beim Sportverein, der dafür einen jährlichen Zuschuß erhält. Die Anschaffung der Pflege- und Unterhaltungsgerätschaften billigte der Gemeinderat. Für über 290.000 Mark vergab der Rat die meisten Gewerke für die Überdachung und Sanierung der Turnhalle Stegen. .


In einer Vorlage wurde der Gemeinderat über die Details der Pachtvertragsregelung für die neuen Kagenecksportanlagen informiert. In einer ersten Beratung im Dezember 1985 wurde bereits grundsätzlich entschieden, daß die Pflege und Unterhaltung der Sportanlagen durch den Sportverein Stegen erfolgt, der dafür einen jährlichen Unterhalts- und Pflegezuschuß erhält. Bürgermeister Klaus Birkenmeier betonte, daß diese Lösung für die Gemeinde insgesamt wirtschatftlicher ist, als wenn sie selbst die Arbeiten ausführen würde. Ausgangspunkt des neuen Vertrags war die bisherige Vertragsregelung. Hauptdiskussionspunkt war die Verteilung der Heizkosten.


Bisher hatte die Gemeinde die gesamten Heizkosten getragen. Nun legte der Rat fest, daß der Sportverein einen 20prozentigen Eigenanteil zu tragen hat, wobei eine Neufestsetzung nach einem Jahr eingeräumt wurde. Für die Unterhaltung und Pflege des Hart- und Rasenplatzes erhält der Sportverein einen jährlichen Unterhaltungs- und Pflegezuschuß von einer Mark je Quadratmeter. 50 Pfennig je Quadratmeter werden für die übrigen Rasen- und Gräserflächen als Zuschuß gezahlt. Unentgeltlich ist die Wallpflege vom Verein zu übernehmen.


Rund 74000 Mark werden die Pflegegeräte für die Sportanlagen kosten, die die Gemeinde in den nächsten drei Jahren anschaffen muß. Der Gemeinderat folgte dabei dem Vergabevorschlag, den Landschaftsarchitekt Steinhilp, der Sportverein und die Verwaltung nach einer Gerätevorführung erarbeitet hatten. Sofort wird ein 20-PS-Traktor und eine Rüttelegge mit Federzinken für die Hartplatzpflege angeschafft. Die Kosten liegen bei 34.000 Mark. 1987 werden nochmals Anschaffungen von 17.700 Mark und 1988 von 22.300 Mark notwendig. Bürgermeister Birkenmeier machte sich für eine wirtschaftliche und dauerhafte Gerätausstattung stark. Die Wartung und Unterhaltung sowie die Ersatzbeschaffung der Pflegegeräte ist Aufgabe des Sportvereins.


Für die Überdachung und Sanierung der Turnhalle in Stegen wurden die Abbruch-, Beton- und Maurerarbeiten, die Zimmer-, Dachdecker-, Schreiner-, Fenster-, Gerüstbau- und Gipser, Maler - und Blitzschutzarbeiten jeweils an den günstigsten Bieter vergeben. Die Gesamtvergabesumme liegt bei über 290.000 Mark. Nicht ausgeführt werden die ursprünglich geplanten Dreiecksgauben, wodurch über 8200 Mark eingspart werden konnten. Im Hinblick auf die günstigeren Unterhaltungskosten werden statt Holzfenster nun Holz-Alufenster eingebaut, die allerdings rund 30.000 Mark mehr kosten. Dennoch werden die berechneten Baukosten eingehalten. 


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BZ 2.7.1986

Viele Gratulanten kamen

Josef und Rosa Scherer feierten goldene Hochzeit

Stegen-Eschbach (w). Das Fest der goldenen Hochzeit feierten in Eschbach, Steurentalstraße 7, Rosa und Josef Scherer. 


Bürgermeister Klaus Birkenmeier übermittelte dem Paar die Glückwünsche der Gemeinde Stegen, des Landkreises und des Ministerpräsidenten. Mit einer Meßfeier in der St.-Jakobus-Pfarrkirche in Eschbach gedachten die vitalen Eheleute ihres 50. Hochzeitstages.


Wechselvolle, auch schwere Zeiten hat das Jubelpaar hinter sich. Dennoch blieb der Humor und der Blick in die Zukunft bis heute erhalten. Josef Scherer diente im Zweiten Weltkrieg in Frankreich und in Rußland. Als Maurer war er lange Zeit Mitinhaber eines Bauunternehmens. Dem Musikverein Eschbach, dessen Ehrenmitglied Josef Scherer ist, war er stets verbunden. Mit einem „Ständerle“ ehrten die Musiker das Jubelpaar. Die goldene Hochzeit, zu der sich zahlreiche Gratulanten einfanden, wurde dann im Familienkreise mit den drei Kindern, Enkeln und Urenkeln gefeiert.

ZUR GOLDENEN HOCHZEIT gratulierte Bürgermeister Birkenmeier (rechts) dem Jubelpaar Josef und Rosa Scherer in Eschbach. Bild: W. Drescher


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BZ 12.7.1986

Die Friedhofserweiterung erörtert

Landschaftsarchitekt Steinhilp erläuterte im Detail die Planung 

Stegen (w). Die Detailplanung und Vorbereitung-der Ausschreibung für die Friedhofserweiterung in Eschbach, die im Herbst in Angriff genommen werden soll, stand im Mittelpunkt der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung. Die reinen Baukosten schätzte Planer Steinhilp auf 224.000 Mark. Der Bebauungsplan „Albrechtshof-Attental“ wurde als Satzung beschlossen.


Gründlich erörterte der Gemeinderat aufgrund eines Vorschlages von Landschaftsarchitekt Steinhilp und einer Vorberatung im Ortschaftsrat Eschbach die Detailplanung für die Friedhofserweiterung in Eschbach. Die Erweiterungsfläche teilt sich in zwei Grabfelder mit 77 und 86 Gräbern auf, die wiederum in Wahl-, Reihen-, Urnen- und Kindergräber aufgeteilt sind. Das Friedhofserweiterungsgelände schließt sich unmittelbar an den bestehenden Friedhof in Eschbach an.


Der’ 1. Teil der Erweiterungsfläche (Grabfeld B) wird sofort fertig angelegt werden, während das Grabfeld C (2. Teil der Erweiterungsfläche) zunächst als Wiesenfläche eingesät wird und in diesem Bereich nur der Brunnen und die Umfriedungsmauer gebaut sowie die notwendigen Leitungen verlegt und die Hecken und Bäume gepflanzt werden. Die Umfriedung erfolgt teilweise in Stütz- und Umfriedungsmauern aus  Naturbruchstein und teilweise aus Eibenhecken.


Angrenzend an die Straße Am Sommerberg sind Parkplätze, Containerplatz und ein 4 x 4 m großes Gerätehaus in Holzkonstruktion geplant. Der Containerplatz und das Gerätehaus sollen durch ein Rankgerüst besser eingebunden werden. Die Wege werden in Splitt ausgelegt. Einfassungskanten für die Wege werden als Bedarfsposition ausgeschrieben. Abfallbehälter und Sitzbänke vervollständigen die Planung, die Landschaftsarchitekt Steinhilp im Gemeinderat detailliert erläuterte. Ahorn, Linden, Eichen und Birken sind als Baumbepflanzung vorgesehen. Die Pflanzungen werden in verschiedener Größe alternativ ausgeschrieben.


Für die Gestaltung im Bereich des jetzigen Müllplatzes und Gerätehauses wurden Architekt Steinhilp aufgetragen, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Die Gesamtbaukosten bezifferte Planer Steinhilp mit 224.000 Mark; einschließlich Nebenkosten beläuft sich die Kostenschätzung auf 285.100 Mark. Die Arbeiten für die Friedhofserweiterung Eschbach werden öffentlich ausgeschrieben.


Zum Bebauungsplan Albrechtshof-Attental übernahm der Gemeinderat auf Vorschlag des Wittentäler Ortschaftsrates die Anregungen des Landratsamtes in den Bebauungsplan. Es handelte sich dabei um redaktionelle Verfeinerungen.


Der Anregung eines Bürgers, die bauliche Nutzung für ein Grundstück zu erhöhen, widersprach der Gemeinderat auf Vorschlag des Ortschaftsrates, weil durch eine Erhöhung der Grundflächenzahl und der Geschoßflächenzahl das mögliche Gebäude auf dem betroffenen Grundstück den Maßstab der umliegenden Wohnbebauung gesprengt hätte. Durch diese Festlegung wurde auch erreicht, daß der Albrechtshof im Vergleich zur übrigen Bebauung dominierend bleibt. Einstimmig faßte der Gemeinderat den Satzungsbeschluß zum Bebauungsplan Albrechtshof-Attental.


Die Straßenbeleuchtung für. das neue Baugebiet Schloßacker II (jetziger Sportplatz) wurde an den günstigsten Bieter zum Angebotspreis von 27.400 Mark vergeben. Eine beschränkte Ausschreibung ging der Vergabe voraus. Eine Einzelraumregelung für die Heizung wird die Grund- und Hauptschule Stegen in den Sommerschulterien erhalten. Die Investitionskosten liegen bei 53.200 Mark. Bürgermeister Birkenmeier trug dem Gemeinderat vor, daß dadurch wesentlich Energie eingespart werden kann, weil die Räume künftig bedarfsorientiert beheizt werden können.


7700 Mark kostet die Beleuchtung für den Geh- und Radweg vom Gebiet Großacker zu den neuen Kagenecksportanlagen, die der Gemeinderat vergab. Zum Bau des Geh- und Radweges zu den neuen Kagenecksportanlagen informeirte der Bürgermeister den Gemeinderat über die von ihm getroffene Eilentscheidung für die Vergabe der Arbeiten. Mit dem Bau des Geh- und Radweges wird auch derzeit gleichzeitig die Gasversorgungsleitung für die Clubheime des Sportvereines und des Tennisvereins sowie für die Gehörlosenschule verlegt. Die Kosten für den Geh- und Radweg und die Gasversorgung, deren Kosten anteilig die FEW trägt, liegen bei 230.800 Mark.


Mehr Zuständigkeiten übertrug der Gemeinderat dem Bürgermeister durch die Änderung der Hauptsatzung. Die Neufassung der Hauptsatzung wurde ohne große Diskussion beschlossen, nachdem Vorberatungen im Gemeinderat und in den Ortschaftsgremien voraus gingen. Grundlagen für die Wertgrenzen waren Vorschläge des Gemeindetages Baden-Württemberg.


Künftig kann Bürgermeister Birkenmeier über im Haushaltsplan bereitgestellte Mittel bis zu einem Betrag von 15.000 Mark im Einzelfall selbst verfügen. Die Wertgrenze für die Zuständigkeit des Bürgermeisters für über- und außerplanmäßige Ausgaben wurde auf 5000 Mark (bisher 3000 Mark) festgelegt. Für die Einstellung von Aushilfsbediensteten, Praktikanten und anderen in Ausbildung stehenden Personen ist künftig ebenfalls die Zuständigkeit des Bürgermeisters gegeben.


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BZ 2.8.1986

Ein verdienter Gemeindebürger

Stegen-Eschbach (w). Im Alter von 77 Jahren starb in Eschbach Pius Fehr vom Schwörerhof. Eine große Trauergemeinde erwies dem Verstorbenen, der von 1949 bis 1974 dem Eschbacher Gemeinderat angehörte, die letzte Ehre. Prälat Möller aus St. Peter gestaltete das kirchliche Begräbnis. Ortsvorsteher Max Spitz würdigte, auch in seiner Funktion als Bürgermeisterstellvertreter, die 25jährige Mitarbeit von Pius Fehr im Eschbacher Gemeinderat. Spitz erinnerte an die vielfältigen gemeindlichen Aufgaben, die in dieser Zeit bewältigt wurden. Mit Trauerweisen nahm die Musikkapelle Eschbach Abschied von ihrem Ehrenmitglied. Der Verstorbene war 50 Jahre passives Mitglied des Musikvereins Eschbach. Pius Fehr war auch viele Jahre Vorsitzender des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes in Eschbach. Im Seniorenkreis Eschbach war er zudem aktiv. 


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BZ 12.8.1986

Ein Ständchen für Bernhard Schuler

Stegen-Eschbach (w). In Eschbach auf dem Domilishof feierte Bernhard Schuler seinen 75. Geburtstag. Viele Jahre war der Jubilar Gemeinderat in Eschbach und rund 25 Jahre als Fleischbeschauer tätig. Bürgermeister Klaus Birkenmeier überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Stegen. Der Musikverein Eschbach spielte seinem Ehrenmitglied ein „Ständchen“.


Bernhard Schuler stammt von der „Berlachen“ in Eschbach und kam schon in seiner Jugendzeit auf den Domilishof. Als Landwirt und insbesondere als Fleischbeschauer ist Bernhard Schuler bestens bekannt. Sein Engagement gehörte auch dem Musikverein Eschbach, in dem er 40 Jahre aktiv bei der Musik tätig war. Zusammen mit seiner Frau verbringt der Jubilar seinen wohlverdienten Ruhestand und hilft zudem im landwirtschaftlichen Betrieb des Sohnes mit. Neben den Kindern und Enkelkindern gratulierten auch zahlreiche Freunde und Bekannte dem sympathischen Alt-Domilishofbauer.


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BZ 21.8.1986

Sportanlagen vor der Fertigstellung

Vor über acht Jahren begannen bereits die Planungen

Stegen (w). Mit der Einweihung der neuen Kagenecksportanlagen gegenüber der Gehörlosenschule in Stegen wird eine Planung Realität, die auf einen Gemeinderatsbeschluß vom 30. Mai 1978 zurückgeht. Bis zum Bau der Tennisplätze im Mai 1984 vergingen acht Jahre Planungsphase. Die Tennisplätze, Fußballfelder, leichtathletischen Anlagen, das Kleinspielfeld und das Clubheim des Sportvereins Stegen sind nun nahezu fertiggestellt, so daß die offizielle Einweihung am Freitag, 29. August, 19 Uhr, erfolgen kann.


Mit dem bereits zitierten Gemeinderatsbeschluß von 1978, das ehemalige Sportplatzgelände als Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan und das künftige Sportgelände im Gebiet „Zehn Jaucherten“ auszuweisen, traf der damalige Gemeinderat eine weitreichende Entscheidung. Das damalige gemeindeeigene Sportgelände an der Kirchzartener Straße reichte nach einer von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Untersuchung nicht aus, um zwei normgerechte Fußballplätze, Tennisplätze und leichtathletische Anlagen für den Schulsport an dieser Stelle zu verwirklichen. Ein Zuerwerb von angrenzendem Gelände war nicht möglich.


Deshalb wurde die Idee, das ebenfalls gemeindeeigene Gelände „Zehn Jaucherten“ als Sportgelände auszuweisen und auf dem ehemaligen Sportplatz das jetzige Baugebiet „Schloßacker II“ vorzusehen, zum gemeinderätlichen Beschluß. Der Beschluß bedurfte jedoch noch der planungsrechtlichen Absicherung. Im August 1980 genehmigte das Regierungspräsidium Freiburg den so geänderten Flächennutzungsplan, und im Februar 1984 gab das Landratsamt „grünes Licht“ für den Bebauungsplan „Zehn Jaucherten“, der die neuen Kagenecksportanlagen beinhaltete. Mit dieser Lösung eröffnete sich für die Gemeinde gleichzeitig die Möglichkeit, im Baugebiet „Schloßacker II“ aktive Baulandpolitik zu realisieren.


Auf den Kagenecksportanlagen sind sechs Tennisplätze, ein Rasen- und ein Hartplatz, eine 100m-Laufbahn mit sechs Bahnen, Weit-, Dreisprung- und Kugelstoßanlagen, eine Hochsprunganlage und ein Kleinspielfeld für Volley-, Basket- und Handball und Parkplätze entstanden. Das Clubheim des Sportvereins, das die Gemeinde als Ersatz für das inzwischen abgerissene, vom Sportverein erbaute Clubheim errichtete, ist praktisch fertiggestellt. In Eigenleistung hat der Tennisverein bereits die Unterkellerung seines Clubheimes bewerkstelligt.


Für die Erschließung der Kagenecksportanlagen werden noch auf .der Landstraße Linksabbiegespuren angelegt. Ein Geh- und Radweg vom Gebiet Großacker zu den Sportanlagen, der im Bau ist, wird für Fußgänger und Radfahrer ein gefahrloses Erreichen der Anlagen ermöglichen.


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BZ 21.8.1986

MIT VOLLDAMPF wird an den Außenanlagen vor dem Clubheim des Sportvereins DJK Rot-Weiß Stegen gearbeitet, damit bei der Einweihung am 29. August eine fertige Anlage vorgestellt werden kann. Der Sportverein Stegen hat bereits sein Training auf der neuen Kagenecksportanlage aufgenommen. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 27.8.1986

Einweihung der Sportanlagen

Ein großer Tag für die Gemeinde Stegen

Stegen (r). Am Freitag, 29. August, 19 Uhr, erfolgt die offizielle Einweihung und Segnung der neuen Sportanlagen. Die musikalische Umrahmung hat der Musikverein Stegen übernommen. Die Grund- und Hauptschule Stegen, die die Kagenecksportanlage für den Schulsport nutzen wird, präsentiert sich am Samstag, 30. August, von 10 bis 12 Uhr.


Ein Volleyballturnier, Jugendspiele, die Clubmeisterschaften des Tennisvereins (Doppel) und ein Unterhaltungskonzert des Musikvereins Eschbach stehen am Samstagnachmittag auf dem Programm. Die Wittentäler Musiker geben am Sonntag, 31. August, 10.30 Uhr, ein Frühschoppenkonzert. Von 11 bis 13 Uhr sind Tennisschaukämpfe und ab 13 Uhr Verbandsspiele der aktiven Mannschaften der DJK Stegen. .„


Ein Prominentenfußballspiel zwischen einer Mannschaft des Gemeinderates und der Ortschaftsräte Eschbach und Wittental, betreut von Bernd Gänswein, und einer Vereinsvorsitzendenelf, die Edwin Birkenmeier vorbereitet, ist für 17 Uhr angesetzt. 


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BZ 1.9.1986

Die neuen Sportanlagen eingeweiht

Zahlreiche Ehrengäste würdigten schöne Anlage - Ein 3,8-Millionen-Projekt

Stegen (w). In Anwesenheit zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens wurden die neuen Kagenecksportanlagen in Stegen gegenüber der Gehörlosenschule offiziell eingeweiht und von Pfarrer Pater Robert Herr gesegnet. Als besonderes Ereignis für die Gemeinde Stegen wertete Bürgermeister Klaus Birkenmeier die Übergabe des 3,8-Millionen-Mark-Projekts.


Auf den unverzichtbaren Beitrag des Sports für die körperliche und geistige Entwicklung des Menschen ging Bürgermeister Birkenmeier ein. Angesichts weiter zurückgehender Arbeitszeiten sei eine vielfältige und sinnerfüllte Freizeitgestaltung wichtig. Unter diesen Überlegungen sei auch die Kagenecksportanlage entstanden. Im besonderen ging der Bürgermeister auf die schwierige Planungsphase ein. Daß der Geh- und Radweg zu den Sportanlagen noch nicht ganz fertig und die Linksabbiegespuren noch nicht gebaut sind, lastete Birkenmeier dem Straßenbauamt an.


Lob sprach der Bürgermeister Landschaftsarchitekt Steinhilp aus, der seine Aufgabe, die Sportanlagen harmonisch und unauffällig in die Landschaft des nördlichen Dreisamtales einzubetten, hervorragend gelöst habe. Für die Planung des Clubheimes dankte er Planer Josef Fehr, der in Zusammenarbeit mit der Oberfinanzdirektion und dem Sportverein die Konzeption erarbeitete. Dem Sportverein, insbesondere dem Vorsitzenden Alfred Schlegel, dankte der Bürgermeister für die konstruktive Zusammenarbeit.


Zielstrebigkeit und Wagemut attestierte Pfarrer Pater Robert Herr, der im Beisein seines evangelischen Amtskollegen, Pfarrer Kammerer, die Sportanlagen segnete, der Gemeinde Stegen. Auf die schwierige Planungsphase und die Bauabwicklung ging Landschaftsarchitekt Steinhilp ein. 40.000 Kubikmeter Material, 1200 Kubikmeter Fremdmaterial seien bewegt worden, vier Kilometer Drainageanlagen, zwei Kilometer Bewässerungsleitungen und zweieinhalb Kilometer Leitungen für Stark- und Schwachstrom seien eingebaut worden berichtete Steinhilp.


Im Clubheim des Sportvereins wurden 1650 Kubikmeter umbauter Raum und 400 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen, so Planer Fehr. Vier Umkleide- und zwei Duschkabinen mit weiteren Nebenräumen stehen den’ Sportlern im Untergeschoß zur Verfügung. Der Clubraum mit Schulungsraum und Küche sowie ein Geschäftszimmer und die sanitären Anlagen sind im Erdgeschoß angesiedelt. Die Geräteräume sind an der Ostseite in das Gebäude integriert.


Einen denkwürdigen Tag nannte Sportvereinsvorsitzender Alfred Schlegel die Einweihung. Der Sportverein sei froh und stolz auf die neue Sportanlage, wenn auch der Abschied von der alten Sportanlage an der Kirchzartener Straße nicht leicht fiel. -


Die Grüße und Glückwünsche des Landkreises übermittelte Landrat Emil Schill, der der Bevölkerung mit dieser Sportanlage viel Spaß und Erfolg wünschte. Als Nachbar auf der Kagenecksportanlage wünschte Tennisvereinsvorsitzender Klaus Stumpf dem Sportverein alles Gute. Grußworte übermittelte der Südbadische Fußballverband, die „Deutsche Jugendkraft“ (DJK), Nikolaus Ortlieb für die Stegener Vereine, Fußballabteilungsleiter Peter Meybrunn für den SV Kirchzarten und Direktor Erhard Sigwarth für die Sparkasse Hochschwarzwald.


Der Musikverein Stegen mit Dirigent Willy Willmann umrahmte die Einweihungsfeier musikalisch.


Symbolisch übergab Josef Fehr (links), dr das Clubheim in Zusammenarbeit mit der Sportstättenberatung bei der Oberfinanzdirektion und dem Sportverein plante, einen großen Holzschlüssel an Bürgermieister Birkenmeier. Sportvereinsvorsitzendem Alfred Schlegel (rechts) wird als „Hausherr“ die „Schlüsselgewalt“ obliegen. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 16.9.1986

ROSA LÄUFER, Alt-Peterhofbäuerin in Eschbach, feierte im Familienkreis - sieben Kinder, 14 Enkel und drei Urenkel - ihren 80. Geburtstag. Die rüstige Jubilarin stammt vom Micheleshof in Stegen. Sie heiratete 1926 auf den Peterbauernhof in Eschbach. Nach den Tod ihres Mannes bewirtschaftete die Jubilarin zusammen mit ihren Kindern den 34 Hektar großen Hof noch sieben Jahre, ehe ihr Sohn den Hof übernahm. Glückwünsche übermittelten Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Ortsvorsteher Spitz, Pfarrer Läufer und die Eschbacher Seniorenrunde. Bild: Wendelin Drescher


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BZ 18.9.1986

VIELE GLÜCKWÜNSCHE zum 80. Geburtstag konnte Rosa Läufer entgegennehmen. Der Alt-Peterhofbäuerin, die ein arbeitsreiches Leben hinter sich hat und nun den Ruhestand genießt, gratulierten Ortsvorsteher Max Spitz (links), Bürgermeister Klaus Birkenmeier und Pfarrer Josef Läufer (rechts). Mit der vitalen Jubilarin feierten sieben Kinder, 14 Enkel und drei Urenkel.Bild: Wendelin Drescher


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BZ 4.10.1986

Teillösung für das Ortszentrum

Gemeinderat beschließt Richtlinien für Bezuschussung denkmalpflegerischer Baukosten

Stegen (w). Eine recht umfangreiche Tagesordnung hatte Stegens Gemeinderat in der jüngsten öffentlichen Sitzung zu bewältigen. In Höhe von fast 300.000 Mark wurden die Arbeiten für die Friedhofserweiterung in Eschbach vergeben. Grundsätzlich sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Außenanlagen im Bereich der Grund- und Hauptschule Stegen fertigzustellen. Im Rahmen der Haushaltsberatung für 1987 soll dazu die definitive Entscheidung fallen. Mit 25 Prozent der denkmalbedingten Mehrkosten, höchstens jedoch 10.000 DM je Vorhaben fördert die Gemeinde Stegen ab 1987 denkmalpflegerische Bauaufwendungen. Zu acht Bauanträgen gab der Gemeinderat seine Stellungnahme ab.


Mit der Arbeitsvergabe für die Friedhofserweiterung Eschbach geht nun dieses seit Jahren im Planungsstadium befindliche Vorhaben in die entscheidende Phase der Ausführung. Die landschaftsgärtnerischen Arbeiten mit Entwässerung und Einfassung der Gräber wurden für 256.000 DM vergeben. Der Zuschlag wurde nach einer intensiven und sachlich fundierten Diskussion im Rat nicht dem billigsten Bieter erteilt, weil dieses Angebot nach der Beurteilung im Gemeinderat nicht das „annehmbarste Angebot“ im Sinne der Vergabeordnung für Bauleistungen war. Maßgebend für diese Entscheidung waren sowohl wirtschaftliche Gründe als auch die Sicherung der Gewährleistung. Der Arbeitsvergabe ging eine Öffentliche Ausschreibung voraus. Die nun anfallenden Kosten übersteigen den Kostenvoranschlag um fast 50.000 Mark. Für 20.150 Mark wurde das Gerätehaus mit Rankgerüst an den günstigsten Bieter vergeben. Die drei notwendigen Friedhofstore kosten 13.800 Mark und wurden ebenfalls an den preisgünstigsten Bieter vergeben. 9000 Mark wird der zu erstellende Brunnen kosten, für den der günstigste Bieter den Auftrag erhielt. In den Brunnen wird die Jahreszahl des Baues, jedoch nicht das Gemeindewappen eingelassen. Der gemeinderätlichen Entscheidung ging eine intensive Vorberatung im Eschbacher Ortschaftsrat voraus. Die vom Ortschaftsrat gemachten Vorschläge

für die Friedhofstore und den Brunnen übernahm der Gemeinderat. Im Gesamtauftrag von fast 300.000 Mark sind nun die gefertigte Anlegung des westlichen Erweiterungsteiles sowie die Umfriedungsmauer, die Bepflanzung und das Einsäen der östlichen Hälfte der Erweiterungsfläche enthalten. Bürgermeister Birkenmeier stellte fest, daß mit den Arbeiten in Kürze begonnen werde und die Friedhofserweiterung Eschbach im nächsten Jahr abgeschlossen wird.


Seit dem Bau der Kageneckhalle 1982/83 ist die Verwirklichung der Außenanlagen im Ortszentrum/Bereich Grund- und Hauptschule, Kageneckhalle, Turnhalle - im Gespräch. In diesem Bereich soll auch der geplante Dorfplatz entstehen. Die gesamten Außenanlagen, deren Kosten 1983 mit knapp 400.000 DM geschätzt wurden, wurden aus finanziellen Gründen und weil dringendere Vorhaben zu realisieren waren, immer wieder zurückgestell. Nun wurde der Rektor der Grund- und Hauptschule aktiv und trug der Gemeinde den Wunsch vor, zumindest eine Teillösung im Schulhofbereich zu realisieren. Eine Vorberatung im Bauausschuß zeigte, daß die jetzige Situation einige Gefahrenpunkte für die Schüler bringt. Jedoch liegen die Kosten für eine Teillösung auch schon bei fast 290.000 DM. Prinzipiell wurde im Gemeinderat die Notwendigkeit für. eine solche Lösung gesehen. In der Diskussion wurden jedoch auch andere wichtige Investitionsvorhaben angesprochen, deren Realisierung auf sich warten läßt.


In der Diskussion wurden auch Einsparungsmöglichkeiten aufgezeigt. Bürgermeister Birkenmeier erklärte, daß auch noch geprüft werden müsse, ob Zuschüsse zu erhalten sind. Schließlich sprach sich der Gemeinderat im Grundsatz dafür aus, die Außenanlagen im Bereich der Grund- und Hauptschule fertigzustellen. Eine definitive Entscheidung darüber, ob dies 1987 in Angriff genommen wird, soll im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Jahr 1987 getroffen werden. Bis.zu diesem Zeitpunkt soll auch die Zuschußfrage geklärt werden.


Nachdem der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald denkmalbedingte Mehraufwendungen mit Zuschüssen fördert und seine Zuschüsse von der Gewährung von gemeindlichen Zuschüssen abhängig macht, beschloß der Gemeinderat Richtlinien für die Bezuschussung von denkmalbedingten Baumehrkosten. Danach fördert die Gemeinde ab 1987 denkmalpflegerische Bauaufwendungen mit 25 Prozent höchstens jedoch jeweils mit 10.000 DM. Der Zuschuß wird nur für Projekte gewährt, die Kulturdenkmäler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes sind und vom Landesdenkmalamt als besonders erhaltungswürdig anerkannt werden. Die Zuschüsse sind durch die Vorgaben des Haushaltsplanes begrenzt. Zuschußanträge sind grundsätzlich bis zum 1. Oktober für das darauffolgende Haushaltsjahr zu stellen. Durch diese Richtlinien schuf die Gemeinde die Möglichkeit, daß entsprechende Interessenten die Kreiszuschüsse für die Denkmalpflege abrufen können. Neben dem Landkreis, der ebenso wie die Gemeinde 25 Prozent

der Mehrkosten, jeweils begrenzt auf einem Höchstbetrag, beträgt, erhalten Bauherren vom Landesdenkmalamt in der Regel weitere 50 % für denkmalpflegerische Baumehraufwendungen.


Einer außerplanmäßigen Ausgabe für die Vermessung und den Grunderwerb der Straße Berlachen im Ortsteil Eschbach in Höhe von 20.821 DM stimmte der Gemeinderat zu. Diese Gemeindeverbindungsstraße war bisher noch in Privateigentum. Bürgermeister Birkenmeier unterrichtete den Gemeinderat über die überörtliche Prüfung der Bauausgaben in den Haushaltsjahren 1982 bis: 1985. Die beanstandeten Vorgänge machen 1,5 Prozent des gesamten Bauvolumens aus. Mit den betroffenen Architekten und Ingenieuren werden die Detailfragen

geklärt, so der Bürgermeister.


Im Bauantrag Kürner zum Neubau eines Vier-Familien-Hauses im Attental, südlich des Albrechtshofes, lehnte der Gemeinderat ab, weil die Festsetzungen .des Bebauungsplanes Albrechtshof-Attental nicht eingehalten sind. Zu den übrigen Bauanträgen gab der Gemeinderat eine positive Stellungnahme ab.


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BZ 25.10.1986

Kindergarten wird für Gemeinde teurer

Gemeinderat wählt Bernd Gänswein zum ersten stellvertretenden Bürgermeister

Stegen (w). Von 1988 an wird sich die Gemeinde Stegen mit 66 2/3 Prozent an dem Betriebskostendefizit des Kindergartens St. Michael in Stegen beteiligen. Dieser Grundsatzentscheidung war eine entsprechende Initiative des Erzbischöflichen Ordinariats vorausgegangen. Die Gemeinde wird dafür mehr Mitwirkungsrechte beanspruchen. Mit der Sparkassenzweigstelle und dem gemeindlichen Bürgersaal wird spätestens 1988 begonnen. Zum neuen 1. stellvertretenden Bürgermeister wurde Gemeinderat Bernd Gänswein gewählt, nachdem der bisherige Amtsinhaber, Ortsvorsteher Max Spitz, aus rechtlichen Gründen ausscheiden mußte. 


In einer Stellungnahme zum Haushaltsplan 1986/87 der Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen bemängelte das Erzbischöfliche Ordinariat die zu geringe Beteiligung der politischen Gemeinde an den Betriebskosten des Kindergartens St. Michael, dessen Träger die Kirchengemeinde ist. Derzeit beteiligt sich die politische Gemeinde aufgrund eines Vertrages aus dem Jahre 1978 mit 50 Prozent an den durch Elternbeiträge und Zuschüsse des Landes sowie des Kreises nicht gedeckten Betriebskosten.


Das Ordinariat begründete seine Forderung nach einer 2/3-Beteiligung mit Vereinbarungen zwischen den Kirchenleitungen und dem Gemeindetag Baden-Württemberg im Jahre 1980. Die Verwaltung stellte in ihrer Vorlage dann fest, daß nach einer Erhebung des Gemeindetages von 1982 etwa 3/4 aller Gemeinden Zuschüsse leisten, die 2/3 und mehr der tatsächlich ungedeckten Betriebskosten ausmachen. Die Anzahl der Gemeinden, die solche Regelungen vereinbaren, sei im Steigen, ermittelte die Verwaltung.


In der gemeinderätlichen Diskussion wurde aufgrund der geforderten höheren Kostenbeteiligung auch mehr an Mitspracherechtes gefordert. Bürgermeister Birkenmeier erklärte, daß der Haushalt des Kindergartens künftig dann auch im Gemeinderat behandelt werden müsse. Das Kuratorium müsse entsprechende Weisungen erhalten. Die Frage, ob die Gemeinde auch künftig bei Stellenbesetzungen mitreden könne, bejahte der Bürgermeister. Die höhere gemeindliche Beteiligung am Betriebskostendefizit wurde im Gemeinderat grundsätzlich befürwortet. Der Gemeinderat faßte den einstimmigen Grundsatzbeschluß, ab 1988 eine 2/3-Beteiligung am Betriebskostendefizit zu übernehmen. Voraussetzung ist die Aushandlung eines entsprechenden Vertrages, der weitgehend die Mitwirkungsrechte der Gemeinde beinhaltet. 


Die überdurchschnittliche Geschäftsentwicklung der Stegener Sparkassenzweigstelle veranlaßte die Sparkasse Hochschwarzwald an die Gemeinde mit der Bitte heranzutreten, einen verbindlichen Beschluß für den Baubeginn des gemeinsam geplanten Zweigstellengebäudes/Bürgersaales herbeizuführen. In der Bitte der Sparkasse wurde deutlich, daß sie ihr Zweigstellengebäude notfalls alleine bauen müßte, wenn die Gemeinde nicht mitbauen könne. Detailliert wurde im Gemeinderat die gemeinsame Planungsphase, die schon über sechs Jahre dauert, aufgezeigt. Die Baukosten wurden in der Verwaltungsvorlage mit 708.000 Mark genannt.


Hinzu kommen Kosten für einen Grundstücksanteil und den Eingangstrakt von 233.000 Mark. Wenn mit dieser Baumaßnahme der Dachaufbau für das bestehende Rathaus verbunden wird, so fallen nochmals Baukosten von 253.000 Mark an. Detailliert und sehr sachlich wurde im Gremium die Gesamtproblematik erörtert. Im Rat war man sich einig, an der gemeinsamen Planung festzuhalten. Überlegungen wurden angestellt, wie die hohen Kosten reduziert werden können. So wurde vorgeschlagen, den Ausbaustandard zu reduzieren, den Dachaufbau auf das Hauptgebäude eventuell zurückzustellen und später zu verwirklichen und wegen des Grundstücksanteiles und des Eingangstraktes sowie auch des gemeindlichen Beteiligungsverhältnisses an den Gesamtbaukosten nochmals detailliert mit der Sparkasse zu verhandeln. Mit in die Diskussion einbezogen wurden auch andere anstehende größere Investitionsvorhaben in der Gemeinde.


Schließlich beschloß der Rat bei einer Enthaltung mit dem Bauvorhaben Sparkassenzweigstelle/Bürgersaal spätestens 1988 zu beginnen; wenn möglich im Haushaltsplan 1987 eine erste Baurate einzustellen. Die konkreten Verhandlungen mit der Sparkasse sind aufzunehmen und Kostenreduzierungen zu prüfen. Die Anfrage eines Abgeordneten im Stuttgarter Landtag kostete dem bisherigen 1. stellvertretenden Bürgermeister, Ortsvorsteher Max Spitz, sein Amt. Das Innenministerium stellte fest, daß das Amt des ehrenamtlichen Ortsvorstehers nicht mit dem des Bürgermeisterstellvertreters vereinbar ist. Hintergrund dieser Regelung’ ist das Bestreben, eine Interessenkollision zwischen dem Ortsvorsteher als Vertreter des Teilorts und dem für das Gesamtwohl der Gemeinde verantwortlichen Bürgermeisterstellvertreter zu vermeiden.


Aufgrund der klaren Rechtslage wurde es notwendig, einen Nachfolger zu wählen. Gemeinderat Breckel schlug für die Freie Wählergemeinschaft, die stärkste Gruppierung im Gemeinderat, Bernd Gänswein, vor, der bei der letzten: Wahl im Wahlvorschlag der Freien Wählergemeinschaft in Stegen-Ort die meisten Stimmen auf sich vereinigte. Das Gremium wählte daraufhin Gemeinderat Bernd Gänswein in offener Wahl einstimmig zum neuen ersten stellvertretenden

Bürgermeister. 


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BZ 6.11.1986

Ständchen für Karl Scherer

Um Eschbach vielfach verdient gemacht

Stegen-Eschbach (w). In körperlicher und geistiger Frische feierte Karl Scherer in Eschbach seinen 75. Geburtstag. Dem Jubilar, der im öffentlichen Leben Eschbachs vielfältig wirkte, übermittelte Ortsvorsteher Max Spitz die Glückwünsche der Gemeinde Stegen.


Karl Scherer gehörte über 10 Jahre dem Eschbacher Gemeinderat an, war elf Jahre Feuerwehrkommandant in Eschbach und 52 Jahre aktives Mitglied beim Musikverein Eschbach, der dem Jubilar ein Ständchen brachte.


Dem Eschbacher Gemeinderat gehörte Karl Scherer über zehn Jahre bis 1967 an. In dieser Zeit wurden für Eschbach wichtige Entscheidungen getroffen. Der Bau der Schule mit Halle sei nur beispielhaft genannt. Die 1944 gegründete Freiwillige Feuerwehr Eschbach führte Karl Scherer von 1951 bis 1962 als Kommandant, zuvor war er stellvertretender Kommandant. Er hatte die Wehr durch eine Zeit geführt, als sie noch in den „Kinderschuhen“ steckte. Scherer ist heute Ehrenkommandant der Wehr. Die große Zuneigung des Jubilars gehörte und gehört der Blasmusik. Karl Scherer führte den Musikverein Eschbach als 1. Vorsitzender von 1935 bis 1937 und war von 1975-1978 zweiter Musikvereinsvorsitzender.


Zu den Gratulanten gehörte auch die Eschbacher Seniorenrunde, in deren Reihen der Jubilar heute noch aktiv ist.


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BZ 6.12.1986

"Volkszählung kostet viel Geld"

Mitarbeiter der Verwaltung müssen abgestellt, Räume zur Verfügung gestellt werden

Kirchzarten/Stegen (ar). Mit einer erheblichen Kostenbelastung durch die Volkszählung im kommenden Jahr rechnen die fünf Gemeinden des Dreisamtales: Die vom Land zur Verfügung gestellten Gelder decken keineswegs die Aufwendungen, und so macht sich unter den Bürgermeistern Unmut breit. In Stegen muß sogar ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden, um die Aufgaben bewältigen zu können.


Der Stichtag für die Volkszählung "87 ist der 27. Mai, doch laufen die Vorbereitungen längst. In Kirchzarten etwa begann die Verwaltung bereits Ende November mit der sogenannten Gebäudevorerhebung, doch auch sonst drehen sich die Räder längst. Eigene Räumlichkeiten wurden in .den Gemeinden hergerichtet, denn es ist eine Auflage des Gesetzgebers, daß die Zählung sowohl personell als auch räumlich von der Verwaltung getrennt sein muß; es soll damit dem Datenschutz genüge getan werden.


Klaus Birkenmeier, Bürgermeister in Stegen, hat in einer Kostenberechnung ermittelt, daß die anfallenden Kosten pro Einwohner 11,50 Mark betragen werden; vom Land erhält er - und auch das regelt eine Verordnung - aber lediglich 2,50 Mark. Bei rund 4100 Einwohnern bleibt ihm ein Volkszählungs-Defizit von annäherend 37.000 Mark; das Geld ist bereits in den 87er Haushalt der Gemeinde eingestellt. Auf die Summe von 11,50 Mark kommt Birkenmeier, nachdem er die Sachaufwendungen und die Personalkosten anrechnet. Am meisten schlägt hierbei die neue Kraft zu Buche, die, so räumt Stegens erster Mann ein, zwar im kommenden Jahr hätte sowieso eingestellt werden müssen, doch nun wurde - wegen der Volkszählung - die Personalaufstockung im Rathaus vorgezogen. Von Januar bis etwa Juli ’87 wird in Stegen ein zweiter Mitarbeiter für die Volkszählung abgestellt werden. Darüber hinaus mußte im Rathaus Stegen umgeräumt werden: Zwei Abteilungen, die bislang getrennt waren, zogen in einen Raum; das freigewordene Zimmer ist nun für die Zählung reserviert.


Im Nachbarort Kirchzarten herrscht ebenfalls keine Hochstimmung. Als „äußerst unzufrieden“, bezeichnet Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen die Kostenregelung. Auch wenn hier eine genaue Planung noch nicht erarbeitet wurde, geht er davon aus, daß die 2,50 Mark Landeszuschuß die Kosten nicht decken. Das stünde in keinem Verhältnis zum Aufwand, kommentiert von Oppen. Die räumliche Trennung wird indes in Kirchzarten mit weniger Unbill verbunden sein als in Stegen; das erst in diesem Jahr ausgebaute Dachgeschoß des Rathauses bietet genügend Platz. Hier wird dann der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Dieter Schneckenburger, als Hauptverantwortlicher für die Volkszählung Domizil beziehen.


Daß die Gelder des Landes nicht reichen werden, schätzt auch Bürgermeister Hans Matthis aus Buchenbach. In Buchenbach wird ein Mitarbeiter der Verwaltung für die Zählung abgestellt, ein eigenes Zimmer steht ebenfails zur Verfügung. Matthis geht die Sache allerdings relativ gelassen an: Die Rathäuser, argumentiert er, müßten ja auch sonst, beispielsweise bei Wahlen, Mitarbeiter bereitstellen; dafür seien Verwaltungen halt da.


In Oberried hat Bürgermeister Horst Eckerlin ebenfalls einen Gemeindebediensteten vom Verwaltungsbetrieb freigemacht. Der Sitzungssaal im Rathaus wird für die Volkszählung verwendet, im weiteren wird noch der Archivraum freigeräumt. Befriedigt über die Kostenregelung ist Eckerlin auch nicht, doch beruft er sich auf den Gemeindetag Baden-Württemberg, der sich bereits als Organ der Gemeinden für eine befriedigendere Kostenregelung stark gemacht hat.


Gottfried Rohrer, Bürgermeister in St. Peter, ist sich auch sicher, daß die Landesgelder nicht ausreichen werden. Mitarbeiter werden in der Verwaltung freigestellt, ansonsten wurde schon bei der Renovierung des Rathauses ein ehemaliger Lagerraum eigens für die Volkszählung hergerichtet. Rohrer hofft darauf, daß sich bis Mai noch so manches klären wird.


Daß die Dreisamtäler Gemeinden mit hohen Kosten und großem Arbeitsaufwand fertig werden müssen, dafür, tragen sie -— mit Ausnahme von Kirchzarten - allerdings auch selbst die Verantwortung. Das Volkszählungsgesetz sieht vor, daß bei Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern der Landkreis die Zählung - und damit auch die Kosten - übernimmt. Buchenbach, Oberried, St. Peter und Stegen haben jedoch die Zuständigkeit per Antrag zurückerhalten. Die Bürgermeister, auf dieses Problem angesprochen, machten geltend, daß bei einer Volkszählung in eigener Regie die Ergebnisse zuverlässiger ausfallen würden und daß sich der Kreis im anderen

Fall sowieso der Mithilfe der Gemeinden bedient hätte.


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BZ 8.12.1986

WILLI HEITZLER (links) feierte in Stegen am Samstag seinen 90. Geburtstag. Dem rüstigen Jubilar überbrachte Bürgermeister Birkenmeier die Glückwünsche. Bild: W. Drescher


Jeden Tag ein Spaziergang

In Stegen wurde Willi Heitzler 90

Stegen. (w). Bei bester Gesundheit feierte Willi Heitzler, Stegen, Im Großacker 6, seinen 90. Geburtstag. In die Schar der Gratulanten reihte sich auch Bürgermeister Klaus Birkenmeier ein,

der für die Gemeinde einen stattlichen Geschenkkorb überreichte und die Glückwünsche des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und des Landrates Dr. Schill übermittelte.


Der vitale Neunziger, der seit fünfzehn Jahren in Stegen wohnt, ist seit 25 Jahren pensioniert. Er war zuvor in den Diensten der Stadt Freiburg bei der Hauptverwaltung tätig. Ein volles Tagesprogramm füllt den Alltag aus, so erzählt Willi Heitzler, der jeden Tag einen Spaziergang von ein bis zwei Stunden - meistens im Wald - macht.


In den Bergen, insbesondere auch im Schwarzwald, kennt sich der Jubilar, der seit 1931 der Bergwacht angehört, bestens aus. Trotz seiner neunzig Jahre macht er im Sommer noch immer aktiv Dienst bei der Bergwacht. Im vergangenen Winter stand Willi Heitzler noch auf den Langlaufski, und auch in diesem Winter wird’s wieder probiert. Nicht wegen jedem „Wehwehchen“ gleich zum Arzt gehen, ist eine jener Lebensregeln, die den sympathischen Jubilar „jung“ erhalten haben.